Rund um den Dax


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Neuester Beitrag: 06.10.21 09:22
Eröffnet am:01.01.14 23:21von: ChartlordAnzahl Beiträge:2.466
Neuester Beitrag:06.10.21 09:22von: ChartlordLeser gesamt:535.900
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7523 Postings, 4972 Tage ChartlordEs wird so kommen,

 
  
    #1276
20.12.18 10:12
wie ich es erwartet habe. Der erste heutige Test hat ergeben, dass die Unterkante der Unterstützungsrange bei 10570 gehalten hat, und der Dax von dort aus sofort einen Abstand hergsstellt hat. Dazu hat er heute vor allem die Nachricht, dass die Verschuldung der öffentlichen Hand um über 45 Milliarden in 2018 verringert werden wird, was einen erheblichen Anschub der Konjunktur nach sich ziehen wird. Gleichzeitig sind die
US-Rohöllagerbestände deutlich weniger gesunken als erwartet, was im Hinblick auf die Feiertage auf einen Wiederanstieg hindeutet.

Für mich ist das der Nachweis, dass die Trendwende von der Verbrennungsmobilität zur Elektromobilität erreicht und vollzogen wurde.
Ich gehe davon aus, dass bis spätestens Ende 2025 keine Verbrennungsmotoren mehr angeboten werden. Und zwar in allen Bereichen, also auch bei den Schwerlastwagen und Bussen. Die Lage bei den Ladestationen wird in den nächsten beiden Jahren zumindest schon auf ein gerade so ausreichendes Maß ansteigen. Man darf nicht vergessen, dass der überwiegende Teil der Ladevorgänge zu Hause erfolgt und nicht unterwegs. Das wird die Lage im Vergleich zu den Tankstellen klar verändern.

Man wagt es kaum auszusprechen, aber die Verbraucher wollen auch keine Dreckschleudern mehr kaufen.
Fahrverbote, CO2-Belastung und Feinstaub will niemand mehr haben. Dazu sind die Leute auch gerne bereit mehr Geld auszugeben, besonders, wo jetzt schon feststeht, dass nur die Anschaffung eines Elektroautos etwas teurer als ein Verbrenner ist. Der Unterhalt und die Betriebskosten, das aber zusammen mit der längeren Lebensdauer holen das mehr als nur wieder rein. So kann man jetzt schon erkennen, dass es nicht nur eine Investition in die Umwelt sondern auch in den eigenen Geldbeutel ist.

Dadurch sehe ich auch alle Grenzwerte für den CO2-Ausstoß nach den Klimaschutzabkommen als locker einhaltbar.

Der Chartlord  

7523 Postings, 4972 Tage ChartlordAuch wenn es noch etwas dauert,

 
  
    #1277
23.12.18 00:44
und der Benzinpreis dem Ölpreis hinterher schleicht, nach den Feiertagen zu Beginn der Werktage im neuen Jahr wird er wieder ein Stückchen tiefer als heute stehen und jeden weiteren Tag nach unten fallen.

Und mit jedem Tag, an dem die Banken das mit ansehen müssen, vergeht ihre Hoffnung auf steigende Zinsen wie Nebel im Sturm.
Denn lange vor der erwarteten Zinswende nach dem Sommer wird die Teuerungsrate deutlich gefallen sein; und nicht nur das. Etwas anderes von dem bislang so gut wie gar nicht und nirgends die Rede war, wird immer mehr in den Mittelpunkt der Wirtschaft (besonders in Deutschland) rücken. Es ist der Faktor der kreditlosen Investitionen. Denn durch die gute und steigende Konjunktur ist die Liquidität der Firmen immer weiter am steigen und fremdfinanzierte Investitionen werden immer weniger, die Kapitaldecke wird dabei immer dicker und das erwirtschaftete Vermögen größer.

Gleichzeitig wird der Widerstand der "großen" Koalition gegen Steuersenkungen immer geringer, und selbst Finanzminister Olaf Scholz muss erkennen, dass die immer weiter steigenden Steuereinnahmen nicht mehr lange sinnbringend investiert werden können. Dann verbleiben nur entweder direkte Schuldentilgungen, die jedoch den riesigen Nachteil haben, dass das sofort den Wechselkurs zu Lasten des Euro anhebt, oder aber eben Steuersenkungen, die währungsneutral bleiben.

Und nur weil momentan die Autoindustrie die komischen, neuen Abgasuntersuchungen kaum auf die Reihe bekommt, heisst das nicht, dass unsere Wirtschaft einer Resession entgegensteuert. Ganz im Gegenteil haben sich die Auftragsbücher in den letzten Monaten kontinuierlich weiter gefüllt und der Personalbedarf ist weiter gestiegen. Dei einzige echte Veränderung, die in den kommenden Monaten des ersten Halbjahres 2019 ansteht, ist die Umstellung der Autoindustrie auf Elektromobilität. Ungewollt hat sie ja selbst erheblich dazu beigetragen indem sie die Abgaswerte manipuliert hat, und der Verbraucher honoriert das mit dem Umstieg vom Diesel nicht auf Benziner oder andere Dieselfahrzeuge sondern gleich auf Elektroautos. Da zahlt man lieber ein paar Euros mehr, hat aber keine Probleme mit Fahrverboten oder gar Lieferengpässen aufgrund Niedrigwasser in der Binnenschifffahrt.

Das neue Jahr kann kommen - und es wird besser als viele es jetzt erwarten.

Der Chartlord  

7523 Postings, 4972 Tage ChartlordHeute werden wir sehen

 
  
    #1278
27.12.18 08:29
wie strapazierfähig der Dax ist. Sollte er ausgerechnet zwischen den Feiertagen die wichtige Unterstützungsrange nach unten durchbrechen, wenn die meisten Händler im Urlaub sind ? Falls ja, so sind diese winzigen Umsätze nur dazu geeignet als Fehlsignal am 2.1.2019 zerrissen zu werden. Natürlich ist damit nicht gesagt, dass der Dax nicht trotzdem oder sowieso weiter nachgibt.

Aber mit dem Wochenschluss am Verfallstag die Unterstützung gehalten zu haben, hat auf allen Zeitschienen sowohl fundamental als auch technisch vorerst solange Bestand - bis zumindest der normale Handel nicht feiertagsbedingt unterbewertet bleiben muss. Schliesslich sind die Vorgaben des Dow für heute ja mit +5,0% ausreichend hoch, so dass der Zeitverlauf unterhalb der Unterstützung bis zum heutigen Xetrahandelsschluss durch aus wieder in die Unterstützungsrange führen kann. Dazu wären ca. nur 1,5% plus im Dax notwendig.
Dann besteht die Chance (= mehr als 66%), dass der Dax über die Feiertage ohne den Xetrahandel die Kurve nach unten abgeschlossen hat, und sich für eine Neujahrsrally vorbereitet.

Egal wie - allen frohe Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Der Chartlord  

7523 Postings, 4972 Tage ChartlordAllen einen guten Rutsch

 
  
    #1279
30.12.18 05:08
jedenfalls ist der Dax nicht weiter gerutscht, das sollte doch was für das neue Jahr bedeuten.
Mit 10 577 zum Xetraschluss des Jahres 2018 hat der Dax die Unterstützungsrange gehalten, auch wenn es zwishen den feiertagen deutlich tiefer ging. Dafür steht der Wechselkurs viel zu hoch : 1,1457 sind mit der letzten Zinsanhebung einfach lächerlich. 1,12 wären noch zu hoch, aber wenn der amerikanische Präsident ausrastet, rasten die Anleihemärkte eben mit und das triebt den Euro nach oben.

In zwischen wurde durch die CDU-Fraktion des Bundestages herausgefunden, dass über 25 Milliarden € bereitgestellte Investitionsgelder nicht abgerufen worden sind, weil alle Firmen voll ausgelastet sind und keine weiteren Aufträge in vielen Branchen mehr angenommen werden. Noch nicht darin enthalten sind höchstwahrscheinliche Steuermehreinnahemen der letzten Monate dieses Jahres. Mein Beitrag vom 23.12. nimmt bereits jetzt deutliche Konturen an.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist trotz der "Schwierigkeiten" der Automobilbranche ungebrochen hoch.
Auch der Konsum und die Anschaffungsfreudigkeit der Verbraucher sind anders als die Stimmungsbarometer es voraussahen, klar auf kaufen ausgerichtet. Gerade dazu passt heute die Meldung, dass zum Jahresende die Teuerungsrate wieder deutlich gefallen ist, und so der Jahresdurchschnitt sogar bei nur 1,9% lag. Die Vorgaben für 2019 sind damit noch deutlich weiter fallend, denn der Ölpreis braucht noch Wochen, wenn nicht Monate bis er an den Zapfsäulen angekommen ist. Ein "Experte" meinte in n-TV, dass der Tiefpunkt und eine Trendwende auf dem Ölmarkt nicht im ersten Halbjahr zu erwarten ist.

