Potential ohne ENDE?

Wer nicht manchmal so denkt werfe den ersten Stein.
Ich persönlich habe die Fannie gewollt. Jetzt will ich sehen....  

Hier tanzt gerade niemand auf den Tischen...  

Hatte vor einiger Zeit aus gleichgelagerten Gründen meinen ganzen Bestand verkauft. Habe es dann aber tatsächlich nur wenige Tage ohne FF ausgehalten ,... bin also wieder eingestiegen! Wird schon wieder!!!  

 

Ja, wenn man mal verliebt ist...  

Ich kenne diese emotionalen Ausbrüche vermutlich am besten  und hasse mich danach am allermeisten selbst! Im Boot bleiben und abwarten....die stürmischen Tage vergehen und irgendwann sieht man das Land auch wieder! ;)

Viel Erfolg und vor allem viel Ruhe!

FREE FANNIE!!!  

Für alle, die wie ich, arge Probleme haben, den Überblick zu behalten, hier mal die Hauptinformationen etwas gebündelt.
Einerseits kann ja Fully d'rüber schauen und Fehler beheben bzw. Änderungen vorschlagen.
Andererseits können wir ja wichtige Fragen sammeln, deren Punkte dann aufgenommen werden können.

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Kurzinfos/Abkürzungen:

F&F - Fannie Mae & Freddie Mac
NWS - Net Worth Sweep (=100% Zahlungen der Gewinne an das Finanzministerium)
JPS - Junior-Vorzugsaktien (Junior-Preferred Stock) [19,1 Milliarden Dollar]

SPS - Senior Vorzugsaktien (Senior-Preferred Stock) [ca. 120 Milliarden Dollar in Staatshand]
RNC - Republikanische Nationale Committee
FHFA - (Federal Housing Finance Agency; unabhängige Bundesbehörde für Wohnungswesen)
HERA – Das Gesetz HERA regelt die Autoritäten und Pflichten der FHFA
Warrants - das Finanzministerium hat Optionen auf 79,9%aller Stammaktien
Conservatorship – F&F befindet sich derzeit in der Obhut des Finanzministeriums
Receivership - Zwangsverwaltung und Abwicklung von F&F (übel aber sehr unwahrscheinlich)

Mark Calabria - Chef der FHFA ( er will F&F auch erhalten, aber gesetzliche Regeln vorher)
Mnuchin – Finanzminister (will F&F erhalten und umstrukturieren)
Trump - wohlbekannt

Die grundsätzlichen Absichten der Beteiligten:
- Steuerzahler schützen, also kein Bailout (Trump)
- F+F sollen erhalten bleiben und die conservatorships verlassen (Trump)
- Fannie aus der Kontrolle der Regierung nehmen (Mnuchin)
- Fannie als Zentrum des sekundären Häusermarktes erhalten (Mnuchin)
- hält NWS für illegal; für Recap and Release
- 100 weitere Milliarden mit den Warrants von Fannie und Freddie einnehmen (RNC)

Mark Calabria hält den NWS für illegal. Danach wäre eine Rückabwicklung dran. Er ist für Recap and Release und will, dass die Aktionäre die Assets behalten dürften, nur die Staatsgarantie müsse weg.

Das Republikanische Nationale Committee (RNC) will, dass die SPS als vollständig bezahlt erachten werden und den Warrant versilbern, der bei einer Rekapitalisierung und Entlassung aus dem Conservatorship enorm an Wert gewinnen würde.

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Weitere Erläuterungen:

Stand 01.2019: Fannie Mae liefert seit 2012 all ihre Gewinne an das Finanzministerium ab, in Form einer 100% Dividende auf die SPS. Von 2008 bis 2012 waren ursprünglich 10% Dividende auf das aus dem Rettungsschirm erhaltene Geld fällig.

Die Rechtmäßigkeit dieses seit 2012 laufenden NWS wird seit 2013 vor Gericht angefochten. Fannie hat also immer noch "Schulden" in Höhe von rund 120 Milliarden Dollar beim Finanzministerium, da diese Dividendenzahlungen nicht als Rückzahlung erachtet werden.

Die Wohnungsreform ist in den USA voll im Gange. Und da wird die Entscheidung zu F&F die größte Rolle spielen.

Das 10% Momentum
Wenn sich alle Klagen in Luft auflösen, wird der NWS rückwirkend abgewickelt und man kehrt zur ursprünglichen Vereinbarung von 10%Zinsen (ab 2012 sind es ja 100% Zinsen) zurück. In diesem Zusammenhang spricht man von dem 10% Momentum, das den Zeitpunkt beschreibt, an dem die Fannie alle SPS zurückgekauft hätte und somit schuldenfrei wäre. !!Seit März 2018 hat Fannie dies zahlenmäßig schon erreicht!!

