Der Antizykliker-Thread

Kritik gehört zum Geschäft: Mit dem Ziel einer dialektischen Weiterentwicklung – oder nur der Kritik selbst willen. Ist es doch erfreulich, dass es sich nach 1945 eine Klima derartig entwickelt hat, dass es zum guten Ton gehört irgendwelchen „Führenden“ ans Denkmal zu pinkeln und ihnen Denk- und Argumentationsfehler nachzuweisen. Ich mache das selber gerne: bei Deutschen-Bank-mein-Gott-Walter, bei Ehrhardt’s Jensi oder meinem Freund Gerti, den ich in keinster Weise als führend erachte, er sich aber so versucht zu platzieren…

Zutiefst albern wird es aber, wenn ein Typ wie z.B. Hoose versucht einen Ken Fisher in einem Aufsatz vorzuführen (http://www.godmode-trader.de/nachricht/...uns-zu,a2007519,b567.html). Dazu gehört, dass jeder Hanswurst in ARIVA auf Buffet einzuschlagen versuchen: Er hat Goldman zu früh gekauft, er würde alt und tatterig usw.

Ich frage mich, woher diese Leute diese Arroganz herholen, jenen Personen, die es nachweislich zu einer sehr dicken Brieftasche gebracht haben (vielleicht das einzige, das zählt an der Börse), als Idioten hinzustellen. Manchmal wird der „Idiot“-Rufer selber zum Idioten („Reflexibilität der verbalen Angriffes“).

Und ich grüble, warum das so ist?

Meine schnelle Theorie ist, dass Buffet und Fisher schon in einem gesetzteren Alter sind und diese Krise relativieren können. Jeder Crash war schlimm, war einzigartig, nicht vergleichbar. Und Buffet sagt, was soll das, Amerika wird wieder Erfolge haben, es wird wieder aufwärts gehen.

Jüngere (oder Ältere mit nur geringer Gedächtnisleistung!) glauben, dass dieses Phase der sinkenden Börsenkurse was ganz besonderes wäre, die Welt würde jetzt untergehen (vielleicht hält sie noch bis 1212) – ohne zu erkennen, dass alles schon mal da war. Schade, dass Kostolany tot ist, würde gerne hören, was der dazu zu sagen hat…

Den Effekt kennt im Kleinen doch jeder:
Man kommt nachts in Val d'Isere an, kuckt morgens aus dem Fenster und sieht Schneetreiben und Nebel. Unwillkürlich überlegt jeder, was er an solch einem Tag, in solch einer Woche treiben soll? Vielleicht durchs Dorf laufen, vielleicht was lesen, vielleicht in Killy’s Sportgeschäft gehen und kucken, was es da so gibt…

Man verlängert das schlechte Wetter auf die ganze Urlaubswoche und dann reißen die Wolken auf und man erkennt, dass es albern war, sich Gedanken um Alternativen zum Skifahren (für Schweizer: Skilaufen) zu machen. Man ärgert sich sogar, dass man morgens beim Frühstück gebummelt hat und beneidet diejenigen, welche schon mit Ski auf den Schultern zur Bahn laufen (und wenn es nachts geschneit hat, würde ich mit der Großkabinenbahn auf die Belvarde fahren und dann die „Orange“ nach La Daille… das nur am Rande – und die spannenden Dinge danach…).  

Fazit
Keine Veränderung zur letzten Woche: Zum gegenwärtigen
Zeitpunkt ist von einer ABC-Korrektur auszugehen. Demnach
befindet sich der DAX methodisch in einer Pullbackphase, der
Welle B. Es bleibt abzuwarten wann diese ihren Zenit erreicht
und somit entsprechend die C-Welle beginnt. Die Chancen für
die Bären sind aktuell aber sehr groß. Ausgehend vom
aktuellen Stand dürfte die C-Welle das Potenzial besitzen, den
DAX in die Region 5.200 bis 5.000 Punkte zu führen. Eine
gewisse Dynamik zur Unterseite könnte mit dem Bruch der
5.550er Region einhergehen. Hinfällig wäre dieses Szenario
dann, wenn die Bullen einen neuen Höchststand herbeiführen
könnten.

Der Kurz-Sentix:

Aktien: 2003-Vergleich steht immer noch
Bonds: Die Schere geht noch weiter auseinander
FX: Die Korrelation bricht auf  

das Rein und Raus macht die Meter! :)

Hin und her macht Taschen leer!




