US-Aktien nach Chapter-11-Pleiten
Seite 2 von 2 Neuester Beitrag: 20.09.19 19:51 | ||||
Eröffnet am: | 18.01.07 11:00 | von: Anti Lemmin. | Anzahl Beiträge: | 38 |
Neuester Beitrag: | 20.09.19 19:51 | von: union | Leser gesamt: | 27.567 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 6 | |
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Vor der Chapter-11-Pleite waren Calpine-Aktien unter dem Ticker CPN gelistet. Mit der Chapter-11-Pleite wurden die alten Aktien in CPNLQ umbenannt.
Heute notieren Calpine-Aktien wieder unter CPN, doch die Altaktionäre haben diese nicht erhalten, weil CPNLQ wertlos verfiel. Das ganze Gezocke aus dem Chart im Eingangsposting war also "heiße Luft".
Neue Calpine-Aktien erhielten lediglich die ehemaligen Bond-Halter, deren Ansprüche in Pleiten vorrangig vor denen der Aktionäre sind.
Das Gezocke mit der Pleite-Aktie CPNLQ war daher "ein Spiel mit heißer Luft" - wovor ich ja im Eingangsposting bereits eindringlich gewarnt hatte.
Dass in USA neue Aktien nach Chapter-11-Pleiten fast immer unter dem alten Ticker gelistet werden, ist mMn eine gezielte Anleger-Verar...ung. Genau dies nämlich fördert das Gezocke mit mit den Pleiteaktien - und die Illusion, diese würden später in die neuen Aktien umgetauscht.
Moderation
Zeitpunkt: 09.08.08 00:07
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Löschung auf Wunsch des Verfassers
Zeitpunkt: 09.08.08 00:07
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Löschung auf Wunsch des Verfassers
Als Ergänzung zum Eingangsposting
Nach dem kurzen Anstieg Anfang 2007 (lila Kasten im Chart unten - entspricht dem Zeitpunkt, als ich zur Warnung diesen Thread aufgemacht hatte), verlor Delphi immer weiter an Wert und bildete den für Chapter-11-Aktien typischen L-Boden.
Ähnlich werden sich in Zukunft die Charts vieler Finanzaktien entwickeln, insbesondere wenn die Institute unter Staatsschutz gestellt werden.
AIG, Fannie Mae, Freddie Mac, Citigroup
Die ersten drei sind "Dauerzombies". Citi dürfte zerschlagen werden, Filetstücke werden verkauft, der Rest kommt in eine Müll-Bank.
Die Charts von AIG, FNM, FRE sehen sich sehr ähnlich. Alle haben "L-Böden". Die Erholungschance ist bei allen nahe Null. Alle drei sind zu groß, um unter Chapter-11 gestellt zu werden. Wenn z. B. die Anleihen von Fannie und Freddie durch Chapter 11 wertlos würden, würden die Chinesen - die 500 Mrd., ein Viertel ihrer Reserven, in FNM- und FRE-Anleihen haben - die Amis steinigen. Das ist auch juristisch schwierig, weil es für die Fannie-/Freddie Bonds schon seit langem Staatsgarantien gibt. USA könnte sich durch eine Pleite der beiden daher nicht aus der Verantwortung stehlen. Wenn mit einer Pleite nichts gewonnen wird, wird sie tunlichst unterlassen, zumal das bei FNM und FRE den schönen Schein wahrt (vielleicht hofft ja jemand, dass die in 10 Jahren wieder hochkommen).
Ist schon seltsam, dass FNM und FRE im Stresstest der US-Banken gar nicht erst mitgetestet wurden. Die haben zusammen 5000 Milliarden an Hypotheken vergeben (das ist die Hälfte des US-BIP) und negatives Eigenkapital. Alle paar Monate muss USA einen zweistelligen Milliardenbetrag nachschießen, weil die steigenden Zwangsversteigerungen zu Unterdeckungen führen. In diesem Zombie-Zustand können FNM und FRE noch jahrelang auf den Taschen der US-Steuerzahler liegen.
AIG hingegen ist eine Art Mülleimer, in dem US-Banken ihre fehlgelaufenen Derivate-Spekulationen versenken - ebenfalls auf Kosten des Steuerzahlers.
Ungeachtet dessen werden auch noch viele andere US-Banken, auch solche, die laut Stress-Test gesund scheinen, über den Jordan gehen bzw. in der Verstaatlchung enden:
http://www.ariva.de/..._Baeren_Thread_t283343?pnr=5909000#jump5909000
AIG-Chart (typischer "L-Boden"):
Daher greift die Chapter-11-Problematik bei Fannie und Freddie nicht. Das ändert freilich wenig am faktischen Totalverlust für Halter aus 2007.
Ähnlich erging es (reversed split bereinigt) den Aktionären der Deutschen Bank und der Commerzbank. Bei diesen beiden deutschen Banken kommt allerdings hinzu, dass deren Aktien inzwischen weniger wert sind, als die Aktionären in den letzten 10 Jahren in Gestalt von Kapitalerhöhungen (KE) nachgeschossen hatten.
Das bedeutet: Im Gegensatz zu den vier amerikanischen "de-facto-Pleiteaktien" Fannie, Freddie, AIG und Citigroup erlitten die Aktionäre von Deuba und Coba somit MEHR als einen Totalverlust. Denn sie zahlten in Gestalt der KEs sogar noch etwas obendrauf, so dass sich das ursprüngliche "Investment" in einen Negativsaldo umkehrte!
Die Frage aller Fragen ist: Kommen nach dem Ende des Wasserfalles noch Milliarden zurück... bin gerade auf der Suche nach dem Chapter11-Fall von GM... da soll es so gewesen sein... aber ohne Aktionäre.
LG
union