Premiere jetzt kaufen ?
1. BuLi ist (war) für Premiere der wichtigste Content. Jetzt hat ihn Unity. Ich rechne mit zahlreichen Kündigungen bei Premiere. Folge: niedrigere Abonnentenzahl, niedrigerer ARPU, niedrigerer Umsatz.
2. Wird die übrigen TV Rechte ausreichen, um Premiere eine bedeutsame Kundenbasis zu sichern? Fakt ist: Digital TV im Kabelnetz ist auf dem Vormarsch. Unity und Kabel Deutschland bieten eigene Pay TV Pakete an. Die sind zwar nicht so attraktiv wie Premiere; aber überschneiden sich in einigen Bereichen (zB SciFi). Mit RTL und Pro7 werden in den nächsten Wochen weitere Anbieter von PayTV folgen. Alle diese Angebote liegen unterhalb von Premiere. Ich kann mir vorstellen, dass diese preiswerteren Angebote Premiere weitere Abonnenten kosten.
3. Hat Premiere einen Anspruch darauf in die Kabelnetze eingespeist zu werden? Sicher gibt es da Verträge; aber wie lange laufen die noch?
4. Kann T-Online den Kofler retten? Dagegen spricht:
a.) T-Online kann bis zum Sommer technisch nur eine beschränkte Nutzerzahl ereichen. Hinzu kommt, dass der Preis für einen VDSL Anschluss ziemlich deftig sein dürfte (um nicht die anderen Produkte zu kannibalisieren).
b.) Es wird gemunkelt, dass T-Online zunächst seine IPTV Angebote nicht als Pay Produkte sondern kostenlos vermarkten würde. Das entspricht nicht dem Premiere Geschäftsmodell.
c.) Der erfolgreiche BuLi Produzent Plazamedia arbeitet schon für Unity. Die Produktion müsste auf neue Füße gestellt werden. Wo kommt das Know How her? Das war nicht bei Premiere, sondern bei Plazamedia.
d.) Was T-Online mit seinen Rechten machen kann ist auch ungeklärt. IPTV ist auch TV. Nach meiner Einschätzung dürfen die vielleicht einen unkommentieren Stream machen. Ich denke, dass T-Online da sehr vorsichtig sein wird, weil man damit rechnen müsste sich sonst Schadensersatzforderungen auszusetzen. Das sind aber Spekulationen. Genaueres könte man nur sagen, wenn man die Veträge mit der DFL kennen würde.
Nebenbei: Die Kosten für einen 2MB Internetanschluss inkl. Flatrate von Unity + BuLi von arena kosten zusammen monatlich so viel wie der vergleichbare DSL Anschluss mit Flatrate von Magenta (ohne BuLi).
Fazit: Mit Premiere lässt sich Geld verdienen, wenn man preiswert kauft - und rechtzeitig aussteigt. Heute ist für mich ein TAg zum Aussteigen gewesen.
an einem Gegenschlag. In den letzten Tagen wurde klar, wer mit im Boot
ist: die DEUTSCHE TELEKOM. Sie sucht einen Lizenzinhaber, mit dem sie
erworbene Inhalte transportieren kann.
Offenbar sind die Verhandlungen schon weiter gediehen, als von vielen
vermutet: wie dpa gestern Abend berichtete, steht möglicherweise eine
Beteiligung der DTAG an PREMIERE bevor; wen nicht sogar die volle Über-
nahme:
"(dpa-AFX) Die Deutsche Telekom und der Bezahlsender Premiere verhan-
deln einem Bericht des 'Manager Magazin' zufolge über Möglichkeiten einer
Zusammenarbeit. Marktbeobachter vermuteten, dass die Telekom vor allem
an einem Inhaltelieferanten für ihre Internettochter T-Online interessiert
sei, berichtet das Magazin in seiner jüngsten Ausgabe.
In Bankenkreisen werde allerdings auch eine Übernahme von Premiere für
möglich gehalten, hieß es. Die Deutsche Telekom habe die Gespräche mit
Premiere bestätigt, aber offen gelassen, ob es um eine Kooperation oder
um eine Übernahme gehe."
Alle Spekulationen um Kündigungen, Abo-Gebühren etcetera pp dürften damit
hinfällig sein.
