Deutsche Bank (moderiert 2.0)
Na dann hoffen wir mal, dass der Artikel morgen positiv gewertet wird, trotz des Schönheitsfehlers, dass private Banken mitmischen sollen, wenn auch nur begrenzt.
Eine Beteiligung der Privaten ist keine erfreuliche Nachricht. Die DB ist vor allem über die Postbank sehr betroffen. Allgemein darf dieser Bericht nicht für bare Münze genommen werden, da er auf einer Indiskretion beruht. Und so eine Indiskretion hat sich diese Woche schon als Ente erwiesen. Dazu kommt noch, dass der griechische Premiere Papandreou seine angekündigten Sparmaßnahmen nicht ohne dem Einverständnis der Opposition durchführen kann - und dieses Einverständnis hat er nicht - ganz im Gegenteil, die Proteste in Griechenland werden immer gewalttätiger. Weiters ist zu bedenken, dass Markel bereits angekündigt hat, einem Rettungspaket nur dann zuzustimmen, wenn der IWF auch an Bord ist. Aber hier gab es schon gegenteilige Nachrichten. Eine endgültige Entscheidung wird erst Ende Juni kommen. Bis dahin bleibt die Unsicherheit. Erst eine offizielle Entscheidung durch die EU kann hier für Klarheit sorgen. Daher ist mE keine verfrühte Euphorie angebracht.
Ach übrigens, was sollen eigentlich die ganzen Analysen und der Optimismus hier? Schwachsinn! Ich habe jetzt verstanden, wie das Prinzip hier funktioniert. Es gibt nur eine Richtung, nämlich unten. In den nächsten 3 Jahren wird man die 50 Euro nicht mehr sehen.
Wenn es hoch geht schön die anderen vor lassen und wenn es runter geht, immer nur vordrängeln. ;)
Wenn ich schon solche Aussagen lese wie "die 50 sehen wir nicht mehr in den nächsten X Jahren" - das weiß niemand von uns.
Wenn es mit den Krediten für Griechenland klappt, dann kann es bis Herbst Richtung 50 EUR gehen, wenn nicht, dann fallen wir weit in den 30er Bereich rein. Niemand weiß das.
Übrigens: Danke für die Anmerkungen bzgl. meinem Beitrag #738 - jaaa, war Galgenhumor, aber mit einer Prise Verzweiflung. Als Vollinvestierter liegen die Nerven schonmal blank.
Hier gilt zu beachten, dass der heutige Bericht lediglich die Entscheidungsgrundlage für die nächste Tranche der bereits vereinbarten Hilfen ist. Die Entscheidung über ein weiteres Hilfapaket wird erst Ende Juni getroffen. Allerdings bleibt dann immer noch offen, ob Papandreou sein Volk von den notwendigen Sparmaßnahmen überzeugen kann. Und hier sehe ich eigentlich die größte Gefahr. Heute wurde schon das griechische Finanzministerium belagert:
Der Finanzielle Kraftakt Griechenland zu helfen ist minimal. Griechenland ist nicht das Problem sonder alle Faktoren die den zu erwartenden Gewinn für die nächsten Jahre schmälert (Bankenabgabe 500Mio/Jahr, Klangen in den USA 800Mio, Zusatzaufwendungen Postbank ??? Mio. etc)
Achte mal auf den Kurs sobalb Griechenland nicht mehr im Mittelpunkt wegen einiger Gelder steht. Bestimmt treibt das den Kurs etwas an. Wieviel kann ich auch nicht sagen, doch so egal wird Griechenland nicht sein.
kopfschüttel....
Wir belügen uns nicht selbst. Wenn Du, Daniel, oft an der Börse akriv ist, dann weißt Du, dass nicht alles rational zu erklären ist. Wie hätte es sonst zur Dotcom-Blase kommen können, bei welcher für Unternehmen ohne Substanz utopische Preise gezahlt wurden?
Momentan verhält es sich umgekehrt dazu: Trotz guter Fundamentaldaten und einem Gewinnziel von 10-12 Milliarden Euro verbleibt die Aktie seit Wochen in einem engen Korridor, den sie weder nach oben noch nach unten verlassen will.
Nach meinem Empfinden spielt hierbei die Psyche der Anleger wieder mal die erste Geige: Man meidet Banken wie die Pest. Das gilt natürlich auch für die Großanleger, die die Kurse eigentlich machen.
Der berühmte Knoten will partout nicht platzen. Aber wenn er es würde, dann könnte es schnell an einem Tag sogar mehrere Euro nach oben gehen. Das ist die Hoffnung, an die wir uns klammern.
Wie ist es zu erklären, dass die DeuBa im letzten Sommer auf über 56,00 EUR gelaufen ist?
Fakt ist dennoch, dass die Deutsche Bank gegenwärtig an chronischer Unterbewertung leidet. Und das nicht zuletzt wegen der offenen Frage nach der Nachfolge Ackermanns. 40 EUR sind ein schlechter Witz. Das KBV liegt bei unter 0,8.
Gesetzt der Fall, es ginge weiter nach unten - wohin soll denn die Reise noch gehen? 30 EUR? 20 EUR? Wenn doch schon 40 EUR unrealistisch niedrig sind.
Nun wo der Turnaround gekommen ist, wissen schon viele gar nicht welchen Spießrutenlauf diese Aktie mitgemacht hat.
Nun noch ein Zitat von André Kostolany
An der Börse ist alles möglich, auch das Gegenteil.
Kostolany, André (1906-1999), ungarischer Börsenexperte
USA: Die Arbeitslosenquote im Mai beträgt 9,10%, nach 9,00% im Vormonat. Erwartet wurden 8,90%.
Schlechter als erwartet. Das hat die DB aber nicht schuld.