Helma AG
Ergebnis bekannt.
Ich verstehe allerdings nicht, dass eine Firma nach so vielen goldenen Jahren so viele Schulden hat. Jeder Privatmann legt sich etwas zurück für schlechtere Zeiten. Dass die kommen können, hätte das Management sich denken können.
Die Frage ist, ob man die nun (teilweise) wieder zu halbwegs annehmbaren Preis verkaufen kann/will, um zumindest die kurzfristigen Schulden bedienen zu können. Refinanzierung durch Kapitalerhöhung schließt sich auf dem Kursniveau eigentlich aus. Wäre zumindest für Aktionäre ein Supergau. Und klar ist auch, weniger Grundstücke heißt weniger zukünftiges Geschäft. Nur lieber deutlich weniger Umsatz als Existenznot.
Jedenfalls schon sehr fragwürdig dass der Vorstand sich nicht öffentlich dazu äußert wie man nun vorgehen will. Genug Möglichkeiten gäbe es jedenfalls, mehr oder weniger Gute für die Aktionäre.
Wenn Helma glaubhaft machen könnte, dass man 2023 und 2024 die Kosten stark genug drücken kann, um nur 10 Mio Verlust für die 2-3 Jahre zu machen, trotz deutlich niedrigerer Umsätze (Skaleneffekte gibt es ja kaum, weshalb man das eigentlich mit gutem Management schaffen könnte), dann sollte man das Problem der Refinanzierung eigentlich auch mit den Banken zusammen lösen können, ohne große Verwässerung für die Aktionäre.
Wenn man allerdings jetzt 30-40 Mio Verlust sowohl in 2023 als auch 2024 befürchten muss, dann wird die Sache problematisch. Dann dürfte die EK Quote unter 15% sinken, und es zwingend zu größeren Kapitalmaßnahmen zu Ungunsten der Aktionäre kommen.
Trotzdem hängt für mich vieles an der Frage, wieso man nicht zumindest kurzfristig Grundstücke verkauft. Weder Montega noch heute bei stock3 hat man diese Möglichkeit angesprochen. Versteh ich nicht. Aber wie gesagt, wenn der Vorstand sich nicht meldet, muss man sich nicht wundern, wenn sehr negative Spekulationen öffentlich ins Kraut schiessen.
Spätestens nach dem heutigen Tag und der Performance der letzten Wochen müsste das Managment da mal ne Strategie oder einen Lagebericht abgeben.
In der Präsentation von vor einem Monat liest sich das ganze noch relativ positiv:
https://ir.helma.de/download/companies/...ns/Praesentation_202305.pdf
Hier heißt es noch:
"Aufgrund der immensen makroökonomischen Herausforderungen, welche insbesondere durch den signifikanten Zinsanstieg
sowie die anhaltend hohen Baukosten geprägt sind, haben sich Aufsichtsrat und Vorstand der Gesellschaft dazu entschlossen,
den Bilanzgewinn des Geschäftsjahrs 2022 der HELMA Eigenheimbau AG vollumfänglich den anderen Gewinnrücklagen
zuzuführen und keine Dividende auszuzahlen."
Einen Monat später eine derartige AdHoc ohne irgendwelche Details rauszuhauen, ist halt schon krass. Denke viele haben aufgrund der hasgemachten Unsicherheit Angst vor einer Pleite. Bei uns in Österreich sind aber die Grunstückspreise - im Gegensatz zu den Immobilien - eher gestiegen, man sollte halt nen Liqiditätsengpass zeitnah verhindern, um nicht kurzfristig verkaufen zu müssen. Aber solche Schlussvolgerungen würde man einem Immobilienunternehmen ja zutrauen müssen.
Was hier abgeht ist schon heftig, und jegliche Kritik an der (fehlenden) Kommunikation ist berechtigt.
Ich selbst habe keine Immobilie auf dem ein Bankkredit lastet. Aber m.W. ist es so, das man eine immobilie, die als Sicherheit egal in welcher Höhe für einen Kredit dient, nicht einfach verkaufen und mit dem Erlös den Kredit zurückzahlen kann. Man muss sich vorher das o.K. vom Kreditgeber holen.
