Intel - ein kurzfristiger Trade?
Seite 1 von 216 Neuester Beitrag: 17.05.24 20:28 | ||||
Eröffnet am: | 28.09.04 20:27 | von: Anti Lemmin. | Anzahl Beiträge: | 6.396 |
Neuester Beitrag: | 17.05.24 20:28 | von: Frieda Friedl. | Leser gesamt: | 961.633 |
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- zunehmende Lagerbestände bei den Händlern (Intel begründet dies mit höherer Produktivität in der Herstellung)
- leicht gesenkter Ausblick für das laufende Quartal
- thermische Probleme bei den neuen P4 (Prescott) in 90-nm-Technik
- wachsende Konkurrenz durch AMDs 64-bit Prozessoren
- seit heute verwendet HP in Servern keine Intel-Itanium-Prozessoren (64-bit) mehr.
Doch all dies scheint mir inzwischen eingepreist. Insgesamt haben sich die Geschäftszahlen gegenüber dem Vorjahr - als Intel zwischen 28 und 32 USD notierte - kaum verschlechtert.
Intel ist Weltmarktführer bei Prozessoren (Marktanteil 82,7 % gegenüber 15,5 % bei AMD laut Mercury Research, Aug. 2004), hat immer noch 32 Mrd. USD Umsatz pro Jahr, einen Nettogewinn von 1,8 Mrd. USD im letzten Quartal und eine konkurrenzlose Bruttomarge von 59,2 Prozent. Damit ist Intel im Vergleich zu AMD (Bruttomarge: 37,8 Prozent) eine Cash-Kuh. Intels KGV liegt derzeit bei 17,8.
AMD hingegen (KGV: 49,6) verdient deutlich weniger (0,24 USD pro Aktie gegenüber 1,11 USD bei Intel) und droht erneut in die roten Zahlen zu rutschen, wenn Intel seine Margenmacht nutzt. Um die 64-bit-Prozessoren von AMD (Opteron und Athlon-64) ist ein regelrechter Hype entstanden, was zu einer Überbewertung der AMD-Aktie und im Gegenzug zu einer Unterbewertung von Intel geführt hat, die fundamental unbegründet ist. AMDs Opteron und Athlon-64 sind abwärtskompatibel zu 32-bit-Betriebssystemen (Windows XP), Intels Itanium (reiner 64-bit-Prozessor) hingegen nicht. Doch Intel hat reagiert und will seine 64-bit-Prozessoren nun auch abwärtskompatibel machen (hier ist David AMD dem Goliath INTEL z. Z. voraus).
Heute notiert Intel bei 19,70 USD. Damit haben wir gegenüber den Höchstkursen vom Januar, als INTC bei 34 USD lag, einen Rückgang von über 40 Prozent. Unter 20 USD sieht die Aktie auch optisch billig aus, obwohl der Tiefstkurs im Herbst 2003 bei 15 USD lag.
Das Weihnachtsquartal ist für Intel immer eines der besten - die saisonalen Jahrestiefs finden sich fast immer Anfang Oktober. Mancher Fondmanager wirft die Aktie bereits jetzt - zum Ende des Geschäftsjahrs am 30.9.04 - aus Steuergründen auf den Markt.
Wegen des fallenden Markttrends ist Intel dennoch ein heißes Eisen. Ich habe mir daher nur ein paar Calls für Januar 2006 (Strike-Preis 22,50 USD) zugelegt. Damit hält sich das Risiko in Grenzen.
Ich rechne in den nächsten drei Monaten mit einer Markterholung bei den Halbleitern. Intel könnte bis Januar 2005 wieder auf 25 USD steigen. Mehr als ein kurzfristiger Trade scheint mir aber nicht drin zu sein.
Details zum Geschäft mit der Chip-Auftragsfertigung waren nicht nach dem Geschmack der Intel (Intel Aktie) -Aktionäre. Die Papiere fielen am Mittwoch im vorbörslichen US-Handel um rund 5 Prozent auf 41,76 US-Dollar. Im Hauptgeschäft droht damit der Rutsch unter die Spanne von rund 42 bis 46 Dollar (Dollarkurs), in der sich der Kurs seit Ende Januar überwiegend bewegt.
Der US-Chiphersteller rechnet in seiner Auftragsfertigung noch mit jahrelangen Verlusten. Im vergangenen Jahr sei das operative Minus der neu gefassten Sparte von 5,2 auf 7 Milliarden US-Dollar angeschwollen. Das teilte der Konzern am Dienstagabend mit. Intel veröffentlicht seine Geschäftszahlen in einer neuen Struktur. Konzernchef Pat Gelsinger erwartet, dass der Geschäftsbereich erst in ein paar Jahren einen operativen Gewinn erzielt.
