Die Bilanz der SPD/B90-Grüne-Regierung seit 1998:


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Neuester Beitrag: 10.09.05 21:26
Eröffnet am:03.04.02 13:53von: SchwarzerLo.Anzahl Beiträge:910
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1720 Postings, 7348 Tage Hartz5Da können wir doch froh sein, daß wir im

 
  
    #676
31.01.05 21:32
Einwanderungsland Deutschland den demografischen Faktor haben.  

7336 Postings, 7917 Tage 54reab@Hartz5: der status arbeitslos

 
  
    #677
31.01.05 21:45
ist unabhängig von einem leistungsbezug. man muß nur gemeldet sein und dem arbeitsmarkt zur verfügung stehen. alle jetzt abgelehnten algII-empfänger sind also noch in der statistik und fliegen ohne neumeldung nach 3 monaten raus. im frühjahr ist also mit einer abnahme der arbeitslosenzahlen zu rechnen ...

;o)  

1720 Postings, 7348 Tage Hartz5@54reab,

 
  
    #678
31.01.05 21:48
besten Dank für die Aufklärung.  

2621 Postings, 7397 Tage Nostra2Aber laut Schröder

 
  
    #679
31.01.05 21:48
gehts schon jahrelang nach oben,
das Problem ist,die meisten glauben das noch,
die doofen Michels.

      Gruss Nostra2

 

129861 Postings, 7602 Tage kiiwiiSPD Show für Studenten

 
  
    #680
31.01.05 22:49
SPIEGEL


Show für Studenten

Von Dietmar Hipp, Julia Koch und Michael Sauga

Auch die SPD wird auf den Gebührenkurs der unionsregierten Länder einschwenken - nach den Landtagswahlen in Kiel und Düsseldorf.


Ausgleichszahlung für landesfremde Studenten?

Edelgard Bulmahn hat kein Glück mit dem Verfassungsgericht. Im vergangenen Juli hatte sie der Vorsitzende Richter zusammen mit anderen Prozessbeteiligten ermahnt, doch bitte aufzustehen, wenn der eigene Name verlesen werde. Vorigen Mittwoch, das Gericht verkündete sein langerwartetes Urteil zu den Studiengebühren, wollte sie es besonders gut machen - und sprang auf, als der Saaldiener rief: "Bitte die Plätze einnehmen." Wieder falsch, wieder Gelächter im Saal.

Das Bild der einsam aufhüpfenden Ministerin taugt als Symbol für den Kurs der gesamten Partei. Nachdem die Verfassungsrichter Bulmahns Gebührenverbot gekippt hatten, taten die Sozialdemokratin und das Partei-Establishment erst einmal so, als sei nichts geschehen. Die Genossen überboten sich in trotzigen Bekenntnissen zum "gebührenfreien Erststudium" (SPD-Chef Franz Müntefering) und der Warnung, dass der "Zugang zur Hochschule künftig vom Geldbeutel der Eltern abhängig" werde (Bulmahn).

Alles Show. Wieder einmal wird Politik zur Pose verkürzt. Die SPD-Durchhalteparolen sollen die Stammklientel in Arbeiterquartieren und Studierzimmern beeindrucken und reichen deshalb bestenfalls bis zum Frühsommer.

Nach den Landtagswahlen in Schleswig-Holstein (im Februar) und Nordrhein-Westfalen (im Mai) aber, so prognostizieren sozialdemokratische Kabinettsmitglieder, werden über kurz oder lang auch SPD-regierte Länder Studiengebühren einführen.

Ministerin Bulmahn: Gelächter im Saal

Zwar hält sich das Kanzleramt offiziell noch an die Anti-Gebühren-Linie der Partei. Intern aber macht Regierungschef Gerhard Schröder deutlich, dass er wenig gegen die Abgaben einzuwenden hat, sofern sie durch Stipendien und Kredite sozial abgefedert seien. Warum solle er das fordern, wenn es doch ohnehin komme - so wehrte er noch kürzlich jene ab, die ihn zu einer vernehmlicheren Stellungnahme überreden wollten.

