Der USA Bären-Thread


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Neuester Beitrag: 07.03.25 18:31
Eröffnet am:20.02.07 18:46von: Anti Lemmin.Anzahl Beiträge:157.41
Neuester Beitrag:07.03.25 18:31von: KatjuschaLeser gesamt:24.390.227
Forum:Börse Leser heute:6.605
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9108 Postings, 6576 Tage metropolislibuda

 
  
    #7576
4
06.10.07 23:17
Ich hätte dir gerne für die letzte Bemerkung einen schwarzen gegeben. Aber leider:

"Von Ihnen kommen bereits 2 der letzten 10 (oder weniger) negativen Bewertungen für Libuda."

Wer Produktivität und Produktivitätssteigerung nicht unterscheiden kann sollte den Thread lieber nicht zumüllen.  

7360 Postings, 6480 Tage relaxedNa Libuda,

 
  
    #7577
1
06.10.07 23:19
keine "Bildchen" von wawidu,
keine Gleichungen von Krugman,

wie hättest du es denn gerne? ;-)  

63755 Postings, 7377 Tage LibudaEin gutes Schaubild zu den Veränderungraten

 
  
    #7578
06.10.07 23:41
der Produktivität. Es zeigt, dass wir uns - im Gegensatz zu früheren Perioden - selbst bei niedrigenen Auslastungsgraden den Produktionspotenzials nicht mehr in den negativen Bereich hineinbewegen, was allerdings auch die Ausschläge nach oben nicht mehr so gewaltig aussehen lässt als in manchen früheren Zeiten, wo man sich aus dem negativen Bereich herausbewegte.

 

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63755 Postings, 7377 Tage LibudaÜber linke und rechte Spinner

 
  
    #7579
1
06.10.07 23:56
Thomas Frickes Tagebuch aus der Welt der Wirtschaftswunder - über wunderbare Wachstumstrends, wundersame ökonomische Klischees und wundervolle wie verwunderliche Theorien

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Politik am falschen Platz
02. Oktober 2007 13:25 Uhr
Sebastian Dullien
Linke wie rechte Ökonomen sehen durch die Kreditkrise ihre Vorurteile bestätigt – und gefährden mit ihren Forderungen langfristig den Wohlstand.


Während die Finanzkrise zunehmend auf die Stimmung der Unternehmen drückt und die Angst vor einem empfindlichen Wachstumsdämpfer wächst, frohlocken die volkswirtschaftlichen Kommentatoren: Ökonomen von rechts wie von links fühlen ihre Thesen durch die Ereignisse bestätigt und kämpfen nun um die Deutungshoheit der Krise.

Da ist zum einen das Lager der Altbundesbanker, unterstützt von der üblichen Allianz monetaristischer Bankvolkswirte und erzkonservativer Wirtschaftsfeuilletonisten. Dieser Ökonomenschlag hält es seit Langem für verantwortungslos, dass die US-Notenbanker den Leitzins nach dem Ende des New-Economy-Booms bis auf 1,0 Prozent gesenkt haben. Für diese Beobachter war schon die Geldpolitik der EZB über die vergangenen Jahre halsbrecherisch, weil diese nicht schon zügig 2006 die Zinsen auf ein „normales“ Niveau von mindestens vier Prozent angehoben hat. Sie machen die weltweit vermeintlich zu niedrigen Zinsen für ein übermäßiges Kreditwachstum verantwortlich, das nun unweigerlich in die Krise geführt habe.

Künftig müsse deshalb verhindert werden, dass die Geldpolitik für Versuche eingesetzt werde, das Wachstum zu stützen. Stattdessen müsse wieder stärker die Expansion der Geldmenge begrenzt werden, so das Credo.

Dann ist da das Lager der linken, kapitalismuskritischen Ökonomen. Diese Experten sehen den Grund aller Übel in den Finanzmarktderegulierungen der vergangenen Jahre. Nur weil die Banken Produkte wie Subprime-Hypotheken oder Kreditverbriefungen erfunden haben, konnte die aktuelle Krise entstehen, so ihre These. Ihre Schlussfolgerung: Der Finanzsektor gehört schleunigst wieder so reguliert, dass künftig keine schwer verständlichen Finanzinnovationen mehr entstehen.

Dass uns beide Entwicklungen – jene in den Zentralbanken wie jene in den Finanzmärkten – zu spürbar mehr Wohlstand verholfen haben, kommt in der selektiven Wahrnehmung der Ideologen nicht mehr vor. In den USA galt in den 90er-Jahren die Faustregel, dass die Inflation anziehen würde, sobald die Arbeitslosigkeit unter sechs Prozent fällt. Nur weil der damalige Fed-Chef Alan Greenspan diesen Glaubenssatz infrage stellte und den Zusammenhang neu testete, indem er die Zinsen niedrig hielt, als die Arbeitslosigkeit die Sechs-Prozent-Marke unterschritt, war ein Rückgang der Arbeitslosigkeit bis auf vier Prozent möglich. Mit einer Geldpolitik nach den orthodoxen Regeln hätte die Arbeitslosigkeit in den USA über das vergangene Jahrzehnt im Schnitt rund zwei Prozentpunkte höher gelegen – mit entsprechenden immensen Verlusten an Sozialprodukt und Wohlstand.

Auch die Finanzinnovationen haben ihr Gutes: Zwar mögen die Subprime-Hypothekenverträge zum Teil mit Drückermethoden an Menschen verkauft worden sein, die tatsächlich die Raten nicht bedienen können. Gleichzeitig aber hat die Entwicklung des Subprime-Sektors auch Millionen zahlungsfähigen US-Bürgern in außergewöhnlichen Lebens- und Einkommenssituationen geholfen, sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen. Wie der jüngst verstorbene frühere Fed-Gouverneur Ed Gramlich in seinem aktuellen Buch aufführt, haben davon vor allem Minderheiten wie Schwarze oder Hispanics profitiert, unter denen der Anteil der Hauseigentümer in den vergangenen zehn Jahren besonders stark zugelegt hat. Zudem trugen gerade diese Finanzinnovationen dazu bei, in den Jahren nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 die amerikanische und die weltweite Nachfrage zu stützen.

Beide Positionen – jene der Linken wie jene der Konservativen – sind deshalb eigentlich nur unterschiedliche Ausprägungen des gleichen Phänomens: einer handfesten Fortschrittsfeindlichkeit. Die einen wollen neue Erkenntnisse der Wirtschaftswissenschaft nicht anwenden, weil diese möglicherweise zu viele Inflationsgefahren bergen. Die anderen wollen Innovationen am Finanzmarkt von vornherein einschränken, um alle Stabilitätsrisiken für das Finanzsystem auszuschließen.

Fortschritt kommt nicht ohne Risiken und Nebenwirkungen. Das ist in klassischen technischen Bereichen ebenso der Fall wie bei den Finanzmärkten: Die Erfindung des Automobils hat natürlich zu mehr Unfällen und Toten im Straßenverkehr und zu Umweltverschmutzung geführt. Trotzdem ist das Auto für die Menschheit eine äußerst nützliche Neuerung gewesen und dürfte entscheidend zur enormen Wohlstandssteigerung des vergangenen Jahrhunderts beigetragen.

Würde man die Forderungen der Volkswirte auf das Autobeispiel übertragen, wäre schnell die Absurdität klar: Auf die Erfindung der Eisenbahn oder des Automobils hätte die eine Gruppe mit einer Forderung nach einem Verbot der „riskanten Technologie“ reagiert, die andere Gruppe hätte gefordert, man solle doch bitte dafür sorgen, dass die neuen Fahrgeräte niemals schneller fahren als die traditionellen Zweispänner.

Das alles heißt natürlich nicht, dass heute nicht darüber nachgedacht werden sollte, ob man die Finanzmärkte mit ihren Innovationen an der ein oder anderen Stelle stärker reguliert oder dass Zentralbanken bestimmte Übertreibungen etwa am Hausmarkt stärker im Blick behalten sollten. Auch für das Autofahren braucht man heute schließlich einen Führerschein und eine TÜV-Abnahme. Ein Rückschritt in die Finanz- und Zentralbankwelt der späten 80er-Jahre würde aber der modernen Gesellschaft ebenso wenig helfen wie das Verbot von Automobilen nach einer besonders hässlichen Massenkarambolage auf der Autobahn.


 

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12993 Postings, 6437 Tage wawiduWenn ich so etwas sehe ...