Gleichzeitig wurde meine Prognose zu den Elektroautos auch bestätigt. Jetzt im Winter bestehe eine klare Kaufzurückhaltung der Verbraucher, was Verbrennungsautos angeht. Nicht nur Diesel sondern auch Benziner werden immer weniger geordert - im Hinblick auf die 2019 kommenden Elektroautos. Wenn ich mit der Taxe hier in Berlin unterwegs bin, so fällt es richtig auf, dass immer mehr Carsharing von Elektroautos (Car2go usw.) unterwegs sind. Und sieht man diese Autos fahren so merkt man, dass elektrisch nicht nur sauberer und günstiger sondern auch vor allem an den Ampeln viel schneller ist.

Für mich ist das Resümee des Jahres 2018, das ich mit ins neue Jahr nehme folgendes :

Die Gier der Menschen wird dafür sorgen, dass CO2-Probleme viel schneller durch den Umstieg auf Elektromobilität behoben werden, als es Klimaschutzabkommen usw. vollbringen können. Die Trendwende ist vollzogen und bitte nicht glauben, dass das, was mit Flachbildschirmen und Handys möglich war und gekommen ist, nicht auch mit Autos so kommen wird. Das Thema der Jahre 2019 und 2020 wird Lithium sein. Und welch ein Zufall, dass ausgerechnet hier in Deutschland und genau als die letzte Zeche der Steinkohleförderung geschlossen wurde, riesige Vorkommen entdeckt worden sind. Für diresen Bereich ist es nahezu unfassbar, dass Deutschland im 21. Jahrhundert ein großer Rohstoffförderer wird.
Dann wird zu der unschlagbaren "Made in Germany" Qualität auch noch das "Mined in Germany" kommen, die die Kosten für die Akkus niedrig halten wird.

Deswegen :

Liebe Banken !
Ihr habt in den vergangenen Monaten und Jahren aus Leibeskräften geheult, und die Anleger auf vielen Kanälen und durch viele Mittel verunsichert, nur damit ihr so gut ihr konntet die Stimmungslage zu wieder steigenden Zinsen beeinflussen wolltet. Doch damit seid ihr gescheitert. Weder die Inflationsrate noch die Staatsverschuldung(en) werden hinreichenden Anlass geben, dass die EZB die Zinsen wieder anheben wird. Zum einen ist der wichtigste Punkt der, dass die EZB niemals in eine Vorlageposition gehen wird und die Zinsen vor der Teuerung anheben wird. Das hat sie niemals getan und wird es auch nicht in Zukunft tun (übigens wie die Fed auch nicht). Zum anderen reagiert der Markt und auch die Konjunktur extrem empfindlich auf finanzpolitische Maßnahmen, die schon vor der Druchsetzung eine Stimmungslage aufbauen, die wirtschaftsfeindlich ist.
Momentan haben wir bei einem Nullzins und beendeten Aufkäufen eine Teuerungsrate von 1,9 % für den Jahresdurchschnitt 2018 mit fallender Tendenz. In diesen 1,9% sind jedoch Energiepreise (Öl und Gas) enthalten, die so nicht mehr für eine sehr lange Zeit auftreten werden. Hier wird erst noch eine lang anhaltende Anpassung der Preisniveaus nach unten umgesetzt werden müssen. Zur Jahresmitte dürft Ihr Banken froh sein, wenn 1,6% Inflation vorhanden sind, die verhindern, dass die Aufkäufe wieder starten.

Aber seid guten Mutes !
Siemens, Bauknecht, Bosch und Miele usw. werden euch im kommenden Jahr die neuesten Modelle ihrer cloudgesteuerten Waschmaschinen vorführen, mit denen Ihr völlig gefahrlos die Gelder waschen könnt, die bislag nur von euren Mitarbeitern unter extremer Vorsicht vor Strafverfolgung gereinigt werden konnten. Ist die Cloud erst installiert, so verschwindet jede persönliche Verantwortung und Haftung. Schliesslich kann man die Starttaste von jedem beliebigen wlan-Hotspot aus betätigen ohne sich zwingend identifiziren zu müssen.
Das wäre mal eine günstige Gelegenheit über das Personalmanagement das Outsourcing voranzutreiben und das Personal zu mehr Heimarbeit zu bewegen. Und wer weiss, vielleicht startet ja mal eine Mitarbeiterin mit einer App und einem Knopfdruck sowohl ihre eigene Waschmaschiene als auch die Geldwäsche.

Alles Gute

Der Chartlord  

7523 Postings, 4972 Tage ChartlordDas Jahr fängt gut an

 
  
    #1280
02.01.19 23:06
Wie erwartet hat der Dax seine Unterstützung nicht nach unten durchbrochen.
Die Faxen zwischen den Feiertagen haben die Marktteilnehmer nicht ernst genommen.
Noch sind allerdings nicht alle aus den Feiertage aus dem Urlaub zurückgekommen.

Dafür werden aber schon in dieser verkürzten Woche die ersten Positionen aufgebaut, die zumindest die erste technische Gegenbewegung der letzten ungebremsten Abwärtsbewegung einleitet. Noch stehen die dazugehörigen Ziele nicht fest, aber wie immer hat das 61er Retracement die oberste Priorität. Das läge allerdings schon bei 11050 (bzw. 12 290 wenn man das Allzeithoch als Ausgangspunkt nimmt) Punkten aus dem letzten Verlaufshoch und hat - je nach Zeitschiene - bereits das gesamte Ende der Abwärtsbewegung zum Inhalt.

Nachbörslich geht es noch weiter hoch, so dass mit jedem Punkt Abstand zur Unterkante der Unterstützung die technische Aufwärtsbewegung an Substanz gewinnt.

Der Chartlord  

7523 Postings, 4972 Tage ChartlordUnd auch der Wochenschluss hat gehalten

 
  
    #1281
1
05.01.19 09:03
Auch wenn es zwischen durch in der verkürzten Woche tiefer nach unten ging, so ist das eben nicht aussagekräftig genug. Zuviele Teilnehmer waren noch im Urlaub, und so ist es nicht verwunderlich, dass der Markt die Rückkehr aus dem Urlaub zum Wochenschluss einpreist. Das klingt zwar merkwürdig, ist aber Tatsache, weil ansonsten die Rückkehrer alleine vom gesteigerten Volumen her den Markt am Montag leerkaufen würden und der Dax ohne die heutigen Teilnehmer ansteigen würde. Aber das nimmt man ruhig, und in der technischen Reboundphase gerne mit.

Da Dax und Dow beide mit über 3% gleich angestiegen sind, wird eine neue Marktphase eingeläutet, in der alle Belastungen einschliesslich Handelsstreitigkeiten und Brexit vollsändig eingepreist sind, jedoch die über den Erwartungen liegende feste Konjunktur die Trendumkehr einleitet und begleiten wird. Zinsängste sind schon jetzt verflogen, weil trotz der guten Konjunktur keine Überhitzung einsetzt und auch ein unerwartetes Innehalten der Fed bei den weiteren Zinsschritten für eine Rückkehr in Aktien gerade zum jetzt günstigen Kurs ermöglicht. Von der Zinswende in Europa ganz zu schweigen. Hier wird 2019 nichts angehoben. Da dürfen die Banken zufrieden sein, wenn keine neuen Aufkäufe gestartet werden.

Da rein technisch der Anstieg vom Freitag erheblich ist, ist eine Rückkehr zur unteren Unterstützungsrange kaum mehr möglich. Die Anschlusskäufe der Urlauber am Montag werden zumindest den Schlusskurs vom Freitag stützen aber eher weiter antreiben. Nächstes Ziel ist die technische Gegenreaktion aus dem letzten Oktober, die den Kursfall auf 11 525 zum Anstieg bis auf 11 770 korrigierte. Dort sehe ich eine erste Widerstandsrange, an der der Dax zumindest nicht im ersten Anlauf vorbeikommt. Falls doch, ist sofort das 61er Retracdement vom Allzeithoch das Ziel. Da die Volatilität zugenommen hat, ist dieses erste Ziel schon in der nächsten Woche erreichbar. (= 6% in 5 Handelstagen) Zeitlich würde das vor den nächsten Berichten passen, zu denen die Kurse lieber etwas höher seitwärts gehen, weil die letzten harten Zahlen besser als erwartet ausgefallen sind.  

Der Chartlord  

7523 Postings, 4972 Tage ChartlordDas Werken der Hämmer

 
  
    #1282
1
07.01.19 14:02
geht immer weiter und wird nicht in 2019 oder 2020 gebremst.
Ich kann nicht nachvollziehen wie sehr man der hohlen Stimmungsmache der Banken und ihrer Zinsknechte nachrennt, indem man realitätsfremd behauptet, der Aufschwung oder wie BM Scholz behauptet "die fetten Jahre" seien zu Ende.

