Der Antizykliker-Thread
Wenn man Kreditvergabe zeigt, dann muss man auch auf die Sparquote eingehen und auf die Kostenersparnis Neubau gegenüber Altbau. Wobei man in den USA auch Neubauten zu günstigen Preisen findet.
In der Tat ist der Automobilverkauf in den USA sehr schwach.
Ich denke jedoch, dass dieser - ja fast nur auf billigem Geld beruhende Anstieg und schon regelrechte Ralley oder zumindest Kursexplosion (über 50 % binnen 6 Monate) - nicht im nachhaltigen Sinne eine Rolle spielt, sehr wohl aber für kurzfr.- mittelfr. orinitierte oder Investoren die ihre Aktienquote noch auf stattlichem Niveau haben!
Denn was gibt es besseres als zu Durchschnitts-KGVs zu verkaufen die es zu letzt im Jahr 2000 gab?
Panisches Verkaufen auf keinen Fall - langsames Herunterschrauben der Aktienquote oder Umschichten von volatil auf devesiv - sicher keine schlechte Idee.
Die Frage ist: Bis wohin läuft es - oder anders: Wann platzt die Blase 2.0?
Wenn das enorme Wachstum der Geldmengen im Vergleich zu den Vorjahren bzw. das "pumpen" der Gelder in die unterschiedlichsten, meist schwankungsintensiven Anlageformen, sich einschränkt bzw. zurück gefahren wird, dürfte es zugleich zu einem Anpassen der Indizes an die konjunkturelle Verfassung der Wirtschaft geben.
Nur da niemand weiß, wann das der Fall ist (ich tippe Mitte nächsten Jahres, da dann nicht nur die historischen Zyklen erreicht sind, sondern zugleich die Erwartungen des Marktes für diesen Zeitraum sehr hoch liegen), ist es sinnvoll "Shortorders" oder SLs unterhalb der intakten Aufwärtstrendbegrenzungen zu setzen.
Einfaches "in den Trend reinshorten" bringt in der Regel längst nicht so viel wie das Abwarten auf den "richtigen" Moment - nämlich den Trendbruch!
Und bis dahin kann man seine Aktienquote langsam zu satten Kursen zurückschrauben und das mit dem Gewissen den fundamentalen Wert vieler Firmen zum aktuellen Standpunkt in den Kursen weit übertroffen zu haben - na ist das denn nichts xD?
Jetzt weiß ich immernoch nicht wie es weitergeht. Außer: Die Rally läuft mit billigem Geld und wird solange weiterlaufen wie Geld billig ist. Und woher soll ich nun wissen, wann das Geld als teuer empfunden wird?
HS? ;-)
Jedenfalls ist der Artikel ein Trost für jeden, der bislang nur zuschaut: Er ist nicht alleine, bestbezahlte (wofür eigentlich?) Profis sind mit ihm.
täglich ein paar Charts checken und entspannt zurücklehnen ... zum Glück war ich voll dabei ... wie beim Ab- so beim Aufschwung ...
:-))
#8080 MaMoe, wenn ich mich recht erinnere, dann warst du mit einem schrittweisen Einstieg auch schon beim Abschwung über DAX6000 dabei. ;-)
Sagst du uns auch noch, wann wir raus müssen und wo wir dann rein müssen ? ;-)))
Möchte damit nur sagen, dass ich mich frage, wann die nächste Zinssenkung notwendig wird; aber vllt auch gar nicht mehr, weil wir in Kürze ganz ohne Wirtschaft auskommen werden. Schliesslich sind die FEDs dieser Welt ja jetzt schon so weit, die Zinsen für einen grundlos haussierenden Aktien- und (was noch schlimmer ist) Rohstoffmarkt niedrig zu halten, damit dort problemlos gezockt werden kann.
Text #78 zeigt, dass sehr viele Skrupel hatten, diese Wellen zu reiten, weil sie eben Angst vor der "großen Welle" hatten.
Was folgern wir daraus? Bedenken haben ist ok, auf sie zu hören aber schlecht. Niemand kennt die Zukunft, also sollten wir nicht so töricht sein, diese vorhersagen zu wollen. Es lohnt sich nicht +60% zu verschlafen, weil man Angst vor -10% hat (SL hat ja jeder). Die Welt gehört den Mutigen. Insofern sind solche Bildchen wie #83 ganz nett (im Bärenthread wird das dann mit Argumenten unterfüttert), doch für die Praxis irrelevant. Weil sie Angst vor etwas machen, was so vielleicht niemals eintritt.
Vielleicht sind die Daytrader zur Zeit die einzig Cleveren an der Börse. Die traden nur das Heute und kümmern sich einen Dreck um das Morgen. In der Gewissheit, dabei zu sein, egal wohin die Reise geht.