Wie auch immer es ausgehen mag: PREMIERE wird nicht mehr lange zu Kursen
mit einer 1 vornedran zu haben sein.
Kaufempfehlung? - Ich denke, das dürfte sich ausnahmsweise erübrigen.
"FTD": Telekom und Premiere schließen Allianz
Hamburg - Die Deutsche Telekom und der Pay-TV-Sender Premiere streben nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland" eine weit reichende Allianz an und haben sich bereits auf Eckpunkte ihrer Zusammenarbeit verständigt.
Wie die Zeitung unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Kreise in ihrer Freitagausgabe schreibt, werde Premiere das geplante Bundesliga-TV-Angebot des Bonner Konzerns produzieren. Im Gegenzug könne Premiere das Fußballprogramm der Telekom seinen Kunden zugänglich machen. Europas größter Telefonkonzern hatte im Dezember den Zuschlag für die Internet-Übertragungsrechte der Bundesliga erhalten.
Vom Tisch sei hingegen eine direkte Beteiligung der Telekom an Premiere, hieß es in dem Bericht weiter. Die Option sei zwar diskutiert, dann aber verworfen worden.
Die Telekom wolle Premieres Portfolio von Spielfilmen, Dokumentationen und Erotik nutzen, um Kunden in ihr geplantes neues Glasfasernetz zu locken. Das neue Telekom-Netz könnte im Gegenzug in Zukunft zur bevorzugten Verbreitungsform von Premiere werden: Der Abosender wolle sich unabhängiger von Kabel- und Satellitennetz-Betreibern machen.
dpa
30.03.2006 - aktualisiert: 30.03.2006, 20:20 Uhr
gruss
sacrifice
Ende doch eine Übernahme gibt (alles andere würde keinen Sinn machen).
Zweitens werden Übernahmen meistens nicht von den Unternehmen, sondern
von deren Banken geschmiedet (siehe BAYER/SCHERING). Und die Banken
bevorzugen offenbar die Fusion.
Für den Kurs von PREMIERE ist es wurscht. Der wird jetzt wieder steigen.
PREMIERE ist wieder im Geschäft.
Ich habe mich frühzeitig positioniert.
In meinem Beitrag # 686. habe ich geschrieben, Parm Sandhu (Unity Media)
sei stinksauer. Auf PREMIERE und auf DT. TELEKOM. Daß er gute Gründe
dafür hat, wird aus einer Meldung der FTD von heute, 15.30 Uhr deutlich.
Die Gründe sind sogar so gut, daß ARENA nun klagen will, weil ihr die Felle
davon zu schwimmen drohen:
"Kabelnetzbetreiber unter Druck
Telekom und Premiere setzen durch ihre Allianz die Kabelnetzbetreiber
unter Druck. Das betrifft besonders die Kabelfirma Unity Media, die vor
allem in NRW und Hessen aktiv ist. Sie hatte mit ihrer Tochter Arena
Premiere bei der Fußballrechtevergabe ausgestochen. Jetzt planen Tele-
kom und Premiere ein Konkurrenzangebot zu Arena.
Das Telekom-TV soll über den Internetanschluss in die Haushalte kommen
und dort über Fernseher oder PC abrufbar sein. Die Kabelanbieter sind
somit die Hauptkonkurrenten der Telekom, weil auch sie TV, Internet und
Telefondienste aus einer Hand anbieten wollen. Aus Sicht von Premiere
werden die Kabelfirmen ebenfalls zu Rivalen.
Arena bereitet Gegenwehr vor
Arena hatte sich in einem Bieterrennen um die traditionellen Pay-TV-Rechte
gegen Premiere durchgesetzt und kann die Bundesliga in den nächsten drei
Spielzeiten live übertragen. Dafür zahlt Arena der Liga jeweils rund 210 Mio.
Euro. Die Telekom erwarb für mehr als 40 Mio. Euro die Internet-Rechte und
will bis zum Sommer in zehn Großstädten ein VDSL-Kabelnetz zur Übertragung
von Internet-Fernsehen aufbauen. Mit einem neuen Media-Receiver käme die Internet-Übertragung dann wie herkömmliche Fernsehbilder auf dem Bildschirm
im Wohnzimmer an.
