SYNLAB (Labordienstleister testet testest testet)
Der Kurs ist heute erfreulicherweise ca. 10 Prozent im Plus.
Seit dem IPO zu 18 Euro sind somit aktuell ca. 17 Prozent Buchgewinn auf dem Bildschirm.
Der eine oder andere Zeichner denkt bestimmt darüber nach die Gewinne zu realisieren.
Wie sieht es hier im Forum aus - bleiben oder gehen?
Am kommenden Mittwich (12.05.2021) sollen die Zahlen für Q1/21 kommen. Die sollten und werden nach m.E. gut ausfallen. So kurz nach dem IPO wären schlechte oder auch nur durchschnittliche Zahlen negativ für die Aktie sowie die Reputation; übrigens auch der Konsortialbanken.
Diese betreiben in der Regel nach einem IPO für einige Zeit "Stabilisierungsmaßnahmen". Diese sollen sicherstellen, dass der Kurs nicht unter den IPO-Preis fällt.
Der große Konkurrent Eurofins hat im Q1/21 stark zugelegt. Die beiden Gesellschaften sind zwar nicht 100%ig miteinander vergleichbar, aber dennoch sollten sie Anzahlen der Tests und somit letztlich auch die Zahlen (Umsatz und EBITDA) von Synlab v.a. im Vorjahresvergleich spürbar zulegen.
Dazu noch viele Zocker die mit dem IPO schnell ein paar Euro machen wollten. So lässt sich der Absturz erklären.
Ich denke mal sollte bei Beurteilung der Ergebnisse sehr stark auf den Zahlen ohne Corona schauen (wobei diese natürlich ein bisschen gedämpft sind wegen Corona). Sind diese in Ordnung, steht einer guten Entwicklung nicht viel entgegen.
Labordienstleister sind eher wie Versorgeraktien, wobei es hier vermutlich noch viel Potential für eine Bereinigung des Marktes und Skaleneffekte gibt.
Also eine typische Buy and Hold Aktie. Wer etwas anderes sucht ist hier falsch.
Hat jemand schon eine Ahnung, was für eine Dividende in 2022 für 2021 zu erwarten ist. 0,60 wäre doch eigentlich ein schöner Start für die "Versorgeraktie", dann hätte ich immerhin ca. 3 % auf meinen Einstandskurs.
Das EBITDA war in 2020 gut, jedoch verzerrt durch C19-Pandemie. Außerdem ist es eben nicht das Nettoergebnis, sondern das Ergebnis vor Abschreibungen, Steuern & Co.
Ein (grobes) fiktives Beispiel zur Berechnung des Betrags je Aktie:
Angenommen das Nettoergebnis wäre 200 Mio. und die Gesellschaft würden 30% davon ausschütten, dann wäre das eine DIV-Gesamtausschüttung von 60 Mio.
Nehmen wir weiter an, die AG hätte 60 Mio. DIV-berechtigte Aktien, dann wäre das je Aktie 1 Euro.
Die Zahlen (n-tv u/o Statista) zeigen Folgendes:
In Q1/21 gab es wesentlich mehr Test als in Q1/20, nämlich ca. 15,5 Mio. vs. ca. 1 Mio. -> war ja klar!
Auch in Q2/21 sind bereits bislang deutlich mehr Tests durchgeführt worden als vor einem Jahr.
Aktuell ca. 6,5 Mio. vs. 5 Mio. in Q2/20; und es sind noch 9 Wochen zu gehen. Setzt man voraus, dass der wtl. Durchschnitt bei 1 Mio. liegt, kommen nochmal 9 Mio. Tests hinzu, somit also auch in Q2/2021 etwa 15 Mio. C19-Tests. Das ist konservativ gerechnet, der Durchschnitt der wtl. Tests liegt seit KW1/21 bei über 1,14 Mio.
Somit ist also im Vorjahresvergleich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sowohl in Q1 als auch in Q2/2021 mit deutlich höheren Umsätzen zu rechnen. Hier nehme ich der Einfachheit halber mal die Daten vom zweiten Halbjahr 2020 als Basis. Daher erwarte ich in Q1 und Q2 mind. 25 Prozent Wachstum beim Umsatz.
Die entscheidenden Fragen, bleiben m.E. jedoch, wie die Entwicklung im Hauptgeschäft war und wie hoch das C19-Testaufkommen in den anderen Ländern war.
Nach den Zahlen am Mittwoch sollten wir auch diesbezüglich schlauer sein.
Die Verschuldung konnte bisher etwas stärker als geplant zurückgeführt werden. Auch die M&A Tätigkeiten waren sehr gut.
Insgesamt ein sehr solides Zahlenmaterial, wie es angekündigt war.
Ich denke in 2022 werden die Umsätze und auch die Gewinne aufgrund von Wegbrechen der Zusatzumsätze CoVid fallen, aber dennoch scheint SYNLAB insgesamt auf einem guten Wachstumsweg zu sein.
Die Margen von mehr als 20% kennt man ja sonst eigentlich nur von IT-Firmen...
Gegenwärtig denken zu viele, dass SYNLAB nur an Covid-Tests verdient, was aber Quatsch ist.