Der Antizykliker-Thread
Ihr kennt die Lösung hoffentlich.
(Quelle: http://www.smartinvestor.de/news/smartinvestor/index.hbs?recnr=13812)
Ich behaupte aber auch, dass Herr Bernanke die Zinsen mit anziehen wird und somit den Crack up Boom versuchen wird zu kontrollieren und einzufangen. Ich rechne auch dann mit einer Inflationsrate von 4 bis 8%. Habe ich immer beschrieben.
Und ich bleibe dabei das China vor den eigentlichen Problemen der Krise steht. Es fehlt die Bodenreform. Es fehlt ein zurückschrauben der Kreditblase. China hat wirklich starke Probleme und hätten sie 2007 nicht einen Satelliten abgeschossen - Testprogramm - dann wäre es vielleicht gar nicht zu dieser Art der Krise gekommen. Diese Krise ist für mich auch eine politische.
Gruß Marlboromann
Der Bund-Future steigt und steigt (mit frischem Kaufsignal!), die Anleger sind mit einer Rendite von 2%-3% pro Jahr (!) zufrieden, es wird klar die Deflationskarte gespielt.
Am Aktienmarkt und Rohstoffmarkt steigen die Kurse, bei AIG und Fannie Mae wird wild gezockt, Ölpreis über 73$, jeder hat den Wirtschaftsaufschwung mit fetter Inflation und eventuellem Crack-up-boom vor Augen.
Eines steht fest: Entweder wird es am Rentenmarkt oder am Aktienmarkt eine heftige Korrektur, vielleicht sogar Crash, geben, denn beides gleichzeitig, Wirtschaftsaufschwung gepaart mit niedriger Inflation oder gar Deflation wird es in Zukunft wohl nicht geben, das haben Ölpreis (Verdopplung seit Januar!), Kupferpreis (Verdopplung seit Januar!) und andere Rohstoffpreise klar gemacht.
Die FED wird natürlich versuchen, die Inflation unter Kontrolle zu bekommen, sobald sie ausbricht. Die Frage ist nur, ob das schnell genug geht und ob vorher der reale Boom losgeht. Falls nicht, dann haben wir den klassischen Crack-Up-Boom, also Inflation aus Angst. Falls aber Inflation und Wirtschaftswachstum aber im Einklang sind, dann haben wir goldene Zeiten vor uns.
Ich persönlich glaube nicht an einen Crack-Up-Boom, sondern an einen klassischen kommenden Boom. Grund ist der Lichtschimmer bei den US-Häuserdaten, die uns schließlich in das Schlammassel stürzten - die Verbesserung im Export scheint spürbar. Der Boom ist natürlich eine weitere Blase, die eines Tages platzen wird (vermutlich innerhalb weniger Jahre), aber was soll's.
Die Anleihe-Zocker sind Zocker wie andere auch und MITNICHTEN schlauer als Aktien-Zocker. Dieses Märchen wird ja zur Zeit - mangels anderer Erklärungstheorien und parallel zur Oderschicht-Theorie ("Bären haben grundsätzlich den höheren IQ") - gerne im Bärenthread erzählt. Im Gegenteil, am Chart erkennt man: Die Anleihezocker laufen den Aktienzockern um ca. 1 Jahr hinterher. Oder umgekehrt: Die Aktienzocker haben einen besseren Riecher für die Wirtschaft als die Anleihezocker. Warum auch immer.
Es würde daher nicht überraschen, wenn der BUFu noch bis Mitte/Ende 2010 stiege (dh die Renditen fallen weiter), und zwar ZUSAMMEN mit dem Dax. Dein Kaufsignal für den Bufu, rogers, ist somit Inline und wiederspricht auch nicht den mittel- und langfristigen KAUFsignalen im Dax (die per se stets genauso wenig Fake-Signale sind wie die im Bufu).
Es könnte aber auch sein, dass der Rentenmarkt richtig liegt. Dann wären die jetzigen Bewertungen am Aktienmarkt deutlich zu hoch, denn bei dauerhafter niedriger Inflation oder gar Deflation müßte man von einem sparsamen Verbraucher ausgehen und die Umsätze bzw. Gewinne der Unternehmen könnten kaum steigen.
