Der Antizykliker-Thread
Das ist nicht so orignell wie das, was die amerikanischen Kollege so anbieten - vor allem der Großschlumpf Roubini.
Vor Monaten habe ich geschrieben, dass die Lage wohl komplizierter wird... 2008 ging alles runter - aber jetzt geht es in Bereichen noch runter, woanders geht es bereits hoch. Leute werden eingestellt, Leute werden entlassen.
Die Daten werden widersprüchlich bleiben.
Aber egal mit wem ich spreche, alle geben überall Gas: Rationalisieren, Verbessern, Suche nach Märkten, nach Produktinnovationen, nach Ansatzpunkten. Alles, was vorher festgefügt und unumstößlich war, wird in Frage gestellt und verändert.
DAS sehe ich positiv, DAS wird uns nach vorne bringen.
KONJUNKTURANALYSE
Deutschland taumelt aus der Krise
Von Yasmin El-Sharif und Timo Kotowski
Plus beim Export und den Industrieaufträgen - trotzdem mehr Insolvenzen und Furcht vor Job-Kahlschlag. Selten waren Konjunkturdaten so widersprüchlich. Ökonomen analysieren auf SPIEGEL ONLINE den Zustand der deutschen Wirtschaft: Ist das Schlimmste überstanden, welche Rückschläge kommen noch?
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,641158,00.html
Der Bankensektor verdient daher erhöhte Aufmerksamkeit wenn es darum geht ein Drehen des Gesamtmarktes erwischen zu wollen
Wird jetzt eine Fahnenstange gebaut, die irgenwann platzen wird?
Oder hatten wir eine Fahnenstange nach unten, welche nach oben aufgelöst wird.
What goes up must go down?
Oder:
Was runter ging, kommt auch wieder hoch (wenn es beim Tauchen keine größeren Schäden erlitten hat, wie Lehmann.).
suche nach evtl short-targets
Wenn sich Trends wie diese derart verstärken dann heißt es nix anderes als dass die Gegenseite kapituliert. Bin schon mal auf das heutige Volumen bekannt. Jede Wette, dass es hoch sein wird. TROTZ Urlaubszeit.
Ich selbst handle diese Formationen seit langer Zeit nicht mehr, weil das Risiko sich die Pfoten zu verbrennen viel zu hoch ist. Da geh ich dann doch lieber ins Casino.
Von Arne Gottschalck
Der Staat hat's gegeben und er wird's vermutlich auch wieder nehmen: Die Regierung hat der Wirtschaft mit einer enormen Geldschwemme geholfen - doch jetzt droht genau das die nächste Blase zum Platzen zu bringen.
Hamburg - Erinnern Sie sich noch an das Märchen vom kleinen Häwelmann? Jenem Zappelphilipp, der mit lautem "mehr, mehr" den Mond immer wieder anrief, er möge doch kräftiger pusten, damit er in seinem Kinderbett noch schneller um die Welt reisen könnte, dann vom Sternenhimmel purzelte - und am Ende beinahe ertrunken ist?
In heutigen Zeiten klingt das fast, als hätte Theodor Storm die aktuelle Börsenentwicklung vorweggenommen. Denn der Staat schob die Börse zuerst langsam an, dann immer schneller - und das Risiko, damit baden zu gehen, steigt.
Kurzer Rückblick: Seit März legen die Börsen zu. Allein der Dax hat seit Mitte Juli noch einmal rund 13 Prozent an Wert gewonnen. Vor allem die Regierungen und Zentralbanken der Welt sorgten dafür, dass sich ein steter Strom aus Abwrackprämien, Bankenstützungen oder Konjunkturprogrammen und natürlich günstigen Zinsen der Zentralbanken über Banken und Wirtschaft ergoss. Viel Geld floss und fließt auch in Aktien. Selbst wenn die Fundamentaldaten nicht so überzeugend wie vor der Krise sind, die Nachfrage nach Aktien treibt deren Preise.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,druck-641152,00.html
Von Daniel Mohr
Deutsche Börse in Frankfurt
08. August 2009 Das Rattern der Lettern an den Kurstafeln ist monoton und beständig wie immer. Zuverlässig zeigt die weiße Schrift auf den schwarzen Wandtafeln rund um den großen Handelssaal der Frankfurter Börse an, wie es um die Aktienkurse bestellt ist. Auf 5465,05 rattert die Dax-Anzeige am Freitag um 15.10 Uhr. Ein Freudenhüpfer ist im Tonfall der Lettern nicht vorgesehen, auch wenn er angebracht wäre.