 
  
    #7580
1
07.10.07 00:24
sträuben sich bei mir die Bärenhaare! (Casinowert!)

 

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12993 Postings, 6437 Tage wawidu# 7578 Veränderungsraten der Produktivität

 
  
    #7581
07.10.07 00:41
Aber, Libuda, der Stand der von mir gezeigten Produktivitätskurve ist doch der von Q2/2007. Erwartest du denn für Q3 etwa einen höheren?  

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8485 Postings, 6716 Tage StöffenBad-news bulls

 
  
    #7582
5
07.10.07 07:46
Bad-news bulls
From The Economist print edition
Stockmarkets are breaking records again as if the credit crisis were ancient history. If only it were

THE news seems to go from bad to worse. In late September figures showed that the American housing market was in free fall, with both sales and prices plunging. On October 1st Citigroup and UBS, two of the world's biggest banks, said they were writing down $9.3 billion of debt between them because of the credit crunch.

Global stockmarkets have reacted not with dismay but with euphoria. Wall Street marked the Citigroup write-downs by driving the Dow Jones Industrial Average to a record high (see chart). The MSCI emerging-markets index has soared to new highs. This summer's turmoil seems to have been completely forgotten.

What explains this apparent insouciance? It seems that investors reckon they cannot lose. “Take your pick,” says Gerard Minack, a strategist at Morgan Stanley: “Equity markets are either behaving as if the worst is over for credit and housing problems or they remain convinced that the [Federal Reserve] can offset whatever bad news may unfold.” In other words, bad economic news means the Fed will cut interest rates and good news means recession will be avoided.

There are some signs to support the idea that the worst might be over in the credit markets. After strenuous effort, banks have managed to find buyers for $9.4 billion of the $24 billion needed to finance the takeover of First Data, a payments processor, by Kohlberg Kravis Roberts, a private-equity firm. According to JPMorgan, even the structured products that caused so much disquiet during the summer are moving again—$6.2 billion of collateralised-debt obligations were issued in the last week of September.

Risk appetite is resurfacing in currency markets, too. The “carry trade”, the borrowing of low-yielding currencies to buy higher-yielders, is back in full swing; the Australian and New Zealand dollars have been surging. Having reached a 27-year high on October 1st, gold (often seen as a safe haven for nervous investors) suddenly lost 2.5% of its value in a day.

The bullish case seems fairly simple. The American economy may be slowing but the rest of the world, particularly emerging markets, can make up for it. As a result, corporate profits can continue to be strong. Profits forecasts are being revised down, but not dramatically so. Ian Scott, a strategist at Lehman Brothers, says that in America there have been just 71 profit warnings after the third quarter, compared with 114 warnings at the same stage in 2005 and 173 in 2004. The dollar's decline has added impetus to the earnings of American exporters and multinationals with overseas subsidiaries.

In this light, the credit crunch seems like old news. Even bank write-downs can be spun in a good light. Much of the panic in August was caused by fear of what banks had on their books; now the bad news is out, investors can relax.

In addition, many investors are looking back to 1998 when the Fed cut rates in response to a previous crisis in the finance industry—the collapse of Long-Term Capital Management, a hedge fund. The markets recovered quickly and the dotcom bubble reached its apogee. This time round, emerging markets (or even alternative energy stocks) might be the big winners. And in the short term at least, money that was pouring into the credit markets is now being invested in shares.

But not everyone buys the bulls' arguments. Experienced observers of the debt market, such as Tom Jasper of Primus Guaranty, a credit insurer, think the crunch is far from over. According to Moody's, a rating agency, the spread (excess interest rate) of high-yield debt over Treasury bonds has fallen from the crisis peak but is far higher than it was in June.

In the quick-to-rollover money markets, there is still a much wider spread than normal between the rate governments must pay to borrow money and the rate which big banks have to pay. That indicates investors remain nervous about the extent to which banks are exposed to losses from subprime mortgages, or large private-equity borrowers.

Problems in the housing markets are far from over, too. The latest gloomy statistic to emerge was a 21.5% annual fall in pending American home sales, a figure that is a leading indicator for actual sales. House prices will surely fall further and defaults increase, as homeowners struggle to cope with higher mortgage rates from “teaser” loans taken out in 2006.

That may well have a depressing effect on consumer sentiment, something which the Fed's rate cut last month may do little to help. Normally, interest-rate moves take 12-18 months to work their way through the economy. In any case, mortgage rates are barely lower than they were a month ago. The American economy could yet slip into recession, an event on which Goldman Sachs now places a 40% probability.

Even the argument that corporate profits are still strong does not look completely convincing. American profits are close to a 40-year high relative to national output, according to Longview Economics, a financial consultancy. That suggests they should return to the mean, especially as the profit numbers taken from national-accounts data look a lot weaker than those reported by quoted companies. The last time such a gap appeared was in the late 1990s, an era of much creative accounting.

And while the weak dollar may be good news for American exporters, it is bad for European companies. Having been strong in the early part of this year, the latest data on European economies have weakened sharply; Nicolas Sarkozy, the French president, is not the only one concerned by the euro's strength. There is the potential for turmoil in the currency markets, either because Europe takes a stand against the rising euro at the Group of Seven finance ministers' meeting on October 19th, or because international investors, who have to finance the American trade deficit, become alarmed by the weakness of the dollar. Stockmarkets might be able to rise above the problems of the credit markets. But whether they could gain ground in the face of foreign-exchange market turmoil as well seems a lot more doubtful.

http://www.economist.com/finance/displaystory.cfm?story_id=9912520
 
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9108 Postings, 6576 Tage metropolisWas für'n Schrott

 
  
    #7583
8
07.10.07 08:00

libuda, der Artikel von Dullen. Sowas hier reinzustellen zeigt wie wenig Ahnung von der Materie du hast. Steht da tatsächlich:

"Auch die Finanzinnovationen haben ihr Gutes: Zwar mögen die Subprime-Hypothekenverträge zum Teil mit Drückermethoden an Menschen verkauft worden sein, die tatsächlich die Raten nicht bedienen können. Gleichzeitig aber hat die Entwicklung des Subprime-Sektors auch Millionen zahlungsfähigen US-Bürgern in außergewöhnlichen Lebens- und Einkommenssituationen geholfen, sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen. Wie der jüngst verstorbene frühere Fed-Gouverneur Ed Gramlich in seinem aktuellen Buch aufführt, haben davon vor allem Minderheiten wie Schwarze oder Hispanics profitiert, unter denen der Anteil der Hauseigentümer in den vergangenen zehn Jahren besonders stark zugelegt hat. Zudem trugen gerade diese Finanzinnovationen dazu bei, in den Jahren nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 die amerikanische und die weltweite Nachfrage zu stützen."

Natürlich konnten sich die Armen in US nun ein Haus kaufen. Aber um den Preis, jetzt ihr Leben lang erst recht in der Schuldenfalle zu sitzen. Die gepriesenen "Finanzinnovationen" sind also nichts Gutes, sondern sowohl für die Gläubiger als auch für die Schuldner Teufelszeug, auch wenn sie kurzfrisitig segensreich waren. Langfristig haben nur die Vermittler abgesahnt. Auf Kosten der beiden genannten Fraktionen.

Der rote Satz ist richtig, beweist aber auch, wo die Interessen der Regierung lagen: Ein Strohfeuer zu entfachen, dass langfristig doppelt und dreifach gezahlt werden muss (meist von den Ausländern, die den Subprimeschrott aufkauften).

Eine Innovation, die das Weltfinanzsystem an den Rand des Zusammenbruchs führt ist quasi die Atombombe der Wirtschaft. Wenn Dullen hier die A-Bombe als Meilenstein der Innovationen hinstellt kann das nur mit geistiger Umnachtung entschuldigt werden.

 

80400 Postings, 7613 Tage Anti LemmingDenkwürdiger Report zur US-Schuldenfalle

 
  
    #7584
3
07.10.07 09:16
Es geht um den Fall einer Frau, die von ihren Eltern ein Haus schuldenfrei geerbt hatte, es zu hoch belieh - und dann durch einen Deal mit einem windigen "Investor", der ihre Zwangslage ausnutzte (bzw. missbrauchte), verlor. Es ist keine Einzelfall...