Analysiere deinen Kunden, erwecke seine Aufmerksamkeint, sein Interesse, sein Bedürfnis und es kommt zur Aktion
Der Amerika verhält sich mit seinen Ausgaben über 70% psychologisch anhand der vorgegebenen Börsenkurse, da er seine Altersabsicherung vorwiegend hier sucht und weniger passiv verfolgt. Es ist nachgewiesen worden, dass mit ansteigenden Aktienkursen das Ausgabeverhalten der Amerikaner sich zeitlich verzögernd aber fast deckend verhält.
Mit dem Kursfeuerwerk an den Börsen hat man auch die Grundstückspreise in den USA aufgefangen. Denn der Kauf hier liegt ebenfalls (nicht nur in diesen Tagen) in den USA stark psychisch verbunden mit den Börsenkursen.
Man hat sich dazu auch Trick beholfen, in dem neue Immobilien für den Verkauf in Mietobjekte umgewandelt wurden. Über diese Effekte konnte man zusätzlich eine Knappheit künstlich von z.B. Eigenheimen erzeugen. Der Ami handelt konsequenter den Trend.
Die Abwertung einer Währung erfolgt ähnlich dem Fuße einer starken Inflation und wirkt korrigierend
Außerdem haben die Bären ja recht gehabt mit ihrer ,,Hyperinflation": Naja oder sagen wir mal ihr Gerede von einer zukünftigen Schwäche des Dollars - nur das es eine Abwärtung des Dollars war (die Einige übersehen und eben keine Hyperinflation). Die Amis werden auch weiterhin stabil ihre Dollars in die Welt verkaufen. Das ist ein verdienst der blöden Volkswirtschaften um sie, die sich zu stark an den US-Binnenmarkt angelehnt und abhängig von einem höheren Dollarkurs sind. Aber die Rettung naht ja schon und sie heißt GOLFO 2010 made in Arabia und zu 45% in Dollar hinterlegt (für alle Hornochsen). Also werden Regierungen der Billigproduktionsländer (z.B. China) künstlich ihre Währungen abwerten, in dem sie Dollar kaufen (Staatsschulden) und sie in GOLFO oder EURO (aktuell) umwandeln. Denn würde China seine Dollars in die Binnenwirtschaft stecken, dann würde der YUAN aufwerten und die Werkbänke des Landes leer fegen.
Doch wie nicht immer alle denken sind es die Zentralbanken welche die Geldmenge steuern. Nein es sind die Banken selber. Die Zentralbanken liefern nur den nächsten Grund zum sicheren Einlagern, aber die Banken müssen ihr Pferdchen laufen lassen. Sie brauchen neues Geld das sie verdienen müssen. Höher! Immer höher! Und dabei müssen sie ( und das tun sie auch) das Geld selber erschaffen. Wie erschaffen sie denn nun diese Unsummen an neuem Geld ohne die Zentralbanken wird sich so mancher fragen. Sie brauchen nur einen Teil des Kredits den sie geben an Sicherheit um daraus Geld für einen neuen Kredit zu schaffen, abgesichert durch das Pfand des Schuldners. Und ist dies einmal ausgeschöpft, dann leiht man sich Geld bei einer anderen Bank oder einer anderen das seine auf Gegenseitigkeit: Dann beginnt das Spiel von Vorne.
Wie will man diese Geldmengen, die sich von der physischen Wertschöpfung einer Volkswirtschaft weit entfernt hat wieder einfangen? Ich weiß es nicht. Irgendwo muss irgendwann eine Korrektur in Form einer Deflation, Währungsabwertung oder Währungsreform kommen. Da gibt es dann den kleinen Bruder des Dollars der uns helfen wird - das heimliche Bretton-Woods zwei - die Sonderziehungsrechte. Aber sogar die haben die Bombe der Inflations in sich. Denn die einen sind Inflationssünder und die anderen Defizitsünder. Gerechte Verteilung gibt es also nicht mehr, es denn die Geldmenge wird wieder nach Milton Friedmann von den Zentralbanken alleine diktiert. Dann gibt es auch keine flexiblen Wechselkurse mehr und kaum einer wagt sich noch an Carry-Trades.
Gruß Marlboromann
Und wenn ich meist Verschwörungstheorien ablehne, ist dieser staatliche Ansatz durchaus naheliegend. „Wir retten Euch, ansonsten werdet Ihr an die Wand genagelt, wie Lehman – dafür schaut Ihr, dass der Markt stabiler läuft…“
Wäre interessant, herauszufinden, wie sich der Vergleich der Größenordnungen der nominalen Wertverluste basierend auf dem Platzen der Immobilienblase und den neu in den Markt geschossenen Geldern verhält. Würde mich nicht wundern, wenn das etwa die gleiche Größenordnung hätte.
