Der Antizykliker-Thread
Jedenfalls beruhigt es, mit TD auf einer Linie zu sein. Die Jungs sind wirklich nicht schlecht.
Da muss man sich doch fragen: Traut da einer dem eigenen hoch gepriesenen System nicht oder will er sich nur im Licht des Recht-gehabt-habens sonnen? Wahrscheinlich beides. Interessant wäre sicherlich auch zu erfahren, wieso das Handelssytem, das doch den 200er SMA als Basis benutzt, jetzt auf short umschwenken sollte.
Nochmal kurz für die midenkenden Jünger des vom Antizykliker zum Trendfolger Geläuterten:
200er SMA = 50% HS = long und Kurse steigen: -> Trendfolger predigt long iss aber flat
200er SMA = 50% HS = long und Kurse fallen: -> Trendfolger predigt short und geht short
Wieso also kann das HS short anzeigen, wenn der 200er SMA als Entscheidungskriterium long ist? Wieso traut er dem eigenen HS entgegen des Trends mehr als mit dem Trend, den er nicht müde wird, allen um die Ohren zu schlagen? Und was soll eigentlich das ganze Trendgebrabbel unter der Überschrift Antizyklik, um letzten Endes geen beide Prizipien zu verstoßen? Das hat schon was! :-))
Meine Vermutung: Das sinnfreie Gebrabbel ist nur grüne Sternchen Hascherei für eine börsengeschundene Seele, ein realer Handel steht da nicht dahinter. Der erfolgt ohne Posten viel erfolgreicher und entspannter.
Ja ich weiß, ich komm hier nur vorbei, um diese Vollpanne anzustänkern. Eigentlich könnte es mir egal sein. Ich lese halt nur ab und zu mit, um mich zu informieren (Aktienspezialist in Sachen Charttechnik und Malko in Sachen Fundamental sind da die wichtigsten Quellen) und mir ein Bild von der Stimmung zu machen. Mir geht aber regelmäßig die Hutschnur hoch, wenn ich diese überzogene und sehr zweifelhafte Selbstbeweihräucherung lese.
Zu deinem Gesülze über das HS schreib ich mal nix, das ist mir echt zu konfus und zu neidisch. Wenn schon deine Fakten nicht stimmen, wie dann deine Schlussfolgerungen? Ok, ist vielleicht meine Schuld, wenn ich das HS nur häppchenweise offenlege, aber es ist sicher klargeworden, dass da eine Menge Arbeit, Erfahrung und Gedanken drinstecken. Zu den Signalen selbst schau mal bei turboluke vorbei, dessen PTR-System spuckt fast identische Signale aus. Und bild dir dann da - offen und unvoreingenommen - eine Meinung über die Qualität meines/turbos HS. Deine Schlussfolgerungen darfst du dann gerne hier posten. Aber wie gesagt: Erst informieren, dann sülzen.
Nochmal zurück zu Ariva, der Sentiment-Recherche-Datenbank: In der Tat gibt es zur Zeit eine interessante Entwicklung: Die Bären scheinen dem Braten nicht zu trauen und die Bullen sind verunsichert. Damit sind nun die Bären die besseren Bullen ;-) Kein Wunder, nach 6 Monaten Konditionierung auf Bärenfallen...
Hier zeigt sich mal wieder der Vorteil eines rein technischen Ansatzes: Markttechnik kennt weder Angst noch Gier. Beides ist beim Traden nun mal hinderlich.
Von Nils-Viktor Sorge
Trotz einiger Turbulenzen hat der Dax seit März rund 50 Prozent zugelegt. Viele Anleger fragen sich: Warum bin ich nicht dabei? Selten war ein Börsenaufschwung so frustrierend - den passenden Einstieg haben die meisten verpasst.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,652935,00.html
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Folgerung aus diesem Sentiment: Der Markt ist gut nach unten abgesichert, solange sind die Wirtschaftslage nicht wieder dramatisch verschlechtert.
