Westgrund AG
Ich zitiere
Sehr geehrte Frau Xxx
zu Ihrer jüngsten Frage teile ich Ihnen gern mit, dass die Formulierung „durch Erwerb oder auf sonstige Weise zu erlangen“ bereits in der zugehörigen Rechtsvorschrift § 27a WpHG ; vom Gesetzgeber so vorgegeben ist. In der am 12. März 2015 veröffentlichten Stimmrechtsmeldung wurde demnach also lediglich der Gesetzestext eins zu eins reflektiert. Inhaltlich bedeutet dies folglich, dass Herr Klaus Wecken bzw. die Gesellschaft Wecken & Cie. einen weiteren Ausbau ihres Stimmrechtsanteils an der ADLER Real Estate AG innerhalb der nächsten zwölf Monate beabsichtigen.)
Also, ich denke, dass ist kein grossen Problem
LG Maus
Heute sind es 4 Wochen nach dem Angebot.
Kann mir einer helfen. Hatte gerade eine alte Nachricht gelesen, wo es um ein Übernahmeangebot von Wecken ging. weiss jemand darüber genauer Bescheid. Was ist da passiert?
Hm, die Beschreibung ist leider etwas wage so dass es schwer ist, dir hier Hilfestellung zu leisten ;)
Soweit ich informiert bin, hat Wecken bisher immer Kapitalbeteilungen über Minderheitsbeteiligungen aufgebaut und ist dann über eine KE größer eingestiegen. Aber eine Übernahmeangebot von ihm kenne ich nicht.
Könnte die ganze Geschichte der Grund sein, dass es immer noch keine BAFIN-Meldung gibt?
-->hat aber für letztes Jahr keine entlastung vom neuen Eigentümer AR bekommen - könnte noch interessant werden (und hat keiner in den Medien auf dem schirm).
Zu Westgrund: Sonderlich attraktiv ist es einfach nicht - bezogen auf den Kapitaleinsatz - darüber bei AR einzusteigen. Es ist nur eine nette Prämie für die alten Bestandsaktionäre.
Aktuell muss man immerhin 15 Einsatz geben, um nachher an 0,565 Adler-Aktien zu kommen.
Für Großanleger ist das sicher nichts.
In der Meldung vom 16.02. stand ausdrücklich.
"Nach den Bestimmungen des Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes (WpÜG) wird die ADLER Real Estate AG innerhalbe der nächsten vier Wochen die Details ihres Angebots in Form der so genannten Angebotsunterlage bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) einreichen."
Sie werden innerhalb von 4 Wochen NACH Veröffentlichung der Meldung die Details des Angebotes bei der BAFIN EINREICHEN.
Also kann es durchaus sein, dass die Sachen überhaupt erst letzte Woche bei der BAFIN eingereicht wurden.
Ich war nur etwas ungeduldig, da ich bei Annington eine etwas flottere Fussionsvorbereitung erlebt habe. Hier dauert es nun mal etwas länger.
Dazu könnte man sagen: "Was lange währt, währt gut"
Ich bin hier jedenfalls sehr zuversichtlich, dass alles seinen Lauf geht. Dazu hier eine Zeitungsmeldung, dies dies wiederum bekräftigt.
http://www.aktien-global.de/top-artikel/...nd_in_neue_dimension-3138/
@ MRS Immobil
Hi MRS, äußerst interessant, Deine Beiträge. Da ich erst seit letztem Jahr in Immobilien investiert bin, fehlten mir natürlich Informationen aus der Zeit ab 2009, die ich aber jetzt nachholen würde. Wahrscheinlich bist Du schon länger dabei und kannst mir die eine oder andere Frage beantworten, evtl. auch per BM, damit es hier nicht den Rahmen sprengt. Kennst Du Dich auch bei TLG aus?
Steuersystematisch wäre die Versteuerung falsch.
Denn ein grosser Teil rührt daher, das man Adler einen Anteil an dem eigennem Vermögen überlässt. Der Teil der nicht durch evtl langjährige Gewinne zustande kommt, ist eine Rückzahlung aus dem Eigenkapital.
Dieser Ertragsversteuerung unterliegen aber Rückzahlungen aus dem Eigenkapital nicht.
Wenn es so versteuert wird hätten Adler u Westgrund eine selten dumme Regelung getroffen, auch wenn es evtl für Grossaktionär Wecken gleichgültig ist, ist aber mehr als fahrlässig, wenn man zulässt, dass rückgezahltes Eigenkapital wie Gewinn versteuert wird.