Analysten äußerten sich verhalten. Für Timothy Arcuri von der Schweizer Großbank UBS zeigt die neue Segmentberichterstattung, dass die Waferkosten deutlich über denen anderer Chipauftragsfertiger lägen.
Branchenexperte Stacy Rasgon vom Analysehaus Bernstein Research schrieb in einer ersten Einschätzung, er habe bereits damit gerechnet, dass die Wirtschaftlichkeit der Chip-Auftragsfertigung schlecht sei - und sie sei es in der Tat. Positiv sei immerhin, dass es im Grunde nicht mehr schlechter werden könne und das Management mit Blick auf die Planungen zuversichtlich sei.
Gelsinger versucht das einst dominierende Chipunternehmen nach schwierigen Jahren schon länger wieder in die Spur zu bringen. Dazu soll Intel vermehrt Chips im Auftrag anderer Unternehmen herstellen. Die direkte Konkurrenz zum weltgrößten Chip-Auftragsfertiger TSMC auf Taiwan ist eine der größten Veränderungen in der Geschichte von Intel, das seine führende Position in der Chipentwicklung schon vor Gelsingers Antritt an der Konzernspitze 2021 verloren hatte.
Nach Einschätzung der Intel-Führung wird der operative Verlust der Auftragsfertigungssparte 2024 noch einmal wachsen. Anschließend soll es aber besser laufen. Etwa auf halbem Weg zum Jahr 2030 soll das Geschäft auf operativer Ebene die Gewinnschwelle erreichen. Das wäre etwa 2027.
Für den UBS-Experten Arcuri klingt das realistisch. "Wir sind optimistisch, dass die Profitabilität ab 2026 und mit größerer Wahrscheinlichkeit ab 2027 zulegen wird", schrieb er. Denn dann dürfte Intel mit Blick auf die Kosten besser dastehen.
Die teils hausgemachten Probleme der Vergangenheit sowie eine Schwäche des PC-Marktes nach dem anfänglichen Corona-Boom hatten den Aktienkurs von Intel ab 2021 belastet. Vom Zwischenhoch von 68,49 Dollar im April 2021 war es steil abwärts gegangen; eine Bodenbildung gelang zwischen Herbst 2022 und Anfang 2023 im Bereich um 25 Dollar.
Bis Anfang 2024 verdoppelte sich der Kurs dann aber, auch wegen des allgemeinen Booms des Trendthemas Künstliche Intelligenz, bei dem Konkurrent Nvidia (Nvidia Aktie) allerdings die Nase weit vorn hat. Seit Januar ging es dann aber wieder nach unten, auch weil Intel mit Geschäftsprognosen enttäuschte.
Per Schluss vom Dienstag ist Intel an der Börse 187 Milliarden Dollar wert. Nvidia bringt es auf 2,2 Billionen Dollar und der Chip-Produzent AMD auf 289 Milliarden Dollar.
Quelle: dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/...hricht-schockiert-anleger-486.htm
https://www.boerse-global.de/...ai-chip-herausforderer-am-markt/51019
Intel stellt Gaudi 3 mit Ambition vor
Im Kampf um Marktanteile im Bereich der künstlichen Intelligenz hat das Unternehmen mit dem neu vorgestellten Gaudi 3 AI-Beschleuniger seine Pläne bekräftigt, eine dominante Rolle im rasch wachsenden Marktsegment der Halbleiterindustrie einzunehmen. Die Leistungssteigerung des Gaudi 3 im Vergleich zu früheren Versionen ist beachtlich, was insbesondere durch die deutlich schnellere Verarbeitung von Daten und einer verbesserten Energieeffizienz demonstriert wird. Dieser Fortschritt ermöglicht eine beschleunigte Trainingsphase und eine effizientere Ausführung künstlicher Intelligenzen. Trotz eines hoch kompetitiven Markts zeigt sich das Unternehmen selbstbewusst und bereit, mit etablierten Größen zu konkurrieren und den Weg für eine innovative Zukunft im Zeichen künstlicher Intelligenz zu ebnen.
Ein anderer Netz-Gigant hat mit seinem neuen, als Axion bezeichneten Chip ebenfalls ein entscheidendes neues Element in die eigenen Rechenzentren integriert. Diese CPUs, welche speziell für den Einsatz in großen Clustern entworfen wurden, sollen den Umgang mit großangelegten künstlichen Intelligenzen maßgeblich verbessern. Während dieser Netzdienstleister seine hauseigenen Chips nicht direkt vermarktet, ermöglicht er Kunden dennoch den Zugriff auf die fortschrittliche Technologie über Cloud-Dienste. Beide Entwicklungen markieren einen entscheidenden Schritt in einem Sektor, der stetig an Bedeutung und Umfang gewinnt.