Im Kabinett steigt unterdessen die Zahl der Gebührenbefürworter. Wirtschaftsminister Wolfgang Clement hat in den vergangenen Monaten bereits mehrfach die Frage aufgeworfen, warum "in Deutschland zwar für den Besuch von Kindergärten Beiträge zu zahlen sind, nicht aber für den Besuch von Hochschulen". Nun kommen ähnliche Töne von Innenminister Otto Schily. Mit Vorliebe verweist er auf seinen Bruder Konrad, der als ehemaliger Präsident der privaten Universität Witten/Herdecke positive Erfahrungen mit Studiengebühren gesammelt hat. "Die Hochschulen sollten umfassende Autonomie erhalten", sagt der Minister, "bei der Auswahl von Professoren und Studenten, bei der Gestaltung von Lehre und Forschung und auch in allen Fragen der Finanzierung." Sprich: auch beim Erheben von Gebühren.

Protest gegen Gebühren: Auch SPD-Länder bieten keine sichere Zuflucht

Nicht anders ist die Konstellation in vielen sozialdemokratisch geführten Ländern. Während SPD-Bildungspolitiker etwa in Berlin oder Brandenburg weiter gegen Studiengebühren wettern, sind die Regierungschefs Klaus Wowereit (Berlin) oder Matthias Platzeck (Brandenburg) längst dafür. Und der thüringische SPD-Vorsitzende Christoph Matschie, bis vor kurzem noch Bulmahns Staatssekretär, rät seiner Partei, "unbedingt eine bundeseinheitliche Lösung zu suchen". Der "dann notwendige Kompromiss könnte auch sozialverträgliche Studiengebühren enthalten", so Matschie, "die dann den Hochschulen auch tatsächlich zufließen".

Verzweifelt versuchten die SPD-Hochschulminister vergangene Woche, die Trendwende zu stoppen. Sie wollen, dass das Studium etwa in Rheinland-Pfalz oder Nordrhein-Westfalen auch künftig gebührenfrei bleibt. Doch dann, so fürchten sie, könnten die Studenten aus Bezahl-Ländern in Scharen bei ihnen einfallen.

Der rheinland-pfälzische Wissenschaftsminister Jürgen Zöllner (SPD) hat deshalb ein raffiniertes System von Entschädigungen ersonnen: Jede Hochschule, fordert er, müsse für landesfremde Studenten eine Ausgleichszahlung aus jenem Land bekommen, aus dem der Hochschüler stammt. Falls das nicht durchsetzbar sei, müssten Abiturienten aus Bayern oder Baden-Württemberg eben zahlen, wenn sie in Mainz studieren wollten.

Die Chancen für eine Realisierung von Zöllners Ausgleichsidee sind indes gering. Als "ziemlich absurd" empfindet es etwa der baden-württembergische Wissenschaftsminister Peter Frankenberg, ein neues Hochschultransfersystem einzurichten - zumal es längst einen allgemeinen Finanzausgleich zwischen den Ländern gebe. Strafgebühren für Auswärtige wiederum dürften nur schwer Bestand vor dem Verfassungsgericht haben.

Zudem wächst auch bei sozialdemokratischen Bildungsexperten die Erkenntnis, dass Gebühren möglicherweise gar nicht so unsozial wirken wie vielfach gedacht. In Australien wie in Großbritannien waren es Labour-Regierungen, die mit der kostenlosen Uni-Ausbildung Schluss machten. In Australien stieg dennoch nicht nur der Anteil der Studierenden insgesamt, sondern auch die Zahl der angehenden Akademiker aus weniger finanzstarken Familien. In Großbritannien studieren mittlerweile mehr als 44 Prozent eines Jahrgangs.

Der frühere SPD-Bundesgeschäftsführer Peter Glotz, inzwischen Hochschullehrer an der schweizerischen Universität St. Gallen, hat seiner Partei von jeher geraten, die Bezahl-Frage weniger ideologisch zu betrachten. Angesichts der klammen Kassen der Hochschulen, so Glotz schon vor Jahren, gebe es für Studenten nur zwei Alternativen: entweder eine gute Ausbildung gegen eine mäßige Gebühr oder "ein beschissenes Studium umsonst".


