Nach der Kaufpanik ist vor der Kaufpanik
Die Zentralbanken tragen den Porsche-Virus PDF Drucken E-Mail
Freitag, 6. November 2009
1.25 Billionen $ möchte die FED in hypothekarisch gedeckte Anleihen investieren. Das Programm wurde vor ein paar Tagen bis in den Frühling kommenden Jahres verlängert. Was hier die Fed macht, hatte schon Porsche versucht und ist hoffnungslos daran gescheitert. Doch was passiert, wenn Zentralbanken scheitern?
Porsche trieb durch ihre VW-Akteinkäufe den Kurs von VW in unglaubliche Höhen. Die Folgen waren unglaubliche Gewinne bei Porsche, die aber nicht realisiert werden konnten, denn niemand war bereit - ausser Porsche - für VW-Aktien soviel zu bezahlen. Als die Banken dann ihre Kredite an Porsche kündigten, brach das Luftschloss ein. Die VW-Aktien kannten nur noch eine Richtung - nach unten.
Genau das gleiche läuft seit März dieses Jahres bei den hypothekarisch gedeckten Anleihen ab. Um die massiv überbewerteten Papiere in den Bankbilanzen vor dem Totalabsturz zu schonen und damit die Geldhäuser bankrott gehen zu lassen, sahen sich die Zentralbanken veranlasst, künstlich Nachfrage zu generieren. Allein die amerikanische Fed kündigte an, 1.25 Billionen $ aufzuwerfen, damit wieder etwas Leben in den toten Markt kam.
Das Resultat kennen wir. Die Wertschriften erholten sich von ihren Werten, die gegen Null tendierten. Die Banken konnten Abschreibungen vermeiden, die ihr Aktienkapital überstiegen hätte und manche gingen sogar so weit und sprangen auf den fahrenden Zug auf. Sie kauften die Papiere, die sie zuvor panikartig auf den Markt warfen im Wissen, dass ein Käufer da war mit unbegrenzten Möglichkeiten.
Die radikale Umwandlung Amerikas in eine Geldmaschine für die Wall Street zeigt sich sehr deutlich in der Statistik. Laut einer neuen Studie von William Black, des ehemaligen Regulierers während der Sparkassenkrise in den 1980er-Jahren, beträgt der Anteil der Wall Street und des Finanzsektors am Gesamt-Unternehmensgewinn in der US-Wirtschaft heute satte 40 Prozent. Zum Vergleich: 1969, vor Nixons verhängnisvoller Entscheidung, die Dollar-Gold-Konvertibilität aufzuheben, lag der entsprechende Anteil lediglich bei zwei Prozent.
In einer gesunden, gut funktionierenden Wirtschaft dienen der Bank- und Finanzsektor dem Wachstum der Realwirtschaft. Seit 1971 und seit Rockefellers »Zweiter Amerikanischer Revolution« ist jedoch immer mehr genau das Gegenteil der Fall: Die Wirtschaft ist nur noch dazu da, die Gewinne an der Wall Street ständig wachsen zu lassen.
"Laut einer neuen Studie von William Black, des ehemaligen Regulierers während der Sparkassenkrise in den 1980er-Jahren, beträgt der Anteil der Wall Street und des Finanzsektors am Gesamt-Unternehmensgewinn in der US-Wirtschaft heute satte 40 Prozent."
Wenn FDP und CDU jetzt argumentieren, dass sich darin ein Wählerwille audrücke, dem man nur folge, halte ich diese Argumentation für legitim. Für verlogen und falsch halte ich dagegen die Argumentation, dass dies für die Volkswirtschaft, die Marktwirtschaft und das Wohl der gesamten Bevölkerung hilfreich sei.
Strukturwandel im Bankensektor kann nur sprechen, wer blind ist oder
die Realität nicht wahrnehmen will.
http://www.welt.de/finanzen/article4933430/...ohlstand-fuer-alle.html
Goldman Sachs hat in den ersten neun Monaten des Jahres insgesamt 16,7 Mrd. Dollar für Gehälter und Boni zurückgelegt. Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich demnach eine Steigerung von 46 Prozent. Rechnerisch stünden damit für jeden Angestellten 527.192 Dollar für diesen Zeitraum zur Verfügung. Das Volumen der Rückstellungen liegt nur unwesentlich unter dem Rekord aus den ersten neun Monaten des Jahres 2007, als 16,9 Mrd. Dollar zurückgestellt wurden.
