Bayern: Nur wer Deutsch kann darf in die Schule


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Neuester Beitrag: 05.04.06 10:54
Eröffnet am:03.04.06 17:40von: Klaus_DieterAnzahl Beiträge:24
Neuester Beitrag:05.04.06 10:54von: Dr.UdoBroem.Leser gesamt:3.844
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5173 Postings, 6953 Tage Klaus_DieterBayern: Nur wer Deutsch kann darf in die Schule

 
  
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03.04.06 17:40
Bayern plant scharfe Regeln
Regelschulbesuch nur noch mit Deutschkenntnissen
München - In Bayern sollen Kinder mit mangelhaften Deutschkenntnissen vom nächsten Schuljahr an nicht mehr in die Regelschule gehen dürfen. Das Kabinett will am Dienstag eine Verschärfung der Vorschriften beschließen. Demnach wird bei Bedarf ein Vorkurs zum Deutschlernen im Kindergarten verpflichtend. Wer danach noch Defizite hat, kommt in eine Sprachlernklasse oder in die Sonderschule. In der "Bild"-Zeitung forderte Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) zudem Sanktionen gegen integrationsunwillige Ausländer. Ein offener Brief der Lehrer der Berliner Rütli-Hauptschule hatte bundesweit eine hitzige Debatte über die Integration von Zuwandererkindern und den Umgang mit Gewalttätern ausgelöst. AOL Community: Hilfe für Schüler
Gewaltvideos: Bayern verbannt Handys vom Schulhof
Außerdem sollen die Schulleiter und Lehrkräfte in Bayern mehr Befugnisse erhalten, die Klassengemeinschaft vor notorischen Störern zu schützen. Stoiber erläuterte in der "Bild"-Zeitung den bayerischen Kurs mit den Worten: "1. Wer nicht Deutsch kann, wird nicht eingeschult. 2. Wer an der Schule randaliert, fliegt aus der Klassengemeinschaft. 3. Wer sich dauerhaft nicht integriert, muss Deutschland wieder verlassen."

"Konsequenter Kurs in der Ausländerpolitik"

Stoiber bejahte die Frage, ob bei diesem Thema eine Zeitbombe ticke. Notwendig sei nun ein "konsequenter Kurs in der Ausländerpolitik". Der CSU-Chef fügte hinzu: "Wir sind insgesamt bisher viel zu tolerant gewesen. Wenn wir die Integration von Ausländern jetzt nicht durchsetzen, dann werden wir unser Land in 20 Jahren nicht mehr wiedererkennen."

Ausweisung als letztes Mittel

Schon am Wochenende hatte Stoiber verlangt, die Eingliederung ausländischer Mitbürger nicht nur zu fordern, sondern auch durchzusetzen. Wer sich verweigere, müsse mit Sanktionen rechnen - von der Kürzung sozialer Leistungen bis hin zur Ausweisung. Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg vom Deutschen Städte- und Gemeindebund sagte, es müsse eine umfangreiche Förderung, aber auch Sanktionen für nicht integrationswillige Zuwanderer geben. Diese sollten "mit Leistungskürzungen und im Extremfall mit der Rückkehr in die Heimat bestraft werden", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Schavan: Notfalls ins Internat

Bildungsministerin Annette Schavan schlug eine Unterbringung von aggressiven Schülern in Internaten vor. "Für besonders schwierige Fälle muss überlegt werden, Internatsplätze zu schaffen", sagte die CDU-Politikerin der "Financial Times Deutschland". Dies sei aber nur ein zusätzliches Angebot.

CDU-Politiker fordern "hartes Durchgreifen"

Unionsfraktionsvize Wolfgang Bosbach forderte einen "Integrationsgipfel". Die aktuelle Debatte solle nicht folgenlos bleiben, sagte er dem Berliner "Tagesspiegel". Während Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und SPD-Generalsekretär Hubertus Heil am Wochenende vorrangig für die Verbesserung der Deutschkenntnisse plädierten, kamen von anderen Unionspolitikern Forderungen nach einem hartem Durchgreifen

Rütli-Schule nicht allein

Wie der "Spiegel" berichtet, klagen inzwischen Lehrer der Theodor-Plivier-Hauptschule in Berlin-Wedding über ähnlich kritische Zustände wie an der Rütli-Schule in Neukölln - eskalierende Gewalt, Autoritätsverlust der Lehrerschaft und ausufernde Disziplinlosigkeit der Schüler. Die Polizei teilte mit, dass die am Freitag an der Rütli-Schule eingesetzten sechs Polizisten von heute an dort nicht mehr präsent sind. (sa/dpa/  

31079 Postings, 8218 Tage sportsstarIch dachte das lernt man da

 
  
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03.04.06 17:41

31079 Postings, 8218 Tage sportsstarÄh, kann man dann dem Stoiber nachträglich auch

 
  
    #3
03.04.06 17:44
seinen Abschluss aberkennen?
Äh, ich meine, äh, das sollte man doch, äh, so nicht hinn..äh..men!  

