Helma AG
Wenn man das z.b. mit Nordex und Encavis vergleicht ist das ähnlich, nur anderer Bereich, die einen müssen immer liefern, die anderen können selbst in Krisen die Hand aufhalten
Die gehen alle von fallenden Immobilienpreisen in den nächsten Jahren aus und warnen daher stark vor Vonovia/D.Wohnen.
Sagt ja niemand dass die nicht weiter Geld verdienen, aber Aktienkurse richten sich ja nicht danach ob ein UN Geld verdient, sondern wie viel Geld und bei Bestandshaltern wie hoch die Substanz ist.
Bei Helma kommt es halt darauf an, ob weiter ähnlich stark gebaut wird und ob Helma höhere Baukosten weitergeben kann. Da kann man gerne unterschiedlicher Meinung sein. Ich habe meine Meinung dazu jetzt mehrfach gesagt, weil ich einfach sehe was hier aktuell im Berliner Raum abläuft, und das dürfte bei Ferienwohnungen im Norden nicht anders sein.
Ich bin nach wie vor in vielen Baugruppen auf Facebook und Co. vertreten.
Dort gab es dieses Jahr schon diverse News die die Branche so langsam aber sicher am Wachstum stoppen.
Erst war der KFW Hammer (KFW55 über Nacht weg - pro Wohneinheit fehlen da 27 TE). Dann waren die Lieferketten eh schon außer Kontrolle und dann folgte noch der Krieg und die rasante Preisrallye der Materialien geht weiter.
Und nun eben noch der "starke" Anstieg der Zinsen.
Ich merke das für viele Paare/Bauherren die monatliche Kreditrate so bei 2.000 Euro als absolutes Maximum liegt.
Damit braucht man heutzutage in ganz vielen Gegenden Deutschlands kein Haus mehr bauen/planen.
Das ist die traurige Realität.
12x2.000 und das ganze auf 30 Jahre (!!!) ergibt gerade mal 720 TE.
Unter 30 Jahren braucht man es mit der monatlichen Summe eigentlich kaum noch zu probieren.
Da sind jetzt noch keine Zinsen dabei. Und bei der Laufzeit macht es einen riesigen Unterschied ob 1,0 % oder mittlerweile weit über 2 % Zinsen. Da ist der Unterschied rein bei den Zinsen gleich nochmal ein 6-stelliger Betrag.
Mit früheren Zeiten ist dies auch nicht unbedingt vergleichbar. In Zeiten von Zinsen von 6 Prozent und mehr hat das Haus einfach nicht ansatzweise so viel gekostet. Natürlich waren auch die Gehälter niedriger aber nicht in dem Ausmaß.
Zudem früher auch das Thema der Schwarzarbeit und einiges einfach und gängiger war als heute.
Da gab es auch nicht zig Nachweispflichten und andere bürokratische Hindernisse wie in der aktuellen Zeit.
In einer großen Bauherrengruppe auf FB würde ich sagen das grob 70 % zur Zeit ihr Projekt auf Eis gelegt haben. Man bekommt ja ohnehin keine oder kaum noch verbindliche Angebote. Unser Architekt, der für ein renommiertes Büro hier in meiner Gegend arbeitet, hat für 2023 ganze NULL Aufträge bislang.... Die Preissteigerungen bei den Materialien geht unvermindert weiter. Ein Ende ist noch lange nicht erreicht.
In meinen Augen tut es nächstes Jahr einen großen Schlag für die Baubranche. Es werden sich wirklich nur noch die reichen Menschen ein eigenes Haus bauen können. Wer dann als reich gilt muss jeder selbst beurteilen.
Aber ein Einfam.Haus + Grundstück von 500qm + X baust du in den wenigsten Gegenden in meinen Augen noch unter 700 TE.