Denn der Dax markierte ein neues Jahreshoch. Nicht einmal fünf Monate zuvor hatte die große Tafel am Kopfende des Saales noch 3588,89 Punkte für den deutschen Leitindex angezeigt. Ein Anstieg von mehr als 50 Prozent in so kurzer Zeit sucht seinesgleichen in gut 20 Jahren Dax-Geschichte. Vergleichbar ist dies nur mit der Entwicklung zu Beginn des Jahres 2000, als die Euphorie um Internet und Mobilfunk den Dax binnen 5 Monaten ebenfalls um gut 50 Prozent steigen ließ - allerdings auf mehr als 8000 Punkte. Damals knallten regelmäßig Sektkorken im Handelssaal, und Torten wurden beim Überschreiten runder Kursmarken aufs Parkett getragen. Das käme heute in der Öffentlichkeit noch schlechter an als damals, da nun angesichts der schwersten Wirtschaftskrise seit Bestehen der Bundesrepublik der jüngste Kursaufschwung ohnehin als eine weitere Verrücktheit der Börse abqualifiziert wird.
http://www.faz.net/s/...90806338DABC66D3AE~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Jetzt noch einzusteigen ist vermutlich keine gute Idee. Jedoch kann die nachfolgende Korrektur dafür genutzt werden. Anhand der Korrektur wird sich zeigen, wie nachhaltig der Börsenaufschwung ist. Sollte sie genauso moderat verlaufen wie die Juni-Korrektur, dann war's das entgültig mit Baisse. Da beißt die Maus kein Faden ab. 2003 reloaded. Denn Konjunktur-Strohfeuer werden fast immer zum Flächenbrand, so auch vermutlich diesmal.
Idee für Nicht-Technische Börsenanleger: Korrektur abwarten und spätestens bei Übersteigen des letzten Hochs einfach Augen zu und kaufen. Es gilt das olympische Prinzip: Mitmachen ist alles. Warum es steigt ist egal. Moralische Bedenken oder gar Angst vor der eigenen Courage sind überflüssig und eher schädlich.
Charttechnisch sehen wir zwei bullishe Formationen: Ein aufsteigendes Dreieck und ein kurzfristiges symmetrisches, was als Fortsetzungsformation im Aufwärttrend interpretiert werden kann. Außerdem eine bullishe SKS-Formation. Das ganze sieht trotz vierfachem Abpraller an der 1000 eher nach einem bevorstehen Durchbruch aus als nach einer Topformation.
Ob diese Info dem EUR-Anleger hilft ist, ist allerdings fraglich weil der USD weiter im Downtrend ist. Gold zu kaufen kommt daher für mich nicht in frage. Das Trading dort habe ich mittlerweile eingestellt, da die kurzfristigen Schwankungen mir zu erratisch sind und ich Formationen grundsätzlich nicht handle.
Metro, passend zu Deinen Ausführungen in 6983 auch der Kommentar von Carl Swenlin. Der Großteil der Anleger, die den Einstieg verpasst, wartet ewig auf einen Pullback, der i.d.R. aber nicht kommt. Der Markt geht den Weg des größten Schmerzes. Ich könnte mir deshalb durchaus vorstellen, dass sich die Einsteiger, die auf einen Pullback in den kommenden Wochen setzen, eine blutige Nase holen.
Very Bullish Indicator
by Carl Swenlin
August 7, 2009
Last week's article was titled Hoping for a Pullback because plenty of people did not catch the beginning of the current rally. The problem with being in the position of hoping for the market to give us a break is that the market doesn't usually fulfill our hopes. This appears to be one of those times. Instead of showing any inclination to correct recent gains, the market is instead trying to break up through the top of the ascending wedge formation, which is the dominant feature on the daily S&P 500 chart. If the breakout is successful, it would be most unusual (and bullish) because the ascending wedge usually resolves to the downside.
