Soll die Rechtschreibreform wieder rückgängig gemacht werden?


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Neuester Beitrag: 30.09.05 17:26
Eröffnet am:13.07.04 19:34von: SchwarzerLo.Anzahl Beiträge:459
Neuester Beitrag:30.09.05 17:26von: jungchenLeser gesamt:11.475
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16600 Postings, 8396 Tage MadChartWieso "geiselartig", bitte?

 
  
    #151
09.08.04 11:02
Unter satzklanglichen Gesichtspunkten ein schönes, eingängiges Wort. Semantisch gesehen leider völlig deplatziert.

Naja...schwamm drüber...

*g*  

21799 Postings, 9352 Tage Karlchen_IGibt es eigentlich kein wichtigeres Thema?

 
  
    #152
09.08.04 11:03
Etwa:

Falsches Tempo bei «Parsifal»-Aufführung


Bayreuth (dpa) - Die Bayreuther Festspiele verteidigen sich gegen ihren «Parsifal»-Regisseur Christoph Schlingensief: Dieser hatte einen technischen Defekt am vergangenen Freitag für eine Panne in der Inszenierung verantwortlich gemacht.

Schlingesief behauptete, die Videoeinspielung mit einem verwesenden Hasen in der Schlussszene sei vorübergehend ausgefallen. Tatsächlich sei das Video entsprechend den Festlegungen pünktlich eingespielt worden, teilten die Festspiele mit.

Jedoch habe Dirigent Pierre Boulez langsamer als in der Generalprobe und der Premiere dirigiert, so dass das Video zu früh beendet gewesen sei. «Da die Persönlichkeit des Dirigenten und die Mitglieder des Festspielorchesters Menschen sind und daher jede Aufführung in ihrem Tempo gewissen natürlichen Schwankungen unterliegt, ist die Kombination mit einem technischen Medium, etwa einem in seiner Dauer fixierten Video, problematisch», hieß es in der Erklärung der Festspiele. Schlingensief hätte erst die Technische Leitung kontaktieren sollen, «bevor er in bedenklicher Weise öffentlich und nachweislich unrichtig von  oder  sprach».
 

13475 Postings, 9499 Tage SchwarzerLordIch habs gewußt, MadChart.

 
  
    #153
09.08.04 11:04
Ich war mir sicher, daß a) jemand auf das "geiselartig" binnen 15 Min. reagiert, und b) dir dieses Wörtchen gefällt.  

50950 Postings, 7898 Tage SAKUIst es auch falsch...

 
  
    #154
09.08.04 11:04
...dass es Steuern gibt?

die werden auch com gros der Bevölkerung abgelehnt...

Und du schreibst hier immer nur "weg mit der Reform"...

Kinder als Schutzschild??

Schutzschild??

Diese Kinder werden irgendwann mal deinen Lebensunterhalt zahlen. Diese Kinder sind die Zukunft, nicht wir! Also sollten wir doch auch über diese Kinder reden dürfen, oder?

Dir ist es (so vermute ich mal) wurschd, ob "st" seit neustem getrennt wird, oder nicht.

Diese Kinder werden sich irgendwann einmal bewerben müssen! Auch schriftlich! Wenn sie nun noch zusätzlich gründlich verwirrt werden, indem man ihnen jetzt sagt,"Ätsch, angeschissen, wir haben euch verarscht, weil einige die Reform doch nicht wollten"...

Was glaubst du werden diese Kinder dann sagen? "Danke, dass wir die alte, uns nicht mehr bekannte Rechtschreibung nochmal lernen durften"????  

95441 Postings, 8949 Tage Happy EndLöschung

 
  
    #155
09.08.04 11:07
Sehr geehrte Damen und Herren,

wir haben gerade dieses Posting wegen Verstoßes gegen die Forumrichtlinien aus dem ARIVA.DE-Diskussionsforum gelöscht.