Wenn dem so wäre, müsste man schauen, ob das aktuelle Konstrukt als Basis dieser Blase 2.0 stabiler ist, als Häuser aus Pappe. Und es ist zu prüfen, ob Amiland nicht doch etwas sich richtig gesundes Wirtschaften und ausgeglichener LB entwickelt…
Im Dax bedeutet das ca. 6300, im Mdax 8500 Punkte. Die These, dass bislang nur Amis kaufen muss man übrigens in Zweifel ziehen wenn man sich die Performance des Mdax ansieht - der ja eher ein Kleinanlegermarkt ist. Zumindest seit Sommer wird hier im großen Stil eingekauft. Interessanterweise befindet sich der Mdax trendtechnisch noch in der Baisse, wenn man die Tops 2007-2008 gedanklich verlängert.
Für irgend welche Schlussfolgerungen völlig untauglich.
Deine Theorien wechseln nämlich wöchentlich mit der jeweiligen Vorzugsrichtung. Den Langfrist-Chart des MDAX, den Du in # 8089 eingestellt hast und der als Beleg für Deine seit zwei Tagen wieder (mega-)bullische Erwartung dienen soll ("es gibt kein Halten mehr"), hättest Du auch schon Anfang letzter Woche sehen können, als Du noch short im MDAX warst - und mithin felsenfest überzeugt, dass es nur nach unten gehen kann.
Diese Zickzack-Wechsel sind, gelinde gesagt, irritierend. Hat auch mMn nicht das Geringste mit Antizyklik zu tun. Ist eher Kurzzeit-trendfolgende Prozyklik, die jeweils passend mit "mittelfristigen Theorien" unterlegt wird.
Richtig, das irritiert viele. Aber lies mal das Eingangsposting, dann ist der Zweck der Postings und die Art meiner Haltung zur Börse vielleicht einleuchtend. Und ebenso wird einleuchtend sein, warum ich meine Spekulation und Überzeugung wechsle wie andere ihre Unterhosen. "Was heute richtig war, ist morgen schon falsch", heißt das Motto.
Wer damit nicht klarkommt (und das sind viele, ich selbst wäre es vor Jahren auch gewesen, daher habt ihr mein vollstes Verständnis) muss hier nicht mitlesen. Wer jedoch damit klarkommt, dem eröffnen sich völlig neue Wege der Spekulation.
Wäre schön, wenn sich der Kreis der Mitleser und -poster hier auf die Flexiblen Denker beschränken würde und die Betonköpfe draussen blieben. Nicht falsch verstehen: Die Richtung des Denkens muss nicht immer in meine persönliche Richtung laufen - Kritik ist erlaubt und erwünscht. Aber innere Flexiblität würde den Austausch deutlich befruchten.
Die "völlig neuen Wege der Spekulation" enden so höchstens mit einem rekordschnellen Herunterfahren des Depot auf Null.
Ich habe mal was zu usd/chf hier gepostet und auch danach gehandelt. Es ist einfach meine Annahme das der Dollar wieder stärker wird. Gründe das es so kommt gibts genug wie es Gründe gibt das es nicht so kommt.
Es ist einfach spekulation aber dafür auch echt Antizyklisch. Eben der Versuch das tief zu erwischen.
Die Position wurde am Mittwoch gestartet. Hätte ich am Donnerstag die Meinung geändert hätte ich wieder Verkaufen müssen zumal der $ wieder schwächer wurde. Am Freitag dann wieder kaufen...
Das führt zu nichts und wenn Du tatsächlich so handeln willst bist Du schnell Pleite.
Ich schaue mir diesen zoologischen Garten namens Ariva an und ziehe daraus meine Schlüsse. Und wenn Metro binnen Minuten zum Bullen wird, dann finde ich das äußerst bemerkenswert. Dann sagt das einiges über seine Person, aber auch andere Personen aus, was wiederum zu meiner Meinungsbildung beiträgt. Letztlich ist das der Versuch einer an Markowitz angelehnten „Opinion-Selection-Theory“. Die vor dem Hintergrund, dass ich Bulle bin, das immer war und immer sein werde – was mich nicht hindern wird auf der kurzen Seite tätig zu sein.
- Obwohl mein Short-Trade prozyklisch und schlecht getimet war gab's keinen Widerspruch gegen das HS und keine Irritationen, dass sich mein Bias änderte. Grüne Sterne inklusive.