1145 Postings, 6664 Tage TonyWonderfulUnsere Ausländerpolitik

 
  
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03.04.06 17:44
könnte schon lang anders aussehen, wenn nicht jeder immer sofort als Nazi beschimpft werden würde, wenn er von unseren ausländischen Einwanderern ein Minimum an Anpassung fordert!

Echt abartig!

 

69033 Postings, 7450 Tage BarCodeOder wenn alle,

 
  
    #5
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03.04.06 17:50
die von unseren ausländischen Einwanderern ein Minimum an Anpassung fordern, nicht immer glauben, sie würden als Nazis beschimpft - es sei denn, sie fordern was anderes...

 

Gruß BarCode

 

1544 Postings, 7715 Tage werweißKohl, Stoiber und Soeder

 
  
    #6
03.04.06 17:53


wären dann nie in die Schule gekommen !!!!!!!!!!  

1145 Postings, 6664 Tage TonyWonderfulDa ich viele Ausländer kenne und

 
  
    #7
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03.04.06 18:08
auch guten Kontakt habe, weiß ich wie sie denken. In anderen Kulturen geht es zumeist viel strenger und härter zu. Unsere Toleranz wird oftmals nur als Schwäche ausgelegt, und deshalb nicht geschätzt, sondern maßlos ausgenutzt und belächelt.

Ein schärferer Ton und drastischere Sanktionen in vielen Dingen finden daher meine volle Unterstützung!

Ich meine, wenn hier Türken seit 30 Jahren Leben, immer noch schlecht oder nicht Deutsch sprechen, und ein Land, daß sie aufgenommen und ernährt hat, daß ihnen eine Heimat und eine Zukunft geboten hat, nicht zu schätzen wissen, sondern eher das Gegenteil, und dies an die nächste Generation weitergeben, dann hört bei mir das Verständnis gegenüber solchen Menschen auf!  

61594 Postings, 7465 Tage lassmichreinDeine 2 besten Postings, die Du bisher bei

 
  
    #8
03.04.06 18:10
Ariva losgelassen hast, Tony ;) :)  

9950 Postings, 8164 Tage Willi1Jau,

 
  
    #9
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03.04.06 18:16
wären es doch die Einzigen ...  

69033 Postings, 7450 Tage BarCodeEin scharfer Ton

 
  
    #10
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03.04.06 18:20

wird allzu häufig angeschlagen - insbesondere wenn es auf Wahlen zugeht. Es gibt inzwischen ein recht scharfes Zuwanderungsgesetz, sehr strikte Einbürgerungsregeln. Aber ich lese nun z.B. zum 1000. Mal, dass einer fordert, dass nur Kinder mit guten Deutschkenntnissen an die Schule sollen. Richtig. Und wann gehts mal los? Und wie wird es organisiert?
Ein scharfer Ton bringt gar nichts. Einfach mal handeln wär besser. So wie etwa NRW:
Dort wurde die Anmeldung zur Einschulung vorgezogen. Werden Sprachdefizite festgestellt, ist ein Sprachkurs Pflicht:

Kinder, die die deutsche Sprache nicht hinreichend beherrschen. können von der Schule zur Teilnahme an einem vorschulischen Sprachförderkurs verpflichtet werden. Ausgenommen sind Kinder, die eine Kindertagessstätte besuchen und dort gezielt in der deutschen Sprache gefördert werden.
Die Sprachkurse finden nicht an jeder Schule und vielfach in Tageseinrichtungen für Kinder statt. Deshalb koordiniert das Schulamt die Verteilung der Kinder auf die Kurse.
Vor der Entscheidung über die Teilnahme eines Kindes an einem vorschulischen Sprachkurs gibt die Schule den Eltern die Gelegenheit, sich zum Ergebnis der Sprachstandsfeststellung zu äußern.
Die Schule teilt die Entscheidung über die verpflichtende Teilnahme eines Kindes an einem vorschulischen Sprachkurs den Eltern schriftlich mit und begründet sie. Kosten für Lernmittel und Fahrkosten bei der Teilnahme an einem vorschulischen Sprachkurs tragen die Eltern.

http://www.learn-line.nrw.de/angebote/sprachkurseeinschulung/

Geht doch! Anstatt laut Forderungen in die Landschaft zu pusten, populistisch einen scharfen Dauerton abzusonern wie Herr Stoiber einmal mehr: Einfach machen!

Gruß BarCode

 

10957 Postings, 7816 Tage Cashmasterxxzu po. 1 meine meinung!!

 
  
    #11
1
03.04.06 18:21
wer hier nicht mit uns leben will und kann, soll wieder
nach geschickt werden!
 

5173 Postings, 6953 Tage Klaus_DieterTony Posting 4 - sehr, sehr gut

 
  
    #12
03.04.06 18:22
Wenn zwei das Gleichen sagen, dann ist das noch lange nicht das Dasselbe.

Bin mir sicher, dass wenn ich es geschrieben hätte, bestimmt wieder blöde Sprüche gekommen werden.