Und da fängt das Problem an. Denn i.d.R. gibt es Kreditkonsortien, d.h. eine Firma hat nicht nur Kredite bei einer Bank, sondern bei mehreren und die wissen auch alle voneinander. Wenn eine Firma jetzt mit Zustimmung einer Bank ein Grundstück verkauft und nur eine Bank auszahlt, dann verstößt das wahrscheinlich schon gegen einen Konsortialkreditvertrag. Wenn der Kreditvertrag nur mit einer Bank gemacht wurde und die Sicherheit nur bei dieser Bank liegt, werden die anderen Banken das nicht lustig finden, da sie evtl. auf einer Restschuld hängen bleiben und eine andere Bank sich vorher abseilt. Ergo wird das Unternehmen nur eine Lösung mit allen Kreditgebern finden können. Einzelne Grundstücke ohne Zustimmung aller Kreditgeber zu verkaufen, wird daher wahrscheinlich gar nicht möglich sein.
Und dann ist die Frage wer kaufen soll. Der heutige Wert mag höher sein als vor 4,5 Jahren. Aber heute wird ein anderer Käufer im Zweifel auch nicht bauen können. Er wird sich denken, vllt. in 5 Jahren bauen zu können und bis dahin wie Helma Zinskosten für das Grundstück zahlen zu müssen. Ergo wird er diese Zinskosten für z.B. 5 Jahre vom heutigen Kaufpreis abziehen wollen. Und dann ist der erzielbare Grundstückswert eben vllt. unterhalb des Kaufpreises von vor 4,5 Jahren.
Und die Banken werden sich sagen: "Moment mal - da will jemand anderes Helma die Grundstücke billig abkaufen - unsere Kreditsumme von vllt. 80 % ist zwar noch gedeckt. Aber wir haben doch den Kunden B, der auch in dem Bereich aktiv ist. Wenn der das kauft und über uns finanziert, dann machen wir weiter ein Geschäft. Oder kann unsere Immobilienabteilung das Grundstück nicht selbst gebrauchen?"
Dazu kommt bei Helma der Großaktionär und ARV, von dem man nicht weiss, wie der denkt.
Kurzum: "Grundstücke verkaufen" ist einfach gesagt - aber vllt. gar nicht möglich. Das Management wird nicht mehr die Entscheidungsgewalt haben. Die liegt bei den Banken. Und das ist i.d.R. nicht gut für externe Aktionäre.
Und wie hoch sind Grundstückswerte, die als Sicherheit für diese Kredite dienen?
https://www.finanznachrichten.de/...-tagen-warum-das-massaker-486.htm
https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/...kaufen-gestellt-12562569
Im Übrigen mal wieder ne Aktie die von Schröder und dem Aktionär immer wieder gepusht wurde. Zugegen waren das auch noch andere Zeiten, aber der Kursverlauf ähnelt dem von Varta. Übrigens entsprechend hoch verschuldet: Über 200 Millionen Euro! Finger weg ist nur meine persönliche Meinung.
Helma wird Schwierigkeiten haben, seine Projekte fortzusetzen. Wäre ich Handwerker, würde ich ohne Sicherheiten (Bürgschaften) nicht in Vorleistung gehen bei der Nachrichtenlage.
Und den Wert (?) der Grundstücke zu heben, ist extrem schwierig.
Eine Insolvenz dürfte nicht außerhalb der Betrachtung liegen. Stecke zwar nicht in den Zahlen, aber 200 Mio Verbindlichkeiten bei etwas höheren Assets in Grundstücken ist ein heisser Reifen. Da werden die Banken ganz nervös. Ist ja kein langfristiger Annuitätenkredit, sondern eher kurzfristig.
Bauherren können auch zocken. Schlussraten mit Mängeleinbehalten zurückhalten etc.
Stehst Du schräg wie Helma, dann geht es im Baubereich sehr schnell. Substanz ist ja kaum vorhanden und das Geschäftsmodell schwer unter Feuer. Ich würde/ hätte nie von Helma gekauft. Eher unteres Niveau.
Deshalb schauen die Banken auch jetzt auf 2024, 2025 ... und wie Helma da finanziell dasteht, um Aufträge von Kunden zu bekommen und diese Aufträge abzuwickeln. Falls die von Montega in den Raum gestellten 34 Mio. Euro Verlust für 2023 im Bereich des Zutreffenden sind, dann kann man doch relativ sicher annehmen, das 2024 oder 2035 die Eigenkapitalquote unter 15 % sinkt und damit alle Kredit theoretisch fällig gestellt werden könnten oder sich zumindest der Zinssatz erhöht.