Ich bin nicht Joseph sondern der Chartlord, deswegen kann ich mit Fug und Recht sagen, dass auf 7 fette Jahre 7 noch fettere Jahre folgen werden. Man wird das daran erkennen, dass entgegen vielen Erwartungen und voreiligen Ablehnungen die Steuern in Deutschland doch gesenkt werden und die Staatseinnahmen wider besseren Wissens des BM Finanzen (oder ist der wirklich so dumm ?) weiter ansteigen werden, weil Jahr für Jahr weitere 500 bis 700 Tausend zusätzliche Stellen besetzt werden und dennoch die Nachfrage nach Personal nicht nachlässt. Möglicherweise spielen auch SPD-interne Vorgänge eine Rolle bei denen Herr Scholz bei passender Gelegenheit (jedenfalls für SPD-Anhänger) als Finanzretter der Republik darstehen will, weil er als Kanzlerkandidat ins nächste Bundestagswahlrennen gehen will.

Merkels "weiter so" wird in der MIgrationspolitik keinen Bestand haben, aber in der wirtschaftlichen Entwicklung schon, denn dafür sind nur zwei Faktoren notwendig, die parteiübergreifend gefordert und beibehalten werden. Das ist die schwarze Null im Haushalt und die Nullzinspolitik der EZB. Selbst einige verirrte Anhänger der AfD, die für einen Wiederanstieg der Zinsen plädieren, tun das natürlich nur, wenn das nicht als Vorreiter der Teuerung durch die EZB erfolgt, sondern nur als Gegenmaßnahme einer finanzpolitischen Reaktion auf eine beginnenden Überhitzung der Wirtschaft.

So schlimm die Haushaltsverfehlungen der Italiener und der Franzosen sind, sie sind in der Summe aus europäischer Sicht nicht annähernd gleich groß wie die deutsche Konsolidierung unserer Finanzen. Europäisch sind wir bereits so stark, dass wir aus eigener Kraft diese Belastungen der Währung locker ausgleichen können. Die interne Wirtschaftsentwicklung unserer Nachbarn wird in dieser fragilen Lage der Wirtschaft jedoch gestärkt, weil zusätzliche Nachfrage durch die Verschuldung entsteht, die zumindest zum Teil eben durch unsere deutsche Sparpolitik ausgeglichen wird. Solange auch für unsere nachbarn der Nullzins bleibt, wird auch dort das Wachstum die Risiken übersteigen und mittelfristig bis langfristig auch die Staatsfinanzen erholen lassen.

Der einheitliche Wirtschaftsraum der EU hat zwar keine einheitliche Wirtschaftspolitik, aber vereinheitliche Wirkungen, die über die Summenbildung zumindest von der EZB her gesteuert werden können. Und die momentane Summe geht sowohl in die richtige Richtung, und lässt sich als auch gar nicht so leicht verändern. Selbst der negative Einlagezins der EZB hat so seine Berechtigung und fördert diese Entwicklung. Noch ist es nicht soweit, aber nicht mehr lange und die Zahl der Beschäftigten in Europa wird überall den stärksten Faktor der positiven Entwicklung ausmachen.

Dann werden unsere Nachbarn schematisch wie wir mit der schwarzen NUll bei sich das gleiche bewirken wie wir bei uns.

Der Chartlord

 

7523 Postings, 4972 Tage ChartlordWas ist nun alles eingepreist ?

 
  
    #1283
09.01.19 11:43
Was für ein Brexit ist im Dax eigentlich eingepreist ?
Keiner weiss etwas genaueres, aber eigentlich weiss jeder dass in den Kursen der allerhärteste Fall bereits eingepreist ist.
Damit steht der Weg offen für jede Form des auspreisens, alleine schon deswegen weil selbst ohne Vertrag die Wirtschaft und die Gesellschaft nicht tatenlos mit ansehen werden wie alles den Bach runtergeht. Hier werden zumindest einige Puffer ohne die Regierungen duche die Wirtschaft selbst angebracht, die dan aber auch den vormaligen Kursverfall entsprechend zurücknehmen werden.

Restriktionen, die über zusätzliche Kosten als Pauschbeträge oder geringfügige Prozentsätze hinausgehen, werden stillschweigend von allen Steiten verhindert werden. Verbote und/oder Beschränkungen werden so weit wie möglich vermieden. Das mag dazu führen, dass zumindest in der ersten Zeit gewisse Belastungen zu einem verringerten Wirtschaftsaufkommen anfallen wird, aber der Markt auch ohne Regelung seinen Bedürfnissen so weit wie möglich nachkommen wird. Gerade auf Seiten der Briten wird die Insellage ihre benötigten Importe schon frühzeitig - wenn auch verteuert - wieder aufnehmen.

Auch wenn es keine vertragliche Regelung geben wird, die Umstände werden den gegenwärtigen Daxanstieg weiter tragen und verlängern.
Auf der Zeitschiene wird das zumindest bis zum Austrittsdatum andauern.

Der Chartlord  

7523 Postings, 4972 Tage Chartlord2019 - das Jahr nach der Wende

 
  
    #1284
10.01.19 11:05
Mit seinen Zahlen hat BMW soeben bewisen, dass die Mobilitätswende zur Elektromobilität 2018 vollzogen worden ist.

Mit über 140 000 Elektrofahrzeugen in 2018 hat BMW eine gute Ausgangsbasis für 2019 geschaffen. Jetzt sollen 500 000 Stück in diesem Jahr verkauft werden. Ofensichtlich geht der Verbraucher davon aus, dass Autos mit einer Reichweite von ca. 400 Km vollständig ausreichend für einen Umstieg sind. Ich gehe davon aus, dass sich bereits 2030 kaum noch jemend daran erinnern wird, als die Autos noch Verbrennungsmototen hatten.

Entsprechend auch die komischen Klimaziele, die politisch formuliert, aber nirgends eingehalten wurden, werden einfach durch die Gesellschaft und das CO2-Verhalten der Verbraucher weltweit durch eine saubere Mobilität zu weit niedrigeren Grenzwerten geführt. Die Menschen sind schon vernünftig, nur das Angebot der Wirtschaft muss daran angepasst werden.

Und wie immer werden wir in Deutschland auch am meisten davon profitieren.

Der Chartlord  

7523 Postings, 4972 Tage ChartlordDie Zeiten ändern sich

 
  
    #1285
11.01.19 09:06
Früher war es nicht üblich geringfügige Korrekturen bei der Ölförderung sofort an den Markt weiter zu geben. Zu groß war der Spielraum, in dem die Förderqoute mit den Lagerbeständen, mit dem direkten Verbrauch und mit den Termingeschäften alle Schwankungen ausgleichen konnte.

Dem ist jetzt nicht mehr so.
Zum einen ist die OPEC gespalten und obendrein sind nicht alle Produzenten darin vertreten.
Zum anderen ersetzen Tag für Tag immer mehr neue Elektroautos weltweit die verschrotteten Verbrennungsautos. Damit sinkt die Nachfrage jeden Tag ein weiteres Stück. Mein Beitag von gestern in dem die Zahlen von BMW enthalten waren, ist nur ein kleines Beispiel, denn in China ist diese Quote drastisch höher.

Damit ist keine Spirale sondern eine Spiraltreppe losgetreten, denn die direkte Nachfrage, die sich aus dem sofortigen Verbrauch ergibt, sinkt immer weiter. Die Anpassung der Fördermenge folgt dem nur langsam, was dann zwangsläufig in der Zwischenzeit zur Erhöhung der Lagerbestände führt. Das Problem dabei ist, dass viele Länder dringend auf diese Einnahmen angewiesen sind. Vielleicht nicht die Saudis, aber Venezuela und Russland um so dringender. Entsprechend verhält sich schon jetzt zu Beginn dieser Entwicklung der Ölpreis. Nach dem Fall auf das Verlaufstief, kam die Korrektur der Fördermenge und der leichte Wiederanstieg des Ölpreises. Nur weiter als jetzt wird dieser Anstieg (ohne kräftiges Zocken) nicht mehr gehen, denn jetzt ist die nächste Phase des weiteren Nachfragerückganges an der Reihe, der die Lagerbestände wieder weiter anfüllt. Natürlich sind wir hier bei der sinkenden Nachfrage im Kommabereich, aber in einem akkumulierenden. Schon zur Jahresmitte wird aus diesem Kommabereich mindestens ene einstellige Prozentzahl geworden sein.

Und das, wo erste zaghafte Umstiege auf Elektroautos erst begonnen haben.
Kommt erst der richtige Massentrend, so wird der Ölpreis wegbrechen. Ich rechne damit im kommenden Jahr.

Gleichzeitig kommt noch etwas anderes, von dem ich noch nicht geschrieben habe.
Es wird der Zeitenwandel zum nicht mehr ausreichenden Goldangebot sein.
Mit der neuesten Generation von IT-Technik ist auch ein höherer Bedarf an Industriegold verbunden. Förderung und Recycling können das nicht mehr abdecken. Dadurch wird der Goldpreis bis zu Sättigung der Nachfrage nach neuester IT-Technik ansteigen. Das wird zumindest in den nächsten 5 bis 6 Jahren so sein. Natürlich läst sich das nicht mit der umgekehrten Entwicklung auf dem Ölmarkt vergleichen, aber ein stabiler Aufwärtstrend wird daraus abzulesen sein.