Die technischen Voraussetzungen gibt es in nächster Zeit allerdings nur für
einen Bruchteil der 3,6 Millionen Premiere-Kunden. Außerdem soll Arena bereits
eine Klage vorbereiten, weil ihre Live-Rechte verletzt würden."
2. Telekom wird anbieten "...T-DSL heute abschliessen, 1 Jahr BL kostenlos im Internet/Beamer/Plasma......" damit hofft Tkom auf Neugewinnung von DSL Kunden (Dazu sind die Rechte an BL ideal, da im Vergleich zu anderen Marketingaktionen richtig billig)
3. Kofler/P bleiben im Spiel (evtl. kostenlose einloggmöglichkeit für Premierekunden-damit werden sie P Kunden zum Bleiben bringen-wenn auch über PC/Beamer/Plasma), Kofler macht weiter bis Arenchen pleite, dann hat er gewonnen..
4. evtl. Übernahme durch Tkom..
Fact ist: diese Kooperation kostet Arena massig Kunden (zumindest zum jetzigen Zeitpunkt), da sich vorerst nicht alle P Kunden (wenn sie es überhaupt getan hätten) bei Arena anmeldet-kann man zur Not noch am 31. Juli machen...
premiere long ........35 Euro (in 24 Monaten)
ist bereits getroffen.
Eben deswegen sei es lt. Beobachtern höchstwahrscheinlich, daß PREMIERE
auch mit der Mutter zu Potte kommt.
24,-EURO bei PREMIERE, sobald der Widerstand bei 16,-EURO überwunden ist:
"Die Kombination PREMIERE mit DEUTSCHER TELEKOM ist durchaus glaubwürdig.
Ungeachtet dessen achte ich auf den PREMIERE-Chart. Bei 16 E. liegt der
Widerstand, wird er durchbrochen, ist bis 24 E. alles drin.
Ich meine, darauf kann man setzen."
Hab ich schon getan, Bernie...;-)
Die Internetrechte, die T erworben hat, bedeuten Übertragung auf ein Internetendgerät (PC) und nicht auf ein TV Gerät! Ich bin sicher, dass die DFL das genauso sieht, weil sie von Arena bei Erreichung bestimmter Ziele einen Nachschlag bekommen - wahlweise Beteiligung oder Knete. Dass Knofler und T in Gesprächen sind, glaube ich gerne. Aber da kann es sich nur um Programme handeln, für die Premiere auch die TV Rechte hat. Wie würde Herr Kofler denn reagieren, wenn Arcor die Internetrechte an seinen restlichen teuren Programmen für lau erwerben und übers Internet auf die TV Geräte bringt? Wer ernsthaft glaubt, dass eine Allianz Premiere und T die Buli ins TV bringen kann, muss das auch ins Kalkül ziehen. Und schon stellt sich dann wieder die Frage nach dem fundamentalen Wert von Premiere.
Dennoch solltest du nicht vergessen, daß im gegenwärtigen Kurs der
mutmaßliche Exitus lethalis von PREM eingepreist ist. Es liegt auf der
Hand, daß der Kurs -je nach Entwicklung der Dinge- wieder in die alte
Richtung wandert, sobald die Erwartung wieder ausgepreist wird. Wie
weit - das wird sich zeigen.
Bernecker hat sein Kurserwartung ja auch nur charttechnisch begründet.
Übrigens sehe ich keine Basis für eine Bewertung der Aktie ausschließ-
lich über das KGV. Dann dürfte z.B. SAP nicht bei 180,-EURO stehen,
denn das KGV von 32 steht in keinerlei Zusammenhang zu dem anderer
Unternehmen, die ebenfalls margenstark sind.
Hätte PREMIERE nicht einen besonderen Wert (der sich eben nicht in
den üblichen Bewrtungskriterien der Börse ausdrückt), würde sich wohl
keiner der Markt-Kombattanten um sie scheren.
Ich denke, mit Schönreden hat das nichts zu tun, Damit wäre auch gar
niemand gedient, da sich das auf Dauer nicht auszahlt. Aber wenn man
die Lage realistisch einschätzt, wird man schnell dahinterkommen, daß
in PREM mehr drin ist, als der gegenwärtige Kurs.
schööööön war es !
