Geht's noch?!? Breivik will mildernde Umstände
Denn grundsätzlich ist es doch überall so: man versucht permanent Menschen in Schubladen zu stecken und sie zu kategorisieren - egal ob es sich um Verbrecher handelt oder sonstige Menschengruppen. Und alles immer auf Basis des (aktuellen) Psycholgieverständnisses.
Google mal unter Mark Benecke. Er ist Kriminalbiologe und Gerichtsmediziner - einer der besten Deutschlands und zudem mehrfacher Buchautor. Das, was er über die Psyche der Täter sagt, ist hochinteressant... Hier ab Minute 45:36min (http://www.zdf.de/ZDFmediathek/kanaluebersicht/...m-23-November-2011)
Er sagt im Grunde, dass das, was wir immer wieder versuchen, und zwar massakerähnliche Taten von Menschen in den aktuellen neuzeitlichen Gesellschaftskontext einzuordnen um ihre Leitmotive verständlich zu machen, nicht haltbar ist, denn es gab bspw. auch zu Zeiten vor Ballerspielen und Hollywood-Action genau die gleichen Fälle von Massenmorden, über die wir alle heutzutag enur ungläubig den Kopf schütteln.
Somit sieht er es letztlich durchaus als eine psychische Störung von bestimmten Menschen, die es gilt vorher zu identifizieren (und versuchen zu heilen), bevor sie sich etwas hingeben, was für diese Menschen psychisch unausweichlich scheint.
Verbrecher-Kummer. - Man leidet als entdeckter Verbrecher nicht am Verbrechen, sondern an der Schande oder am Verdruss über eine gemachte Dummheit oder an der Entbehrung des gewohnten Elementes, und es bedarf einer Feinheit, die selten ist, hierin zu unterscheiden. Jeder, der viel in Gefängnissen und Zuchthäusern verkehrt hat, ist erstaunt, wie selten daselbst ein unzweideutiger "Gewissensbiss" anzutreffen ist: um so mehr aber das Heimweh nach dem alten bösen geliebten Verbrechen. (Nietzsche)
Breivik übersteigt dieses Schema. Der Gefängsnisaufenthalt ist bei ihm geplanter Schlussteil des Verbrechens und eine Verewigung seiner Tat (er erreicht Kult- und Rekord-Status), etwas was Breivik keineswegs meidet. Noch stärker als zum Beispiel Jesus hat er sein Schicksal (inklusive Für-meschugge-Erklärtwerdung) ohne mit der Wimper zu zucken vorhergesehen, vorherbeschrieben und sehenden Auges herbeigeführt. Darin geht Breivik noch viel weiter als zum Beispiel der Kennedy-Attentäter Lee Harvey Oswald, der zwar die Öffentlichkeit und eine Bühne für seine kommunistischen Vorstellungen suchte, aber die Tat nach der Ergreifung abstritt und nicht ins Gefängnis dafür wollte. Konsequenterweise wurde der Leugner Oswald bald darauf von irgendeinem patriotischen Niemand erschossen.
weil er Schüler umgebracht hat, zu denen er keine persönliche Beziehung hatte.
Hingegen sah Breivik in der sozialistischen Jugend eine kommende Gefahr für seine Heimat.
Im anderen Vergleich hätte man die Täter vor dem Nürnberger Gericht >1945 auch für verrückt erklären können.
Man sollte ihn auf Spitzbergen aussetzen!
„Wollen Sie die Fahrzeuge oder die Leute treffen?“ antwortete der Fliegerleitoffizier: „Wir wollen versuchen, die Leute zu treffen“, die Bomben sollten daher zwischen die Tanklastwagen, wo sich viele Personen aufhielten, platziert werden.
Doch ist Breivik sicherlich ebenso äußerst klar strukturiert und von natur aus ein Mensch, dem die Aufmerksamkeit über alles geht.
Allerdings muss man sich mal vor Augen führen, welche Opfer er selsbt dafür gebracht hat - und zwar, dass er über Jahre hinweg komplett zurückgezogen und OHNE Aufmerksamkeit gelebt hat, nur um final die MAXIMALE Aufmerksamkeit zu bekommen - quasi jahrelange Abstinenz für das Ziel, das seinen Lebensinhalt vollendet.
