Freenet: Platow Brief spekuliert auf Übernahme
Wirtschaft
Mittwoch, 23. Februar 2011
Gewinn sinkt bis 2012
Freenet schrumpft
Bei Freenet werden in diesem und im nächsten Jahr kleinere Brötchen gebacken. Laut Vorstandschef Vilanek befindet sich der Mobilfunkdienstleister im Umbruch. Das Rennen um Marktanteile und Mengen sei nicht möglich, gesteht er ein.
Christoph Vilanek
(Foto: picture alliance / dpa)
Nach einem Gewinnplus im abgelaufenen Jahr bereitet Freenet seine Aktionäre auf eine längere Talfahrt vor. Dieses und nächstes Jahr dürften Gewinn und die Zahl der Kunden stark sinken, kündigte der Hamburger Mobilfunkdienstleister an.
Ein umfangreicher Konzernumbau und die neue Strategie, nur noch lukrative Vieltelefonierer als Kunden halten zu wollen, sorgten dafür, dass Freenet im Umbruch sei, sagte Vorstandschef Christoph Vilanek. Auf teure Rabattschlachten um jeden Handynutzer wolle er sich nicht mehr einlassen. "Das Rennen um Marktanteile und Mengen können wir mit unseren Renditen nicht mitmachen", gestand Vilanek ein.
Vergangenes Jahr konnte Freenet den operativen Gewinn noch um zwei Prozent auf 335 Millionen Euro steigern. Für dieses Jahr werden 325 Millionen und 2012 nur noch 300 Millionen Euro angepeilt. Auch der rapide Kundenverlust - allein knapp zwei Millionen im vergangenen Jahr - dürfte erst 2012 gestoppt werden. Vilanek verteidigte die Entwicklung: "Wir akquirieren nur noch Kunden, mit denen wir Geld verdienen." Branchenexperten sind da skeptischer. Freenet habe "substanzielle strukturelle Probleme", urteilte Telekom-Analyst Joeri Sels von der DZ Bank.
Konzentration auf Mobilfunk-Markt
Um die Aktionäre trotzdem bei der Stange zu halten, will Freenet nach zwei Jahren Pause wieder Geld an seine Anteilseigner ausschütten. Für 2010 solle es eine Dividende in Höhe von 80 Cent je Aktie geben. Für das laufende Jahr stellte Freenet abermals 80 Cent in Aussicht. Die TecDax-Aktie legte um ein Prozent auf 8,86 Euro zu.
Freenet baut sein Geschäft bereits seit längerem um und konzentriert sich auf den Mobilfunk-Markt. Andere Sparten wie das DSL oder Speicherplatzgeschäft wurden verkauft, um die Schulden zu senken. Das führte dazu, dass der Umsatz im abgelaufenen Jahr auf 3,34 von 3,6 Milliarden Euro zurückging.
Was man hier so alles lesen muß! Eine Aktie muß Phantasie haben und muß sich vervielfachen! Börse ist leider keine Einbahnstraße und beim jetzigen Dax und Dow Niveau, Inflation und möglicher Zinserhöhungen (zumindest keine Senkungen mehr) Aktien zu finden, die sich vervielfachen, ist wohl schwer. Beim Höhepunkt der Krise zu investieren, war diese Möglichkeit wohl eher gegeben. Aber auch riskant, weil keiner wußte, wies weitergeht und ob die Wirtschaftswelt vlt doch untergeht. Freenet wird nicht untergehen, aber der Kurs wird sich auch nicht verdoppeln oder vervielfachen. Dann lieber das Geld im Spiel-Casino verzocken nach dem Motto Alles oder Nichts. Hätte Freenet Phantasie, hätte die Aktie kein KGV unter 10! Diese Aktien mit Phantasie haben weitaus höhere KGVs und sie werden auch nicht mit dem Buchwert gehandelt. Und gewiß haben diese auch keinen "Puffer" in Form einer 10%igen Dividende für die nächsten Jahre. Wer sein Geld absolut ohne Risiko anlegen will, legt es aufs Sparbuch. Bei Freenet gibt es ein überschaubares Risiko bei überschaubaren Kursgewinnmöglichkeiten beim derzeitigen Kurs von 8 Euro. Große Kursrückgänge sind kaum noch zu erwarten, da die Dividendenrendite sich bis zur HV im Juni bei Kursrückgängen weiter erhöhen würde und dies die Aktie noch attraktiver machen würde. Die Dividende von 0,80 Euro in den nächsten Jahren hat ja einen doppelten Effekt: Nach der HV wird die Aktie nach dem Dividendenabschlag zusätzlich attraktiver, da die Dividende konstant bleiben soll. Wer sein Geld r e l a t i v sicher anlegen will, und dem auch ggfs. 10% reichen, fährt mit Freenet wohl nicht schlecht. Ich denke, 8,80 Euro bis zur HV sind durchaus möglich. Und wenn nicht, bleiben vorerst 0,80 Euro Dividende, die ausgezahlt werden. Wie gesagt: Zum Zocken gibt es sicherlich bessere Aktien. Aber wie gesagt: An der Börse gibt es keine Einbahnstraße: Wo es die Chance einer Vervielfachung gibt, gibt es auch immer ein größeres Risiko. Und außerdem: Ganz ohne Phantasie ist Freenet ja auch nicht: Immer wieder gibt es vereinzelt Übernahme-Spekulationen, die derzeit sicherlich n i c h t realistisch sind. Nur wenn es eines Tages doch geschieht, urplötzlich mit einer kleinen Adhoc-Meldung? - Mehr Phantasie kann es ja eigentlich kaum geben ...!
