Conergy, Pro und Contra...
Seite 427 von 537 Neuester Beitrag: 01.09.23 10:17 | ||||
Eröffnet am: | 23.09.10 11:32 | von: woodstock99 | Anzahl Beiträge: | 14.406 |
Neuester Beitrag: | 01.09.23 10:17 | von: extrachili | Leser gesamt: | 1.192.536 |
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Ich bin auch davon ausgegangen, dass vor allem aufgrund der schon mehr als guten Umsatzprognose Conergy relativ gute Q1-Zahlen kommen werden mit einem ausgeblichenen EBITA. Dem war ja dann bekanntermaßen nicht so und ich bin dann sofort wieder raus.
Es ist halt mal so an der Börse, dass man den Worten von vielen Vorständen einfach nicht glauben darf. Ausreden haben die Herren immer gleich zur Hand. Außer die Herren kommen mit Details. Das hat der Comberg aber nicht getan und gab ein Wischi Waschi-Statement ab um die erhöhte Umsatzprgnose zu begründen ("derzeit werden für das Projektgeschäft Finanzierungs- und Zwischenfinanzierungsmöglichkeiten vorbereitet"). Im Grunde genommen war wohl die Umsatzprognose rein hoffnungsbasiert, rein nach dem Motto "nix ist fix". Offenbar gab es im Mai keine feste Aufträge um ein Umsatzziel von über 700 Mio. € jemals erreichen zu können.
Ich habs ja schon oft genug hier geschrieben, mit den zahlreichen von Conergy gemeldeten kleinen Aufträgen ist ein Umsatz über 700 Mio. € unmöglich. Durch die zig Auftragsmeldungen wollte man wohl die unbedarften, unkritischen Conergy-Kleinanleger, die nur an den Lippen der Conergy-Pressemeldungen klebten wie unser Ananas das tagtäglich uns vorgelebt hat, bei Laune zu halten. So sehe ich das.
Generell muss man bei Conergy schon sagen, dass in den letzten Jahren sehr viel Schein als Sein war. Das Verwerfliche an der ganzen Causa Conergy war meiner Meinung nach, dass ja auch immer wieder regelmäßig Hoffnungen geschürt wurden.
2011 wurde die Zellproduktion aufgegeben umso mit billigen China-Zellen die Kosten zu senken (hat ja Comberg immer und immer wieder damals betont), 2012 wurden dann der Wafervertrag aufgelöst und Comberg sagte daraufhin: "Die Vertragsauflösung mit MEMC sei neben anderen wichtigen Maßnahmen ein elementarer und logischer Schritt beim strukturellen Umbau". Wenn dann der Kurs ins Rutschen kam, dann lancierte der Comberg immer wieder mal die Spekulation mit einem asiatischen Investor. Als dann das Q1-Ergebnis mit einem Nettoverlust von 17,8 Mio. € trotz wirklich sehr guter Modulabsatzmenge richtig mies mit einem Nettoverlust von 17,8 Mio. € ausgefallen ist wurde im Mai die Umsatzprognose nochmal erhöht. Sonst wäre wohl der Kurs schon im Mai eingebrochen, wenn Comberg die Umsatzprognose nicht erhöht hätte.
Selbst ich habe damals gedacht, so schlimm kann es ja nicht sein wenn die Umsatzprognose nochmal erhöht wurde und die Guidance mit einem leicht positiven EBITA bestätigt wurde trotz des hohen Q1 EBITA-Verlustes.
In der Tat Andreas mit den Aussagen vom Comberg im Mai bei den Quartalszahlen konnte man mit einer nahestehenden Insolvenz nun wirklich nicht rechnen. Da bin ich voll bei dir. Jedoch war die Unternehmensbilanz mit einem negativen Eigenkapital von 99 Mio. € und Schulden von 307 Mio. € schon verheerend und dass Conergy mit einer Liquidität von 7,8 Mio. € nicht allzu weit kommen wird war ja im Prinzip auch klar.
Der aktuelle Investor soll angeblich das mir unbekannte Kawa Capital Management gewesen sein, die in Florida ihren Firmensitz hat. Also war offenbar kein asiatisches Solarunternehmen an Conergy interessiert und das zeigt auch, dass Conergy mit ihren ganzen Schulden un den 159 Mio. Aktien trotz eines sehr guten Modulabsatzes für die Konkurrenz zu teuer bzw. unattraktiv war. Zumal ja offenbar Conergy kaum noch oder gar keine größere Projekte in Sichtweite hatte (> 5 MW), nach dem die drei Solarkraftwerk in Thailand mit insgesamt 50 MW im 1.Halbjahr abgearbeitet wurden. Eine 500 kW Anlage in Rumänien interessiert im Grunde genommen niemand. DAs ist für die großen Solarunternehmen reines Alltagsgeschäft.
