Der Antizykliker-Thread
Ich finde es gut, wenn Leute Farbe bekennen; und es dient ja auch der Ordnung im Kopf, wenn man sich einen Fahrplan bastelt.
Blöd, wenn die Welt sich anders verhält und dann das Kurse hoch oder runter Beten beginnt, wenn Kurse wie Warzen besprochen werden (Gehrt macht das gerade).
Mein Fahrplan war die # 6840:
http://www.ariva.de/...tizykliker_Thread_t348181?page=273#jumppos6840
Ich glaubte an einen Dip nach unten und dann up - wie geil ist das denn - doppelt oder dreifach verdienen: Shortgewinne, dann billiger Long gehen und dann die Longgewinne einstreichen. Schön gedacht, ein feuchter Traum. Die Richtung hat gestimmt, aber nicht ganz so präzise... Gut, dass die langfristigen Dinge sich nett entwickelt haben. Die Frage ist, was kommt jetzt?
Fudamental
- Die Daten verbessern sich.
Da kann man gar nicht die Augen verschliessen. - Die Panik ist aus den Märkten.
Kuckt Euch den $VIX an.
Und technisch?
Da hilf es auf Patschquatsch's Chart zu starren, denn da ist alles drinnen incl. der "wenns" und "danns".
Was denn genau?
- Die Luft oben wird dünn - bzw. da hängen genug Balken herum.
- Und die 200er Linie zieht weiter am Kurs...
Sentiment?
Die Bullen und die abgekochten Bären erwarten, dass es weiter hoch geht.
Die "richtigen" Bären warten, dass das Traumschloß endlich einfällt, dass sich die Wahrheit, die realistische Sicht der Dinge endlich durchsetzt. Ja, wir haben es immer schon gewusst.
Positionierung
Die Korrektur des neuen Bullkenmarktes [sic!] hat begonnen, wir werden Richtung 200-er laufen, aber ob wir die erreichen, mag ich zu bezweifeln - ich glaube recht überraschend wird der Bulle wieder Gas geben - vielleicht bei 900?
Zur Zeit bin ich weiter flat, da ich den Long-Einstieg wg. Urlaub verpasst habe. Vermutlich wird der Markt nach 8 Up-Tagen nochmal zurückkommen, dann schaun mer mal.
Das HS macht große Fortschritte. Da sicher einige Mitleser interessiert sind, werde ich in Bälde eine Zusammenfassung bzgl. dessen Entwicklung posten. Signale werde ich nicht posten, da das u.a. aufgrund einer nicht sehr hohen Trefferquote von ca. 2/3 komplett sinnlos ist, da könnte man auch würfeln. (Nichts desto trotz ist die Gewinnquote des Systems sehr hoch da alle größeren Trends stets voll erwischt werden...)
Ja, er hat sich 2007/2008 als Vollpfosten hingestellt.
Aber - sein Mastermind ist Ken Fisher, von dem ich sehr viel halte.
Lest mal sein Update der Kapitalmarktprognoe - nicht gleich auf den Namen "Grüner" einschlagen, sondern weist ihm Fehler nach in seinen Daten oder seinen Schlußfolgerungen...
Have fun!
http://www.gruener-fisher.de/imgcm/download/...tprognose-2009-GFI.pdf
Wer mehrmals lügt, dem glaubt man nicht...
"ich glaube einer der am schwersten wiegenden Gründe, warum viele Menschen mit der Börse nicht zurecht kommen ... oder sie sogar irgendwann zu hassen beginnen ... liegt darin, dass sich das, was sich an den Börsen abspielt, so oft vom „wirklichen Leben“ unterscheidet. So geschehen auch in der vergangenen Woche.