Mir ist unverständlich, dass hier dieses Problem gar nicht gesehen wird.
Mir ist unverständlich, dass hier dieses Problem gar nicht gesehen wird. )
klar ist es ein Problem mit der Versteuerung, aber nicht den Immobiliengesellschaften, sondern der Bundes-Regierung zu "verdanken"
Aber dafür brauchst Du nach der Andienung nicht noch einmal für die eingebuchten Aktien Provision zu bezahlen. jedenfalls war es so bei meiner Andienung von GAGFAH zu Annington.
LG Maus
schüttung eine verbindliche Aussage?
Steuersystematisch wäre die Versteuerung falsch.
Denn ein grosser Teil rührt daher, das man Adler einen Anteil an dem eigennem Vermögen überlässt. Der Teil der nicht durch evtl langjährige Gewinne zustande kommt, ist eine Rückzahlung aus dem Eigenkapital.
Dieser Ertragsversteuerung unterliegen aber Rückzahlungen aus dem Eigenkapital nicht.
Wenn es so versteuert wird hätten Adler u Westgrund eine selten dumme Regelung getroffen, auch wenn es evtl für Grossaktionär Wecken gleichgültig ist, ist aber mehr als fahrlässig, wenn man zulässt, dass rückgezahltes Eigenkapital wie Gewinn versteuert wird.
Mir ist unverständlich, dass hier dieses Problem gar nicht gesehen wird.
Ich kann mich mit dieser Logik, dass die Barabfindung versteuert werden soll, auch noch nicht anfreunden.
Hat jemand eine zuverlässige Quelle für diese Aussage?
Letztlich müsste die Barkomponente vom Anschaffungspreis der neuen Adler-Aktien abgezogen werden. Eine könnte dann zwar stattfinden, aber erst wenn die Adleraktien verkauft werden und eben dann als Differenz zwischen (gesenktem) Anschaffungspreis und Verkaufspreis.
(Jede andere Regelung würde den Deal für Privatanleger übrigens auch unrentabel werden lassen.)
(4a) (28) 1Werden Anteile an einer Körperschaft, Vermögensmasse oder Personenvereinigung gegen Anteile an einer anderen Körperschaft, Vermögensmasse oder Personenvereinigung getauscht und wird der Tausch auf Grund gesellschaftsrechtlicher Maßnahmen vollzogen, die von den beteiligten Unternehmen ausgehen, treten abweichend von Absatz 2 Satz 1 und den §§ 13 und 21 des Umwandlungssteuergesetzes die übernommenen Anteile steuerlich an die Stelle der bisherigen Anteile, wenn das Recht der Bundesrepublik Deutschland hinsichtlich der Besteuerung des Gewinns aus der Veräußerung der erhaltenen Anteile nicht ausgeschlossen oder beschränkt ist oder die Mitgliedstaaten der Europäischen Union bei einer Verschmelzung Artikel 8 der Richtlinie 90/434/EWG anzuwenden haben; in diesem Fall ist der Gewinn aus einer späteren Veräußerung der erworbenen Anteile ungeachtet der Bestimmungen eines Abkommens zur Vermeidung der Doppelbesteuerung in der gleichen Art und Weise zu besteuern, wie die Veräußerung der Anteile an der übertragenden Körperschaft zu besteuern wäre, und § 15 Absatz 1a Satz 2 entsprechend anzuwenden.
2Erhält der Steuerpflichtige in den Fällen des Satzes 1 zusätzlich zu den Anteilen eine Gegenleistung, gilt diese als Ertrag im Sinne des Absatzes 1 Nummer 1.
Satz 1 bezieht sich auf den Tausch der Aktien, Satz 2 auf die Barkomponente.
Für mich heißt das: Wenn die Aktien getauscht werden, werden diese neuen Aktien bei einem späteren Verkauf steuerpflichtig. Wenn es eine weitere Barkomponente noch zusätzlich gibt, wird diese steuerlich als Ertrag gewertet. Konsequenz: Steuerpflicht. Grundsätzlich.
(Wie es dann der einzelne unter Ausübung seines Freibetrags handhabt ist eine andere Frage)
Mein Gott wie kann ein Unternehmen nur eine Regelung entscheiden wonach die Aktionäre unnötig ohne einen Vorteil zu haben Steuern zahlen müssen.
Man hätte beispielsweise teile des immovermögens an Adler verkaufen können, dann bei westgrund eine kapitalherabsetzung machen können, und dann ohne Abzug von Steuern aus dem Eigenkapitalkonto auszahlen können, evtl auch 3 euro je Aktie und das restvermögen immer noch in adler tauschen können.