Ich habe nur gesagt, dass einer der beiden Märkte momentan falsch liegt, aber wer von beiden falsch liegt, das bleibt der Meinung des Lesers überlassen.
["Oder umgekehrt: Die Aktienzocker haben einen besseren Riecher für die Wirtschaft als die Anleihezocker."]
Diese Aussage von dir ist hoffentlich nicht ernst gemeint: Am Anleihemarkt werden Inflation bzw. Inflationserwartungen eingepreist, unabhängig von der Wirtschaftsentwicklung. Da eine Rezession tendenziell zu niedriger Inflation führt, steigen die Anleihen, aber nicht wegen der Rezession, sondern wegen der niedrigen Inflation.
Der TLT zeigt auf jeden Fall Stärke. Warum er das tut sollte einem Trader eigentlich egal sein
- Ist mir irgendwie nicht klar. 2007 hab ich ähnliches gelesen und damals wurden auch 200$ prognostiziert. Doch im Unterschied zu heute lief die Wirtschaft noch. Wenn sie heute also schlechter läuft, warum sollte Öl dann über 100$ steigen? Jetzt kommt sicher der Einwand: Wegen China. Ok, wenn China den Preis hochtreibt, dann muss da ja die Wirtschaft rund laufen, oder? Tut sie aber nicht. Womit klar wäre, WER hier falsch liegt. Nämlich die Rohstoff-Zocker. Die Rohstoffhausse ist rein liquiditätsgetrieben und als Korrektur des Crashs 2008 zu verstehen. Wie dem auch sei, unterm Strich bleibt dann der Ausweg in die Inflation, da die Unternehmen die Preise weitergeben werden und das Verbrauchervertrauen steigt. Damit liegt der Anleihemarkt falsch, was aber am Ende einer Rezession normal ist (s.o.)
"["Oder umgekehrt: Die Aktienzocker haben einen besseren Riecher für die Wirtschaft als die Anleihezocker."]
Diese Aussage von dir ist hoffentlich nicht ernst gemeint: Am Anleihemarkt werden Inflation bzw. Inflationserwartungen eingepreist, ___unabhängig von der Wirtschaftsentwicklung___. Da eine Rezession tendenziell zu niedriger Inflation führt, steigen die Anleihen, aber nicht wegen der Rezession, sondern wegen der niedrigen Inflation. "
- Und das ist von dir sicher nicht erst gemeint. Oder was hat Inflation mit Wirtschaft, Konjkunkturzyklus und Unternehmensergebnissen (Unternehmensanleihen) zu tun. Nichts? wie dem auch sei: Am Chart (s.o.) ist der Vorlauf der Börse vor der Zinsentwicklung klar erkennbar. Inwieweit der BUfu allerdings am Zins hängt oder eher am erwarteten Zins muss man untersuchen.
Mit meinen Beiträgen oben wollte ich nur eine trading-Variante anbieten:
Sollte der Wirtschaftsaufschwung sich fortsetzen, lohnt es sich beim hohen Stand des Bund-Future längerfristig short zu gehen, denn nach unten ist sehr viel Platz, wenn man sich die derzeitigen Tiefstzinsen anschaut.
Bei einer Verschärfung der Wirtschaftskrise könnte man Aktien shorten.
Mehr nicht.
Der andere ist die Nachfrage. Viele Rohstoffunternehmen arbeiten an ihren Kapazitätsgrenzen. Deswegen genügt ein geringer Anstieg bei der Nachfrage und die Nachfrage übersteigt die Kapazitäten. Dann herrscht Knappheit und die Preise steigen stark.
So wird jedenfalls in der heutigen Euro am Sonntag von Mr. Anthony Carpet (Goldman Sachs, All-Star-Analyst Hall of Fame) argumentiert.
Bei einer Verschärfung der Wirtschaftskrise könnte man Aktien shorten."