Es wird Ihnen keinesfalls im wirklichen Leben passieren, dass Sie sich auf eine gemütliche Reise in den warmen Süden machen, entspannt die Augen schließen ... und sich plötzlich in der Badehose auf einem Hundeschlitten Richtung Nordpol wiederfinden. Wenn eben dieser Schlitten dann auch noch in einem derart hohen Tempo dahinsaust, dass Abspringen mehr Risiken zu bergen scheint als sitzen zu bleiben ... mag man gerne aus einem solchen Albtraum aufwachen. Nur ..."
mehr hier: http://www.system22.de/marktkommentar.html
Erschreckend, wie sie sich immer tiefer in den Verlust manövriert haben.
Genau das ist der Grund, dass ich niemals die Leistungen dieses Hauses in Anspruch nehmen würde (Ein Kapitän, der bei Sturm versagt hat, …). Ich gestehe, dass ich mir das mal in Rodenbach angesehen habe. Und dass ich später mir weitere Anrufe verbeten habe.
Aber ich würde mich nie hinstellen und sagen „Iiiiieeeeeeh, ich lese nichts aus dieser Quelle.“ Ich kucke mir den bunten Strauß der Fach(un)kundigen an und denke und überlege – und ich mache auch kein Geheimnis aus meinen Marktansichten.
Ken Fisher hat in Deutschland keinen so tollen Ruf. Einerseits wohl wegen Grüner und andererseits, weil er regelmäßig in sehr schlecht beleumundeten Postillen schreibt. War es die Praline oder war es Focus Money? Was weiß ich…
Ich zumindest fand Fisher's Analyse (unter Grüner's Namen vertreiben) lesenswert...
A.
Die Differenzierung zwischen „wirklichem Leben“ und Börse, als dem folglich „nicht wirklichen Leben“ wirft ein bezeichnendes Bild auf den Autor – das „wirkliche Leben“ ist demnach traurig, hoffnungslos, denn die Börse saust ja fröhlich nach oben.
„Es wird Ihnen keinesfalls im wirklichen Leben passieren, dass Sie sich auf eine gemütliche Reise in den warmen Süden machen, entspannt die Augen schließen ... und sich plötzlich in der Badehose auf einem Hundeschlitten Richtung Nordpol wiederfinden.“
Und dieser Satz ist direkt anmaßend, die Börse verhält sich nicht so, wie ein Durchblicker es als richtig erachtet hat und die Analogie zur Urlaubsreise, anders, als man sich das gedacht und gebucht hat in der Pauschalreise des Lebens („Ich habe doch Baisse gebucht, das sage ich meinem Anwalt“). Und als sich die Dinge anders entwickeln, will er aus „[…] solche[m] Albtraum aufwachen […]“.
Wo sind wir denn hier – im Wunschkonzert?
Es gibt hierzulande eine sehr seltsame, eine gefährliche Asymmetrie derart, dass Bären und Bärenperspektive als intelligenter gesehen wird und ein Bulle ist ein eher dummes Tier, welches leicht auf die Schlachtbank geführt werden kann. Also wenn es runtergeht, ist das logisch und folgerichtig und wenn es hochgeht, dann kann das ja gar nicht sein… Wo kommen wir denn da hin?!
A.
Der heutige Tag hat mal wieder gezeigt, dass die Börse gerade denjenigen gerne eine lange Nase zeigt, die am intelligentesten sind und daher meinen den Durchblick zu haben. Nach den Regeln der Börsenkunst hätte es heute nach 8 Plustagen runtergehen müssen und dementsprechend wurde seitens der Bären heute morgen munter alles geshortet was nicht bei drei auf den Bäumen ist (siehe Bärenthread). Und? Der Dax schoß nochmal 3% nach oben, generiert also den 9. Plustag! Doch das ist keine Verarsche. Sondern, Börse wie sie ist: Der große Bestrafer für diejenigen, die meinen, schlauer als sie zu sein. (Ich hab diesbezüglich meine Lektion gelernt und versuche daher garnicht erst, schlauer als die Börse zu sein)
Vor Tagen schrieb ich: "Long ist die clevere Alternative". Leider ist es wie du schreibst, Armitage, long hat den Ruf "Dumm-Spekulation" zu sein. Da liegt eben daran, dass 95% aller Börsianer verkappte Bullen sind und viele davon Herdentiere. Der Bär fühlt sich dadurch schon moralisch überlegen. Doch dem ist nicht so, da Baisse immer nur kurze Episoden in der Geschichte der Börse waren, long also die meiste Zeit absolut clever und richtig war. Als Bär sollte man somit immer auf der Hut sein und beizeiten sein Fell tauschen, wenn man nicht den Löwenanteil der Zeit seines Börsianerlebens auf der falschen Seite stehen will.