Das Problem mit der dagegen "armen" Wirklichkeit: Das Konstrukt der Fantasie hat keine Metaebene, die das gesamte Umfeld samt Zukunft und Ergebnis im Griff hat.
Der Film wählt aus den unendlichen Möglichkeiten willentlich EINE als Strang aus, dem real agierenden "Autor" und Protagonisten entgleitet das reale Geschehen, weil er gar nicht die Macht hat, die Zukunft, die Reaktionen, das Gelingen seiner Fantasie - die im Übrigen gar keiner kennt und von außen nur als Projektion existiert - nach seinem Willen zu formen. Er hat nur seine Rolle im Griff - wenn überhaupt, und das Geschehen entwickelt sich in jedem Moment der "Handlung" in eine von unendlichen Möglichkeiten, die nicht dem Script folgen.
Deshalb erfüllen sich im Film die Fantasien des Autors. In der Wirklichkeit zerschmettern sie an der Unerfüllbarkeit - und man endet als Würstchen.
Dass er zu seiner Tat steht liegt doch allein daran, dass das zum Wesen dieser Fantasie gehört. Daran ist nix Heldenhaftes. Er WOLLTE doch größtmögliche Wahrnehmung und nicht clandestines Verbrechen.
Aber wie gesagt: Garantiert kam er in seiner Fantasie nicht als perverses Monster vor, als das er jetzt wahrgenommen wird. Das kommt logischerweise in so einem Größenwahn-"Script" nicht vor. Eben weil er Autor und Protagonist in einem ist.
Während Breivik zu seiner Tat und den damit verbundenen Ansichten (Multikulti-Politiker sind Abschaum) steht, hat Klein klein beigegeben und seine Tat verniedlicht. Ich glaube, würde Klein seine wahren Beweggründe von damals offenlegen, müsste sogar die Regierung von ihm abrücken. Den Gefallen tut er mir nicht. Stattdessen unterwirft er sich sozial. Muss uns vor diesem Hintergrund nicht Breivik tausendmal höher gelten als Klein?
Dass Klein freigesprochen wurde, liegt (neben seiner Rolle als Staatsdiener) nicht zuletzt daran, dass er "nur" afghanische Zivilisten umgebracht hat. Diese haben in unserer Gesellschaft - leider - den Rang von Pfennigartikeln, weshalb es ja auch keinen besonders großen Aufschrei gab. Der in der Gesellschaft grassierende Rassismus gibt Kleins Morden Recht.
Breivik hingegen hat blauäugige, hellhäutige, norwegische Jugendliche getötet. Seine Tat ist in der rassistischen Logik unverzeihlich. Und passend wendet sich der gleiche Rassismus der die Gesellschaft bei dem Kriegverbrechen Kleins schweigen lässt gegen Breivik, dem nicht Wenige wünschen dass es gelyncht werde.
Natürlich sollte man Breivik für psychotisch erklären und wegen seiner Gefährlichkeit nicht wieder freilassen. Aus demselben Grund sollte man Leute wie Klein aus dem Dienst entlassen.
#81 Der Mörder in "Sieben" lässt sich am Ende des Films absichtlich töten, da er selber die Todsünde Neid begangen hat. Teil seines Plans. Breivik überragt diese erfundene Figur an Härte sogar, da er sich völlig im Recht sieht, keine Absicht hat sich töten zu lassen und sich doch ergreifen lässt, somit der Konfrontation mit der Gesellschaft nicht durch Selbsttötung ausweicht, wie andere Amokläufer. Damit überragt er zum Beispiel Charles Manson, der nicht freiwillig im Knast sitzt und auch sonst nicht so klar bei Verstand ist. Denken, Sprechen und Handeln sind bei Breivik ungewöhnlich übereinstimmend.
"Normale" Menschen, also Menschen, die nicht von zwanghaften Wahnsystemen bestimmt sind, sind gerade die, die Brüche im Denken und Handeln aufweisen und auch irgendwie aushalten können, die etwas zurücknehmen können, sich selbst zurücknehmen können, sich revidieren können, Fehler bedenken können, sich neu erfinden können, wenn sie scheitern. Die auch mal Fehler vertuschen wollen, weil sie für Momente uneinsichtig sind oder mit Situationen nicht fertig werden. Die an solchen Brüchen Rumknabbern und daraus womöglich neue Fehler begehen. Nobody is perfect.