Bleibt noch die Frage nach den Rohstoffen. Ehrlich gesagt ist mir diese Rohstoff-Thematik viel zu widersprüchlich um da eine Prognose zu erstellen. ME liegt das Problem darin, dass man schwer zwischen "echtem" Preis und dem spekulativen Anteil unterscheiden kann, da der spekulative anteil im Verhältnis zum wahren Umsatz enorm ist. Die Hausse bis 2008 wurde kaum von echter Nachfrage so hoch getrieben und der Crash 2008 zeigte, welche Blase da drin steckt. Die derzeitige Erholung könnte daher durchaus eine technische Reaktion auf den Crash sein, mehr nicht. Von der Nachfrageseite wird sie jedenfalls derzeit kaum gesteuert sein.
Damit ist eine Rohstoffanlage ein Tanz auf dem Vulkan. Es kann noch viel höher gehen, aber einem auch um die Ohren fliegen. Jedenfalls ist es unredlich, vom Rohstoffpreis auf die derzeitige Konjunkturlage zu schließen.
Also das muss der Mann mal genauer erklären. Irgendwie kapier ich das nicht: Wir haben Rezession und die Rohstoffunternehmen schieben Sonderschichten? Wie das? Produzieren die auf Halde? Oder versuchen die nur, ihre Kosten bei niediger als vor einigen Jahren geplanten Preisen reinzuholen, weil sie massig Überkapazitäten aufgebaut haben? Aber dann müßten doch die Preise wieder fallen. Da stimmt doch was hinten und vorne nicht...
Und wenn ich für ein paar Minuten nachdenke, sind es drei Dinge, die man betrachten müsste – das sind Inflation, Ben und die Markterwartung.
(1) Inflation
Wir sind nicht an der Produktionskapazitätsgrenze, d.h. mehr an Output bedarf keiner Investitionen, sondern nur geringer Kosten (Material, Löhne etc.). Wenn ich davon ausgehe, dass die Beschäftigten ganz oder teilweise nur rumsitzen, benötigt man für eine infinitesimale, zusätzliche Einheit an Output nur die Materialkosten.
Die Grenzkosten der Fertigung sinken, d.h. man kann auch mit niedrigeren Stückerlösen glücklich sein.
Somit fehlt der Boden jeder inflationärer Tendenz.
(2) Ben
Ben hat ne Glückssträhne und der wird sich fragen, wie er das Ruder rumreißen kann, d.h. ggf. Liquidität aus dem Markt nehmen kann. Über die Mittel, wie man das kann, will ich mich nicht auslassen. Ein Stellhebel (irgendwie bin ich immer noch Monetarist) ist der Zins.
Aber der Zins steht nicht alleine, sondern hat auch noch einen Bruder, den „erwarteten Zins“.
(3) Markterwartung
Ben war immer eine Freund der – wie soll ich es nennen – vorhersehbaren und möglichst überraschungsfreien Geldpolitik. Dass sich daraus eine eigene Zunft entwickelt hat, welche das Ben’sche Orakel interpretieren ist da fast zwangsläufig…
Was wir also passieren.
Beny wird andeuten, dass die Wirtschaft auf dem Weg der Gesundung ist, dass die Sondersituation der sehr niedrigen Zinsen in absehbarer Zeit glücklicherweise nicht mehr notwendig ist.
D.h. er wird moderat steigende Zinsen so früh ankündigen und deutlich machen, dass das die Folge der Stabilisierung ist, dass kaum einer Angst bekommen wird.
Dafür hat er noch einige ganze Weile Zeit, bis die Tendenz zu Preiserhöhungen im Markt besteht, was aber (s.o.) noch ein wenig dauern wird…
A
Artikel unter Link: http://www.wiwo.de/finanzen/...ter-goldbesitz-wieder-verboten-406705/
aus Euro am Sonntag:
Experten erwarten, dass Rohstoffe bald noch teurer werden als 2008. Denn der Konjunkturaufschwung werde die Nachfrage so sehr steigern, dass Kappheiten möglich sind.
.... (wg. der Länge des Textes am Anfang gekürzt).
In Anbetracht der verbesserten fundamentalen Perspektiven sollten sich Anleger auf allgemein steigende Rohstoffpreise in den nächsten Monaten einstellen. Denn der Gleichlauf von Bruttoinlandsprodukt und Ölnachfrage in den vergangenen Jahren legt nahe, dass die Nachfrage mit dem Wachstum anziehen sollte.