MfG
kiiwii  

13475 Postings, 9197 Tage SchwarzerLordKennt ihr das Zauberwort?

 
  
    #681
01.02.05 07:03
Auch im Börsenjargon zu finden: Bereinigen, bereinigen, bereinigen. So kriegt man fast jede Statistik so hin wie man sie gerne hätte.  

129861 Postings, 7602 Tage kiiwii"Die "Titanic" ist ein sicheres Schiff, sie

 
  
    #682
02.02.05 11:16
ist unsinkbar"

[„Gott selbst könnte dieses Schiff nicht versenken!“ ruft Kapitän Smith und blickt stolz auf die vier mächtigen Schornsteine seiner Titanic.]


FTD:


Arbeitslosenzahl steigt auf 5,037 Millionen

Die Arbeitslosenzahl hat die Marke von fünf Millionen überschritten. Das ist der höchste Stand seit Bestehen der Bundesrepublik.

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Januar nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) auf 5,037 Millionen gestiegen. Dabei handelt es sich um die von Saisoneinflüssen unbereinigten Daten. Das seien 573.000 Arbeitslose mehr als im Dezember und 440.000 mehr als vor einem Jahr, teilte die BA mit.

Für den starken Anstieg sei neben der üblichen Winterarbeitslosigkeit ein Statistik-Effekt der Hartz-IV-Arbeitsmarktreform verantwortlich. So tauchen viele Sozialhilfeempfänger neu in der Arbeitslosenstatistik auf. Nach Einschätzung der BA wurden deshalb mindestens 222.000 Personen zusätzlich als arbeitslos registriert.

Die bundesweite Arbeitslosenquote stieg im Monatsvergleich um 1,3 Punkte auf 12,1 Prozent. Das bisherige Nachkriegshoch von 4,824 Millionen registrierten Arbeitslosen war im Januar 1998 verzeichnet worden.

Wenn jahreszeitliche Einflüsse herausgerechnet würden, ergebe sich für Januar saisonbereinigt gegenüber Dezember ein Anstieg um 227.000 Arbeitslose, hatte es am Dienstag aus BA-Kreisen geheißen. Auch die saisonbereinigten Zahlen seien durch den Statistik-Effekt der Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe überzeichnet, da viele Sozialhilfeempfänger erstmals in der Arbeitslosenstatistik auftauchten. Konjunkturell habe sich nicht viel verändert. Auch die saisonbedingte Entwicklung bewege sich im Rahmen des Üblichen.

Clement verweist auf Statistik

Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement sagte im ZDF, hinzu kämen noch 1,4 bis 1,5 Millionen Menschen in öffentlich geförderter Beschäftigung. "Wir haben 6,5 Millionen Menschen mit teilweise dramatischen Problemen am Arbeitsmarkt. Das ist dramatisch hoch, und das müssen wir jetzt runterbringen." Nur mit einem ausreichenden Wirtschaftswachstum und weiteren Reformen könne die Arbeitslosigkeit auf Dauer gesenkt werden.

Im Sender N-TV hatte Clement am Dienstag seine Darstellung bekräftigt, dass die Statistik die Arbeitslosigkeit nach der Hartz-IV-Reform umfassender abbilde, weil nun auch erwerbsfähige Sozialhilfeempfänger mitgezählt würden. Arbeitslosen- und Sozialhilfe seien zum Jahresanfang zusammengelegt worden, "und wir werden über fünf Millionen Arbeitslose jetzt ausweisen". "Das ist nicht Nachkriegsrekord, sondern jetzt sind zum ersten Mal diese beiden zueinander gekommen, die beiden Daten. Deshalb liegen wir jetzt statistisch im Höchststand. Aber tatsächlich ist die Lage nicht verändert gegenüber der Situation vorher."


MfG
kiiwii  

129861 Postings, 7602 Tage kiiwiiDie Bilanz der SPD/B90-Grüne-Regierung

 
  
    #683
02.02.05 12:12
ist eine Bilanz des Grauens.