Der typische Bauherr ist jetzt auch nicht unbedingt 20 Jahre alt und hat noch 45 Jahre zu arbeiten. Ich würde eher das Durchschnittsalter auf 30 + X setzen. Da gibt es bei manchen Berufen schon das Problem noch 30 Jahre dort tätig zu sein.
Wie gesagt - alles meine persönliche Einschätzung der Lage. Ich arbeite beim größten Elektrogroßhandels des Landes - auch dort ist die Auftragslage unser Kunden aktuell noch mehr als gut. Für nächstes Jahr sieht die Stimmung aber nicht so positiv aus.
Die Elektriker wissen auch nicht mehr wie sie die ganzen Steigerungen noch weitergeben sollen.
Eine normale Hausinstallation mit herkömmlichen Material lag sonst bei grob 15 TE. Mittlerweile sind es 30 TE.
PV-Anlage mit kleinem Speicher - weitere 20 TE.
Sanitär/Heizung mit Fußbodenheizung und Wärmepumpe plus Bad und Gästebad wird unter 6-stellig schon knapp.
Von Keller und Rohbau und den anderen Gewerken gar nicht erst zu sprechen.
Helma hat da sicherlich Vorteile da sie die Materialien haben oder noch gültige Einkaufsbedingungen verhandelt haben und nach wie vor Festpreise anbieten können. Das nimmt dem Bauherren natürlich die Ungewissheit. Ohne eine Festpreisbindung ist es zur Zeit ein wahnsinniger Drahtseilakt der einen riesigen Puffer bedarf - und nerven aus Drahtseilen.
Ich bin echt gespannt wie diese Branche nächstes Jahr dasteht.
In der Unternehmenspräsentation vom 06.05., also zu einem Zeitpunkt bei dem schon die Ausschläge von Zinsen, wie aber auch bei den Rohstoffen sich nahe am Peak-Maximum befanden, haut man immer noch folgende Sätze raus:
"...strebt eine langfristige Fortsetzung des profitablen Wachstums an und erwartet einen Konzern-Umsatz von deutlich über 400 Mio. € sowie ein Konzern-EBT von deutlich über 40 Mio. € bis spätestens 2024."
beim Ausblick heißt es:
"- Unter der Voraussetzung eines intakten Marktumfelds wird bis spätestens 2024 ein Konzern-Umsatz von deutlich über 400 Mio. € sowie eine Steigerung der EBT-Marge auf ein Niveau von über 10 % (2021: 8,2 %) erwartet.
- Spätestens in 2024 würde somit erstmalig ein Konzern-EBT von deutlich über 40 Mio. € erzielt.
- Unternehmensseitig liegen zudem die Voraussetzungen dafür vor, die Erträge auch in den Folgejahren dynamisch weiter zu entwickeln."
zu finden unter: https://ir.helma.de/websites/helma/German/330/publikationen.html
Meiner Meinung nach hätte man hier, sofern die eingepreiste Situation wirklich von Relevanz für die eigene Geschäftstätigkeit ist, doch vorsichtiger formulieren müssen/können. Man hat doch in den beiden vergangenen Jahren bei den Unternehmensprognosen auch eher zurückhaltend formuliert.
Die subjektive Wahrnehmung einiger Foristen zur Abflachung des Häusermarktes möchte ich dann gerne um meine Eigene ergänzen. Wir haben Mitte März für unser Haus finanziert, wobei wir die über 2% gestiegenen Zinsen im Vergleich zum Dezember selbstverständlich nicht toll fanden, aber immer noch der Meinung sind hier eine "gesunde" Finanzierung auf die Beine gestellt zu haben. Gerade im Hinblick auf die Inflation reden wir hier doch von einem viel geringerem Übel, diese ist auch der Grund, warum ich an einem Preisverfall bei den Häusern so meine Zweifel habe. Zwei mit uns befreundete Pärchen suchen in der selben Gegend (zwischen Köln/Aachen), wobei der Zins mittlerweile nochmal um 1 % gestiegen ist. Beide haben sich gefreut nun endlich weniger Konkurrenten am Markt zu haben, wobei dies zumindest jetzt noch nicht aufgehen mag. Beide Paare haben sich diesen Monat mehrere Häuser angesehen, wesentlich teurere Angebote im Vergleich zum Dezember(Finanzierungskosten+Kaufpreis) abgegeben, aber beide wieder durch höhere Gebote ausgestochen worden sind. Deren Finanzsachbearbeiter haben übrigens unabhängig von einander gesagt (zwei unterschiedliche Vergleichsportale), dass es noch nie soviele Finanzierungsanfragen gegeben hat wie in den letzetn drei Monaten. Zumindest in meinem privaten Umfeld ist der Drang nach Eigenheim eher gestiegen, einfach aus Angst vor der Inflation und den Mietpreisen.