Für mich sieht das aus, als ob mit den sehr positiven Aussagen im Mai vom Comberg einzg und allein der Aktienkurs gestützt werden sollte. Kleinanleger bei Laune halten war meiner Meinung nach ein gelebtes System des Conergy-Managements. Kleinanleger gibt es bei Pennstocks zuhauf, zumal ja Conergy noch in der Zuknftbranche Solar unterwegs war. Dieses System/Strategie Kleinnalger bei Laune zu halten hat ja einigermaßen geklappt seit der Investmentbanker Comberg Conergy-Chef ist.
Ich bin mir sehr sicher, dass z.B. Ananas oder sven niemals einen Conergy-Geschäftsbericht richtig gelesen haben, denn erstens sind beide nie auf Zahlen eingegangen und zweitens hätten sie dann nie so positiv zu Conergy sein können.
Im Grunde genommen war es wohl für viele ein Glück, dass es diesen Conergy Thread "Pro und Contra" gegeben hat, denn ich bin mir ziemlich sicher, dass ohne die kritischen Posts hier einige in Conergy drin geblieben bzw. eingestiegen wären. Threads haben durchaus Einfluss. Sehe ich ja tagtäglich an den Boardmails die ich erhalte.
Der Comberg hat alles schöngeredet und in dieser Zeit haben fast alle Conergy-Großaktionäre (Commerzbank, Sothic, BNP Paribas, Värede, Deutsche Bank hat um 50% reduziert) den Abgang gemacht. Ein Schelm wer Böses dabei denkt.
Jetzt nach dem Insolvenz angemeldet werden musste sind auf einmal die Banken schuld. Nur weil die ausgegliederte Bad Bank der West LB (EAA) dem vorgelegten Restrukturierungsplan nicht zustimmte entfiel laut Comberg die positive Fortführungsprognose. Wäre das Konzept vom Comberg (Wachstum im Großprojektbau, neuer Investor Kawa Capital Management) für die anderen 9 Banken tragfähig, nachvollziehbar und einigermaßen belegbar gewesen und sie hätten die Hoffnung gehabt den Großteil ihrer 261 Mio. € wieder zurückzubekommen, dann hätten die 9 Bank sicherlich Conergy mit den fehlenden Mios der West LB weiter geholfen. Ich gehe mal davon aus, dass Q2 auf der Gewinnseite wieder miserabel gelaufen ist und damit das Ende von Conergy gekommen ist.
Mehere Insolvenzzocks snd aber hier sicherlich vorprogramiert. Jetzt geht es um die Filetierung von Conergy und so kann der eine oder andere Asiate z.B. den nach wie vor sehr guten Namen Conergy durchaus gebrauchen und/oder die Frankfurter Produktion als Feigenblatt "Made in Germany" für ihre Vertriebsaktivitäten benutzen. Für Conergy war die Frankfurter Produktion doch auch nur noch ein Feigenblatt.
hatte neulich noch den Eindruck, dass sich evtl. ein Zock böte, aber der Chart kam nicht in die Pushen :-( da bleib ich dann eher skeptisch...
kommt jetzt irgendwann noch ein 'dead cat bounce'? shares sind ja rasch günstig geworden? mal auf watchlist tun...
den 'Longies' mein Beileid :-(
Wenn hier eine insolvenzquote von ueber 10% uebrig bleibt, weaere ich ja sehr ueberrascht.
Demensprechend werden die banken dieses thema nun endlich abschreiben und so wenigstens wieder ein bischen gewissheit in ihre eigene bilanz bekommen.
Aber ehrlich, war das vorrauszusehen? Ich denke nicht in dieser Form...
Zumindest hört jetzt die Zankerei um Insolvenz auf.
Die einzige Frage für die noch investierten ist, Kröte schlucken und Verluste realisieren oder auf kurzfristigen kleinen Kursanstieg hoffe und dann verkaufen.