Wer den im Rahmen dieser Prozesse abláufenden größten Strukturwandel seit dem Erlass des Glass Stegall Acts vor 90 Jahen nicht sieht, will das eben nicht sehen. Das ist aber auch so egal, als ob in China der berühmte Sack Reis umfällt.
Regierungsapparat sitzen haben. Die übrig gebliebenen Banken sind noch
größer und einflussreicher als vorher. "Too big to fail" gilt heute noch
stärker als vorher. Deshalb hat kein Strukturwandel stattgefunden.
Das was Di richtig erkennst, ist im Bezug auf die Landesbanken, aber das gilt auch für viele andere Banken, denen der Staat die Möglichkeit gibt, ihre Fehlentscheidungen zu vertuschen, indem die Bilanzierungen verändert werden und die Miesen in einer Bad Bank untergebracht werden. So funktioniert Marktwirtschaft aber nicht und mit einem Strukturwandel hat das nichts zu tun, weil Strukturwandel hast Du durchaus korrekt definiert, es entstehen neue Strukturen innerhalb einer Gesellschaft durch neue Produktionslinien und neue Erfindungen und dadurch entstehen Arbeitsplätze. Das Geld fließt aber nicht zum Anschieben solcher Erfindungen, also in Wissenschaft und Forschung, sondern es fließt zum Großteil in einen Bereich, der gerade einem Strukturwandel nicht förderlich ist, weil dieser Bereich nicht zur Wertschöpfung beiträgt. Richtig ist, wenn Banken funktionieren, dann investieren sie mit Kundengeldern und Krediten in Risikobereiche UND in mittelständische Industrie zum Beispiel zur Vorfinanzierung. Das findet nicht statt. Was stattfindet, sie kaufen sich die gleichen Aktien ständig selber ab, dadurch steigt zwar der Wert der Assets, aber der daraus resultierende Effekt für die Volkswirtschaft liegt fast bei Null, wie man in den USA sieht.
Dann nehmen wir mal das was Du anführst, nämlich die Wachstumsraten. Leider nimmst Du in Deinen Postings diese Raten und hinterfragst sie nicht. Die Schätzungen möchte ich weglassen, denn das können wir erst beurteilen wenn es soweit ist. Woher kommen also die Wachstumsraten? Schaust Du Dir die US Industrie an und die letzten Wachstumsraten, dann sind die nicht durch einen Strukturwandel entstanden, sondern durch Steuersubventionen. Die fanden statt im Automobil und Hausbausektor. Das ist Dein Wachstum. Ein Strukturwandel wird aber von der Industrie selbst generiert, so wie zum Beispiel mit dem Internet, oder der Handyindustrie.
Hartz 4 wird von Dir ständig angeführt, daß hat überhaupt nichts damit zu tun. Im Vergleich zu den USA stehen wir besser da, weil wir eine Industriegesellschaft sind mit starkem Export und die Arbeitnehmer seit Jahren Lohnverzicht üben . Desweiteren darf nicht vergessen werden, daß Deutschland in der EU erhebliche Summen zahlt und zudem noch die deutsche Einheit geschultert hat. Wir haben eine komplett niedergegangene Volkswirtschaft übernommen, mit politischen Entscheidungen die ich jetzt nicht bewerten möchte, die aber viel Geld gekostet haben, wie die Umstellung auf unsere Währung. Das war insgesamt ein schwieriger Weg und dazu kommt, daß wir eine hohe Einwanderungsquote mit Menschen hatten, die eher eine geringfügige Qualifikation haben, was wiederum den Arbeitsmarkt erheblich unter Druck brachte. Die Arbeitslosen selbst können erst dann in Arbeit kommen, wenn Stellen geschaffen werden und die kommen aus der mittelständischen Industrie, die am meisten gebeutelt wird.
Es hat in China einen Strukturwandel gegeben, der sich deutlichst zeigt, in den westlichen Industrienationen findet es nicht statt.