Also gute News könnten beispielsweise von der HV demnächst kommen, falls man dort zumindest nahezu die Jahresprognose bestätigt und das mit der immernoch hohen Nachfrage und Auftragsbestand begründet. Sicherlich wird man aber auf zunehmend Risiken hinweisen, allerdings sind die auf dem Kursniveau schon ziemlich fett eingepreist. Da müsste man schon 20-30% Umsatz dauerhaft verlieren, um allein die aktuell niedrige MarketCap zu rechtfertigen.
Persönlich erwarte ich hier in diesem Jahr keine 60 Euro-Kurse. Durch die schöne Divi (wie bei allen gesunden Immo-Werten) und die bis jetzt noch guten Aussichten, ist das aber ok.
..mehr als ok. Denn ein weiterer Kurstreiber könnte meiner Meinung nach die hohe Inflation selbst sein, sollte sich im Markt mittelfristig die Ansicht durchsetzen, dass hohe Dividenderenditen ein guter Ersatz für (weniger) steigenge Kurse sind. Leute aus der Strictly-Growth-Ecke könnten dann zu solchen Werten wechseln.
Ich mein, wenn die Vorstandsprognose eintreffen würde (was offenbar eh kein Mensch mehr glaubt), hätten wir jetzt ein KGV von 8 bei starkem Auftragsbestand, extrem hohen Grundstückbesitz zu Niedrigstprinzip bilanziert.
Das heißt für mich, es müsste schon 20-25% Umsatz und 40-50% Gewinn wegfallen, um die jetzigen Kurse zu rechtfertigen, und das nicht nur ein Jahr, sondern dauerhaft.
Warburg sieht Helma als Kandidat für Prognosekürzung. (leider keine Details)
https://www.finanznachrichten.de/...-ag-von-montega-ag-kaufen-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/...-negative-ueberraschungen-016.htm
Mittlerweile sind wir bei KGV von 7,5 angekommen, wenn man die Vorstandsprognose zugrunde legt. Der Aktienkurs hat sich fast halbiert. Da dürfte ja klar sein, dass der Markt ohnehin eine Prognosekürzung erwartet.
'Zudem agiert HELMA mit Preisanpassungsklauseln, die an die Entwicklung des Baupreisindex gekoppelt sind.'
Ich denke daher, daß Helma relativ gut mit den Preissteigerungen bei den Baumaterialien zurecht kommen dürfte, oder. Es gibt bei Montega weitere Hinweise, daß Helma seine Verkaufs-Verträge mit und doch erst nach recht hohen Sicherheit-Checks abschließt. Konventionalstrafen bei nicht vertragsgemässer terminlicher Fertigstellung (zB wegen Materielmangel/Lieferverzögerungen) könnten die Marge schmälern, diese Gefahr gabs jedoch auch schon in der Pandemie wegen evtl. Mitarbeiter-Ausfällen.
Und sonst zur Gesamtgemenge-Lage: Das ist mir eine komische Inflation, die die Aktien/Sach-anlagen billiger macht ... in der EU/Euro-Raum ist ja quasi noch immer Null-Zins; (Klassische 'Inflation' ist ja, wenn das Geld am Wert verliert ... bei meinen Aktien isses so, daß deren Wert sinkt.)
