Bedingungsloses Grundeinkommen
Seite 9 von 17 Neuester Beitrag: 08.04.13 14:14 | ||||
Eröffnet am: | 17.05.12 13:01 | von: Hagen Stoch. | Anzahl Beiträge: | 419 |
Neuester Beitrag: | 08.04.13 14:14 | von: ProletariusPo. | Leser gesamt: | 10.591 |
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Nachhaltigkeit ist schon wieder ein anderes Thema. Da geht es um Verzicht auf Masse und Gewinn an Qualität. Ich denke, das ist viel näher an der Realität dran.
erinnert mich so mancher Beitrag an das Gesülze von Politik und Managern, die seit Jahrzehnten damit drohen ins Ausland abzuwandern. Komischerweise ist in den letzten Jahren eher der gegenteilige Trend zu erkennen. Vor allem im Mittelstand zog es mehr Firmen eher wieder zurück, weil sie wissen, was sie hier in Dtl. vorfinden, nämlich eine relativ gute Basis für Innovationen.
Die nächsten Jahrzehnte dürften für uns wesentlich härter werden; wenn die Chinesen erst mal Autos für den Weltmarkt produzieren, sieht es hier bald nicht mehr so rosig aus.
Und dann gibt es noch Afrika; ein gazner Kontinent mit motivierter Arbeitskraft.
Aber weltweit wird der Wohlstand natürlich wachsen.
Wir dürften nach aller Vorraussicht aber eher zu den Verlierern zählen.
Ein BGE, so schön die Vorstellung auch sein mag, wird immer Utopie bleiben.
Die Angst vor den Chinesen wird doch schon seit mehr als ein Jahrzehnt geschürt. Wäre es wirklich so, dass China DIE große Bedrohung wäre, hätten wir die letzten Jahre kein nennenswertes Wachstum in Dtl. erzielen können.
Billige und viele Arbeitskräfte bedeuten eben nicht gleich ein günstiges und gutes Produkt. China ist vom Qualitätsstandard sowie Effektivität bzw. Lohnstückkosten im HighTechbereich von Dtl. noch weit entfernt. China ist nur in den weniger komplexen Bereichen wie Textil weitaus günstiger wie wir in Dtl.
Selbst VW & Co. welche in China ihre Werke haben, produzieren dort meist nur die "einfacheren" Modelle und dies mit großen Aufwand der Qualitätssicherung.
Hier empfehle ich, sich einfach mal mit Arbeitern und Ingenieuren zu unterhalten, welche in China eine Weile gearbeitet haben. Die schütteln mit großer Sicherheit den Kopf, wenn sie immer wieder hören, wie gefährlich China doch sein soll.
Zudem hat China das Problem, dass die Löhne jährlich um mehr als 10% steigen. Hierbei sind dies Durchschnittwerte, so dass davon auszugehen ist, dass die Löhne im HighTechbereich für Fachkräfte vermutlich um 15% steigen werden.
D.h. in weniger als 20 Jahren werden chinesische Arbeiter ein ähnliches Niveau wie wir erreicht haben und somit China den Wettbewerbsvorteil billiger Arbeitskräfte verlieren.
Das Problem dabei ist, dass viele Menschen/Arbeiter in China weitaus weniger produktiv sind als deutsche Mitarbeiter, u.a. weil sie kaum Improvisationstalent besitzen und sie schlichtweg dazu erzogen%2
Arbeitslos werdende Beamte werden eben umgeschult in Berufe, welche viel dringender Fachkräfte brauchen.
Kann ja nicht sein, dass die wenigen Fachkräfte immer länger arbeiten sollen und überflüssige Arbeitsplätze am Leben erhalten werden.
Auch ich bin eine sehr begehrte Fachkraft, doch habe ich keine Lust wegen des Fachkräftemangels länger arbeiten zu müssen.
Das deutsche Einkommenssteuerrecht gilt als das komplizierteste auf der Welt und bindet sicher jede Menge Fachkräfte, was nicht gut für das Land ist.
Andererseits ist die Komplexität nicht zum Selbstzweck eingebaut worden, sondern jeder einzelne Ausnahmebestand ist Ausfluß einer wirtschafts-, fiskal-, gesellschafts- oder sozialpolitischen Gesinnung. Da wird alles mögliche gefördert oder verhindert, freigestellt oder exta belastet. Vieles aus guten Gründen, anderes nur weil man sich vor Wahlen Stimmen sichern wollte.