Ihr ARIVA.DE-Team  

13475 Postings, 9499 Tage SchwarzerLordAlso bitte.

 
  
    #156
09.08.04 11:11

Du redest hier über einen äußerst geringen Bevölkerungsanteil. Der Bevölkerung und den Landesregierung ist die Qualität des Unterrichts doch sonst auch ziemlich egal, denke ich. Warum also hier auf einmal was von Zukunft der Kinder erzählen? Zutiefst unglaubwürdig.
Nehmen wir doch ein paar Bsp. dieser tollen Deform:
Robbe: Nein, überhaupt nicht. Das ist sogar der Punkt, der irgendwo sinnvoll ist. Es gibt wesentlich bessere Beispiele dafür, wie unsinnig und wie beliebig die Rechtschreibreform ist: dass man zum Beispiel Fotograf  mit F schreibt, Philosoph  aber mit Ph. Aus meiner Sicht ist es auch nicht nachvollziehbar, dass man „Leid tun“  oder „tief schürfend“  auseinander schreiben muss.

Quelle: http://www.ostfriesen-zeitung.de/...&edat=20040807&ressort=GE

Quizfrage: Welches Parteibuch hat Herr Robbe?

 

21799 Postings, 9352 Tage Karlchen_I@Happy, Du kannst doch einem Beamten nicht

 
  
    #157
09.08.04 11:12
auffordern, sich verändern. Das ist gegen dessen Natur. ;0)

 

13475 Postings, 9499 Tage SchwarzerLordSteuern/Rechtschreibung

 
  
    #158
09.08.04 11:13
Es zweifelt niemand an, daß es sowohl Steuern als auch Rechtschreibung geben muß. Nur wird über die Art und Weise diskutiert. Aber das wußtest du, Talisker, schon vor deinem Posting.  

5698 Postings, 8398 Tage bilanzAuf der Kippe

 
  
    #159
09.08.04 11:13
 
Zu den jüngsten Vorgängen um die Rechtschreibreform  

Vor acht Jahren wurde sie von einer zwischenstaatlichen Kommission verabschiedet und im August 1998 an den Schulen und in der öffentlichen Verwaltung umgesetzt. Im August 2005, nach Ablauf der siebenjährigen Übergangsfrist, hätte sie in den vier deutschsprachigen Ländern für verbindlich erklärt werden sollen. Doch während die Schüler seit mittlerweile sechs Jahren das Schreiben und Lesen nach der neuen Orthographie lernen, blieb die Rechtschreibreform unter Schriftstellern, Sprachwissenschaftern und Politikern ein Zankapfel erster Güte - und in der Mehrheit der Bevölkerung wohl ein Buch mit sieben Siegeln.

Der ursprüngliche Auftrag der Kultus- und Erziehungsbehörden der deutschsprachigen Länder forderte eine Vereinfachung und Vereinheitlichung der Orthographie. Das Ergebnis der Reform könnte man vielleicht auf die einfache Formel bringen: Viel Unsinniges und Widersprüchliches wurde aus der Rechtschreibung eliminiert, freilich nur um im Gegenzug ebenso viel Unsinniges und Widersprüchliches neu zu schaffen. Der Widerstand - zumal seitens der Schriftsteller - gegen die Neuregelung organisierte sich spät, jedenfalls erst als die Reform beschlossene Sache war und vor der Einführung stand. Viele Zeitungen setzten die neue Rechtschreibung sehr bald um. Die NZZ war von Anfang an sehr skeptisch und verabschiedete im Frühjahr 2000 hauseigene Richtlinien, die manches aus der Neuregelung übernahmen, in vieler Hinsicht aber am Bewährten festhielten. Die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» hingegen erprobte die neue Rechtschreibung ein Jahr lang und kehrte danach zur alten zurück.

