Dilettantismus von Ökonomieprofessor-Dilettanten
und wie man das ändern könnte.
"Wissenswert: Unternehmen haben die Möglichkeiten des Internets noch längst nicht ausgereizt, ist der Chefökonom von Google überzeugt. Er prophezeit eine kreative Revolution."
Leider ist der Artikel im Internet nicht frei zugänglich, sondern im Premium-Content. Es lohnt sich aber meines Erachtens, ohne jetzt hier Schleichwerbung machen zu wollen, dafür heute das Handelsblatt zu kaufen.
Das hat sich in den 90er Jahren in steigenden Wachstumraten und steigenden Gewinnen niedergeschlagen. Das ging im Schnitt der letzten 10 Jahren, wenn auch von zyklischen Störungen beeinträchtigt, so weiter. Einen enormen Unterschied gab es allerdings zwischen den beiden Zehnjahrerräumen: Während im ersten der beiden Jahrzehnte auch die Aktienkurse stark stiegen, stagnierten sie im zweiten Jahrzeht. Vermutlich war sie im ersten Jahrzehnt etwas zu stark vorgelaufen - aber wenn man die gesamten 20 Jahre nimmt, reflektieren die Aktienkurse bei weitem noch nicht die eingetretenen Fortschritte.
Wir haben daher noch erheblichen Nachholbedarf beim Anstieg der Aktienkurse, der bei der Reduktion der Risikoaversion auf ein Normalmaß auch wirksam werden wird.
http://www.handelsblatt.com/politik/wissenswert/...ieren-wird;2512508
Klickt Euch auch auf die Seite 2 weiter.
https://www.cortalconsors.de/News/...FUER-2010-MIT-SCHWACHEM-WACHSTUM
"Besonders hohe Erwartungen knüpft Varian an das sogenannte „Cloud Computing“ – dabei betreiben Unternehmen ihre Hard- und Software nicht mehr selbst, sondern nutzen sie über das Internet. „Dies senkt die Markteintrittsbarrieren für neue Unternehmen deutlich ab“, sagte der Google-Chefvolkswirt in Atlanta. Weil Unternehmen ihre IT nicht mehr selbst kaufen müssen, ließen sich Fixkosten in variable Kosten umwandeln. Zudem werde es einfacher, bestimmte Tätigkeiten an Dritte auszulagern und über lange Distanzen hinweg tätig zu sein."
US-Präsident Barack Obama will die Daumenschrauben für die amerikanischen Investmentbanken deutlich anziehen: Klassisches Bankgeschäft und Investmentzweig müssen in Zukunft strikt getrennt werden, berichten mehrere Quellen übereinstimmend. Offenbar versucht Obama mit dem harten Durchgreifen einen Befreiungsschlag nach schlechten Umfragewerten und dem Massachusetts-Debake."
Dies kann man heute im Handelsblatt lesen. Leider habe ich keinen Abo-Zugang - und wer den auch nicht hat und sich für das Thema interessiert., sollte sich schon allein wegen des Artikels heute noch das Handelsblatt kaufen.
Ein IWF-Ökonom hat in diesem Zusammenhang eine Untersuchung, auf die ich später noch genauer eingehen werde, die das Problem er Lobbyisten anspricht und in der momentanen Diskussion ganz wichtig, auf den Punkt gebracht:
"Wer Krisen verhindern will, sollte überlegen, den Einfluss von Lobbyisten zu verringern."
(Deniz Igan, IWF-Ökonom)
Die schlimmsten deutschen Lobbyisten-Bande befindet sich amn Centers for Financial Studies (CFS) der Universität Frankfurt/Main. Das ist eine Abteilung einer staatlichen Universität, die von den Bängstern gekauft wurde und unter dem Deckmantel der Wissenschaftlichkeit und der Botschaft, Abteilung einer staatlichen Universität zu sein, ihrer kriminelles Lobbyisten-Unwesen treibt.
Meines Erachtens sind die Schäden für die deutsche Volkswirtschaft, die diese Abteilung anrichtet, um das Tausenfache höher als die Ersparnisse die durch das Sponsoring entstehen.
"Quelle der Produktivität in der wissensbasierten Dienstleistungsökonomie ist nicht wie in der ressourcenverarbeitenden Industrie der den Menschen zunehmend ersetzende Maschinenroboter, sondern der von außen nicht erkennbar mit einem Heer von Hochleistungssklaven in Form winziger Elektronikchips ausgestattete, das Informations- und Wissensmanagement steuernde Mensch. Die Konsequenzen für ein aus dieser Revolutionierung der Produktionsbedingungen fließendes neues Verständnis von Arbeit, Wachstum und Einkommensverteilung sind von der Wissenschaft erst in Ansätzen gezogen worden und haben den politischen Diskurs bisher kaum erreicht. Das gilt vor allem im Hinblick auf die emanzipatorische Kraft, die der elektronische Halbleiter dem produktiven Tun des Menschen verleiht, das wir bisher Arbeit nennen, was die Sache aber längst nicht mehr trifft.