Und ich zahle freiwillig 5 Euro ins Phrasenschwein!  

Nun sprech ich mal aus, was latent seit Tagen hier durchs Forum geistert: Die Weihnachtsrally kommt!

Gründe:

1) Die Konjunktur gewinnt an Fahrt.

Dies hat sich bereits im Sommer angedeutet (siehe Mein "Staplerfahrer-Indikator"). Konjukturtechnisch zahlt es sich immer aus, dem "Volk aufs Maul" zu schauen, sprich: Freunde, Nachbarn und Kollegen zu befragen, wie sie ihre wirtschafliche Lage sehen. Ist das nicht möglich kann man auch Talkshows ansehen, wobei es dort auf den weinerlichen oder eben optimistischen Unterton ankommt. Oder eben die Fernsehwerbung, wobei es auf die Art der beworbenen Produkte ankommt. Oder man geht schlicht ins Einkaufszentrum shoppen und schaut mal in Ruhe was und wieviel die Leute kaufen (Der "David-Lynch-Indikator"). Es gibt viele Möglichkeiten. Was man jedoch NIEMALS NIE tun sollte: Experten, VWLern und selbsternannten Konjunkturpropheten trauen. Die denken zu theoretisch und vertrauen nur ihren Zahlen aus der Vergangenheit. Denn Wirtschaft findet auf der Straße statt, nicht in Büchern und Charts.

2) Die technische Lage ist exzellent

DOW und SPX knacken aktuell ihre Jahreshochs, haben sogar teilweise den Trend - wie übrigens neulich von mir vermutet ("Trendauflösung nach oben") - nach oben durchbrochen. Damit steht eine Fahnenstange unmittelbar bevor.

3) Die Jahreszeit ist ideal

November und Dezember sind bekanntlich mit die besten Börsenmonate. Die Fonds müssen Ende Dezember berichten und wer noch nicht drin ist muss nun schnell rein. Denn Seitlienie sind im Jahresabschlussbericht nach DIESER Rally seit März nicht wirklich gut aus.

4) Das Sentiment ist bearisch-neutral

Die Bären haben ihre "totsichere Shortchance" am Donnerstag und Freitag ergriffen. Sie müssen nun eindecken, was die Kurse weiter nach oben treibt. Die Stimmung bei den Bären ist weiter recht optimistisch, dh es gibt noch Futter für die Bullen: Die Lager sind nämlich zur Zeit etwa 33/33/33 auf Bullen/Neutrale/Bären aufgeteilt, die Wall of Worry damit voll intakt. Diese Rally kann sicher erst stoppen, wenn das Bullenlager voll ist und die Bären resigniert haben. Letzteres ist noch lange nicht der Fall.

Fazit: Die Weihnachtrally begann Anfang November. Anschnallen!

die läuft schon längst.  

Nur sieht das ja keiner außer uns beiden ;-)

Und das Geilste überhaupt ist, dass die Kommentare überall total skeptisch sind. Da ist also noch massig Luft nach oben...

das ja hier der Antizykliker-Thread ist, kann man durchaus überlegen, im S&P500 bei 1120-1123 und im Dow bei 10500-1550 short zu gehen. Das sind ziemlich heftige Widerstände.
Ein überschießen ist im Dow bis 107xx kurz vor Weihnachten möglich, aber da läge im Dow eine dreifacher Kreuzwiderstand.

Rein technisch geb ich den US-Indizes noch maximal 1,5% in den nächsten 4-8 Tagen.

Eine Weihnachtsrallye schließt das nicht aus, aber die dürfte maximal bis 10800 im Dow gehen.

Im Dax könnten die 6000 leicht angekratzt werden, aber dann wird die Luft doch extrem dünne.

Aber bitte sieh mir nach, dass ich auch nicht vor eine U-Bahn springe, nur "weil ich metro heiße". Antizyklik ist ME zur Zeit nicht angesagt, was diesem Thread aber hoffentlich keinen Abbruch tut.

the trend is your friend

Das bedeutet, auch ich bin aktuell bullish eingestellt, und zwar entgegen den dortigen Wellentheoretikern, wie aktienspezialist.

Aber in all den Threads hier, die sich mit Gesamtmärkten befassen, geht es auch ums traden, auch wenn ich kein Daytrader bin. Und wenn eine obere Trendbegrenzung in den letzten 6 Monaten etwa 8 Mal bestätigt wurde, dann ist es sicher keine schlechte Idee, es auch beim 9.Mal zu versuchen.

