gibt es schon das UNWORT des Jahres 2002 ?


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Neuester Beitrag: 06.01.03 12:14
Eröffnet am:03.01.03 11:27von: ElanAnzahl Beiträge:20
Neuester Beitrag:06.01.03 12:14von: HeinBlödLeser gesamt:1.187
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5074 Postings, 9201 Tage Elangibt es schon das UNWORT des Jahres 2002 ?

 
  
    #1
03.01.03 11:27




wenn nicht, habe ich ein paar Tipps:

Dosenpfand
Preväntivkrieg
Gerechtigkeit
Clone-Baby



 

4515 Postings, 8426 Tage RealerDosenpfand

 
  
    #2
03.01.03 11:28
Dosenpfand  

179550 Postings, 8258 Tage GrinchTeuro isses...

 
  
    #3
03.01.03 11:29
Satz des Jahres:

"Es gibt nur ein Rudi Völler!"


 

16600 Postings, 7973 Tage MadChartUnwort

 
  
    #4
03.01.03 11:40
@Elan: Die Bekanntgabe erfolgt am 21.1.2003

@Grinch: Unwort des Jahres wird i.d.R. dasjenige aus allen  eingegangenen Vorschlägen, bei dem ein besonders krasses Missverhältnis von Wort und bezeichneter Sache vorliegt. Beim Teuro ist bekanntermaßen das Gegenteil der Fall.


Die Österreicher haben ihr Unwort übrigens bereits. Es lautet 'Rücktritt vom Rücktritt', bezogen auf Jörg Haider.



Viele Grüße



MadChart

 

384 Postings, 8895 Tage nobodyStatt Dosenpfand lieber "Zwangspfand" o. T.

 
  
    #5
03.01.03 11:42

16600 Postings, 7973 Tage MadChartGanz vergessen:

 
  
    #6
03.01.03 11:44
Mein Vorschlag: "Superminister"

Entspricht m.E. genau der obigen Definition   :-)



Viele Grüße



MadChart
 

6431 Postings, 8060 Tage altmeisterdie bisherrigen unwörter

 
  
    #7
03.01.03 11:48
Wo wurde sprachlich daneben gegriffen?


Die bisherigen „Unwörter des Jahres“ waren „Gotteskrieger“ (2001), „national befreite Zonen“ (2000), „Kolateralschaden“ (1999), „sozialverträgliches Frühableben“ (1998), „Wohlstandsmüll“ (für Menschen, 1997), „Rentnerschwemme“ (1996), „Diätenanpassung“ (1995), „Peanuts“ (1994), „Überfremdung“ (1993), „ethnische Säuberungen“ (1992) und „ausländerfrei“ (1991). 2000 wurde zudem mit „Menschenmaterial“ ein „Jahrhundert-Unwort“ gekürt. Einsendungen sind zu richten an Prof. Horst D. Schlosser, Universität Frankfurt (Fach 161), 60629 Frankfurt/M.; Fax: 069/79832675; E-Mail: schlosser@lingua.uni-frankfurt.de; letzter Einsendetag ist der 7. Januar 2003.

Wie in den vergangenen Jahren, sind nun ebenso die „Freie Presse“-Leser wieder aufgerufen, ihr „Unwort des Jahres“ mitzuteilen, Wörter, die Ihnen besonders heftig aufgestoßen sind. Was stört Sie daran? Schreiben Sie bis zum 18. Januar 2003 an die Kulturredaktion der „Freien Presse“, Brückenstraße 15, 09111 Chemnitz, Stichwort „Unwort“. Zudem sind wir per Fax unter 0371/656479 oder E-Mail: Daniel.Graefe@freiepresse.de zu erreichen. Außerdem können Sie im Internet unter www.freiepresse.de/unwort ihre Meinung sagen und sich mit anderen Lesern austauschen.


 

4112 Postings, 8654 Tage Rexinirot/grün

 
  
    #8
03.01.03 11:50
oder sind das zwei unwörter  

21368 Postings, 8356 Tage ottifantDas Unwort des Jahres 2002:

 
  
    #9
03.01.03 11:51
"Wahlsieger" ausgesprochen von E.Stoiber  

3263 Postings, 9089 Tage DixieAlso los!

 
  
    #10
03.01.03 11:52
Schickt Eure Vorschläge an

schlosser@lingua.uni-frankfurt.de  

1798 Postings, 8392 Tage RonMillernoch ein unwort...

 
  
    #11
03.01.03 11:52
   


               gewerkschaften  

2728 Postings, 8472 Tage soulsurferwelche Schwachmaten

 
  
    #12
03.01.03 11:52
haben 1994 "peanuts" zum Unwort des Jahres erklärt ????  