Haste echt kurz, prägnant und genau richtig ausgedrückt.

Denke so mancher Politiker umgeht das Thema einfach, um nicht den politischen Gegner zu provozieren, dann die oben erwähnten Vergleiche zu erwähnen!
 

5173 Postings, 6953 Tage Klaus_DieterGebot Deutsch zu sprechen!

 
  
    #13
03.04.06 18:37
Kann mich erinnern, welche Aufregung und Kritik, eine Berliner Schule, die schon seit vielen Monaten das "Gebot" in der Hausordnung hatte, dass die Schüler Deutsch sprechen sollen, auch ausserhalb des Unterrichts.

Da waren ja die Grünen ganz vorn mit dabei, dass zu kritisieren, als unzulässige Bevormundung, und noch so zwei Vertreter von Verbänden, die die Interessen einer Ausländergruppe in Deutschland vertreten.

Dann wurde die Schüler in einer Sendung direkt auf dem  Schulhof befragt.
Alle Achtung, die haben die richtigen Argumente gebracht. Sie hätten es gemeinsam besprochen und es wäre eben ein Zeichnen des Respekts vor dem anderen, das man alle in einer Sprache spricht. Gleichzeitig würde die Schüler, die Deutsch Muttersprache haben, auch die Sprache mehr üben können.
Das sagten die Schüler, egal ob nun Migranten, oder auch noch teilweise schwach in Deutscher Aussprache.

Das Problem liegt meiner Meinung nach, nicht bei den "bösen" Ausländern, sondern vielmehr an den Rahmenbedingungen, die wir setzen! Ich weiss es nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass hier manche Ausländergruppen gar nicht genau wissen, was von ihnen erwartet wird!

Seien wir mal ehrlich, vor zwanzig oder dreissig Jahren, hat keiner die türkischen Gastarbeiter, als Mitbürger im Sinne, von Mitbewohner und Nachbar und Bekannter gesehen.
Sie sprachen eine andere Sprache und man dachte, die wären nur zum arbeiten und Geld  verdienen hier. Wir haben sie in der Isolation belassen, so, dass sie in den eigenen Getthos lebten.

Die Kinder nun, wohl in der Regel die erste in Deutschland aufgewachsene Generation, musste die deutschen Schulen besuchen und Deutsch in der Schule lernen.
Teilweise haben einige viel erreicht, haben studiert und haben hochgestellte Berufe, vielleicht war auch , die gesellschaftliche Benachteiligung für den einen oder anderen eine Triebfeder.
Doch wir haben sicherlich Millionen von Ausländern, die hier geboren sind, oder/und seit 20 Jahren in Deutschland leben, und Deutsch noch schlechter können, als (KLaus_Dieter, wollte Ihr doch jetzt gerne hören...*gg*)
Sie leben weiterhin in ihrer Gemeinschaft, die wohl geprägt ist von Hoffnungslosikeit für die Zukunft, dem Unverständnis der alten Tradition der Eltern, und wohl, so ist meine Vorstellung, überhaupt gar keine Werte mehr hat. Oder vielleicht den Wert, schön auf die Schwester "aufpassen, dass sie keiner anschaut."

Ich meine, es müssen klare Richtlinie auch mal aufgestellt werden! Schon in den ersten Schuljahren muss den türkischen Kindern und wohl auch den Eltern klar gemacht werden - jeder MUSS in diesen Jahren Deutsch lernen und an erster Stelle, den Lehrstoff können.  

3440 Postings, 6692 Tage Matzelbub(Green)Star-Tony, how wonderful :-)....

 
  
    #14
03.04.06 18:41
jetz is aba ma was fällig - arivafunktionsmässig !!  

4428 Postings, 7756 Tage Major TomEine fast zur "Raserei" gesteigerte Verteidigung.

 
  
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03.04.06 18:46
Ich kann es echt nicht mehr "hören"! Zitat: "Unsere Ausländerpolitik könnte schon lang anders aussehen, wenn nicht jeder immer sofort als Nazi beschimpft werden würde, wenn er von unseren ausländischen Einwanderern ein Minimum an Anpassung fordert!" Zitat Ende.

Das ist eine schon fast zur Raserei gesteigerte Verteidigung gegen Anschuldigungen, die so niemand erhoben hat (außer ein paar "Inselaffen" gelegentlich ;-). Es ist in der Regel eher so, dass sich Politiker wegen aller möglichen Sachverhalte mal als "Nazi" beschimpfen, inflationär und mittlerweile eher en vogue, im politischen "Säbelrasseln". Als gäbe es einen grundsätzlichen antideutschen Rassismus oder denen mit der "Gnade der späten Geburt" oder der heutigen Generation, würde ständig dieser Vorwurf gemacht. Definitiv falsch, Quatsch, Blödsinn!