Worauf Gehrt aber hinaus will ist, dass es ein "wenn-dann" an der Börse nicht wirklich gibt. Vor 2-3 Wochen war die große SKS das Thema und diejenigen, die danach handelten und die Alternative nicht sehen wollten oder konnten, wurden allesamt kahl rasiert.
Die wirtschaftliche Lage ist und bleibt miserabel, auch wenn sie sich aufhellt. Weil die Lage aber schlecht ist heißt es im Umkehrschluss nicht, dass Aktienkurse fallen müssen.
Gehrt war (ist?) short, das sieht man am Performanceverlauf. Ich bleibe auch Bär, denn was mir absolut nicht gefällt ist das Vakuum zwischen steigenden Kursen und steigendem Volumen, siehe Chart.
Eins steht aber fest: Geht man im Bärenkostüm auf eine Bullenparty gibt es wahrlich nix zu lachen
Mein Gefühl sagt mir übrigens, dass nach den amazon und Ms-Zahlen nun mal langsam Schluss sein sollte mit Rally, zmindest kurzfristig. Das nimmt ja langsam groteske Formen an. Wenn es so weitergeht sind wir im September bei Dax 8000 ;-)
So, nun ist es amtlich: Meines Wissens bedarf es einer 3-maligen Steigerung des IFO-Indexes, um einen Aufschwung zu bestätigen. Nun steigt er das 4. Mal. Bären, was wollt ihr noch mehr sehen? Der Aufschwung ist definitiv da. (Übrigens auch im Bremer Hafen, wo sich mein Informant zur Zeit totarbeitet ;-)
Die aktuelle Hausse ist zunächste noch liquiditätsgetrieben, das ist sonnenklar. Der Aufschwung ebenfalls. Doch daraus kann durchaus etwas nachhaltiges werden, wenn auch zwischenzeitlich Rückschläge drohen.
Doch Rückschläge sind ab sofort aus antizyklischer Sicht KAUFgelegenheiten.
"Kann nicht sein", "unvernünftig" etc...
Und er malt das Bild, dass der Schlitten so schnell saust, dass man nimmer aussteigen kann.
Gestern Nacht hat er zwei neue Short-Positionen empfohlen.
Entweder ist er der eiserne Kapitän, der jetzt tapfer durchsteuert - oder macht macht einen auf Grüner und martingalisiert seinen guten Ruf. Letztlich verbilligt er und hofft, dass ein Rücksetzer ihm den Hals rettet.
Auch aus bullisher Sicht ist das eine gute Möglichkeit die Hedge-Shorts abzuladen.
Mal sehen, was sich der große Demütiger neues ausdenkt...
Ich glaube immer noch an einen temporären Rücksetzer...
- Die Bullen, dass es hopp-schnapp hoch gegangen ist.
- Die Bären sowieso – wie kann da sowas gegen die Durchblicker in die falsche Richtung laufen?
Und wir alle erwarten, dass es bald rappelt im Karton. Da empfehle ich mal turboluke’s blog: Durchbruch der oberen Linie, oder ein Rutsch nach unten. Wobei alle einen Rutsch erwarten und der Markt endete am Freitag auf Tageshoch, d.h. am Freitag-Nachmittag sind noch einmal Leute kaufen gegangen, damit hätte ich nicht gerechnet… Jaja die Automaten von GS…
Ich habe gestern lange gegrübelt, was das jetzt ist, dieser Aufschwung im Aktienmarkt?