Also last week, I expressed some concern regarding how overbought many of our medium-term indicators had become; however, in a bull market this is not a serious issue because bull markets often to correct internally while prices move higher. As the market moved higher this week, my partner (and daughter), Erin, pointed out that the SPX ITBM (Intermediate-Term Breadth Momentum Oscillator) might be making new record highs. As a result, I looked at the long-term chart below and realized that the ITBM was at its highest level in the 10 years we have been collecting data for the indicator. More important, I could see that the last time the ITBM reached these levels was when a new bull market was launching off the 2003 price lows. As you can see, there is a great deal of similarity between the two events. In 2002-2003 the market made a triple bottom over a period of about nine months. In the last nine months the market has completed a reverse head and shoulders, and has broken decisively above the neckline.
Are we getting confirmation from other indicators? Yes, the charts are pretty much unanimous. Another example is the Percentage of Stocks Above Their 200-EMAs, a price-based indicator. You can see below that there is a strong surge similar to that on the breadth-based ITBM chart.
Bottom Line: The very high reading of the ITBM, along with the recent price breakout, presents strong evidence that an initial impulse capable of launching another major up leg has taken place. And the similarity between the present and the 2002-2003 bottom, leads me to believe that it is more likely that we are at the beginning of a bull market rather than at the end of one.
Whenever I make bullish comments, and this is as bullish as I have been since the March lows, I get mail asking me how I can be bullish in the face of the dismal fundamentals we are facing. The answer is that I let the charts tell their story and pretty much ignore the fundamentals. If I had to guess why prices are bucking the fundamentals, it is probably nothing more complicated than prices reacting to the huge amount of liquidity that has been (and will be) dumped into the economy.
Do I think that this bull market will be similar to the last one in length and amplitude? Technically speaking, I think the potential is there, but I don't want to say that is my forecast. My next target is 1200 on the S&P 500.
QUELLE: http://www.decisionpoint.com/
Der Sommer ist traditionell eine Zeit mit schnellen Moves. Der Septemer immer der schlechteste Monat, gerade wenn der Sommer gut gelaufen ist. Daher: nicht ungeduldig werden. Alles fügt sich!
Denn alle Welt wartet auf den Rücksetzer - weil es ohnenhin einen Bärenmarkt-oder eine Sucker-Rallye ist.
Und die Verpassten warten, dass sie billig reinkommen, oder nachkaufen können.
Oder wie ich, dass ich die restlichen Hedge-Shorts entsorgen kann...
Und der große Demütiger schlägt wieder zu.
Der große AL ist short gegangen - ungehebellt/ungehobelt.
A.
Nicht mit Shorts kokketieren, sondern Eier zeigen, ist die Devise. Warmduschende Bären sind ein schlechter Indikator... Achso, Bullen haben übrigens immer sehr dicke ... hab ich mir sagen lassen.
Märkte handeln Fantasie, nur das funktioniert nicht auf Dauer.
Die Realität wird einkehren irgendwann und das Bild der verschreckten Bären wird wieder gerade gerückt
Leider sehe ich im Gegensatz zu Metro, Armitage, u.e.a. keinen neuen Bullenmarkt heraufdämmern. Was nicht heißen soll, dass ich nicht auch wiederholt frühzeitig und nachweislich auf einen "Reflexive Rebound" der Aktienmärkte hingewiesen habe, die den SP500 in die 1100-1200er-Range tragen könnte, wobei der aktuelle Anstieg in seiner Rasanz von mir nicht erwartet wurde.
Allerdings werde ich die Gelegenheit nutzen, um mit den Gewinnen getradeter Calls demnächst den Aufbau von Short-Positionen in Betracht zu ziehen. Dass der Markt hier z.Z. die Risiken mal wieder elegant ausblendet, dieses sollte sich für Shorts noch als recht hilfreich erweisen. Und soweit ich mich entsinnen kann, wurde seit 1900 jeder Bottom an den Börsen "double tested". This time is different?