Interessant an dem Report ist auch, dass es sich hier um eine ursprünglich schuldenfreie Mittelstands-Person mit gutem Job (nicht "subprime") handelt, die dennoch ihr Haus verlor.

http://www.faz.net/s/...249DC20267E816F880~ATpl~Ecommon~Scontent.html

 

80400 Postings, 7613 Tage Anti LemmingBarry Ritholtz zur Fed-Zinssenkung

 
  
    #7585
2
07.10.07 11:18
Sie war ein Irrtum, "weil einige Schullehrer sich verzählt hatten". ;-))

Zur Blasenwirtschaft gehört, solche Pumpaktionen wie die jüngste Fed-Zinssenkung im Bedarfsfall durchzuführen. Nicht dazu zählt, sie zurückzunehmen, wenn der Bedarfsfall in Wahrheit gar nicht gegeben war.



While some people saw conspiracy theories, we will merely note the convenience of the latest revisions to the nonfarm payroll report: Payrolls were so awful in August that the Fed had to slash 50 basis points off of the federal funds rate -- but it turned out to be a counting error of school teachers. A few weeks ago, we were in an  economy so bad as to need emergency Fed CPR (Get me the paddles! Clear!), only to be told that the economy is doin' just fine after all. I like the image of central bankers as Emily Litella: Nevermind!. (We don't advise holding your breath waiting for the Fed to take back that 50-basis-point panic cut anytime soon.)

(Street.com)  

Clubmitglied, 6609 Postings, 9262 Tage PeetKreditkrise fordert Opfer

 
  
    #7586
3
07.10.07 11:30

Sonntag, 7. Oktober 2007

Kreditkrise fordert Opfer
Jobabbau in Londons City


Die Krise an den Kreditmärkten wird einem Bericht zufolge tausenden Angestellten in der Londoner City den Job kosten. Im kommenden Jahr würden im Finanzzentrum der britischen Hauptstadt 6500 Arbeitsplätze abgebaut, hieß es in einer Erhebung des britischen Zentrums für Wirtschaftsforschung CEBR. Dieser soll am Montag veröffentlicht werden.
 

Den größten Stellenabbau wird es bei Privatinvestoren und Hedgefonds geben.

 http://www.n-tv.de/862543.html

 



bye bye peet

do you know - there´s a story about a new-born child and the sparrow´s song

 

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8485 Postings, 6716 Tage StöffenVon Mao-Jacken und der Influenza

 
  
    #7587
2
07.10.07 12:01
Anbei ein Auszug aus dem Artikel „Ein Loch im Universum“ von Bill Bonner, Link am Ende des Artikels.

…..Unser aktuelles wirtschaftliches System ist nicht der Kapitalismus ... es ist eine Form von Marxismus für reiche Leute ... in dem die Elite Gewinne machen kann, während die Verluste neu verteilt werden, über die gesamte Gesellschaft verteilt, wie die Maojacken und die Influenza. Das geniale am aktuellen System ist, dass es die Massen dazu bringt zu glauben, dass sie Kapitalisten seien, und es dadurch möglich macht, dass die Spekulanten und Marktschreier ihre Risiken an sie weiterreichen.

Wie das funktioniert kann man sich ansehen, wenn man sich die Hypothekenindustrie vornimmt. Kreditgeber haben Gewinne gemacht, indem sie Hypotheken ausgestellt haben ... und die Hypotheken wurden weiterverkauft, neu verpackt und dann von den Hedgefonds, Versicherungsunternehmen und sogar Rentenplänen aufgekauft. Es gibt insgesamt CDOs im Wert von mehr als einer Billion Dollar. Niemand weiß genau, wer Geld verlieren wird, wenn die Krise kommt, weil die Nachteile vergesellschaftet wurden ... aufgeteilt über die Massen. In den alten Tagen musste ein Banker, der einen Hypothekenkredit ausstellte, die Verluste übernehmen, wenn der Kredit faul wurde. Nicht jedoch heute. Heute ist es eher wahrscheinlich, dass es einen Lehrer im Ruhestand in Anaheim ... und Millionen anderer Möchtegern-Investoren wie ihn trifft.

Genauso verdienen die Marktkenner mit den fremdfinanzierten Übernahmen ein Vermögen an Gebühren. Letzten Endes werden diese Kreationen dann von den Anlegern der breiten Masse aufgenommen. Auch hier nehmen die Vertragsbeteiligten und die Spekulanten die Gewinne ... und bürden dann das Risiko des unvermeidlichen Verlustes – wenn die Aktie fällt – den durchschnittlichen Investoren auf.

Und wenn die Spekulanten in Schwierigkeiten geraten, dann eilt die Fed herbei, um mit weiterer Liquidität auszuhelfen – noch billigerem Geld.

Doch einen Augenblick, das Kernproblem des wirtschaftlichen Systems ist nicht der Mangel an Krediten ... es ist, dass zu viele leichte Kredite zu viele Menschen und zu viele Übernahmen mit zu hohen Schulden beladen haben. Weitere Kredite zögern den unumgänglichen Verlust nur weiter hinaus ... der, wie ich bereits geschrieben habe, nicht von den Kapitalisten erlitten werden wird, die ihn ausgelöst haben, sondern von den Massen….

http://www.investor-verlag.de/archiv/dos/index.php?issue=4821
 

381 Postings, 6533 Tage oWn9R-1Von Eisbergen & Rettungsvcersuchen ;)

 
  
    #7588
1
07.10.07 12:22
Wir haben erst 10% gesehen ?!



Bisher sind erst wenige "Bankprobleme" aufgetaucht, viele warten aber noch auf das Losgehen. Abwarten und Absichern!

Die derzeit verdeckte Bankenkrise in Spanien kann jeden Tag in einen Bankenkollaps übergehen, mit verheerenden Auswirkungen auch auf andere EU-Banken und besonders den Euro.

Daher ist auch für alle im Euro-Raum nur Gold/Silber eine reale Währungs-Alternative! Euro & Dollar meiden.

"Gold-Rettung" (Drückung) und Dollar-Rettung versagen kläglich: Gold $741.30 


Der heutige 9Uhr (NYT) Drückungsversuch geht spektakulär schief.

The central banks have no choice but to coordinate a "Global B-52 Saturation Bombing of International Liquidity - Jim Sinclair

Helikopter reichen also nicht mehr.


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Strategisches Krisen-Consulting
 (von Walter K. Eichelburg)


Durch meine Kombination aus Ingenieur, Innovator, Finanzexperte, Investor und Edelmetall-Spezialist
bin ich in der Lage, Ihnen Consulting-Leistungen in einer Kombination anzubieten, die Ihnen sonst niemand bieten kann.

Krisenvorsorge:
Die wirtschaftliche Situation wird sich innerhalb des Jahres 2007 dramatisch ändern. Unmittelbar nach den USA wird die Welt in eine globale Finanzkrise und Depression eintreten. Das bekannte Forschungsinstitut Europe2020 (GEAB#11) spricht bereits von der 'Very Great Depression'.
Einige Umrisse wurden bereits in meinem Krisenvorsorge-Artikel
beschrieben. Das Problem ist, dass man vor dem Eintreten der
Depression handeln muss, um etwas Signifikantes zu retten **.
Diese Vorsorge betrifft sowohl Ihren Betrieb als auch Ihre persönlichen Finanzen. Sichern sie sich daher rechtzeitig ab!

Innovation:
Durch meine langjährige Erfahrung mit technischer Innovation und dem Wissen über die zukünftige
Entwicklung kann ich Ihnen helfen, Ihre Produktpalette für die Erfordernisse der neuen Zeit
vorzubereiten. Bitte bedenken Sie, dass der Produkt-Gestaltungsprozess eine recht lange Vorlaufzeit
hat. Der Einbruch der Investitionen rund um das Jahr 2002 mit der entsprechenden Veränderung der
Kundenwünsche nach kostengünstigeren Produkten sollte ein Warnsignal gewesen sein. Ich habe es
als Marketing-Manager und Innovator „am eigenen Leib“ erlebt, wie schnell und tiefgreifend sich die
Kundenwünsche in so einer Situation ändern können – um 180° in ihr Gegenteil.
Diesesmal wird es schlimmer kommen und es wird schneller gehen. Vertrauen Sie nicht auf die
Mainstram-Medien und die „Wirtschafts-Weisen“. Diese erkennen eine strukturelle Veränderung
immer erst nach dem Eintreten. So haben sie in den USA erst 1933 festgestellt, dass das Land in
einer Depression ist – nach 3 Jahren Absturz. In der Zwischenzeit war bereits 1/3 der Betriebe „über
die Klinge gesprungen“. Sehen Sie auch meine Firmen-Website: www.eichelburg.com
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b) Finanzberatung
Ich bin kein Finanzberater und empfehle und verkaufe Ihnen daher auch keinerlei
Finanzprodukte wie Aktien, Investmentfonds, Versicherungen oder Kredite
Ergreifen Sie die Chance jetzt, wo noch Zeit ist. Bald wird es zu spät sein.






