Der Antizykliker-Thread
Hypothese: Wir können Feuer mit Benzin löschen.
Da könnte man genau so gut annehmen, es sei eventuell möglich, die Ozonlöcher, die globale Erwärmung und den saueren Regen durch weiteren Kohlendioxid-, Schwefeldioxid- und Stickstoffoxid-Ausstoß zu bewältigen.
Wobei das Echoblasenszenario eher auf die Nasdaq zutrifft aber ähnliche Kursmuster finden sich aktuell bei allen wichtigen Indizes und wenn das Szenario weiterhin passt sollte demnächst für die Bullen was abfallen vom Börsenkuchen.
Du bildest eine Ratio zwischen einer Assetklasse (Techs/Nasdaq) und einem fremden Einzelwert aus der (Edelmetall)-Assetklasse.
Genauso gut könnt ich eine Ratio zwischen einem einzelnen Techunternehmen und den Edelmetall Gold bilden aber besser sind eher Ratios zw. Assetklasse und Assetklasse oder Branche und Branchenunternehmen oder verschiedene Branchen gegeneinander oder einer Branche/Assetklasse und einem dazugehörigen Indikator(z.B.Volumen,Vola) um eine Marktstärke/schwäche festzustellen.
Letztendlich konkurrieren verschiedene Assets immer um das Geld der Anleger und da sagt die Ratio das die Anleger der "Branche" Nasdaq vor dem Edelmetall Gold mit einem Verhältnis von 1,76 den Vorzug geben aktuell.
Nur wie ich bereits oben geschrieben habe würde ich so einen Ratiovergleich nicht machen da er mMn so nicht funktioniert zw. einer Assetklasse (z.B. Obstplantagen sind Verbrauchsgüter) mit einem fremden einzelnen Asset (Tulpenzwiebel ist Luxus).
Kurse rein nach Charttechnik und Formationen vorherzusagen (Da Börsianer ja Ästheten sind die gerne schöne Bilder bauen - lol) ist ME der Holzweg, zumindest im großen Bild. Nach Charttechnik arbeiten grundsätzlich hauptsächlich kurzfristige Anleger/Trader. Die können natürlich an wichtigen Punkten den Ausschlag geben, die Macht, Kurse gleich um 50% zu drücken haben sie niemals. Die haben nur die Big Boys/Funds und die handeln eben in langen Zyklen eher nach fundamentalen Gründen.
Daher gilt die Frage: Sind Kurse a la SP 400 im jetzigen Umfeld (Tiefe Rezession, keine Welt-Depression) gerechtfertigt? Anwort: Klar nein! Daher wird der SP vielleicht noch fallen, aber das Gröbste dürfte überstanden sein.
Mein Favorit ist der mehrjährige Seitwärtsmarkt mit SP-Tief ca. 600-700 maximal. Siehe auch Stöffen's 30er Jahre oder die 70er Jahre.
Danke für den Chart, wawidu. Er zeigt mMn am besten was derzeit los ist. Gold ist nicht nur ein Edelmetall, für viel mehr ist es "REAL MONEY". Aber nicht nur Gold. Rohstoffe oder Warenwerte allgemein. Man kann also aus diesem Chart folgendes wunderbar ablesen:
- bis 2000 Aktienhype: Aktien bekamen Vorzug vor Real Money (Papierhype)
- seit 2000 sind wir in einem Aktienbärenmarkt. Das sieht man daran, dass immer mehr Aktienveremögen nötig ist um eine Unze Gold (=Real Money) zu kaufen
- Dass Aktienindizes in 2007 trotzdem toppten kann man damit auch recht leicht aushebeln: Denn die Tops in 2007 waren weniger Wert. Du bekommst für die gleiche Menge an Aktien weniger Werte.
- Es handelt sich um einen "versteckten Crash" seit 2000
- Man kann die Ratio genau so gut mit dem Rohstoffindex oder Öl oder sonst was machen und wird schnell sehen, dass der Wert des Papiergeldes immer geringer wird
In den USA sieht die Lage verdammt düsterer aus. Der US-Verbraucher ist am Ende der Fahnenstange angekommen. Noch so niedrige Zinsen (0%) können den Konsum nicht mehr ankurbeln. Er hat zwischenzeitlich auch schon umgeschaltet und die Sparquote steigt an. Der Konsumrückgang ist nur sehr schwer über die Ausweitung der industriellen Fertigung zu kompensieren. Die USA besitzen große Industriekonzerne, die produzieren aber größtenteils außerhalb den USA. Es riecht nach einer langen und tiefen Rezession, mindestens für 2009. Wenn eine derartige Situation andauert ist die Folge im Regelfall eine Deflation mit der Gefahr einer längeren Depression. Sollte das passieren wird man auch gehäufter Suppenküchen in den USA erleben (ab 2010). Da muss man dann durch. Dagegen gibt es kein Wundermittel, auch nicht von Obama. Fehlentwicklungen über Jahrzehnte kann man nicht in 1 bis 2 Jahren abbauen. Eine Liquiditätsschwemme hilft in einer derartigen Situation auch nicht mehr. Das hat Japan schon praktisch bewiesen. Ob es wirklich so kommen wird, werden wir frühestens Mitte 2009 mit einiger Sicherheit feststellen können.
