TUI
Aktien
Unruhe bei den Anlegern wächst
Nach den jüngsten Kurseinbrüchen hat sich am deutschen Aktienmarkt Unruhe breit gemacht. Erneut schwache Vorgaben aus Übersee einerseits und kurzfristige Käufer auf der anderen Seite sorgten beim Leitindex Dax am Donnerstag für Nervosität:
HB FRANKFURT. Nach einem Start im Minus ging es bei unruhigem Handel erst einmal wieder nach oben. Zwar erwarten die meisten Experten für die kommenden Tage weitere Kursverluste, auf lange Sicht geben sich viele jedoch weiter gelassen. Insgesamt wächst aber unter Anlegern die Unsicherheit, wohin die Reise am Aktienmarkt gehen wird.
Mit Blick auf die jüngsten Kursverluste sagt Fidel Helmer, Leiter des Wertpapierhandels bei Hauck & Aufhäuser Privatbankiers: "Wir hatten keinen Crash, sondern einen sehr schwachen Markt." Der Dax war am Vorabend gegen Handelsschluss massiv ins Minus abgeglitten. Händler hatten teils sogar von Panikverkäufen gesprochen. Als Ursache galten Konjunkturdaten aus den USA, die die Sorge vor Inflation und steigenden Leitzinsen genährt hatten. Der Leitindex fiel um 3,40 Prozent und damit fast 200 Punkte auf 5 652,72 Zähler. Das entsprach den Kursgewinnen von mehr als drei Monaten. Ähnlich sah es bei den deutschen Nebenwerten sowie bei den europäischen Börsen aus.
Manfred Hübner von Sentix nimmt eine wachsende Unruhe bei den Investoren wahr. Das Marktanalysehaus fragt wöchentlich unter mehr als 2000 Anlegern die Kapitalmarktstimmung ab. Bereits in der vergangenen Woche habe sich bei den Investoren ein Vertrauensverlust bemerkbar gemacht: "Auslöser war die US-Nationalbank, die entgegen der Markterwartungen nicht ein Ende der Leitzinserhöhungen in Aussicht stellte, sondern dies von der weiteren Entwicklung der Rahmendaten abhängig machte", sagt Hübner.
Zu dieser Unsicherheit seien nun fallende Kurse gekommen, es zeichne sich Ratlosigkeit ab: "Die Anleger stehen mit leeren Händen da: Sie sehen ein Minus im Depot, und zudem fehlt es ihnen an klaren Aussagen für die Zukunft." Viele wüssten vermutlich noch nicht, wie sie sich in den kommenden Wochen verhalten sollten.
Vorübergehenden Kurserholungen wurden am Donnerstag mit Vorsicht betrachtet: "Das sind erstmal technische Gegenreaktionen ", meint Marktstratege Christian Schmidt von Helaba Trust. Am Markt tauchten kurzfristig orientierte Schnäppchenjäger auf. Diese griffen bei dem ersten Anzeichen einer Aufwärtsbewegung zu, bei einer Wende nach untern stiegen sie aber genauso schnell wieder aus. "Sie unterstützen den Markt nicht nachhaltig, verstärken eher die Auf- und Abbewegungen", sagt Schmidt. Zu sehen war dies etwa an der K+S-Aktie . Die Titel des Düngemittelherstellers verzeichneten zwischen ihrem Höchst- und Tiefstand einen Unterschied von mehr als fünf Euro.