21368 Postings, 8356 Tage ottifantHochwasserparasiten o. T.

 
  
    #13
03.01.03 12:00

95441 Postings, 8526 Tage Happy End@soulsurfer

 
  
    #14
03.01.03 12:07
Der Vorstandssprecher der Deutschen Bank, Hilmar Kopper, bezeichnete im April 1994 auf einer Pressekonferenz Verluste in Höhe von ca. 50 Mio DM, die durch den Bankrott des Bau- und Immobilienkonzerns Schneider entstanden waren, als »Peanuts«, also als unwichtige Größe. Da es sich dabei aber vor allem um Gelder handelte, die kleineren und mittleren Firmen für schon erbrachte Leistungen zustanden, war diese Qualizifizierung außerordentlich zynisch, weil die Außenstände etliche Firmen an den Rand des Ruins brachten.

Die Entschuldigung Koppers auf einer Aktionärsversammlung kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass finanzielle Probleme, die für den Durchschnittsbürger existenzbedrohend wären, in Finanzkreisen auch sonst gern als »Peanuts« abgetan werden, wobei zu bedenken ist, dass Banken zu einem wesentlichen Teil von geliehenem Geld, auch von Kleinsparern, leben, die sich durch einen derartigen Wortgebrauch zutiefst missachtet fühlen müssen. Der verbale Ausrutscher Koppers war also nur im Hinblick auf die Höhe der Verluste einmalig; er hat durchaus seine Basis im kaltschnäuzigen Umgang mit Problemen anderer und offenbart damit eine grundsätzlich inhumane Haltung.  

95441 Postings, 8526 Tage Happy EndÜbersicht mit allen weiteren Unwörtern

 
  
    #15
1
03.01.03 12:10

Fett und kursiv hervorgehoben ist das jeweilige »Unwort des Jahres«, die übrigen sind als »weitere Unwörter« ebenfalls gerügt worden. (Die in Klammern stehenden Angaben sind nur verkürzte Wiedergaben der offiziellen Begründungen)

1991: Ausländerfrei

(fremdenfeindliche Parole in Hoyerswerda)

  • durchrasste Gesellschaft

(Mischung der Deutschen mit Ausländern; Edmund Stoiber)

  • intelligente Waffensysteme

(aus der Golfkriegsberichterstattung)

  • Personalentsorgung

(für Entlassungen)

  • Warteschleife

(Phase sozialer Unsicherheit von Arbeitskräften in den östlichen Bundesländern)



1992: Ethnische Säuberung

(Propagandaformel im ehemaligen Jugoslawien)

  • weiche Ziele

(militärsprachl. Umschreibung für Menschen)

  • auf-/abklatschen

(tätliche und tödliche Angriffe auf Ausländer)

  • aufenthaltsbeendende Maßnahmen

(Abschiebungen im sog. Asylkompromiß; GG Art. 16a)

  • Beileidstourismus

(für Trauerkundgebungen anläßl. der Morde von Mölln)



1993: Überfremdung

(Scheinargument gegen Zuzug von Ausländern)

  • kollektiver Freizeitpark

(Unterstellung einer sozialpolitische Wunschvorstellung; Helmut Kohl)

  • Sozialleichen

(Verstorbene, die aus völliger Verelendung stammen; Objekte für Auto-Crashtests)

  • schlanke Produktion /
lean production

(mit weiteren Varianten)

(Unternehmensstrategie mit Arbeitsplatzvernichtung)

  • Selektionsrest

(für schwerstbehinderte Kinder, die nicht in »Normalklassen« integriert werden können)



1994: Peanuts

(abschätz. Bankerjargonismus; Hilmar Kopper)

  • Besserverdienende

(Pseudodefinition für neue staatliche Einnahmequellen)

  • Dunkeldeutschland

(Ironismus für östliche Bundesländer)*

  • Buschzulage

(Gehaltszulage für sog. Aufbauhelfer in den östlichen Bundesländern)*

  • Freisetzungen

(für Entlassungen)*

* ausdrücklich mit Blick auf besondere Aktualität in den östlichen Bundesländern als Belege »sprachlicher Demütigung« gewählt.

1995: Diätenanpassung

(Beschönigung der Diätenerhöhung im Bundestag)

  • Altenplage

(Beleidigung der älteren Generation)

  • biologischer Abbau

(Zynismus für Ausscheiden aus dem Arbeitsleben)

  • sozialverträglicher Stellen-/ Arbeitsplatzabbau

(schönfärberische Umschreibung für Entlassungen)

  • abfackeln (von Sachen und Menschen)

(jugendsprachl. zynische Gleichsetzung)



1996: Rentnerschwemme

(falsches, angstauslösendes Naturbild für einen sozialpolitischen Sachverhalt)

  • Flexibilisierung

(Bezeichnung für eine betriebswirtschaftliche Strategie, die den Wert aktiver individueller »Flexibilität« leugnet, diesen Begriff aber schönfärberisch ausbeutet)

  • Outsourcing

(Imponierwort, das der Auslagerung/Vernichtung von Arbeitsplätzen einen seriösen Anstrich zu geben versucht)

  • Umbau des Sozialstaats

(missbräuchliche Verwendung einer (Auf-)Baumetapher)

  • Gesundheitsreform

(missbräuchliche Verwendung des positiv besetzten Begriffs »Reform«)