Im Gegensatz dazu können die Rohstoffunternehmen ihr Angebot aber kaum oder gar nicht ausweiten. Denn die Unternehmen haben nur sehr wenig in neue Produktionskapazitäten investiert - vor allem von der Mitte der 1980er-Jahre bis 2001. "Der Grund dafür waren die damals niedrigen Rohstoffpreise", sagt Analyst Jochen Hitzfeld von der Unicredit. Erst im Zuge der Prelsanstiege 2008 hatten Ölkonzerne, Minenbetreiber und Agrarproduzenten ihre Investitionen verstärkt.
Doch dann kam die Kreditkrise, und die Banken schränkten ihre Darlehensvergabe ein. Hitzfeld: "Vor allem kleine und mittelgroße Explorationsunternehmen, die neue Rohstoffvorkommen erkunden wollen, bekommen derzeit kaum Kredite für neue Projekte." Die Folge: In den Jahren 2009 und 2010 werden Minenunternehmen nur noch halb so viel investieren können wie in den Vorjahren, hat die Unternehmensberatung McKinsey errechnet So liegen derzeit beispielsweise die teuren Ölsandprojekte in Kanada auf Eis, die im vergangenen Jahr noch für Aufsehen gesorgt hatten.
„Fehlende Investitionen, vor allem kurz- bis mittelfristige, sind zu einem Schlüsselrisiko für die Versorgung geworden“ sagt Fatih BlroI. Der Chefvolkswirt der internationalen Energie-Agentur (lEA) sagt weiter: "Wir schätzen, dass die Förderbudgets bei Öl und Gas für 2009 schon um 21 Prozent gegenüber 2008 gekürzt worden sind." Das entspreche einem Investitionsrückgang um 100 Milliarden US-Dollar. Daher sieht auch Birol künftige Knappheiten bei Energierohstoffen: "Es besteht die Gefahr, dass die Investitionen in den kommenden Monaten und Jahren zu stark zurückgefahren werden. Dadurch könnten die Förderraten noch schneller sinken als bisher und zu Versorgungsengpässen führen, sobald sich die Wirtschaft erholt."
Die lEA hat zwei Szenarien entworfen, wie sich Ölangebot und Ölnachfrage mittelfristig entwickeln könnten. Im ersten Fall geht sie davon aus, dass das globale Wirtschaftswachstum von 2009 bis 2014 unter seinem langjährigen Durchschnitt bleibt. Die unterstellten Wachstumsraten liegen dabei zwischen minus 1,4 Prozent in diesem Jahr und 3,0 Prozent 2012 und 2013. Bei diesem Szenario erwartet die lEA, dass die tägliche Ölförderung im Schnitt um 900 000 Fass pro Tag sinken wird. Bislang war sie von einem täglichen Wachstum von 1,5 Millionen Fass ausgegangen.
Das zweite Szenario geht von einem globalen Wirtschaftswachstum zwischen minus 1,4 Prozent in diesem Jahr sowie 4,8 Prozent 2012 und 2013 aus. Für diesen Fall rechnet die Internationale Energiebehörde mit einem täglichen Förderrückgang um 400000 Fass. Gleichzeitig hat die lEA aber auch ihre neue weltweite Verbrauchsprognose wegen der Finanz- und Konjunkturkrise niedriger angesetzt: für das pessimistische Szenario um 9,23 Millionen Fass pro Tag, für das optimistische um 6,24 Millionen Fass pro Tag.
Was bedeutet das unterm Stricn für das Verhältnis von Angebot und Nachfrage? "Im pessimistischen Szenario fällt die Reduktion der Förderkapazitäten zu gering aus, sodass es zu einem deutlichen Anstieg der freien Förderkapazität kommt", sagt Analyst Hitzfeld. "Im optimistischen Szenario ist der Anstieg allerdings nur vorübergehend und sinkt bis 2014 wieder auf gefährlich niedrige 3,4 Millionen Fass pro Tag."
