SPDR Gold Trust
Zuletzt hatte die Sorge um den portugiesischen Banco Espirito Santo
den Goldpreis nach oben geführt. Unangenehme Erinnerungen an die Schuldenkrise wurden wachgerufen. Doch das Thema ist am Montag schon wieder weitgehend verschwunden - die entsprechenden Risiken werden daher beim Gold ausgepreist. Zuvor war der Preis auch wegen der Krisen in Nahost und der Ukraine gestiegen.
Doch Analysten kennen noch weiter reichende Ursachen. So sagt zum Beispiel der Rohstoff-Stratege Eugen Weinberg von der Commerzbank die physische Nachfrage bei Gold habe die Erwartungen des Markts verfehlt. Viele hätten auf ein Anziehen der Käufe gesetzt. Doch dieses spekulativ getriebene Interesse zerbrösele nun.
Weinberg verweist explizit auf Indien, wo der Importzoll auf Gold und Silber unverändert bei satten 10 Prozent liege, was die Nachfrage dämpfe. Überdies sei die Monsun-Saison für die Landwirtschaft schlecht verlaufen - auch dies zügele die Nachfrage nach dem Edelmetall.
Vorsichtig zeigt sich auch Barclays . Für Analyst Christopher Louney signalisieren die jüngsten Gewinne quer durch den Metallsektor keinen grundlegenden Wandel in der Stimmung für Gold. Im Gegenteil, der Anstieg der vergangenen Wochen liefere einen guten Zeitpunkt zum Verkauf.
Von manchen wird auch auf den Beginn der Berichtsperiode in den USA verwiesen. Das Interesse verlagere sich in dieser Phase wieder auf Aktien. Dazu passen auch optimistische Aussagen von Goldman Sachs vom Montag: Die Experten haben ihre Prognose für den US-Aktienindex S&P-500 angehoben - bis zum Jahresende soll er um weitere 3,6 Prozent auf 2.050 Punkte steigen, bislang ging Goldman von 1.900 Punkten aus. In 12 Monaten sieht das Haus den Index noch ein Stückchen höher, nämlich bei 2.075 Punkten.
Auch der wieder festere Dollar trägt zu den Kursverlusten bei, denn er macht Gold für Anleger außerhalb des Dollarraums teurer. Der Anstieg des Greenback vollzieht sich fast synchron mit dem Fall des Goldpreises. Als willkommener Anlass dienen zudem die bevorstehenden Aussagen von Fed-Präsidentin Janet Yellen am Dienstag. Anleger wollen nicht auf Gold sitzen bleiben, sollte sie den Markt mit einer Wende - hin zu ein etwas mehr Straffung - überraschen.
Einen kleinen Scherz erlaubt sich die Commerzbank in ihrem täglichen Rohstoffkommentar. Sie erinnert daran, dass die Deutschen nach ihrem Fußball-WM-Sieg nur eine Nachbildung des Pokals erhalten. Das Original kehrt nach der sonntäglichen Siegesfeier in einen FIFA-Safe in Zürich zurück. Wäre die Trophäe beim Sieger verblieben, hätten die Deutschen ihre Gold-Bestände um 3,7 Kilo ausgebaut, rechnet die Bank vor.
Quelle: WSJ
Im zweiten Quartal 2014 gab es große Kapitalbewegungen im weltgrößten, mit Gold hinterlegten Fonds. Die US-Börsenaufsicht SEC hat entsprechende Daten im Rahmen der Auskunftspflicht der größten US-Kapitalverwalter veröffentlicht. John Paulson, der Top-Investor des Gold-ETFs SPDR Gold Trust (GLD), hielt demnach an seinen mehr als 10 Millionen Anteilen im Wert von knapp 1,3 Milliarden Dollar fest.
Daneben gab es bedeutende Zukäufe internationaler Großbanken. Goldman Sachs stockte seine GLD-Anteile im 2. Quartal auf um 39,45 Prozent auf 1,58 Millionen Shares. Der Wert: 200 Millionen US-Dollar. Zu den großen Käufern gehörten zudem Credit Suisse (+44,69 % auf 2,1 Mio. Anteile), UBS (+29,69 % auf 2,47 Mio. Anteile), sowie HSBC (+495,93 % auf 426.486 Anteile). Auch zahlreiche Hedgefonds wie Hamel Associates +3,09 Mio. Anteile) und CTC LLC (+829.204) kauften sich beim weltgrößten Goldfonds ein.
Wer hat Papiergold verkauft? JP Morgan stieß fast die Hälfte seiner Anteile ab, besaß Ende Juni aber noch 1,6 Millionen GLD-Shares. Morgans Stanley verkaufte knapp 20 Prozent der eigenen GLD-Position. Weitere Details entnehmen Sie der Tabelle mit den aktuellen mit den Top 30-Investoren des Gold-ETFs.
Quelle:
http://www.goldreporter.de/...ld-investment-um-39-prozent/gold/44489/