Also zurück zum Wachstum, wenn ein BIP zu fast 40 % aus der Finanzindustrie gespeist wird und diese mit Billionen USD am Leben erhalten wird, findet kein Strukturwandel statt. Der würde stattfinden, wenn die USA beginnen, ihr BIP wieder über ihre eigenen Hände Arbeit zu steigern. Die USA sind somit alles andere aus dem Schneider und Deine Beispiele passen nicht. Zudem haben die USA einen starken Dienstleistungssektor, der aber wiederum keine industrielle Fertigung hervorbringt, die einen größeren Wohlstand generieren kann. Auch agiert die USA sehr stark auf militärischem Gebiet und gibt hier Milliarden aus, die keinerlei Steigerung der eigenen Wirtschaftsleistung hervorbringen, sondern lediglich Geld kosten, bzw. so wie im Irak Rohstoffe sichern und andere Staaten politisch unter Druck bringen, um den Amerikanern ihren Finanzsektor zu steigern.
Das ist imperialistische Politik, hat nichts mit Strukturwandel zu tun und wenn man tiefer in die USA hineinschaut, dann sind die einzelnen Bundesstaaten finanziell nicht mehr handlungsfähig.
Die BIP Steigerungen fallen also dermassen schwach aus angesichts der Verschuldung die eingegangen wurde, daß sie nicht relevant sind, im Gegenteil, wenn die Weltwirtschaft nicht deutlich anspringt, werden die USA kein Pulver mehr haben was sie verschiessen können und wir erleben erneut negative Zahlen im BIP.
Du schreibst die bisher zurückgezahlten Gelder waren für den US Staat ein glänzendes Geschäft. Das ist definitiv falsch und ich weiß nicht, auf was Du das begründest. Warum ist es falsch? Der Grund liegt darin, daß der US Staat ja eben noch in mehrfacher Billionenhöhe die Miesen der Banken zu garantieren hat und niemand weiß, was daraus wird. Fachleute gehen davon aus, daß über 90 % dieser Garantien eingelöst werden müssen.
Solange man natürlich diese Miesen in den Büchern entsprechend als ausgeglichen angibt, entsteht kein Problem, die Verschuldung ist aber existent und somit ist kein gutes Geschäft vorhanden, sondern eine Sozialisierung der Verluste.
Deinen Argumenten folge ich von daher nicht, die Flasche Steinbrück hat etwas anderes getan, erstens ist er keine Flasche und zweitens hatte er keine andere Wahl als so zu reagieren wie er reagiert hat. Tatsächlich sind immense Fehler gemacht worden, aber innerhalb dieser kurzen Zeit und dem Druck der von aussen geherrscht hat, war politisch eine andere Vorgehensweise nicht möglich. Die Regierung hat uns mit diesem Handeln vor einem finanzpolitischen Gau kurzfristig gerettet. Mehr ist derzeit nicht zu sehen, die USA haben mit ihrer finanzpolitischen Agitation in meinen Augen Betrug begangen, indem sie wertlosen Papieren den AAA Status gegeben haben und wider besserem Wissen die Agenturen nicht entsprechend beaufsichtigten. Das die hier bei uns den Müll gekauft haben, entspricht natürlich einem Versagen auf ganzer Linie und das die Vorstände nicht in den Knast wandern hängt damit zusammen, daß jede Menge deutsche Politiker in den Aufsichträten sitzen und daran beteiligt sind.
Die USA nun als funktionierende Volkswirtschaft darzustellen ist aberwitzig. Das Gegenteil ist der Fall und wenn sie so weitermachen, verlieren sie schneller ihre Macht als wir uns das vorstellen können und dann findet tatsächlich ein Strukturwandel statt, nämlich einem kompletten Wechsel der Machtstrukturen im industriellen Komplex.
Du schreibst so gern viel über die freie Martkwirtschaft, nur, wo findet die denn noch statt derzeit? Sie soll stattfinden bei den kleinen Leuten, bei den Arbeitslosen und wird aufgehoben bei großen Industriekonzernen und Banken.
Die 40 % am BIP sind übrigens kein Unsinn, falls Du es belegen kannst das dem nicht so ist und der Anteil des Finanzsektors geringer ist, dann wäre ich für einen Link dankbar.