Medial geschürte Erregung
Die Diskussion freilich kam nicht zur Ruhe; immer wieder gossen die Reformgegner Öl ins Feuer, während die Reformer unter dem Druck der vielfach berechtigten Einwände immer weiter reformierten und dabei eher für zusätzliche Verwirrung als für eine nachhaltige Entspannung sorgten. Seit einigen Wochen gewinnt nun die Debatte in Deutschland an Intensität. Die Widersacher der neuen Regelung wittern Morgenluft, denn die Rechtschreibreform steht auf der Traktandenliste der für den Oktober geplanten Konferenz der deutschen Ministerpräsidenten. Wohl hofft man, dass die Konferenz unter dem Vorsitz von Edmund Stoiber die definitive Einführung der Reform auf den 1. August 2005 noch einmal in Frage stellen oder gar verhindern würde.

Auf die medial geschürte Erregung folgte am vergangenen Freitag der Paukenschlag: Das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel», die Axel Springer AG - Herausgeberin der «Bild»-Zeitung - sowie die «Süddeutsche Zeitung» gaben in einer konzertierten Aktion bekannt, möglichst rasch zu der alten Rechtschreibung zurückkehren zu wollen (NZZ 7. 8. 04). In ihrer Erklärung begründeten sie den Schritt mit der «mangelnden Akzeptanz und der zunehmenden Verunsicherung». Sekundiert wurden sie von Frank Schirrmacher, der in der «FAZ» die Reform «als öffentliches Unglück» bezeichnete. Sie habe ihre Ziele «auf monströse Art verfehlt». In ihrer Sonntagsausgabe titelte dann die «Frankfurter Allgemeine» auf der Frontseite: «Die Reform ist gekippt.»

Dass die Reform gefährdet ist, mag richtig sein, gekippt freilich ist sie noch lange nicht. Von den sechzehn Ministerpräsidenten der deutschen Bundesländer sind vier erklärte Reformgegner. Bei grosszügiger Zählung bestehen bei weiteren vier Regierungsvorsitzenden Zweifel an ihrer Standfestigkeit. Selbst unter der Annahme, dass alle vier ihre Meinung unter dem Druck der Grossverlage ändern würden, hätte man erst eine Pattsituation erreicht. Ein Beschluss aber wäre gemeinsam zu fassen. Doch sollte die Reform zurückgenommen werden, brächte dies wohl eher weitere Irritation als die nötige Klärung.

Bedenklich stimmt es, wenn die genannten Grossverlage die Abkehr von der neuen Regelung nun unter die etwas demagogische Begründung stellen, die Mehrheit der Bevölkerung sei gegen die neue Orthographie. Denn ginge es danach, so wäre vermutlich jede Rechtschreibregelung überflüssig. Unverhältnismässig ist es, die erst fünf Jahre nach Übernahme der Neuregelung vollzogene Rückkehr zur alten Rechtschreibung als einen - so «Spiegel»-Chefredaktor Stefan Aust - «Akt des zivilen Ungehorsams» zu bezeichnen. Und wohl schiesst man über das Ziel hinaus, wenn mit dem eigenen Schritt die Aufforderung an die übrigen Verlage und die Politiker ergeht, von der Reform nun vollends abzurücken. - Zwar beklagt man die entstandene Unsicherheit und Konfusion, doch kein Wort verliert man über die zu erwartende Verwirrung, wenn nun alles und womöglich, wie es die grossen Schulbuchverlage fordern, schrittweise rückgängig gemacht würde. Kein Wort verlieren jene, die nun eine Abkehr von der «staatlich verordneten Legasthenie» fordern, über die Schüler, die seit sechs Jahren die neue Regelung gelernt haben und, wie es sowohl in der Schweiz wie in Deutschland übereinstimmend heisst, zumindest nicht schlechtere Erfahrungen machen als mit der alten Rechtschreibung.

