E.on SE - Chance oder Risiko
Wie man dem Geschäftsbereicht entnehmen kann, hat die Firma 2012 ein "phänomenales" Geschäft hingelegt. Zumindest auf den ersten Blick.
Diese sind aber durch die folgenden Ereignisse hervorgeruft worden:
1. Das kgv ist absolut falsch. Es sind Einmaleffekte vorhanden wie die Veräußerung der Anteile an der TPK Holding
2. Zitat: "Der Cash-flow aus laufender Geschäftstätigkeit beläuft sich per 30.Juni 2012 auf minus TEUR 5.179 (Vorjahr: plus TEUR 3.683)"
Dies werte ich als sehr kritisch weil es eine der wichtigsten Zahlen ist. Der Cashflow gibt nämlich an, wieviel wirklich in die Kasse (ohne die ganze Verwässerung durch Verkäufe) fließt. Wie du siehst floss gar nichts in die Kasse, es floss sogar noch was raus.
3. Die Eigenkapitalquote ist phänomenal hoch. Die Firma steht also auf sehr gesunden Beinen. Wenn du dir sicher bist, dass sie den Turnaround schaffen, kann man hier schon kaufen. Ich persönlich würde jedoch nicht, weil der Cashflow mir das klar verbieten würde. Es landet nichts in der Kasse und für solche Unternehmen hege ich kein Interesse. Negative Cashflows deuten doch eine größere Schwäche an (zumindest in meinen Augen).
4. Die Firma ist um 30 Prozent mehr Wert als aktuell gehandelt. D.h. wenn die Firma morgen liquidiert werden würde, wärst du aufgrund der hohen Eigenkapitalrendite von über 95 Prozent auf der Stelle um ca 25 Prozent reicher. Es kann natürlich passieren, dass die Firma aufgrund mehrerer aufeinanderfolgender schlechter Jahre diese Quote ständig sinkt, was dann nicht so toll wäre. Ein Indiz dafür wäre z.b. das die Eigenkapitalquote aktuell wieder bei 90 Prozent steht. Es ist schwierig einzuschätzen was passiert. Große Investoren werden sich m.E. jedoch nicht überlegen in eine Firma mit negativen Cashflows einzusteigen. Es gibt genug bessere Alternativen. Wenn man dann noch die Stimmrechtsmitteilungen ansieht, kann man beobachten, dass sich die größeren Investoren auch zunehmend zurückziehen. Dies führt dann die Jahre gesehen zu einer höheren Volatilität, was allgemein nicht so sehr zu begrüßen ist (der Streubesitz betrug bislang 58 Prozent). Verlieren dann die Großinvestoren noch mehr Vertrauen kann es auch passieren das der Kurs richtig einbricht, weil ich davon ausgehe, dass die Firma nicht so leicht zu handeln ist wie etwa ein "blue chip".
5. Ich persönlich kenne die Firma nicht - und ich kaufe nur was ich kenne. Falls dies bei dir anders ist kannst du ruhig zugreifen. Du musst aber dann Sitzfleisch beweisen. Es kann Jahre dauern bis die Firma wieder in die nachhaltig, "gesunden", Zahlen kommt.
E.on hat da im Vergleich einen positives Cashflow Ergebnis von 4,62 € pro Aktie. Das ist mehr als ein drittel des aktuellen Kurswertes und i. A. ein sehr gesunder Wert. E.on hat dafür aber auch andere Probleme. Du kannst das Kurs Cashflow Verhältnis dann berechnen indem du den Kurs / Cashflow je Aktie teilst. Je kleiner der Wert (also größer der Cashflow im Verhältnis zum Preis der Aktie) ist, umso besser.
Meine Prognose zum Abschluss:
Die Firma wird im Wert noch sinken. Der Wert wird sich wieder gut entwickeln wenn der Cashflow wieder nachhaltig steigt, denn dann ist die Firma unterbewertet. Darauf kann man auch heute schon setzen. Mir wäre es nur zu riskant.
Ich stimme der Analyse absolut zu. Wenn du dir den bereinigten Chart bei K+S anguckst und die 32 hält ist dies m.E. das höhere Tief. Zumal wir vom 2008 Desaster nur noch ein paar Euro entfernt liegen. Es gibt fundamental keine Gründe warum er 2008 unterschreiten sollte - aber wirklich nicht mal einen. Deshalb werde ich bei 30 (sollten wir sie sehen) ordentlich nachfassen.
Was der Kerl nicht erwähnt hat ist, dass diese Methode zwischen 2010 und 2011 nicht funktioniert hätte. (Dort war auch das höhere Tief im Vergleich zu Anfang 2010 stark ausgeprägt). Wenn man aber hierzu noch die Fundamentalanalyse nimmt und sieht das in dem Zeitraum die Firma doppelt überbewertet war, dann ist die Analyse brauchbar (denn das hinderte m.E. die langfristigen Investoren einzusteigen, denn deren oberste Regel (und auch meine) ist NIE eine Firma zu kaufen die überbewertet ist und sei sie noch so erfolgreich).