Dazu gibt es eben auch noch die 57 Mio. Euro noch anstehenden Kaufpreiszahlungen per 31.12.2022, die wohl nach Genehmigungsfortschritt fällig werden. Also kommen zu den 211 Mio. Euro Nettofinanzschulden nochmal fast 60 Mio. Euro in der Zukunft oben drauf.
D.h., es geht jetzt meiner Meinung nach weder um 35 Mio. Euro noch um die kurzfristigen Verbindlichkeiten. Es wird um alle Kredite gehen, für die eine tragfähige Lösung über 2023 hinaus benötigt wird.
Am 10.08.2023 will Helma eine neue Strategie präsentieren. Solange werde zumindest ich mit dem Einstieg in die Aktie abwarten. Wenn man jetzt einsteigt, dann ist dann wilde Spekulation und keine faktenbasierte Anlage, die natürlich auch immer noch schief gehen kann. Siehe mein Desaster mit der Steuler Fliesengruppe.
Also mir sieht es nicht so aus, als würden die großen Jungs da gerade alles loswerden. Das ist der Xetra Chart und nach dem Rutsch wird sich eher wieder eingedeckt.
Ich glaube das entscheidende ist das in dem Montega Bericht kein Wort von einer Insolvenz erwähnt worden ist, das größte Risiko deren Meinung besteht für einen Debt to Equity Swap oder einer Kapitalerhöhung wenn die aktuelle Refinanzierung nicht mehr klappt. Deswegen haben sie das Kursziel gekappt, da bei so einer Maßnahme die zugrunde legenden Aktien nicht bekannt sind. Wichtig aber auch hier, sie haben weiter Umsätze für 2024 und 2025 geforecasted. Mit dem maximalen Verlust von 34 Millionen gehe ich von der Annahme aus, dass sie die Refinanzierung selbst bezahlen müssten. Der Betrag deckt sich mit dem Refinanzierungsbetrag. Das Eigenkapital wurde im letzten Bericht auf 32€ pro Aktie beziffert.
Ich verstehe die Angst von allen über eine mögliche Insolvenz total, aber faktisch läge diese eher in den vorankommenden Jahren. Aktuell gibt es die Möglichkeit Grundstücke und Häuser zu verkaufen oder eben neue Refinanzierungspartner zu finden, wo es laut Management ja produktive Gespräche gäbe. Man darf auch nicht vergessen das im September noch der größte Anteilseigner Karl Heinz Maerzke 1,275 Millionen Euro zu 25,5€ in neue Aktien gesteckt hat. Da er knapp 30 Prozent hält, wäre auch sein Geld futsch und der sollte immer noch den größten Einfluss bei der Firma als Gründer besitzen und alles tun, damit eine Insolvenz vermeidbar wird..
Meines Erachtens liegt der größte Fehler bei der dürftigen Kommunikation und der fehlenden Information über bestimme wichtige Bereiche ( Beendigung des Vertrags vom Vorstand, aktueller Stand der Refinanzierung und Plan B etc. ) , da versagt deren PR Team aber ist in für ein Scale Unternehmen leider auch nicht unüblich. Die Prognoseanpassung an sich war natürlich auch ein schwerer Schlag, aber auch hier geht das Management von einem Volumen für 220 - 260 Millionnen Umsatz aus. Auch sind alle Social Media Kanäle und deren Hauslisten up to date und auch weiter kann man auch Verkäufe oder Reservierungen einsehen.
Ich glaube jeder sollte seine eigene Entscheidung treffen, aber rein sachlich geht es vor allem um den Bericht von Montega, die zwei Optionen für eine gescheiterte Refinanzierung sehen, und daraufhin die Bewertung und Kursziel aussetzen. Davor war das Kursziel bei 28€ und bei GBC liegt es Stand März 29,4€ und bei Warburg bei 37,5€. Selbst wenn viele neue Aktien ausgegeben werden würden, wäre eine gewisse Verwässerung der Aktien schlecht, aber auf dem aktuellen Niveau ist wirklich schon viel eingepreist.
Ich kann es mir denken. wäre trotzdem interessant, wenn einer es lesen könnte und die Kernaussage teilen würde.
Ansonsten, ja, ordentliche Rutschpartie.
Und hier kommen zudem höher Zinsen auf uns zu
ist schon bitter aber die Wirtschaft blüht ja laut Politik nur sind leider die Fakten anderes
wöchentlich einen namhafte Insolvenz oder Wegzug ins Ausland so bluten wir aus und Pflaster sind aufgrund Lieferkette Mangelware
Na dann ... wer jetzt nicht raus ist , kann ja nur noch durchhalten ....