Über Fakenews bei den Fakenews wegen Fakenews
Seite 1 von 4 Neuester Beitrag: 28.03.19 11:45 | ||||
Eröffnet am: | 20.12.18 12:27 | von: Shitovernokh. | Anzahl Beiträge: | 81 |
Neuester Beitrag: | 28.03.19 11:45 | von: Rigomax | Leser gesamt: | 7.352 |
Forum: | Talk | Leser heute: | 2 | |
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Als wenn einer der Schwachmaten wirklich noch Journalismus betreibt.......ne ne der Angebliche Fauxpass zeigt nur wie der Journalismus hier wirklich funktioniert.
Da sind der Kontrollsicherheit Grenzen gesetzt!
https://de.wikipedia.org/wiki/Redaktor_(Textwissenschaft)
dabei waren auch hier viele von dem schoenen Maerchen ueberzeugt.
https://deutsch.rt.com/meinung/...amp;utm_campaign=push_notifications
Fichtner:
Dazu fallen mir ein paar Sachen ein. Es kann ja nicht sein, dass wir anfangen, nüchtern geschriebene Sachen für wahr und reportagenhaft und szenisch geschriebene Texte für unwahr zu halten. Das wäre nun eine ganz komische Schlussfolgerung aus dem Vorgang. Die Kritik an meinem Text nehme ich an. Was bleibt mir übrig. Es ist nur so: Wir befinden uns in einer großen Krise. Unsere Glaubwürdigkeit steht auf dem Spiel, unsere Werte, die wir mehr als 70 Jahre hochhalten. Dann einen Artikel zu schreiben, der wie eine Meldung der Deutschen Presse-Agentur losgeht – nichts gegen die dpa –, wäre ein bisschen komisch. Sie müssen schon ein wenig Anlauf nehmen, wenn Sie da so über ihren eigenen Schatten springen wollen, wie wir das getan haben. Dabei kommt dann vielleicht auch mal ein bisschen feierlicherer Ton heraus. Zurückweisen möchte ich aber ihr Adjektiv „literarisch“. Der Unterschied zwischen Literatur und Journalismus ist, dass Journalismus stimmen muss. Und Literatur nicht.
https://www.welt.de/kultur/medien/...digkeit-steht-auf-dem-Spiel.html
Die Form des verdichteten, extrem dramaturgisch aufbereiteten Reportagejournalismus, die der „Spiegel“, die aber auch andere Medien praktizieren, sei nicht mehr haltbar, ist kurz nach der Enthüllung zu hören.
https://www.welt.de/kultur/medien/...-Spiegel-und-sein-Faelscher.html
Handtaschenfälscher machen Luxusmarken nach, weil sie sich darauf verlassen können, dass Leute auf Luxusmarken stehen. Worauf verlässt sich ein Geschichtenfälscher, wenn er erfindet, dass in einer amerikanischen Kleinstadt die Dumpfen unter sich sind? Welches Behagen ist ihm sicher, wenn er in das Gespräch mit einer greisen Freundin der Geschwister Scholl manipuliert, sie sei über die neuen Hitlergrüßer in Deutschland entsetzt? Relotius’ Gespräch mit der 99-jährigen Traute Lafrenz war Diskussionsthema in der Jury, in der ich für den Reporterpreis sitzen durfte.
Mir war es in den Jurysitzungen oft so vorgekommen, als stünde ein gewisses Weltbild fest. Wer das mit einer süffigen Geschichte möglichst prachtvoll bestätigt, hört wahrscheinlich seinen Namen von einer Bühne schallen.
https://www.welt.de/kultur/medien/...d-bestaetigt-bekommt-Preise.html
Arabisch spreche ich nicht, aber das war auch nicht nötig. Schon einmal habe ich erlebt, wie eine Mutter ihren Sohn beerdigen musste. Es ist kaum zu ertragen.
Genau deswegen schrieb ich es auf, wohl wissend [sic!] wie heikel es war.
https://www.welt.de/politik/ausland/...-Naghchband-in-Strassburg.html
Auweiha...
Womöglich wurde man nur deshalb so spät darauf aufmerksam, weil sich kaum einer fand, der zu Recht den ersten Stein werfen konnte.
Di Lorenzo: Es gibt Verselbstständigungen im Genre und im Rechercheansatz oder im Schreibansatz, die spezifisch sind für bestimmte Häuser, bestimmte Medien. Und aus diesem Grunde habe ich gesagt, es gibt diesen Kult der schön geschriebenen Reportage, die ich natürlich auch will. Aber manchmal ist sie so schön geschrieben, dass es in der Luft liegt, dass irgendetwas daran nicht stimmen kann. Einige dieser Geschichten zeichnen sich auch durch einen gewissen Hang zu Kitsch und Sentimentalität aus - offenbar kommen sie aber, wie bei Relotius, einer Erwartungshaltung entgegen.
http://www.spiegel.de/spiegel/...t-giovanni-di-lorenzo-a-1245065.html
Im Jahr 2017 standen dann die beiden deutschen Investigativjournalisten Frederik Obermaier und Bastian Obermayer auf der Bühne der Preisverleihung in der Columbia-Universität und nahmen die Auszeichnung – als Mitglieder des Panama Papers-Teams – in der Kategorie „Explanatory Reporting“ entgegen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Pulitzer-Preis
Dagegen:
Ein Journalist deckt einen milliardenschweren Betrug am Steuerzahler auf - und hat jetzt selbst mit Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zu tun. So ergeht es derzeit Oliver Schröm, dem Chefredakteur des Investigativbüros "Correctiv".
