AIG - wohin geht der Weg ?
Noch nie hat sich die Regierung, die jetzt die gigantische Summe von 150 Milliarden Dollar für das Überleben von AIG bereitstellt, so stark für das Überleben eines privaten Unternehmens engagiert.
Der im internationalen Finanzsystem stark vernetzte Gigant muss unter allen Umständen stabilisiert werden. Dieses Mantra gilt in Washington weiter. Die neuen Maßnahmen sind auch Eingeständnis, dass die Krise nicht so schnell vorübergehen wird wie zunächst erhofft. Denn die Laufzeit für den ersten Milliardenkredit der Notenbank - das Kernstück des Rettungspakets - wurde von zwei auf fünf Jahre verlängert.
AIG kann offenbar nicht schnell genug Vermögenswerte verkaufen, um den Kredit zurückzuzahlen. Zwar gibt es Interessenten für Sparten des Versicherers. Aber die haben angesichts der Finanzkrise auch Schwierigkeiten, die erforderlichen Mittel aufzubringen.
Außerdem ist der Zinssatz massiv gesunken, auch wenn wir jetzt 3+plus Libor haben, sind das nicht 14% Zinsen und der Leitzins wird die nächsten 5 Jahre niedrig genug sein, damit der Libor nicht den Gesamtzins auf über 14% drückt.
Sobald sich der Markt beruhigt, kommt es zu einer Gier nach den besten Produkten und AIG hat nicht nur Müll im Sortiment. Da sind genug Kronjuwelen die man verjubeln kann.
Die werden sich wieder auf ihr Kerngeschäft zurecht schrumpfen.
Gleichzeitig zeigt sich American International Group für rund die Hälfte der Verluste der gesamten Versicherungsbranche in Nordamerika verantwortlich. Die Verluste der Versicherer liegen dreimal über den durch Hurrikan “Katrina” im Jahr 2005 verursachten Schäden, obwohl der Hurrikan die bislang größte Naturkatastrophe in der US-Geschichte hervorgerufen hat.
http://www.finanznachrichten.de/...eits-bei-nahe-dollar-1-bio-009.htm
Société Générale - AIG "hold"
12:19 11.11.08
Rating-Update:
Paris (aktiencheck.de AG) - Emmanuelle Cales, Analystin der Société Générale, stuft die Aktie von AIG (Profil) mit dem Rating "hold" ein. Das Kursziel werde bei 5,50 USD gesehen. (11.11.2008/ac/a/u)
dann sehen wir uns bei C & W, sobald AIG die kraft tankt.
wer nich findet fragt einfach nach :-))
Die bejubelte Nachrettung zeigt die Unternehmensverwesung, keinesfalls eine unternehmerische Perspektive. Die fehlt heute mehr als vorher und da war sie schon auf Einbildungsphantasien süchtiger Zocker beschränkt. Gott sei Dank öffnet sich jetzt eine Abwicklungsperspektive mit der Nachrettung. Der Zeitplan war zu forsch, die angestrebten Verwertungserlöse oberhalb potenter Wettbewerber lächerlich.
So bleibt der Welt ein AIG-Kolateraldesaster erspart, können Aktionäre noch eine Zeit etwas für die Aktie bekommen.
Chart zeigt die Zeit der zu schlachtenden Schafe an, gemolken und geschoren wurde früher
Hallo wach!
919 Mrd. Dollar Abschreibungen in Beitrag 79 - unglaublich- fehlts nur an Grundlagen oder wurde das falsche Pflänzchen verdampft^^
Du rechnest dann auch mit der Aktienzahl von Comdirect? ^^ oder fällt das auch aus?
Warum soll eine AIG ein Riese im Vergleich zum Zwerg Allianz sein? Weil mehr von den Kurumpels in der Zeitung steht?^^
Oder wie~°°~
Oder was ~°°~
habe Ende Oktober 600 AIG-Aktien für 1,24 Euro gekauft.......habe eure Beiträge mit Interesse verfolgt. Nun habe ich mich entschlossen mich selber anzumelden.......
Grüße alle "AIG-Fans".......