Ist es ein Strohfeuer? Oder ist es etwas Nachhaltigkeites?
Die Strohfeuerleute meinen, dass der Move nach oben damit zu begründen ist, dass nach langer Kaufkraftzurückhaltung alle mal wieder etwas einkaufen mussten. Und jetzt haben sie was im Lager und brauchen wieder längere Zeit nichts mehr. Daraus folgt, dass es wirtschaftlich wieder runter gehen muss, bis alles zusammen wieder einkaufen – logischerweise auf wesentlich geringerem Niveau – und dann gibt es wieder einen Fake-Anstieg…
Die Nachhaltigkeitsleute sagen, ja, wir haben auf einer tieferen Ebene einen Boden gefunden. Die Menschen und Unternehme haben den Gürtel enger geschnallt, aber das Leben gehe weiter. Der Systemzusammenbruch, die Kernschmelze, der Bankrun war wohl kurzfristig eine riesige Gefahr, doch das ist gottseidank vorbei. Last uns nach vorne schauen und nach vorne agieren.
Wer hat jetzt recht?
Die Antwort auf diese Frage, sollte uns eine Einschätzung erlauben, ob wir noch im Bärenmarkt sind oder ob es ein neuer Bullenmarkt ist.
Seitens der Bären hört man immer wieder Sätze wie „Die Gewinnrettung durch Entlassungen ist kein Allheilmittel, sondern lediglich eine eigennützige kosmetische Zwischenlösung.“
Das Zitat habe ich aus einem Thread hier geklaut, vermeide aber eine direkte Verlinkung.
Diese Satzkombination macht auf einen Schlag für denkende Menschen die Beschränktheit der Argumentation deutlich. Weil sie deutlich macht, dass die Schreiber von Betriebswirtschaft (als Mikroperspektive) und daraus abgeleitet von Volkswirtschaft (Makroperspektive) recht wenig Ahnung haben. Stattdessen wird im Sinne eines Lafontaines alles in einen großen Topf geworfen und gerührt.
Ich wiederhole den Dummsatz noch einmal – den muss man sich öfter geben:
„Die Gewinnrettung durch Entlassungen ist kein Allheilmittel, sondern lediglich eine eigennützige kosmetische Zwischenlösung.“
Es ist die verdammte Aufgabe des Managements einer Firma alles zu tun, diese Firma am Leben zu erhalten. An den beiden Hauptschrauben zu drehen, die es gibt: Umsatz und Kosten. Ein Facette dabei ist die Freisetzung von Mitarbeitern – wobei es i.d.R. die Leute trifft, die man schon immer loshaben will.
Dann stelle ich mal in Frage, ob ein Unternehmen, welches Kosten senkt tatsächlich ein sinkendes BIP bewirkt. Ich bin kein Großmeister der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung, aber wenn ein Unternehmen es schafft mit weniger Input einen Output zu erzielen, dann ist das doch positiv zu werten?
Was bitte soll die Unternehmensleitung tun? Schreckstarr zu verharren, dass die Firma untergeht, dass der Bär seine Gewinne einstreicht, dass die Wahrheit sich durchsetzt, dass der Untergang des Kapitalismus beschleunigt wird (Auslassung der „eigennützige kosmetische Zwischenlösung“)? Von wegen, da wird überlegt, gekämpft, gehandelt.
Und jetzt machen wir mal ein Beispiel, um die beiden Haupteffekte herauszuarbeiten und dann zu entscheiden, ob das die Basis für eine Stabilisierung oder für einen weiteren Down-Move darstellt.