MfG
kiiwii  

2590 Postings, 7165 Tage brokeboyschröder

 
  
    #684
02.02.05 12:36
bei aller -echter- Antipathie gegen die Sozis im Allgemeinen und gegen Oskar im Speziellen, nötigt mir Schröder Respekt ab.
In dieser Form hat bisher noch keiner gegen die Basis reformiert - vor allem kein Kohl. Klar ist aber auch, dass die Mädels und Jungs mit Gewerkschaftsbuch und Studienratabschluss jetzt genau die Malaise reparieren, die Sie selbst im Laufe der Jahre angezettelt haben.  

8051 Postings, 7851 Tage RigomaxVergleichsrechnung

 
  
    #685
02.02.05 12:52
Wegen der kosmetischen Operationen an der Arbeitslosenstatistik, aber auch wegen des Einflusses der Hartz-IV-Reförmchen sind die Arbeitslosenzahlen nicht mehr ohne weiters vergleichbar mit früheren (vor 2000) Zahlen. Versuchen wir mal eine Korrekturrechnung:

Genannte Zahlen für Januar 2005: 5,037 Mio.

Wegen Hatz-IV haben sich 0,222 Mio zusätzlich als arbeitslos gemeldet, die vorher nicht in der Statistik erfaßt wurden. Wegen der 58er-Regelung sind vorher schon 0,4 Mio aus der Statistik herausgefallen.


Dies ergibt einen Vergleichswert von 5,215 Mio Arbeitslosen

für Januar 2005, bezogen auf die Regeln, die im letzten Jahr der Regierung Kohl für die Statistik galten.

In Wirklichkeit dürfte dieser Vergleichswert wohl sogar noch etwas höher liegen, weil es nach dem Jahr 2000 allerlei "Karteibereinigungen" gegeben hat, durch die mehr als 100.000 Arbeitslose aus der Statistik herausgeschönt worden sein sollen. Aber da habe ich keine guten Quellen. Wer weiß da genaueres?
 

1720 Postings, 7348 Tage Hartz5Nimm noch die Ich-AGler hinzu,

 
  
    #686
02.02.05 13:15
von denen laut Statistiken der Überlebenschancen von Neugründungen auch wohl der meiste Teil bald wieder in der Statistik auftauchen würde. Früher wären sie wohl eher in der Sozialhilfe gelandet, heute kommen sie als Arbeitsfähige in die Statistik. Vermutlich verbleiben sie dort als Langzeitarbeitslose, wenn sie sich bei ihrem "Unternehmer"-Abenteuer auch noch hoch verschuldet haben. Sieben Jahre dauert glaube ich so eine private Insolvenz, während der sich arbeiten auch wohl nicht lohnen würde. Die idealen Kandidaten für 1 Euro Jobs.  

21799 Postings, 9050 Tage Karlchen_IZu den Grundrechenarten gehört nicht nur

 
  
    #687
02.02.05 14:21
das Addieren - und das sollte man schon richtig machen - sondern auch das Subtrahieren.  

69033 Postings, 7615 Tage BarCodeBis 1998

 
  
    #688
02.02.05 15:17
gab es nur super saubere Statistiken, dann kamen die bösen Sozis und haben alles verfälscht.
Btw: Wieso gab es eigentlich bei Kohl kurz vor Wahlen immer so viele neue ABM-Stellen?

Gruß BarCode  

8051 Postings, 7851 Tage RigomaxKarlchen (687) Das mußt Du bitte erläutern.

 
  
    #689
02.02.05 16:14
Was hätte man Deiner Meinung nach subtrahieren statt addieren müssen?  

129861 Postings, 7602 Tage kiiwiiDas ist einfach mal so "hingeworfen" worden zwecks

 
  
    #690
02.02.05 16:19
"Belebung der Diskussion", schätze ich.


MfG
kiiwii  

8051 Postings, 7851 Tage RigomaxBC (689): Ob eine Statistik richtig

 
  
    #691
02.02.05 16:22
oder falsch ist, darüber kann man sich ewig streiten. Das ist aber nicht der Punkt.