8,80 bis zur Hauptversammlung? Ganz ehrlich 9,60 solltens mindestens sein, ansonsten gibt es eine Menge Aktien in die man besser investieren sollte.
Eine Gewinnwarnung kann man doch gar nicht deutlicher aussprechen als Vilanek es vor den Journalisten getan hat: "Dieses und nächstes Jahr dürften Gewinn und die Zahl der Kunden stark sinken"
Was gibt es da zu interpretieren. Da kannst Du nur hoffen, dass die Dividende den weiteren Kursverfall kompensiert... Tolle Geldanlage. Übrigens sind hohe Dividenden normalerweise Folge hoher Ergebnisse. Hier dagegen wird die Dividende offensichtlichst dazu genutzt, um Anlegern wenigstens einen positiven Aspekt bieten zu können. Auch das sollte zu Denken geben.
Ich frag mich wirklich was die Optimisten hier so rauchen, um bei dieser Lage irgendwo nachhaltiges Kurssteigerungspotential zu sehen.
Ist wie immer: Warnsignale wurden (seit > 1 Jahr) und werden in Foren weitgehend ignoriert. Später ist dann das Gejammer groß. Jetzt sagt der CEO persönlich, dass es 2 Jahre! weiter abwärts geht und es wird immer noch das Gegenteil behauptet...
8,14
Trotzdem muss für die Dividende nicht einmal 50% des Gewinns aufgewendet werden. Ist eben keine Wachstumsaktie, aber eine mit überschaubaren Risiko ist und sicherer Dividende. Auch die große Mehrheit der Analysten sieht Freenet bei 10-12. Viele Analystenmeinungen kann man natürlich kritisch sehen, aber in der Mehrheit wird da schon was wahres dran sein. Des Weiteren werden die gut gelaufenen Aktien vom letzten Jahr sicher nicht noch so eine Rally hin legen, somit geht der Blick Richtung Dividentiteln. Ich denke mindestens 10€ wären auch fundamental angemessen. Und was noch gut ist, ist das nach dem Ausblick Freenet wohl nicht mehr negativ überraschen kann.
Nach deiner Logik dürfte die Bewertung von Freenet dann ja ordentlich steigen, wenn die Abschreibungen wegem dem DEBITEL-Deal wegfallen.
In den ersten 3 Quartalen wurden rd. 120 Mio. auf immaterielle VM abgeschrieben.
Bei Freenet von einer Gewinnwarnung zu sprechen - muß ja hartes Zeug sein, was ExcessCash so raucht. Meines Wissens wird in den nächsten Jahren trotz allem gutes Geld verdient. KGV und Buchwert und Dividende, die übrigens aus dem Cash-flow und nicht aus der Substanz - wie bei Dt.Telekom - kommt, sind höchstwahrscheinlich attraktiv. Höchstwahrscheinlich raucht ExcessCash Anti-Freenet-Drogen. Anders ist diese negative Argumentation nicht nachvollziehbar und entbehrt zumindest vielen Grundlagen. Daß die Analysten Freenet allesamt Freenet zum Kauf (1xHalten) empfohlen, hängt wahrscheinlich damit zusammen, daß sich diese Analysten noch nicht mit ExcessCash austauschen konnten. Wie gesagt: Es gibt schlechtere Dinge, die man tun kann, als sich auf derzeitigem Kursniveau bei Freenet finanziell zu engagieren.
"Gewinn sinkt stark" ist keine Gewinnwarnung? Hmmm wenn Du meinst.
Und du weisst schon, dass neben Ausschüttungen auch Schuldentilgung und normalerweise Investitionen aus dem cash flow zu bestreiten sind. Glücklicherweise fällt den Jungs aber nichts vernünftiges ein, worin sie investieren könnten...