Dennoch sehen Marktexperten die derzeitige Situation an Europas Börsen gelassen. So etwa der Chef der Deutschen Bank , Josef Ackermann: „Wir hatten so eine gute Entwicklung in den ersten Monaten, dass man erwarten musste, dass einmal eine Korrekturphase kommt. Die ist jetzt eingetreten“, sagt er am Rande des St. Gallen Symposiums. Derzeit gebe es eine gesunde Pause im bisher stabilen Aufwärtstrend. „Das macht mich überhaupt nicht nervös. Wer wirklich das Geschäft versteht, zeigt sich immer in schwierigen Phasen.“
Helmer sieht das ähnlich: "Nach der Kursrallye der vergangenen Monate lag es auf der Hand, dass es eine kräftige technische Reaktion geben würde", sagt der Aktienhändler. Die Absicherungsverkäufe hätten in einem zuletzt von Kaufzurückhaltung geprägten Markt zu einem Kurssturz geführt. "Das ist nicht schön, aber auch nicht schlimm", sagt Helmer. Die Rahmenbedingungen - darunter der Dollarkurs, der Ölpreis sowie vor allem auch die Bilanzen der Unternehmen in Deutschland - stimmten weiterhin. "So gilt wohl wieder das alte Sprichwort 'Sell in May and go away', also 'Steige im Mai aus dem Markt aus'." Doch sollten die Anleger seiner Meinung nach nicht zulange fortbleiben: "Im August, September geht es wieder richtig los."
Dafür braucht man Geld, daher die gesunden jetzigen Gewinnmitnahmen.
anbetrachts der Geschwindigkeit, mit der sich der Kursverfall abspielt, schon reden) werden wir weitgehend im Unklaren gelassen, wenn nicht belogen.
Nach einem Gespräch mit Beobachtern am Parkett ist mir klar geworden, daß der
Markt von interessierter Seite und mit Hilfe des schwachen Dollars systematisch
kaputt geschossen wird. Dazu werde ich später mehr schreiben.
Vorerst noch soviel:
Auch hinsichtlich der angeblichen Drohkulissen: Inflationsgefahr und hohe Zinsen,
werden wir systematisch belogen. Der Chefvolkswirt einer deutschen Bank brachte
es gestern auf den Punkt: für weitere Zinserhöhungen in den USA besteht keinerlei
Veranlassung. Die Inflation in 2007 läge bei 2,5%. Die zuletzt inflationstreibenden Faktoren -Hurricanes und hohe Ölpreise- würden die Inflation im kommenden Jahr nicht erneut treiben (dazu müßten sich das Ausmaß der Hurricanes und der Ölpreis-
anstieg verdoppeln). Er sei überzeugt, daß sich die FED diesbezüglich revidieren werde. Wer genau hingehört hat, hat herausgehört, daß Bernanke wohl wissentlich die Kulisse weiterer Zinserhöhungen aufrecht hält, wohl um den Markt unter Druck zu halten.
Ich gehe -wie schon geschrieben- davon aus, daß der Ölpreis schon bald sehr
deutlich (nach unten) korrigiert. Die Frage der Inflation und etwaiger weiterer Zinsschritte wird dann unweigerlich erneut diskutiert. Dann werden wir die andere
Seite der Wahrheit erfahren.
Das soll gewissermassen an die Fundamentals erinnern, die trotz aller Widrigkeiten der letzten Tage dafür sorgen werden, dass wir noch wahrhaft goldene Zeiten vor uns haben werden und jeder, der jetzt raus geht und nicht rechtzeitig zurückkommt, selber schuld ist.
hallo Jungs:
Anleihen: 4% Rendite - KGV 25
DAX (400-500/5650) ca. KGV 13...ca 8% Rendite
selbst wenn die Zinsen auf 5 oder 5,5% steigen, ist der DAX zu billig. Historische Kennziffern legen DAX-Stände über den alten Hochs nahe.
Ein Anstieg um 2500 Punkte oder derzeit 40% sollte in ca. 2-3 Jahren möglich sein
Jedes weitere Jahr, das verstreicht, erhöht auch das Kursziel-Potential des DAX um ca. 500 Punkte.
Alle Angsthasen verlassen den Markt ohne Grund. Und tschüß...dann sag ich wieder bei 9000 hallo, wenn sie sichs wieder anders überlegt haben...
denkmit
Ich komme aus der Chemiebranche, bin da schon 36 Jahre an Bord und kann nur sagen, da geht schon seit ca zwei Jahren die Post ab und laut unserem Marketing, hält das auch noch gut zwei Jahre an.(darum ist mein Depot auch zu 60% mit Chemiewerte bestückt)
Trotz hoher Rohstoffpreise und dadurch zwangsläufig hoher Preise für die Endprodukte, reißen uns die Kunden die Produkte aus der Hand.
