Der Antizykliker-Thread
Charttechnisch laufen wir ziemlich klar in einen Bear-Keil (Steigendes Dreieck) rein. Das ist die klassische Korrekturformation in einer übergeordneten Baisse (!). Es kann also nochmal sehr holprig werden.
Longs verbieten sich daher nun sowieso. An Gewinnmitnahmen sollte man denken.
Ich persönlich arbeite zur Zeit an einem dritten HS, mit dem ich profitabel in beide Richtungen traden kann (Mittelfrist-HS Nr. 1 ist zur Zeit nur in Longrichtung zu traden, Langfrist-HS Nr. 2 ebenfalls). Mit einem schnellen Shorteinstieg ist nämlich beinahe täglich zu rechnen und da wird es vermutlich was zu holen geben (wenn auch vermutlich nicht die Welt).
Ich denke das Alle die jene letzte Rally verpasst haben die Chance zum verspäteten Einstieg nutzen werden.
Gruß Marlboromann
PS, marlboro: Bei meinen HS-Studien habe ich festgestellt, dass der MACD ohne Filter keine langfristig brauchbaren Signale liefert (mit Filter aber auch nicht ;-). Er versagt systembedingt in Seitwärtsmärkten bzw. Märkten mit schnellen Trendwechseln, da er aufgrund der Konstruktion aus EMAs trendfolgend ist. Der Dax ist aufgrund seiner Beliebtheit bei Tradern so ein Markt, der wenig Rendite verspricht (weshalb ich ihn nicht trade). Dem MACD-Signal beim Dax würde ich daher keine Bedeutung zumessen, da kannst du besser einen simplen GD nehmen, der ist genauso gut oder schlecht - je nach Marktphase.
Ob wir uns in einem Trendmarkt oder am oberen Umkehrpunkt eines Seitwärtsmarktes befinden mag jeder selbst entscheiden.
Ich bin doch auch der Meinung das der MACD nicht gerade das geeignete Instrument ist. Es ist dann aber egal, wenn die Masse danach handelt. In unserem Gebiet heißt es der Masse folgen. Auch wenn die sich irrational verhält.
Gruß Marlboromann
Meine Theorie ist: Der MACD/TRIX/TBI und andere GD-Indikatoren funktionieren deshalb langfristig nicht gut, weil es ein Gleichgewicht der Käfte gibt. Sobald ein Ansatz gut funktioniert gibt es Trader, die das ausnutzen und durch schieres Volumen das System wieder zerstören. In der Folge steigen die Trader auf was anderes um und der Ansatz funktioniert wieder besser. Die Trader steigen wieder um usw.
Beim Dax ist das besonders krass, weil eben viele große Marktteilnehmer mit riesigem technischen Research und Computerpower mitmischen. Als Kleinanleger mit PC und wenig Zeit hat man da kaum Chancen, ein gutes System zu entwickeln.
Daher: Auf kleine Märkte umschwenken, die für die Großen vom Volumen her uninteressant sind! Aber nicht zuwenig Volumen (z.b. Einzelaktien), da dann die Vola wieder zu unberechenbar ist.
Es ist Samstagmittag, die Hitze ist weniger geworden, meine Freundin liegt im Bett und pennt, weil sie gestern mit ihren Freundinnen am Start war. Und ich überlege, was die Woche gebracht hat, ob ich ärmer, reicher, dümmer oder schlauer geworden bin?
Und ich überlege, was die kommende Woche bringen könnte, ob ich mich neu positionieren sollte?
Ich versuche dies so weit möglich zu verdichten, an einem Bild erklären, was kommen kann, oder nicht. Das mache ich auch gerne bei Präsentation – an einem Big-Picture ein ganzes Projekt erklären. Und ich gebe zu, ich kucke mir gerne Charts an, Kerzencharts, weil die sehr viel aussagen, weil sie kompakt sind, aber deutlich wird, was „innerhalb“ dieser Kerze passiert ist.
Also etwas nach hinten blicken und die eingetretene Entwicklung mit der eigenen Einschätzung abgleichen und zwar anhand eines ganz simplen Chart:
- Wie auf dem Trampolin hüpfte der Index hoch, klar das Trampolin gibt ja auch etwas nach.
- Hier verließ der Kerzenchart das Trampolin, dürfte viele kalt erwischt haben, die den grünen Hanging Man als Zeichen des Rückfalls gesehen haben.
- Hier wurde es interessant, hier stießen wir an eine erste Begrenzung.
Drei komische Kerzen, ich selber war sicher, dass es zu einem Rückfall kommt – Irrtum! - Das sah dramatischer aus – ein roter Hängender und dann eine dicke bärische Kerze.
Das hat mich verwundert, dass die ganzen strammen Bären, die ja das Recht auf Leerverkäufe als Menschenrecht sehen, nicht massiv reingegangen sind, um den Markt runter zu drücken. - Und es ging wieder hoch, bis der Impuls langsamer wird. Und jetzt werden wieder sehr krüppelige Kerzen gebaut, die letzte, der Kreisel zeigt die Bilanz: Unsicherheit pur, wie kann das jetzt weiter gehen?
Eines scheint sicher, dass es runter geht, aber was ist schon sicher?
Und wenn es nur runter geht, dann ein Stückl oder wieder nur ein kleines Hupferl und dann geht es wieder rauf?
Oder noch zugespitzter:
Wie geht die Börsenwelt damit um, wenn es jetzt mal ein gehöriges Stück gen Süden geht und die Stimmung kippt.
Aber warum sollen jetzt die Bären Mumm in der Hose haben, nachdem sie sich bei (4) mädchenhaft verhalten haben? Im Sinne von Dieter Nuhr habe ich mir auch abgewöhnt alle Verschwörungstheorien, die man so hört, einfach nicht zu glauben.