Gehrlicher ist die Nr. 3 der deutschen Projektierer hinter Belectric und Juwi. Gehrlicher dürfte in 2012 einen Gesamtumsatz von rd. 370 Mio. € generiert haben und etwa 180 bis 200 MW an Projekten umgesetzt haben. Erst vor ein paar Wochen hat Geherlicher durch ein Bankenkonsortium für 2 Jahre einen Finanzierungsrahmen von 85 Mio. € zur Verfügung gestellt bekommen. Eine Auflage war wohl, dass ein Investor 6 Mio. € Eigenkapital in Geherlicher einbringen sollte und der dürfte wohl abgesprungen sein.
Am Beispiel Geherlicher sieht man wie hoch problematsich das Solarprojektgeschäft ist. Sehr viel Konkurrenz und geringe Margen (EBIT-Margen von 3 bis 5%). Darum ist ja auch Siemens aus dem PV-Projektgeschäuft raus.
Wenn im Projektgeschäft etwas größeres schief geht oder ein Kunde kann nicht zahlen, dann wirds halt eng. Wenn dann die Projektrisiken nicht einigermaßen abgesichert sind und es keine größeren Rücklagen gibt, dann wirds halt richtig eng. So war es ja auch bei Conergy.
Bei Conergy ist man enormes Risiko gegangen. Ganz nach dem Motto Augen zu und Durch. Wird schon irgendwie gut gehen. Das war ein Trugschluss. Da die Lieferantenschulden von Conergy sehr stark zugelegt haben in den letzten 15 Monate, die wurden großteils durch die vorhanden Kreditlinien abgesichert, konnte Conergy die Projektrisiken wohl nicht mehr abgesichern, da die Kreditlinien ausgereizt waren. Zudem war ja wohl Conery als Discounter sehr aggressiv unterwegs in diesem Jahr und hat ihre Module offenbar zu Schleuderpreisen verkauft wie man am Q1-Ergebnis gut erkennen konnte und auch aus einem Interview mit dem Chef einem der größten deutschen Solargroßhändler Energiebau raus lesen konnte. Kein Wunder also, dass die Frankfurter Produktion von Conergy voll ausgelastet ist/war, während Aleo Solar derzeit kurz arbeitet und Centrosolar gerade mal zu 40% ihre Produktion auslastet.
Hier der Link zur Gehrlicher Insolvenz:
http://www.radio-plassenburg.de/....aspx?ID=7054&showNews=1313532
("Hiobsbotschaft: Gehrlicher Solar aus Neustadt bei Coburg beantragt Insolvenz")
Und jetzt...? Mal schaun, wie es weiter geht. Bei Conergy sind schon so viele unerwartete Wendungen eingetreten...!
Und seit der Conergy Insolvenz ist bei den Mods vermutlich die Urlabssperre wegen Arbeitsüberlastung bei Meldungsbearbeitung aufgehoben :- ))
Aber Ana findet sicherlich schnell einen neuen Pflegefall zum Moderieren :- ))
Sofern irgendwelche News kommen oder etwas anderes, wäre das interessant, irgendwelchen Mienungen, egal welchen Inhalts, wäre ja alles noch ok, aber jetzt gibts ja fast nur noch Sprechblasen...
Zwar war die Gefahr einer Insolvenz immer vorhanden, doch ich muss ehrlich gestehen, dass ich damit nicht gerechnet habe.
Vielmehr habe ich darauf spekuliert (und mich leider verzockt), dass eine tragfähige Finanzierungslösung gefunden und dann auch von allen Beteiligten abgenickt wird.
Offenbar lag ich mit dieser Spekulation nicht abwegig verkehrt. Neun der zehn Banken konnten sich Medienberichten zur Folge mit der von C. vorgeschlagene Lösung anfreunden.
D.h., der Kurs wäre im Falle einer Zustimmung seitens aller Banken am Freitag m.E. nach oben gegangen - und zwar kräftig.
Ob es letztlich allein an dem Gegenvotum der "Bad Bank" EEA lag, so wie es derzeit durch die Medien geistert, wird man sehen.
Der Insolvenzverwalter ist auf jeden Fall Profi. Ich bin gespannt wie die Posse weitergeht.
Und in Kürze haben wir sicher wieder viiiiele Gewinner!
Am besten wäre, Ananas schließt den Thread.......
Klar hatten beide Threads eine subjektive Sichtweise auf die Conergy-Situation, doch war dieser Thread hier wohl der offenere! Der Phönix war eben schon sehr wohlwollend eingestellt und man hatte gerne das 1:1 übernommen, was Comberg und Co den Anlegern auf die Nase binden wollte. Wenn man anfängt kritisches auszublenden, kann es eben in die Hose gehen!