Gruß
Carrick Mollenkamp, Serena Ng und Liam Pleven
THE WALL STREET JOURNAL 11.11.2008
Wie sagte schon Warren Buffett: «Finger weg von diesen Freaks und ihren Formeln!» Seit Jahren warnt er davor, die Risikokalkulation auf komplizierte Computermodelle aufzubauen. Wie Recht er hat, zeigt sich an der Geschichte von Gary Gorton, einem 57 Jahre alten Finanzprofessor in Yale, der eine zentrale Rolle beim Beinahezusammenbruch des Versicherungskonzerns American International Grotte (AIG) spielt. Gorton studierte Mandarin, fuhr Taxi und begann dann seine akademischen Titel, darunter einen Doktor der Wirtschaft, zu erwerben. Besonders interessierte ihn, wie Banken Risiken abwälzen und Kredite an Investoren verkaufen können. Gortons Nebenjob: Er entwickelt Computermodelle, mit deren Hilfe AIG die Risiken von höchst komplizierten Konstrukten mit einem Gesamtumfang von mehr als 400 Mrd Dollar, den sogenannten Credit Default Swaps (CDS), Versicherungen gegen den Ausfall von Schuldnern, berechnete.
AIG verliess sich auf die Modelle, kalkulierte jedoch nicht ein, wie Marktentwicklung und Vertragsbedingungen diese Swaps kurzfristig in enorme Verbindlichkeiten verwandeln können. Gorton wurde nicht damit beauftragt, dies einzubeziehen, was den AIG-Managern auch bewusst war. Nun haben diese Risiken den Versicherer etliche Mrd Dollar gekostet. Zweimal mussten Notenbank und US-Regierung zur Rettung einspringen: Im September und Anfang dieser Woche.
Wurde alles richtig verstanden?
Dabei stellen sich folgende Fragen: Haben sich Firmen wie AIG auf die lukrativen, aber gefährlichen Geschäfte eingelassen, ohne sie ganz zu verstehen? Machte es die Komplexität dieser Finanzprodukte unmöglich, die Risiken genau zu kalkulieren? Und haben sich die Unternehmen zu sehr auf Computermodelle verlassen?
Die Finanzprodukteabteilung von AIG wurde 1987 gegründet. Ende der 1990er Jahre wurde Gorton dort Berater. Nach Schätzungen lag bereits sein Anfangshonorar zwischen 200 000 und 1 Mio Dollar pro Jahr. 1998 begann AIG mit dem Verkauf von CDS, über die der damalige AIG-Chef Joseph Cassano sagte: «Gorton hat mich überzeugt, dass sie hervorragend sind!» Wie Moodys Investor Service kürzlich meldete, wurde AIG zu einem der grössten Verkäufer dieser Kreditversicherungen. Ab 2004 wurden die CDS immer komplizierter, und AIG begann auch sogenannte CDO, strukturierte Kreditversicherungsprodukte, die zum Beispiel durch Hypothekenanleihen gesichert waren, anzubieten.
Wegen der wachsenden Besorgnis über die Lockerung der Kreditstandards wurde der Verkauf dieser Produkte Ende 2005 wieder eingestellt. Doch damals steckten in diesem Bereich bereits 80 Mrd Dollar. Man fürchtete, das Modell sei «nicht fähig, mit niedrigeren Underwriting-Standards umzugehen», erklärte Gorton den Investoren Ende Dezember 2007 in einem Schreiben. Als Mitte 2007 die Immobilienpreise sanken, verloren auch die Hypothekenanleihen an Wert. AIGs Partner wurden unruhig. Im August 2007 verlangte Goldman Sachs 1,5 Mrd Dollar zusätzlicher Sicherheit, da die gesicherten Vermögenswerte, eben die Immobilien, an Wert verlören. AIG zahlte nach längeren Diskussionen 450 Mio Dollar. Ende Oktober 2007 verlangte Goldman weitere 3 Mrd und erhielt 1,5 Mrd Dollar. Goldman sicherte sich dann angeblich dadurch ab, dass CDS auf AlGs Schulden gekauft wurden.
Im vergangenen Dezember fand ein Treffen mit den Investoren statt, wo Martin Sullivan, damals noch CEO, erklärte, AIG fühle sich «sehr beruhigt» dank der Computermodelle. Gorton versicherte: «Es wird keine Transaktion genehmigt, die nicht auf einem von uns entwickelten Modell basiert.» Mittlerweile wird vom Bundesstrafgericht untersucht, ob die Anleger absichtlich hinters Licht geführt wurden. AIG musste 50 Mrd Dollar an seine Partner zahlen, um den starken Wertverfall bei den durch CDS besicherten Sicherheiten auszugleichen. Nach der Rettungsaktion durch die US-Regierung wurden aber weitere Zahlungen fällig, sodass spekuliert wird, die USA müssten AIG noch mehr Steuergeld leihen.