Bleibt die große Krise in den USA aus, werden die Kurse spätestens in 2009 merklich anziehen. Sollte es zur großen Krise kommen (sie wird von Tag zu Tag wahrscheinlicher und zwischenzeitlich wird sie auch schon von der US-Administration in den Mund genommen), sieht es zappenduster für die Kursentwicklung aus. Nicht ausschließen sollte man eine Emanzipation der europäischen Börsen. Irgendwann wird sicherlich Schluss sein mit dem Nachäffen der US-Entwicklungen. Die Frage ist nur wann.
;-)
Wir stehen an dem Punkt, an dem amerikanische Banken pleite sind, deutsche hoffentlich nicht.
Wir stehen an dem Punkt, an dem amerikanische Versicherer pleite sind, deutsche hoffentlich nicht.
Wir stehen an dem Punkt, an dem GE Staatshilfe beantragt, Siemens hoffentlich nicht.
Zwanghafter Gleichlauf muss demnach nicht ewig währen. ;-)))
..... und die Pofis widersprechen Deiner Behauptung, metro, dass das "Gröbste ausgestanden sei" erheblich (vgl. Dein Posting # 2106).
Zu den Profi's gehört in den USA auch die Händlergruppe der Commercials. Wellenreiter - Invest. de hat deren neueste Positionierungen beim S&P 500 von gestern bereits wieder aktualisiert. Deren Positionierungen sind extrem atypisch und lassen eher einen "größeren Crash" erwarten.
Typisch und regulär wäre hingegen die folgende Verlaufsform: der Wert eines Finanzintrumentes (Index, Gold...) steigt und steigt und die Commerials bauen gleichzeitig - für Zwecke der Absicherung - die Short - Kontrake auf. Entwickelt sich dann der Wert eines Finanzinstrumentes zurück, dann werden die Short - Kontrakte sukzessive wieder aufgelöst um den Wertverfall auszugleichen.
Man kann diesen idealtypischen Verlauf etwa sehr schön beim Gold beobachten. Als dieses im März sein "top" hatte, hatten auch die Short - KonraKte der Commercials ihr "top". Anschließend als es mit Gold wieder runter ging, bauten die Commercials die Short - Kontrakte wieder ab.
Doch das Verhalten der Commercials in Bezug auf den S&P 500 spricht eine ganz andere Sprache: diese Woche war der S&P 500 bis auf 750 Punkte gefallen. Das ist der absolute Tiefstand seit 11 Jahre, Aber die Commercials haben (netto gerechnet) auch nicht einen einzigen Short - Kntrakt aufgelöst. Das Gegenteil trifft zu: die Anzahl der Short - Kontrakte liegt jetzt bei ca. 120.000, das sind gegenüber der Vorwoche nochmals + 10.000 mehr. Der S&P 500 also auf dem Tiefststand seit 11 Jahren und die Commercials sind "bis zum Anschlag short".
Wenn die Commercials nicht völlig daneben liegen (sie waren aber bisher die erfolgreichste Händlergruppe), würde ich dies so deuten wollen, dass das "Gröbste" noch vor uns liegt.
Kein Japan-Szenario
http://www.wellenreiter-invest.de/index.html
Daraus folgt: Die Comms sind also netto extrem short und müssen folglich bald eindecken. Ein signifikanter Move nach oben steht also schon aufgrund deren Volumens bevor. Wann genau die Comms jedoch eindecken werden kann niemand sagen. Dass die Comms noch Shorter als Short gehen ist aber nur noch in Grenzen möglich, daher ist der Markt nach unten relativ abgesichert.
Man braucht kein Hellseher zu sein, um zu prognostizieren, dass ab einem bestimmten Punkt auch Aktien wieder ins Blickfeld geraten, die uns alle beschäftigende Frage lautet: Wann?
Brad Setzer bringt es hier recht gut auf den Punkt:
„Treasury yields aren’t hard to calculate. But they are still my favorite indicators of the scale of the current crisis. The fact that so many are willing to lend so much to the US Treasury for so little is a clear indicator of a lack of confidence in other financial asset.”