Denn die Wahrscheinlichkeit ist durchaus gegeben, dass die Dynamik nach einem überraschend kräftigen Auftauchen aus dem Rezessions-Tal im nächsten Jahr schon wieder nachlässt, sobald die Anstoßwirkungen der staatlichen Stimuli (z.B. Abwrackprämie, Cash for Clunckers) und den Lagerinvestitionen nachlassen, wenn sich die Regale der Betriebe wieder gefüllt haben.
Die Situation der meisten Unternehmen hat sich fundamental nicht so dramatisch verbessert, wie die stark erholten Aktienkurse glauben machen. Der große Teil der Kursgewinne seit Anfang März ist auch evtl. dem Umstand geschuldet, dass die Masse der Anleger a) wohl die Risiken anders einordnet und b) es wohl Anlagenotstand bei vielen Money-Managern gibt, nachdem z.B. Unternehmensanleihen nach der Kursrally seit Februar kaum noch einen Renditeaufschlag gegenüber risikoarmen Anlagen wie Staatsanleihen bieten. (lt. Barclays ist der Aktienbesitz von Banken der Euro-Zone ist im Juni um 27 Milliarden Euro gesprungen) Allerdings ist Liquidität eine notwendige, aber alleine noch keine hinreichende Bedingung für einen selbsttragenden Aufschwung wie in den Jahren von 2003 bis 2007.
Jedoch angesichts der vorausliegenden Probleme sollte man vorsichtig sein, dass das Gerede von einem V-förmigen Verlauf der Krise und einer entsprechend steilen Erholung oder das Wort von den "grünen Schösslingen der Erholung" nicht eher dem Pfeifen im dunklen Walde gleicht.
"Stimulus programs and a surging money supply aren’t likely to solve a problem of excess debt generation that resulted from greed and living way beyond our means" lautet daher hier der hier für mich zukunftsbezogen wegweisende Ansatz.
In den USA schlummert zudem am Markt für Gewerbeimmobilien eine Zeitbombe für das Bankensystem. In den vergangenen Jahren wurden Einkaufszentren, Hotels und Bürogebäude aufgrund des billigen Geldes völlig am Bedarf vorbei gebaut. Jetzt stehen die Gebäude leer, den Bauträgern fehlt das Geld, um ihre Kredite zu bedienen. Seit Beginn der Rezession ist der Anteil der Kredite mit Zahlungsverzug von ein auf sechs Prozent emporgeschnellt.
Der Wertberichtigungsbedarf könnte somit für manche Bank zur Existenzfrage werden. Insgesamt haben die US-Banken Gewerbeimmobilienkredite in Höhe von knapp 1,7 Billionen Dollar in ihren Büchern stehen, das sind fast 20 Prozent ihres gesamten Vermögens. Viel Zeit zur Vorsorge bleibt ihnen nicht mehr. Allein bis Ende 2010 laufen Kredite von rund 700 Milliarden Dollar aus und müssen refinanziert werden.
Nicht auszuschließen ist zudem, dass die Ratingagenturen demnächst strukturierte Wertpapiere herabstufen. Derzeit überprüft Moody’s toxische Papiere im Volumen von 1,7 Billionen Dollar. Allein in den Büchern der deutschen Banken befinden sich forderungsbesicherte Papiere im Wert von 230 Milliarden Euro. Sollte das Rating der Papiere herabgestuft werden, müssen die Banken dafür nach den Basel-II-Regeln mehr Eigenkapital unterlegen.
Übrigens: Auch in Japan hat es während der nun schon fast 20 Jahre dauernden Börsen-Baisse zwischenzeitlich immer wieder starke Erholungen gegeben. Angefeuert wurden diese Rallys von trügerischen Hoffnungen der Investoren auf ein Ende der japanischen Malaise aus schwachem Wirtschaftswachstum und stagnierenden Preisen. Doch das billige Geld, das die japanische Notenbank über viele Jahre mit Nullzinsen in den Markt drückte, reichte nie zu einem nachhaltigen Aufschwung. Die kräftigen Erholungen der Aktienkurse dauerten selten länger als ein halbes Jahr. Danach markierte der japanische Leitindex Nikkei in schöner Regelmäßigkeit neue Tiefstände.