Eine Familie hat 100 Geldeinheiten (GE) als Monatseinkommen zur Verfügung, nimmt im Monat 1 GE als Kredit auf und verprasst 101 GE. Im Rahmen der Umstellung der vergangenen Monate spart diese Familie 8 GE, bleiben für den Konsum nur noch 92 GE. Definitiv ist das eine Absenkung des Kaufkraftniveaus.
Der Handel reagiert durch Absenken der Lagerbestände („leaner werden“), so dass die Gesamt-Absenkung stärker wird, weil wir auf ein tieferes Lagerniveau kommen. Diese beiden Effekte bewirkten, dass der volkswirtschaftliche Output erheblich gesunken ist.
Am Rande:
Das Geld, was die Familie spart, liegt ja nicht blöd herum, sondern die Familie trägt das Geld zu einer Bank (ja ich weiß, eine korrupte Bank, die damit krumme Dinge anstellt und die Börse hochpeitscht…). Sondern die Bank gibt dieses Geld wiederum weiter…
Zurück zum Beispiel, wir pendeln uns auf einem niedrigeren Kaufkraftniveau ein, die Familie wird in Zukunft auch nimmer 8 GE sparten, sondern weniger. Und die Situation, dass der Großhandel sich aus dem Lager bedienen kann ist irgendwann auch vorbei. Abgesehen davon, dass irgendwann die Leute merken, dass ein zu geringes Lager eine geringe Liefertreue bewirkt und dann läuft der Lagerchef zu meiner Freundin und sagt „Frau G., wir müssen das Lager wiederum aufstocken, weil…“.
D.h. in Summe, dass das tiefere Niveau wohl tiefer ist, aber durchaus stabil und könnte so die Grundlage für ein nachhaltiges Wachstum (also kein Strohfeuer) darstellen. Nicht der absolute Betrag ist wichtig, sondern die Veränderungen der absoluten Werte, also „Denken in Ableitungen“.
Mein Wort zum Sonntag
A.
PS:
Eben habe ich Onkel Gehrt's Wochenbrief gelesen und könnte aus der Kritik an der ersten Seite alleine eine neue Glosse zusammennageln, werde aber meiner Freundin in den Parkt folgen..
Schweinegrippe herstellt,Ziel der Aktie 200 Franken.Das wären mit meinen Schein 80%
Gewinn.Multiculti
2. Die Stimmung hellt auf, der Nebel lichtet sich...
Im Nachhinein war die DAX 4600 eine prima Gelegenheit, bei long nachzulegen, weil am Trend nach oben abgeprallt wurde, was ein sicheres Zeichen für Stärke ist (jedenfalls weitaus besser als inverse SKS-Signale etc.) Jetzt, bei DAX 5250, kann man nur noch vorsichtig Long aufbauen, da ein Rücksetzer bis auf 4800 locker drin ist, ohne den positiven Trend zu gefährden. Zieht der Trend aber nach, verringert sich das Risiko und es kann weiter "nachgelongt" werden.
Die Schwäche des Aufschwungs liegt und bleibt im Volumen. Als Marktteilnehmer bleiben wohl nur noch Banken, hochspekulative Fonds und Bären übrig. Letztere sind zu schwach, das haben die Short-Squeezes gezeigt.
Irgendwann läuft sich das Spielchen aber tot, Das Problem der Bullen ist: Auch ihre Kraft ist begrenzt. Das darf aber nicht sichtbar werden, deswegen wird - bis einer gewissen Obergrenze - weiter hochgekauft werden. Die Obergrenze liegt wahrscheinlich in der Nähe des ATH bei ca. 8000 Punkten, u.U. aber auch etwas höher. Es ist egal, wo die Obergrenze liegt, wichtig ist nur: Es gibt sie.
Damit allerdings 8000 Punkte und mehr erreicht werden können, müssen die Zinsen unten bleiben. Sobald die Bonds unter Druck geraten oder die Zentralbanken den Zins erhöhen - beides unter dem Aspekt Inflation - sind schon schon die momentanen Stände der Indizes illusionär.