Von wegen Substanz: Über die Bewertung der Marken und sonstigen Immateriellen fangen wir lieber gar nicht an zu diskutieren. Da ist nämlich real fast überhaupt keine Substanz. Das was dort aktiviert ist, ist nämlich seit Langem sehr stark flüchtig!...Die Bilanz ist ein weiterer Schwachpkt. von Freenet
Ahhh mein missionarischer Eifer ... aber ein einziges Schäfchen, das ich rette, ist mir doch die Mühe wert .
Kannst natürlich trotzdem gern bei deiner Meinung bleiben, soll uns nicht stören :)
Hier zum Einstieg:
http://de.wikipedia.org/wiki/Discounted_Cash-Flow
Ich geb ExcessCash Recht...Mobi hat kaum Substanz...ich sag ja, so wie der von Freenet gebettlet hat, dass ich mein Vertrag verlänger, war das ein warnendes Zeichen !
Aber jeder muss selbst seine Erfahrungen sammeln !!
PS: Bewertung hin oder her....die Zukunft ist entscheidend und wenn der CEO schon sagt..."wir schaffen und wollen es nicht"( ja aus dem Zusammenhang gerissen ok..trotzdem )????????????
Gruss und Glück auf !
Börse-Online kalkulierte im Vorfeld bereits mit 0,60 Euro Dividende für 2011 (allerdings auch mit 0,90 Euro für 2010) und revidierte die Gewinnprognose für 2011 vor den Zahlen auf 0,60 Euro. Jetzt wird wieder die Statistik in der nächsten Ausgabe nach oben revidiert. So schlecht kann das alles nicht gewesen sein. Die Zahlen waren ja über den Erwartungen. Freenet wird sicherlich nicht der Überflieger - aber fliegen werden sie trotzdem ganz ordentlich und zumindest sicher. Es ist sicherlich auch nicht unwichtig, ob man 1000 Euro oder 1000 Euro+ investiert.
wär aber nicht nötig gewesen.
Verstehe nicht richtig, was Du jetzt mit Discounted Cash Flows willst. Fragwürdige Theorie. Würde mich aber trotzdem interessieren, wie Du über ne DCF-Analyse zu der Meinung kommst, bei Freenet wäre deutlich Luft nach oben. Was einige Analysten dazu fabrizieren ist m.E. abenteuerlich. Also nicht einfach abschreiben und wenn doch, bitte Fussnoten setzen :-) Deine Annahmen zu wacc und ewiger Rente wären von besonderem Interesse. Oder setzt du einfach einen großzügigen Übernahmekaufpreis an?
Auch für die mögliche Dividendenausschüttung ist der CashFlow entscheidend und nicht der Gewinn.
Es wurde von Freenet angekündigt, den FreeCachFlow auch 2012 noch über 200Mio. zu halten. Eine weitere Schuldentilgung ist bald nicht mehr notwendig. Die Marktkapitalisierung beträgt rd. 1 Mrd., also das Fünffache. Ich nenne das günstig.
Die Theorie ist im übrigen im Gegensatz zur reinen Gewinnbetrachtung eine sehr sinnvolle und ist gängige Praxis nicht nur in der Wirtschaftsprüfung. Gibt hier aber natürlich einigen Spielraum durch die Variablen./Parameter.
Eine Betrachtung Gewinn zu potentieller Auschüttung macht keinen Sinn.
Eine Betrachtung freier CashFlow zu potentieller Ausschüttung macht Sinn.
Hoffe das ist angekommen :)
kaum in die Zukunft investiert wird... dafür aber kräftig ausschütten. Das macht Sinn? So wird es zwar hier gehandhabt, ist aber eher ein Armutszeugnis für das Management und führt zum Ausbluten des Unternehmens. Vielleicht hat V. jetzt aber doch gemerkt, dass er mit dieser Strategie auf dem Holzweg ist. Denn bis an den Rand des Wortbruchs ("80 bis 100 Cent Dividende") ist er schon zurückgerudert.
Ich hab jetzt keine Lust mehr.
8,17
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Holly 1000: Die Dividende gibt's ja erst im Juni/Juli.
Entscheidend aber ist, was freenet künftig zu zahlen
bereit ist. Verkaufe also noch vor dem Dividendenab-
schlag, denn als Dauerinvest drängt sich die Aktie
einfach nicht auf. Da wären große nat.ionale
Telefongesellschaften mit Dividendenrenditen
von 9-10% Rendite wohl besser,
wie TELSTRA Ltd., oder die Telecom of NZ.
Da ist Beides möglich, also eine gute Dauerrendite
und ein moderater Kursgewinn, in äußerst liquiden
Märkten; und AUS und NZ nimmt nur 15% Quellen-
steuern bei Privatpersonen, bzw. unser Staat dann
noch verbleibende 10%. Da fällt mir zu Telefonica
dann wirklich nichts mehr ein!
Na dann nehm ich doch lieber Drillisch. Prost.