Dieses sind nur anstößige Überlegungen und Bedenken von mir, denn während die Anleger noch im Winter die finstersten Doomsday-Szenarien ausmalten, neigen sie nun wieder mehrheitlich dazu, die nach wie vor vorhandenen Risiken auszublenden oder zu gering zu gewichten. Die fetten Jahre – ein Dauerkursanstieg über fast 20 Jahre wie zwischen 1982 und 2000 – dürften so schnell nicht wieder kommen, dieses habe ich in meinem Senf-Thread auch wiederholt dargelegt. Denn die Finanzkrise hat die Rahmenbedingungen für Aktien auf Jahre hinaus verschlechtert, auch wenn sie nicht in eine zweite Große Depression münden sollte.
Allen Thread-Teilnehmern wünsche ich viel Erfolg bei ihren Trades & Invests.
- Dass JEDER Boden bislang ein Doppelboden (Ausdehnung > 1/2 Jahr) war halte ich auch für ein Gerücht.
- Warum Kurse steigen sollte einem Trader egal sein. Natürlich ist es zur Zeit die pure Liquidität. Eine Diskrepanz zwischen Kursen und Realität ist am Anfang einer Hausse immer zu beobachten, insofern normal.
- Wie die Kurse in Zukunft aussehen weiß niemand. Aber kleine Gedankenhilfe: Ab 2003 stiegen die Kurse durch reine Verschuldungs-Blasenbildung im Dax auf das vierfache. Es gibt keinen Grund, nicht von einer neuen Verschuldungblase auszugehen, die uns noch weiter hochkatapultieren wird. Ist natürlich auf Sand gebaut, aber dieses Ding zu verpennen wäre fahrlässig (Wiederholt sich die Story, dann 3600 x 4 = 15k im Dax binnen 3-4 Jahren). Alles was wir hier brauchen sind Moves. Und die wird es wohl in Zukunft reichlich geben.
- fundamentale Rohstoffkrise
- drastischer Rückgang der Weltbevölkerung
- freiwillger Verzicht der Entwicklungs- und Schwellenländer auf Wohlstand
Nicht einen dieser Punkte sehe ich z.Z. in Sichtweite.
Auch ein Oil-Peak wäre nicht fundamental, solange es Alternativen wie etwa Solar, Wind, Gezeiten, Kernspaltung, Kernfusion, Geothermie und Effizienzsteigerung gibt. (Im Gegenteil, man denke an das Wachstumspotential dieser Branchen wenns wirklich pressiert...)
Daher sollte der langfristige Trend weiterhin aufwärts gehen, auch wenn es ab und an eine Blase gibt, die korrigiert werden muss, siehe Grafik.
Um noch ein Wort zum Thema Antizyklik zu verlieren: Wenn ich die verschiedenen Beiträge zur Situation sehe, scheinen sich Bären und Bullen etwa die Waage zu halten. Für antizyklisches Vorgehen wäre dies m.E. zu früh.
Wenn die Aktienmärkte sich nach diesem Reflexive Rebound, so wie ich es nenne, sich den Kursniveaus aus September 2008 nähern sollten (SPX 1200, DAX 6200), so müssten allerspätestens ab diesem Zeitpunkt die Fundamentaldaten und die Entwicklung der Unternehmensgewinne eindeutige Signale einer soliden wirtschaftlichen Erholung mit der Perspektive der Rückkehr auf den Wachstumspfad früherer Jahre liefern. Recovery-Phantasien, welche sich nicht durch harte Fakten untermauern lassen, helfen dann hier nicht mehr weiter und aus den Kursanstiegen würde sehr rasch die heiße Luft entweichen.
Obwohl ich, wie du auch weißt, –zig Gründe daführ anführen könnte, warum ich die Rückkehr zu den 2007er-Wirtschaftszahlen vorerst für äußerst unwahrscheinlich halte, hier anbei nur zwei kleine Beispiele, weil ich diese aktuell vor mir auf dem Tisch liegen habe.