Diese SPS, die der Staat hält sind sozusagen die Schulden der Firma. Da Fannie aber über diese 10% hinaus seit 2012 immer 100% abgeben musste, hat sie im März 2018 eigentlich schon den Wert der SPS (120Mrd.$) „zurückgezahlt“… wenn der NWS von 100% eben komplett auf 10% zurückgerechnet wird.

Recap and Release
Recap (Rekapitalisierung) geht über das Einbehalten von Gewinnen oder über die Ausgabe von neuen Aktien. Ersteres würde länger dauern, aber dafür nicht verwässern.
Release (Entlassung aus dem Conservatorship) geht administrativ oder legislativ und kann erst dann erfolgen, wenn die Fannie genügend Eigenkapital hat, um ihre Kapitalanforderungen einhalten zu können.
Die Chancen für ein Recap and Release stehen besser denn je!

Zur Erinnerung zum NWS (von Fully):
„Kurz, bevor Fannie wieder profitabel wurde, hat die FHFA mit dem Finanzministerium die bestehende 10% Zinsen-Vereinbarung geändert und den Net Worth Sweep mit 100% Zinsen eingeführt, der es Fannie unmöglich machte, auch nur einen einzigen geliehenen Cent zurückzuzahlen, egal, wie hoch die Gewinne und Dividendenzahlungen ausfallen. → Mafiastyle.
Die damalige Begründung: Todesspirale. Aber wie wir dank Richterin Sweeney wissen, haben die Entscheidungsträger sehr wohl über die bevorstehenden "golden years" Bescheid gewusst und wissentlich vor Gericht unter Eid gelogen. Einfach unglaublich!“

Dazu passend schrieb Fully auch einmal kurz: „ Ich bin wirklich tief in die Materie eingetaucht. Und je tiefer ich ging, desto tiefer der Morast. Von daher ist es ein Segen, dass mich Twitter rausgeworfen hat...“

Zu HERA und F&F (von Fully):
„Das Gesetz HERA beschreibt 9 Voraussetzungen, die es ermöglichen, Fannie in den conservatorship zu stecken. 2008 war nur einer dieser Punkte erfüllt: Die Zustimmung des Bord of Directors. Und diese Zustimmung wurde erzwungen. Das war damals nur möglich, weil Weltuntergangsstimmung herrschte.
Einmal entlassen, bekommt man Fannie nicht mehr in einen conservatorship gesteckt - es sei denn, die Welt geht wieder unter.“

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Das große Streitthema scheint derzeit die Rekapitalisierung zu sein, denn dafür gibt es einige Varianten, die verschiedene Nutznießer haben (Staat, Vorzugsaktionäre, Stammaktionäre). Hinzu kommt die ultra langsame Geschwindigkeit der Gesetzgebung und die endgültige Entscheidung vor Gericht, die dafür auch noch gegeben sein sollte. Das bedeutet (in meinen Augen), dass F&F noch Jahre im „Durcheinander“ der Interessen, den Gerichten und der zu findenden Gesetzgebung hin und her geschubst werden wird.
Stück für Stück wird es weiter gehen, bis endlich der Durchbruch kommt und klar wird, welchen Weg F&F gehen werden. 2020 sollte diesbzgl. Klarheit verschaffen.

Sommer 2019 hat und das Collins En Banc-Urteil einen Schub nach vorne gegeben, denn der 100%NWS wurde als nicht rechtens erachtet. Lest dazu Fullys Zusammenfassung ( https://www.ariva.de/forum/...ohne-ende-370497?page=1405#jumppos35150 ). Das ist im Prinzip der aktuelle Stand (Ende 2019) und in welche Richtung es für uns gehen sollte.

Wer Kursprognosen/Kursberechnungen mag, der kann sich hier einmal umschauen: https://www.ariva.de/forum/...ohne-ende-370497?page=1301#jumppos32546
und
https://www.ariva.de/forum/...ohne-ende-370497?page=1316#jumppos32922

LG
union

 

Das ist mal eine .....super Erklärung   !!!!!
Danke  

Bestimmt eine Menge Zeit investiert. Danke!

Scheint wohl zu helfen … der Kurs dreht ins Plus :-)  

great job ... Danke !  

...Fully danken. Das allermeiste stammt ja aus seiner "Feder".

Hab noch nie irgend wo, irgend etwas Vergleichbares von einem User gelesen, der soooo tief in der Materie steckt und sich dermaßen viel Arbeit damit mach, anderen seine Erkenntnisse mitzuteilen.