Optionen
| Boardmail an "Fibonacci." |
Wertpapier: Premiere |
MfG 54reab
Stand: 31. 03. 2006
31.03.2006 14:56:16
Kreise: Telekom verhandelt auch mit RTL, DSF und Eurosport über Bundesliga
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Telekom spricht nach Informationen aus gut informierten Kreisen außer mit Premiere auch mit anderen Sendern über die mögliche Produktion eines Bundesliga-Formats fürs Internet. Neben Premiere verhandele der Bonner Konzern auch mit RTL , Eurosport und dem zu EM.TV gehörenden Sportsender DSF, erfuhr die Finanznachrichtenagentur dpa-AFX am Freitag aus Kreisen. Ein Sprecher der Telekom sagte auf Anfrage lediglich: 'Es wird mit mehreren Kandidaten über die Aufbereitung der Rechte gesprochen.“ Der Bezahlsender Premiere und DSF hätten im Augenblick die besten Karten, hieß es weiter. Premiere kann neben der Bundesliga-Erfahrung vor allem mit einem breiten Angebot an Spielfilmen und den Rechten an der Formel 1, der Champions League oder der Fußball-Weltmeisterschaft aufwarten. Dies wäre für die Telekom nach Einschätzung von Branchenexperten vor allem mit Blick auf den Ausbau des neuen Hochgeschwindigkeits- und Breitbandnetz VDSL interessant. Das neue Netz, an das Ende 2007 rund 11 Millionen Haushalte in Deutschland angeschlossen sein sollen, ist durch Übertragungsraten von bis zu 50 Megabit in der Sekunde in der Lage, Live-TV-Bilder in hoher Qualität auszustrahlen. Damit wird Fernsehen via Internet (IPTV) in vernünftiger Qualität möglich. Da die Telekom aber keine eigene Sendelizenz besitzt, braucht sie Partner für Produktion und Inhalte wie eben Premiere. Ein Sprecher des Senders bestätigte am Freitag lediglich Gespräche mit der Telekom. Eine Beteiligung der Telekom an Premiere sei vorerst aber kein Thema, hieß es weiter aus den Kreisen. Darüber habe es angesichts des niedrigen Aktienkurses von Premiere bei der Telekom Überlegungen gegeben, mittlerweile seien diese aber vom Tisch. Gegen eine Beteiligung an Premiere sprächen wegen der Bundesbeteiligung an der Telekom in Höhe von rund 37 Prozent vor allem medien- und kartellrechtliche Probleme. Das DSF wiederum kann ebenfalls mit viel Erfahrung im Bereich Bundesliga-Übertragungen aufwarten. Hinzu kommt die Produktionstochter Plazamedia, die den neuen Premiere-Konkurrenten Arena in den kommenden drei Spielzeiten 2006/2007 bis 2008/2009 mit Bildern aus den Stadien versorgt. Außerdem hält auch das DSF lukrative Sportrechte, zum Beispiel am UEFA-Pokal. Ein Sprecher von DSF wollte auf Anfrage keinen Kommentar abgeben. Auch Eurosport war zu keiner Stellungnahme bereit, bei RTL war zunächst niemand erreichbar./mf/zb/she
Quelle:dpa-AFX
Bei Premiere von Wachstumsphantasie zu sprechen halte ich aber für vermessen. "nur charttechnisch" hat Bernecker seine Kurserwartung begründet. Ich sehe das ganze (verbraucher)markttechnisch. Und da hat Premiere keine Zukunft. Auch wenn es sicher eine ganze Zahl von Premierekunden geben dürfte, die aus Bequemlichkeit ihr Abo nicht kündigen. Das mag zwar zum Überleben reichen, aber nicht um Investorenerwartungen zu erfüllen. Ich sehe das auch nicht alleine so. Die Analystenerwartungen sind von 3,08 auf 3,38 zurückgegangen. Ja, ich weiss, dass man auch das nicht isoliert betrachten darf, aber ich will damit nur zum Ausdruck bringen, dass mehr Leute wie ich und weniger wie Bernecker denken.
Ich würde aktuell auch nochmal bei 13,80 einsteigen und aber bei 15 schnell wieder rausgehen, weil Premiere eben eine Zockeraktie ist und keine langfristige Geldanlage.