Die Hyperinflation kommt: 
Die Bankenkrisen der letzten Zeit und speziell der Northern Rock Run haben gezeigt, dass Zentralbanken und Politik alles tun werden, um einem Bankenkollaps möglichst lange hinauszuschieben. Daher müssen sie die derzeitigen und kommenden Verluste mit Unmengen von neuem Geld abdecken. Die Hyperinflation ist damit vorprogrammiert.

Bank-Schliessfächer und Versicherung:
In letzter Zeit kam eine ungewöhnlich hohe Zahl an Fragen und Zuschriften zur Lagerung von Gold/Silber in Schliessfächern. Dieser Artikel versucht einige davon zu beantworten: Sicherheit, Staats-Eingriffe, Versicherung.





Quelle & ausführliche Analysis: hartgeld.com



 

9108 Postings, 6576 Tage metropolisown9r

 
  
    #7589
8
07.10.07 13:26
Sowas nervt. Dies ist ein seriöser Bärenthread, in dem dieser Bauernfang nichts zu suchen hat.  

80400 Postings, 7613 Tage Anti LemmingDie Goldbugs sehen sich mal wieder ihrem Endziel

 
  
    #7590
7
07.10.07 13:29
nahe - dem "Untergang des Abendlands". Ich persönlich glaube nicht an ein solches "Doomsday"-Szenario, und noch weniger daran, dass Gold steigt, wenn alles Andere den Bach runter geht. So ist es mMn kein Zufall, dass Gold gerade jetzt Höchstkurse erreicht, wo auch die Aktien-Indizes weltweit ATHs feiern. Wenn diese Korrelation "auf dem Weg nach oben" gegeben ist, wieso sollte sie dann auf dem nun vermuteten "Weg nach unten" (von dem ja auch die Goldbugs zu profitieren hoffen) nicht mehr gegeben sein?

Als Indiz werfe man nur mal einen Blick auf Mitte August: Die Börsen stürzten, die Yen-Carrytrades (YCT) wurden wegen wachsender Risikoaversion massiv rückabgewickelt, UND GOLD FIEL - nicht zuletzt, weil die hochverzinsten Rohstoffwährungen (Austral-, Kanada-Dollar) bevorzugt FALLEN, wenn Yens zurückgekauft werden (einfach deshalb, weil das Geld aus den Yen-Shorts zuvor in Hochzinswährungen geparkt war). Gold ist dann nur die überreife Frucht, die am Wegesrand mitfällt. Obige Korrelation gilt also auch "nach unten".

Goldbugs kehren diese Kausalität um: Sie behaupten, die Rohstoffwährungen fallen, WEIL das Gold fällt. Ursache ist jedoch die YCT-Auflösung.

MMn ist die Gold-Blase Teil der allg. Asset-Blase. Gold ist lediglich ein gepumpter Sachwert wie andere Metalle und alles, was sonst noch durch Tiefzinsen (auch in Japan) hochgepumpt wurde (Immobilien z. B.). So kommt es zu dem von Wawidu angeführten "Widerspruch", dass Gold zurzeit trotz relativ niedriger Zinsen und Inflation STEIGT (normalerweise gilt Gold als Fluchtanlage bei galoppierender Inflation wie in den 1970-ern, und FÄLLT, wenn die Zinsen niedrig sind).

Abgesehen davon sind wir hier nicht in einem Gold-long-Thread, sondern in einem Aktien-Short-Thread. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Gold, wenn Aktien nachgeben, ebenfalls fällt.

Daher betrachte ich Goldseiten-Postings von nun an als Off-Topic - und bitte die Goldseiten- und Eichelburg-Fans, ihre Postings bitte in einen der Gold-Threads zu stellen, hier sind sie fehl am Platze.
 

12950 Postings, 6427 Tage kostoleniGuten Tag, liebe Bären und gelegentliche

 
  
    #7591
6
07.10.07 16:15
Nicht-Bären, welche in diesem Thread mitunter auch posten. Ich habe mich vor einiger Zeit bei ariva angemeldet und schon einige Zeit lang verschiedene Threads - unter anderem auch diesen hier - mit Interesse gelesen, da ich mich für wirtschaftliche Zusammenhänge und ihre möglichen Auswirkungen auf die Börse sehr interessiere. Aktuell bin auch ich, wenn ich die Nachrichtenlage und die Börsenlandschaft im allgemeinen vor meinem geistigen Auge Revue passieren lasse, mental im Bärenlager zu verorten. Momentan
habe ich auch schon an eine DAX-Short-Strategie (mittels eines plain-vanilla OS) und/oder eine Short-Strategie im EUR/Yen gedacht, da ich davon ausgehe, dass dem DAX oberhalb von 8000 Punkten (wie dem DOW bei 14100) so langsam die Luft ausgehen wird und eine neue Schwächephase an den Weltbörsen Einzug halten wird. Dies würde aller Wahrscheinlichkeit nach auch die Rückabwicklung der Yen-Carry-Trades wieder befeuern. Ich halte hier den jüngsten Wieder-Anstieg des EUR auf über 165 Yen für eine günstige Einstiegschance. Bei einem Anstieg in die Nähe von 166 Yen (vielleicht schon Morgen) werde ich hier wohl eine kleine Position eingehen.
Im übrigen habe ich derzeit leider wenig Zeit, um aktiv zu posten. Werde also nur gelegentlich von mir hören lassen, diesen Thread aber in jedem Fall weiter verfolgen.
Wünsche noch einen schönen Sonntag!  

12950 Postings, 6427 Tage kostoleniGuten Tag, liebe Bären und gelegentliche

 
  
    #7592
4
07.10.07 16:22
Nicht-Bären, welche in diesem Thread mitunter auch posten. Ich habe mich vor einiger Zeit bei ariva angemeldet und schon einige Zeit lang verschiedene Threads - unter anderem auch diesen hier - mit Interesse gelesen, da ich mich für wirtschaftliche Zusammenhänge und ihre möglichen Auswirkungen auf die Börse sehr interessiere. Aktuell bin auch ich, wenn ich die Nachrichtenlage und die Börsenlandschaft im allgemeinen vor meinem geistigen Auge Revue passieren lasse, mental im Bärenlager zu verorten. Momentan
habe ich auch schon an eine DAX-Short-Strategie (mittels eines plain-vanilla OS) und/oder eine Short-Strategie im EUR/Yen gedacht, da ich davon ausgehe, dass dem DAX oberhalb von 8000 Punkten (wie dem DOW bei 14100) so langsam die Luft ausgehen wird und eine neue Schwächephase an den Weltbörsen Einzug halten wird. Dies würde aller Wahrscheinlichkeit nach auch die Rückabwicklung der Yen-Carry-Trades wieder befeuern. Ich halte hier den jüngsten Wieder-Anstieg des EUR auf über 165 Yen für eine günstige Einstiegschance. Bei einem Anstieg in die Nähe von 166 Yen (vielleicht schon Morgen) werde ich hier wohl eine kleine Position eingehen.
Im übrigen habe ich derzeit leider wenig Zeit, um aktiv zu posten. Werde also nur gelegentlich von mir hören lassen, diesen Thread aber in jedem Fall weiter verfolgen.
Wünsche noch einen schönen Sonntag!  

9108 Postings, 6576 Tage metropolisMal was anderes: Eine Lanze für den Dollar.

 
  
    #7593
4
07.10.07 16:32

05. Okt 2007: Dollar - bärenstark?

 



Gestern wurde an dieser Stelle im Artikel "Double bubble trouble" der Frage nachgegangen, ob dem Dollar weiteres deutliches Abwärtspotenzial bevorsteht. Dabei wurden Gedanken von Krugman aufgegriffen, der ein Kursziel von 1,90 im Vergleich zum Euro herleitet. Solange die Hoffnung auf eine Konvergenz des Verhältnisses von Netto-Auslandsverschuldung und Bruttosozialprodukt der USA besteht, könnte der Anpassungsprozess zwar schleichend (und verträglich) ablaufen. Wenn nicht, droht ein Kollaps des Greenback, und diese Gefahr ist heute realer denn je.