Das Gros der Anleger (sowohl professionelle als auch halbprofessionelle) hat seine Lektion aus den Börsencrashs gelernt: "Buy and Hold" ist tot. Aber auch die "Hausfrau", z.B. der "Abgeltungssteueraktionär" (Käufe vor der Jahreswende) dürfte inzwischen auf Gewinnsicherung aus sein. Wer ein zufriedenstellendes Plus erreicht hat - z.B. 40% , das wäre bei Daxstand 5000 Einkauf dann 7000 - wird alles darüber gerne noch mitnehmen, aber der Stop - Loss wird diesmal auch bei den Hausfrauen greifen.
Egal ob Hausfrau, Fonds, Bulle oder Bär: Der Revolver sitzt locker. Niemand mehr ist so blöd, bei fallenden Kursen "günstig" nachzukaufen. Geschossen wird allerdings erst, wenn es sich lohnt, also bei DAX >7000, was
bei dem momentanen Anstieg der Kurse noch dieses Jahr erreichbar ist.
Ab August ist Kurzarbeit angesagt, welche bisher aufgrund von Auftragspolstern vermieden werden konnte.
Aktien:
Die Anleger kaufen Aktien und folgen damit der Preisentwicklung an den Märkten.
Neben den im aktuellen sentix Strategy Update (2) aufgezeigten Pro-Argumenten für den Aktienmarkt gibt es jedoch eine Größe, die nicht Schritt halten kann: Das mittelfristige Sentiment zeugt noch immer von der fehlenden Zuversicht. Der Vergleich zum Jahr 2003 zeigt, dass dies „normal“ sein kann.
Im Moment sieht es so aus als ob der SPX nach oben über den Bereich 950 ausgebrochen ist also ähnliche Voraussetzungen wie vor 2 Wochen bei der SKS auf der Unterseite.
Im Daily und Intraday sind die kurzfristigen Indikatoren am Anschlag und der SPX steht an der Unterkante des übergeordneten Abwärtstrends siehe schwarze TL (rot auf SK-Basis hier auch oberes WochenBB).
Selbst wenn der SPX nach oben ausgebrochen ist sollte eigentlich ein Pullback bis zum letzten Hoch(ca.950/55) drin sein und hier mal schaun.
Vom Bauchgefühl her sehe ich die Situation ähnlich wie vor zwei Wochen bei der SKS nur eben diesmal andersrum also kein dauerhaftes verweilen in diesen Höhen zumal einige Wendeindikatoren schon im Extrembereich sind z.B. Tick oder AD-Linien.
Der große Bruder von NDX der Nasdaq Composite hat "nur" das Gap geschlossen was der NDX schon im Oktober geschlossen hat und aktuell zeigen die zwei letzten Tageskerzen einen Baerish Harami.
Gründe für das Trading mit HS:
- Weg vom "Bauchtrading" und dem ständigen Versuch "schlauer als der Markt" sein zu wollen - letzten Endes ist es doch sinnlos. Denn am Ende zählt nur die Rendite. Und Hand aufs Herz: Es ist doch noch nie ein Schlaumeier an der Börse reich geworden, oder?
- Moneymangement und Risikoberechung werden aufgrund ausgiebigen Backtestings auf eine solide Grundlage gestellt. Kurz: Man weiß, was auf einen im schlimmsten (und im besten) Fall auf einen zukommt.
- Zeitersparnis, denn es reichen wenige Minuten am Tag für das Checken des HS. Keine Fundamentalanalysen mehr, keine Verwirrung duch Unmengen an technischen Indikatoren die sich eh widersprechen, kein stundenlanges ARIVA-Platzhirsche-Ergüsse-Lesen mehr ;-)
- Es funktioniert: Renditen von 100% p.a. sind ganz entspannt drin, wenn man die Gier nicht übertreibt (denn sonst überlebt man die Drawdownphasen nicht - die übrigens auch beim Bauchtrading vorkommen und daher KEIN Argument contra HS sind).