Es gibt so gut wie keine Lagerhaltung, was produziert wird geht sofort zum Kunden.
Nichts desto trotz, gehen die Kosteneinsparungen unvermindert weiter
Die Chemieindustrie ist schon immer ein Barometer der gesamten Industrie gewesen, wenn es bei uns brummt, dann brummt die gesamte Industrie.
Deswegen bin ich nie mit meinen Investitionen in Aktien unangenehm überrascht worden, die Chemieindustrie merkt es zu erst, wenn die Konjunktur wieder im Keller geht, dann geht der Bestelleingang der Kunden runter und ich kann meine Aktien in aller ruhe verkaufen;-)
Wir haben also, mindestens noch zwei Jahre ein wirtschaftliches gutes Umfeld, somit auch stabile Aktienkurse.
Und natürlich wird auch TUI davon profitieren.
Und die Geopolitischen Risiken sind im Moment entspannter denn je!
Und die Panik-mache, was Rohstoffe und Rohöl anbetrifft, ist doch maßlos übertrieben.
Fazit: Es gibt im Moment keinen vernünftigen Grund, nicht in Aktien investiert zu sein.
schaftler ausgerechnet, daß das Welt-Wachstum seit 47 Jahren nicht mehr
so gut war wie heute. Also grob gesagt: die beste globale Lage seit Kriegsende.
Allerdings bedeutet das nicht zwangsläufig haussierenden Aktienmärkte.
Gerade in Phasen des wirtschaftlichen Booms gab es oft schwache Aktienmärkte.
Das Problem ist immer: wie wird der Markt BEWERTET. Und da gibt es zu keinem
Zeitpunkt irgendwelche Sicherheiten oder Garantien.
Was die aktuelle Korrektur anbelangt: sie kann noch sehr weit führen. Über die Hintergründe werde ich noch schreiben. Deshalb besteht derzeit absolut kein
Grund zu Eil-Einstiegen. Werden jetzt Einstiegskurse erreicht, wird das garantiert
nicht das letzte Wort sein.
KURSRUTSCH
Nervenprobe für Investoren
Von Kai Lange
Der Dax ist eingebrochen - obwohl die meisten Dax-Unternehmen exzellent verdienen. Aktienstrategen halten die Zins- und Dollarsorgen für übertrieben und verweisen auf günstige Bewertungen: Fondsmanager haben dagegen seit Jahresanfang noch gute Gewinne zu verteidigen. Wer jetzt einsteigt, braucht gute Nerven.
Anspannung: Der Dax schwankt so stark wie seit einem Jahr nicht mehr
Entspannung sieht anders aus. 500 Punkte hat der Dax binnen sechs Handelstagen verloren, ein Minus von rund acht Prozent. Dass nach dem starken Kursanstieg auch mal Rücksetzer kommen würden, war ausgemacht: Doch so stark und so rasch? Ist dies nur eine kurzzeitige Korrektur oder erleben die Märkte eine Trendwende, so dass Investoren schleunigst ihre verbliebenen Gewinne sichern sollten?
Zumindest Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann gab sich am Donnerstag demonstrativ entspannt. Er sprach von einem "gesunden Bruch" des Trends, der ihn "überhaupt nicht nervös" mache. Bei einem Monatsgehalt von knapp einer Million Euro hat der Deutsche-Bank-Chef auch persönlich keinen Grund, nervös zu werden. Überdies hat Klaus Kaldemorgen, Geschäftsführer der Deutsche-Bank-Fondstochter DWS, erst vor wenigen Tagen dem Dax ein Aufwärtspotenzial bis zu 7000 Punkte zugetraut.
In ihrem Optimismus waren sich die meisten Fondsmanager und Analysten der Bankhäuser noch Anfang Mai einig: Bleibt es bei diesen Prognosen, böte ein Dax-Niveau von aktuell 5660 Zählern hervorragende Einstiegschancen.