Sondern: Wenn man über einen längeren Zeitraum Zahlen vergleichen will, dann muß die Basis für die Statistiken über diesen Zeitraum gleich bleiben. Das ist aber nicht der Fall. Die Regierung hat in ihrer Regierungszeit verschiedene Änderungen gemacht und die daraus resultierenden Unterschiede muß man bei einem Vergleich berücksichtigen, wenn man fair sein will.

Oder siehst Du das anders?
 

8051 Postings, 7851 Tage Rigomaxkiiwii(690): Mal sehen. Vielleicht hat Karlchen ja

 
  
    #692
02.02.05 16:26
was gefunden, wo ich falsch gerechnet habe. Dann soll er damit mal rüberkommen.

Oder er kneift. Mal sehen.  

21799 Postings, 9050 Tage Karlchen_INö - kneifen tu ich nicht.

 
  
    #693
02.02.05 16:44
Das grundlegende Problem ist doch wohl überhaupt erst einmal die Definition von "Arbeitslosigkeit". Hört sich komisch an - ist aber wirklich ein Problem.


Will das mal verdeutlichen:

Laut der Arbeitslosenstatistik ist derjenige arbeitslos, der sich als Arbeitsloser hat registrieren lassen, und der keiner Beschäftigung von mehr als 15 Std. pro Woche nachgeht.


Nach der internationalen Konvention ist derjenige arbeitslos, der tatsächlich dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht, und der keinerlei Beschäftigung nachgeht.  

129861 Postings, 7602 Tage kiiwiiSiehste, Rigo, einfach so dahingeworfen.

 
  
    #694
02.02.05 16:59
Statt zu antworten, soll jetzt mittels Grundsatz- und Definitionsdiskussion abgelenkt werden.
Karlchen: "Deine Rede sei Ja, ja, Nein, nein.."


MfG
kiiwii  

69033 Postings, 7615 Tage BarCodekarlchen

 
  
    #695
02.02.05 17:07
Du rennst gegen eine Wand von Beton. Da kommst du mit faktischen Einwänden nicht durch.

Gruß BarCode  

21799 Postings, 9050 Tage Karlchen_INur mal zum Beispiel...

 
  
    #696
02.02.05 17:09
Wenn ich die internationale Konvention verwende, kann ich von den gemeldeten Arbeitslosen mindestens 1,5 Mio. abziehen, weil sie entweder einen Job (wenn auch mit wenigen Stunden) haben, oder gar nicht arbeiten wollen oder können.

Was meinste wohl, wo plötzlich die 200.000 Sozialhilfeempfänger herkommen, die nun in der Arbeitslosenstatistik zusätzlich auftauchen? Eigentlich müssen sich erwerbsfähige Sozialhilfeempfänger schon immer arbeitslos melden - diese haben das mit Einführung von Hartz IV offenbar aber erst jetzt getan, weil nun die Kontrolle greift.  

36845 Postings, 7663 Tage TaliskerZahlen und Statistiken

 
  
    #697
02.02.05 17:51
Ist ja begeisternd, was nun plötzlich alles durch den Raum wabert an Zahlen. Hui, stille Reserve (ne Erfindung von Rot/Grün, die es zuvor noch nicht gab?), hui, Ich-AG ist im Grunde auch Arbeitslos, usw. Bei manchem scheint das olympische "Motto" zu gelten: weiter, höher, schneller - wer die höchste Zahl raushaut, gewinnt (Gewinner bis jetzt ist die Zahl von 9,irgendwas Mio).
Rigomax hat in #685 ne berechtigte Frage gestellt: Wer weiß da genaueres? Wer hier an Board kann sagen, was genau in die Statistik mit einfließt und was nicht (ich kann es nicht)? Insofern hinkt z.B. auch die rigomaxsche Rechnung in #685 bzw. der Vgl. mit alten Zahlen. So sind z.B. die ABM drastisch nach unten gefahren worden (mir ist klar, dass dafür z.B. Leute in Trainingsmaßnahmen neuerdings nicht mehr erfasst werden).
Übrigens, @Rigomax: als Verfechter klarer Worte, wieso "Hartz-IV-Reförmchen"? Mehrzahl? Verniedlichung?
Karlchen hat doch hier irgendwo folgenden hieb- und stichfesten Link reingestellt:
http://www.pub.arbeitsamt.de/hst/services/.../start/monat/aktuell.pdf
Da ist auf S.3 zu lesen: "Alles in allem hat die Arbeitslosigkeit im Januar, ohne den quantifizierbaren statistischen Effekt der Zusammenlegung von Sozialhilfe und Arbeitslosenhilfe, praktisch nicht zugenommen."