Das sind meines Erachtens fadenscheinige und vorgeschobene Allgemeinplätze und es wäre einmal angebracht, dass Ihr Beweise liefert, wer in diesem Zusammenhang wen als Nazi beschimpft hatte, wobei es gelegentlich durchaus zutreffen mag, wenn man die Rechtsradikalen berücksichtigt. Außerdem, wenn mich ein "Ausländer" als Nazi beschimpfen würde, weil ich vielleicht die "Ausländerpolitik" sachlich thematisiere, dann würde ich sagen: "Bullshit" oder "Selber Nazi" oder "begründe diese unsinnige Behauptung", ansonsten: "Schleich Dich"!

Was soll dieser Blödsinn, ständig wird im Forum damit als "Argument" fast schon hausieren gegangen, letzten Endes entbehrt es jeder Grundlage. Selbst in Amerika, das weiß ich von zahlreichen Austauschschülern, sind die Jugendlichen sehr selten als Nazi beschimpft worden, wenn überhaupt, dann waren das eher nicht allzu ernst gemeinte Ausnahmen, mehr "gefrotzelt".

Also bitte, hört endlich auf mit dieser subjektiven Wahrnehmung, die eine Art seltsamer Verteidigungshaltung darstellt, ohne dass tatsächlich andauernd irgend jemand als Nazi beschimpft würde, wenn man vom angeblichen "Obernazi" George W. Bush einmal absieht. ;-)

Ciao!

PS Wer natürlich mit Glatzkopf und Hakenkreuzarmbinde in Mannschaftsstärke regelmäßig unterwegs ist, der sollte sich nicht wundern, falls er ein schüchtern ausgesprochnes "Nazis" zu hören bekommt. ;-) Nur, wer würde es überhaupt wagen, das auszusprechen, gegenüber einer Gruppe rechter "Glatzen"?

ariva.de

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KITA ARIVA!

 

1145 Postings, 6664 Tage TonyWonderful*g Matzel

 
  
    #16
03.04.06 18:54
Ne, das sollte auf keinen Fall ein Greenfishing-Sräd sein! Das Thema ist echt scheißeernst und wird immer ernster finde ich!

Eben im Fernsehen war ein Bericht über den 16 jährigen "Hassan" der mit einem Freund, die von ihm schwangere 15-jährige Freundin auf dem Schulhof brutal getreten und verprügelt hat! Sollte so ne Art Selfmade-Abtreibung werden!

Hei, es ist nicht mehr normal, wie es bei uns zugeht und ich bin echt stinksauer!

Dieser Kulturenmischmasch, der wohl in manchen Gegenden sehr stark überhand genommen hat, ist nicht mehr mit einem "Da schicken wir unsere Sozialarbeiter hin, das kriegen wir mit ein paar Gesprächen in den Griff!" zu händeln!

Jetzt muß gehandelt werden und ich bin froh, daß man in Bayern sich nicht vor der "in die rechte Ecke schieberei" beeinflußen läßt und Nägel mit Köpfen macht! Bravo!

P.S. Bitte kein Grün, auch wenn es euch schwerfällt! *g Ich brauchs echt nicht! Danke!  

3440 Postings, 6692 Tage MatzelbubHandeln ist wirklich überfällig, hoffentlich nicht

 
  
    #17
03.04.06 19:03
zu spät, denke mindestens 1 Generation ist schon abgedriftet und nicht mehr zu integrieren.  

1145 Postings, 6664 Tage TonyWonderfulTom, "Nazi" solltest du einfach als Synonym sehen!

 
  
    #18
1
03.04.06 19:05
Natürlich wird in der Regel niemand als Nazi betitelt. Er ist halt ausländerfeindlich, stark rechts oder national orientiert oder Ähnliches. Im Grunde geht es bei der Aussage oben doch einfach darum, daß in der Vergangenheit Vieles was Sinn gemacht hätte, dadurch nicht zustande kam, weil die andere Seite immer wieder durch entsprechende Äußerungen, daß durch die Geschichte entstandene schlechte Gewissen bei Vielen geweckt hat und damit oftmals den Sinn und die Notwendigkeit untergraben hat!

Und damit genug von mir zum Thema!  

5173 Postings, 6953 Tage Klaus_DieterEigene Kultur - schön und gut!

 
  
    #19
03.04.06 19:11
Aber hier bei uns in Deutschland gelten unsere Gesetze und unsere gesellschaftlichen Vorstellung, und das insbesondern in Bezug auf Rolle der Frau, Gewaltmonopol des Staates, Schulpflicht, Verbot von Schlägereien , Diebstählen und Beleidigungen.

Und wer das nicht kapieren will, der braucht einfach Nachhilfe, egal ob er 15 oder 30 Jahre alt ist. Wenn die Nachhilfe nicht fruchtet, dann gibt es unter Umständen keinen Platz für so einen Menschen in Deutschland.

Ihr Religion, ihre Kultur ansonsten, ihre Ernährung, ihre Gebete und sonstigen Verhaltensweisen, können sie ausüben wie sie wollen, das ist ihr gutes Recht. Aber die Grundsätze unseres Zusammenlebens müssen sie strengstens akzeptieren!    