Veraltete Regelwerke
Heute ist es nicht die Kombination der Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital, die wie zu Zeiten von Adam Smith und Karl Marx hinreichte, das Entstehen von Wirtschaftswachstum und die Verteilung der aus ihm fließenden Einkommen zu erklären. Im Zeitalter der nachindustriellen Information- und Wissensgesellschaft sind es die vielfältigen Formen von Kommunikation in Verbindung mit den in den einzelnen Leistungsprozessen in unterschiedlicher Dichte zum Einsatz kommenden Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), die das produktive Leistungsergebnis und die Zuteilung auf seine Erzeuger bestimmen."
http://www.ftd.de/politik/europa/...m-lebenden-griechen/50084218.html
Beim Exit werden jetzt auch die härtesten Marktradikalen keynesianisch. Denn gerade von ihnen wird momentan darüber geklagt, dass der Exit das Wachstum schwäche.
Seltsam ist, dass diese Marktradikalen noch vor wenigen Wochen der Auffassung waren, dass der Multiplikator von kreditfinanzierten Staatsausgaben kleiner als 1 sei. Insofern müssten eigentlich die Marktradikalen jetzt jubeln, wenn die kreditfinanzierten Ausgaben zurückgefahren werden, denn nach ihrer Logik müsste daurch das Wachstum zunehmen.
Nach meiner Logik macht das Zurückfahren auch Sinn, aber aus einem anderen Grunde, und zwar weil sonst die Nachfrage zu groß wird und wir eine Überbeanspruchung der vorhandenen Kapazitäten bekommen können, was nachhaltiges Wachstum beschädigen würde.
http://www.newyorkfed.org/research/staff_reports/sr433.pdf
Wie im normalen Leben auch: Machmal hilft Viagra, bei Husten nicht unbedingt - da braucht man Hustensaft. Und bei nachfragebedingten Krisen helfen Steuern, die an der Angebotsseite ansetzen, nicht, sondern sind sogar schädlich - also noch schlimmer als Viagra bei Hustenanfällen.
http://www.welt.de/webwelt/article6963073/...ieferung-vergriffen.html
http://www.ftd.de/politik/europa/...au-die-null-im-kopf/50097355.html
http://www.ftd.de/politik/konjunktur/...aden-nur/50094649.html?page=2
"Europlatz Frankfurt 11.04.2010
Aufzehrung des Kapitalstocks
Von Thorsten Polleit
Wirtschaftlicher Fortschritt einer Volkswirtschaft entstammt dem Erweitern ihres produktiven Kapitalstocks. Je größer er wird, desto höher steigt auch die Grenzproduktivität der Arbeit an und desto höher fallen auch die Löhne aus."
Das kann man ja noch nachvollziehen, aber nicht den weiteren Unfug, für dessen Lesen man im Internet auch noch 2 Euro bezahlen soll.
Im weiteren Text behauptet er nämlich, dass dieser Kapitalstock momentan abgeschmolzen wird. Dafür führt er keine Beweise an - entweder hat er das also heute nacht geträumt oder bei ihm ist etwas abgeschmolzen bzw. war nie da, nämlich ökonomische Kenntnisse.
Noch dreister ist aber dann seine weitere Behauptung, die zeigt, dass er über Karl Marx nicht hinweggekommen ist, denn er faselt dann weiter, dass Kapital die einzige Quelle für Wachstum sei. Spätestens seit Robert Solow wissen wir, dass der Löwenanteil dem technischen Fortschritt zuzurechnen ist. Für den im 20. Jahrhundert von Robert Solow in den USA untersuchten längeren Zeitabschnitt waren es etwa sieben Achtels des US-Wachstums, das auf den technischen Fortschritt zurückzuführen ist.
http://www.businessweek.com/technology/content/...tm?campaign_id=yhoo
http://www.handelsblatt.com/finanzen/devisen/...ne-nicht-mehr;2560203
Besser kann man die deutsche Kreisklasse nicht beschreiben.
"Deutsche Tante-Erna-Ökonomie
Nirgendwo ist die Suche nach der Krisenursache so schnell damit abgeschlossen worden, dass Amerikaner und andere halt geschludert haben, Geld viel zu billig war und Banker viel zu gierig. Da reicht ein Griff in die Standardspruchkiste, und die grandiose Botschaft nach drei Jahren Krise lautet: Der Staat muss sparen und die Notenbank Geld vernichten.
In keinem anderen Land hat es in den vergangenen Wochen so viele Sprücheklopfer gegeben, die den Griechen überheblich erklärten, wie man wirtschaftet, und dabei theatralisch über die Folgen für unsere armen Kinder wehklagten - wovon Schulden aber auch nicht weggehen. Beim Lesen dieser deutschen Tante-Erna-Experten könnte man meinen, die Weltkrise sei von pfuschenden Griechen ausgelöst worden. Und von Politikern, die sinnlos Schulden machen. Darüber zu schimpfen ist aber so, als würden Opfer einer Brandkatastrophe zetern, dass die Feuerwehr beim Löschen ziemlich viel nass gemacht hat."
Um das zu lösen, müssen neue ökonomische Modelle her und radikalere Vorschläge für ein neues Weltfinanzsystem, für ein neues Management der Globalisierung und für ein tragfähiger verteiltes Wachstum. Dafür braucht es neue Lehrbücher mit historischen und psychologischen Einsichten statt voller Dogmen."
Figuren wie Polleit und Sinn sind also für unseren Wohlstand ähnlich schädlich wie Blankfein und der Ackermann-Sepp.
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