Und seien wir mal ehrlich; treffender als Fully kann es keine Zeitung, kein Börsenblatt, kein Aktionär (weltweit) kein Hinz und Kunz beschreiben.
Manchmal kommt es mir so vor, als wenn Fully etwas schreibt und Calabria, Mnuchin, Trump, die Gerichte und alle Hedgefonds sich dann danach richten... :-)



 

Während des Lesens Deines letzten Satzes musste ich jetzt doch grinsen.
Danke für's Einstellen und die Bescheidenheit.  

Seine Meinung ist im us Forum auch oben angepinnt... wer weiss was Fully für einen hauptjob hat.... :)  

Unions Idee war aber auch sehr gut und die Zusammenfassung ist sehr praktisch. Danke!  

meldet sich wieder zu Wort. Hier ist der Anfang seiner Abhandlung, heute von der Harvard University veröffentlicht:

"As 2019 ends, the two Government-Sponsored Enterprises (GSEs) Freddie Mac and Fannie Mae finally have some momentum in ending their conservatorships, the legal status under which they have operated essentially as wards of the US Government for over eleven years now. Specifically, the Treasury and the Federal Housing Finance Agency (FHFA) have embarked upon ending the conservatorships via administrative means, without any legislation by Congress. For the exit from conservatorship to take place administratively, the big agenda item still to be addressed is capital – in the broadest context, covering a lengthy list of topics. And administrative reform requires that the Treasury and the FHFA collaborate, since both organizations must agree to many of the changes as specified in various legal agreements.
The key insight in this article is that, while the FHFA is appropriately focused on preparing the GSEs to be able to do capital-raising (in addition to retaining earnings) as part of ending conservatorship, Treasury has the main responsibility to address and resolve many issues so that potential equity investors can be ready to make extremely large investments on reasonable economic terms. Without investor-centric issues being cleared up in this manner, there will likely be no equity raises and the GSEs will just keep retaining earnings for years to come. This paper provides a comprehensive – but probably not exhaustive – list of fourteen items that need to be addressed, with Treasury as the focal point."

"Mit dem Ende des Jahres 2019 haben die beiden staatlich geförderten Unternehmen (GSEs) Freddie Mac und Fannie Mae endlich etwas Schwung, um ihre Konservatorien zu beenden, den rechtlichen Status, unter dem sie seit über elf Jahren im Wesentlichen als Mündel der US-Regierung tätig waren. Insbesondere haben das Finanzministerium und die Federal Housing Finance Agency (FHFA) damit begonnen, die Konservatorien auf administrativem Wege und ohne jegliche Gesetzgebung durch den Kongress zu beenden. Damit der Ausstieg aus dem Konservatorium auf administrativem Wege erfolgen kann, ist der große Tagesordnungspunkt noch das Kapital - im weitesten Sinne und mit einer langen Liste von Themen. Und die Verwaltungsreform erfordert eine Zusammenarbeit zwischen dem Finanzministerium und dem FHFA, da beide Organisationen vielen der Änderungen, die in verschiedenen gesetzlichen Vereinbarungen festgelegt sind, zustimmen müssen.
Die wichtigste Einsicht in diesem Artikel ist, dass die FHFA sich zwar angemessen darauf konzentriert, die GSEs darauf vorzubereiten, im Rahmen der Beendigung der Konservatorien Kapital zu beschaffen (zusätzlich zur Einbehaltung von Gewinnen), dass aber das Finanzministerium die Hauptverantwortung dafür trägt, viele Probleme anzugehen und zu lösen, damit potenzielle Kapitalinvestoren bereit sind, extrem große Investitionen zu vernünftigen wirtschaftlichen Bedingungen zu tätigen. Ohne eine solche Klärung der anlegerzentrierten Fragen wird es wahrscheinlich keine Kapitalbeschaffung geben und die GSEs werden die Gewinne auf Jahre hinaus einfach weiter einbehalten. Das vorliegende Papier enthält eine umfassende - aber wahrscheinlich nicht erschöpfende - Liste von vierzehn Punkten, die behandelt werden müssen, wobei der Schwerpunkt auf dem Finanzministerium liegt."
https://www.jchs.harvard.edu/research-areas/...earing-decks-investors

Und hier ist die vollständige 16-seitige Abhandlung von Layton:
https://www.jchs.harvard.edu/sites/default/files/...t_layton_2019.pdf

Ich habe kurz reingeguckt: Echt interessant.  

heißt der Mann - nicht Clayton. Passiert auch den Bestesten... (-:  

"Hier ist meine Liste von vierzehn anlegerzentrierten Punkten, die gelöst werden müssen, um angesichts des immensen Kapitaleinsatzes und der Notwendigkeit einer kostengünstigen Zeichnung für eine GSE das bestmögliche Emissionsverfahren zu haben."