Ich hab nur was dagegen, sich festzulegen. Das vernimmt man in den Threads leider immer wieder, und genau das löst Streits aus. Ich werd bei 10500 short gehen, und entsprechend über 10550 absichern, falls der Trend sich entgegen meiner Erwartung nochmal nach oben beschleunigt. In den nächsten Tagen ist das jedoch kaum zu erwarten.

bei 10800 ein starker Kreuzwiderstand erreicht werden.

Wenn das hier ein Antizyklikerthread ist, dann sollte man diese Möglichkeit mal in Betracht ziehen.

alles über sp1100 ist als sehr bullish zu interpretieren...und man beobachte  euro in einer range seitwärts , gold weiter rauf und commodit ebenfalls..... in den trend zu shorten  ver bietet  sich.... zum jahresschluss noch einen schönen shortsquee..... im dax über 6000 kann man sich üerlegen zu shorten, im sp 500 nicht before 1040... alles  nur meine meinung  als nichtchartist..... und nicht zum kopieren geeignet...  

ich weiß nich, ob mich das interessiert. Ob der Dax ohne amerikanische Hilfe die 6000 erreicht? ...

Er hat sich aber wie schon beschrieben, in den ehemaligen Keil zurückgekämpft. Prozyklisch steht der Dax klar auf Kauf.

Zudem sehen ja auch die US-Indizes bullish aus. Hab ja gar nichs anderes geschrieben. Es geht hier ums antizyklische Traden. Hoffe ich muss das nicht ein 4.Mal schreiben.

geh ich ohnehin davon aus, dass die 6200 in den nächsten Monaten kaum überwindbar sind. Daher empfinde ich auch Shortpositionen, die man zwischen 5800 und 6200 antizyklisch aufbaut, als sinnvolle Depotabsicherung, vielleicht sogar als sinnvollen Vermögensaufbau.

Wie gesagt, das ist der Antiyklikerthread. Wenn ich festgelegte Meinungen will, geh ich in den USA-Bärenthread oder zu den Libuda-Bullen dieser Welt. :)

Ist jetzt nichbös gemeint, aber ich kann mit deinen Trendkanal im M-Dax, der jetzt gebrochen wurde (so hast du es jedenfalls einezeichnet) nichts anfangen.

Da gibt es nur unter 3 Begrenzungslinien, und weil das so schön aussieht, zeichnest du oben dann ne parallele Linie ran, obwohl da gar keine hingehört.

Versteh ich irgendwie nicht. Dann könnt ich ja überall Trendkanäle einzeichnen. Theoretisch gäbe es unendlich viele.

die stimmt unten, aber oben kann man deshalb nicht zwnagsläufig ne Parallele einzeichnen, nur weil man gerne einen Trendkanal hätte.

Trendlinien sind für mich eh Banane, weil für'S konkrete Trading irrelevant. Das soll nur meine Vermutung ausdrücken, dass die Konso beendet ist. Wenn du willst, dann kannst du auch diesen hinreichend bestätigten Trend reinziehen. Kursziel 8600 bis Weihnachten. Ok, nur ne Idee für denn Fall einer Fahnenstange im Dow.

Heute morgen im Zug habe ich mir den neusten Sentix zu Gemüte geführt und man kann ihn auf die eine Überschrift zusammenfassen: "2003-Vergleich steht immer noch."

Jedoch bezweifle ich, dass die Phase der Unsicherheit schon zu Ende ist.
Das wäre doch zu einfach - aber warum nicht?

Und wenn ich irre, gehe ich zur Bank und  schließe einen Sparplan auf den Short-DAX ab - dann habe ich auch was im Alter.... Sinnvoller Vermögensaufbau und so!  

von Torsten Ewert:

http://www.stockstreet.de/...-Daily_Oekonomischer-Schlagabtausch_1132

http://www.youtube.com/watch?v=iW1eg9p5wq4&NR=1

"Rule No. 1: Never loose money."
"Rule No. 2: Never forget rule No. 1"
"Never invest in a business you cannot understand."
"Unless you can watch your stock holding decline by 50% without becoming panic-stricken, you should not be in stock market."
"The critical investment factor is determining the intrinsic value of a business and paying a fair or a bargain price."
"Risk - assuming you know what you're doing - can be greatly reduced by concentrating on only a few holdings."
"An investor should ordinarily hold a small piece of an outstanding business with the same tenacity that an owner would exhibit if he owned all of that business."
"Buy a business, don't rent stocks."
"Ask yourself: Does the business have a consistent operating history?"
"An investor needs to do very few things right as long as he or she avoids big mistakes."
"Turn-arounds" seldom turn.
"Focus on return on equity, not on earnings per share."
"Look for companies with high profit margins."
"Always invest for the long term."
Does the business have favourable long term prospects?
"Remember that the stock market is manic-depresive."
"It's far better to buy a wonderful company at a fair price than a fair company at a wonderful price."
"The dumbest reason in the world to buy a stock is because it's going up."
"Most people get interested in stocks when everyone else is.
The time to get interested is when no one else is.
You can't buy what is popular and do well."
"I like to go for cinches. I like to shoot fish in a barrel. But I like to do it after the water has run out."
"Our favorite holding period is forever."
"Risk comes from not knowing what you're doing."
"If you don't know jewellery, know the jeweller."
"If you don't feel comfortable owning something for 10 years, then don't own it for 10 minutes."
"If a business does well, the stock eventually follows."
"A public-opinion poll is no substitute for thought."
"The most important quality for an investor is temperament, not intellect... You need a temperament that neither derives great pleasure from being with the crowd or against the crowd."
"When asked how he became so successful in investing, Buffett answered: "we read hundreds and hundreds of annual reports every year."
"I never buy anything unless I can fill out on a piece of paper my reasons..."
"I will tell you how to become rich. Close the doors. Be fearful when others are greedy. Be greedy when others are fearful."
"If you understood a business perfectly and the future of the business, you would need very little in the way of a margin of safety."
"So, the more vulnerable the business is, assuming you still want to invest in it, the larger margin of safety you'd need."
"The key to investing is not assessing how much an industry is going to affect society, or how much it will grow, but rather determining the competitive advantage of any given company and, above all, the durability of that advantage."
"Investors should remember that excitement and expenses are their enemies."
"The most common cause of low prices is pessimism - some times pervasive, some times specific to a company or industry... It's optimism that is the enemy of the rational buyer."
"Diversification is a protection against ignorance. It makes very little sense for those who know what they're doing."
"A low cost index fund is the most sensible equity investment for the great majority of investors. My mentor Ben Graham took this position many years ago and everything I have seen since convinces me of its truth."
"By periodically investing in an index fund, the know nothing investor can actually outperform most investment professionals."


Scheint ja ein anständiger Mensch zu sein. Seine Zitate sind auch nicht schlecht.  

Viele haben im Bärenthread keine Leseberechtigung und können daran nicht partizipieren:
"Da lobe ich mir den Bärenthread: Offen ehrlich und Informativ. Standpunkte werden diskutiert, fehlerhafte Analysen werden wiederlegt."

Deshalb musste ich den Beitrag vom Schweden hier noch mal einstellen:
(http://www.ariva.de/..._Baeren_Thread_t283343?page=2106#jumppos52653)


Hier ein kleines Update vom Tickersense.
http://www.tickersense.typepad.com
Bärischster Sense seit sept/08!

Neue Bärenhorden warten sehnsüchtig darauf abgeschlachtet zu werden.
Es geht wie vermutet weiter den Berg hinuff bis die Luft für Bullen und Bären zu dünn zum Atmen wird.  

Konsensus ist dort die Diagnose, dass diese Krise keine zyklische sei, sondern irgendwie terminal. Die Hoffnung dort war + ist, sich am schon so lange prognostizierten Untergang (des amerikanischen Imperiums) eine Scheibe abschneiden zu können - materiell oder auch nur moralisch.



Seit geraumer Zeit halten sich die Kurse nicht mehr an diese Diagnose.  Anstatt nun letztere einer Überprüfung zu unterziehen (das wäre nur naiv), wird nach Erklärungen dafür gesucht, weshalb 'die Realität' sich so undankbar quer stellt. Gefunden wurde: Manipulation. Eine allmächtige Plunge Protection, finstere Goldmann 'Sucks' Typen, die in der Administration de facto die Fäden ziehen, Zockerbanken, die mit ihren 'Automaten' den Markt ad absurdum führen, uferloses Deficit Spending, welches die Katastrophe nur camoufliert, das endlose  $ Füllhorn des Uncle Ben, die getürkten Statistiken  usf....   Bloss stellt sich bei dieser unterstellten Manipulationsmacht dann doch die Frage, weshalb die zuletzt gesehene Baisse überhaupt zugelassen wurde.  Oder war die etwa authentisch ?