Bevor ich mich mit der Frage beschäftige, welche Argumente für die Kontra-Position sprechen, die den Dollar auf absehbare Zeit nachhaltig erstarken sieht, soll noch ein Punkt zu Krugmans USA-zentrierten Betrachtungen nachgeschoben werden. Währungsparitäten unterliegen bilateralen Einflüssen. Fraglich, ob die jeweils anderen Währungsräume substanziell "besser" da stehen als der Dollar-Raum. Es hat sogar den Anschein, dass das europäische Finanzsystem von der US-Immobilienkrise besonders betroffen ist, weil Banken hier aus Performancedruck größere Risiken eingegangen sind.

Und wenn es zutrifft, dass die USA die Kosten per Schuldenexport und fallendem Außenwert des Dollar "sozialisiert", die Dollar-Erträge aber "privatisiert", dann begründet das eine gewisse relative Stärke der US-Wirtschaft. Da die USA über einen großen Binnenmarkt und eine relativ hohe Flexibilität des Sozial- und Wirtschaftssystems verfügen, haben sie auch das innere Fundament für eine eigenständige Entwicklung.

Dieses Argument wird von den (Aktien-)Märkten immer gerne gespielt - auch (und gerade) aktuell wieder. Es hilft auch bei der angesprochenen Konvergenz-Hoffnung, wirkt bei der Talfahrt des Dollar also als stabilisierendes Element. Mehr aber auch nicht. Das Szenario stimuliert zwar die US-Exporte, drosselt aber den privaten Verbrauch; und durch den wird die amerikanische Wirtschaft zu zwei Dritteln getrieben. Das beschränkt das Entwicklungspotenzial.

Die Überlegung von der relativen Stärke der US-Wirtschaft begründet die Präferenz der Finanzmärkte für einen schleichend schwächeren Dollar, insbesondere gegen Euro. Stillschweigende Voraussetzung ist dabei, dass das Wirtschaftswachstum in den USA beständig größer ist als (mindestens) im Euro-Raum.

Bei so viel Konsens zum Schicksal des Dollar - ist da nicht das Gegenteil wahrscheinlicher? Was spricht für einen nachhaltig erstarkenden Dollar?

Das schlichteste Argument besteht darin, dass die gesamte Erholungsphase nach der Rezession 2001 begleitet wurde von einem schwächer werdenden Dollar. Also liegt es aus einer zyklischen Sicht nahe, dass diese Bewegung zumindest zum Teil korrigiert wird und der Dollar (etwa parallel) zu einer harten Landung der US-Wirtschaft erstarkt.

Das Argument ist für sich schwach, weil mechanisch. Fundamentaler Gehalt kommt so hinein: Relative Schwäche des Greenback unterstützt eine relative Stärke der US-Wirtschaft, damit gilt auch das Umgekehrte (so lange die Rahmenbedingung "US-Investitionen und Netto-Verschuldung im Ausland" bestehen bleibt).

Ein weiteres Argument könnte darin bestehen, dass diejenigen, die bisher US-"Assets" gekauft haben, um den Dollar zu stützen, in einen initialen Stärke-Impuls des Dollar diese verkaufen. Die Renditen in den USA steigen daraufhin, wodurch wieder Kapital angelockt wird. Dieser Stärke-Impuls könnte ausgelöst werden durch Rückführung von US-Kapital etwa in Zusammenhang mit einer Zuspitzung der Kreditkrise. Einen solchen Impuls sahen wir schon einmal: Anfang August, zeitgleich stiegen die Renditen am langen Ende.

Ein solches Szenario von einer Reihe von Bedingungen abhängig. Und ob in einer Zeit, in der US-Kapital heimgeholt wird, ausländisches Kapital besonderen Anreiz verspürt, in den USA zu vagabundieren, ist zunächst fraglich. Aber: Ein stärkerer Dollar kompensiert das wahrscheinlich enger werdende Konsumpotenzial der US-Verbraucher (zum Teil). Das wirkt in den USA inflationären Tendenzen entgegen, die sich rund um den Globus vor allem bei Nahrungsmitteln und Energie breit machen und deflationäre Effekte bei Industriegütern überschreiben könnten. Das würde vermutlich eine harte Landung etwas abmildern und könnte deswegen die USA dann im Vergleich zu anderen Währungsräumen doch interessant machen für ausländisches Kapital. Eine wichtige, wenn nicht die wichtigste Bedingung für ein solches Auskommen wäre, dass das US-Kapital (nach einem anfänglichen Schock) geordnet zurückgezogen wird.

Einige Beobachter unterstellen, dass die Globalisierung mittlerweile ihren Zenith überschritten hat. Ein schwacher Dollar war Begleiterscheinung und Bedingung hierfür. Also sollte er erstarken, wenn das Rad zurückgedreht wird. Die Globalisierung zurückzudrehen, dürfte extreme politische und wirtschaftliche Verwerfungen nach sich ziehen. Z.B. so: Im Ausland tätiges Kapital wird "über Nacht" zurückgeholt. Dadurch wird das wackelige chinesische Bankensystem in eine schwere Krise gestürzt, die Zentralbank verkauft massiv US-"Assets". Dann dürften die USA aller Wahrscheinlichkeit nach marktfremde Maßnahmen ergreifen, um die Auswirkungen auf die langen Zinsen einzudämmen. Das stützt den Dollar zusätzlich. Möglicherweise steht am Ende dann die Auferstehung von Bretton Woods - die Rückkehr zu festen Wechselkursen.

Zugegeben, die Überlegungen zu einem sich nachhaltig befestigenden Dollar sind sehr spekulativ, bei weitem spekulativer als im gegenteiligen Szenario. Wenn man sich aber das Gerassel der vergangenen Tage anhört, Europa könne die Rechnung für globale Ungleichgewichte nicht länger zahlen, dann scheint es hinter den Kulissen und vor dem G7-Treffen doch immer stärker zu rumoren.

Die Tauben glauben, die Chancen für eine konzertierte Aktion EZB/Fed seien jetzt günstig. Auch der Fed müsse ja daran gelegen sein, über eine Stützung des Dollar den Preisauftrieb bei den Rohstoffen zu bremsen, um damit die Inflationsrisiken und die Gefahr steigender Zinsen einzuschränken. Die Falken rufen nach rigideren Regularien. Und die USA tun, das, was sie an dieser Baustelle am besten können, nichts. Sie gehen davon aus, dass sich die Zentralbanken in Asien und anderswo ihrer "globalisierten Rolle" (aus US-Sicht) bewusst sind und (T-Bonds) kaufen, was das Zeug hält. "Hilfreich" ist da, wenn man das Gespenst aus der Asienkrise 1997 an die Wand malt, als über Nacht US-Kapital in signifikantem Ausmaß heim geholt wurde.

Wie hoch sind die Chancen einer überraschenden und nachhaltigen Dollar-Stärke gegenüber weiterer Schwäche, bzw. Kollaps? Sagen wir es so: Wenn sich im Zuge der Entfaltung der Kreditkrise, die ja in der Hauspreisblase in den USA ihren Ausgang nahm, und wenn diese auf die Realwirtschaft übergreift (wovon ich ausgehe), dann dürften die internationalen Spannungen deutlich zunehmen. Je mehr die in der Periode der beschleunigten Globalisierung praktizierten Einvernehmlichkeiten in Frage gestellt werden, je eher dürfte der Dollar nachhaltig erstarken.

Aktuell: Die US-Arbeitsmarktdaten für September liegen im Rahmen der Erwartungen, aber eine deutliche Aufwärtsrevision der vorherigen Zahl neuer Stellen von minus 4.000 auf plus 89.000 lässt den Dollar gegen Euro zunächst signifikant erstarken und die TBonds zusammenbrechen. Die bisher gespielte Wette eines weiteren großen Zinsschritts am 31. Oktober wird in Frage gestellt. Nach Handelsbeginn gibt der Dollar wieder ab zeitgleich mit dem Aufpumpen der Aktienindices. Mal sehen, was am Ende rauskommt. Bullenfalle? Der S&P 500 muss noch an sein Hoch aus Juli bei 1553

www.timepatternanalysis.de

 

80400 Postings, 7613 Tage Anti LemmingFTD-Münchau: Euro bald bei 2 Dollar?

 
  
    #7594
2
07.10.07 16:38
(für mich ist schwierig zu sagen, ob Münchau fundamental Recht hat oder ein mentales Opfer der Charttechnik geworden ist - A.L.)

fTD/Kolumne
Wolfgang Münchau: 1 Euro - 2 Dollar

Vieles spricht dafür, dass eine drastische Aufwertung der europäischen Währung gegenüber dem Greenback nicht mehr zu vermeiden ist. Die Europäer sollten sich darauf vorbereiten.