ABER: auch das muss gesagt werden: am Ende wird die Welt dadurch Pberkapazitäten erzeugen, aber das ist unvermeidlich wenn man sich von Taiwan unabhängig machen will.... das wird im schlimmsten Fall zu Preisverfall führen.
Auf der einen Seite investiert Intel gerade wieder enorm in neue Produktinformationen und auf der anderen Seite wird deren Absatz reglementiert.
Das verstehe wer will.
Mit Marktwirtschaft hat das nichts zu tun da es politisch so gewollt ist, meine Meinung.
Vor diesem Hintergrund ist es wohl verständlich, dass die USA sich von der freien Marktwirtschaft verabschiedet, politische Entscheidungen (Zollregelungen, Lieferverbote etc...) verhängen und durch massive protektionistische Maßnahmen (= extrem viel Geld um Schlüsselindustrie in die USA zurückzuholen) ergreifen, um von für die eigene Sicherheit fatale Abhängigkeiten loszukommen.
Darin liegt letztlich auch Gefahr und Chance für Unternehmen wie INTEL. Da pflichte ich 1chr total bei, INTEL könnte im Bereich der Fertigungstechnologie, wie er das beschrieben hat, durchaus Stärken ausspielen. Und die nutzen das ja auch ! Das geförderte Hochziehen neuer Produktionsstandorte in den USA oder wenigstens im befreundeten Europa, ist eine Konsequenz, aus denen INTEL durch den Ausbau neuer Werke Vorteile ziehen kann. Die Frage - jedenfalls für mich - ist noch offen, wie es danach mit dem Protektionismus = Förderungen weitergeht, wenn es um das tägliche Leben eines Unternehmens geht. Sprich: Lohnkosten, Lieferkosten, Rohstoffe, Energiekosten etc.. Das ist, glaube ich, noch nicht entschieden.
Problematisch bleibt dabei, so wie Du das richtig siehst, Bilderberg, dass riesige Märkte (China steht da ja nicht alleine, die BRIC+ Staaten sind ein gewaltiger Markt) durch politische Überlegungen nicht rein marktwirtschaftlich bedient werden können. DAS wird irgendwann nicht nur INTEL treffen, sondern kann auch für Giganten wie NVIDIA, AMD aber auch META, Google und Co treffen.
Ich hätts auch kürzer formulieren können: Die Zeiten des "freien Marktes", die sind vorbei, weils in der Zwischenzeit zu viele gleichgewichtige Player gibt. Das muss nun aber nicht bedeuten, dass damit auch die Zeiten des Handelns generell vorbei sind. Man hat nun halt mit den Politikern (aller großen Staaten) weitere Marktteilnehmer. Und auch mit Staaten und riesigen Bevölkerungsgruppen, die man in der Vergangenheit höchstens belächelt hat. Auch viele Europäer.......
Ich vertraue darauf, dass die großen amerikanischen Hersteller ihr Manegement austauschen, die richtigen Entwickler einstellen und ihre Schwächephasen irgendwann überwinden. Beispiel ist für mich General Electric, mit denen ich jahrelang durch das Tal der Tränen ging und heute einen Verdreifacher im Portfolio habe.
Vielleicht gibt es noch eine weitere Kaskade nach unten, dann vervollständige ich meine Position. Die gestrige Kaskade nutzte ich zum Einstieg, weil ich in meinem Portfolio noch keine Chipaktie habe und ideal diversifiziert sein will.
Ich bin Langfristanleger, Trading interessiert mich nicht. Und die Aktie steht heute in etwa so hoch wie vor 10 Jahren. B
Immerhin bin ich schon leicht im Plus... :-)
Heute etwa, dass die Nachfrage nach Gaudi 3 stark zu wünschen übrig läßt.
Und Chip-Experte bin ich auch nicht.
Dennoch. Heute wieder mal eingestiegen bei € 29,25 mit gerade mal 60 Stk...
Werde damit nicht reich werden, sind aber auch für eine Haltedauer von über 1 Jahr gedacht...
Es gilt zum einen die Quartalsergebnisse zu verdauen, die lt. Einschätzungen einiger Analysten besser waren, als er Markt sie sieht. Dazu sieht die Charttechnik nicht gut aus, und diese dürfte aktuell auch das Handelsgeschehen mitbestimmen. Es wurden einige Unterstützungen gebrochen und die Aktie muss erst einmal kurzfristig einen Boden finden.
Inhaltlich und damit fundamental bin ich dann bei @Chaecka. Intel läuft aktuell mit einem 14er KGV herum. Grundsätzlich sehe ich eine sehr attraktive Einstiegsgelegenheit bei mittel- bis längerfristigem Horizont, was aber kurzfristige charttechnische Rückschläge nicht ausschließt. Diese muss man einfach aushalten können.