Dieses Missverhältnis von Angebot und Nachfrage müsste der Markt über weiter steigende Preise ausgleichen. Bei einigen Rohstoffen wie Öl, Aluminium, Kupfer und Nickel hat er damit in den vergangenen Monaten schon begonnen. So erreichte der WTI-Ölpreis in dieser Woche mit 74 US-Dollar den höchsten Schlusskurs dieses Jahres. Anders die Preise von Agrarrohstoffen wie Weizen, Mais und Soja sowie Edelmetallen wie GoId und Platin. Diese schwankten in den vergangenen Monaten seitwärts. „Erst wenn die Konjunkturindikatoren eindeutig die Richtung nach oben eingeschlagen haben, erwarten wir elnen ausgeprägten und breit angelegten Aufwärtstrend der Rohnotierungen“, sagt Dora Borbely von der Deka-Bank. „Das dürfte ab Herbst der Fall sein."
Die Preisprognosen von Goldman Sachs, der Deutschen Bank, der Credit Suisse und der Unicredit zeigen: Ende 2010 sollten fast alle wichtigen Rohstoffe deutlich teurer sein als momentan – egal, ob Energieträger, Industriemetalle, Edelmetalle oder Agrargüter. Die Gründe dafür sind vielfältig: Energierohstoffe und Edelmetalle werden weiterhin vom anziehenden Wirtschaftswachstum - insbesondere in den Schwellenländern - profitieren. Den Agrarrohstoffen kommt der Megatrend Bevölkerungswachstum zugute, der den weltweiten Nahrungsbedarf in die Höhe treibt. Edelmetalle werden einerseits von der anziehenden Industrieproduktion profitieren (zum Beispiel Platin in der Automobilbranche), andererseits vom steigenden Investoreninteresse (Gold).
Die höchsten Preisaufschläge werden bis Ende 2010 Agrarrohstoffe und Industriemetalle verbuchen, sind sich die Experten einig. Vergleichsweise geringe Zuwächse erwarten sie bei Edelmetallen.
Anleger sollten sich jetzt für die erwartete Preisrally bei Rohstoffen positionieren. Dafür bieten sich einerseits börsennotierte Indexfonds (ETF) und Zertifikate an, die direkt in Rohstoffkörbe investieren. Aber auch Aktien von Rohstoffunternehmen sind empfehlenswert. Denn Analysten erwarten, dass die 29 Rohstoffunternehmen aus dem US-Aktienindex S&P 500 im Jahr 2010 rund 87 Prozent mehr verdienen werden als 2009 - vor allem wegen der erwarteten höheren Rohstoffpreise. Kein anderer Sektor bietet die Aussicht auf höhere Gewinnanstiege. Zudem liegt das Kurs/Gewinn-Verhältnis des Rohstoffsektors auf Basis der Gewinnschatzungen für 2010 bei 17,7 - weit unter dem historischen Durchschnitt von 23,2.
Sollten die Rohstoffpreise 2010 dorthin kommen, wo sie 2008 waren, wäre dies ein äußerst ertragreicher Schritt zurück in die Zukunft.
Und dass die meisten Banken davon ausgehen, bzw. darauf spekulieren, dass der Notenbankzins weltweit demnächst eher steigt als weiter (wohin auch :-) fällt, zeigt für mein Verständnis deren derzeitige "Angebote".
Da ist u.a. die "Deutsche Bank", die für 3 Jahre fest einen Zins von 3% p.a. "garantiert" ;-)
Ebenso gibt es auch "lukrative" Angebote der diversen Volksbanken - wie z.B. die "Stufenzinsanleihe". Dieses lustige Vertragskonstrukt beinhaltet, dass der Gläubiger erst einmal sein Kapital, welches er an die VB auszuleihen gedenkt, für 2 Jahre (bis 2011) fest zu einem Zinssatz von 2,5% p.a. verzinst bekommt.
DANACH hat die VB das WAHLRECHT, die Anleihe entweder zu kündigen, oder für weitere 2 Jahre (bis 2013) aufrecht zu erhalten. Dann allerdings zu dem horrenden Zinssatz von 2,75% ;-)
Somit ist für mich persönlich klar, dass die Banken insgesamt mit mittelfristig (sprich innerhalb der nächsten 6-18 Monate) mit nicht unerheblichen Zinssteigerungen rechnen - ansonsten würden sie uns diese "Wahnsinnsangebote" doch nicht freiwillig und zu "unserem Besten" zugestehen.