Paul Krugman, der amerikanische Ökonom und Kolumnist der "New York Times", hat den Dollar mit der berühmten Zeichentrickfigur Wile E. Coyote verglichen. Die bemerkte eine Klippe nicht und rannte einfach weiter. Der "Wile-E.-Coyote-Moment" ist der Zeitpunkt, wenn der dämliche Kojote merkt, dass er keinen Boden mehr unter den Füßen hat und tief fallen wird. Krugman glaubt, der Dollar habe jetzt diesen Wile-E. -Coyote-Moment erreicht.*

Jetzt könnte man meinen, der Sturz des Dollar habe doch schon stattgefunden. Der Kojote liegt platt auf dem Boden. Schließlich ist der Euro in diesem Jahr um acht Prozent auf gut 1,42 $ gestiegen.

Europas Politiker hoffen, dass das Treffen der G7-Finanzminister in Washington endlich Klarheit schaffen und den Höhenflug des Euro beenden wird. Jean-Claude Juncker, der luxemburgische Premierminister und Vorsitzende der Euro-Gruppe, hat jüngst bemerkt, Europa sei nicht die Ursache für die globalen Ungleichgewichte. Europa werde daher auch nicht die Kosten dafür bezahlen.

Juncker hat recht mit seinem ersten Punkt. Beim zweiten Punkt liegt er völlig daneben. Ein Wechselkurs ist ex definitione eine bilaterale Sache, und genau das ist der Grund, warum Europa von den globalen Ungleichgewichten betroffen ist. Diese Ungleichgewichte herrschen natürlich in erster Linie im Verhältnis zwischen den USA und Asien. Sie drücken sich durch ein hohes Defizit der amerikanischen Leistungsbilanz aus und durch Überschüsse in China, Russland oder in Saudi-Arabien. Um das Defizit zu beseitigen, bedarf es einer Abwertung des Dollar [ist das wirklich so zwingend? A.L.], im Idealfall natürlich gegen die Überschussländer. Nur leider sind es einige dieser Länder, die die Aufwertung ihrer Währungen verhindern. Und so lastet der Anpassungsdruck in erster Linie auf den Ländern, deren Währungen frei handelbar sind. Von denen ist der Euro die mit Abstand größte und wichtigste.

Es gibt auf dem Gebiet der internationalen Ökonomie verschiedene Modelle, mit denen man derartige Anpassungsprozesse beschreibt. Die amerikanischen Ökonomen Maurice Obstfeld und Kenneth Rogoff haben im Jahr 2005 ein Modell entwickelt, wonach der Dollar- Wechselkurs - nicht gegenüber dem Euro, sondern der reale handelsgewichtete Wechselkurs - langfristig um 35 Prozent abwerten müsste. Je nachdem, wie schnell dieser Anpassungsprozess läuft, reden wir hier von zwei bis vier Prozent realer Dollar-Abwertung pro Jahr.

Allerdings stützt sich diese Rechnung auf zwei unrealistisch optimistische Annahmen. Die erste ist, dass die 35 Prozent ausreichen. Die zweite ist, dass ausländische Investoren auch weiterhin in den USA ihre Renditen verdienen. Letzteres ist überhaupt nicht klar. Wenn nicht, dann erfolgt der Ausgleich über einen weiteren Verfall des Dollar. Was wir in diesem Jahr erlebt haben, ist Teil dieses beschleunigten Anpassungsprozesses. Aber eben nur der Anfang.


Hier gibt es eine ganze Reihe von Rückkopplungsmechanismen. Wenn die Federal Reserve die Zinsen senkt, dann sinkt auch der Abstand zwischen den europäischen und amerikanischen Zinsen. Ich würde sogar erwarten, dass es nicht lang dauern wird, bis die amerikanischen Kurzfristzinsen unter den europäischen liegen.

Wenn die Fed jetzt den Geldhahn aufdreht, dann wird der Verfall des Dollar-Wechselkurses sich beschleunigen. Die amerikanischen Inflationsraten steigen, absolut und relativ zu den europäischen. Wie oben erwähnt, erfolgt der Dollar-Abwertungsmechanismus über den "realen" Wechselkurs, das heißt unter Berücksichtigung zukünftiger Inflationserwartungen.

Wenn in den USA die Inflation hochgeht, dann erhöht sich der Druck auf den bilateralen nominalen Euro-Dollar-Kurs erheblich. Dann wäre ein Kurs von 2 $ je Euro völlig konsistent mit dem Szenario einer 35-prozentigen realen Abwertung des handelsgewichteten Dollar-Wechselkurses. Und da die Chinesen mit großer Wahrscheinlichkeit weder rechtzeitig noch ausreichend aufwerten, lastet der Anpassungsdruck auf den europäischen Währungen, allen voran dem Euro.

Der luxemburgische Premierminister sieht die Welt aus einer europäischen Brille. Das ist sein Job. Aber wir sollten uns nicht vormachen, dass wir Europäer in der Lage wären, diesen Prozess aufhalten zu können.

In den 80er-Jahren waren die G7 darin erfolgreich, starke Dollar-Schwankungen einzudämmen. Doch damals befanden wir uns in einer bipolaren Wirtschaftswelt. Heute sind wir mit einer tripolaren oder gar multipolaren Welt konfrontiert. Der Dollar-Euro-Wechselkurs lässt sich heute nicht mehr unabhängig von diesen anderen Faktoren stabilisieren.

Hierzu bedarf es einer ganzen Serie von Maßnahmen, einschließlich einer Aufwertung des chinesischen Renminbi. Darüber hinaus bedarf es ebenfalls der wirtschaftspolitischen Unterstützung aller Parteien. Dazu müssten die Europäer die Zinsen rapide senken, und die Fed müsste jetzt tatsächlich um der Preisstabilität willen eine Rezession akzeptieren.

Ich halte nicht eine einzige von diesen Voraussetzungen für gegeben.
Aus diesem Grund wird das G7-Treffen zwar den einen oder anderen Devisenhändler beeindrucken, aber langfristig nichts ausrichten. Europa wird also den weiteren Verfall des Dollar nicht stoppen können. Die Frage, die sich die Europäer stattdessen stellen sollten, ist, wie man langfristig mit einem Wechselkurs von 2 $ je Euro leben kann.

Wolfgang Münchau ist FTD- und FT-Kolumnist. Er leitet den Wirtschaftsinformationsdienst eurointelligence.com  

381 Postings, 6533 Tage oWn9R-1Imterview mit Goldman-Sachs-Chef Lloyd Blankfein

 
  
    #7595
5
07.10.07 17:43
„Noch sind wir nahe am Abgrund“
 

Goldman-Sachs-Chef Lloyd Blankfein hält in der Finanzkrise das Schlimmste für überstanden. Zugleich warnt er im Handelsblatt-Gespräch aber, dass es weitere negative Überraschungen wie bei UBS und der Citigroup geben wird. Ob die Risiken jetzt fair bewertet oder die Korrektur schon zu weit gegangen ist, welche Lehren der Top-Wall-Street-Banker aus der Finanzkrise zieht und was sie von früheren Turbulenzen unterscheidet.


Frage: Herr Blankfein, die Aktienmärkte boomen, die Lage auf den Kreditmärkten hat sich nach der Zinssenkung in den USA etwas entspannt. Haben wir das Schlimmste der Finanzkrise überstanden?

Blankfein: : Ich habe das Gefühl, dass die Lage besser ist als vor einem Monat. Die Marktstörung im August scheint weitgehend überwunden. Das heißt jedoch nicht, dass wir alle Probleme schon verdaut haben. Der Markt ist immer noch dabei, die Risiken neu zu bewerten – vor allem die Kreditrisiken.


Worauf müssen wir uns noch gefasst machen?

Die Neubewertung von Risiken wird sich besonders in den Bereichen bemerkbar machen, wo Kredite eine Rolle spielen. In Sektoren wie Private Equity, Immobilien und Emerging Markets werden zukünftige Transaktionen diese Neubewertung der Kreditrisiken zu spüren bekommen.


Wird es weitere Überraschungen wie bei UBS und der Citigroup geben?