9061 Postings, 8523 Tage taosIch mag Stoiber nicht!

 
  
    #20
03.04.06 19:15
Aber trotzdem finde ich das er mit seinem Vorstoß zur Verschärfung der Vorschriften Recht hat. Zu lange haben wir uns alles gefallen lassen. Mittlerweilen ist es ja fast normal das deutsche Schüler von Ausländer ausgelacht und geschlagen werden.

Zu sagen traute sich keiner etwas, weil wer was gegen Ausländer sagt, ja der muss ja ein Nazi sein. Oder mindestens rechtsradikal.

Aber so ist es nicht – es ist einfach so, das auch ganz normale Leute die Schnauze voll haben. Und daher finde ich die Vorschläge von Stoiber gut, auch wenn ich ihn und seine Partei nicht mag.

Taos
 

69033 Postings, 7450 Tage BarCodeWas heißt denn:

 
  
    #21
03.04.06 19:26
"Wer was gegen Ausländer sagt"?

 

Gruß BarCode

 

8970 Postings, 7490 Tage bammieDas Problem am gewünschten Bild des

 
  
    #22
03.04.06 19:42
Multikulti ist, das die religiösen Traditionen untereinander nicht geachtet werden. Ohne diese notwendige Toleranz, kann ein Leben miteinander nicht funktionieren. Der Urgrund dieser Intoleranz ist die fehlende Einsicht zum gegenseitigen Kennenlernen der Religionen und Traditionen. Denn wer genau hinschaut, findet auch die Gemeinsamkeiten. Weltweit erleben wir die Globalisierung der Wirtschaft, aber nicht die der Relegionen.

Deutschland und auch Europa, infolge der eigenen Einsicht über ihre geschichtliche Vergangenheit, ist gewillt, hohe Toleranz und Akzeptanz zu üben. Diese Güte wird allerdings untergraben und ausgenutzt, indem ausländische Bürger hier ihre neue Heimat suchen, aber sich unter keinen Umständen anpassen wollen, wie auch immer sie aussehen muss, welches über Generationen anhält. Dadurch haben wir nun die gravierenden gesellschaftlichen Probleme, die behoben werden müssen. Es darf aber nicht vergessen werden, das nicht alle Ausländer so denken.

Es ist zwar gut und schön, wenn Politiker ihre Gesetze zum Beschränken der Ursachen einbringen, macht aber die Sache entweder nur etwas besser oder viel schlimmer. Wenn schon ominöse Tests für Einwanderer erstellt werden, sollte obige Sichtweise zwingend in Betracht gezogen werden.

Zum Begriff "Nazi", @Major, dieser wurde zwar nicht ausgesprochen, steckt aber dennoch in den Köpfen der Gegner. Und das wird dann in den Medien mit passenden unaufdringlichen Worten umschrieben. Dann käme auch schnell das Gefühl auf, wir Deutschen sind Ausländerfeindlich.

Tony hat bereits alles mit bissigen Worten auf den Punkt gebracht. Das ganze Thema ist von vornherein schon ein Fall für das feinfühlige. Die Gemüter erhitzen sich ziemlich schnell dabei.

greetz bammie


     

8970 Postings, 7490 Tage bammieInterview mit dem Historiker Prof. Arnulf Baring

 
  
    #23
05.04.06 10:29
Die Ausländer-Debatte
„Multi-Kulti ist gescheitert“
Interview mit dem Historiker Prof. Arnulf Baring.
Von NICOLAUS FEST

Die Gewalt-Exzesse an unseren Hauptschulen haben die Debatte um Ausländer in Deutschland angeheizt! Was ist schiefgelaufen bei der Integration? Warum wollen so viele Ausländer nicht Deutsch sprechen? Warum hat der Staat so versagt? In BILD spricht Professor Arnulf Baring Klartext. Was Deutschlands klügster Kopf zum Thema Ausländer sagt.

BILD: Professor Baring, Gewaltverbrechen, Asyl- und Sozialabzocke, Drogenkriminalität oder Ausschreitungen an Schulen: Die Ausländer-Politik ist in den Schlagzeilen. Und viele Deutsche fragen sich: Sind wir nur noch die Dummen?

Prof. Arnulf Baring: Die Vorgänge an der Rütli-Schule zeigen, daß die außerordentlich freundliche Aufnahme- und Zuzugspraxis ein Fehler war. Wenn in Deutschland lebende Ausländer oder deren Kinder für ihr Gastland nur noch Verachtung äußern und Deutsche als „Hurentöchter“ oder „Schweinefleischfresser“ beschimpfen, ist eines klar:

Multi-Kulti ist gescheitert – weil die Ausländer die deutsche Kultur neben ihrer eigenen nicht akzeptieren oder auch nur dulden wollen. Das war allerdings schon seit Jahren abzusehen, wurde aber bewußt verschwiegen und kleingeredet. Nicht die Deutschen sind die Deppen, sondern diejenigen Politiker und Gutmenschen, die sich jahrzehntelang multikulturellen Träumen hingegeben haben.