Ein Blick nach England reicht aus, um zu sehen, was auch in den USA stattfinden wird, auch dort ist die Konzentration auf den Finanzsektor enorm hoch und die werden sich vorerst nicht erholen, weil es eben wertschöpfender Industrie fehlt.
Am Ende möchte ich nur schreiben, die USA konnten die letzten Jahre nur überlebten, weil das Ausland ihnen ihren Lebensstandard finanziert haben. Allen voran China, da gab es eben eine Vorteilsfindung für beide Seiten. Das ändert sich langsam aber sicher. Die einzige Innovation die die USA derzeit in Vorbereitung haben, ist ihr Handel mit CO 2 Zertifikaten, die an der Wall Street gehandelt werden sollen. Findet das so statt wie geplant, haben sie es geschafft sich wieder mal auf Kosten aller anderen zu bereichern, ohne selbst tätig zu werden.
Deine Hatz auf Arbeitslose und Hartz 4 Empfänger empfinde ich weiterhin als ungerechtfertigt und reißerisch. Ich weiß nicht was Dich reitet, einen Vorschlag so massiv anzugehen, der nicht mal 2 oder 3 Millionen im Staatshaushalt ausmacht, während jede Stützung in Milliardenhöhe bei den Banken als notwendig angesehen wird.
Ich kann es nur noch mal schreiben, wenn Menschen mit 50 oder 55 Jahren arbeitslos werden, immer gearbeitet haben in ihrem Leben, dann ist es nur Recht, wenn sie einen gewissen Anteil ihres erarbeiteten Geldes als Altersvorsorge behalten dürfen. Wäre genügend Arbeit vorhanden, würde ich Dir Recht geben, aber Du wirst nicht in der jetzigen wirtschaftlichen Lage genug Arbeitsplätze frei haben, um Menschen in diesem Alter in Arbeit zu bringen. Die Leutchens bei Quelle oder anderen Unternehmen, die durch Management Fehler arbeitslos werden, kannst Du dafür nicht in die Verantwortung nehmen. Die sind durch den Verlust ihres Arbeitsplatzes gestraft genug.
Ich möchte Dich wirklich bitten, solche Äusserungen zu lassen, sie sind sowas von unfair gegenüber den Betroffenen, daß nur jemand ohne jegliches soziales Gewissen sie äussern kann.
Das paßt echt nicht.
http://www.faz.net/s/...B5BEC2AF9406483F54~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Banken sind Unternehmen, punktum . Wie kommen denn die Banken zu Geld? Indem sie ihrem Management Millionen Boni bezahlen, insgesamt in 2009 bereits mehr als 2007? Ist das fair?
Ich halte auch Sonderabgaben für nicht fair, wer nämlich vernünftig arbeitet muß diese zahlen, während die anderen es mehr oder weniger mit den Subventionen zahlen.
Wenn Banken zu unter 1 % Geld bekommen, dann mit erheblichen Aufschlägen in die Privatwirtschaft weitergeben, dann kommen die Banken auf Kosten ihrer Kunden zu dem Geld, womit sie dann alles zurückzahlen sollen. Das ist pervers, denn der Kunde, der nun teuer die Kredite von den Banken annimmt, hat diese über seine Steuerzahlungen ja erst möglich gemacht. Das ist das Gleiche, als wenn Du 100.000 Euro auf der Bank hast, für diese 1 % bekommst, die Bank Dir diese aber nicht auszahlen kann weil sie pleite ist und Du dann 100.000 Euro als Kredit zu 6 % aufnehmen mußt.
So funktioniert eine freie Marktwirtschaft garantiert nicht und damit ziehe ich einen Zahn, wir haben keine freie Marktwirtschaft, wir haben eine Diktatur seitens einiger großer Marktteilnehmer, die uns immer mehr in ihre Abhängigkeit bringen.
Die Beteiligungen können nicht so einfach verkauft werden, dafür benötigt man Abnehmer und ich glaube nicht, daß eine Bank den Müll wieder zurücknimmt, der bleibt schön beim Steuerzahler. Das Geld ist definitiv verknuspert, man ist nur nicht in der Lage dies zu kommunizieren.