Und selbst wenn sind 4% im historischen Vergleich jetzt auch kein Niveau, wo Hauskredite komplett eingebrochen sind. Das hängt dann eher von anderen Faktoren ab. Normalerweise sinken in einer Rezession ja wieder die Preise. Das heißt Inflation entspannt sich und damit auch die Baukosten. Letztlich verliert man auch die Angst vor weiter steigenden Zinsen. Alles ein Kreislauf.
Aktuell hängt es halt davon ab an welchem Punkt sich der Markt befindet und ob Helma wie oben angesprochen diese Vorteile aufrecht erhalten kann. Ich denke, Helma hat da schon große Vorteile, aber Kaufkraftverlust darf halt nicht zu lange anhalten. Wenn die aktuelle Debatte über hohe Inflation und Risiko einer Rezession länger als 1-2 Jahre dauert, wird auch Helma deutlich davon getroffen. Wenn nicht, dann könnte man das fast ohne Bremsspuren überstehen, und dann wäre die aktuelle Bewertung ein Witz.
Eine Meldung aus Österreich bezügl. der Gaslieferungen von Russland in die EU, welche mehr Gas-Pipelines als nur Nordstream1 betrachtet. Das hier war mir bisher unbekannt.
Erstens überrascht das niemand mehr, wie die Marktreaktion ja zeigt, und zweitens glaube ich kaum, dass irgendjemand so starke Zinserhöhungen wie in den USA auch in Europa erwartet.
Ich denk mal, man wird sich in den USA am Jahresende um die 4% einpendeln, in Europa maximal bei 2%. Hypothekenzins dann in Deutschkand bei 3,0-3,5%, was zwar höher ist als in den letzten Jahren, aber immernoch wesentlich niedriger als in den Jahren davor.
In den USA gehen ja jetzt die Überlegungen schon wieder in die andere Richtung, siehe Markus Koch die letzten Tage! Da geht es jetzt schon darum, dass man in 2023 schon wieder sinkende Zinsen sehen könnte.
Ich habe mich oben mehr auf den deutschen Eigenheimbau-Markt bezogen, wo durch höhere erwartete (Hypotheken-)Zinsen in besonderer Weise die wichtigen Akteure, nämlich die Bauherren, in ihrer oft emotionalen und '1x im Leben-Entscheidung' getroffen werden, und weniger auf die Gesamtmarkt-Situation.
In welcher Stärke er das tut, bleibt abzuwarten, aber diese Gründe werden doch immer wieder genannt, wieso Helma und Co im Aktienkurs fallen. Ob Helma besser positioniert ist und bestimmte Besonderheiten bei Lieferverträgen/Auftragsbestand hat, ist nicht Gegenstand der Diskussion oder umstritten. Und so bröckelt der Kurs halt leider ab, weil die Verkaufsbereitschaft zwar gering ist, aber die Kaufbereitschaft noch geringer.
doch seit längerer Zeit, natürlich in anderen Worten ... :-), wie oben in #1470 auch, und sonst üblicherweise noch plus Rohstoff-, Energie- und Lieferketten-Problematik obendrauf, und das weißt Du!
Willst Du mich veräppeln oder was ...!?
Mein obiges ...'Warum nur? ... war natürlich ne rethorische Frage, meine Antworten sind doch bekannt, oooder??
Ich hab doch nirgendwo gesagt, dass du diese Gründe nicht schon längst vertrittst. Genau das sagte ich doch vorhin.
Du hattest vorhin geschrieben, dass du nicht erwartet hättest, dass der Kurs nochmal in den 37 € Bereich fallen könnte. Daraufhin habe ich dir die Gründe dafür genannt, die du ja selbst kennst.
Ich versteh jetzt das Problem nicht. Wir sind doch einer Meinung.