Soll die Rechtschreibreform wieder rückgängig gemacht werden?
Auch die alte Rechtschreibung läßt halt Mehrdeutigkeiten zu. Umso wichtiger, daß keine neuen hinzukommen. Wie dieses Beispiel zeigt, kann man nicht immer alles aus dem Zusammenhang erkennen, insbesondere, wenn er kurz ist.
Vielleicht sollten die Vertreter der neuen Rechtschreibung mal über die Schreibweisen
beispiel haft
mit allen Kombinationen von Groß- und Kleinschreibung nachdenken ;).
aber auch Ungereimtheiten -Fakt-,
welche in anderer Form auch vorher vorhanden waren -Fakt-
Sinnveränderungen gab es schon immer - sich trauen (3 verschiedene Aussagen)
Der Kontext ist entscheidend! Klar kann ich was basteln, bei dem es vielsagend nichtssagend ist... könnte ich hier auch...
Und außerdem: Sind es wirklich weniger Regeln? Die Befürworter argumentieren damit. Aber die Zahl der Regeln sagt gar nichts. Die neuen Regeln enthalten eine große Zahl von "Unterregeln". Entscheidend ist der Gesamtumfang der Regeln. Dies sind:
In dem mir vorliegenden "alten" Duden: Kommasetzung, Rechtschreibung, Formenlehre (getrennte Kapitel) füllen zusamen 49 Seiten, aber mit zum Teil großen Lücken zwischen den Abschnitten.
Im "neuen" Duden (21.Aufl. 1996): 47 Seiten für alles zusammen (ohne nennenswerte Lücken, weil alphabetisch sortiert).
Da ist also kein wirklicher Unterschied.
Die häufige Verwendung dieses Argumentes durch Verfechter der neuen Rechtschreibung zeigt zweierlei:
1. Es wird mit verschleiernden Sachbehauptungen gearbeitet.
2. Manche haben Sinn und Zweck der Schriftsprache nicht begriffen. Nochmals: Siehe #167.
Zudem denke ich, dass es schon einigermaßen hanebüchen ist, eine Reform deswegen komplett abzulehnen, weil einem evtl. nicht alles zu 100 % passt. Wie schon einmal erwähnt, betreffen die Änderungen nur einen Bruchteil des Wortschatzes und darunter befindet sich wiederum zu einem Großteil die Änderung von ß zu ss nach kurzem Vokal.
Wie SAKU schon richtig formulierte: Sinngleiches und Sinnveränderungen gab es schon immer und wird es immer geben. Ein Problem für die deutsche Sprache ist da schon eher die inflationäre Verwendungen von englischen Begriffen.
PS: Wenn Du schon gegen Tollpatsch bist, schreibst Du dann auch noch Perruque (statt Perücke)? Gegen die Schreibweise "Toll" zu sein, weil die Silbe "toll" etymologisch auch andere Bedeutungen impliziert, erscheint mir doch etwas an den Haaren herbei gezogen.
Nimm einen Fotoapparat mit. Die Reaktion Deines Lehrers möchte ich sehen.
Nebenbei: In den Erläuterungen werden zudem viele Verweise auf die alten Regeln sein ;-)
Hat das was mit Gewohnheit zu tun?
Sind denn die Gegner der RR etwa Menschen, die nichts verändern wollen, weil es IMMER SCHON SO GEMACHT WURDE??
Dann wären wir bei meinem Eingangsposting in diesen Thread..
Aber da ist ja irrelevant, ich argumentiere mit verschleiertem Sachverstand...
Saku
Wenn ich vor der Alternative alt oder neu stehe, _dann_ ist die alte Rechtschreibung die bessere. Ich habe aber kein Problem damit, Teile der Reform zu akzeptieren, > #167.
Du schreibst: Wenn Du schon gegen Tollpatsch bist, schreibst Du dann auch noch Perruque (statt Perücke)? Gegen die Schreibweise "Toll" zu sein, weil die Silbe "toll" etymologisch auch andere Bedeutungen impliziert, erscheint mir doch etwas an den Haaren herbei gezogen.
Was soll das? Ich kenne "perruque" nicht, aber "Perücke" dürfte eine schlichte Eindeutschung sein, gegen die niemand etwas gesagt hat. Bei der (vermutlich uralten) Änderung ist keinerlei Sinnverschiebung dringewesen. Was soll die unsachliche Unterstellung?
Beim "Tol(l)patsch" geht es aber um die Sinnverschiebung. Es ist zwar richtig, daß sich der Sinninhalt von Begriffen im Laufe der Zeit ändern kann. Aber hier geht es um die Frage, ob Bürokraten eine solche Sinnverschiebung in Richtung "geistiger Defekt" vorschreiben dürfen. Nun wird es zwar einige Leute geben, die den Sinninhalt des Wortes "toll" gar nicht kennen. Aber müssen wir denen zuliebe die Genauigkeit der Sprache aufgeben?
Es werden die neuen Regeln dargestellt (in denen natürlich vieles nicht geändert wurde). Da, wo es Abweichungen gibt, sind die neuen rot eingefärbt. Guck Dir einen Duden an, bevor Du hier herumverdächtigst.
Nebenbei: Auch Deine Argumentation läuft auf "ist doch nicht so wichtig" heraus. Die Schreibweise "Tollpatsch" wurde aber von den Vertretern der Rechtschreibreform früher als ein Beispiel für eine besonders gelungene "logische" Änderung genannt.
Das ist sie nun wirklich nicht.
So. Ich gehe jetzt essen.
Frankfurt/Main (dpa) - Aus richtig mach falsch: Die von Schülern verfassten Texte für die Jugendseite in der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» werden nachträglich auf «alt» getrimmt. Die Kinder liefern ihre Beiträge für die Seite «Jugend schreibt» in neuer Rechtschreibung an, wie die FAZ der dpa bestätigte. Die Redaktion ändert die Texte dann gemäß den alten Rechtschreibregeln ab. So finden die Jugendlichen Schreibweisen in ihren gedruckten Beiträgen, die ihnen im Diktat in der Schule als falsch angestrichen würden.
erschienen am 09.08.2004 um 12:36 Uhr
Wieviele Arbeitsplätze wurden denn durch diese Aktion geschaffen - häh?
Was "dass" ist, weiß doch auch jeder..
Könntest auch meine Fragen beantworten, wenn's nicht all zu viele Umstände macht.
Sacht ma, lest ihr denn alle nich?
Macht ihr denn schon Middach?
danke, Immo - ich hätte es nicht besser Ausdrücken können.
p.s.: @ Reila: r statt s - ist mir lieber, fühl ich mich nicht so androgyn ;o)