Das heisst nicht, dass ich zum Investieren in Gold rate, ganz im Gegenteil. Dazu ist es meiner Meinung nach viel zu früh. Schon ein einziges großes Vorkommen, das großtechnisch abgebaut werden kann, reicht aus um diesen Mehrbedarf mindestens zu decken. Noch wurde so etwas nicht entdeckt, aber genau wie bei den Ölvorkommen vor 10 bis 20 Jahren rechne ich fest damit, wenn man erst richtig anfängt zu suchen.

Daher sind und bleiben Aktien meine erste Wahl.

Der Chartlord  

7523 Postings, 4972 Tage ChartlordAbwarten und Tee trinken ?

 
  
    #1286
14.01.19 08:02
Nö, ich trinke nur Kaffee, und der reicht auch aus um die Brexitabstimmung zu überbrücken.
Das Ergebnis dürfte ja inzwischen hinreichend fest stehen, so dass es keine Überraschung geben wird.
Das gilt übrigens auch für die Finanzmärkte, die heute und morgen vor der Abstimmung im Unterhaus keine Faxen machen werden.

Daher wird sich auch solange der Dax kaum von der Stelle bewegen.


Ich werde auch solange abwarten und erst danach wieder schreiben.

Der Chartlord  

7523 Postings, 4972 Tage ChartlordNoch kann man nichts erkennen

 
  
    #1287
16.01.19 09:05
Alles ist wie vor der Abstimmung.

Und ganz ehrlich - ich erwarte auch keine Hysterie oder Panik.
Alles war bekann und eingepreist.
Jetzt ist es da und das wirklich gute daran ist, dass jetzt keine weiteren Spekulationen
in den Märkten sind, die für Unsicherheit sorgen werden.

Ganz im Gegenteil !

Da der Brexit ungeordnet kommen wird, aber der schon eingepreist ist, werden von jetzt ab
alle wirtschaftlichen Abstriche/Abschläge vom der Maximalerwartung abgezogen, so unter dem Motto :

"Zwar ungeordnet, aber harmloser als erwartet."

Das wird den Dax zumindest bis zur Jahresmitte auf Trab halten, denn eingepreist ist praktisch der Niedergang der britischen Wirtschaft, die mit ihrem Anteil an der europäischen Wirtschaft die EU-Staaten mit in den Abgrund reissen wird.
Von der stimmung her ist selbst dieser ungeordnete Brexit ein Befreiungsschlag, der nicht läönger auf die Börsenkurse drücken wird.
Von heute an wird wieder auf harte Zahlen geachtet und nicht auf unsichere politische Börsen rund um den Ärmelkanal.

Der Chartlord  

7523 Postings, 4972 Tage ChartlordEs steigt, was steigen muss !

 
  
    #1288
17.01.19 09:07
Alle sehen im Momennt nur dn Benzinpreis, der durch den fallenden Ölpreis langsam nach unten geht. Aber eigentlich ist der Kerosinpreis für die Flugzeuge noch wichtiger. Das liegt nicht so sehr an den Kosten für die Pasagiere sondern viel mehr an den Preisen für die Luftfracht.

Luftfracht ist entweder Expressfracht, verderbliche Fracht oder teures Frachtgut. Alle diese drei Typen sind jedoch im Verbraucherverhalten viel stärker an der allgemeinen Preisspirale beteiligt als billige Massenware, die nicht über die Luftfracht transportiert wird. Hier haben wir es mit einem Kostenfaktor zu tun, der viel nachhaltiger in die Teuerungsrate unserer Wirtschaft einfliesst als auf den ersten Blick ersichtlich ist.

Eine Europalette verpackter Smartphones, die über Luftfracht aus den USA oder China nach Deutschland geliefert werden, und für die ein vielfaches an Transportkosten bezahlt werden muss, hat viel mehr Einfluss auf die Teuerungsrate als eine Europalette voller Bananen, die mit der Seefracht transportiert werden. Nur nimmt die Luftfracht vom Preis her gesehen viel stärker zu als die Seefracht, die mit immer gößeren Containerschiffen der Preissteigerung entgegenwirken kann.

Damit wird jedoch die Inflationsentwicklung durch die weiter sinkende Nachfrage nach Verbrennungstreibstoffen, die wir auch wieder jetzt in den neuesten Zulassungs- und Verkaufszahlen der Automobile sehen können, weiter sinken. Langsam aber stetig wird dadurch der Ölpreis immer weiter nachlasssen. Der Chart des Ölpreises hat jetzt die erste technische Gegenreaktion vom Verlaufstief abgeschlossen und wird nach einer Seitwärtsphase, deren Dauer von der Fördermenge abhängig ist, ein neues Verlaufstief ausbilden. An den Zapfsäulen wird während dessen der Spritpreis dem Preisverfall nur langsam hinterher laufen, aber dafür stetig. Gestern konnte ich hier in Berlin erstmalig nach langer Zeit wieder 1,26 € für Super an einer freien Tankstelle sehen.

Das jedoch ist nicht der Stoff aus dem Zinserhöhungen der EZB gemacht werden.
Man darf schon jetzt zu einem so frühen Zeitpunkt im Jahr davon ausgehen, dass die Inflationsrate in Deutschland und in Europa 2019 unter der von 2018 liegen wird. Auswirkungen eines harten Brexits werden auch eher auf die Preise drücken als sie trotz einer Erhebung von Einfuhrzöllen anheben. Hier muss der Markt erst neue Parameter schaffen, die er aber zumindest zu Beginn durch Preisstabilität stützen wird. Schliesslich werden die Unternehmen keien Kunden verlieren wollen, die wegen Preisanhebung zur Konkurrenz wechseln würde.

Obendrein ist noch nicht einmal gesagt, dass die Regierung in London automatisch Einfuhrzölle aus der EU verhängen wird.
Hier stehen die Chancen, dass es zu einer "Zollverhinderungsunion" kommen wird sehr gut. Zollunion nein und keine beiderseitige Bindung gegenüber Dritten - bilateraler Zollverzischt zwischen England und der EU ja. Das wäre ein Weg eines harten und weichen Brexits zugleich.

Der Chartlord  

7523 Postings, 4972 Tage ChartlordDas könnte ein interessanter Tag werden

 
  
    #1289
1
18.01.19 10:28
Schon heute Vormittag ist der Dax an die nächste Haltemarke bei 11 050 herangelaufen, aber ohne sie ernsthaft zu testen.

Das könnte heute zum Wochenschluss ganz anders sein, wenn der Xetrahandel sich dem Ende zu neigt und die Käufer ein Kaufsignal über das Wochenende in die nächste Woche mitnehmen wollen. Wegen der mäßigen Umsätze wären dafür keine riesigen Geldmengen erfoderlich, aber hinsichtlich der Ernsthaftigkeit wären schon diese normalen Umsätze groß genug um den Dax nachhaltig nach oben zu trreiben. Wegen des Wochenschlusses müsste man zumindest am Montagvormittag mit Anschlußkäufen rechnen, die den Dax auch in der kommenden Woche über der Marke von 11 050 halten bzw. weiter ansteigen lassen würden.

Rein technisch würde dieser Anstieg das Stimmungsbarometer deutlich verbessern, denn in der laufen Berichtssaison rechnet niemand mit ernsthaften Kurseinbrüchen, weil eben die Konjunktur im vierten Quartal ordentlich gewachsen ist. Negative Aussichten wegen irgendwelcher Handelskriege oder wegen des Brexits sind längst eingepreist, da werden höchstens die nicht eingetretenen Negativfolgen wieder ausgepreist.

Der Chartlord  

7523 Postings, 4972 Tage ChartlordDas könnte eine interessante Woche werden

 
  
    #1290
1
21.01.19 09:01
Nach dem interessanten Freitag, der alles gehalten hat, was er versprochen hatte, wird sich zwangsläufig eine interessante Woche anschliessen. Nicht nur dass diese Woche in der laufenden Berichtssaison stattfindet, nein auch technisch ist der Dax aus der Bärenrally ausgebrochen und in seine neutrale Zone eingetaucht. Diese Zone ist sehr breit und auch die laufende Zeitschiene reicht für diese Zone mindestens bis zum Ende des ersten Quartals, aber wohl eher bis zum tatsächlichen Brexit. Versciebt sich der, so schlieest sich die Zeitschiene an und geht in eine (aber wirklich nur eine !) Verlängerung. Sollte ein spielchen auf Zeit dabei herauskommen, so werden alle Märkte weltweit das als das faktische Ende des Brexit ansehen.

Dann werden die Märkte anspringen und in die steigende Zone steigen.