Die von allen Seiten geforderte Vereinfachung wird also vielerorts zum großen Heulen führen, wenn man alle Ausnahmetatbestände abschafft.
Strafarbeitslager widersprechen dem menschlichen Recht, sich frei zu entfalten.
Mir geht das Gequengel inzwischen ziemlich auf den Nerv. Hier sieht man auf dem Berliner Autobahnring an den Wochenenden ziemlich viel Leute aus Polen und anderen Oststaaten, die irgendwohin zur Arbeit pendeln. Und in Berlin selbst hört man die Leute, die auf lau leben und von selbstbestimmtem Leben und BGE faseln. Klar, ist ja auch bequem. Und dann gibts die Kevins und Mechmets, die schon in der dritten Generation von Stütze leben, denen aber auf keinen Fall zugemutet werden kann, sich in Süddeutschland mal nach nem Job umzusehen. Nein, aber nicht doch. Aus dem Bekanntenkreis oder der Großfamilie lösen - geht gar nicht.
Wer sich im Rahmen des technologischen Fortschrittes nicht die Frage nach zukünftigen Gesellschaftsmodellen stellt oder pauschal - bei der Vielzahl der Modelle zum BGE - alles ablehnt, ist blind oder hat Angst zu den vermeintlichen " Verlieren" eines vielleicht gerechteren Gesellschaftssystem zu gehören.
Fakt ist menschliche Arbeit wird zunehmend überflüssig , selbst im akademischen Bereich werden zum großen Teil sinnlose Tätigkeiten praktiziert.
Warum soll der Großteil des Wohlstandes nicht über den technologischen Fortschritt erlangt werden.
Die Befreiung von der Arbeit ist etwas positives, gerade wen diese auf Ausübung von Zwang besteht.
Kenne keine politische Bewegung, die sich bisher für die Faulheit aller eingesetzt hätte. Wird auch nicht funktionieren, weil diejenigen, die ackern, es nicht erlauben werden, dass sich andere auf deren Kosten einen lauen Lenz machen. Widerspricht jeglichem Gerechtigkeitsgefühl.
Und wenn man vom Hegelschen Reich der Freiheit träumt - das ist weit weg. Und, wenn man etwa Stanislaw Lem gelesen hat, stinklangweilig. Kann gar nicht anders sein.
Die Alternative ist Zwangsarbeit zu sinnloser Arbeit.
Aber welche Bewegung meinst du, die sich für die Faulheit einsetzt ?
Mir ist als Ähnliches nur bekannt- was du mit deiner Einstellung sicher ablehnen wirst - die Arbeiterbewegung der letzten 150 Jahre, deren Anliegen stets die Verbesserung und auch Verkürzung der Arbeitsbedingungen und - Zeit war.
Dass du dich mit solch einer sich schrittweise entwickelnden Situation als Erzkonservativer nicht anfreunden kannst, leuchtet ein.
Fakt ist: 42 Millionen in D arbeiten dafür, dass 82 Mio. in einem - gesellschaftlich gesehen, also nicht auf Einzelfälle bezogen - geradeso, ordentlich, sehr ordentlich oder in Saus und Braus leben können.
Und sie arbeiten dafür Tag für Tag. Wenn sie nur eine Woche alle die Hände in den Schoß legen herrscht schon unüberschaubares Chaos und fängt die gesellschaftliche Not schon an.
Ob die Arbeit, mit der der einzelne seinen Lebensunterhalt und den von anderen (Kindern, Rentnern, Arbeitslosen usw.) bestreitet, sinnvoll oder "überflüssig" ist oder nicht, ist entweder geschmäcklerisch oder es muss über kurz oder lang darüber in einem gesellschaftlichen ODER ökonomischen Prozess darüber entschieden werden, ob man ihn dafür weiter durchfüttert.
Der geschmäcklerische Weg nennt sich Planwirtschaft und der zweite Marktwirtschaft in einer Demokratie.