Deshalb ist für mich nichts Bewundernswertes an einem sturen Aurechterhalten von irgendwas - against all odds. Das ist eher das Wesen von Wahn, Fanatismus oder krankhaftem Dogmatismus.
Ich sehe nicht, warum ich dem in irgendeiner Form "Respekt" oder "Nachsicht" oder "Bewunderung" entgegenbringen sollte, wie das bei dir irgendwie durchscheint...
Es wird weder uns noch Vielen nicht passen, aber m.Ea. ist Breivik normal.
Wir halten ihn für krankhaft, weil wir moralisch den Menschen in seiner Urform nicht sehen wollen. Er ist nichts weiter als unzivilisiert! = hemmungslos!
Deshalb kann er seine Verfehlung nicht erkennen.
Doch für die Gesellschaft bleibt er gefährlich, - wahrscheinlich auch nicht veränderbar.
Deshalb muss er isoliert werden.
Vor 1000 Jahren gab es dafür die Verbannung - oder den Tod.
Aber abgesehen von seinen aggressiven, asozialen Tendenzen hat er einen vorzüglichen Charakter: Er ist aufrichtig, glaubwürdig, konsequent, kreativ, intelligent, tatkräftig. Er ist fähig zu schlüssigem, planmäßigem handeln, auch alleine und über Jahre hinweg. Alles was zum Beispiel dem heutigen Typus des sich durchwurstelnden Politikers völlig abgeht.
"Vor 1000 Jahren gab es dafür die Verbannung - oder den Tod." - Ja, und heute bearbeitet man die straffälligen Menschen so lange, bis sie leugnen, woran sie eigentlich doch glauben.
die Russen machen da was anderes ...
stellt sich die Frage ob das richtig ist...!?!?!
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Mittwoch, 30.11.2011
Zwei Todesurteile nach Metro-Attentat in Minsk
Minsk. Im Prozess wegen des Bombenanschlags auf die Metro in Minsk im April sind die Angeklagten zum Tode verurteilt worden. Das Gericht sprach die beiden 25 Jahre alten Männer schuldig, 15 Menschen getötet zu haben.
weiter:
>http://www.aktuell.ru/russland/panorama/...ttentat_in_minsk_3450.html <
einer entfernteren Abstraktionsebene stattfanden und geografisch in einem
Niemandsland mit Menschen, die soweit sie im US-amerikanischen Bewusst-
sein überhaupt existierten, so nur als Pro-Mille-Wert eines US-Bürgers,
die man ohne Skrupel wie in einem warcraft game auslöschen kann, ohne
Gewissensbisse zu bekommen.
Ich würde ihm auch keine Lebensberechtigung mehr einräumen, aber siehe die ersten drei Zeilen.
Wenn ihr wirklich wollt, ich könnte euch ein paar Windmühlen bringen.
Irgendwann rafft es auch ihr, es spielt keinerlei Rolle mehr was das Volk denkt.
Es entscheiden Menschen die schon lange vom Normalsterblichen losgekapselt sind. Und das nicht nur bei Straftaten.
Im Verhältnis zu über 500-tausend Jahre Vorlauf zeigt der Mensch seine Normalität nicht aus den letzten 60 Jahren.
Sein Dasein war ewig geprägt vom Urleben mit Jagen, Töten, Morden, Sterben.
Nicht vergessen: Wir sind Fleischfresser!
Seine Reviere, die auch zu Ländern wurden, verteidigte er mit mörderischen Kriegen.
Gleichsam eroberte er andere Gebiete zum Lebensraum.
Sah er sein Revier in Frage, wurde massiv verteidigt - nicht nur mit Vertreibung.
Für mich sah Breivik "sein Revier" in Frage gestellt.
Somit ist er im Grunde seines Wesens normal.
Was mir an der Irrsinns-Version nicht gefällt, daß man danach wieder zur Tagespolitik übergehen möchte, als sei das Problem erledigt. - Ist es nicht!