Künftige Ausfälle nicht berechnet
AIG verkaufte Absicherungen in Milliardenhöhe, die durch die verschiedensten Assets besichert waren, und versprach den Investoren, man würde sie bei einem Ausfall der Kreditversicherungen auszahlen. Nun hat AIG drei Probleme: Die Kunden müssen ausbezahlt werden, falls eine Versicherung platzt. Die Käufer der Swaps dürfen von AIG weitere Sicherheiten verlangen, falls die versicherten Vermögenswerte an Wert verlieren. Und AIG muss für die Verträge in ihren eigenen Büchern gerade stehen, und zwar entsprechend dem Marktwert.
Gortons Modelle kalkulierten zwar die Wahrscheinlichkeit von Ausfällen, aber sie versuchten nicht, mögliche zukünftige Ausfälle, die AIGs Finanzen jetzt so tief getroffen haben, einzubeziehen. Aber das war beim AIG-Management bekannt.
Das nun überarbeitete Rettungsprogramm der US-Regierung zugunsten des einst weltgrössten Versicherungskonzerns umfasst insgesamt mehr als 150 Mrd Dollar. Vor ein paar Wochen diskutierte Gorton mit seinen Studenten, wie verwirrend doch die Finanzwelt geworden sei, und Gorton beklagte, dass Probleme in einem Sektor die Investoren dazu zwängen, alles zu hinterfragen: «Und es gibt anscheinend keinen fundamentalen Grund dafür.»
Wall Street Journal
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http://www.handelszeitung.ch/artikel/...ie-AIG-untergehen_430361.html
By Lilla Zuill
NEW YORK (Reuters) - Some of AIG's largest shareholders are working to convince federal officials to scale back U.S. ownership of the giant insurer as private investors step forward to inject capital, a lawyer representing investors said on Tuesday.
Mickey Kantor, a partner with Mayer Brown based in Washington D.C., said the U.S. Treasury and Federal Reserve had taken a "step forward, and deserve a tremendous amount of praise" for a deal reached on Monday that revised a September rescue of American International Group Inc (AIG.N: Quote, Profile, Research, Stock Buzz) as it neared bankruptcy.
The shareholders Kantor represents had been pushing for revisions since the federal government stepped in to inject $85 billion in emergency funds on September 16 in exchange for a nearly 80 percent stake.
"We believe one more step should be taken, and that is to allow private capital back into the firm," Kantor told Reuters in a telephone interview.
"That would mean the Fed and Treasury would negotiate some sort of agreement. To the extent that private capital is raised, they lower the percentage of AIG held by the federal government. That is what we are working toward."
The U.S. Treasury and Federal Reserve on Monday agreed to invest $150 billion in AIG, including $40 billion for preferred shares paying a 10 percent dividend, and $60 billion under a 5-year credit facility with a lower interest rate than the earlier agreement. Another $50 billion would be used to buy toxic mortgage assets, including those underlying AIG credit default swaps which have cost it billions of dollars in losses.
AIG shareholders have been heavily diluted by the federal rescue since it gave the United States majority ownership.
Kantor, a former U.S. Secretary of Commerce in the Clinton administration, is working with 21 AIG shareholders, including money managers Dodge & Cox, Legg Mason Inc (LM.N: Quote, Profile, Research, Stock Buzz), the $125 billion New York State Common fund, and Eli Broad, a large individual shareholder and former director of AIG.
(Reporting by Lilla Zuill, additional reporting by Joan Gralla, editing by Richard Chang)
ich mache mal eine schnell Übersetzung/Zusammenfassung.
Mickey Kantor, der große Privatanleger/institutionelle Anleger vertritt, hat erstmal ausdrücklich die Modifikation des Rettungspaketes gelobt. Seiner Überzeugung nach, müsste nun ein weiterer Schritt folgen. Und zwar sollte die Regierung erlauben, dass AIG privates Kapital von außen erhält. Die Regierungsbeteiligung sollte dann gemäß dem Zufluss privaten Kapitals gesenkt werden.
Klingt sehr gut.
Greetings
krauty77
nachzulesen unter:
http://www.reactionsnet.com/...p?Page=23&PUB=274&ISS=25164&SID=714235