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/...sten,correctiv128.html
(Ich freu mich ja immer wieder über den Bruder im Geiste: https://www.ariva.de/forum/...oersalino&pnr=25273227#jump25273227 )
Die Herausgeber der Achse haben heute auf einer außerplanmäßigen Herausgeber-Versammlung beschlossen, einen Preis ins Leben zu rufen, der den Namen „Karl-May-Preis für kreativ-innovativen Journalismus“ tragen und alljährlich am 27. Juni, dem Geburtstag von Konrad Kujau, verliehen werden soll.
Der erste Preisträger steht bereits fest, es ist Claas Relotius, dem vorgeworfen wird, er habe sich viele, die meisten oder auch alle seiner preisgekrönten Reportagen einfach ausgedacht. Das, finden wir, ist allerdings auch eine Leistung, zu der man erst einmal in der Lage sein muss. Wie Karl May, der seine großartigen Reiseberichte geschrieben hat, ohne Radebeul zu verlassen, gemäß der Parole: Think global, stay local.
Die Liste der Auszeichnungen, die Relotius bekommen hat, ist lang und ein weiterer Beweis dafür, dass der Teufel gerne dorthin scheißt, wo bereits viel Scheiße rumliegt. Allein der – wie es in solchen Zusammenhängen immer heißt – „renommierte“ Deutsche Reporterpreis fiel ihm viermal in den fruchtbaren Schoß*, inzwischen hat er ihn zurückgegeben. Dazu eine Anzahl anderer Preise, von denen zwei ihm bereits stante pede, ohne Anhörung, aberkannt wurden. Noch ist er Preisträger des Medienpreises der Kindernothilfe für eine Reportage, „die dort beginnt, wo die Geschichten über Selbstmordattentate aufhören“, wie es in der Begründung heißt, was wiederum so klingt, als habe die Jury bereits etwas geahnt.
https://www.google.com/...lotius&usg=AOvVaw1pz6Ni-lDeG7J8_I1Ewh_w
* https://www.ariva.de/forum/...-wegen-fakenews-560211?page=0#jumppos12
Unter den rund fünfhundert angehenden Medienleuten waren etliche, die eine „konstruktivistische“ Berichterstattung verteidigten. Zumindest unter Umständen. Sie hatten bereits den Bazillus der Mitwisserschaft inhaliert: Medienleute als Eingeweihte in die Notwendigkeiten der Mächtigen, die der breiten, unwissenden Masse nicht immer verständlich, daher besser geheim zu halten sind.
https://www.achgut.com/artikel/jaegers_grenze_und_Mayans_flucht
Der Fall Relotius aber lässt mir keine Ruhe. Nicht wegen dieses armen Würstchens. Sondern wegen des Systems, das ihn hervorgebracht hat, das ihn nicht zufällig hervorgebracht hat, wie ich glaube.
https://www.welt.de/wirtschaft/article186028558/...en-Kram-passt.html
Shibuya
vor 55 Minuten
Der Spiegel ist leider, und das weiß ich leider spätestens seit 2015, 'guilty as charged'.
Und was für uns hier in Deutschland noch viel schwerer wiegt: nicht nur Trump und seine Trumpisten sind, bei aller berechtigten Kritik, gefangen in den VORurteilen und Stereotypen mit denen sie vom Spiegel und seiner Entsprechung im ÖR bedacht werden; gerade hier in diesem Land ist die Verteilung der Rollen im politischen Kasperltheater von vornherein noch viel unveränderlicher und starrer verteilt: die 'Rechten' sind entweder amoralisch und verderbt (im Falle der AfD der vorherrschende Duktus) oder aber im Falle des gemeinen Volkes wahlweise abgehängt und ein bisschen dämlich, frustriert, erfolglos... die Liste lässt sich beliebig mit negativ besetzten Adjektiven fortsetzen.
Auf der anderen Seite stehen die 'Kämpfer gegen Rechts' und die Immigranten unter ihrem Schutz, die das Gute verkörpern. Das die Realität sich in dieses Schema längst nicht mehr pressen lässt, rüttelt trotzdem nicht an den Grundfesten der ideologischen Festung; man erfindet für die Schandtaten der Ersteren einfach schuld- und ehrentschuldigende Motive (Krieg, Armut, Isolation, und besonders Diskriminierung durch die Mehrheitsgesellschaft). Die geschädigte Mehrheitsgesellschaft ist auch gerne selber Schuld, zumindest aber moralisch mitverantwortlich wenn Migranten sich danebenbenehmen.
Dass die Unwilligkeit, Realität abseits von diesem Drehbuch zu denken, längst neues Unrecht schafft, scheinen viele Vertreter gerade auf Seiten der schreibenden Zunft billigend in Kauf zu wähnen, weil sie noch immer von der Überlegenheit ihrer Motive überzeugt sind, frei nach dem Credo 'der Zweck heiligt sie Mittel'.
Das denken die Vertreter von politisch motiviertem Unrecht natürlich - immer!
https://www.welt.de/wirtschaft/article186028558/...en-Kram-passt.html
Ressortleitern hätte es vielleicht lächerlich(er) klingen können ...
Bei WO schätze ich persönlich eigentlich nur noch die "relativ" liberale Kommentarfunktion, welche
doch überdurchschnittlich kritisch sein darf. Vergleiche z.B. focus usw..
Für eine wirklich objektive Berichterstattung jedoch braucht es m.E. sehr viel mehr.
Egal wieviel Kreide man nun noch fressen wird... Ändern wird sich wohl kaum etwas.