In deiner genannten Analyse ist Adidas oben drei Sterne.
Hier die Analysen:
meine Analyse dazu enge limits setzen und aussteigen. Starkes Abwärtspotential. Da steigen nur noch absolute Optimisten ein. Fundamental auf einem Level überbewertet wie eine Nestle aber weit nicht das Potential wie diese. Sehen wir mal was der alte in die Jahre gekommene Ansatz liefert. Trendanalyse auf math. Niveau absolut lächerlich. Funktioniert nicht - zu volatil alles. Halte ich gar nix von. Bzw. dazu ein Modell zu basteln viel zu komplex um es um realisieren. Würde mich interessieren wie er das auf der Seite so berechnet.
Vllt auch etwas von mir zu den Bollinger Bändern. Der betreiber der Seite (von Boss) nutzt unter anderem diese Methode aus. Vorerst was sind Bollinger Bänder. Das sind nichts anderes als Standardabweichungen zu einem Mittelpunkt.
Wann ist es möglich mathematisch diese Rechnung anzustellen. 1. benötige ich dafür eine Zufallsgröße die Gaußverteilt ist. Da ein Aktienkurs nicht gaußverteilt ist um seinen Mittelwert (anders physikalische Messwerte), gibt es für mich keinen einzigen Grund nun anzunehmen das ich daraus was ableiten kann. Seis drum es wird halt gemacht.
Wie berechnet man Standardabweichungen ? Man benötigt dazu erstmal einen Mittelwert der sich trivial aus (1.0) ergibt:
<x>=sum[i=1 to n] x_i / n (1.0)
(bedeutet nichts anderes als summiere alle Werte und Teil sie durch die Anzahl der Werte)
Dafür lässt sich dann die Standardabweichung für vom Mittelwert definieren mit (2.0)
sigma = sqrt((1/n-1)*sum[i=1 to n] (<x>-x_i)^2)
(bedeutet nichts anderes als bilde die Differenz aus Mittelwert und Messwert, quadriere den ( damit kein negativer Wert mit vorkommt, danach zieht man die Wurzel also egal) und summiere alles auf (für alle n Werte), teile das durch die n-1 und zieh die Wurzel.
Die Berechnung ist absolut simpel und mit jedem Pc Programm anzustellen (auch Excel). Für n kann man nun die letzten Schlusskurse wenden (also für die letzten 5 z.b. n=5).
für sigma ergibt sich dann ein Wert. Der wahre Wert x wird dann mit 68,3 Prozent wahrscheinlichkeit im Intervall -sigma +<x> <= x<= <x> + sigma erwartet. Will man noch sicherer gehn dann kann man auch 2 sigma verwenden (macht man bei den Bollinger Bändern soviel ich weiß), dann beträgt die Wahrscheinlichkeit 95,4 Prozent.
Soviel zur Theorie. Wie man sieht lehne ich genau deshalb einige Elemente der Charttechnik ab, weil es für mich aus den Haaren gegriffen ist wie ich Statistik auf eine nicht normalverteilte Größe anwenden soll ???
Vor allem die Verlaufstiefs ohne die Verlaufshoch zu bewerten ist nur 50% des Weges...
Ansonsten aber äußerst interessanter Ansatz und sonst soweit auch sehr plausibel.
Es muss immer an der Marke abprallen. Das folgt aus der Mathematik :). Das Signal liefert nur keine Ergebnisse. Wenn der Kurs schneller fällt wächst das Bollinger Band und sonst zieht es sich zusammen. Das ist alles nur aus der Anwendung der Standardabweichung herbeizuführen. Also für mich keine Zauberei. Wenns anders wäre würde Mathematik lügen. Wenn überhaupt kann es die Volatilität darstellen nicht mehr und nicht weniger. Nur meine Meinung dazu. Ich bin einfach ein nüchterner Mensch. In Mathematik darf man nie irgendwas glauben es gibt knallharte Fakten oder eben nicht. Wenn nicht werf ich die Theorie in die Tonne.
Ich lehne CT nicht ab nur ein paar Elemente daraus finde ich schon sehr weit hergeholt. Volumen und Unterstützungen, Momentum MACD sind für mich sehr gute Indikationen. (mag noch etliche andere geben) aber Bollinger Bänder sind eine pure Fiktion. Klar wenn genug dem folgen macht es Sinn.