Findet der Brexit aber statt, so verlängert sich die Seitwärtsphase aller Aktienmärkte, und zwar um so lange und soviel wie Auwirkungen des Brexit außerhalb Englands zu spüren sind. Was an der Londoner Börse passiert, wird für die Märkte egal sein, denn nur außerhalb Britanniens finden Reaktionen auf den Brexit statt. Innerhalb des britischen Wirtschaftsraumes ist längst alles eingepreist, und nur fehleinpreisungen werden wieder ausgepreist. Ansonsten werden die Briten nur reguläre Berichte bewerten und berücksichitgen. Einzige Aunahme wären völlige Embargos der EU, die jedoch sehr unwahrscheinlich sind und sein werden.

Damit wären wir für heute undm den Rest dieser Woche bei einer normalen Berichtssaison, die schon heute früh linear passend mit Nachrichten eingeläutet wird. Die Erzeugerpreise sind nicht s stark gestiegen wie Analysten es erwartet hatten. Das ist Feuer im Motor der Nullzinsen.
Auf der Zeitschiene der Teuerungsrate sind diese Zahlen noch vor dem Beginn des Ölpreisrückganges angesiedelt, der erst in den nächsten, kommenden Zahlen enthalten sein wird.

Die reinen Geschäftsberichte werden zumindest hier in Deutschland kaum Überraschungen bringen. Die Autos liegen auf Halde oder sind verkauft, die übrigen Wirtschaftsbereiche haben übervolle Auftragsbücher, die sich auch nicht im ersten Halbjahr leeren werden. Damit wird sich der Aufschwung nach der Absorbtion der Fehlproduktion der Automobilbranche fortsezen. In einigen Berichen sogar noch etwas ausweiten, je nach dem ob dort Beschäftigte erfolgreich angeworben werden können.

Nur 2019 wird das mehr und bessere Auswirkungen auf die Wirtschaft unserer Nachbarn haben als in den letzten Jahren.
Da die Zinsen auf Null bleiben werden, wird auch die Überschuldung zumindest in Italien und Frankreich positiv im Jahresverlauf die Wirtschaften ankurbeln ohne zu überhitzen. Die Beschädftigung wird auch dort ansteigen und bei einer vernünftigen Entwicklung auch dort eine Trendwende zu weniger Staatsverschuldung einläuten. Einzige beide Bedingungen sind erstens keine Zinsanhebung (jedenfalls keine, die die Haushalte in der EU beeinträchtigt) und zweitens keine noch weiter ansteigende Staatsverschuldung in 2020. Dann können auch unsere Nachbarn die Konsolidierung der Haushalte vornehmen ohne das Wachstum zu beenden.

Ob wir darauf hinauslaufen, werden wir such schon in dieser Woche sehen, in der nur eine kleine Bullenflagge im Dax ansteht, und ansonsten der Kurs weiter zum oberen Rand der Range im neutralen Bereich fortgesetzt wird.

Der Chartlord
 

7523 Postings, 4972 Tage ChartlordDas Jahr der Wahlen

 
  
    #1291
23.01.19 10:27
Europawahljahr und drei Landtagswahlen stehen 2019 an.
Und es wird hoch hergehen.

Le Pen und AfD werden aus der Stimmungslage heraus die Ergebnisse der anderen Parteien drastisch verringern.
Mehr als nur ein kleines Zeichen gegen ein Europa, das seine Wähler nicht mehr ernst nimmt.
Wenn britische mündige Bürger für einen Ausstieg aus der EU stimmen, kann man kein Verständnis dafür haben, dass EU-Politiker den Brexitvertrag so gestalten wollen, dass ein signifikanter Teil einen festen und dauerhaften Verbleib in der EU bewirkt. Das haben nicht nur die britischen Unterhausabgeordneten sondern auch die Wähler der EU mitbekommen.

Nur ein harter Brexit ist ein Ausstieg, und für den braucht man keinen Vertrag.
Alles andere ist ein Weichgemerkele wie zum Beispiel auch die Flüchtlingsaufnahme, die die Briten ja gerade ablehnen und deswegen für den Brexit gestimmt haben. Wie soll man dann der britischen Wählern erklären, dass man zwar austritt und keine Flüchtlinge aufnehmen will, aber die Rechtsprechung des EuGH für alle Zeiten zu dieser Frage befolgen soll. Nein, das ist die Umkehr des Abstimmungsergebnisses durch Merkulantur auf dem Verwaltungweg.

Charakteristisch auch die Lösung, die die EU vorschlägt : Ein neues Referendum, ggf. solange abstimmen bis das passende Ergebnis erzielt wird.

Wer dieses "europäische" Verhalten betrachtet, erkennt, dass es sich nur um ein Diktat von Deutschland und dem französichen Schergen Merkels handelt, die in dieser Hinsicht immer mehr den Rückhalt in der eigenen Bevölkerung verlieren. Und das Maß dieses Verlustes wird am Wahltag bekannt gegeben. Nicht nur die Gelbjacken haben in Frankreich gemerkt, dass die Nazitussi bei der letzten Präsidentschaftswahl Recht hatte :
Frankreich wird von einer Frau regiert, nur nicht von einer Französin sondern von Frau Merkel.

Aber selbst die gelb gekleideten Hooligans auf den Pariser Straßen sind nichts gegen die wütenden Wähler in den neuen deutschen Bundesländern. Hier gibt es keinen randalierenden Mob auf den Straßen, sondern hier wird des Volkes Zorn in die Wahlurnen gelangen und nichts und niemand wird an der Veränderung der Mehrheitsverhältnisse etwas ändern können. Ursächlich dafür ist auch Chemnitz, wo eine Straße der Ort eines Verbrechens war, das von den Linken als Vergleich mit/zu Hitlergrüßen mißbraucht wurde. Das hat kein Bürger der neuen Länder vergessen. Die Linken nicht, weil sie denken so die Nazis in die Schrenken gewiesen zu haben. Die übrigen, weil so das Leben und/oder Überleben in Deutschland nur noch zu einem politischen Maß an Naziverschreiung geworden ist. Denn wer einen Ermordeten schweigend betrauert, wird mit den Nazis gleichgestellt, die zwar auch schweigend trauern, aber mit Hitlergruß.

Das lässt sich kein aufrechter Bürger bieten.

So sind es sind die bisherigen Nichtwähler, die fast vollständig zur AfD gehen, die für den Umschwung sorgen werden. Rechnet man mal hoch, so werden 1% weniger Nichtwähler irgend etwas zwischen 3 und 5% mehr Stimmen für die AfD ausmachen. Da reicht der Wahlslogan :
Wer eine Änderung haben will, muss sie auch wählen. Nicht wählen heisst weitermachen wie bisher.
Nur merkwürdig wie sich neben der AfD auch eine außerparlamentarische Bewegung wie Pegida zumindest teilweise etablieren konnte. Normalerweise ist so eine Art von zweigleisiger Bewegung nicht üblich. Die letzten großen Vergleiche waren die 68er APO, die RAF und die Friedensbewegung, die erst nur außerparlamentarisch vorgingen aber später in die SPD (68er) und die Grünen (Friedensbewegung) nur noch parlamentarisch sich organisierten. Die Terroristen der RAF konnten keine politische Heimat im Parlament finden und sind an ihrer eigenen kriminellen Vorgehensweise gescheitert.

Wer nur Parolen schreit, Menschenketten bildet, Kerzen anzündet, Blumen und/oder Kränze niederlegt, Plakate und/oder Fahnen hochhebt, in Foren diskutiert, Fäuste ballt, Hände vorstreckt oder ideologische Gesänge anstimmt, gehört zu denen, die später in den Parlamenten mehr erreichen, als die, die auf andere schiessen, Menschen verprügeln, oder mit Steinen bzw. Brandsätzen werfen.

Wer als Nichtwähler vor Wut auch schon mal seine Faust geballt hat, weiß wovon ich rede.

Und wer seinen Anstand nicht verloren hat und deswegen als Nazi verschrien wird, wird dafür sorgen, dass Nazis und Nazischreier gleichermaßen aus unserer Gesellschaft verbannt werden.

Der Chartlord  

7523 Postings, 4972 Tage ChartlordAnders als zuvor

 
  
    #1292
1
24.01.19 10:08
Früher war ja angeblich alles besser usw.
Nur leider nicht in der deutschen Wirtschaft.
Früher gingen sofort die Lichter aus, wenn Wolken am Horizont zu sehen waren.
Dann wurden Aufträge storniert, Leute entlassen und Produktionsstandorte ins Ausland verlegt.

Das war einmal, diese Zeiten sind zumindest für ganz, ganz lange Jahre vorbei.
Jetzt bedeuten diese Wolken Wasser auf die Mühlen der Firmen, die wegen der anhaltenden Personalnotlage
nicht in der Lage waren zu expandieren.