http://www.wellenreiter-invest.de/...iterWoche/Wellenreiter090926.htm
Fazit: Wer den „wissenschaftlichen Konsensus“ des IPCC unterstützt und für die kommenden Jahrzehnte an eine kontinuierliche Klimaerwärmung glaubt, müsste sich gemäß diesen Zusammenhängen auf der Seite derer wiederfinden, die mittelfristig sinkende Rohstoffpreise, eine schwächere wirtschaftliche Entwicklung und damit tendenziell einen Hang zur Deflation prognostizieren. Hingegen sollten diejenigen, die eine Seitwärts- oder gar Abwärtsbewegung der globalen Temperaturen erwarten, auf eine mittelfristig stärkere Erholung der Wirtschaft setzen, die allerdings mit der Gefahr der Entwicklung von Inflationsspitzen - wie 1920 und 1980 - einherginge.
http://www.helaba.de/de/MaerkteUndAnalysen/...1002-Wochenausblick.pdf
Aus obigem Text: Die Helaba sieht das 2003/2004/2005-Szenario.
(Anm: "Traue keinem Analysten" gilt auch hier, also mit Vorsicht lesen)
Nach dem Einbruch der Weltwirtschaft in den Wintermonaten 2008/2009 wird der sich abzeich-nende Aufschwung in der zweiten Jahreshälfte 2009 durch einen ausgeprägten Lagerzyklus ver-stärkt. Dies führt in den kommenden Quartalen zu positiven Wachstumsbeiträgen und erzeugt einen kräftigen temporären Schub. Was spricht darüber hinaus für einen nachhaltigen Aufschwung? Die globale Rezession 2008/2009 war in erster Linie keine umfassende Krise des Unternehmenssektors (außerhalb der Immobilien-branche). Bis auf wenige Fälle von Fehlentwicklungen und Spekulationen waren die Unternehmen per saldo gut aufgestellt: Es konnten keine Überschuldungen oder Überinvestitionen auf gesamt-wirtschaftlicher Ebene ausgemacht werden wie in der New Economy Blase. Im Gegenteil, gemes-sen an fundamentalen Größen wie Gewinnen oder Auftragslage dürften die US-Unternehmen sogar leicht unterinvestiert von der Krise erwischt worden sein. Demzufolge besteht mit Blick auf 2010 dort ein gewisser Nachholbedarf, mit entsprechend zu erwartenden positiven Impulsen für den Arbeitsmarkt und damit über steigende Einkommen den Konsum. Der US-Arbeitsmarkt wird unter diesen Voraussetzungen zum Ende dieses Jahres seinen Tiefpunkt ausloten. Auch für den deutschen Arbeitsmarkt besteht aufgrund der zyklischen Kräfte sowie der demographischen Ent-wicklung die Chance, dass er sich im Verlauf des nächsten Jahres stabilisiert. Zusätzliches zyklisches Momentum ergibt sich gleichsam als Reflex auf die Vertrauenskrise des vergangenen Jahres. So geht ein nicht unwesentlicher Teil des gesamtwirtschaftlichen Einbruchs zum Jahreswechsel 2008/2009 auf das Konto „Panikreaktion nach der Lehman-Pleite". Dieses Überschießen auf dem Weg nach unten wird nun korrigiert. Daher kann für das kommende Win-terhalbjahr auch mit der höchsten Wachstumsdynamik in diesem Zyklus gerechnet werden. Folglich wird die Weltwirtschaft sehr schwungvoll in das kommende Jahr starten, so dass sich der langsam entwickelnde Optimismus an den Kapitalmärkten noch steigern dürfte. Schließlich sind die meisten Marktakteure nach wie vor skeptisch, was die Nachhaltigkeit des Wirtschaftswachs-tums anbelangt. Im weiteren Jahresverlauf 2010 aber sollte die Euphorie einer gewissen Ernüchte-rung weichen. So wachsen die Konjunkturbäume nicht mehr in den Himmel, da sie durch struktu-relle Belastungen gehemmt werden. Von Seiten der Notenbanken dürfte die Liquidität verknappt werden, was im Ergebnis auf höhere Zinsen hinausläuft. Neben den Nachwehen der Bankenkrise wird die notwendige Rückführung der hohen Staatsverschuldung Bremsspuren hinterlassen. Zur Sanierung der Staatshaushalte sind höhere Steuern, Ausgabenkürzungen und/oder eine reale Ent-wertung der Schulden über Inflation denkbar. Dies wird insbesondere das Wachstum ab 2011 sichtbar bremsen. Mittelfristig zeichnet sich damit ein geringeres Potenzialwachstum für die In-dustrieländer ab. Die Kapitalmarktentwicklung wird 2010 entscheidend von den Exitstrategien determiniert. Aktien-, Renten- und Devisenmärkte dürften sich vergleichsweise eng an der Entwicklung der Frühindikatoren orientieren: Während in der ersten Jahreshälfte 2010 Aktien voraussichtlich noch die Nase vorn haben werden, dürften in der zweiten Jahreshälfte Renten von dann wieder zuneh-menden konjunkturellen Unsicherheiten profitieren. Da die Fed als erste unter den großen Noten-banken im ersten Halbjahr 2010 einen Richtungswechsel vornehmen wird, gewinnt spätestens zur Jahreswende der US-Dollar. Auf Jahressicht dürfte der Euro seine Verluste wieder etwas wettma-chen.