Der Präses der NRW-Arbeitgeberverbände, H.W. Maier-Hunke, geht aufgrund der ihm vorliegenden Daten davon aus, dass der wirtschaftliche Härtetest noch bevorsteht, als Zeitraum benennt er hier das Jahresende 2009 / 1. HJ 2010. Selbst wenn dann die Talsohle erreicht sein sollte, dürfte es gemäß seiner Einschätzung nur recht langsam nach oben gehen, wobei das wirtschaftliche Niveau aus der Zeit vor der Krise auf lange Sicht nicht mehr zu erreichen sei. "Die Unternehmen werden ihre Kapazitäten auf Dauer den geringeren Auslastungen anpassen müssen", so Maier-Hunke.
Da finde ich es ganz erstaunlich, dass unsere Analzysten uns im Gegensatz zu einem Mann aus dem Metier mal wieder glauben machen wollen, in 2010 würde sich bereits ein starker wirtschaftlicher Aufschwung manifestieren. Nachdem sich der Gesamtgewinn der im MDAX gelisteten Firmen im Zuge der Finanzkrise mittlerweile etwas mehr als halbiert hat (9,5 Mrd.€ in 2007) gehen die Schätzungen der Boyz bereits wieder von einem 60%igen Zuwachs bis 2011 aus, weil das ja angeblich aus historischen Vergleichen gerechtfertigt sei.
Beindruckend vor allem auch unter dem Aspekt, dass in der Aufschwungphase 2003-2008 viele Unternehmen ihr Wachstum mit einem erheblichen Anteil an billigem Geld finanziert haben, welches Unternehmen mit einem überproportional hohem Abschreibungsbedarf im Vergleich zum Eigenkapital künftig noch zusätzlich stärker unter Druck geraten lassen könnte.
Man sollte daher also nicht vergessen, dass momentan nur eine wirklich leichte Verbesserung der konjunkturellen Daten, eine Verlangsamung der wirtschaftlichen Kontraktion, ausgereicht hat, um an den Börsen schon wieder mächtig Euphorie auszulösen. Genau ab diesem Punkt ist mMn allerdings wieder verstärkte Wachsamkeit angesagt.
Und sollte der DAX den von dir beschriebenen Move auf 15K innerhalb der nächsten 3-4 Jahre machen, so denke ich, ist uns allen der eigentliche Hintergrund dafür recht klar. Wichtig wäre für mich dann in diesem Fall, wie der DAX "Inflation Adjusted" zu gewichten wäre.
Klar, mal hier und da ein Zock. Aber seriöse Investments (mit nennenswerten Summen) sehen für mich anders aus.
Selbst auf die Gefahr hin, hier weitere 1000 Dax-Punkte "fahrlässig" zu verpassen.
Ist nicht persönlich gemeint, nur meine Meinung.
Grüsse, Fok
Mein Anlagehorizont ist zwar ein anderer, besitzt jedoch mitnichten einen universalen Geltungsanspruch.
Letztlich zählt, was unterm Strich rauskommt und da habe ich (strenggenommen) für dieses Jahr mein - bescheidenes - Ziel von 10% Rendite schon erfüllt.
Vielleicht resultiert daraus ja auch meine Risikoaversion. Bin mir diesbezüglich selber nicht so ganz sicher.
Wünsche jedenfalls allen, die auf einen weiteren Upmove setzen weiterhin viel Erfolg.
Grüße
H.v.T.
Ist alles klar hinter den Augen und zwischen den Ohren bei Dir?
Was sollen diese unablässig am Thema vorbei gehenden Sticheleien?
Was Du treibst ist eine Belästigung der Leser hier, eine Anmaßung.
Es ist schon paranoid, wenn Du jeder Bewertung hinterher läufst.
Vielleicht kommt dann irgendwann auch Turbo und macht mich an, dass ich sein Posting mit "interessant" und nicht mit "gut analysiert" bewertet habe?
Hat Dir die Ermahnung von AL nicht gereicht zu Deinen Eskapasen im Bärenthread?
eom
A.