Andererseits: Es sind noch einige Gewinne zu sichern. Anfang 2006 notierte der Dax noch bei 5400 Zählern, Anfang Dezember waren es 5200 Punkte. Wer vor sechs Monaten eingestiegen ist, liegt auch nach dem aktuellen Kursrutsch noch rund zehn Prozent im Plus: Die Verlockung ist groß, Geld vom Tisch zu nehmen, bevor die verbliebenen Gewinne dahinschmelzen.
Zinssorgen als Scheingefecht
"Wir hatten seit November keine nennenswerte Korrektur - da wir rasch hochgelaufen sind, entwickelt auch der Rücksetzer ordentlich Schwung", sagt Frank Schallenberger, Aktienstratege bei der LBBW. Für ihn hat der Abschwung mit einem Blick- und Themenwechsel der Anleger nach einem "hervorragenden ersten Quartal" zu tun.
Börse in Frankfurt: "Zinssorgen sind nur der Anlass"
Die häufig genannten Zinssorgen in den USA sind für ihn allenfalls ein Auslöser, nicht aber ein Grund für die starken Verluste des Marktes. "Die Kerninflation in den USA war lediglich 0,1 Prozent höher als erwartet - das sind Peanuts im Vergleich zu dem Abschwung, den wir momentan erleben".
Für den Aktienstrategen sind selbst weitere mögliche Zinserhebungen der US-Notenbank kein Grund zur Panik und nur ein vorgeschobener Grund für die Kursschwäche: "Wir hatten 16 Zinserhöhungen, während die Märkte gestiegen sind. Nun soll eine weitere mögliche Zinserhöhung Grund zum Kollaps der Märkte sein?"
Themenwechsel nach guter Quartalssaison
Für Schallenberger fällt die Kursschwäche statt dessen mit zwei Faktoren zusammen: "Wir hatten die beste Quartalssaison im Dax seit langem. Mehr als 70 Prozent der Dax-Unternehmen haben im ersten Quartal die Gewinnerwartungen übertroffen."" Doch nun seien die Zahlen auf dem Markt, und Anleger müssen bis Juli auf neue Impulse warten.
Zweitens habe die Rekord-Dividendensumme der Dax-Unternehmen Anfang Mai rund 12 Milliarden Euro zusätzliche Liquidität gebracht: Auch dieser Effekt ist nun Geschichte. Nach hohen Ausschüttungen und guten Zahlen habe sich nun die Blickrichtung verändert, belastende Faktoren wie der Ölpreis, der Dollarkurs und das Zins-Thema rücken wieder in den Vordergrund. "Wenn plötzlich alle von Belastungen reden und noch Gewinne zu sichern sind, verstärkt sich der Abwärtstrend von selbst", so der LBBW-Experte.
Druck auf Fondsmanager wächst
Kursgewitter: Der Dax hat deutlich stärker verloren als der Dow Jones - das KGV ist unter 12 gefallen.
Der Aktienstratege bleibt jedoch bei seiner optimistischen Einschätzung für den Dax - nicht zuletzt deshalb, weil die Gewinne auch im ersten Quartal stärker gestiegen sind als erwartet und viele Bankhäuser ihre Gewinnprognosen für 2006 und 2007 angehoben haben.
"Bei einem Dax-Stand von 5600 Punkten haben wir ein Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2007 von 11,5 für den Dax - das ist eine günstige Bewertung", so Schallenberger.
Wer gute Nerven und die Zeit habe, bis Jahresende investiert zu bleiben, könne durchaus darüber nachdenken, auf diesem Niveau einzusteigen. "Vergleiche mit dem Jahr 2000 sind nicht angebracht - die Kurssteigerungen im Dax sind fundamental durch einen Anstieg der Gewinne gestützt."
Aktien fallen, Renten fallen
Ein Kursniveau von mehr als 6000 Punkten bis Jahresende sei "wahrscheinlich": Vor einer Woche hätten Investoren noch viel Geld mobilisiert, wenn man ihnen die Chance geboten hätte, bei 5600 Zählern den Dax zu kaufen. Dow Jones und Nasdaq Composite haben in den vergangenen Tagen weniger stark verloren als der deutsche Leitindex.