JEDE Volkswirtschaft, egfal in welcher Form sie organisiert ist, beruht auf der Arbeit derer, die sie tragen. Die Qualität der Arbeit, ihre Komplexität oder die vorherrschende Art und Weise der Beschäftigung mag sich ändern. Und effektiveres Wirtschaften hat neben einer Vielzahl von neuen Produlkten und Dienstleistungen, die es Jahrtausende der Menschheitsgeschichte für so eine breite Schicht der Bevölkerung NIE gab, auch mehr Freizeit ermöglicht. Aber am Ende bleibt die Basis allen gesellschaftlichen Reichtums die produktive Arbeit. Alles andere sind Hirngespinste....
Und nicht der, dass man niederkniet und betet: lieber Vater Staat, liebe Mutti Merkel, nimm denen, die mehr haben was weg und schenke es mir, weil: ich hab das doch verdient!
Was ist mit der Kombination von BGE (Existenz gesichert) und Flattr als urdemokratische Internet-Bezahlmethode (Finanzierung).
Sollte man mal in die Debatte ums Urheberrecht einfließen lassen. Denn es geht ja heutzutage (ohne BGE) um die Existenz von Künstlern die auf dem Spiel steht und Sie sich deshalb so ans derzeitige Urheberecht klammern. Hätten wir BGE könnten wir viel freier mit Urheberrechten umgehen, da niemand mehr in seiner Existenz gefährdet ist.
Kommen gleich wieder die Sozial-Sadisten aus den Löchern gekrochen. Heute schon die Drückeberger-Peitsche auf einen Hartz4ler niedergehenlassen, Herr Barcode?
Die Idee des BGE ist so innovativ das halt viele in ihrem alten Denken so festgerostet sind das sie es nicht Denken können/wollen. Aber das ist nicht so schlimm denn auch diese Menschen bekommen das BGE. Mich würde mal interessieren ob die BGE Kritiker nach Einführung des BGEs ihren Betrag an den Staat zurücküberweisen würden? Denn offenbar kommen sie ja ganz gut ohne ihn aus. Lasst mich raten, ihr nehmt ihn trotzdem, gell? Erst laut dagegen sein und dann bei Einführung ganz ganz leise werden...
Das ist übrigens bei den jetzigen Sozialleistungen auch so, dass sie einen Anspruch voraussetzen.
Almosen wären würdelos und gerade nicht der Freiheit dienlich, da sie willkürlich gewährt werden können,.
Almosen sind nach unserer Verfassung aufgrund dem Grundrecht der Menschenwürde überhaupt nicht machbar.
Die Verwendung des Begriffes Almosen von dir im Bezug auf das BGE ist bestenfalls auf Polemik zurückzuführen, vielleicht steckt aber auch mehr dahinter.
Ich hoffe du gehörst nicht zu den en, die den "Wert " eines Menschen ökönomisch bestimmen.
Sag mal KarlchenV und Barcode habt ihr zwei ne Zeitreise aus dem Mittelalter nach Heute gemacht? Oder seid ihr beide im Leben bisher so erniedrigt worden das ihr jetzt andere erniedrigen wollt/müsst? Und dazu projiziert ihr das stellvertretend auf die Leute "in der Hängematte" die sich ja so an euch bereichern?
Natürlich gibts auch Probleme - immer doch. Man kriegt bestimmte Leute schlecht auf dem Arbeitsmarkt unter. Das ist aber vor allem ein Bildungsproblem und auch ein Problem der Mobilität. Wenn aber die fetten Tauben in den Mund geflogen kommen, regt das nicht gerade dazu an, sich mal zu bewegen. Hartz IV wirkt schon ziemlich verheerend. Hat mir mal jemand von türkischen Gemeinde gesagt, dass Hartz IV bei manchen Leuten seiner Community die eigene Initiative ziemlich erschlaffen lässt. Zu besonderer Kreativität regt die staatliche Päppelei gewiss nicht an. Wie man sieht, führt sie sogar dazu, dass manche nicht nur den kleinen Finger (Hartz IV) wollen, sondern gleich die ganze Hand (BGE). War aber zu erwarten, dass auch noch das Recht auf Faulheit auf Kosten anderer gefordert wird.
@KarlchenV: Was du als Faulheit bezeichnest ist eben nur von aussen betrachtet scheinbar "Faulheit". In Wirklichkeit ist es erzwungene Passivität durch Duck und Zwang auf existenziellem Niveau! Verstehe das doch bitte endlich! Ein Grundkurs in Psychologie würde helfen.
Hier ein Einstieg durch einen Prof. für Arbeitspsychologie.