BILD: Was haben wir falsch gemacht?

Prof. Baring: Leider sehr viel. Die Integration von Ausländern ist finanziell, psychologisch und kulturell weitaus schwieriger, als es die Multikulti-Befürworter lange wahrhaben wollten. Vor allem fehlte eine klare, an deutschen Interessen ausgerichtete Einwanderungspolitik mit eindeutigen Grenzen für den Nachzug von sozial bedürftigen Angehörigen.

BILD: Welche Probleme sind daraus erwachsen?

Prof. Baring: Anders als die USA, wo Zuwanderer spätestens in der dritten Generation patriotische Amerikaner werden, zeigt sich bei uns gerade unter jungen Leuten eine große Abschließungstendenz – eine frustrierte Selbstghettoisierung ohne Deutschkenntnisse, perspektivenlos, gewaltbereit, haßerfüllt.

BILD: Wer ist schuld, die Ausländer oder wir?

Prof. Baring: Da wir Deutschen ein geringes Selbstwertgefühl haben, wagten wir lange nicht, von den Zuwanderern Integrationsanstrengungen zu verlangen. Insofern haben wir Isolierungstendenz Vorschub geleitstet. Viele Politiker hofften, „authentisch gebliebene“ Ausländer würden Deutschland positiv aufmischen. „Ausländer, laßt uns mit den Deutschen nicht allein!“ klingt mir als Demonstranten-Parole noch heute in den Ohren.

BILD: Welche Politiker haben die politischen Weichen falsch gestellt?

Prof. Baring: Viele Politiker, aber auch Kirchenführer und gegen Tatsachen blinde Gutmenschen haben das Problem fehlender Integration lange verharmlost, manche haben es gar schöngeredet. Alle Lager haben die Integrationsgefahr ignoriert, weithin tun sie das noch immer – sehr häufig wider besseres Wissen. Wer Wahrheiten zu früh ausspricht, gerät in Mißkredit, erlebt unter Umständen eine Welle der Empörung – wie Jörg Schönbohm in den 90er Jahren, als er auf die Gefahr der Ghettobildung hinwies.

BILD: Dürfen wir Anpassung verlangen?

Prof. Baring: Wir müssen energisch darauf hinarbeiten, daß Emigranten zu Deutschen werden, also nicht nur unsere Sprache beherrschen, sondern sich auch unsere Kultur, Geschichte und allgemeine Umgangsformen zu eigen machen. Das ist weit mehr als multikulturelles Nebeneinanderherleben.

BILD: Was müssen wir ändern?

Prof. Baring: Was immer der Annäherung dient, muß beherzt in die Tat umgesetzt werden. Und zwar auch mit Druck. Also beispielsweise Kürzungsmöglichkeiten für Sozialhilfe und Kindergeld oder Deutschtests mit Sanktionsmöglichkeiten. Auch kann man die Frage stellen, ob der Einbürgerungsanspruch von Ausländern nach acht Jahren Aufenthalt in Deutschland nicht einer sehr weiten Ermessungsprüfung weichen sollte.

BILD: Wieso gibt es fast ausschließlich Probleme mit Türken, Arabern, Albanern und Rußlanddeutschen, nicht aber mit Einwanderern aus anderen Ländern?

Prof. Baring: Das hat möglicherweise mit der hohen Gewaltbereitschaft in diesen Volksgruppen zu tun. Auch der politisch aufgeladene Islamismus spielt eine verhängnisvolle Rolle, man denke nur an die unerträgliche, nicht hinnehmbare Unterdrückung der Frauen.

BILD: Ist es zu verantworten, noch mehr Ausländer hereinzuholen?

Prof. Baring: Soweit es Problemgruppen betrifft: natürlich nicht.

mfg
Bild


Der Weg der Annäherung zur gegenseitigen Anpassung, geht nur über die dialogische Aufklärung. Eine gegenseitige Einschränkung und Umformung des anderen, nützt niemandem.


greetz bammie  

42940 Postings, 8381 Tage Dr.UdoBroemmeArggh - Arnulf Baring :-(

 
  
    #24
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05.04.06 10:54
War klar, dass der hier wieder seinen Senf dazu geben muss.

"Der Hitler hat ja in einem Maße dieses Land in Bewegung gebracht, was man sich heute gar nicht mehr vorstellen kann. Er hat in den 30er Jahren, was bis in die 40er, 50er - man kann sagen - in die 60er Jahre weitergewirkt hat, den Leuten einen Elan vermittelt, der vollkommen von uns gewichen ist." - Arnulf Baring im Nachtstudio des ZDF, 9. November 2003

Feuilleton
Wiglaf Droste

Auf der Baring-Barrikade

Zwanghaft und irgendwie süß: Immer wieder im Spätherbst treibt es die Deutschen zur Revolution