Sollte der Dax jedoch unter die Marke von 5400 Punkten und damit unter die Marke zu Jahresbeginn 2006 fallen, verstärke sich auch der Druck bei Fondsmanagern, ihre Aktienquoten zu verringern. Dass sowohl Aktien als auch Rentenpapiere als auch Rohstoffe derzeit im Gleichklang nachgeben, sei überdies ein Anzeichen dafür, dass viele Investoren mit einer Abkühlung der globalen Konjunktur rechnen. In diesen Tagen seien starke Nerven gefragt - doch die Gewinnsituation der Dax-Unternehmen biete keinen Anlass, in Panik zu verfallen.
Schnäppchenjäger agieren derzeit allerdings auf dünnem Eis. Vorübergehenden Erholungen des Dax begegneten Händler am Donnerstag mit Skepsis: "Das sind erstmal technische Gegenreaktionen ", meint Marktstratege Christian Schmidt von Helaba Trust. Am Markt tauchten kurzfristig orientierte Anleger auf. Diese griffen bei dem ersten Anzeichen einer Aufwärtsbewegung zu, bei einer Wende nach untern stiegen sie aber genauso schnell wieder aus. "Sie unterstützen den Markt nicht nachhaltig, verstärken eher die Auf- und Abbewegungen", sagt Schmidt.
© manager-magazin.de 2006
Entweder er weiß es nicht besser (was ich vermute), oder er will es nicht
sagen: die tatsächlichen Hintergründe für den Crash liegen wo ganz anders.
Darüber später mehr. Ich brauche noch etwas Zeit.
Dann kommt die Sommer-pause und ab Oktober wollen alle wieder im Markt rein, um zum Jahresende wieder gut da zu stehen.
Kuk mal in den Dax Monatschart , da ist ein hoch im MACD ---> III ( Elliott Welle )
Wenn du dann sie im täglichen zerlegst hast du die 3 auf dem hoch und die 3,5 ( III ) auf der Divergenz .
Dann kommt ne IV , meistens runter
Nervöse Börsianer lösen heftige Kursausschläge aus
Angstindikator VDax auf dem höchsten Stand seit Sommer 2004 - Strategen versuchen die Lage zu beruhigen
von Holger Zschäpitz
Berlin - Börsianer scheinen verlernt zu haben, daß Börsenkurse auch fallen können. Anders läßt sich die Nervosität, die in den vergangenen beiden Handelstagen fast schon in Panik ausartete, nicht erklären. Nur einen Tag, nachdem der Dax den größten Tagesverlust seit fünf Jahren markiert hatte, ging es mit dem deutschen Kursbarometer am Donnerstag in Jojo-Manier weiter.
Der deutsche Leitindex fiel nach einer höheren Eröffnung bei immensen Umsätzen zunächst unter die 5600-Punkte-Schwelle und markierte bei 5587 Punkten ein Vier-Monats-Tief, zog danach über 5700 Zähler an, um kurz vor Börsenschluß mit 0,6 Prozent ins Minus zu drehen. Am Ende ging der Dax um 17:30 Uhr mit einem Plus von 0,2 Prozent bei 5666 aus dem Handel.
Bereits in der ersten halben Handelsstunde hatten Anleger knapp 28 Mio. Aktien von Dax-Mitgliedern auf den Markt geworfen. Bis zum Börsenschluß wechselten mit 230 Mio. Aktien mehr als doppelt so viele Anteilsscheine wie an normalen Handelstagen den Besitzer.
"Einige Anleger waren nach der jahrelangen Rallye einfach zu sorglos geworden und hatten gedacht, daß es ewig so weiter geht", sagt Christopher Potts, Stratege bei Cheuvreux. "Das hat die Märkte für einen solchen heftigen Ausverkauf anfällig gemacht."
Das Ausmaß der Nervosität läßt sich auch am Angstindikator VDax ablesen. Der Index schnellte auf den höchsten Stand seit Sommer 2004. Seit vergangener Woche ist die Angst gemessen am VDax um 57 Prozent gestiegen.