Das jetzt ist schon so besteuert, dass die Geschäftsführung evt Schadenersatzpflichtig sein könnte.
Man kann nur hoffen, dass die tatsächliche abwicklung anders ausfallen wird.
Eine Eigenkapitalausschüttung als Gewinnausschüttung zu behandeln, sollte man von keinen erwarten können!
Mach doch bittemal eine Beispielrechnung auf mit fiktiven Werten.
Angenommen, jetzt kommt tatsächlich noch jemand auf den Geschmack und kauft Westgrund für 4,85 Euro pro Stk.
Sagen wir mal 999 Stk, weil es sich dann so schön durch drei rechnet (wg. 3 Westgrund = 0,565 Adler)
Ich rechne bisher so:
999 Stk á 4,85 = 4845 Euro gerundet
Davon fließen je Westgrund Aktie 3 Euro (9,- für 3 Westgrunds) zurück an den Halter.
Also 999*3 = 2997,-
4845,- - 2997,- =1848,- die praktisch dem Preis für die neu ins Depot gelegten Adler entspricht.
Je 3 Westgrund gibts 0,565 Adler. Also 999/3 = 333 *0,565 = 188 Adler Aktien.
Für diese 188 Adler muss der Aktionär die o.g. 1848 Euro aufwenden, was 9,822 Euro für 1 Adler entspricht.
Von den 2997 muß 25% versteuert werden = 749,25 Euro, die rechne ich noch auf die Kosten für die neuen Adler Aktien drauf.
Rd 750 Euro zusätzliche Kosten für die 188 Adler Aktien = 3,98 Euro pro Stk.
9,822 + 3,98 = 13,81 gerundet.
Demnach 13,81 Euro für eine Adler Aktie.
Soli hab ich jetzt mal vernachlässigt.
Sagen wir alles in allem ergibt sich so rd 14 Euro für eine Adler.
Oder hab ich jetzt irgendetwas wesentliches vergessen?
Liquiditätsbetrachtet geht die Rechnung nach meiner Ansicht auf. Bei einem Kurs von knapp 14 bei Adler stünde man gleich. Aber nach meinem Verständnis werden die 188 Adleraktien mit Anschaffungskosten von 4848 (Kaufpreis für Westgrund) eingebucht. Dies entspricht einem Kaufkurs von 25 je Adler. Kurssteigerung bis 25 wären demnach steuerfrei oder ein vorheriger Verkauf bringt einen Verlust, der verrechnet oder vorgetragen werden kann. Der Vorteil ergibt sich hieraus!
Die 3 werden sozusagen als Dividende behandelt, nicht als Kapitalherabsetzung, dass wiederum bedeutet du musst die 4850,- durch die 188 neuen Aktien teilen -> 25,80
Oder man macht die aktuellenca. 7 dann geltend um sie mit anderen Aktiengewinnen zu verrechnen. Liest sich jetzt doch ganz gut...
Naja, als langfristiger Investor zahlst du in X Jahren dann aber einfach keine Steuern, weil du sie jetzt schon voll entrichtest....Liquiditätstechnisch / Betriebswirtschaftlich eher fragwürdiges "Steuersparmodell" ;)
Und bei Veräußerung bist du mit Kosten nicht wirklich viel besser dran. Der (aktuell) rechnerische Handelsgewinn durch umtausch deckt letzlich maximal noch das Risiko ab, dass du in der Umtauschphase in Adler "gefangen" bist...
Betribswirtschaftlich spielt die Abgeltungssteuer übrigens keine Rolle, es gibt sie schlichtweg nicht.
ich denke ja.
nehme wir ruhig mal Deinen fiktiven Kurs von 4,85 und 999 Stück.
Zu deinem errechneten Kapitaleinsatz von 4.845,15 € musst Du noch bei Direkthandel 0,25 % Provision 12,11 € dazuzählen.
Insgesamt 4.857,26 € Lassen wir mal die Handelsplatzgebühr bei XETRA o. ä. weg.
Jetzt kommt es darauf an, ob Du einen Freistellungsauftrag (Sparerpauschbetrag) an Deine Bank gestellt hast. Für Gesamtveranlagung bei Ehepaare sind das 1.602 €, bei Einzelpersonen die Hälfte.
Falls Du diesen steuerfreien Pauschbetrag noch nicht aufgebraucht hast, kannst Du den von der Adlerprämie abziehen und musst nur den Rest versteuern.