Schönes WE!
A.
Plane deine Trades und trade deinen Plan. Der schlimmste Feind des Börsianers ist die Langeweile. Und die Vorfreude auf Gewinne, die vielleicht nie kommen, man aber bereits fest eingeplant hat.
Wie wäre es daher zur Abwechslung mal mit "Nichts tun"?
Aber in der letzten Zeit mache ich nicht viel - ausser zwei SL (Shorts) in der letzten Woche ist nichts passsiert und ich gedenke auch nichts zu machen.
Vielleicht die Goldcorps/Barrick leicht aufstocken - aber das ist nur ein "vielleicht".
Man sieht, dass man am besten gefahren ist, wenn man die (3) und die (4) ignoriert hat.
Und immer den Bären-Plan, den Plan-B in der Tasche:
Sofern die Hedge-Shorts grün werden, wird da nachgelegt.
Und die dicken Longs bleiben drinnen.
Gruß
A.
Naja, immerhin klüger, als Shorts zu "verbilligen". Wo doch der Winter vor der Tür steht... Oder war's der Klimawandel?
"Sofern die Hedge-Shorts grün werden, wird da nachgelegt."
"Und die dicken Longs bleiben drinnen."
Gibt es eine Quelle dazu? Wie setzen sich die Werte zusammen?
http://www.cognitrend.de/de/index.php
Seit dem Jahre 2002 befragt die Deutsche Boerse AG wöchentlich etwa 170 institutionelle Marktteilnehmer mit einem mittelfristigen Handelshorizont (3 Wochen bis 12 Monate), die ständig Risiken im deutschen Aktienmarkt ausgesetzt sind: In erster Linie Fondsmanager und Vermögensverwalter prognostizieren, ob der DAX bzw. TecDAX (dort werden auch wichtige Privatanleger befragt) in einem Monat höher, gleichbleibend oder tiefer als zum Befragungszeitpunkt gehandelt wird. Wir sind uns bewusst, dass diese Gruppe den Markt zwar nicht alleine bewegt, aber dennoch einen wichtigen, repräsentativen Ausschnitt darstellt.
Bestätigt meine Vermutung. Pure Selektion. Da kann man doch besser auf Zocker schauen, und zwar nicht auf Befragungen sondern auf Positionierungen, siehe z.B. http://www.mastertraders.de/sentiment.php
Ich wäre dir sehr dankbar für eine Erklärung. Auf der Internetseite stellen die das noch von 0 bis 1,2 dar. Warum hast du von 0 bis 5 gewählt und wie soll man das interpretieren?
Gruß Marlboromann
Das Verhältnis aller Long-Positionen zu allen Short-Positionen ergibt den zweiten Indikator. Werte über 1 zeigen an, dass in allen Depots zusammengenommen mehr Geld in Long-Derivaten als in Short-Derivaten investiert ist. Dieser Indikator verändert sich mit dem Stand der Märkte. Wenn die Märkte fallen, so werden die Short-Positionen natürlich umso höher bewertet."
Bedeutet, derzeit z.B. der Wert steht bei 4: Die Depots aller Teilnehmer an diesem Börsenspiel haben 4x mehr long Positionierungen als short-Positionierungen. Ein Wert unter 1 bedeutet mehr short als long Positionen, bei 1 ist es ausgeglichen.
Etwas unschön an diesem Chart sind die Sprünge durch die Resets des Spiels zum Quartalsanfang. zu sehen am 1.4 und 1.7., was den Chart schwer lesbar macht mMn.
Auch hier gilt: Daraus sind keine direkten Handelsentscheidungen möglich, aber evtl. ist es ein Teil des großen Puzzles.
Sentimentdaten eignen sich nicht zum Trading, da man die Hochs und Tiefs erst im Nachhinein erkennt wenn es zu spät zum Handeln ist. Doch ist klar, dass Aktien nun keine Schnäppchen mehr sind und die Luft nach oben dünner wird.
Idealtypsich wäre nun ein schneller Downer in den Bereich -10 bis -20, dann weiter up. Interessant ist, dass selbst das taktische Sentiment per Saldo (ca. Mittelwert) seit August 08 immer weiter ansteigt. Warum kann sich jeder denken.
das Deutsche Blogger-Sentiment, bei denen ich auch abstimme. Nachzulesen hier:
http://www.boersennotizbuch.de/...-den-mittelfristigen-aussichten.php
In den vergangenen 3 Wochen ist die bearische Stimmung förmlich verflogen wie die Befragung zur 6-Monatseinschätzung ergeben hat...
Insgesamt nehmen 14 Deutsche Blogger daran teil.
http://www.stockstreet.de/..._Die-Angst-vor-guten-Konjunkturdaten_989
PS: Die angesprochenen Tri-Stars sind nicht eingetreten. Doch sieht die Lage etwas kippelig aus. Siehe Stochastik unten. Mein Shortgewehr (nicht Schrotgewehr oder gar Schrottgewehr ;-) ist geladen und der Finger am Abzug. Mdax-Signal, ich warte auf dich!
Die Inflation könnte sich bis zum sogenannten »Crack up-Boom« beschleunigen. Das ist jener Kaufrausch, der entsteht, wenn das Geld morgen nur noch die Hälfte wert ist. Plötzlich beginnen alle wie verrückt, Waren zu kaufen, die sie sich morgen nicht mehr leisten können. "
http://info.kopp-verlag.de/news/...heit-mehr-als-doppelt-so-hoch.html
(Artikel vom 31.7.08)
(Zugegeben, der SI war seit Sommer 2008 wg. des Crack-Up-Booms bullish. Eindeutig viel zu früh.)