Dies hat Folgen: So machen die Investoren derzeit besonders um riskantere Titel aus Schwellenmärkten eine Bogen. Auch kleinere Technologiewerte stehen auf dem Index. Dementsprechend ist der MDax oder der TecDax mit minus elf beziehungsweise minus zwölf Prozent deutlich stärker unter die Räder gekommen als der Dax, der in den vergangenen sechs Handelstagen "lediglich" acht Prozent einbüßte. Allein in Deutschland lösten sich damit 100 Mrd. Euro an Anlegergeldern in Luft auf.
Aber selbst die Verluste beim Technologiebarometer TecDax sind Lappalien gegenüber dem Einbruch des russischen oder türkischen Aktienmarktes. Istanbul büßte zuletzt knapp 20 Prozent ein, an der Moskauer Börse ging es 17 Prozent abwärts.
Ausgelöst wurden die Turbulenzen durch zunehmende Inflationssorgen der Anleger. Erst zu Wochenmitte waren unerwartet deutlich gestiegene US-Verbraucherpreise veröffentlicht worden. Einige Experten fürchten nun, daß die US-Notenbank gezwungen ist, die Leitzinsen weiter anzuheben. Die erhoffte Pause würde damit in weite Ferne rücken. Eine weitere monetäre Straffung könnte aber zu einer weiteren Abkühlung der US-Konjunktur führen. Daß ausgerechnet jetzt auch noch die Glaubwürdigkeit des neuen US-Notenbankpräsidenten Ben Bernanke fällt, macht die Sache nicht gerade einfacher.
Doch die meisten Strategen eilen den Märkten zu Hilfe. Selbst Deutsche-Bank-Chef Ackermann beeilte sich zu betonen, daß es sich lediglich um eine kurzfristige Korrektur handele, die nicht den Blick für die langfristig guten Aussichten verstellen dürfe. Auch Cheuvreux-Stratege Potts äußerte sich deutlich: "Sicher werden jetzt wieder die Pessimisten aus ihren Löchern kriechen und erzählen, daß der Bullenmarkt vorbei ist. Doch solange die Unternehmen noch positive Geschäftszahlen veröffentlichen, sehe ich keinen Grund, warum Aktien nicht weiterlaufen sollten."
Ralf Grönemeyer von der Commerzbank sah sich gar genötigt, eine Beruhigungsstudie an seine Kunden zu verschicken: "Nur weil die jüngsten Inflationsdaten 0,1 Prozentpunkte über den Erwartungen lagen, hat sich für uns das positive Bild für Aktien nicht geändert." Kurzfristig könnten die Kurse wegen der angeschlagenen Stimmung noch einmal unter Druck kommen. Doch Grönemeyer hält an seinem Kursziel von 6300 Dax-Punkten zur Jahresmitte fest.
Der Chef-Analyst der WGZ-Bank, Rolf Drees, betont die günstige Bewertung für Dividendenpapiere. "Wir sehen momentan kein Crash-Szenario. Dafür sind Aktien viel zu günstig bewertet." Seines Erachtens werde sich der Dax spätestens bei 5500 Punkten wieder fangen.
Artikel erschienen am Fr, 19. Mai 2006
© WELT.de 1995 - 2006
Einige Turbulenzen machen noch keine Baisse
Kolumne Die Aktienmärkte waren reif für eine Korrektur
von Gottfried Heller
Noch letzte Woche war die Rede von ungebrochenem Optimismus für die Aktienbörsen. Der Dax hatte gerade ein Jahreshoch erreicht und damit bereits die Prognosen der meisten Experten fürs Jahresende übertroffen. Doch in den folgenden Tagen ging es weltweit an den Börsen abwärts. Auslöser für die Turbulenzen, so hieß es, sei die Nachricht gewesen, daß die US-Verbraucherpreise im April um 0,6 Prozent gestiegen seien, ein wenig mehr als erwartet. Das schürte die Furcht der Anleger vor weiteren Zinserhöhungen. Aber das ist nach meiner Ansicht ein vorgeschobener Grund. In Wirklichkeit war die Börse reif für eine Korrektur nach einem dreijährigen Aufschwung. Es gibt aber andere konkrete Risiken, die für wachsende Verunsicherung der Anleger sorgen: der hohe Ölpreis, die steigenden Zinsen, der schwache Dollar, der Höhenflug des Goldes, die Rohstoffpreise und schließlich der Atomstreit mit dem Iran. Es gibt Befürchtungen, daß die hohen Rohstoff- und Ölpreise die Inflation anheizen, die Zinsen in die Höhe treiben und schließlich die Konjunktur abwürgen. Die eigentliche Frage ist, ob es auf starker und dauerhafter Nachfrage beruht, daß die Preise an den Rohstoffmärkten buchstäblich durchs Dach schießen. Der Rohstoffindex ist allein in diesem Jahr um 50 Prozent gestiegen. Die Begründung dafür ist, daß China etwa ein Drittel aller Industriemetalle abnimmt. Fast alle Rohstoffcharts - sei es Öl, Kupfer, Silber, Platin oder Gold - sehen aus wie der Nasdaq-Chart zu Zeiten der "New Economy"-Blase: Sie weisen senkrecht in die Höhe.