Quelle Wikipedia:
So wäre die Annahme, dass der Kurs in 95 % der Fälle innerhalb der Bollinger-Bänder liegt, ebenso falsch wie die Annahme, dass der Kurs dem gleitenden Durchschnitt folgt. Dies liegt in erster Linie daran, dass der gleitende Durchschnitt tatsächlich nicht den Anforderungen an einen Erwartungswert genügt und die Annahme der Normalverteilung für Kursbewegungen an der Börse nicht zutreffend ist. Nach bisherigem Kenntnisstand folgen die Börsenbewegungen keiner bekannten Verteilungsfunktion (Benoît Mandelbrot beobachtete in seinen Arbeiten eine Potenzgesetzverteilung, die sich allerdings der linearen Analyse entzieht). Weiterhin setzen die Bollinger-Bänder voraus, dass die Standardabweichung bekannt ist, was hier nicht der Fall ist. Die oben beschriebene Standardabweichung ist eine unsichere Schätzung der wahren Abweichung.
Bollinger wies selbst darauf hin, dass der Berührung des Kurses mit dem oberen oder unteren Band keine besondere Bedeutung beigemessen werden sollte, und dass zusätzliche Faktoren zur Investitionsentscheidung herangezogen werden sollten.
Interessanterweise hat die massenhaft fehlerhafte Interpretation der Bollinger-Bänder, basierend auf nicht korrekten statistischen Annahmen, dazu geführt, dass einige Händler diese Bewegungen als alleiniges Handelssignal betrachten. Insofern kann hier von selbsterfüllender Prophezeiung gesprochen werden.
Ich will mit euch darüber aber gar nicht streiten. Wozu auch jeder darf denken was er will. Ich finds gut das ihr zu euren Ansätzen steht. So jetzt bin ich aber wirklich weg.
Vielen Dank für die Super Fundementale Analyse.Es wahr für mich sehr wichtig.
Ich werde mich weiterhin auf e.on konzentrieren.
Schöne Urlaub noch.
Hey Doc, CD und co.
bin seit einiger Zeit hier stiller Mitleser und wollte mal ein herzlichen Dank für die tollen Beiträge in der letzten Zeit loswerden.
Bin auch seit kurzem in E.on investiert und habe vor in nächster Zeit noch meine Thyssen loszuwerden....
Wäre super wenn du das Thema K+s fundamental nochmal kurz aufziehen könntest. Überlege einen Teil des Kapitals dahin zu verlegen. Der Kurs reizt mich gerade sehr..
Grüße
hallo, würde mich auch interessieren, eine chart analyse von K + S , haben in Q1 nen gewinnsprung hingelegt das jahresziel bestätigt und die aktie fällt und fällt ????????????????? warum ?
gruß
Du bist übrigens der erste fundamentale Anhänger, mit dem man dies auf dieser sachlichen Ebene austauscht und sich ergänzt - das weiß ich sehr zu schätzen! Die meisten verfangen sich im klein-klein wie sinnlos CT doch wäre und werden persönlich. Aber da du sie selber mit einbeziehst, hast du dsbzgl. ohnehin eine andere Entwicklungsebene. Bleib uns hier bitte noch lange erhalten oder sag rechtzeitig wohin du weiterziehst :-)
@all: solange sich Dr.med. nicht beschwert, dass ihr ihm eine Analyse nach der anderen abfordert, soll es mir egal sein. Wenn ihr off-topic K+S erörtern wollt, habe ich damit prinzipiell auch kein Problem, egon ist derzeit sowieso langweilig und am WE ist eh alles egal. Bedenkt aber bitte, dass es hier auch andere Mitleser gibt, die danach in diesem Thread nicht suchen... Diese könnten geneigt sein, solche Beiträge zu melden.
Wenn ich morgen noch dazu kommen sollte, mache ich ggf. noch nen Rückblick. Insgesamt hat sich aber wenig getan, als das es sich hierfür lohnen würde. Ende nächster Woche wird interessanter, da eoM vor der Tür steht. Bei mir festigt sich immer mehr die Einschätzung, dass wir den divi-bereinigten Chart verwenden müssten. Auch bossmen´s Link hat dies ein weiteres Mal untermauert. Die Dividende ist zu gravierend gewesen, um einfach so einzufließen. Demnach haben wir einen Aufwärtstrend und der gilt solange, bis er reißt!
@all 2.: ein großes Lob mal an Alle hier, auch von meiner Seite. Das Niveau ist sehr hoch und die Gesprächskultur zumeist angenehm und freundlich. Es geht auch nicht darum, ob jeder etwas für alle beizutragen hat oder auch seinen Emotionen mal Luft lässt, auch das muss möglich und tolerierbar sein.
Ich bin (entgegen meinem Anmeldedatum) bei Finanzen.net/ariva schon viele Jahre. Anhand der 04 ist auch zu erkennen, dass es meine 4. ID ist. Häufig habe ich dem Forum den Rücken gekehrt, weil es mir irgendwann gereicht hatte. Über eine so lange Phase habe ich selten ein so mehrwertiges Umfeld gehabt. Macht weiter so...
Ja wuerde sagen es ist ein Mathewitz von einem echten Dr. med.
Habe ihn auf einem T shirt im Einstein shop in Princeton gelesen und fand ihn einfach gut.
Und Du bist auf den Seychellen, wann geht denn da die Regenzeit los?
Gruss
KoP