Die Kosten wären immens. Auf 250 Millionen Euro werden sie veranschlagt, wenn die Schulbücher auf einen Schlag umgestellt werden müssten. Darum fordern die Grossverlage schon jetzt, dass ihnen gegebenenfalls grosszügige Übergangsfristen eingeräumt würden. Man würde also vielleicht in zwei Jahren das auslautende ß nach kurzen Vokalen (dass/daß, musste/mußte) wieder einführen, obwohl gerade diese Änderung zu den selbst von den hartnäckigsten Kritikern geschätzten Vereinfachungen zählt; nach vier Jahren könnte man die Gross- und Kleinschreibung wieder auf den alten Stand bringen und nach sechs Jahren auch noch die Getrennt- und Zusammenschreibung, bevor dann in abermals kleinen Schritten die in einem minimalen Konsens für gut befundenen Elemente der Reform wieder eingeführt würden. Die Folge: Wir hätten zwei oder drei Schülergenerationen, die, noch während sie lernen, schon wieder umlernen müssten.

Zweckdienlicher als eine überstürzte Rückkehr zur alten Orthographie wäre wohl eine breit abgestützte Einigung darüber, was von der Reform beibehalten und was getrost gekippt werden kann. Gelegenheit zu einer Abstimmung im weiteren Vorgehen bietet sich noch im August, wenn die Kultus- und Erziehungsbehörden der involvierten Länder zu einer unabhängig von den jüngsten Vorgängen geplanten, aber nun wohl dringlichen Sitzung in Wien zusammentreffen wollen.

Pragmatismus statt Fundamentalismus
Nachdenklich stimmt aber vor allem dies: Die Rechtschreibreform wird heute aus dem gleichen fundamentalistischen Geist heraus bekämpft, aus dem sie entstanden ist. Dass man damit einen Kultur- und Machtkampf auf dem Rücken der Schüler austrägt, scheint niemanden zu kümmern. Und wie man bei regelmässiger Lektüre leicht feststellen kann, wird bei den betroffenen Zeitungen wohl auch nicht die Sorge um die Sprache allein die Massgabe des Handelns sein.

Nicht Fundamentalismus, sondern Pragmatismus müsste heute die Losung heissen. Denn letztlich wird die Wirklichkeit das derzeit tatsächlich bestehende Durcheinander spielend lösen: In drei Jahrzehnten werden die heutigen Grundschüler auf den Sesseln der jetzt amtierenden Chefredaktoren sitzen; Grass und Enzensberger werden von einer neuen Schriftstellergeneration abgelöst sein; in den Verlagen werden Lektoren sitzen, die heute erst das Schreiben und Lesen lernen: Niemand wird mehr von der Reform reden; vielleicht wird man wieder aufwendig schreiben dürfen, vielleicht aber auch nicht, und man wird aufwändig für eine der vielen Irregularitäten der deutschen Sprache halten. Und wohl wird man auch, ohne zu zögern, in dem getrennt geschriebenen sitzen bleiben die Mehrdeutigkeit erkennen, wie man ohnehin gelernt hat, die Sprache als etwas - glücklicherweise - Schillerndes, nie gänzlich auf Eindeutiges und Wortwörtliches Festlegbares zu begreifen.

NZZ Online. eine der renomiertesten Zeitungen im deutschsprachigen Raum.  

7336 Postings, 8219 Tage 54reabich bin radikal gegen die alte

 
  
    #160
1
09.08.04 11:14
und gegen die neue rechtschreibung. solange ich den unterschied zwischen groß- und kleinbuchstaben nicht hören kann, lehne ich diesen bürokratischen unsinn ab.

;o)


 baer45: DAX

 

13475 Postings, 9499 Tage SchwarzerLordKritiker

 
  
    #161
09.08.04 11:15
Man muß den Kritikern allerdings vorwerfen, viel zu lange mit ihrem Protest gewartet zu haben. Aber: Besser spät als zu spät!  

50950 Postings, 7898 Tage SAKUIch glaub, du meintest mich..

 
  
    #162
09.08.04 11:19
...ich bevorzuge Black Bush oder Laguvlin ;o)

p.s.: Ironie

Nein, der Bevölkerung is das leider egal, sonst hätten wir ne Kapidalgedeckte Rentenkasse!

Vergiss doch mal die Fehler, bei der "alten" gabs die auch... sach mal, so verbohrt kann doch keiner sein, oder??