Die Deflationsspirale ist nicht vom Tisch für die kommenden Monate, aber wohl eher in moderater Form. Da sehe ich derzeit ein Problem in Verbindung mit hohen Rohstoffkosten, die von den Unternehmen nicht weitergegeben werden können, daß wiederum führt entweder zu einer Margenverknappung bei den Großunternehmen, oder zu einem weiteren Druck auf Belegschaften und Zulieferer, um die Margen zu halten. Was das dann für die Arbeitslosenzahlen und den Staatshaushalt bedeutet, dürfte heute bereits erkennbar sein.
Man kann von aussen natürlich schreiben dies oder jenes wäre richtig gewesen. Ich für mich kann nur schreiben, die Fehler entstanden nicht durch Steinbrück, sondern in Deutschland durch Schröder, der die entsprechenden Finanzmarktgesetze gekippt hat und so Tür und Tor geöffnet hatte, für das Desaster. Das wiederum wurde zu Recht heftigst kritisiert.
Eine Lösung wäre gewesen, die Banken pleite gehen zu lassen, die Einlagen staatlicherseits zu übernehmen, daß wäre ein Brocken gewesen, für viele schmerzhaft, aber ein Ende mit Schrecken.
Da will ich aber nicht besserwisserisch erscheinen, ich will auch nicht meine Meinung über die Deine stellen, mir geht es im Kern durchaus um den Austausch von Gedankengängen, aber sehr wichtig ist mir, daß nicht die Opfer einer verfehlten Politik letztendlich als die Verursacher dargestellt werden. Es steht ausser Frage das es Menschen gibt, die keinen Bock darauf haben zu arbeiten und sich mit dem wenigen begnügen was sie haben, aber das ist nicht die Mehrheit. Die Mehrheit möchte teilhaben am gesellschaftlichen Leben und dazu gehört es, einer Arbeit nachzugehen, mit der man seinen Lebensunterhalt finanzieren kann. Das erachte ich als ein wichtiges fundamentales Menschenrecht. Mich ärgert auch die Anspruchshaltung die viele Leute haben, keine Frage, aber ich habe im Bekanntenkreis zwei Leute erlebt, der eine ist mit 55 in Rente gegangen ( Bundeswehr ), der andere ist arbeitslos geworden mit 56. Der Eine erhält eine sehr gute Rente und kann sich sogar als Berater etwas hinzuverdienen, der Andere hatte große Sorge, daß er keine Arbeit mehr bekommt und seine Erparnisse dann weg sind, wenn das Arbeistlosengeld ausläuft und er gehört wirklich zu denen, die um sechs aus dem Haus gehen und um sieben nach Hause kommen. Da hatte der Bundeswehrmann ein schöneres Leben.
Die derzeitige Situation ist nun die, daß er wieder eingestellt wurde von der alten Firma, zu rund 70 % seines bisherigen Lohns. Darüber ist er erstmal froh. Sollte er jetzt wieder arbeitslos werden, sind seine Ansprüche entsprechend niedriger.
So geht es vielen und ich hätte es extrem ungerecht gefunden, wenn er seine Ersparnisse hätte ausgeben müssen, bevor er staatliche Leistungen erhält. Genausogut hätte er ja ein prächtiges Leben führen können, anstatt zu sparen, aber er hat vorgesorgt und eigenverantwortlich gehandelt, so wie es ja auch von uns erwartet wird. Ist das nun ein Fehler?
Ein anderer Bekannter ist mit seiner Firma den Bach runtergegangen. Der ist 48. Das war´s. Schulden bis zum Abwinken, er fährt heute Arzneimittel und schaut zu, irgendwie über die Runden zu kommen. Die Lebensversicherungen kann er nicht mehr zahlen, seine einzige Möglichkeit im Alter ein vernünftiges Auskommen zu haben. Seine Qualifikation ist hoch, aber ein guter Job ist nicht in Aussicht.
Es ist für viele Menschen sehr sehr eng und seien wir ehrlich, manchmal hat man Glück und manchmal Pech und niemand ist vor Pech gefeit, sei es durch Krankheit oder auch eine Fehlentscheidung, oder Fehler anderer. Wer will sich da als Richter aufstellen.