Im Obigen Beispiel mit Gesamtveranlagung (Ehepaar) sieht das wie folgt aus:
Prämie 2.997 € ./. Pauschbetrag 1.602 € gleich Rest 1.395 €
1.395 € ./. 25% Steuern gleich 348,75€ (lassen wir mal Soli weg)
So, jetzt Prämie 2.997 € ./. 348,75 € 2.648,25 €
Zuletzt Kap.-Einsatz 4.857,26 €
./. Prämie 2.648,25 €
Rest Kap. 2.209,01 € geteilt durch die Menge der neuen Adleraktien 188
Dein Kurs wäre dann: 11,75 €
Da Adler jetzt schon über 13€ steht, hast Du bei der Andienung durch den Pauschbetrag schon einen Gewinn, wie Du siehst.
Von Friedhelm Feldhaus
Hamburg. Dass überall zu wenig gebaut wird, ist fast die einzige Gemeinsamkeit der 21 Wohnungsmärkte, die JLL und Westgrund im Rahmen des Marktberichts "Wohnen in Norddeutschland 2015" finden konnten. Tatsächlich steht in Salzgitter fast jede zehnte Wohnung leer, während in Oldenburg nur eine von hundert Wohnungen frei ist. Der Marktbericht soll institutionelle Investoren auch auf Städte aufmerksam machen, für die es bis dato nur wenig Research gibt.
Geschosswohnungsbau aus den 1950er bis 1970er Jahren rückt auch in bis dato weniger attraktiven Standorten und Lagen in den Fokus der Investoren. Bild: ff
Geschosswohnungsbau aus den 1950er bis 1970er Jahren rückt auch in bis dato weniger attraktiven Standorten und Lagen in den Fokus der Investoren.
Bild: ff
Wohnungsinvestor Westgrund hat in Niedersachsen 8.000 Wohnungen an 33 Standorten gekauft - allein 5.500 im Rahmen des 2014 erworbenen Berlinovo-Portfolios, das über 13.000 Wohnungen umfasste. "Wir sind cashflow-orientiert. Wir wollen Rendite dort einkaufen, wo die Kaufpreise bei der zehnfachen Jahresnettomiete liegen", erklärt Arndt Krienen, Vorstandsvorsitzender der Westgrund, bei der Vorstellung des Marktberichts . "Wir haben am meisten Spaß in Wolfsburg, wo wir 1.000 Wohnungen gekauft haben."
Tatsächlich ist Wolfsburg - nach einer gerade von Dr. Lübke & Kelber veröffentlichten Studie - von 110 untersuchten deutschen Städten der Investitionsstandort mit der höchsten Rendite. VW hat hier in den letzten Jahren für ein enormes Beschäftigungswachstum gesorgt - dem kein nennenswerter Wohnungsneubau gegenüberstand. So liegt die Angebotsmiete in Wolfsburg nach der JLL-Studie mit 8,85 Euro/m2 auf Rang 2 in Norddeutschland (Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen) - hinter Hamburg mit 10,80 Euro/m2 und vor den Landkreisen Stormarn (8,25 Euro/m2), Pinneberg (8 Euro/m2) und Harburg (7,85 Euro/m2) im Hamburger Speckgürtel. Der Hamburger JLL-Chef Richard Winter gibt allerdings zu bedenken: "Wenn es VW schlecht geht, kann Wolfsburg auch ein kleines Detroit werden."
Im Mittel der vier Bundesländer lag die Angebotsmiete bei 6,30 Euro/m2, wobei Niedersachsen mit einem Durchschnitt von 6,10 Euro/m2 deutlich hinter Hamburg, Bremen (6,95 Euro/m2) und Schleswig-Holstein (6,85 Euro/m2) rangiert. Roman Heidrich, JLL, verwies auf die enormen Unterschiede in den Flächenländern.
So tun sich zwischen Wolfsburg und Braunschweig (7,25 Euro/m2) einerseits und dem benachbarten Kreis Helmstedt (4,90 Euro/m2) sowie der Stadt Salzgitter (5,05 Euro/m2) Welten auf - die sich auch im Leerstand spiegeln. Während in Braunschweig und Wolfsburg etwa 2% der Wohnungen nicht bezogen sind, stehen in Salzgitter 9,6% der marktaktiven Wohnungen leer - kaum weniger im benachbarten Harz oder im Weserbergland.