 

882 Postings, 8701 Tage SnagglepussDas Lustige an der Sache ist ja

 
  
    #163
09.08.04 11:19
dass 95% der Befölkerung (ist das so richtig)
von denen 50% die Reform ablehnen, garnicht wissen
worum es geht und wie die neuen Regeln sind.
Die schreiben eh nur Einkauphszettel und lesen
Blöd: Daphür braucht man weder alte noch neue
Rechtschreibung, sondern höchstens Sonderschulreife
und einen robusten Magen.

Grüsse Pussy  

13475 Postings, 9499 Tage SchwarzerLordAch, tschuldigung, SAKU.

 
  
    #164
09.08.04 11:24
Du warst gemeint. Wir sind uns also einig, daß etwas geändert werden muß und die Wahrheit irgendwo zwischen alter und neuer Schreibweise liegt? Bleibt meine Frage: Wieso argumentiert man dann mit den Kosten für Schulbüchern, wieso damit daß Schüler umlernen müssen? Denn die müssen das auch dann, wenn man von aus der Deform eine Reform macht.
Wenn du mich verbohrt nennst könnte ich das auch umdrehen und sagen: Wie kann man nur so verbohrt sein mit aller Gewalt diese neue Rechtschreibung durchdrücken zu wollen? Komm mir also besser nicht auf diesem Weg.  

95441 Postings, 8949 Tage Happy End@Snagglepuss

 
  
    #165
09.08.04 11:26
SchwarzerLord scheint auch in diese Gruppe zu gehören *g*  

7336 Postings, 8219 Tage 54reabdie sprache lebt und verändert sich. ein

 
  
    #166
09.08.04 11:27
großes problem für jeden bürokraten: "anarchie!!!"

sogar die nicht genormte schrift von 1794 ist noch verständlich auch wenn keiner heute mehr so ein gedöns schreiben würde:

Ew. Wohlgeboren

eröffnen mir eine doppelt angenehme Aussicht, sowohl auf die Zeitschrift welche Sie herauszugeben gedenken, als auf die Theilnahme zu der Sie mich einladen. Ich werde mit Freuden und von ganzem Herzen von der Gesellschaft sein.

  Sollte unter meinen ungedruckten Sachen sich etwas finden das zu einer solchen Sammlung zweckmäßig wäre, so theile ich es gerne mit; gewiß aber wird eine nähere Verbindung mit so wackern Männern, als die Unternehmer sind, manches, das bei mir ins Stocken gerathen ist, wieder in einen lebhaften Gang bringen.

  Schon eine sehr interessante Unterhaltung wird es werden, sich über die Grundsätze zu vereinigen, nach welchen man die eingesendeten Schriften zu prüfen hat, wie über Gehalt und Form zu wachen, um diese Zeitschrift vor andern auszuzeichnen und sie bei ihren Vorzügen wenigstens eine Reihe von Jahren zu erhalten.

  Ich hoffe bald mündlich hierüber zu sprechen und empfehle mich Ihnen und Ihren geschätzten Mitarbeitern aufs beste.
 

8051 Postings, 8153 Tage RigomaxLieber ein Ende mit Schrecken als

 
  
    #167
09.08.04 11:29
ein Schrecken ohne Ende.

Kosten? Bei der Einführung dieser Unglücksreform spielten sie keine Rolle. Warum sind sie plötzlich wichtig, wenn der Fehler korrigiert werden soll?

Delfin, Spagetti? Geschenkt. Wenn sich die Rechtschreibreform darauf beschränkt hätte, wäre sie nie zu einem Problem geworden. Ähnliches gilt für Stängel, etc.

daß - dass? Ich halte die ss-Regelung zwar nicht für so logisch wie einige ihrer Befürworter, aber mit dieser Änderung könnten wohl die meisten leben.

Also bitte, liebe Rechtschreibreform-Befürworter: Bitte verschont die Welt mit dem Wiederkäuen dieser unproblematischen Banalfälle.