Aber gemach, wenn selbst die Bahn in 2019 sage und schreibe 22 000 neue zusätzliche Stellen ausschreibt,
so wird der Effekt in der deutschen Wirtschaft zwar gerne erwartet, aber leider nicht gesehen.
Nirgends wachsen Beschäftigte in der benötigten Menge auf Bäumen. Nirgends fliehen Leute übers Mittelmeer,
die Deutsch sprechen und eine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen können. Damit bleibt es zum größten Teil
nur bei einer Erwartungshaltung, die jedoch anders als früher in einen direkten Puffer für "schlechte Zeiten" mündet.
Wenn zum Beispiel Ford in Deutschland 1500 Leute entlässt, so sind die schneller vom Arbeitsmarkt neu vermittelt, als
ihre Entlassungspapiere gedruckt werden können.

Die Menge der offenen Stellen sorgt dafür, dass nachlassende Wirtschaftsteilnehmer ihre Kapazitäten, zumindest was die
Beschäftigten angeht, der besseren Entwicklung in anderen Firmen zur Verfügung stellen. Das gab es so noch nie in Deutschland.
Das aber wird dafür sorgen, dass der Aufschwung anhält, selbst wenn die Produktion der Verbrennungsautomobile nur für
die Halde weiterläuft.

Maschinenbau, Bau, Handwerk, Einzelhandel und öffentlicher Dienst/Beamte sind Bereiche, die weit stärker nach Beschäftigten
nachfragen als wenige, andere Bereiche abgeben. Das wird zwangsläufig dazu führen, dass es keinen Einbruch in der Wirtschaft geben wird.
Die Kassen der öffentlichen Hand haben nicht nur das Geld für diese neuen Stellen und auch für Lohnsteigerungen, nein das Geld reicht auch schon längst für eine Steuerreform. Besonders, wenn diese Anreize zur Anschaffung und nicht zur Anhebung der Sparquote enthält.

Die Dauer dieses Zustandes hängt fast einzig und allein von der schwarzen Null bei gleichzeitigem Nullzins ab.
Diese Aussage wird schon jetzt bestätigt, in dem die Italiener schon jetzt darauf hinweisen, dass ihre Staatsverschuldung zu
keiner weiteren Belastung sondern zu Mehreinnahmen und späteren Rückführungen der jetzigen Verschuldung führt. Schematisch
also das gleiche wie bei uns umgesetzt werden kann. Man darf das mit Argusaugen beobachten, aber grundsätzlich ist das so
durchaus möglich. Volkswirtschaftlich muss man einfach in der heutigen Zeit beachten, dass Aufwendungen für schwachsinnige
Energiepreise wie Benzin usw. von einem Umstieg auf Elektrizität so weit profitieren, dass erhebliche finanzielle Ressourcen frei
werden, die anderweitig für Wachstum sorgen. Und das weltweit.

Nicht der sichere Niedergang der Petroindustrie wird das 21. Jahrhundert bestimmen, sondern der Aufstieg der sauberen Energie, die zugleich
den wirtschaftlichen Spielraum der Bevölkerung erheblich erweitert.

Der Chartlord  

7523 Postings, 4972 Tage ChartlordNachtrag

 
  
    #1293
24.01.19 20:16
Am Nachmittag hat Mario Draghi betont, dass die derzeitige Wirtschaftslage in Europa keine Zinswende auf absehbare Zeit erlaubt.

Zu groß sei das Risiko einer zusätzlichen Abschwächung der Konjunktur durch verfrühte Zinsmaßnahmen.
Unverändert muss die Wirtschaft der Vorbote einer notwendigen Zinswende sein, was aber wegen der vielen Faktoren, die genau dagegen sprechen nicht in Sicht sei.

Dennoch sei das Wachstum vorhanden und die vorsichtige Abschätzung gehe zwar langsam aber in die richtige Richtung.


Der Chartlord  

7523 Postings, 4972 Tage ChartlordGute Aussichten für den Dax

 
  
    #1294
27.01.19 18:03
Mit dem Wochen Xetraschluss nahe am Wochenhoch wird sich der Index nicht Lumpen lassen auch in der kommenden Woche weiter anzusteigen.

Technisch ist er im neutralen Bereich, der sehr weit und breit reicht. Sieht man sich den 3-Jahreschart an, so kann man an einer winzigen Spitze erkennen, wo der obere Rand diesere neutralen Zone ist. Der steile Anstieg am jahresbeginn 2017 wurde mit einer Spitze beendet und kan zu einer technischen Ruhepause am Fuß dieser Nadel bei ungefähr 11 600 zurück. Der Peak jedoch reichte bis ca. 11 900 und wurde in der Jahresmitte 2018 als tatsächliche Untergrenze des ansteigenden Bereichs bestätigt.

Das bedeutet, dass wir auf der Zeitschiene bis zum großen Verfallstag im März noch ca. 6% Daxanstieg vor uns haben, wenn der Index nicht schon vorher in den steigenden Bereich vordringt. Da dieser Verfallstag vor dem Brexit liegt, werden auch Zocker auf ihre Kosten kommen. Einzig die Banken werden nichts zu Lachen haben. Die Zinsen werden nicht ansteigen, der Wohlstand in Deutschland wird zu nehmen (gutes Beispiel sind die gerade jetzt beendeten Tarifrunden für das Flughafensicherheitspersonal), die öffentliche Hand wird auch bei den laufenden Tarifverhandlungen erstens von den vollen Kassen profitieren, zweitens massive die Gehälter anheben um den Rückstand zu der Wirtschaft abzubauen, und hoffentlich drittens wieder ausreichend Bewerber für die ausgeschriebenen Stellen zu finden.

In 2017 und besonders 2018 sind nirgends die benötigten Stellen voll bestezt worden. Siehe Leerer !!!
Kein Wunder, denn wer lässt sich schon für unter 3000 € erschießen oder rennt in ein brennendes Haus rein ?
Da muss man zweifeln, ob gerade jetzt die Werbung für 22 000 neue zusätzliche Stellen irgend etwas bringt.
Die noch vor Weihnachten bis Ende 2020 reichenden Aussichten auf Wachstum und steigenden Beschäftigungszahlen kann man jetzt schon ruhig auf mindestens bis Ende 2021 ausdehnen. Die dazugehörigen Steuerschätzungen werden wie üblich auch ständig weiter nach oben korrigiert werden müssen.

Verbesserte Aussichten sind auch rein schematisch die beiden Blöcke von Inlandswirtschaft und Exportwirtschaft.
Was an Volumen vielleicht international sich verringert, wird national mindestens wieder ausgeglichen. Aber realistisch betrachtet sind die personalintensiven Berufe nicht exportorientiert. Und schon jetzt beginnt sich auf ganz lange Sicht der Anteil und der Umfang der benötigten Sozialabgaben durch die Menge der Beschäftigung zu verringern. Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung und auch Rentenversicherung stehen deutlich besser da, als noch vor 4-5 Jahren erwartet. Die inzwischen gleichmäßig ansteigenden Löhne und offenen Stellen sind so fest strukturiert, dass das System langfristig gepuffert ist. (Ich will nicht davon sprechen, dass der fehlende Straßenbau und die maroden Brücken auch ein Puffer sind, aber sie sorgen dafür, dass mehr als genug Arbeit für immer noch 12 oder mehr Jahre volle Auslastung vorhanden ist.)

Sigmar Gabriel hatte als Wirtschaftsminister geschätzt, dass für mindestens 320 Milliarden € Bauvolumen teilweise dringender Bedarf bis Ende 2030 vorhanden ist. Das hat sich eher noch erhöht, aber der Witz dabei ist, dass schon jetzt erkennbar ist, dass das Geld dafür locker vorhanden sein wird, die benötigen Kapazitäten auf dem Bau jedoch nicht. Das Übel daran ist, dass je länger für die Reparatur benötigt wird, der zwischenzeitliche Verfall um so größer sein wird.

Von anstehenden Modernisierungen der IT-und Stromleitungen sowie Sendeanlagen ganz zu schweigen.
Damit hat die Binnenwirtschaft den Export still und leise überholt.

Der Chartlord
 

7523 Postings, 4972 Tage ChartlordDie ersten Schätzungen

 
  
    #1295
30.01.19 11:51
für das BIP des ersten Quartals liegen nun vor.
Es wird davon ausgegangen, dass das Wachstum sich mit +0,5% günstig entwickelt, weil Nachholeffekte sich bemerkbar machen.
Dem würde ich nur zum geringen Teil zustimmen.
Die Automobilflaute hält weiter an und wird auch im restlichen ersten Quartal nicht abgebaut sein. Hier werden höchstens 50% der Belastung verringert werden. Die Auftragsbestände sind zwar wirklich auf Rekordhoch (und werden weiter ansteigen!) jedoch sind fast überall die Kapazitäten voll ausgelastet, was die Konjunktur voll am Laufen halten wird, aber keine Nachholeffekte in diesen Bereichen zulässt. Das würde Volumenzuwächse erfordern, die die ausgelasteten Kapazitäten nicht hergeben. Volle Auslastung ist eben voll - da geht nichts mehr.