Keine Frage, die Zahlen sind in ihrer Gesamtheit fürn Arsch (das waren sie auch schon zuvor). Aber als Reaktion auf den durch Hartz IV bedingten großen Statistiksprung jetzt à la Union zu schreien: "Schweinerei! Megarekord! Böse, unfähige Regierung!" kann doch nur als verlogen betrachtet werden, da die Zusammenlegung von Sozialhilfe u. AH schließlich auch eine Forderung der Union war.
Gruß
Talisker

P.S.: Angesichts meiner Infos von #672 sind die Zahlen doch ganz anständig ;-)  

129861 Postings, 7602 Tage kiiwii"Salon- Sozialisten"

 
  
    #698
02.02.05 17:58
fällt mir grade so ein. Ei, warum bloß ?

MfG
kiiwii  

21799 Postings, 9050 Tage Karlchen_IJa - warum denn? o. T.

 
  
    #699
02.02.05 18:04

129861 Postings, 7602 Tage kiiwiiIch verschon Euch mal. Neues Thema:

 
  
    #700
02.02.05 18:09
Wer steht wieder vorne dran ??

SPIEGEL


Neue Vorwürfe gegen Bundestagsabgeordnete


Bundestagsabgeordneten ist es verboten, bei Geschäftstätigkeiten mit ihrem Amt zu werben. Doch gegen dieses Verbot verstoßen zahlreiche im Parlament vertretende Rechtsanwälte.

Prominentester Fall ist die Ex-Justizministerin Hertha Däubler-Gmelin.

Auch grüne Abgeordnete geraten wieder in Erklärungsnot.


Fehler gemacht: Herta Däubler-Gmelin


Berlin - Das Schlimmste schien schon ausgestanden, alle Welt sprach nur noch von NPD und Fußball-Skandal, in den politischen Hintergrundkreisen der Hauptstadt wurde bereits müde abgewunken, wenn die Sprache auf die Nebentätigkeiten von Bundestagsabgeordneten kam. Ludger wer? - Selbst die Aufregung um Ludger Volmer, den grünen Ex-Staatsminister im Auswärtigen Amt, der bei seinen Einsätzen als Unternehmensberater in der Außendarstellung nicht immer ganz sauber zwischen Mandat und Nebentätigkeit trennte, hatte sich schon wieder gelegt.

Doch nun droht dem hohen Haus neues Ungemach, die Debatte geht weiter. Zahlreiche Bundestagsabgeordnete vermischen auf unzulässige Weise ihr Mandat mit ihrem Nebenjob als Rechtsanwalt, berichtet das Hamburger Magazin "stern" unter der Überschrift "Bundestag ist Anwalts Liebling". Über ein Dutzend Kanzleien, so der Bericht, werben mit Anwälten, die das begehrte Anhängsel MdB nach ihrem Namen führen dürfen - allerdings eben nur, wenn sie gerade nicht beruflich oder geschäftlich tätig sind.

Als erste gestand heute die ehemalige Justizministerin Hertha Däubler-Gmelin ihre Nachlässigkeit ein und gelobte sofortige Wiedergutmachung. Man habe einen Fehler gemacht, gab die Büroleiterin der SPD-Politikerin gegenüber der "Netzeitung" zu Protokoll. Die Homepage der Kanzlei, für die Däubler-Gmelin tätig ist, werde geändert. Dort war die Parlamentarierin als Vorsitzende des Verbraucherschutzausschusses des Bundestages vorgestellt worden, was gegen die Verhaltensregeln für Abgeordnete verstößt.