Problematisch sind doch beispielsweise:

1. Neue Regeln zur Trennung, die den Lesefluß stören. Dazu hat Reila einige schöne Beispiele (#50) gebracht.

2. Neue Regeln zur Getrennt- und Zusammenschreibung, die zu Sinnverschiebungen führen (der vielversprechende Kandidat -> der viel versprechende Kandidat; hierzulande -> hier zu Lande)).

3. Einige Einzelfälle, die ebenfalls zu Sinnverschiebungen führen. Gutes Beispiel dafür ist der Tol(l)patsch.

Und denkt bitte an den wichtigsten Grundsatz: Das Schreiben und das Geschriebene dient primär dem Leser, nicht dem Schreiber. Wenn man also Schreibweisen ändert, dann muß man zunächst daran denken, ob dadurch die Erfassung des Textes durch den Leser vereinfacht wird. Erst wenn sich das für den Leser zumindest nicht erschwert, kann man an die geänderte Schreibung denken (so ein Fall ist z.B. der besagte Delfin).

Wer die neue Rechtschreibung damit verteidigt, daß sie für die _Schreibenden_ einfacher sei, zeigt damit nur, daß er Sinn und Zweck einer Schriftsprache nicht begriffen hat.  

95441 Postings, 8949 Tage Happy End@SchwarzerLord

 
  
    #168
09.08.04 11:30
Wo bleiben eigentlich Deine Sachargumente gegen die Reform?

Außer, dass Du dagegen bist, hast Du noch nicht sehr viel in dieser Hinsicht von Dir gegeben.



Obwohl, na ja, eigentlich so wie immer ;-))  

9123 Postings, 9047 Tage ReilaHappy, ich würde es nicht Reform nennen

 
  
    #169
09.08.04 11:32
sondern Vergewaltigung. Dann läßt sich auch leichter argumentieren.  

50950 Postings, 7898 Tage SAKUIs Recht...

 
  
    #170
09.08.04 11:36
aber dann komm du doch mal auf meinen Weg und erklär mir, warum du die gesamte Reform von vornerein ablehnst (unter Berücksichtigung der zwei nachstehenden Fragen)?

Warum sind denn immer noch Ungereimtheiten in der Deutsche Sprache (nach alter Rechtschreibung)?

Warum sollen die nicht geändert werden?

Man argumentiert mit dem, was man hat - aber das brauch ich dir ja nicht zu sagen. Diejenigen, die es betrifft sind nunmal die Kinder, welche die neue lernen (und es sind nunmal weniger Regeln -Fakt- aber auch Ungereimtheiten -Fakt-, welche in anderer Form auch vorher vorhanden waren -Fakt-)

Und ich möchte nicht die neue Rechtschreibung mit aller Gewalt durchdrücken, das sollte doch aus meinen Postings hervorgegangen sein - Ich will nur meine sicht der Dinge schildern...und wundere mich, dass offensichtliche Argumente vom Tisch gewischt werden!  

95441 Postings, 8949 Tage Happy End@Rigomax / Reila

 
  
    #171
09.08.04 11:38
@Rigomax: Wo ist bei "viel versprechend" eine Sinnverschiebung? Das konnte vorher doppeldeutig sein und ist es jetzt ;-)
...und wo bei Tollpatsch???

@Reila: Das haben Deine Eltern bei der letzten Reform 1901 sicherlich auch gedacht.
 

7336 Postings, 8219 Tage 54reabda wir uns im wesentlichen auf das

 
  
    #172
09.08.04 11:38
lateinische alphabet beschränken, ist es praktisch unmöglich das gesprochene wort (sprache!!!) niederzuschreiben. unser alfabeet erlaubt nicht die niederschrift der grochenen lauten, der zischwörter und des sonstigen murks. ich fordere deshalb als erstes ein neues alphabeet!. anschließend beschäftigen wir und mit der rechtschreibung - oder sollten wir uns eventuell doch lieber mit der linksschreibung .....  