Morgen kommen die neuesten Zahlen vom Arbeitsmarkt, der schon heute ein noch weiteres Anwachsen der Beschäftigungsnachfrage bekannt gegeben hat. Und genau das wirkt sich viel langfristiger aus als es die meisten Analysten erwarten. Hier wird noch mit alten Vorstellungen und Rechenmodellen gearbeitet, die auf die laufende Wirtschaftsentwicklung nicht anwendbar sind. Dafür gibt es mehrere Indizien. Einer davon ist die Tatsache, dass es in Zeiten eines erwarteten, harten Brexits keine Stornierung der offenen Stellen gibt. Ganz im Gegenteil kommt jetzt erst der richtige Schub durch die Bahn, die Bundeswehr und die öffentliche Hand zum tragen. Das wird ab dem zweiten Quartal zu extremen Auswüchsen führen.

22 000 Leute für die Bahn, 25 000 für die Bundeswehr, Lehrer, Polizei, Feuerwehr, Justiz und Finanzämter zusammen noch mal über 55 000 sind eine Armada von gesuchten Leuten, die nirgends so zu beschaffen sind. Von den Bauarbeitern, Betreuern und Kindertagesstätten ganz zu schweigen, die selbst fast 6-stellig suchen. Hier wird der Aufschwung nicht nur von sich selbst getragen, sondern auch zusätzlich durch die Geburten starken Jahrgänge ab 2023 weiteren Personalbedarf bekommen, wenn die in den Ruhestand gehen. Schematisch ist damit das kommede Jahrzehnt als pausenloses Wachstum durch die Binnenwirtschaft geprägt, das von ausländischen Faktoren wenn überhaupt so gut wie gar nicht beeinflusst wird. Was interessiert es die Bahn, die Bundeswehr, die Bauwirtschaft oder unsere öffentliche Hand, ob der Warenverkehr mit England gestört ist oder nicht.

Unser größter Teil der Wirtschaft findet hier statt, oder besser gesagt soll hier stattfinden, wenn es wieder freie Kapazitäten gibt, die hier bei uns ans Werk gehen. Für alle Vollwaschlappen, die nur in Denkmustern früherer Jahrzehnte vorgehen, wird es noch lange dauern sich an die neuen Gegebenheiten zu gewöhnen, die nicht mehr exportlastig sondern binnengetrieben sind. Unsere Wirtschaft stellt sich dabei schneller um als es die Analysten tun; die offenen Stellen sprechen Bände, denn die große Mehrzahl ist nicht am Export beteiligt sondern nur im Binnenmarkt tätig. Und deswegen sind alle Schätzungen, die von "Gefahren", "Risiken" oder dem Niedergang unseres Exportes sprechen, nur leere Stimmungsmache im vollen Mülleimer. Das erinnert mich schematisch an einen bestimmten Mülleimerbewohner der Sesamstraße.
Für morgen gehe ich davon aus, dass der positive Trend ungebrochen fortgesetzt wird, und die gemeldeten Zahlen des Arbeitsmarktes wieder für  weitere Steuereinnahmen sprechen, die Olaf Scholz so nicht erwartet hatte.
(Kein Wunder, denn der ist ja auch einer der gestrigen, die in vergangenen Denkmustern stecken gebleiben sind, aber anders als die Teilnehmer in der Wirtschaft wegen seiner Eigenschaft als Politiker sich nicht umstellen kann.)

Übrigens spielt es keine Rolle, ob wir in Deutschland nur 0,3% oder 3% Wachstum pro Jahr haben, denn alles, was voll ausgelastet ist, wird nicht zur Belastung, sondern wächst sobald es mit Personal gefüttert wird, was momentan nur durch Wechsel von anderen Firmen beschafft werden kann. Egal ob Ford oder Karstadt, der Markt wird alle Entlassungen sofort aufsaugen und gar nicht erst in die Sozialsysteme hineinlassen.
Das wird meiner Einschätzung nach bis mindestens 2030 so andauern, wenn nicht sogar noch viel länger.

Der Chartlord  

7523 Postings, 4972 Tage ChartlordEigentlich

 
  
    #1296
02.02.19 10:34
wollte ich schon am Freitag früh einen Beitrag schreiben, aber es hat mich leider voll erwischt, und so musste ich mit Fieber ins Bett. Aber wenigstens wurde meine Erwartung bestätigt.

Die Einschätzung des Dax-Video-Analysten, was die obere Trendbegrenzung bei 11 350 angeht, teile ich voll und ganz.
Möchte das nur um einen Punkt ergänzen/erweitern. Der Durchbruch nach oben ist nur möglich, wenn er an zwei aufeinander folgenden Handelstagen erfolgt, von denen einer ein Wochenschluss sein muss. Und selbst dann liegt die Wahrscheinlichkeit, dass der Dax das im ersten Test/Anlauf schafft bei unter 50%.

Dagegen sehe ich den Weg nach unten ganz anders.
Die Kurslücke bei 10 920 wurde nicht geschlossen, sondern bestätigt.
Damit ist der technische Abwärtstrend vom Allzeithoch streng genommen beendet worden.
Die Kurslücke, die bei 10 920 gerissen wurde, hat ihre Bestätigung bei 11 050 erhalten, was bedeutet, dass der letzte intraday Test am Donnerstag die derzeitige maximale Abwärtsmarke darstellt, die per Tagesschluß im Xetra möglich ist. Intraday ist erst ein Fall unter die 10 920 eine Beeindigung des letzten Anstiegs bis zum letzten Verlaufshoch bei 11 320. Also ist die Range zwischen 10 920 und 11 350 die derzeit neutrale Zone im Dax.

Mit einer Wahrscheinlichkeit von 66% wird der Dax diese Zone nicht vor dem Datum des Brexit am 29.3.2019 verlassen.
Selbst wenn es zu einem harten Brexit kommt, ist alles schon eingepreist und alle Indizes werden die Nachrichtenlage ganz genau im Auge behalten, um möglichst schnell ungerechtfertigte Fakten wieder aus den Kursen herauszunehmen. Dennoch gibt es aber ab sofort noch einen anderen Faktor, der wieder an die erste Stelle tritt. Das ist/sind die nächste(n) Zinsentscheidungen der Fed und der EZB.
Noch ist es nicht lange her, dass die Märkte weitere Zinsanhebungen in 2019 erwarteten. Das hat sich geändert. Schon jetzt stezht fest, dass es in der Eurozone in 2019 keine Zinswende gibt, und in den USA ist die Wahrscheinlichkeit für eine erneute Zinswende nach unten schon auf 50% gestiegen.

Natürlich ist es immer etwas schwieriger in einer laufenden Beerichtssaison zu schätzen, aber so groß sind die fundamentalen Veränderungen der Konzerne nicht, als dass das mehr die Richtung angibt als das Umfeld. Der Wechselkurs hat den Dollar nicht fester werden lassen und der Spritpreis hat an den Tankstellen mittlerweile die 1,30 € unterschritten. Der Aufschwung geht also voran.
Der letzte Absatz meines Beitrages vom 30.1.2019 wird somit bestätigt.

Der Chartlord
   

7523 Postings, 4972 Tage ChartlordEigentlich nicht !

 
  
    #1297
07.02.19 01:47
In meinem letzten Beitrag hatte ich erwartet, dass der Dax nicht sofort über die Widerstandsmarke hinaus ansteigt.
Nun ja, gehalten hat er das nicht, aber er ist deutlich über die Abwartestellung hinaus angestiegen.
Immerhin hat sich jetzt auch der Videoanalyst meiner Einschätzung angeschlossen, dass der Dax für einen echten Anstieg die 11 350 an zwei aufeinander folgenden Handelstagen zum Xetraschluss halten muss, wovon ein Handelstag soagr Wochenschluss sein muss.

Allerdings besteht seit gestern dafür eine nunmehr deutlich höhere Wahrscheinlichkeit, dass er das sogar im ersten Anlauf schaffen wird von 75%. Dabei spielt der fehlende Rücksetzer vom ersten Anstieg über die Marke eine wesentliche Rolle. Der Schlusskurs vom Mittwoch ist zu nahe an der Ungenauigkeitsrange, als dass man das als Rücksetzer von einem vergeblichen Test bewerten kann. Da muss man eher davon ausgehen, dass der Dax das bis in den Wochenschluss hinein halten wird um die Erfordernisse vollständig zu erfüllen. Alles über Tagesschluss bei 11 320 muss zu dieser Halteposition dazu gerechnet werden. Sogar ein neues intraday Verlaufshoch am Donnerstag kann dazu gehören.

Ein möglicher Verlauf für Donnerstag und Freitag wäre folgender :

Donnerstag Anstieg - wohl möglich schon am Vormittag - auf ein neues Verlaufshoch und ein Tagesschluss wieder über 11 320. Am Besten über dem Mittwochschluss. Dann am Freitag abwarten und zum Wochenschluss ein neues Verlaufshoch. Schon wenige Punkte höher würden reichen. Das wird von Computern wegen des geringeren Risikos bevorzugt bewertet (und gehandelt). Ein größerer Anstieg hat eben auch das größere Risiko fehlender Anschlußkäufe und eine größere Neigung zum Fehlausbruch - jedenfalls für die Rechenmaschinen. An beiden Tagen jedoch nur eine geringere Volatilität als in den Tagen vor Mittwoch.

