CRASH
29. August 2011
Auf den Tag genau drei Wochen ist es her, dass an den Börsen rund um den Globus die Panik eskalierte.
Sie erinnern sich: Am Freitag, den 5. August, hatte die Ratingagentur S&P das bis dahin Unvorstellbare getan: Sie downgradete die USA. Montag, der 8. August, war dann der erste Handelstag, an dem die Börsianer auf diese Entwicklung reagieren konnten.
Was dann passiert ist, wissen wir alle: Ultrahohe Volatilität, dramatische kurzfristige Kurseinbrüche und eine Weltuntergangsstimmung in den Medien, die die Unsicherheit der Anleger nur noch verschlimmerte. Jetzt wollen wir uns mal die nackten Zahlen anschauen.
Wie haben sich die Kurse in den letzten drei Wochen unterm Strich wirklich entwickelt? Immerhin sollte ja, wenn man den Medien glaube dürfte, das Finanzsystem kurz vor dem Zusammenbruch stehen und die Börsen kollabieren.
Starke Verluste an deutscher Börse…
Fangen wir mit den Industrieländern an. Der Dow Jones hat in den letzten drei Wochen de facto 1,3 Prozent an Wert verloren. Der Euro Stoxx 50 verlor immerhin 6,1 Prozent. Der DAX liegt stärker im Minus. Der deutsche Leitindex verlor 9,3 Prozent. Das hat schon eher die Größenordnung eines Crash.
Aber: Die anderen Industrieländer sehen deutlich besser aus. Der französische Leitindex CAC 40 notiert nur 0,4 Prozent im Minus. Der britische Leitindex FTSE 100 liegt sogar 1,2 Prozent im Plus.
Selbst der spanische Aktienmarkt, gemessen am IBEX 50, notiert gerade mal 1,3 Prozent im Minus. (Ich lasse Japan aufgrund seiner Sondersituation nach der Zwillingskatastrophe im März außen vor.)
Fakt ist: Das ist kein Crash. So sehen die Märkte auch nicht aus, wenn es zu einem globalen Kollaps der Weltbörsen kommt. Fairerweise muss ich sagen, dass der Großteil der Verluste bereits in der ersten August-Woche erfolgte.
…aber anderen westliche Leitbörsen zeigen sich stabil
Es ist auch nicht auszuschließen, dass wir weitere Abwärtsbewegungen sehen werden. Den Fakt ist auch: Die Politiker haben bisher (mal wieder) nichts gezeigt und nichts gemacht. Die Situationen in den USA und Europa haben sich in den vergangenen drei Wochen nicht wirklich verbessert.
Aber was ich Ihnen mit diesen Zahlen zeigen möchte, ist ein anderer Punkt: Sie sehen einmal mehr, dass es extrem wichtig ist, sich nicht von der allgemeinen Panik anstecken zu lassen. Das habe ich Ihnen hier immer wieder geschrieben.
Wenn Sie in den letzten drei Wochen in der wunderschönen Wildnis von Kanada Urlaub gemacht hätten, ohne sich die Börsen ein einziges Mal anzuschauen, und wären nun zurück an den Schreibtisch gekommen – sie würden bei einem Blick auf den Indexstand des Dow Jones nie darauf kommen, dass wir drei Wochen mit Panikmache an den Märkten hatten.
Ich möchte gar nicht wissen, wie viele Anleger aufgrund der Panikmache in völliger Verunsicherung am Tief verkauft haben oder sich durch Short-Engagements auf fallende Kurse verbrannt haben.
Die Lehre aus den vergangenen drei Wochen lautet also: Lassen Sie sich von der Panikmache (und auch der Jubelorgien bei Aufwärtsbewegungen) der Medien und der Banken nicht anstecken. Bleiben Sie ruhig und verfallen Sie nicht in emotionsgetriebenen Aktionismus – das geht an der Börse in den meisten Fällen schief.
Von
Daniel Wilhelmi,
Leitender Redakteur Taipan-Deutschland
http://blog.taipan-online.de/3364/2011/so-sieht-kein-crash-aus/
Gruß Odeso
P.S. ein Crash nach Norden und nach Süden ist für erfahrene Börsianer kein problem , denn beide Richtungen kann mann Gewinne machen , mann muß zum richtigen Zeitpunkt wissen wann mann ein bzw. aussteigt.!! hofen wir auf noch einen schlagfertigen CRASH !
Gruß Odeso
Gruß Odeso
Gruß Odeso
IWF senkt wohl US-Prognose
In drei Wochen veröffentlicht der Internationale Währungsfonds seinen Weltwirtschaftsausblick. Doch bereits jetzt sickern alarmierende Details durch. So soll etwa die Wachstumsprognose für die US-Wirtschaft drastisch niedriger ausfallen als bisher prognostiziert. Und auch der Ausblick für die Weltwirtschaft kommt pessimistischer daher.
http://www.n-tv.de/wirtschaft/...wohl-US-Prognose-article4168941.html
Eingeständnisse einer Supermacht
Washington zweifelt am Wachstum
Die Wirtschaftsexperten im Weißen Haus legen der Öffentlichkeit neue Zahlen vor: Die offizielle Prognose zum Wachstum der weltgrößten Volkswirtschaft fällt für das laufende Jahr nun deutlich vorsichtiger aus. Wenige Stunden zuvor hatten die jüngsten Daten zum ISM-Index der US-Einkaufsmanager noch große Hoffnungen geweckt.
Die US-Regierung korrigiert ihre Wachstumserwartungen für das laufende Jahr deutlich nach unten. Das Präsidialamt in Washington geht in diesem Jahr nur noch von einer Steigerung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,7 Prozent aus. Im Februar hatte die Regierung von Präsident Barack Obama noch mit einem Wachstum von 2,6 Prozent kalkuliert.
Prognose gekappt: Die US-Wirtschaft wächst trotz allem um fast 2 Prozent.
(Foto: REUTERS)
Das Präsidialamt räumte ein, dass die jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten nach der Herabstufung der US-Kreditwürdigkeit durch die Ratingagentur Standard & Poor's Spuren hinterlassen hätten. Durch den Sparkurs gehe das Haushaltsdefizit allerdings schneller zurück als bisher erwartet: Das Weiße Haus rechnet nun mit einem Defizit von 8,8 Prozent der Wirtschaftsleistung nach zuvor 10,9 Prozent.
Wenige Stunden zuvor hatten überraschend freundliche Konjunkturdaten Kurssprünge an den Aktienmärkten ausgelöst. Die US-Industrie hatte sich im August deutlich besser entwickelt als erwartet.
http://www.n-tv.de/wirtschaft/...felt-am-Wachstum-article4198476.html