Unabhängig von diesen Zinsüberlegungen bezüglich der Zeiträume 3-4 Jahre zu 2,5% - 3% - würde ich jedoch auch eh keine so genannte "Stufenzins-Anleihe" der VB oder irgendeiner anderen Bank zeichnen.
Zwar wirbt gerade die VB damit, dass ihre Anleihe auch durch den Einlagensicherungsfonds abgesichert sei - von dem wir ja alle wissen, dass dieser seit der Lehman-Pleite eh selbst quasi pleite ist. Doch sollte auch klar sein, dass vorgenannte "Anleihe" auch keinesfalls unter den gesetzlichen Schutz fällt.
Aber ganz unabhängig von vorgenannten Bedenken meinerseits und den daraus vermutlich resultierenden Nachteilen zu meinen Ungunsten, habe ich noch ein ganz anderes Argument solcher und auch anderen vergleichbaren Anleihen entgegen zu setzen:
Ich sehe einfach folgendes nicht ein: Wenn ich als Schuldner bei einer Bank oder irgendwem einen Kredit aufnehmen möchte, so muss ich mich doch den Bedingungen des Kreditgebers fügen. Nicht nur, dass ich "Sicherheiten" stellen muss, Pfändungen akzeptieren muss - NEIN - ICH darf ja noch nicht einmal im positiven Falle des plötzlichen Geldzuflusses (sei dieser aus einer Erbschaft, eines Lottogewinnes oder eines persönlichen großen finanziellen Erfolges begründet) diesen Kredit kündigen. NEIN - ich bin VERPFLICHTET, diesen Kredit, auch wenn ich ihn gar nicht mehr benötige, weiter laufen zu lassen, ihn zu bedienen. Bei Kündigung meinerseits muss ich mit "Strafzinsen" rechnen - wegen entgangener Zinseinnahmen.
Im umgekehrten Falle verhält es sich meines Wissens aber eher so, dass ICH den Banken - aber ebenso Unternehmen - zwar MEIN GELD LEIHE, ICH also der GLÄUBIGER bin, der eigentlich die Bedingungen stellen dürfte - diese aber nicht nur nicht stellen darf, sondern de facto GAR KEINE RECHTE HABE. Die Bedingungen stellt nämlich in diesem Falle erstaunlicher Weise "DER SCHULDNER" :-)
Sprich: Sowohl die Unternehmen (gerade auch in Bezug auf Hybrid-Anleihen - aber meines Wissens auch fast alle anderen...)
als auch die Banken und sicherlich auch die Staaten "stellen Bedingungen gegenüber dem Geldverleiher nach ihrem eigenen Gutdünken" auf. Für mich definitiv nicht zu akzeptieren.
Mich persönlich erstaunt daher neben vielen anderen Sachen aber besonders z. Zt. extrem, dass diese kürzlich ausgegebene nachrangige Anleihe der Deutschen Bank mehrfach überzeichnet wurde. Zwar verspricht die DB einen Zins von über 9% - aber was bedeutet das?
Erst einmal wohl, dass die Deutsche es wohl sehr, sehr nötig hat, sich Kapital zu diesem sehr hohen Zinssatz über den Kapitalmarkt zu beschaffen, obwohl sie gleichzeitig den Kleinanlegern für 3 Jahre fest nur 3% anbietet...
Gleichzeitig würde es wohl jedem Anleihe-Gläubiger herzlich wenig bringen, wenn er ein paar Monate bis auch 1-2 Jahre auf sein eingesetztes Kapital jährlich die über 9% Zinsen einstreichen kann - danach aber recht wahrscheinlich seinen kompletten Einsatz "abschreiben" muss, weil entweder die Bank nach eigenem Gutdünken "Zinszahlungen" aussetzen kann, oder die Bank doch noch insolvent wird und damit eh nicht mehr verpflichtet ist, Zinszahlungen zu leisten ( und auch nicht mehr die eigentliche Anleihe zurück zahlen muss...) oder aber - der STAAT - also wir - springen wieder einmal in die Bresche und stützen die eventuell gescheiterte und marode Bank - was auch beinhaltet, dass die
"Anleihegläubiger" LEER ausgehen.