3 Konjunkturszenario mit Prognosetabelle
Grund für die niedige Zahl der Pleiten 2008-2009 ist natürlich der Rettungsschirm der US-Regierung, den es so 1989 nicht gab. ME ist daher eher die ZU NIEDRIGE Zahl der Bankenpleiten BESORGNISERREGEND. Denn sie verhindert die natürliche Auslese.
ein HS ist etwas für Leute, die nicht traden können.
Kein HS kann jemals die Trefferquote eines guten, diskretionär agierenden Traders schlagen. Das ist wie der Vergleich eines Computers mit dem menschlichen Gehirn.
Viele profitable HS haben eine Trefferquote von weniger als 50%.
Mich interessieren gar nicht die Details, aber warum sollte deines eine Trefferquote von 100% haben?
Just my 2 cents...
"ein HS ist etwas für Leute, die nicht traden können" - Stimmt! Nach 15 Jahren Börse ist mir klar geworden, dass ich über die Jahre keine Überperformance erzielen konnte sondern im Gegenteil kaum vorankam. Es galt, neue Wege zu suchen, vor allem Angst und Gier in den Griff zu bekommen.
"Kein HS kann jemals die Trefferquote eines guten, diskretionär agierenden Traders schlagen. Das ist wie der Vergleich eines Computers mit dem menschlichen Gehirn." - Den Beweis musst du erst bringen. Erstens handeln Startrader mit Indikatoren und nicht nach Bauch, haben also auch ein HS (sie nennen es nur anders, nämlich "Handelsregeln"). Zweitens kann man Gehirn und Computer mit einem Autopilot im Nebel vergleichen. In 99% der Zeit wird ein Computer die besseren und schnelleren Entscheidungen treffen. Nur in 1% der Zeit ist Intuition und Erfahrung überlegen. Die meisten Unfälle passieren nun mal durch menschliches, nicht durch technisches Versagen, namentlich, wenn der Autopilot abgeschaltet wurde.
"Mich interessieren gar nicht die Details, aber warum sollte deines eine Trefferquote von 100% haben?" - In der Tat hat mein Indikator nur eine Trefferquote von rund 75%, siehe auch turbolukes PTR. Die 100%-Quote wird durch Herausfilterung 1) der Signale gegen den Haupttrend und 2 ) der Signale in erratischen Märkten erzielt. Oberste Maxime ist die Verlustvermeidung. Das bezahle ich mit langen Flatphasen und recht späten Einstiegen (meist erst 5% unterm Top/überm Boden). (@lumpi: Mein Neben-Spaß-System tradet alle Signale, daher kann ich auch in einer Hausse short gehen, aber eben mit sehr wenig Einsatz)
Selbst wenn man kein HS haben will, weil das zu langweilig ist und man sich nicht zum Computer-Affen machen möchte: Lehrreich ist die Beschäftigung mit der Materie doch. Selbst für einen Fundi und eingefleischten Bauchtrader. Und wenn es nur darum geht zu kapieren, warum Leute eigentlich von Handelssystemen so überzeugt sind.
habe aber eure Diskussion nur am Rande verfolgt.