Der Chartlord  

7523 Postings, 4972 Tage ChartlordEine verdeckte politische Börse

 
  
    #1298
08.02.19 11:28
Mit den politischen Ränkespielen mit Frankreich hat sich kurzfristig eine politische Börse etabliert.
Der bisherige Höhepunkt ist bilateral die Abberufung des französichen Botschafters aus Italien.
Multilateral soll das die Abstimmung über eine neue Ausrichtung der europäischen Interessen am Erdgasimport werden,
der die neue Pipeline zwischen Rusland und Deutschland jedoch nicht unterstellt ist.

Nur europäische Vollhonks, die keine Ahnung von politischen Rechtsgrundlagen haben, wollen diesen Schritt gehen, der jedoch gar keinen
Einfluss auf die bereits erteilten Baugenehmigungen und die damit verbundenen Lieferverträge hat. Diese sind

V O R

Baubeginn erteilt und gelten in dem damals erteilten Gültigkeitszeitraum.
Ein Widerruf dieser Genehmigung würde Brüssel schadensersatzpflichtig machen. Neue Rechtsgrundlagen würden erst ab dem dann geltenden Zeitpunkt wirken, die keine rückwirkende Einflüsse beinhalten darf. Soweit mir bekannt ist, gilt der Vertrag mit Rusland für die Liedferdauer von 25 Jahren ab Beginn der Nutzung der Pipeline.

Wie es jedoch um die eutsche Wirtschaft bestellt ist, geben die Zahlen für die deutsche Exportwirtschaft für 2018 wieder.
Mit +3% steigt der Export sehr rubust weiter an. Das soll und wird sich in 2019 nicht in diesem Umfang wiederholen, dafür wird die Binnenkonjunktur deutlich zunehmen. Vor allem der in der Industrie so gut wie gar nicht erfasste Umfang des Hoch- und des Tiefbaus wird das BIP weit stärker als in den Jahren zuvor antreiben. Die vorhandenen negativ Effekte des zu trockenen Sommers 2018 sind in 2019 nicht noch einmal zu erwarten. Besonders der temporäre Preisanstieg des Benzins wird nicht so wieder auftauchen, was die Teureungsrate im Jahresverlauf/Jahresdurchschnitt deutlich niedrieger ausfallen lassen wird. Das aber belässt das Geld in den Taschen der Verbraucher.

Schon jetzt sieht man am Chart des Ölpreises, dass seit Mitte November keine technische Gegenreaktion des Preisverfalls des Vorjahres eingesetzt hat. Statt dessen geht der Preis in eine Warteschleife, die passend zum Verbrauch, den Anstieg der Elektromobilität abwartet, bevor es zu weiteren Preisnachlässen kommen wird, weil die Förderquote nur nachträglich angepasst werden kann.

insgesamt bleiben die Aktienmärkte vor dem Brexitdatum vorsichtig, aber beständig in einer marktneutralen Phase.

Der Chartlord
 

7523 Postings, 4972 Tage ChartlordSeitwärts gefangen

 
  
    #1299
1
12.02.19 09:03
Ich habe bis zum gestrigen Xetraschluss gewartet um die richtige Abschätzung der nächsten Tage vornehmen zu können. Da auf der Oberseite des Verlaufs ein neues Hoch ausgebildet worden ist, blieb abzuwaten, ob sich auch ein neues Verlauftief ausbilden wird. Dem war aber nicht so. Und genau daraus lässt sich der neue Trendkanal ableiten.

Dazu schaut man sich den 3-Monatschart an und sieht den Sturz vom Anfang Dezember, der von seiner Spizte her die neue obere Verlaufdsrange bildet. Diese Spitze ist in Wirklichkeit die Bestätigung, die erstmalig am Novemberanfang ausgebildet worden ist. Sie liegt bei etwa 11 485 Daxpunkten. Auf der Unterseite sieht die Sache jedoch ganz anders aus. Das hat sich allerdings erst jetzt herausgestellt.
Nicht irgendwo bei 10 700 ist die Unterkante, sondern schon am Tief der letzten Woche, das nicht mehr unterboten wurde. Es ist die Bestätigung für die untere Handelsrange, die mit der technischen Gegenbewegung nach dem erwähnten Kurssturz am Anfang Dezember aufgebaut wurde und seit dem schon zweimal Mitte Januar erfolgreich getestet wurde und gehalten hat.

Auf der Zeitschiene wird diese Seitwärtsbewegung mindestens bis zum nächsten Verfallstag am 15.3. andauern. Da aber auch schon der harte Brexit eingepreist ist, ist auch bis zum geplanten Brexitdatum am 29.3. eine Verlängerung möglich. Nicht möglich ist eine noch längere Dauer, die zum Beispiel wegen eines verzögerten Brexits in Richtung Mai kommen könnte. Das wird der Dax wegen seines langfristigen Abwärtskanals vom Allzeithoch nicht hergeben. Da würde die Zeitschiene aus der gegenwärtigen Seitwärtsbewegung innerhalb des langfrisitgen Abwärtstrends nach oben herausbrechen und den Bärenmarkt endgültig beenden.

Da die Berichtssaison jetzt läuft, werden die Anleger nicht vorschnell agieren und trotz der ausbleibenden Zinserhöhungen in Europa nicht wieder in Aktien zurückkehren. Da werden sicherheitshaber die Zahlen abgewartet. Politische Störfeuer wie die italienische Hand an den eigenen Goldreserven, werden noch recht locker ausgesessen. Natürlich ist es verlockend bei dem geestiegenen Goldpreis den Haushalt über Goldverkäufe zu entlasten. Aber schon jetzt ist klar, dass in spätestens zwei Jahren (= also ab 2022) ein unfüllbares Haushaltsloch in der italienischen Statskasse klaffen wird, das nur über Steuererhöhungen zu füllen ist.

Da inzwischen feststeht, dass Frau Le Pen recht hatte, als sie vorhersagte, dass Frankreich von einer Frau regiert wird, die sich jetzt als Angela Merkel zu erkennen gegeben hat, ist auch klar, warum innerhalb von nicht einmal zwei Tagen aus einer ablehnenden Haltung zur Deutsch-Russischen-Gasleitung ein Kompromis im Sinne von Deutschland geworden ist. Mutti hat den Sohnemann einfach nur an die Hand genommen, das hat schon gereicht. Alle anderen Kinder sind da sowieso schon angebunden gewesen. bei soviel Merkulantur wird das Ergebnis der Europawahlen nicht verwundern, dass sich die Kinder überall losreißen werden.

Und auch ein Austauch der Muttis - Merkel gegen AKK - tauscht nur europaweit das deutsche Feindbild gegen ein deutsches Abziehfeindbild.
Gerade in Italien und Spanien hat der deutsche Kurs in der Flüchtlingspolitik hart aufgestoßen, da dort viel strengere gesellschaftliche Strukturen vorhanden sind, die es den muslimischen Flüchtlingen unmöglich macht sich dort in streng christliche Gesellschaften zu integrieren. Das wird die deutsche Politik erst in den kommenden Jahren zu spüren bekommen. Die Geflüchteten werden dort nicht bleiben wollen und diese Länder keine Flüchtlinge mehr aufnehmen. Solidarität bei der Aufnahme von Flüchtlingen setzt auch eine entsprechende Integrationsmöglichkeit voraus, die es aber in diesen Ländern nicht geben kann. Andernfalls wäre es die gesellschaftliche Anpassung an muslimische Subkulturen. Dafür sind die Familienclans in Deutschland schon jetzt ein abschreckendes Beispiel.

Der Chartlord
 

7523 Postings, 4972 Tage ChartlordWeiter bestätigt

 
  
    #1300
1
14.02.19 19:15
Ohne viele Worte hat der Dax heute ganztägig intraday seine Seitwärtsbewegung bestätigt.

Inzwischen ist auch das Volumen weiter gesunken (abgesehen von dem Kartenhersteller, der nicht aus Altenberg kommt), das fördert auch keine größeren Bewegungen. Zusätzlich bewirkt das weiter abnehmende Volumen, dass sich die beiden Ränder der Seitwärtsbewegung ggf. auch noch etwas von einander entfernen können, weil die Unsicherheitsrange zunimmt, und das zu Lasten der Ober- und Unterkante geht. Geringfügiges Über- oder Unterschreiten der Grenzmarken hat weder einen Test noch eine Falle zur Bedeutung. Selbst im Tagesschluß auf neuen Hoch- oder Tiefpunkten, die noch innerhalb der Unsicherheitsrange von 20 bis 40 Punkten liegen, dürfen nur als Bestätigung dieser Range angesehen werden.

Der Chartlord  

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