Vivalis + Intercell = Valneva
Ich finde, man sollte seine Meinung (und mehr tue ich hier auch nicht) mit stichhaltigen Argumenten und Fakten untermauern können.
Niemand (nicht einmal Valneva) kennt derzeit die finalen Ergebnisse der Phase 3-Studie,jedoch kann man anhand einer genauen Recherche und etwas Fachwissen gute Schätzungen/Prognosen treffen.
Ich sage ja nicht, dass keine Menschen mit Alter >60 in Studien aufgenommen werden, aber in der Studie, welche aktuell für Valneva-Aktionäre interessant ist, ist 55 das obere Limit. Außerdem erwartet man ja, dass es bei älteren Menschen eine schlechtere Immunantwort gibt, umgekehrt zeigen Frauen im Mittel eine bessere Immunantwort im Sinne von Antikörperbildung als Männer.
Möchte man also eine repräsentative Studie machen, müssen in allen Studienarmen (z.B.: Medikament versus Placebo) ähnliche Verteilungen bzgl. Alter, Geschlecht, Herkunft, Gewicht, etc. vorherrschen.
Habe dieses Zitat aus Sanofis Phase 2-Studie kopiert:
The Phase 2 interim results showed 95% to 100% seroconversion following a second injection in all age groups (18 to 95 years old) and across all doses, with acceptable tolerability and with no safety concerns. Overall, the vaccine candidate elicited strong neutralizing antibody levels that were comparable to those generated by natural infection, with higher levels observed in younger adults (18 to 59 years old).
Geht man nach dem Wortlaut, so wurden bei 2x Geimpften in allen Altersgruppen nur Antikörperwerte gefunden, die denen von Gesundeten ähnlich waren, mit leicht höheren Werten bei Jüngeren (was zu erwarten ist).
Das ist schon einmal deutlich vorsichtiger formuliert als in der Studie von Valneva, denn hier wurden (im Vergleich mit derselben Altersgruppe) explicit höhere Werte als bei Gesundeten gefunden.
Müsste ich die Phase 2 von Sanofi und Valneva vergleichen, dann denke ich, dass Valnevas Kandidat wohl etwas besser ist bezüglich Effektivität.
Sanofi hätte das Ergebnis ihrer Studie sicher anders formuliert, wenn sie gute Daten hätten. Dann wäre gestanden " neutralising antibodies at the same level compared to convalescent sera were found..." Das Verwenden des Wortes "similar" deutet nur auf Antikörperwerte im Bereich des Mittelwertes von Gesundeten hin.
Glaub mir, Studiendaten werden immer möglichst geschönt dargestellt, wenn es faktisch falsch ist und man nicht sagen kann das etwas gleich hoch ist, dann sagt man eben "ähnlich hoch".
https://www.reuters.com/world/europe/...cine-booster-dose-2021-09-27/
Wiegesagt häufen sich zuletzt ähnliche Meldungen auch für Johnson und Johnson und Biontech!
Ich finde gerade den link der Meldung nicht aber Biontech hat zuletzt nur eine gut 40%ige Schutzwirkung gegen die Delta-Variante von Covid 19 gezeigt!!
Ich denke, dass diesbezüglich effizientere Impfstoffe sollten deshalb noch lange ein interessantes Thema an der Börse sein.
Good news zur Borreliose-Impfung von Valneva.
Eine Zulassung ist denke ich für 2023 zu erwarten.
Marktpotenzial ist weltweit über eine Milliarde Euro!
Die Phase-2-Studie VLA15-202 untersucht die Immunogenität und Sicherheit von VLA15 in einem Impfplan von Monat 0-2-6. An der Studie nahmen 246 gesunde Erwachsene im Alter von 18 bis 65 Jahren in den USA teil. Wie im Oktober 2020 angekündigt [1] , erreichte die Studie ihren primären Endpunkt, nämlich den Nachweis, dass VLA15 in allen getesteten Dosisgruppen immunogen war und bei allen Serotypen hohe Antikörperreaktionen auslöste ( ST1 – ST6) einen Monat nach Abschluss der Grundimmunisierung. Die fortgesetzte Auswertung nach Monat 18 zeigte, dass die Antikörpertiter danach in allen Gruppen abnahmen und über dem Ausgangswert blieben, aber die Notwendigkeit einer Booster-Strategie bestätigten.
VLA15 war in allen getesteten Dosen und Altersgruppen sicher und gut verträglich. In keiner Behandlungsgruppe wurden verwandte schwerwiegende unerwünschte Ereignisse (SUE) beobachtet.
Teilnehmer, die eine komplette Grundimpfungsserie mit 180 µg VLA15-Dosen erhielten, wurden eingeladen, die Studie in einer Booster-Erweiterungsphase fortzusetzen und erhielten randomisiert eine zusätzliche 180 µg-Dosis VLA15 (N=39) oder Placebo (N=19) im Monat 18.