Es ist eine wilde Spekulation im Gange, die verlustreich enden wird. Denn jede Übertreibung trägt den Keim der Selbstzerstörung in sich. Es ist nur eine Frage der Zeit.
Die Weltwirtschaft insgesamt befindet sich in einem Umschwung. In den USA flaut das Wachstum etwas ab. Die hohen Zinsen machen es attraktiver, mehr zu sparen und weniger zu konsumieren. Damit werden auch die Importe zurückgehen, während die US-Exporte steigen, wobei sich das Leistungsbilanzdefizit verringern wird. In China wird sich das Wachstum auf hohem Niveau fortsetzen, aber es wird sich mehr hin zum Konsum und weg von Investitionen verlagern, mit der Folge, daß China weniger Rohstoffe einführen und weniger Waren exportieren wird.
Sowohl Japan als auch China sind weiterhin nicht an einer stärkeren Aufwertung ihrer Währungen interessiert. Sie werden sich also einer stärkeren Dollarabwertung entgegenstellen. Der höhere Kurs des Euro wird zwar den Export etwas bremsen, aber er wird auch die Inflation dämpfen und somit braucht es von Seiten der Europäischen Zentralbank auch keiner größeren Zinsanhebungen. Der Inflationsanstieg wird sich eher als kurzfristiges Aufflackern denn als neuer Trend erweisen.
Die Rückkehr zur Normalität - sprich maßvolle Zinsanhebungen - werden mancherlei Schieflagen, angefangen bei Häuslebauern bis zu Finanzinstituten und Hedge-Fonds, zutage fördern und dabei wird es auch Pleiten geben.
Daher werden die Turbulenzen dieser Tage nicht die letzten sein, die wir gesehen haben. Aber Aktien sind weiterhin günstig bewertet und mit Abstand die attraktivste Anlageklasse. Wahrscheinlich werden die Aktien der Groß-Multis in einer von hartem Wettbewerb geprägten Weltwirtschaft besser abschneiden als mittlere oder kleinere Werte.
Der Autor ist Chef der Fiduka Vermögensverwaltung
Artikel erschienen am Sa, 20. Mai 2006
© WELT.de 1995 - 2006
der Korrektur gemacht. Die Wahrheit ist: es handelt sich mitnichten um eine
"normale" Mai-Korrektur. Es stimmt such nicht, daß die (deutschen) Anleger
Gewinne mitnehmen. Einige ja, die meisten sehen aber paralysiert zu, wie der
Dax systematisch geschlachtet und geplündert wird.
Wir erinnern uns: schon vor zwei Jahren tauchten die ersten Hinweise auf die
sogenannten "Heuschrecken" auf. Meistens Fonds aus dem amerikanischen bzw.
aus dem Dollar-Raum. Sie waren es -und nicht die hiesigen Anleger- die die
Hausse bewirkten. Und sie lassen sie jetzt wieder verglühen.
Aus Dollar-Sicht haben wir letzte Woche den Gipfel des Dax erlebt - das Allzeit-
hoch. Die "Heuschrecken waren eingestiegen, als der Dollar hoch stand. Nun
steigen sie aus, wo der Dollar tief steht - und nehmen zu den Kursgewinnen
noch runde 20 Prozent Währungsgewinn mit. Aus diesem Grund müssen wir auch
lange warten, bis sich die Kurse wieder stabilisieren. Die "Aussteiger" können
verkaufen, bis der Dax wieder auf 4.500 steht - und verkaufen dann immer noch
mit Gewinn!