ME ist jetzt sicherlich der Zeitpunkt für einen antizyklischen Ansatz zumindest zum greifen nah. Allerdings würde ich vielleicht die nä. Woche noch abwarten, da einige charttechnisch interesseante Entscheidungen anstehen...
allerdings hat metro mit einer sache recht das man börsengewinne nur konservieren kann wenn man nicht immer dabei ist...sehe ich ähnlich...und mein versuch das ganze ohne hebel also mit ungehebelten shorts zu versuchen sehe ich genau die gleiche chance wie in einer billigen zeit aktien zu kaufen so geschehen ja auch im november und febraar und sie in einer billigen aktienzeit eben wieder diese shorts zu verkaufen. angst macht nur der hebel und nicht ein monat in die falsche richtung wenn ich aktien kaufe bekomme ich auch keine panik wenn ein invest von dem ich überzeugt bin nach nen paar wochen 10% hinten liegt.noch 50 punkte und meine ungehebelten shorts erreichen die nullinie...und ich shorte schon ne ganze weile...der schlechteste also der erste ungehebelte ist von 4950 kleine posi und der beste von 5740..natürlich wäre es geschickter gewesen long in aktien zu bleiben als jetzt nach 3 monaten shorten die nullinie zu haben...aber wer shorts nicht hat wenn der markt steigt hat sie auch nicht wenn er fällt...ist eben genau wie bei aktien...und da ich felsenfest davon überzeugt bin das ich die richtige seite spiele...bekomme ich nicht für 5 cent muffen.
So ist es an der Börse auch. Ein Handelssystem erleichtert viele Entscheidungen, denn es sollte so aufgebaut sein, daß es verschiedene Marktphasen erfolgreich umsetzt und derjenige der es aufgebaut hat, hat es entweder gut oder schlecht eingestellt. Will sagen, jemand der seine diskretionäre Handlungsweise in Regeln geformt hat und damit seine psychischen Schwächen ausmerzt, besitzt ein gutes Handelssystem. Gier, Angst, Selbstüberschätzung, all das ist schwer beherrschbar. Hier schützt eine gute Systematik wie eine Checkliste den Piloten davor schützt, etwas zu vergessen in der Alltagsroutine.
Für mich ist ohne Aufbereitung der Daten ein Handel mit Futures nicht möglich auf Dauer.
Was möglich ist, der Handel mit Aktien, keine Shorts, nur Long, oder mit Indexzertifikaten als Langläufer und die dann auch nur Long in stark nachgebende Kurse, um nicht Gefahr zu laufen, bei Einzelaktien gerade die zu erwischen, wo es schief geht.
Im Future Handel, Long und Short, zur Maximierung der Erträge, ist es unabdingbar genau zu wissen was man tut, wann man es tut und mit wie viel man es tut. Damit die Ergebnisse gleichmäßig sind, also Verluste nicht überproportional ansteigen zu den Gewinnen, ist ein gutes Money Management nötig.
Die Meisten beherrschen nicht in den Grundzügen das Ein mal Eins der Mathematik und meinen mit Zertifikaten schnell reich werden zu können. Jo, dann mal viel Erfolg, es gibt bestimmt Ausnahmen, dazu zähle ich mich aber nicht. Somit bleibt nur die Anwendung von einem klaren Regelwerk, was wiederum ein Handelssystem sein sollte.
"ME ist jetzt sicherlich der Zeitpunkt für einen antizyklischen Ansatz zumindest zum greifen nah." - Wie man es nennt ist egal und tangiert mich nicht, 5% unterm Top kann man es auch gerne prozyklisch nennen. Tatsache ist: Die Zeit für Short ist mit hinreichender Sicherheit gekommen.
Witzigerweise sehen gerade diejenigen die Chance nicht, die sie seit Monaten täglich sahen. Jetzt, wo die Zeit da ist, haben sie Angst diese Chance zu ergreifen. Und hier greift der technische Ansatz: Kommt das Shortsignal, weiß ich statistisch gesehen, dass es zu 100% oder meinetwegen auch 75% richtig ist, auf jeden Fall über 50%. Also: Reinspringen und Spaß haben, was soll der Geiz! Sollte jemand den Stöpsel ziehen, der Markt also nach oben Gas geben, hat man eben einen (!) Trade versemmelt und gewinnt mit dem anschließenden Longsignal. Einfacher und mental entspannter geht es doch nicht, oder?