Ich fürchte ja, ohne ihr Risikoprofil zu kennen. Alle großen Banken wissen sehr genau, welche Risiken in ihren Büchern stehen. Man kann eine Bank nicht führen, ohne ihr Risikoprofil zu kennen. Doch was ist mit Unternehmen, die sich der in ihren Büchern schlummernden Risken weniger bewusst sind?

An der Wall Street fragt sich jeder, wie Goldman trotz der Krise ein blendendes Ergebnis für das dritte Quartal vorlegen konnte?

Unsere Geschäftsbereiche haben im vergangenen Quartal durchweg sehr gut abgeschnitten, und wir verdanken unser Ergebnis weitgehend unseren soliden Klientenbeziehungen. Wir sind nicht gewiefter als andere. Richtig ist, dass wir uns frühzeitig vor den Risiken aus dem Hypothekensektor mit gegenläufigen Geschäften (Hedging) abgesichert haben. Aber wir waren bei weitem nicht perfekt. Wir haben bei Finanzierungen für Unternehmen mit schwacher Bonität (Leveraged Loans) 1,7 Mrd. Dollar verloren. Das war mehr als Lehman Brothers und Morgan Stanley zusammen abschreiben mussten. Ich fühle mich daher nicht besonders clever.


Womit begründen Sie dann ihr gutes Abschneiden?

Mit unserem stark diversifizierten Geschäftsmodell. So beliefen sich die Beratungsgebühren im Investmentbanking im Quartal auf fast 1,5 Mrd. Dollar. Unsere Kommissionen im Wertpapierhandel sind enorm gestiegen. Das wichtige, aber an sich unkomplizierte Geschäft als Prime Broker für Hedge-Fonds ist stark gewachsen. Unser Ergebnis zeigt, dass wir einen sehr vorsichtigen Risikoansatz gewählt haben und unsere Absicherungsmaßnahmen relativ wirkungsvoll waren.


Bei Ihren quantitativen Hedge-Fonds hat das Risikomanagement allerdings nicht funktioniert. Warum?

Lassen Sie mich voranschicken, dass es uns sehr trifft, wenn wir die Erwatungen unserer Klienten nicht erfüllen können. Die Rendite unserer quantitativen Fonds hat sich etwas verbessert, fordert aber nach wie vor unsere volle Aufmerksamkeit. Die an mathematischen Modellen ausgerichteten Strategien der Fonds begannen zu scheitern, als die Anleger im Zuge der Subprime-Krise und der hierdurch ausgelösten Marktstörungen allgemein Liquidität benötigten. Es zeigte sich, dass zu viele Anleger ähnliche Positionen hielten. Verschärft wurde das Problem, als alle gleichzeitig versuchten, diese Positionen zu schließen. Wir sind zuversichtlich, dass Problem lösen zu können, aber es gibt noch einiges zu tun.


Warum haben es Universalbanken wie UBS oder Citigroup schwerer als Investmentbanken, die Finanzkrise zu meistern?

Die Wall Street hat den Sturm bislang ganz gut überstanden. Trotz der zuletzt teilweise schlechten Quartalsergebnisse scheinen die Banken ihre Schwierigkeiten nun weitgehend im Griff zu haben. Geschäftsbanken und Investmentbanken sind sich heute sehr ähnlich und stehen in fast allen relevanten Märkten im Wettbewerb. Investmentbanken wie Goldman bewerten ihre Risiken jeden Tag zu Marktpreisen. Wir halten diese strenge Bewertung nach dem Fair-Value-Prinzip unter Risikomanagementgesichtspunkten für wichtig. Andererseits darf man auch nicht vergessen, dass die Universalbanken in Bereichen wie zum Beispiel Verbraucherkredite tätig sind, mit denen wir uns nicht beschäftigen. Daraus ergeben sich natürlich andere Herausforderungen.



Wie viel sind Ihre Finanzierungszusagen für kreditfinanzierte Firmenübernahmen heute noch wert?

Unsere Finanzierungszusagen wurden nicht tangiert. Wir stellen weiterhin Kreditfinanzierungen zur Verfügung. Natürlich zu Konditionen, die sich an den derzeitigen Marktgegebenheiten orientieren.


Werden die Risiken jetzt fair bewertet oder ist die Korrektur schon zu weit gegangen?

Bei der Frage nach dem Risikoaufschlag geht es nicht nur um den fairen Wert. Entscheidend ist, ob der Preis Angebot und Nachfrage am Markt in Einklang bringt. Das ist der Grund, warum wir uns an Marktpreisen und nicht an Erwartungen orientieren.


Kreditpakete aus dem Geschäft mit Private-Equity-Unternehmen im Wert von mehr als 300 Milliarden Dollar müssen noch am Markt untergebracht werden. Kann das gut gehen?

Ja, auf die eine oder andere Weise. Den größten Teil werden wir wohl platzieren. In einigen Fällen werden die Konditionen verändert, andere Übernahmen werden scheitern. Aber die Probleme werden gelöst und das Leben geht weiter. Auch wenn am Ende nicht alle damit glücklich sein werden.

Wie wird sich das Buy-out-Geschäft weiter entwickeln?

Es wird eine Weile nur langsam voran gehen. Obwohl in den letzten Wochen einige kleinere Transaktionen abgewickelt wurden, sind die Zeiten der Mega-Deals wohl erst einmal vorbei. Finanzinvestoren finden im aktuellen Markt eher wenige attraktive Chancen. Strategische Käufer können dann angesichts von höheren Synergien leichter zu Zuge kommen.



Neigt sich der Boom im Investment Banking dem Ende zu?

Es sieht nicht danach aus. Das System ist offenbar gut in der Lage, Krisen zu bewältigen. Außerdem verdienen Banken nicht nur Geld während des Booms, sondern auch in Stresssituationen. So haben wir beispielsweise ein Beratungsmandat von Countrywide erhalten, dem größten Hypothekenunternehmen in den USA, und die britische Regierung hat uns angesichts der Probleme bei Northern Rock um Unterstützung gebeten.


Warum haben die meisten Ihrer Konkurrenten so spät reagiert? Die Krise war doch vorhersehbar.

Im Rückblick scheint manches klarer, als zum Zeitpunkt des Geschehens. In der Internet-Euphorie haben auch einige bereits 1996 vor dem Platzen der Blase gewarnt. Der Boom dauerte jedoch noch bis 2001. Ich kann nicht für unsere Wettbewerber sprechen, aber dem Erhalt und der Steigerung des Marktanteils unabhängig von der Marktlage wird ein hoher Stellenwert eingeräumt. Denken Sie zum Beispiel an das Übernahmegeschäft. Wenn wir uns aufgrund der niedrigen Risikoprämien gegen die Finanzierung von Transaktionen entschieden hätten, hätten wir Marktanteile abgegeben.


Werden die Investoren künftig riskante Anlagen meiden?

Ja sicher. Die Folge einer Marktstörung ist immer, dass die Investoren Risiko meiden. Sie werden also entweder riskante Anlagen scheuen oder ihre Risiken schneller absichern. In jedem Fall aber werden sie sich die Übernahme von Risiken besser bezahlen lassen, was die Bedingungen an den Kreditmärkten verschärft.


Was bedeutet das für die Wirtschaft?

Banken können durch großzügige Kreditbedingungen die Konjunktur in Schwung bringen. Umgekehrt spürt die Wirtschaft natürlich, wenn die Banken ihre Risikoprämien erhöhen und die Kreditmärkte sich verengen.


Hat sich der Umgang unter den Banken verändert?

Ja, insbesondere in Europa und auf den Geldmärkten. Wenn sich bonitätsschwache Kredite nicht mehr über Schuldtitel refinanzieren lassen, weil jeder das Risiko scheut, wächst insgesamt das Misstrauen auch unter den Banken. Das kann die ganze Wirtschaft in Mitleidenschaft ziehen. Im August war das ein großes Problem.


Wie beurteilen Sie die wirtschaftliche Lage heute? Gibt es eine Rezession in Amerika?

Dank der Liquiditätshilfen der Europäischen Zentralbank und der US-Notenbank hat sich die Lage etwas entspannt. Aber wir sind immer noch nicht zurück auf sicherem Terrain. In den USA wird viel über eine Rezession geredet. Ich glaube zwar auch, das die US-Wirtschaft besonders im Immobilien- und Konsumsektor Schwächen zeigt. Bislang haben die Probleme dort aber eher zu einer Abschwächung des Wachstums als zu einer Rezession geführt. Deshalb bleibe ich besonders im Hinblick auf die Weltwirtschaft optimistisch.