Forderungen für "mein" HS:
- Antizyklischer Ansatz
- Nur EOD-Trading, da berufstätig
- Sicherheit geht vor Rendite, also aus psychologischen Gründen möglich wenig Fehltrades.
- Markt egal, aber natürlich möglich gut geeignet
Der Weg:
..war nicht so einfach wie gedacht. Die Idee war zwar aufgrund meiner mit HS 1.0 gemachten Erfahrungen leicht zu finden. Am Ende musste ich das HS aber in Equilla programmieren, um in endlicher Zeit verschiedene Märkte, Parameter und Tradingideen zu testen. Das Optimieren per Hand dauerte einfach zu lange.
Das System ist bewußt nicht überoptimiert, um es für die Zukunft stabil zu halten. Der Testzeitraum ab 2006 war optimal, da er Bullen-, Seitwärts- und Bärenmärkte enthält. Die getradeten Märkte sind der Dax und der Mdax, da aufgrund starker Trends am besten für das HS geeignet, liquide und diversifiziert. Am Chart erkennt man sehr schön, wie das System Trends findet und lange reitet. Die Trefferquote pro Signal beträgt ca. 66%, der Maximalverlust 7% (ungehebelt). Die Jahresperformace beträgt ca. +30% (ungehebelt) in den letzten 4 Jahren, die Anzahl der maximalen Verlusttrades in Folge 2.
Hauptproblem war der Umgang mit Seitwärtsmärkten, zB. Mitte 2006. Ich habe sehr viel ausprobiert, u.a. ein alternatives HS (leider zu lange Drowdown-Zeiten!), (Trailing)Stoplosses, Gewinnmitnahmen,Gewichtung der Trades nach Baisse oder Hausse - alles nutzlos. Am Ende konnte ich das Problem halbwegs mit dem MM lösen, das die Rendite des Systems nochmal deutlich nach oben schraubte (und sogar die Anzahl der Fehltrades reduzierte). Stoplosses und Gewinnmitnahmen erwiesen sich als kontraproduktiv, weshalb ich in Zukunft weiter drauf verzichte. Da das System zwischen long und short hin- und hergeht ist das Stoploss quasi eingebaut.
Über die Funktionionsweise des HS möchte ich mich nicht auslassen, weil da sehr viel Arbeit drinsteckt. Zudem muss man ein HS selbst entwickeln, um blindes Vertrauen in die Signale haben zu können. Nur dann kann man es nämlich traden. Nur soviel: Es ist so einfach gestrickt, dass ich meist 2-3 Tage im voraus abschätzen kann, ob es ein Signal geben kann oder nicht - ein unschätzbarer Vorteil als beruftstätiger Mensch. Das HS ist also "no rocket-science".
Zur Zeit ist das System long. Das Signal besitzt eine hohe Güte, da das Vorsignal ein Fehlsignal war. Über den vermutlichen Gewinn kann ich nichts sagen, vermute aber dass er eher klein ausfallen wird, denn das meiste ist mit +40% Rendite dieses Jahr bereits gelaufen.
Die Zukunft:
Geplant ist die Anwendung des HS auf trendstarke Aktien, sobald die Hausse wieder läuft. Außerdem würde ich gerne an meiner zweiten - ganz anderen - HS-Idee feilen. Alles, um das Depot zu diversifizieren, denn alles auf ein HS zu setzen könnte irgendwann Schmerzen bereiten - spätestens wenn der von mir bald erwartete Seitwärtsmarkt Realität wird.
Und zu guter letzt:
Über Anmerkungen eurerseits würde ich mich freuen, wenn der Thread auch nicht zum HS-Thread werden sollte. (Daher in Zukunft Stillschweigen dazu meinerseits)