Das Üble daran: auf die Erholung warten wir wahrscheinlich vergeblich. Denn
die Korrektur ist aus Sicht des Dollarraums eine Art Einbahnstraße:
wer einmal ausgestiegen ist, steigt kaum wieder ein; denn anders als vor zwei
Jahren ist es für amerikanische Fonds uninteressant, bei diesem Wechselkurs
in Aktien aus dem EURO-Raum einzusteigen. Daß das keine abenteuerliche These
ist, zeigt uns die Entwicklung der US-Börse, die ganz klar relative Stärke zeigt.
Wo kann das enden? Meiner Ansicht nach nur, wenn Anleger aus dem Dollar-
Raum wieder für Stabilität sorgen. Das wird frühestens dann der Fall sein, wenn
die hiesigen Börsen als deutlich unterbewertet gelten. - Und das dauert noch.
Da ist gibt es keine Gewinnmitnahmen, keinen Euro oder ähnliches.
Vielleicht liegt es daran, dass die Rice sagte IRAN bekäme keine Garantie und vielleicht sind schon Flugzeugträger unterwegs.
Mal sehen.
deutschen Werte am gründlichsten. Einige haben jetzt schon fast 25% weg
und die Korrektur hat gerade mal begonnen.
Für M und TecDax fehlt mir etwas der Mut. Erinnert mich sehr an von vor drei Jahren. Jetzt schmilzt der ganze Speck der Highflyer der letzten Zeit mal wieder auf Normalmaß (Deutsche Börse und co.) Es wäre fast ne Put-Option wert, aber so was mache ich aus Prinzip nicht.
@wolff: wo kriegt man 5,5% Durchschnitts-Rendite bei Anleihen mit sehr guter Bonität ???
oder anders: was hast Du dir für schöne Anleihen gekauft ??
Erstens ist die Wucht des Einbruchs atypisch. Zweitens die Tatsache, daß der
Markt keine technische Gegenbewegung schafft (was am anhaltenden Abverkauf
der US-Fonds liegt). Drittens, weil wir nicht einmal zur Hälfte fertig sind.
Am Ende wird der Dax zerlegt sein und etwa 22 Prozent tiefer stehen. Und das
eigentlich Schlimme: am Ende wird auch der langjährige Aufwärtstrend gebrochen
sein.
Wenn das kein Crash ist...
Schön, du hast `die Korrektur frühzeitig als Crash eingeordnet` (ist es jetzt ne Korrektur oder ein crash ?). Hoffe, du hast nicht recht, aber gut.
Wieso gerade 22% tiefer ? Welcher DAX-Stand ist das dann genau ?
Fuzzi, ich habe mehr erwartet. Bist Du nun fundamental oder trendy ??? Man könnte wirklich Angst kriegen, wenn man dich so hört. Was machst Du mit deinem Geld, wenn du deine Aktien verkauft hast ? In Zinsen bei ca. 3,x% p.a. anlegen ? Warten ? Worauf ?
Ich werde keine `shaky hands` haben. Ich werde nullkommanichts(also nichts) verkaufen. Der Trend kann mich mal. Alles wird gut,
denkmit
http://www.ariva.de/board/245194?pnr=2547934#jump2547934
Klare Hinweise fanden sich auch im "Doomsday Bären-Thread":
http://www.ariva.de/board/245194?pnr=2546581#jump2546581
Eigentlich hätte jeder, der mit offenen Augen und Ohren das Geschehen verfolgt, den Crash sehen müssen.
Anders als Du glaube ich aber, dass wir diese Woche noch die bislang ausgebliebene technische Korrektur sehen werden. Sie dürfte den SP-500 von jetzt 1255 auf rund 1280 bringen. Dann spätestens muss man raus aus Aktien - egal welche. Auch TUI kannst Du dann bis Herbst vergessen...