Als Aktie hat SAP m.M.nach aber nicht viel Perspektive: das hohe
Bewertungslevel erzwingt via Basiseffekt immer aberwitzigere Gewinn-
steigerungen, um gehalten werden zu können. Macht SAP z.B. im einen
Jahr 20% Gewinn, dann müßten sie im Folgejahr schon 24% verdienen,
um dieselbe Steigerung zu erzielen; ein Jahr später sogar 29%, usw.
Im selben Moment, wo die Kette aber unterbrochen und eine geringere
Steigerung erzielt wird, wird ein derart hoch bewerteter Wert gnadenlos
abgestraft. Deshalb wächst bei Werten wie SAP stets die Wahrscheinlichkeit
eines Einbruchs.
Bei zusammengeschossenen Werten, an die der Markt praktisch keine Erwar-
tungen mehr hat, ist alles möglich. Darin liegt der Reiz von PREMIERE. Ob die
jemals wieder viel verdienen oder nicht, interesseirt dabei erst mal niemand.
Die Tatsache, daß PREMIERE aber ein gesuchter Partner für Kooperationen ist,
sollte aufhorchen lassen.
Ich gehe davon aus, daß die Möglichkeiten eines Media-Unternehmens wie
PREMIERE bisher nicht ansatzweise ausgereizt worden sind; der Markt hat es
schlicht und einfach nicht erzwungen. Das hat sich nun geändert. Das Karussell
beginnt sich zu drehen. Wohin es dann einen der Hauütdarsteller verschlagen
kann, haben wir dieser Tage bei SCHERING sehen können: am Ende findet man
die Glücklichen in einer Bewertungssphäre wieder, die sie auf normalem Weg
wohl niemals erreicht hätten.
Ob PREMIERE ähnliches schafft, bleibt vorerst der Phantasie überlassen.
Aber Phantasie ist der höchst bezahlte Wert an der Börse.
Komplizierte Vergabe der Bundesliga-TV-Rechte verunsichert Lizenznehmer
Warum der Pay-TV-Sender Arena eine mögliche Kooperation zwischen Premiere und Telekom nicht fürchten muß
Eigentlich blickte zuletzt keiner mehr so wirklich durch. Bankenkreise hielten es für möglich, daß die Deutsche Telekom den Pay-TV-Sender Premiere übernimmt, vermeldete das "Manager Magazin" am Mittwoch. Einen Tag später legte die "Wirtschaftswoche" nach: Eine vollständige Übernahme sei medienrechtlich kaum möglich, statt dessen strebe Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke eine 25prozentige Beteiligung an. Alles Quatsch, befand die "Financial Times Deutschland" am Freitag. Eine direkte Beteiligung sei "vom Tisch". Statt dessen habe sich die Telekom mit Premiere über eine Kooperation geeinigt. Premiere solle demnach künftig das Fußballprogramm für die Telekom im Internet produzieren. Im Gegenzug dürfe Premiere seinen Kunden auch weiterhin Bundesliga zeigen.
Aber auch das erwies sich im Verlauf des Freitags als vorschnelle Interpretation. Zwar bestätigten Telekom und Premiere gemeinsame Gespräche, zum Abschluß seien diese aber keineswegs gekommen. Dementi, Dementi.
Schuld an dem Chaos ist die komplizierte Vergabe der Fußballbundesligarechte durch die Deutsche Fußball Liga (DFL). Erstmals hatte die DFL im vergangenen Dezember die Live-Rechte an der Bundesliga doppelt vergeben. Arena, eine hundertprozentige Tochter des zweitgrößten deutschen Kabelkonzerns Unity Media, bekam überraschend die Pay-TV-Lizenz, die bislang bei Premiere lag. 700 Millionen Euro für die kommenden drei Jahre war sie dem neuen Sender wert. Für vergleichsweise günstige 120 Millionen Euro erwarb dagegen die Telekom die Internet-Übertragungsrechte an den Spielen.
Weil der Telekommunikationskonzern jedoch keine eigene Sendelizenz hat, ist er auf eine Kooperation mit einem TV-Sender angewiesen. Gut möglich, daß der am Ende Premiere heißen wird.