- Beim Wechsel zum Long-Bias am Freitag hagelte es dagegen Häme und Irritationen. Keine grünen Sterne mehr = Liebesentzug ;-)
Was folgern wir daraus? Ariva ist in der Masse bearisch.
Und was folgern wir daraus? Wir sollten gegen die Masse weiter bullish sein.
so, und gleich kommt Sentix. Ich freu mich drauf und bin supergespannt...
Es werden noch immer mehr short Zertifikate als Long-Zertifikate gehandelt.
(Quelle: http://www.faz.net/s/...5A065C99E1DEDF3C1~ATpl~Ecommon~Scontent.html)
Es geht doch nicht darum, in den Foren recht zu behalten, sondern Geld zu verdienen oder wenigstens nichts zu verlieren.
Ich persönlich trade eher selten long, weil ich dafür meine Aktienpositionen halte. Diese Aktien schmeiße ich nicht wie du es ausdrückst komplett auf Null raus, wenn ich mal short eingestellt bin, sondern ich baue mit Teilverkäufen dann meine Aktienposition von 80 auf 60% ab und gehe gleichzeitig mit rund 15% in Shorts. Wenn aber meine Tradingziele erreicht sind, so wie letzte Woche, dann schmeiße ich Shorts mindestens zur Hälfte wieder raus, und die andere Position sichere ich per SL ab.
Fakt ist, die US-Aktienmärkte haben nicht die prozyklischen Shortsignale gebracht, die manch einer erwartet hatte (metropolis genauso wie ich). Die Konsequenz davon kann nur lauten wieder Short raus zu nehmen und gegebenfalls long zu gehen, was ich aber auf dem Niveau nicht mehr tun werde.
Außerdem gibt es in DOW und Nasdaq geradezu perfekte Keilformationen, die sich normalerweise innerhalb der nächsten 3-5 Wochen bearish auflösen müssten. Allerdings ist die Formation dermaßen eng, dass man hier ganz locker abwarten kann, in welche Richtung es ausbricht und dann geht man prozyklisch mit. Das ist das was metro mit flexibel meint. Wer sich an der Börse festlegt, hat schon verloren. Und trotzdem halte ich mich in allen Zeitebenen (kurzfristig bis langfristig) für einen Antizykliker. Langfristig bei Aktien, kurz-mittelfristig bei Indizes.
Grüße
Also ich handel mit Optionsscheinen und Zertifikaten jetzt seit etwa 4 Jahren. Seitdem bin ich erst 2 Mal long gewesen und mindestens 100 mal short. Und das obwohl ich eigentlich ein optimistischer Mensch bin und meist zwischen 60 und 90% Aktienquote halte. Die fällt sehr selten mal unter 50%.
Natürlich braucht es eine Meinung zum Markt, ansonsten weiß man nie was man tuen soll und handelt planlos hin- und her. So wird jedes Depot binnen Rekordzeit zerlegt. Doch das meinte ich nicht.
kostolany sprach mal davon, dass ein Spekulant wir ein Schilfrohr sein solle: Fest, aber doch biegsam im Wind. Ist der Wind zu stark, schwenkt es um. Die Kunst ist nun, nicht jede Bö als Änderung der Windrichtung mißzudeuten sondern diese eben auszuhalten und anderseits das Drehen der Hauptwindrichtung nicht zu verpennen. Mir kommt es aber so vor, als seinen die meisten Spekulanten (Daytrader ausgenommen) eher wie Stahlbetonpfosten. Sie bleiben fest und standhaft beim Orkan. Erst wenn der Rost am Fundament nagt, kippen sie um.
Und der Clou ist nun: Diese Börsen-Betonpfosten sind auch noch stolz auf ihre Haltung! Ein psychologisch interessantes Phänomen, was natürlich darin begründet liegt, dass "Standhaftigkeit", "Treue" und "Solidität" im (Berufs)Alltag hochgeschätzte Eigenschaften sind und die Spekulanten nicht flexibel genug sind diese Eigenschaften bei Börsengeschäften ad acta zu legen. Doch die Börse funktioniert anders und bestraft die genannten Eigenschaften geradezu. Sei es als Bulle, der treu zu seiner Aktie steht und mit ihr das Tal der Tränen durchschreitet. Oder eben als Bär, der den Aufschwung nicht sehen mag, obwohl der vor seinen Augen stattfindet.
Ich bin daher froh und glücklich, meine RL-Eigenschaften "Standhaftigkeit", "Treue" und "Solidität" an der Börse endlich abgelegt zu haben. Glaubt mir, im RL bin ich diesbezüglich ein Vorbild. Zudem freue ich mich, einige wenige Mitstreiter bei Ariva gefunden zu haben, die ähnlich denken.