Ich weiß nicht, ob all meine persönlichen Interpretationen und Wahrnehmungen der Anleihe-Situationen so 100%-ig stimmen. Ist mir auch relativ egal. Ich jedenfalls meide solche vorgenannten Angebote trotzdem tunlichst.
In diesem Sinne - bleibt bitte schön vorsichtig mit "LEIHEN" und ebenso mit "VERLEIHEN" - und schlaft schön
Kosto
http://www.deutsche-finanzagentur.de/cln_117/...ha__fischa__bobl.html
Dem ist zu entnehmen, dass 2,5% für 2 Jahre ein Super Angebot ist, da die VBs gut aufgestellt sind. Ähnliches gilt für die Sparkassen. Das einzige was aufstößt ist das Kündigungsrecht der Bank, das gab es früher nicht bei Stufenszinsanleihen. Ist wohl ein Ausdruck der momentanen Deflationsdebatte. Im Endeffekt: Take it or leave it. Auch bei Stufenzinsanleihen lassen sich die Banken über den Tisch ziehen, wenn die Zinsen schlussendlich fallen. Ist aber heuer unwahrscheinlich, da hast du wohl recht. Daher ist von Stufenzinsanleihen zur Zeit abzuraten, eher sollte man sehr kurzfristig anlegen.
Der Grund für die deiner Meinung nach Üevorteilung der Anleger ist sicherlich, dass die Banken das Geld kaum brauchen und somit BEdinungen stellen können. Alleine diese Tatsache sollte jedem Konjunkturpessimisten zu denken geben. Letztes Jahr schrieb ich sinngemäß: "Behaltet die Habenzinsen der Banken im auge! Sobald die deutlich fallen sind die Banken satt und gesund!" Dem ist offensichlich mittlerweile so. Letztes Jahr waren 4,5-6% Tagesgeldzins normal, heute noch 0,5%. Der Libor ist ja auch im Keller.
Dass mit "nicht unerheblichen" Zinsssteigerungen gerechnet wird, kann ich nicht so sehen (siehe Link). Der Bund rechnet bis 2012 mit einer Steigerung um 1-2%. Naja. Übrigens sollte man für solche Vorhersagen ehen den BUND-Future betrachten. Da steigen die Zinsen am kurzen Ende nun rasant, während sie am langen Ende (10-Jährige) stabil unten bleiben. Der Rentenmarkt rechnet also mit einem Konjunktur-Strohfeuer (Länge unbekannt), was aber eben ein Anziehen der Konjunktur jetzt oder in Bälde impliziert.
So dumm sind die Anleihezocker also doch nicht ;-)
Die Bondsmärkte preisen momentan eine längere Deflation ein. Sogar bei Firmenanleihen sind die Renditen abgestürzt. Es gibt im gesamten Anleihemarkt einen Anlagenotstand. Viele wollen sich noch die niedrigen Renditen sichern die so in einem Jahr nicht mehr erwarten.
Ich habe da mal ein Tipp für die Bären. Einfach eine neue Währung in China verlangen und die alte durch Hyperinflation vorher abwerten. Bitte dann einfach mal die Finger von der Regierung bei dem manipulierten Yuan-Nachfolger weglassen.
Ich lach mich krumm und schief.
Und immer den Dollar schön Shorten, weil das richtig schön dann wehtut.
Sarkasmus muss auch mal sein! Viel Spaß noch mit China.
Gruß Marlboromann
Steigt der SPX über 1030 ist der Weg frei für 1048 - 1072,
Mittelfristig down - Ja - aber der Einstieg...
Trotzdem sollte man natürlich auf turbo hören und weiteres abwarten. Zu früh short zu gehen hat sich noch nie ausgezahlt.
Trotzdem: Gaps sind zu respektieren. Einsteigen kann ich auch morgen nach einer Bestätigung. Der nächste big-move wird den SPX zwischen 400-500 bringen. Da kommt es auf die Pünktchen nicht an