Ein ganz einfacher Trendfolger, vermutlich GD-gesteuert, auf jeden Fall so langsam, dass sowohl Ein- als auch Ausstiege viel zu spät kamen.
Ersteres kann man objektive backtesten, letzteres nicht.
Letzteres meinte ich mit der höheren Trefferquote.
Hoffe, das kommt rüber was ich gemeint habe.
Also: Wie lautet die Lösung dieses Dilemmas? Und warum sollte man a la long mit dem "menschlichen Faktor" eine höhere Trefferquote haben?
@oldboy
Handelssysteme die automatisch umsetzen sind mir suspekt. Kann aber sein, daß sie eine Vielzahl von Underlyings erfolgreich handeln, als Mensch sehe ich da zeitlich so meine Grenzen und auch mein Interesse. MAn kann nicht überall sein.
Also stimme ich Dir zu, weil ich noch kein System gesehen habe, was rein technisch wirklich gut funktioniert. In irgendeiner MArktphase zerhaut es diese Systeme.
Ich lese, denke, höre, prüfe und aus dem Sammelsurium dieser ganzen Information forme ich eine Meinung und versuche dann zu agieren. Und da ich mit einem Einzelwert mal besser oder schlechter als der Index abschneiden kann, will ich das Alpha hier mal vernachlässigen.
Und was bleibt?
Nur das Beta, also der Referenzindex.
Und bezogen auf die Börsenphase, in der wir drinnen stecken, ist es derzeit am wichtigsten, wann ich Netto-Long reduzieren muss. Ich kann mir fundamentale Dinge ankucken – was aber für das Erkennen eines solchen Wendepunktes völlig ungeeignet ist.
Was bleibt ist Sentiment und die Markttechnik und als letzte Instanz mein Bauch.
Beim Sentiment ist mir bewusst, dass ich Teil der gemessenen Gruppe bin – wissenschaftlich gesehen ist das Pfusch – ergo bin ich froh, dass es hier einige TCAS-Systeme gibt, die ein zusätzliches Signal geben. Und das Ganze nicht in einer Momentaufnahme, sondern im Längsschnitt.
Und das ist der Grund, warum ich hier bin.
Gut der andere Grund ist, dass Metro (wir wissen das ja alle) kein Typ, sondern eine schwedische Studentin ist und ich hoffe mit diesem Geschreibsel an sie ranzukommen...
Gleiches gilt für den menschlichen Faktor. Jeder von uns hat in "gewissen Marktphasen" (nämlich dann, wenn man den Markt falsch einschätzt) seinen Drowdown, der bis zur Pleite gehen kann (hab ich schon 1x hinter mir, muss ich nicht wieder haben). Ein HS hat eben den Vorteil, dass ich das Risiko, falsch zu liegen, exakt quantifizieren kann. Dadurch ist eine exakte Abstimmung des Moneymangements (Einsatz, Hebel, Stoploss) auf das Risiko möglich. Das geht beim Bauchtraden gerade nicht.
Einfaches Beispiel:
Nehmen wir ein simples MA crossover System.
Der Computer zieht das durch. Kaufsignal ist da.
Der Trader sieht aber: Ok, wir haben zwar ein Signal.
Aber der %K vom Stoch steht schon über 90.
Beim letzten mal, als das der Fall war, lief das nicht gut.
Also bin ich lieber vorsichtig und warte erst mal noch ab. Oder ich gehe nur mit der halben Posi rein.
Ein simples Beispiel, wie gesagt.
Natürlich kannst du auch diese Art von "Intelligenz" programmieren.
Aber ein anderer Trader nimmt da, wie du oben schon sagst, vielleicht Fundamantaldaten als Filter her.
Oder Mondphasen, whatever. Oder mal dieses, mal jenes.
Das kann man nicht alles in einer Programmierung abbilden.
Kann natürlich passieren, daß er ob der ganzen Überlegungen das Ziel aus den Augen verliert.
Ich bin ja eigentlich pro Handelssysteme eingestellt.
Für viele Leute können diese hilfreich sein.