Aus dem Artikel: Not a good sign: the Treasury once again can borrow for free
http://blogs.cfr.org/setser/2008/11/20/...-again-can-borrow-for-free/
Ebenfalls sehr interessant der Comment von Rolfe Winkler, der hofft, dass die Bond-Blasé nicht wie in 1929 platzt (s.beigefügte Graphik), weil er richtigerweise ausführt: The most fundamental rule of economics is that there is no free lunch!
The Next Bubble is already here
…..An attentive reader noted that his mother, a bank employee, explained to him that fractional reserve banking is effectively a pyramid scheme. New credit must always be available to roll over the loans of prior borrowers. With the disappearance of credit, the pyramid scheme implodes. Well said.
…
One thing I don’t understand is the cognitive dissonance of some very smart economists. For instance, Paul Krugman. For all his liberal bombast, the guy is a great economist and very worthy of his Nobel. That said, he seems positively surprised by the financial “emergency” implied by Treasury yields.
The most fundamental rule of economics is that there is no free lunch, you can’t have something for nothing, the government can’t absorb infinite liabilities without blowing up its own balance sheet. And yet Krugman, and even Roubini, are arguing we need a massive fiscal stimulus. Hey, it would be great if we could afford it. But we can’t. I mean, if there’s no money to fund anything, and the banking system is literally on the verge of collapse, why are we wasting breath about fiscal stimulus?
We need to be worried about banks imploding, not automakers or more fiscal stimulus. (Both of which Krugman and Roubini are on record supporting.)
http://optionarmageddon.ml-implode.com/2008/11/21/the-next-bubble/
Ein paar Anmerkungen zu deinen Posting:
....Gold ist nicht nur ein Edelmetall, für viel mehr ist es "REAL MONEY". Aber nicht nur Gold. Rohstoffe oder Warenwerte allgemein.....
Sagt wer? Aktuell sind "Cash" und Staatsanleihen die einzigen Assets die in "REAL MONEY" nicht verlieren.
.....bis 2000 Aktienhype: Aktien bekamen Vorzug vor Real Money (Papierhype).....
Falsch den Real Money bevorzugte die Assetklasse Aktien vor Gold.
.....seit 2000 sind wir in einem Aktienbärenmarkt. Das sieht man daran, dass immer mehr Aktienveremögen nötig ist um eine Unze Gold (=Real Money) zu kaufen.....
Bezogen auf wawidus Ratiochart zwar richtig aber allgemein kaum haltbar. Siehe als Beispiel den Ratiochart(Spreadquote) vom RTX(in$) und Gold da ergibt sich nach 2000 für viele Jahre eine ganz andere Rechnung zw. Aktienvermögen und Gold was ja RealMoney sein soll nach deiner These.
..... Dass Aktienindizes in 2007 trotzdem toppten kann man damit auch recht leicht aushebeln: Denn die Tops in 2007 waren weniger Wert. Du bekommst für die gleiche Menge an Aktien weniger Werte....
Inflationsbereinigt ist ein Doppeltop mit 2000 sicher weniger Wert an Kaufkraft aber das ist beim Gold ja auch nicht anders wenn man das Top Anfang der 80er nimmt.Nur welches Top von welchem Index legen wir den als Vergleich mit 2000 zu Grunde um so eine Aussage zu rechtfertigen das das Top absolut oder inflationsbereinigt weniger Wert ist als das aus 2000.Ist das 2000er Top beim NDX weniger Wert als das 2007 ja aber wie siehts z.B. beim Dow oder der Nyse aus welche ihre Tops aus 2000 in 2007 deutlich überboten haben dort bekam man am Top mehr RealMoney ausgezahlt und ob man nun automatisch sagen kann das man für diese "mehr" an RealMoney weniger andere Werte bekommt die ja auch nur in RealMoney bemessen werden hängt von den Werten/Assets ab die ich nun haben will.
.....Es handelt sich um einen "versteckten Crash" seit 2000.....
Kann schon sein das da irgendwas versteckt wurde seit 2000. Nur warum nun ausgerechnt Gold dieses Versteck aufgedeckt haben soll erschließt scich mir nicht so ganz.
.....Man kann die Ratio genau so gut mit dem Rohstoffindex oder Öl oder sonst was machen und wird schnell sehen dass der Wert des Papiergeldes immer geringer wird.....
Seit Öl oder der Rohstoffindex(CRB) im Sommer08 ihr Top hatten zeigt die Ratio eine relative Stärke für Aktien z.B.
Compq,SPX mit CRB-Ratio.Der Umkehrschluß schneller fallender Rohstoffkurse/preise seit Sommer als bei Aktien wäre also das der Wert des Papiergeldes steigt da die Ratio seit dem ja gedreht hat?