Ähnlich sieht es bei den Preisen für Eigentumswohnungen aus. Während die Harzkreise, Salzgitter oder Bremerhaven mit Angebotspreisen von 630 bis 710 Euro/m2 das Schlusslicht bilden, liegt der Mittelwert in Niedersachsen bei 1.550 Euro/m2, in Schleswig-Holstein bei 2.060 Euro/m2 und in Hamburg werden im Durchschnitt 3.720 Euro/m2 erzielt. Bremen hat im Ländervergleich mit 1.430 Euro/m2 die rote Laterne. Zwischen 2006 und 2014 sind die Kaufpreise für Eigentumswohnungen in den Flächenländern und Bremen um 30% bis 35% gestiegen - in Hamburg hingegen um 86%.
Deutlich geringere Anstiege gibt es bei der Entwicklung der Mieten. In Schleswig-Holstein ist von 2006 bis 2014 nur ein Anstieg von 12% zu verzeichnen - unter der deutschen Inflationsrate von 14% in diesem Zeitraum, während die Kaufkraft um 17% zulegte. Auch in Niedersachsen wirken eine durchschnittliche Miet- und Kaufkraftentwicklung von je 15% bei einer Inflation von 14% sehr moderat - ohne Berücksichtigung der regionalen Differenzen. Klar über der Inflation liegt die Mietendynamik in Bremen (26%) und Hamburg (42%), wobei die verbesserte Kaufkraft - 17% in Bremen und 24% in Hamburg - dämpfend wirkt.
Bild: IZ
Bild: IZ
Die größten Abschlüsse bei den Wohnportfolios 2014 listen JLL und Westgrund jedoch primär abseits der bis dato wachstumsstarken Regionen auf (siehe Tabelle "Investment abseits der Toplagen" auf dieser Seite). So kaufte die Adler Real Estate im Oktober für 235 Mio. Euro die WoBau Jade in Wilhelmshaven und hatte Anfang des Jahres bereits 2.349 Wohnungen in Helmstedt erworben. Damit kaufen Adler, Westgrund oder Grand City Properties Wohnungen in ungeliebten, aber günstigen (Groß-)Wohnsiedlungen der 1960er und 1970er Jahre.
"Wir sind niedrig eingestiegen, kaufen für 500 bis 600 Euro/m2 - gerne auch Leerstände. Und das Downsize-Risiko ist bei einem Kaufpreisfaktor von 10 gering", illustriert Krienen die Strategie. "Wir investieren 12 bis 15 Euro/m2 jährlich in unsere Bestände - mehr als Wettbewerber. Unsere Zielgruppen sind untere und mittlere Einkommen - Busfahrer und Krankenschwester. Da ist in den Mieten wenig Spiel. Über die Mietpreisbremse brauchen wir uns deshalb keine Gedanken machen."
In diesen Lagen und Standorten allerdings auch nicht über den Wettbewerb durch Wohnungsneubau. Trotz der 2.000 Sozialwohnungen, die Hamburg seit 2013 jährlich fertigstellt, fallen deutlich mehr Wohnungen aus der öffentlichen Förderung. In den anderen drei Bundesländern ist dieser Trend - trotz erster, wiederaufgelegter Programme - noch ungebremster. Krienen: "Für die arbeitende Bevölkerung sind in den letzten Jahren kaum Wohnungen entstanden." Und das, obwohl bis 2025 - außer in Niedersachsen - die Bevölkerung in Norddeutschland wächst.
Der Bedarf an in Schuss gehaltenen Wohnungen wächst zudem gerade dort, wo nicht mehr neu gebaut und auch in den Bestand nicht viel investiert wird, weil die Bevölkerung schrumpft. Und die geplante Übernahme der Westgrund durch die Adler Real Estate würde in der Bewirtschaftung zusätzliche Skaleneffekte generieren. "Mit zusammen 13.000 Wohnungen hätten wir in Niedersachsen eine relativ dominierende Stellung", erklärt Krienen. "Mit Blick auf die aktuelle Fusionswelle bei den Wohnungsgesellschaften macht die Übernahme durchaus Sinn."
Wie Hamburg, das für Krienen nicht infrage kommt, weil die Vervielfältiger und Einkaufspreise viel zu hoch sind, sind auch Osnabrück oder Oldenburg zu teuer. "Osnabrück ist eine boomende Stadt. Da kriegt man selbst für den Faktor 12 bis 14 kaum etwas", so der Westgrund-Vorstand. Auch in den kleineren Städten Westniedersachsens ist es teilweise zu teuer, wie etwa in Lingen. Aber im Raum zwischen Wolfsburg, Hannover und Göttingen will Krienen noch zukaufen.