Anwalt als Ausschussvorsitzender beworben

Darüber hinaus habe Däubler-Gmelin ihre Tätigkeit in der Kanzlei nicht pflichtgemäß dem Bundestagspräsidenten gemeldet; sie fehlt unter den veröffentlichungspflichtigen Angaben im Handbuch des Bundestages, berichtet der "stern" in seiner morgigen Ausgabe. Weitere Nutznießer seines Mandats ist dem Bericht zufolge außerdem der CDU-Politiker Andreas Schmidt: Er lässt sich von der Sozietät Rechtsanwälte Lampe mit seinem Vorsitz im Rechtsausschuss des Parlaments bewerben.


Diese Fälle der Vermischung von Amt und wirtschaftlicher Betätigung stehen dem Fall Volmer in nichts nach. Volmer, der als Teilhaber einer Unternehmensberatung die Bundesdruckerei berät, wird - auch aus den eigenen Reihen - vorgeworfen, seine als Staatsminister gewonnenen internationalen Kontakte zu versilbern. Bislang aber konnte Volmer nicht nachgewiesen werden, dass er gegen die Verhaltensregeln für Abgeordnete verstoßen hat. Formal habe er sich nichts vorzuwerfen, lautet die Linie bei den Grünen im Fall Volmer.


Mit dieser Begründung hatte die Grünen-Fraktion beschlossen, sich nicht von ihrem außenpolitischen Sprecher zu distanzieren und ihm sein Amt zu lassen. Volmers fraktionsinterne Rehabilitation ging sogar so weit, dass er in der vergangenen Woche in einer Fraktionssitzung unwidersprochen die Verschärfung der Regeln für Nebentätigkeiten fordern konnte, ohne seinen eigenen Fall auch nur zu streifen. Das Grummeln blieb unterhalb der Wahrnehmungsschwelle.


Volker Beck unter Beschuss

Grünen-Politiker Ludger Volmer: Auslöser der Debatte


In den Sog, den der Fall Volmer ausgelöst hatte, drohte heute unterdessen auch Volker Beck, der Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen-Fraktion im Bundestag, gezogen zu werden. Die "Süddeutsche Zeitung" berichtete, dass Beck als ehrenamtlicher Beirat einer schwulen Unternehmensberatung agierte, die wiederum zur von Volmer betriebenen Synergie GmbH gehörte. In dem Artikel wird insinuiert, Beck habe Volmer wegen dieser weitgehend unbekannten Verbindung in den letzten Wochen in auffälliger Weise unterstützt.


Gegenüber SPIEGEL ONLINE verwahrte sich Volker Beck gegen diese Behauptung: "Als Parlamentarischer Geschäftsführer gehört es zu meinen ureigensten Aufgaben, mich vor unsere Abgeordneten zu stellen, solange diese sich an die geltenden Verhaltensregeln halten."

Über die Verbindung zwischen der schwulen Unternehmensberatung "antinous" und der Synthesis GmbH, an der Volmer beteiligt ist, wollte Beck sich "in Unkenntnis der genauen rechtlichen Konstruktion" nicht weiter äußern. "An meiner Beziehung zu 'antinous' ist nichts verschachtelt oder unübersichtlich", betonte er jedoch. Auf der Homepage der Unternehmsberatung heißt es derweil ebenfalls wenig verschachtelt: "die schwule Unternehmensberatung antinous ist eine selbständige Geschäftseinheit der Synergie Gmbh".


Beck wies unterdessen darauf hin, dass er sein Engagement bei "antinous" bereits zum Jahreswechsel aufgegeben habe. Die Beiratsmitgliedschaft sei zudem beim Bundestagspräsidenten angegeben und im amtlichen Handbuch des Bundestages veröffentlicht worden. Er sei ohnehin nur bei der Gründungsveranstaltung von "antinous" im Jahr 2001 in Erscheinung getreten, als er eine der Reden hielt. Danach, so Beck, habe er nie wieder an einem Treffen teilgenommen: "Der Beirat tagte meines Wissens seitdem überhaupt nicht". Burkhard Hoffmeister, ebenfalls Beiratsmitglied von "antinous" und zugleich Geschäftspartner Ludger Volmers, bestätigte dies gegenüber SPIEGEL ONLINE.


MfG
kiiwii  

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