Extrem ungerecht ist es aber, wenn Manager ohne Leistung mit Millionen abgefunden werden, wie bitte soll man das erklären? Das ist es, was mich ärgert und umtreibt und jeden umtreiben sollte, denn es ist unser Geld was diese Leute bekommen und sie bekommen es ohne Leistung gebracht zu haben, sie bekommen es und fühlen sich noch als die besseren Menschen. Ab diesem Punkt sehe ich keine gesellschaftliche Verpflichtung mehr, die für alle gelten, sondern einzigst eine Vetternwirtschaft.
Freie Marktwirtschaft funktioniert anders und soziale Marktwirtschaft mit einem breiten Mittelstand ist die beste Garantie, Krisen zu meistern und innovativ zu kontern.
Gute und schlechte Arbeitslosigkeit gibt es nicht. Es gibt erstmal nur Menschen denen es dreckig geht. Meinst es geht denen besser, wenn einige Leute da von gut oder schlecht sprechen.
Wenn Du meinst das die leute wieder in Arbeit kommen, weil die Wirtschaft anzieht, dann hätten wir tatsächlich eine Lage die ich begrüssen würde. Sollte es dazu kommen, werden die Unternehmen erstmal die Einstellungen eher gering halten und die Belegschaft buckeln lassen. Erst bei Nachhaltigkeit werden dann Arbeitsplätze geschaffen. Wir sehen aber Woche für Woche mehr Arbeitslose UND diejenigen, die aus der Statistik rausfallen. Sorry, daß ist das Schlechteste was man haben kann und bestimmt für niemanden positiv.
http://www.welt.de/wirtschaft/article5110563/...f-26-Jahres-Hoch.html
In Wikipedia wird dieser Bängstertum wie folgt beschrieben:
http://de.wikipedia.org/wiki/Churning
Außerdem erlauben sich die Amis die Frechheit, das gepäppelte Wachstum im 3. Quartal auf das ganze Jahr hochzurechnen - so als wäre die US-Abwrackprämie eine Dauereinrichtung. Man kann schuldenfinanziertes Pseudo- Wachstum keinesfalls mit echtem organischem Wachstum gleichsetzen. Wenn Du Dir selber einen (ungedeckten) Scheck über 1 Million Euro ausstellst, wirst Du dadurch auch nicht zum Millionär.
Das Einzige, was in USA wirklich wächst, sind die Staatsschulden und die Arbeitslosigkeit. Letztere ist IMMER schlecht für die Betroffenen .- die Unterscheidung in "gute" und "schlechte" ist müßig und, da gebe ich Svatur völlig Recht, auch anstößig und anmaßend. Hohe Arbeitslosigkeit ist aber auch übergeordnet für "die Wirtschaft" (d.h. für Wall Street) schlecht, da sie den Konsum drosselt, der für 70 % des US-BIP zeichnet. Die vielen Paychecks von Uncle Sam werden nicht ohne Eigennutz verschickt.
Und das BIP der USA steigt langfristig vor allem deshalb, weil dort der Produktivitätsfortschritt so hoch ist - auf Jahr hochgerechnet (was eine normale statistische Angabe ist) zuletzt um sagenhafte 10%. Und zudem wir der BIP-Anstieg im dritten und vierten Quartal 2009 und im ersten und zweiten Quartal 2010, das ist dann ein Jahr, sogar wesentlich höher sein als 3,5%, da im vierten Quartal der Anstieg 5% und ersten Quartal der Ansteig 6% sein werden.
http://www.handelsblatt.com/meinung/...r-so-wie-vor-der-krise;2479881
Immerhin muss man seinem Chef, dem Chefvolkswirt der Allianz, dem Herrn Heise, zubilligen, dass er die Lage realistischer sieht als sein Untergebener, dem er einmal volkswirtschaftlichen Nachhilfeunterricht verordnen sollte.
Daher hat der Pímco in einem Punkt recht: Es wird nicht wieder so wie vor der Krise. Es wird nämlich besser: Die Wachstumsrate bleibt hoch, aber das Wachstum wird nachhaltiger.
http://www.open-report.de/artikel/...toffzellen+in+die+USA/20143.html