Der Antizykliker-Thread
Und woher wußtest du damals, dass es das Top war?
zwischen 5715-35 ging es jedesmal binnen sekunden und bei 36 war schluß..3 wochen lang.
Das das Top 3 Wochen lang nicht überwunden werden konnte, wusste man erst nach diesen 3 Wochen. Insofern gar ganz und gar nicht klar, ob beispielsweise in der dritten dieser 3 Wochen das Hoch überwunden wird oder nicht.
Ich bin dort lediglich deshalb short gegangen, weil die US-Märkte ständig an ihrer oberen Kanalbegrenzung anstießen, aber sie nicht überwinden konnten. Das war ein erstes Anzeichen für eine Korrektur, aber auch nicht mehr. Das hatten wir in diesem Aufwärtstrend der letzten Monate schon mehrfach. Und deshalb hat sich an der Sentimentsituation auch nichts geändert. Den Vergleich mit letztem Herbst sehe ich auch nicht. Was macht denn den Herbst so besonders, dass man da immer irgendwas befürchten muss? Nur weil es historisch manchmal so war?
Im letzten Jahr mussten zudem die Bären wohl kaum befürchten von guten News überrascht zu werden. Die Gefahr sehe ich eher heute, was allerdings lediglich am Basiseffekt liegt, denn Mitte 2008 begann die Krise der Wirtschaft. Bei den meisten Unternehmen (Finanzwerte mal außen vor) begann da erst der Gewinnrückgang. Genau das kann sich jetzt bis Mitte 2010 umkehren, und daher sehen wir jetzt auch voraussschauend steigende Kurse. Erst wenn die Leute merken, dass die Bewertungen zu hoch sind, um diese Anstiege zu rechtfertigen, wird es abwärts gehen. Wenn dan ein zweites Rezessionsdip zeitversetzt hinzu kommt, kann es bitter werden für die Bullen. Das kann man allerdings in aller Ruhe abwarten. Wirkliche Crashsignale seh ich nicht. Diesbezüglich stimme ich metropolis zu. Crashs kündigen sich im Chart an. Und ich kann da nichts entdecken. Wir haben ja noch nicht mal auf kurzfristiger Basis eine Umkehrformation.
Die kleinen Schwächen sind es, die einen Menschen zum Menschen machen.
Nichtsdestotrotz kanst du, wenn du auf dieser Basis weitermachst, alle backtests von HS in die Tonne treten.
Wenn das System wirklicht taugt, dann stelle jemand an, der dir die Hände auf den Rücken bindet und die Signale für dich handelt ;-)
P.S. zum Thema Volatilität: Die ATR ist eine Möglichkeit, Stops unter Berücksichtigung der Volatilität zu setzen.
Diese Maßnahmen der Regierungen und Notenbanken waren aus meiner Sicht ja nicht wirklich gute News, sondern sie haben nur den wirklichen Kollaps des Systems verhindert. Aber ich versteh jetzt was du meinst. Als Trader musste man damals natürlich immer auf der Hut sein, dass jetzt nicht plötzlich nach dem starken Kursverfall durch so eine Maßnahme die Kurse mal kurzfristig nach oben explodieren. Ich wäre damals auch niemals shot gegangen. Spätestens im Oktober 2008 war short für mich vorbei.
Ich geh nicht long, wenn die Märkte am abstürzen sind, aber ich geh sicher auch nicht short, wenn der Markt schon 50% gefallen ist. Da verpasse ich lieber die ein oder andere Chance. Bei Einzelaktien sieht das schon anders aus. Da bin ich dann schon eher der klassische Antizykliker. Hängt damit zusammen, dass Unternehmensbilanzen einfacher zu interpretieren sind als Volkswirtschaften und Massenpsychologie. Es sei denn man unterstellt Bilanzmanipulationen, aber so ein Permapessimist bin ich nicht.
Grüße
PS: Das mit dem "Quatsch" war etwas hart formuliert. War nicht so gemeint.
Im Prinzip kann man mittelfristig nur so arbeiten, kurzfristig läuft es eben anders, da sind 100 Punkte schon erheblich, aber nicht auf der Basis wie Du arbeitest.
Von daher mein Respekt, völlig ungeachtet ob das nun runter rumpelt oder nicht.
Denn mal viel Erfolg, möge die Macht mit Dir sein.
#2925
Nix für ungut...
Ich finde es sehr gut, wenn man hier die Hosen runterlässt.
"Die großen Banken müssen zerschlagen werden"
Er hat Milliardenbeträge seiner Kunden verloren und verbreitet trotzdem Optimismus: Investmentguru Mark Möbius spricht im SPIEGEL-ONLINE-Interview über Börsentipps und Bullenmärkte. Der Experte warnt vor einer zweistelligen Inflationsrate - und sagt eine große Verschiebung der Weltmärkte voraus.
SPIEGEL ONLINE: Herr Möbius, Sie gelten als einer der besten Kenner der Emerging Markets. Wie viel Geld Ihrer Kunden haben Sie während der Krise verbrannt?
Möbius: Während der vergangenen Boomjahre lag der Höchststand der von uns verwalteten Einlagen bei etwa 50 Milliarden Dollar. Nach der Lehman-Pleite fielen sie auf 15 Milliarden. Jetzt sind wir immerhin wieder bei 30 Milliarden.
SPIEGEL ONLINE: Ein großes Minus dafür, dass Sie als Aktienguru gelten.
Möbius: Viele Leute haben im falschen Moment ihr Geld abgezogen. Der Wert unserer Aktien fiel nur um 30 Prozent und hat sich zur Hälfte schon wieder erholt.
SPIEGEL ONLINE: Kleinanlegern tut das trotzdem weh.