1.  Support Fee(joint with FHFA)
2.  Behandlung des SPS
3.  Behandlung der JPS
4.  Prozessdisposition
5.  Überarbeitung der SPSPA
6.  Koordinieren von 2 Kapitalerhöhungen
7.  Veräußerung der staatlichen Anteile
8.  Stimmrechte des Finanzministers
9.  Fertigstellunfg der Capital Rule
10. Aktionärsrechte wiederherstellen - Consent Decree
11. Reformplanstudien bereitstellen
12. Utility-Style Regulation
13. Umgang  mit dem Aktionsüberhang des Kongresses
14. CFPB Single Director Gerichtsentscheid

Der Mann ist umsichtig, Respekt.  

Danke für deinen "Überblick". Top Auswahl der Inhalte und auf den Punkt gebracht! Ich weiß, dass das nicht immer leicht ist...

Conservatorship - Fannie befindet sich derzeit nicht in der Obhut des Finanzministeriums, sondern der FHFA, die extra dafür geschaffen wurde.

Den Rest kann man so stehen lassen. Allerdings glaube ich nicht,
"dass F&F noch Jahre im „Durcheinander“ der Interessen, den Gerichten und der zu findenden Gesetzgebung hin und her geschubst werden wird."
Nächstes Jahr wird das alles ein Ende finden, hoffe ich zumindest.  

ich hab heute ein "Gerücht" gelesen, dass Fannie u. Freddie fusionieren könnten. Ist das realistisch einschätzbar?  

Von dieser Idee halte ich nichts. Das Gerücht kursiert schon seit 2 Jahren.
Wenn man bedenkt, dass es ein Hauptziel der Administration ist, Konkurrenz und Wettbewerbsgleichheit zu schaffen, macht eine Zusammenlegung der beiden Unternehmen überhaupt keinen Sinn. Und eine Fußabdruckverkleinerung, wie sie  immer wieder im Gespräch ist, sieht auch anders aus.
Calabria sagte in einem seiner ersten Interviews, dass er davon ausgehe, dass es zu Ende seiner Amtszeit immer noch 2 Firmen mit den Namen Fannie und Freddie geben wird.  

 

Fannie und Freddie sollten sich laut Calabria jeweils einen Finanzberater suchen. Freddie ist mit McKinsey schon fündig geworden. Hier steht Recap and Release auf dem Programm, sonst nichts.  

McKinsey ist offensichtlich ein Experte für Personalentlassungen. Rund einen Monat nach meinem Post
https://www.ariva.de/forum/...ohne-ende-370497?page=1443#jump26657007
sind nun die Angestellten von Freddie dran:
25% der Belegschaft sollen in Frührente gehen:
https://www.reuters.com/article/...of-workforce-sources-idUSKBN1YM2BT

Das scheibt McKinsey über die soziale Verantwortung des Unternehmens:
"Wir sind eine werteorientierte Organisation und streben danach, die höchsten professionellen, rechtlichen und ethischen Standards zu erfüllen.
McKinsey ist bestrebt, durch die Arbeit mit unseren Mandanten und durch die Art und Weise, wie wir unsere Kanzlei führen, einen positiven gesellschaftlichen Einfluss zu erzielen."
https://www.mckinsey.com/about-us/...l-responsibility/code-of-conduct

Deshalb ist die Firma auch insbesondere bei autoritäten Staaten und Diktatoren so beliebt.
Das sieht dann ungefähr so aus:
"In Saudi-Arabien zum Beispiel, wo die Kanzlei seit 2011 in mehr als 600 Projekten tätig ist, hat McKinsey kürzlich einen internen Bericht erstellt, der Kritiker verfolgt, die auf Twitter negative Ansichten über das Königreich verbreiten. Laut dem Bericht der Times wurde einer dieser Personen anschließend verhaftet, während ein anderer sagte, dass zwei seiner Brüder verhaftet worden seien. McKinsey's antwortete, die Firma sei "entsetzt über die Möglichkeit, wie gering auch immer", dass ihr Bericht missbraucht worden sein könnte."
https://www.forbes.com/sites/michaelposner/2018/...s-a-global-leader/

Ahhh!
Zum Trost: Früher war's noch schlimmer...  

...wo wir letzte Woche standen. Alles nur Nerven...  

Hoffnung auf einen positiven Ausgang bei F&F.  An Weihnachten 2020 haben wir unser Ziel erreicht!  Allen Forenmitgliedern und besonders Fully vielen Dank und frohe Weihnachten.
 

Ich wünsche allen alten und neuen Forumteilnehmern ein friedliches und gesegnetes Weihnachts-fest. Zum Thema Bescherung schreibe ich vorsichtshalber noch nichts. Gleiches wünsche ich allen am Thema Beteiligen in Übersee.

MfG