Gewaltiger Wind tost über Deutschland im dunkelkalten, nassen Spätherbst 2002, jault und pfeift, zerrt an Fenstern und Türen und rüttelt – endlich! – die verpooften Landsleute wach. Revolution, ha! – und diesmal nicht ausgerufen von schwäbischen Splitterbrötchen zum 1. Mai in Berlin, sondern von Leuten, die voll die Kenne haben, weil sie nichts so hassen wie Umsturz und Revolte: von Redakteuren der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der »Zeitung für Deutschland«. Sie rufen den »nationalen Notstand« aus, und sie sind nicht allein damit. Bild-Leser stellen eine alte stern-Kampagne nach, mit neuem Text: Aus dem gutmütigen Bekenntnis »Wir haben abgetrieben« ward ein wütendes »Kanzler, uns reicht’s!«

Als Führer der nationalen Erhebung bietet sich ein alter Herr auf: Arnulf Baring, 70, hervorgetreten als Haus- und Hofhistoriker erst Willy Brandts wie später Helmut Kohls, verlangt im Feuilleton der FAZ den »Aufstand gegen das erstarrte Parteiensystem« und feuert seine Leser zu »passivem und aktivem Widerstand« an, zu »empörten Revolten«. Bild multipliziert die Flammenwerferrhetorik und ernennt Baring zu »unserem bedeutendsten Historiker«. Den Titel des bedeutendsten Bild-Historikers muß sich Baring aber noch mit dem Hitler-Verlängerer und Führer-Dauerneuaufgießer Guido Knopp teilen.

Den dicken Worten, das ist klar, müssen Barings Truppen Taten folgen lassen. Was wird geschehen? Eine neuerliche Novemberrevolution? Die FAZ fordert immerhin zum Sturm auf den Reichstag auf. Wird also ein Freikorps »Arnulf Baring« ausgehoben? Marschieren bayerische Milizen auf Berlin, im Gleichschritt mit einer Todesstrafeschwadron unter der Führung Günter Becksteins? Wird, im Gegenzug, Claudia Roth einen ihrer schrecklichen Schals um sich schlingen und, diesmal in der Rolle der Indira Gandhi, abermals furchtbar lästig fallen und es als einzige nicht merken? Wird Sahra Wagenknecht das Bein nachziehen und die Rosa Luxemburg geben? Der Spitzel Diether Dehm den Karl Liebknecht simulieren? Wird Verteidigungsminister Peter Struck überlaufen, auf Gustav Noske machen und alles niederkartätschen, was nicht rechtsradikal und bei drei auf den Bäumen ist?

So hochfahrend die Träume der konservativen Revoluzzer auch sind – in der wirklichen Wirklichkeit geht es kleinteiliger zu. Wir schreiben Montag, den zweiten Dezember 2002. Es ist elf Uhr vormittags, vor dem Springer-Hochhaus in der Berliner Kochstraße lodern Blechtonnenfeuer. Etwa zwanzig Frauen und Männer errichten aus Bauholz und Straßenabsperrungen eine Barrikade. Ihr eher lustloses Engagement treibt einen jungengesichtigen Mann schier zur Weißglut. »Mit diesen Langzeitarbeitslosen und Sozialhilfeempfängern ist kein Staat zu machen«, mault Frank Schirrmacher. »Nicht mal ein Unrechtsstaat wie die DDR!«, hechelt er in sich hinein. Behende schnappt er sich eine Forke, rammt sie in diverse Hintern und treibt zur Arbeit, was »faules Pack!« er zu nennen nicht müde wird.

Doch so recht scheint sie nicht vorwärtszukommen, die Revolution. Zwar schaut Eckhard Fuhr vom Feuilleton der Welt vorbei; der passionierte Jäger Fuhr hat den Karabiner geschultert und betrachtet verdrossen das Treiben der zwangsrekrutierten Arbeitskräfte. Aus den Weiten seines Lodenmantels zieht er einen Flachmann hervor und nimmt einen tiefen Schluck, gegen den aufkommenden Defätismus, den er, der gediente Mann, von Herzen verabscheut.

Peu à peu wird die Barrikade fertig. »Wegtreten!«, herrscht Schirrmacher die widerwilligen Arbeitsfrontler an, und weil ihm auch das viel zu langsam geht, hilft er mit den Zinken seiner Forke nach. Er schüttet etwas Benzin aus, zündet es an und stützt sich, endlich zufrieden, auf den Forkenstiel. »Professor, Sie können jetzt rauskommen!«, ruft er in Richtung eines Bauwagens. Aus dieser improvisierten Garderobe lugt zügig ein weißhaariger Kopf hervor – dann erscheint Arnulf Baring in Gänze. Er hat eine Rotkreuzdecke wie eine Toga über den Grillrostleib geworfen und schreitet gen Barrikade. Winkende und frohlockende Menschen eilen ihm entgegen und stecken dem rüstigen Revolutionär Stullen und Thermoskannen zu. Es sind die zwangsverpflichteten Stütze-Empfänger, die von Schirrmacher jetzt in die Rolle von Jubelpersern gepreßt beziehungsweise gepiekst werden. Baring grüßt nach Art des Papstes; geschmeichelt erklimmt er die Barrikade und wiederholt noch einmal die Topoi seiner Botschaft: »Schurkenstaat ... Servicehölle ... Steuerschraube ... Scharmützel ... Aufstand der Anständigen ...!« Baring unterbricht sich. »Nein, das letzte gildet nicht«, sagt er. »Streichen Sie das.« Die Jubelperser, die jetzt Reporter spielen müssen, zücken Kulis und Notizblöcke und streichen. »Meine Damen und Herren, liebe Neger«, ruft Baring emphatisch. »Es ist mir eine besondere Freude, daß ich heute zu Ihnen hier in ...«, er hält erneut inne, »in ... in ... äh ... Helmstedt spreche.«