Aber die Lernfähigkeit des menschliche Gehirns kannst du wahrscheinlich nie in einem Programm so abbilden.
Die Aussage mit der Tefferquote ist einfach mein persönlicher Eindruck. Es gibt Internet-Threads wo User live getradet haben (zumeist intraday), woraus man die Trafferquoten gut abschätzen kann. Da sind 70-80% durchaus drin. Für vollautomatische Systeme ist so ein Wert m.E. astronomisch hoch. Wenn ich ein HS angeboten bekäme, das langfristig stabile 60% Trefferquote erreicht und bei dem auch noch gewisse Kennzahlen (MAE, MDD, profit factor usw.) passen, wäre ich bereit, dafür Geld auszugeben.
Ich kann nur von meiner Situation berichten, nämlich dass ich mit dem "menschlichen Faktor" an meine Grenzen gekommen bin. Und ich weiß, dass es vielen so geht. Letztlich sollte jeder mal ehrlich darüber Buch führen, wie oft er richtig lag. Da kommen dann bei 95% aller Leute sicherlich höchsten 50%, eher deutlich drunter, raus. Und ob man z.B. den Dax geschlagen hat, was nachgewiesenermaßen sogar nur 5-10% aller Profis (!) gelingt. Daraus folgt, dass man seine eigenen Fähigkeiten regelmäßig überschätzt! Vergessen wir also mal die Startrader hier, wir sind alle nur Otto Normaltrader.
Ein System mit 60% Trefferquote zu programmieren ist selbst für den Dax recht einfach, da reicht vielleicht schon der MACD. Es kommt auch nicht auf die Trefferquote an, z.b. hab ich mal eins mit 40% Trefferquote gefunden, das aber im Backtesting durch MM langfristig recht erfolgreich war. Ich persönlich mochte es aber nicht, denn im Extrem 12 Verlusttrades in Folge (Seitwärtsmarkt 2006) würde ich mental nicht durchstehen. Anderen geht es vielleicht anders.
Betrachte es also als Kapitulation vor der eigenen - im Gegnesatz zu so vielen hier bei Ariva bei mir endlich realisierten - Unfähigkeit, wenn ich ein HS benutze. Zudem führt die enorme Zeitersparnis bei der Entscheidungsfindung und die Befreiung von Gier, Zweifel und Angst zu einer spürbaren Erhöhung der Lebensqualität - und das ist das wirklich segensbringende für meine Familie und mich daran.
Die Tante Gerda hat mir geschrieben.
Er wird etwas entspannter und gefällt mir wieder besser. Vielleicht liegt es auch daran, dass er meine Shorts zu Hugo, die ich am Donnerstag gekauft habe als gute Idee sieht, weil er das auch empfiehlt?
Man ist ja schon ehrenkäsig.
Aber wie immer liefert er einige Stilblüten:
- „Diese aktuellen US-Arbeitsmarktdaten waren nicht „eher schwach“, sondern in meinen Augen schlicht fatal.“
A: So schlimm waren die Zahlen auch nicht, auch eine Erholung macht mal Pausen – technische Erholung und so… - „Niemand mehr auf der Kaufseite übrig bleibt außer den paar Privatanlegern, die ernsthaft glauben, dass die Börsen nach dieser historischen Rallye jetzt einfach immer weiter steigen werden.“
A: Das mag ich nimmer hören. Keiner hat Aktien gekauf… Anzahl (Verkauf) = Anzahl (Kauf). - „Am besten lässt sich das Geschehen am Verlauf des S&P 500 Future darstellen, weil der ja rund um die Uhr gehandelt wird und damit auch schon um 14:30 Uhr, zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Arbeitsmarktdaten, Kurse lieferte.“
A: Dieses Futurekucken ist ja mega-albern. Man muss nur mal auf die Uhr kucken und überlegen, was die Amis zu dieser Zeit so treiben… - „Aber es wäre in diesem Fall zumindest ungünstig, ausgerechnet jetzt zuzukaufen – denn die jüngsten Zukäufe erfolgten ja noch „oben“, das hier wäre, falls man die Kurse wieder höher bekommt, relativ gesehen „unten“.“
A: Aha!