Viel wahrscheinlicher ist das Realmoney(also das Papiergeld) einfach in andere Assets geht und die sind wie bereits oben angeführt Papiergeld selber(Cash) und Staatsanleihen(also Schuldverschreibungen auf Realmoney) und aktuell verliert Gold als "REALMONEY"(seit Top gibts Kurs und Inflationsverlust) gegenüber echten REALMONEY -Papiergeld(schlimmstenfalls nur Inflationsverlust(Cash) und bestenfalls Rendite minus Inflation(Anleihe)).
Das kann man nun natürlich alles als extrem konstruiert betrachten und dazu mit Extrembeispielen belegt in dem jeweiligen passenden Zeitfenster mit dem passenden Vergleichs/Basiswerten aber ist das der Ratiochart zw. Nasdaqblase und Gold nicht auch um für Gold etwas zu beweisen?
Es bleibt aber bei der zentralen Aussage: selbst am 11 - Jahrestief des S&P 500 haben die Commercials auch nicht ansatzweise damit begonnen, Short - Kontrakte aufzulösen, sondern haben diese noch weiter aufgestockt. Das lässt m. E. den Schluss n i c h t zu, als sei dort die Meinung vorherrschend, das "Gröbste sei ausgestanden".
Siehe aber anders etwa bem Dow und beim Nasdaq 100. Die Anzahl der Short - Kontrakte liegt da zwischenzeitlich um die "Null" - Line. Ist aber wegen der geringen Kontraktzahlen m. E. nicht aussagekräftig.
Trefflich analysiert, doch die Phase seit 2000 würde ich nicht als "versteckten Crash", sondern als "übertünchten Bärenmarkt" bezeichnen.
@platsch - # 2119
Warum wohl halten alle Zentralbanken Goldreserven? Etwa 50 % des globalen Goldbestandes stecken dort drin.
Warum wohl beabsichtigen die Chinesen eine Aufstockung ihrer Goldreserven um 4000 Tonnen?
Welcher einzige Schluss lässt sich wohl aus dem angehängten Ratiochart $GOLD:$CRB ziehen?
Fundamental scheint der Dollarfluss heim ins Reich zu versiegen. Dass China Dollar in Gold tauschen will ist ein Signal, dass der Preis dort als zu hoch angesehen wird. Nun, die Chinesen sind keine guten Spekulanten, aber immerhin könnte das als Signal gelten.
Daher: Ab sofort intensiv beobachten!
Im Anhang einige Wellenreitecharts aus dem Bullenmarkt ab 2004 NettoShort/Long-Posis sieht jeder selber und ob wer wann am Anschlag war auch.
Die Comms waren im Bärenmarkt seit 2000 Netto-Short und sie waren es auch im Bullenmarkt bis Frühjahr 2007.
Das sie Profis sind ist gut möglich aber Profis sind auch die LargeSpecs und die SmallSpecs nur handeln sie mit kleineren Volumina.
Wenn du denn aktuellen Ausbau der Netto-Shortpositionierung der Comms als Indiz für fallende Kurse nimmst dann schau dir an wie diese zu stande gekommen ist und wie z.B. die LargeSpecs darauf reagieren beim Ausbau ihre Netto-Posi.(und bitte sag jetzt nicht sie haben ihre Longs ausgebaut was aber nur die halbe Wahrheit ist.)
Daraus folgt umgekehrt, dass man mit einem Long in Aktien, Öl, Gold, Rohstoffen, EUR/USD, womöglich dazu noch einem Short auf den Yen, weniger gut "diversifiziert" ist, als es pro forma den Anschein hat.
Da Aktien ab den Hochs im letzten Sommer um rund 50 % korrigiert haben, Gold ab dem ATH im März aber nur um 20 %, erscheint mir das Erholungspotenzial bei Aktien höher. Nach dieser Milchmädchenrechnung (?) wäre es am lukrativsten, long in Öl zu gehen, obwohl gerade da ein Rebound an alte Hochs in einer Rezession eher unwahrscheinlich ist. Immerhin notiert Öl um zwei Drittel unter dem ATH.
Eine interessante Kombination wäre ein Long auf US-Ölaktien, wobei man dann allerdings das Dollar-Risiko weghedgen muss (evtl. mit einem Call-Optionsschein auf EUR/USD). Es gibt auch einen 2 x Ultralong ETF mit dem Ticker DIG, das US-Öl- und Energieaktien abbildet.
Hier ein interessanter Rebound-Kandidat: Conoco Phillips (in Deutschland durch "Jet" vertreten):