»Los, Beifall!« zischt Schirrmacher und läßt abermals die Forke sprechen. Die Zwangsverpflichteten werfen ihre Schreibwaren weg und applaudieren. Ein Sportwagen fährt vor und hält mit quietschenden Reifen. Dieter Bohlen, Paladin der Bild, hat es doch noch geschafft. Dr. Katja Kessler ist bei ihm. Das literarische Duett hievt sich die Barrikade hoch. Baring grüßt majestätisch; Eckhard Fuhr gibt aus seiner Flinte drei Salutschüsse in die Luft ab. Oder Salatschüsseln? Er weiß es selbst nicht mehr.

Frank Schirrmacher hält es nicht länger – er stürmt zu seinen Kameraden. Die vier auf der Barrikade sehen so zwangsgekoppelt aus wie ein Wahlkampfführungsteam der Grünen, nur besser angezogen – mit Ausnahme von Arnulf Baring, der in seiner Toga und seinen Sandalen einen äußerst albernen Eindruck hinterläßt. Dieter Bohlen hebt die Stimme und beginnt zu singen. »Aufstand, leistet Widerstand, Schröder an die Wand, für das Vaterland, Brillanten an der Hand, yeah...!«

Kessler und Schirrmacher stimmen ein. Baring frieren die Tränen und das weißliche Mundwinkelsmegma fest, er kann nicht mitsingen. Eckard Fuhr zieht die Klappen seiner Jagdmütze über die Ohren und nimmt reißaus. Die Dienstverpflichteten zünden Dieter Bohlens Auto an und tanzen nackicht ums Feuer. Frank Schirrmacher, der diese Katastrophe ohnmächtig mit ansehen muß, weiß, was sich für einen Feldherrn gehört und stürzt sich pathetisch in seine Forke, trägt als geschulte Als-ob-Existenz aber selbstverständlich eine forkensichere Weste. Jaulend hält er sich den Bauch und markiert den Harakiritod. Katja Kessler knipst den Heroenposeur und entwirft im Geiste ihre Bild-Kolumne: »So stirbt ein wahrer Römer...«

Bohlen versucht, sein brennendes Auto zu löschen, wird jedoch von den ekstatisch tanzenden Zwangsarbeitern kompetent vermöbelt. Arnulf Baring steht allein auf der Barrikade und träumt von Deutschland. Erst der verschollen geglaubte Heinrich Lummer, der mit einer Hundertschaft Skinheads in Eilmärschen aus Zehlendorf zum Zentrum der Revolution gelangt ist, vermag Baring zu wecken. Lummer, der ehemalige Berliner Innensenator, nimmt Napoleonhaltung an. »Verhaften!«, befiehlt er. »Und dann« – er zieht die rechte Hand vielsagend waagerecht unterm Kinn durch – »Methode Rattay. Ihr wißt schon.«

Ein Skinheadführer salutiert. »Ist klar. Mit dem Bus überfahren. Wie es die Kameraden vor zwanzig Jahren mit dieser Zecke Klaus Jürgen Rattay gemacht haben.« Lummer nickt. Plötzlich ist die Luft voll Blaulicht und Tatütata. Eckhard Fuhr hat statt des LKA versehentlich das LKH alarmiert; die Männer in den weißen Jacken sammeln die Reste ein. »Aber ich bin die Gattin des Bild-Chefredakteurs!« echauffiert sich Katja Kessler. »Klar. Und ich bin die Kaiserin von China!« kontert der massige Krankenpfleger und packt die Klatschkolumnistin beim Schlafittchen.

Die Sozialhilfeempfänger filzen den sich tot stellenden Schirrmacher; in den Taschen des angeblich Selbstgeforkten finden sie eine gefälschte Habilitationsschrift, das Modell eines neuen Supergenoms und den Masterplan zur Erringung der Weltherrschaft. Sie lassen das nutzlose Zeug liegen, fleddern dem FAZ-Herausgeber die Armbanduhr und die Schuhe weg und verschwinden. Es ist 16 Uhr 15. Dunkelheit und Kälte senken sich über Berlin, über Deutschland. Die Revolution ist vorbei. Anschließend trifft sich alles zum gemütlichen Beisammensein im unweit gelegenen Café Stresemann.



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