Wird die US-Notenbank die Zinsen weiter senken?

Entscheidend ist wohl, ob die jüngste Zinssenkung ausreicht, um die Wirtschaft wieder auf sicheren Boden zu lenken. Wir haben es mit einer echten Vertrauenskrise zu tun. Die US-Notenbank hat mit ihrem Schritt deutlich gemacht, dass sie eine Rezession verhindern will. Die unmittelbare Gefahr wurde dadurch meines Erachtens gebannt, aber wir haben uns noch nicht allzu weit vom Abgrund entfernt.


Haben die Zinssenkungen mehr den Finanzmärkten als der Wirtschaft geholfen?

Die Debatte darüber, ob man mit Zinssenkungen eher den Märkten oder der Wirtschaft hilft, geht am Kern vorbei. Es ist doch eher so, dass auch die Wirtschaft leidet, wenn die Finanzmärkte einfrieren und Unternehmen sich nicht mehr finanzieren können. Das heißt nicht, dass die Notenbanken die Verluste der Banken auffangen sollen. Aber jeder muss ein Interesse daran haben, dass die Unsicherheit über mögliche Verluste im Finanzsektor nicht dazu führt, dass der Kreditfluss versiegt. Das würde die gesamte Wirtschaft lähmen.


Welche anderen Lehren ziehen Sie aus der Finanzkrise?

Grundsätzlich funktionieren die Finanzmärkte ganz gut. Es ist die erste schwere Marktliquiditätskrise seit 1998, und viele reden jetzt über die Notwendigkeit einer stärkeren Regulierung. Aber ich würde das Kind nicht mit dem Bade ausschütten. Sehen Sie sich an, wie viel Geld in den letzten drei Wochen in Märkte zurückgeflossen ist, die zuvor unter Stress standen.


Sie sind also gegen neue Regeln?

Einige Regeln müssen möglicherweise den geänderten Bedingungen angepasst werden, aber insgesamt arbeitet das System gut. Ich wäre sehr besorgt, wenn man jetzt überstürzt drastisch neue Regeln einführen würde. Die Fähigkeit zur Selbstkorrektur der Märkte ist doch eine unserer größten Stärken.


Gilt das auch für Ratingagenturen?

Die Ratingagenturen hatten wohl zu viel Vertrauen in Modelle. Und Modelle neigen immer dazu, die Zukunft auf Grundlage der Vergangenheit vorauszusagen. Die Welt verändert sich jedoch, und die Zukunft entwickelt sich möglicherweise anders als die Vergangenheit.

Was unterscheidet die aktuelle Krise von früheren Turbulenzen?

In der vom Hedge-Fonds LTCM ausgelösten Finanzkrise 1998 ging es um vier Milliarden Dollar und man konnte alle Beteiligten in einem Raum versammeln. Heute könne Risiken sehr viel breiter gestreut werden. Dies reduziert zwar das allgemeine Risiko im System, aber in wirklichen Problemsituationen macht eben diese Tatsache, dass die Risiken so breit gestreut sind, eine Lösung der Krise sehr viel schwieriger.



 

9108 Postings, 6576 Tage metropolisHelaba-Bären kapitulieren

 
  
    #7596
3
07.10.07 18:54
Wie bei den 10 kleinen Negerlein:

Nun drehen auch die in ganz 2007 bearishen Helaba-Volkswirte ihre Wochenprognose auf bullish um: Dax (von bisher prognostizierten 7200) auf 8200 in Q4/07 und 8600 bis Q2/08. Begründung: Der Markt hat eine Konjunkturdelle bereits eingepreist und die Q3-Erwartungen sind bereits so runtergeschraubt, dass es keine negativen Überraschungen geben kann.

Schaun mer mal...

Link

http://www.helaba.de/hlb/generator/Sites/Helaba/...wirtschaft.de.html  

12993 Postings, 6437 Tage wawiduStarke "Verwerfungen"

 
  
    #7597
4
07.10.07 19:04
Dieser Artikel, von dem ich nur den ersten Teil wiedergebe, enthält ein paar sehr interessante (brisante) Aspekte.

October 07, 2007

An Overstretched Market
by David Yu
 

Friday's payroll report was billed to be the main event that's supposed to determine the course of the financial market and perhaps our economy. With such a buildup, I was expecting the market to leap into high octane, high volume action with guns blazing. The outcome, nonetheless, was somehow anticlimactic. One thing I hoped to see in Friday's rally was money flow indicating that trouble with the financial sector was over.

Unfortunately, the intraday money flow - the difference between buy and sell dollar value - of the Financials dropped a whopping $187 million, or 85%, from noon hour to the closing (see check marks on Chart 1 below). Friday's closing figure was also 41% below Thursday's. This counter rally flow indicates the concern over financial sector's credit trouble may not be over yet. Money might've started rotating out of the sector. While it's great to see the S&P 500 Index (SPX) set new record, it's discouraging, and perhaps alarming, to see the financial sector's money flow disparity. Basic Materials intraday money flow also declined 11% or $8 million.

http://www.safehaven.com/showarticle.cfm?id=8563&pv=1




 

Optionen

Angehängte Grafik:
intraday_money_flow.png
intraday_money_flow.png

25 Postings, 6455 Tage blackdiverein aktueller bericht aus der provinz, bezeichnend

 
  
    #7598
2
07.10.07 19:11

hier liegt das eigentliche problem, der durchschnittsami wird ordentlich zurückrudern müssen,die konjunktur wird leiden.

geschwindikeit des rückgangs ??? vielleicht das mass der übertreibung, hoffentlich aber doch nicht so stark.

wie oft hier gesagt, bleibt das timing für den rüchschlag extrem schwierig, ausufernde liquidität lässt grüssen.

http://biz.yahoo.com/ap/071007/leaving_homes.html?.v=3

 

8485 Postings, 6716 Tage StöffenStaying Aware of Short Interest in the Market

 
  
    #7599
3
07.10.07 20:46
Auszug aus dem Minyanville-Artikel “Staying Aware of Short Interest in the Market”

…….Since January 2003, short interest has more than doubled. In the same time, the value of the NASDAQ Composite has gained an impressive 54%. On one hand, this could be read to prove Prof. Zucchi and Succo’s point. On the other hand, it can denote we have an awful large contingent of permabears out there. At the very least, it shows how crowded downside trades are.

Since 2004, the bear case has been increasingly prominent in the financial media. We’re at the point now where it dominates. I find it exceptionally fascinating that when the market really appears to run into trouble, short interest declines dramatically. Below is a graph I used to run once per month in these pages I think you’ll find interesting.

Note particularly the relationship between the light blue and dark blue lines. Whenever the light blue short interest line arcs above the dark blue NASDAQ Composite line, an initial depression in equity prices is more than made up for by resulting gains. Several months back I noted if this pattern holds in this cycle, the NASDAQ Comp would easily crest 3000. The pattern is slightly different this time, perhaps due to the sheer magnitude of the gain in short interest, so it will be interesting to see how it resolves.

The other fascinating thing about the recent short interest activity is short interest on both the NASDAQ and the NYSE gained one billion shares April to June. Once the market turned south, short interest on both exchanges dropped a billion shares July to September. Coincidence? Unlikely………

http://www.minyanville.com/articles/...q-Short+Interest/index/a/14370
 
Angehängte Grafik:
shortchart.png (verkleinert auf 95%) vergrößern
shortchart.png

9108 Postings, 6576 Tage metropolisUnd wieder fällt ein Negerlein...

 
  
    #7600
5
07.10.07 21:53
Die sentix-Analysten werden nun auch bullish. Zwar zeigt die Umfrage anhaltende Skepsis bei Privaten und Institutionellen, aber "Der Markt hat immer Recht". Offensichtlicht können sich die sentix-Leute einfach nicht mehr erklären, warum der Markt in den letzten Monaten einfach nicht runterkommen wollte. (Schon bitter, wenn das eigene Modell versagt...)

Fazit lt. sentix: Der Markt wird den Weg des größten Schmerzes für die Unterinvestierten gehen, evtl. sogar eine Kaufpanik bilden. Denn "was will den Markt noch aufhalten?"

Auch hier gilt: Schaun mer mal... Möglicherweise wird die vermutete Unverwundbarkeit den Markt ins Stolpern bringen ;-)  

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