Auf den ersten Blick sieht die Sache so aus: Beide Lizenznehmer werden ab dem kommenden August Pay-TV anbieten, Arena via Satellit und Kabel, die Telekom gemeinsam mit Premiere über ihr derzeit im Aufbau befindliches VDSL-Glasfasernetz. Der feine Unterschied: Die Telekom hat dafür nur rund ein Fünftel bezahlt. Dumm gelaufen für Arena, oder? Nicht ganz. Denn die Telekom darf keineswegs nach Belieben mit Premiere zusammenarbeiten. "Es gibt klare Vorgaben und einen engen Rahmen, innerhalb dem die Telekom mit Premiere oder anderen TV-Sendern kooperieren kann", sagt ein Sprecher der DFL. Wie die genau aussehen, darüber schweigt sich die DFL zwar aus. Klar sind jedoch folgende Eckpunkte: Premiere darf seinen 3,5 Millionen Abonnenten die Bundesliga nicht selbst anbieten. Möglich ist dagegen eine Kooperation, bei der Premiere der Telekom Inhalte anbietet und aufbereitet. Das spült Premiere zwar ein wenig Geld in die Kassen, wird aber seine Kunden deswegen noch lange nicht bei der Stange halten. Denn das Live-Fußball-Programm kaufen die Bundesligafans am Ende doch bei der Telekom.
Wirklich gefährlich wird der Bonner Telefonkonzern dem Konkurrenten Arena in den kommenden drei Jahren trotzdem nicht werden. Denn das zur Verbreitung des Internet-Fernsehens nötige VDSL-Netz existiert noch gar nicht. Bis 2009 will die Telekom eine Million VDSL-Kunden haben. Doch nur etwa ein Viertel davon sehen die Bonner als potentielle Bundesligakunden an. Tina Kaiser
Artikel erschienen am 2. April 2006
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Wie FOCUS meldet, bereite sie eine Prospekthaftungsklage in einem neuen Musterverfahren vor. „Wir sind der Ansicht, dass Premiere zum Börsengang auf das Laufzeitende der Fußball-Übertragungsrechte hätte hinweisen müssen", so Bergdolt.
Kritik an Strategie
Die Aktionärsschützerin kritisierte zudem die Strategie, dass Premiere als wesentliches Standbein auf Sportwetten setzen wollte. „Niemand hat die Aktionäre vor Risiken gewarnt, wenn dieses Geschäft jetzt auch noch wegbricht.“
Das Bundesverfassungsgericht hatte vergangene Woche private Anbieter von Sportwetten vorerst ausgebremst. Premiere-Chef Georg Kofler hatte bis 2008 Umsätze aus Sportwetten, Gewinnspielen und Lotterien von über einer Milliarde Euro erwartet.
Optionen
| Boardmail an "pfeifenlümmel" |
Wertpapier: Premiere |
Aber ich bin fest davon überzeugt, dass premiere auf long mehr als zockerei ist......
selbst wenn jetzt vorerst der Bildschirm schwarz bleibt (bzgl. der bl), ist auf längere sicht noch was drinnen. da der verlust der BL rechte schon im Kurs einzug hatte, glaube ich nicht , dass es noch extrem nach unten geht....
bzgl. der Aktionärsklage, kann ich nur lachen. Also im Ernst. Wenn jemand sich nen Papier zulegt, dann sollte er sich schon mit dem Business auseiandersetzte. Das BLrechte immer wieder neu vergeben werden ist ja wohl nicht neu, und dass man sie verleiren kann ebenfalls....ich denke da wird nix draus.......
wie gesagt, der PayTv markt wird sich auch bei uns verändern, und warum sollte dann der Marktführer der es sehr lange schon betreibt aussen vor bleiben?
Ja, aber nur mit Fußball und Formel1 4.29 % (3)
Ja, wegen der besseren Preise 10.00 % (7)
Ja, endlich mal frischer Wind 11.43 % (8)
Nein, Premiere wird nachziehen 28.57 % (20)
Nein, mir fehlt eine HD-Strategie 17.14 % (12)
Pay-TV interessiert mich nicht 28.57 % (20)
(Umfrage sat+kabel 4.4.)