21799 Postings, 9352 Tage Karlchen_IZur Bedeutung des Problems...

 
  
    #173
09.08.04 11:44
Schwierige Zeiten: Neue Duden-Auflage vor dem Start

Von Bernd Glebe, dpa

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Mannheim (dpa) - Der Duden gilt als Standardwerk der deutschen Rechtschreibung. Etwa alle fünf Jahre kommt eine neue Auflage auf den Markt. Am 28. August ist der offizielle Start von Duden-Nummer 23 aus dem Verlag Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG in Mannheim.

Das Nachschlagewerk mit dem prägnanten gelben Einband wird 5000 neue Wörter beinhalten, aufgelistet nach dem aktuellen Stand der neuen Rechtschreibung.

Die wieder aufgeflammte Diskussion über die Rechtschreibreform lässt die Duden-Redaktion kalt. «Die Diskussion um die Rechtschreibung ist so alt wie die Rechtschreibung selbst. Was wir jetzt erleben, ist eine Wiederholung der Geschichte», sagt Redaktionsleiter Matthias Wermke. «Vom Inhalt her ist die Sache den Streit nicht wert.» Vom 1. August 2005 an sollen die neuen Regeln verbindlich in den Schulen gelten. Dass die Ministerpräsidenten der Länder mit einem einheitlichen Votum den Beschluss ihrer Kultusminister noch kippen werden, hält er für unwahrscheinlich. «Die Reform ist seit acht Jahren Alltag.»

Die Diskussion über die neuen Schreibweisen hat für den Sprachexperten ohnehin etwas Irreales: Nur etwa zwei Prozent der Wörter eines normalen Textes würden durch die Rechtschreibreform verändert, betont Wermke. «Von den rund 1850 Wörtern der Grundrechtsparagrafen des Grundgesetzes sind lediglich vier von der Neuregelung betroffen.» Dabei handele es sich in drei Fällen um den Ersatz von «ß» durch «ss» und einmal um die veränderte Groß- und Kleinschreibung. «98 Prozent der neuen Rechtschreibung sind die alte Rechtschreibung.»

In der neuen Duden-Ausgabe ist die neue Schreibweise weiterhin rot markiert. Wie es bei Nummer 24 aussehen wird, ist derzeit noch unklar. In der aktuellen Ausgabe sind Wörter aufgenommen worden wie Billigflieger, Ich-AG, Minijob, Fotohandy oder Sars und Genmais. Als Dokumentation der Zeit will sich der Duden bei seiner Auflistung verstehen. Dazu werden in dem so genannten Gebrauchswörterbuch auch Grammatikhinweise gegeben und die Regeln für Trennungen aufgeführt.

Insgesamt gibt es 125 000 Stichwörter. Damit ist die 23. Auflage die bislang umfangreichste in der fast 125-jährigen Geschichte des Dudens. Die Kosten für die Realisierung einer Auflage liegen bei mehreren 100 000 Euro. Etwa ein dreiviertel Jahr wurde daran gearbeitet. Auf der CD-ROM-Fassung wird erstmals auch eine Aussprachehilfe zu schwierigen Wörtern angeboten.

erschienen am 09.08.2004 um 11:30 Uhr
© WELT.de  

50950 Postings, 7898 Tage SAKUNeues Alphabet?

 
  
    #174
09.08.04 11:47
Nehmen wir einfach das kyrillische.

da gibt's 30 Buchstaben...  

7336 Postings, 8219 Tage 54reabgoethe und schiller

 
  
    #175
09.08.04 11:48
- unsere hochverehrten sprachgestalter - haben unterschiedliche rechtschreibungen praktiziert. von der heutigen bevölkerung erwartet man jedoch eine einheitliche schreibe. besonders wichtig soll das für die behörden sein!? deshalb versteht kaum noch ein bürger was die so verzapfen und geben ihr sauer verdientes geld für die "schriftgelehrten" aus.

man muß schon stark vom bürokratismus verseucht sein, um derartige "probleme" als probleme zu sehen.

 

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