  • Sozialhygiene

(höchst problematische Anwendung von Hygienevorstellungen auf soziale Sachverhalte; vgl. »Rassenhygiene«, »ethnische Säuberungen«)



1997: Wohlstandsmüll

(Umschreibung arbeitsunwilliger wie arbeitsunfähiger Menschen; Helmut Maucher, Nestlé)

  • Organspende

(Pervertierung der Begriffe »Spende / spenden« in der Transplantationsmedizin)

  • Blockadepolitik/-politiker

(diffamierende Unterstellung einer argumentationslosen Verweigerungshaltung)

  • neue Beelterung

(bürokrat. Umschreibung neuer Erziehungsberechtigter, die an die Stelle der leiblichen Eltern treten sollen)



1998: sozialverträgliches Frühableben

(in einer öffentlichen Erklärung zynisch wirkende Ironisierung; Karsten Vilmar)

  • Belegschaftsaltlasten

(Abfallmetapher für Mitarbeiter, die ein Betrieb gern wieder loswerden möchte)

  • Humankapital

(als Bezeichnung von Kindern!)

  • Moralkeule

(fatale Koppelung von »Moral« und einem Totschlaginstrument; Martin Walser)



1999: Kollateralschaden

(Verharmlosung der Tötung Unschuldiger als Nebensächlichkeit; NATO-offizieller Terminus im Kosovo-Krieg)



2000: national befreite Zone

(zynisch heroisierende Umschreibung einer Region, die von Rechtsextremisten terrorisiert wird)

  • überkapazitäre Mitarbeiter

(Reduzierung von zu entlassenden Arbeitnehmern auf rein betriebswirtschaftliche Größen)

  • Separatorenfleisch

(seriös klingende, bei BSE-Verdacht besonders unangemessene Bezeichnung von Schlachtabfällen)

  • »Dreck weg!«

(CDU-Parole in Darmstadt, die sich auch gegen »missliebige« Menschen richtete)



2001: Gotteskrieger

(Sebst- u. Fremdbezeichnung d. Taliban- u. El Quaeda-Terroristen)

  • Kreuzzug

(pseudoreligiöse Verbrämung kriegerischer Vergeltungsmaßnahmen; US-Präsident George W. Bush)

  • Topterroristen

(verharmlosende und positivierende Bennenung von Osama bin Laden)

  • therapeutisches Klonen

(zweifelhafte Wortzusammenstellung um Manipulationen am menschlichen Erbgut gegen Krankheiten/für Therapien in nicht absehbarer Zeit zu rechtfertigen)

  • Gewinnwarnung

(von Aktionären verwendeter sachlich falscher Begriff, der vor geringeren Gewinnen als erwartet warnt)

 

384 Postings, 8895 Tage nobodyZwei Koch-Zitate

 
  
    #16
04.01.03 11:54
zwar nicht alleinstehend erklärlich, aber immer wieder ärgerlich:
brutalstmöglich und vergalloppiert  

42940 Postings, 8425 Tage Dr.UdoBroemmeKampf gegen den Terror

 
  
    #17
04.01.03 12:08
Endlich gibt es eine Globalbegründung für sämtliche Unrechtshandlungen gegen ethnische Minderheiten, ungeliebte störende Bevölkerungsgruppen oder ganze Staaten die nicht so wollen, wie sie sollen sowie den Abbau von Bürgerrechten.


 

4420 Postings, 8575 Tage Spitfire33Wie wäre es mit Katastrophentouristen

 
  
    #18
04.01.03 18:59
mal Hochwasser
zerbomte Gebäude
verbrannte Wohngebiete
Massenunfälle
schauen ?  

3263 Postings, 9089 Tage DixieLufthoheit über den Kinderbetten

 
  
    #19
06.01.03 08:19
ausgesprochen von SPD-Generalsektretär Scholz finde ich ebenfalls unmöglich.  

910 Postings, 8850 Tage HeinBlödHier die Liste seit 1971

 
  
    #20
06.01.03 12:14
http://www.gfds.de/woerter.html  
Gesellschft für Deutsche Sprache die küren das doch jedes Jahr
Wort  des Jahres

2001
der 11. September
Anti-Terror-Krieg
Milzbrandattacke
Schläfer
Stammzellenimport
Schlafmünzen
Homo-Ehe
Agrarwende
Luderliga
Riester-Rente
simsen
Und das ist (auch) gut so!

2002
Teuro
PISA-Schock
Jahrtausendflut
Kakophonie
Ich-AG
Bush-Krieger
Job-Floater
verhunzingern
Arzneimittelausgabenbegrenzungsgesetz
"Es gibt nur ein' Rudi Völler!"

Unwort des Jahres
2000
national befreite Zone
überkapazitäre Mitarbeiter
Separatorenfleisch
"Dreck weg!"
(deutsche) Leitkultur


2001
Gotteskrieger
Kreuzzug
Topterrorist
therapeutisches Klonen
Gewinnwarnung

2002 ist noch nicht raus
Gruß Hein  

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