Das akzeptable Sicherheitsprofil von VLA15 wurde einen Monat nach der Auffrischung bestätigt. Die Verabreichung einer Auffrischungsdosis löste eine starke anamnestische Reaktion aus, die zu einem 2,9-fachen (ST3) bis 4,2-fachen (ST1, ST4) Anstieg (geometrischer mittlerer Anstieg) der Anti-OspA-IgG-Antikörpertiter im Vergleich zu den nach der Primärimmunisierung beobachteten Titern führte. Alle Teilnehmer serokonvertierten nach der Auffrischungsdosis zu Anti-OspA-IgG, was bedeutet, dass die Serokonversionsraten (SCRs) für alle OspA-Serotypen 100 % betrugen. SCR wurde als die Rate der Patienten definiert, die von seronegativ zu Studienbeginn zu seropositiv wechselten. Darüber hinaus mussten Patienten, die zu Studienbeginn seropositiv waren, einen mindestens 4-fachen Anstieg des Anti-OspA-IgG im Vergleich zum Ausgangstiter aufweisen. Die Funktionalität der ausgelösten Antikörper wurde durch Serumbakterizide Aktivitätsassays nachgewiesen, die zu SCRs im Bereich von 86,8 % (ST2) bis 100 führten. 0% (ST3) nach dem Booster. Die Studie überwacht weiterhin die Persistenz von Antikörperreaktionen.
Juan Carlos Jaramillo MD, Chief Medical Officer von Valneva, kommentierte: „Die Lyme-Borreliose stellt einen hohen ungedeckten medizinischen Bedarf dar, der das Leben von Millionen von Menschen in der nördlichen Hemisphäre beeinträchtigt. Wir freuen uns über diese zusätzlichen Phase-2-Ergebnisse, die uns einen Schritt näher bringen, um einen wichtigen Beitrag gegen diese schwere Krankheit zu leisten, vorbehaltlich der behördlichen Genehmigung.“
„Die Prävalenz und geografische Reichweite der Lyme-Borreliose nimmt zu, was den großen medizinischen Bedarf an einer Impfung gegen die Krankheit unterstreicht“, fügt Kathrin Jansen, PhD, Senior Vice President und Leiterin der Pfizer Vaccine Research and Development, hinzu . „Diese positiven Ergebnisse der Phase-2-Studie VLA15-202 stellen einen weiteren wichtigen Meilenstein in der Entwicklung von VLA15 dar, und wir freuen uns darauf, unsere Entwicklungsbemühungen fortzusetzen, um Menschen in Zukunft potenziell vor Borreliose zu schützen.“
https://valneva.com/press-release/...-lyme-disease-vaccine-candidate/
Für Long orientierte Anleger ist die heutige Aussendung allerdings sehr interessant!
Bezüglich Borreliose-Vakzin ist Valneva nämlich völlig ohne Konkurrenz! Um die 300-500 Mio Menschen leben im Gebiet wo die Impfung angewendet werden kann.
Schon lange wird auf einen solchen Impfstoff gewartet.
Es könnte durchaus sein, dass der Borreliose-Impfstoff bezüglich Umsatz sehr nahe an den möglichen Umsatz durch VAL 2001 (Covid) herankommen wird. Warum?
-Weltweite Alleinstellung bei diesem Vakzin, das impliziert natürlich auch einen deutl. höheren Umsatz/Impfdosis als bei VAL 2001.
-Geht man nach der heutigen Aussendung sind initial 2 Impfungen notwendig mit Auffrischungen im 2-3 Jahrestakt.
-Anders als bei Covid 19 sind Menschen aller Altersklassen gleich betroffen (auch Kinder), (zugegeben nicht weltweit aber in den westlichen Industrienationen).
Wenn sie die Frist verstreichen lassen (wie lange die auch sein mag), müssen sie doch davon ausgehen die ursprünglich geplante Menge an Impfstoff herzustellen und zu verkaufen.
Gerade bei größeren Positionen wird man nicht wie im Casino einfach auf rot oder schwarz setzten wollen.
Allerdings hat sich der Aktienmarkt doch seit Beginn Corona etwas verändert. Infolge der Minimalzinsen auf Tagesgeld oder Festgeld sind viele neue Akteure im Aktienmarkt tätig, eine großer Teil davon jedoch eher im Streben nach "schnellem Geld". Dadurch folgt man den Hypes und ist auch schnell wieder draussen, wenn es "zu lange" dauert.
Auch bei Valneva stehen viele an der Seitenlinie und warten auf News, wie es mit dem Coronaimpfstoff weitergeht.
Dieser Teil an Investoren hat eher weniger die Geduld, jetzt in eine Aktie zu investieren, wenn evtl. in 2023 ein Borreliose-Impfstoff zugelassen werden würde. Natürlich ärgert sich dann so mancher, warum er nicht früher eingestiegen ist.
Aber muss ja jeder für sich selbst entscheiden, was er/sie mit ihrem Geld macht
Sanofi werde sich auf seinen proteinbasierten Covid-19-Impfstoff konzentrieren. Dieses Vakzin, das zusammen mit dem britischen Hersteller GlaxoSmithKline entwickelt wird, befindet sich in der Phase drei und könnte bis Dezember verfügbar sein.
red, ORF.at/Agenturen