Möbius: Wir raten den Anlegern deshalb zum Cost-Average-Verfahren - da wird jeden Monat die gleiche Summe angelegt, egal wo die Börsenkurse stehen. Unsere Kunden in Großbritannien haben damit in den vergangenen zehn Jahren trotz Krise jährlich 18 Prozent Gewinn gemacht.
SPIEGEL ONLINE: Aber wohl kaum mit US- oder europäischen Aktien?
Möbius: Die kann man tatsächlich vergessen. Wenn man den Dow oder entwickelte Märkte mit den Emerging Markets vergleicht, klafft eine riesige Lücke.
SPIEGEL ONLINE: Was also sollen Investoren tun?
Möbius: (lacht) Es klingt verrückt, aber sie müssen Aktien kaufen. Es ist so viel Geld im Umlauf, dass die Inflation bald steigen wird. Dem kann man nur gegensteuern, indem man Aktien, Sachwerte wie Immobilien oder Gold kauft.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,druck-653652,00.html
http://www.boerse-frankfurt.de/DE/...amp;mid=850243459&mode=print
(1) Der Gewinn ist zwar gestiegen, der Umsatz ist aber eingebrochen.
Armitage’s Interpretation:
Gewinn = Umsatz – Kosten.
Wenn also bei sinkendem Umsatz der Gewinn steigt, wurden die Kosten gesenkt. Also was Positives. Fraglich ist, ob dieser Kostensenkungseffekt dauerhaft ist, oder ob Kleinfeld die schlechten Quartale genutzt hat, um alle rumliegenden negativen Effekte zu realisieren?
Egal – wenn der Umsatz steigt, geht von jedem Dollar Umsatz ein recht ordentlicher Teil direkt in den Gewinn.
(2) Die Zockerbande hat den Alupreis hochgezogen, dann musste AA fast zwangsläufig (was für ein hübsches Wort!) einen unechten Gewinn erzielen.
Armitage’s Interpretation:
Das ist ne lustige Sicht – wenn der Alu-Preis sinkt, sind sinkende Gewinne erlaubt und aus Bärensicht legitim. Aber wenn der Alupreis etwas zurückkommt und damit stützend wirkt, ist es nicht recht…
(3) Analysten kann man ohnehin nicht trauen. „Analysten seit langer Zeit nicht mehr in der Lage auch nur annähernd treffende Abschätzungen abzugeben.“
Armitage’s Interpretation:
Das ist die Ersetzung der Verschwörungstheorie durch den Inkompetenzansatz.
Zugespitzt: Zufällige Q-Ergebnisse treffen auf inkompetente Analysten-Vorgaben – mal liegt der eine Satz, mal der andere Wert drüber (es gibt eine Organisationstheorie, die auf solchem Ansatz fußt).
(4) Zeitreise: „Umsätze ggü. Q3 2008 um 33% eingebrochen“ und „Gewinn um ca.75% ggü Q3 2008 gefallen“.
Armitage’s Interpretation:
Man reist solange in die Quartalsvergangenheit, bis man einen Vergleich hat, der sich furchtbar anhört. Gerade wenn es um die Erholung geht, aus dem „Rausarbeiten“ aus der Krise ist der Vergleich zum Vorquartal wichtige, nicht jedoch eine reine Vergangenheitsbetrachtung.
Denken in Tendenzen, Denken in Ableitungen.
Tja, nix Abverkauf von Alcoa. Laut katjuscha werden wir heute morgen verar...t, daher warte ich das EOD ab. wie es aussieht fliegt der Short dann raus, denn die Schmerzgrenze wurde überschritten, s.u. Der Markt ist einfach zu stark zur Zeit.
Was den Verlust betrifft, so beträgt er ca. 10% der letzten (virtuellen) August-Longgewinne, da ich ja aus gutem Grund nur mit meinem Zockerdepot short gegangen bin. Die Logik dahin erschließt sich wohl jetzt jedem.
Volatile Seitwärtsbewegung, mehr isses derzeit nicht, fertig. Da hat man mit einem trendfolgendem System auf Tagesbasis logisch schlechte Karten, genau wie derjenige schlechte Karten hat, wenn diese Bewegung nach eine Seite aufgelöst wird.
Der Punkt ist doch der, man muß genug gute Geschäfte machen um auch mal ein oder zwei schlechte locker durchzustehen. Das hast Du getan, damit ist alles gut.
Ich sehe da nix in die Hose gehen....
Schon heavy, sowas im Bekanntenkreis mitzuerleben. Wir stehen hier immer mit einem Bein am Abgrund, wenn wir über uns selbst die Kontrolle verlieren sollten.
Aber klar, letztlich ist zocken an der Börse das gleiche, wenn man es mit Geld tut, das man zum Leben braucht oder es gar mit fremden Geld tut. Ersteres trifft bei mir sogar teilweise zu, aber ich denk trotzdem, dass ich mit Bedacht handele und keine großen Risiken eingehe.
Und in einem Thread dazu hat einer immerzu gegen diesen Wert geschrieben. Dass der Wert nix taugen würde, dass er sinken würde und müsse.
Habe häufig die Klinge mit ihm gekreuzt…
Und dann kamen von ihm drei Nachrichten, in denen er erklärte, dass er die Frau, das Haus, einfach alles verloren hätte. Seine Kinder hätten sich von ihm losgesagt. Mit Ende 50 müsse er in einer Kellerwohnung hausen.
Der User war gelöscht, aber andere bestätigten, dass die Geschichte wahr sei, der Kurs sauste in die Tiefe und ich musste die Reißleine ziehen – Verlust war gering – knapp 600 Euro.
Es stimmt, es gibt Dinge, die einen Sog derart entwickeln können, dass es einen in den Abgrund reißen kann…
A.