Der Antizykliker-Thread
Ich werde heute abend posten, ob mein HS das genauso sieht oder nicht. Im Moment noch nicht...
Bei Gold hatte das HS den richtigen Riecher; zur Stunde ist der Uptrend verletzt, d.h. es könnte heute noch zur Sache gehen.
nice we
Zur Stunde (Dax 4222) kommt daher short für mich nicht in Frage. Weiter abwarten, denn auch trendtechnisch ist die Hausse voll intakt. Trotzdem sind die Tage der Rally gezählt, denn in diesem Tempo kann es nicht weitergehen.
Verfrühte Frühlingsgefühle
An den Finanzmärkten zeigen derzeit nicht nur die Notierungen, sondern auch die Stimmungen heftige und abrupte Schwankungen. Wurde vor kurzem fast nur noch schwarzgesehen, stellen sich bei den Marktteilnehmern vor dem Ende des ersten Quartals auf einmal Frühlingsgefühle ein. Schwer zu erklären ist diese Entwicklung allerdings nicht. Es gibt nun einmal kein besseres Argument für Aktien als steigende Kurse. Die wichtigsten amerikanischen Indizes und der japanische Nikkei haben seit ihren Tiefs von Anfang März um mehr als 20 % zugelegt. Damit erfüllen sie eine allgemein anerkannte Definition für einen Bullenmarkt. Der S & P 500 verzeichnet sogar seine stärkste monatliche Entwicklung seit 1991.
Die zuversichtlichere Stimmung ist auch in anderen Marktsegmenten spürbar. So haben beispielsweise zuvor extrem stark gedrückte Emerging-Markets-Währungen wie der südkoreanische Won kräftige Kurssteigerungen gegenüber dem Dollar erzielt. Am Credit-Markt haben sich die Prämien für die Versicherung gegen Schuldnerausfälle erheblich reduziert. Bemerkenswert ist auch die Entwicklung des VDax, der die vom Terminmarkt erwartete Schwankungsbreite des Dax misst und eine Art Indikator für die "Angst" der Marktteilnehmer ist. Er hat unterhalb von 38 Zählern jetzt den niedrigsten Stand seit dem 23. Dezember 2008 erreicht. Einen maßgeblichen Anteil an dem Kursaufschwung haben die deutlich nachlassenden Sorgen um das Bankensystem. Zuversichtliche Aussagen der Citigroup zur Geschäftsentwicklung und mehr noch die von US-Finanzminister Timothy Geithner nun endlich vorgelegten Pläne zum Aufkauf fauler Assets haben Bankenaktien zu einem spektakulären Kursfeuerwerk verholfen. Sicherlich haben nach den vorangegangenen brutalen Kurseinbrüchen Eindeckungen wesentlich zu der Banken-Hausse beigetragen, was die Bewegung teilweise relativiert. Es bleibt aber die Tatsache, dass mit dem Geithner-Plan ein erheblicher Unsicherheitsfaktor, der in den Wochen zuvor belastet hatte, nun aus dem Markt genommen worden ist.
Es besteht daher durchaus die Aussicht, dass sich die Rally noch eine Weile fortsetzen und nicht wieder so schnell verpuffen wird. Zumal es noch mehr Faktoren gibt, die die Kurse weiter nach oben treiben könnten. Die Investoren schwimmen in Liquidität und sind teilweise extrem unterinvestiert. So lag die Aktienquote der deutschen Lebensversicherer Ende 2008 nur noch bei 4,5 % nach 8,5 % ein Jahr zuvor. Gleichzeitig entsteht durch den starken Kursanstieg Performance-Druck bei den Marktteilnehmern, die den ersten Teil der Rally verpasst haben. Ferner ist wahrscheinlich, dass die Anleger zunehmend darauf wetten werden, dass die weltweiten Konjunkturpakete und monetären Stützungsmaßnahmen greifen werden. Sie wissen, dass der Aktienmarkt erfahrungsgemäß mehrere Monate vor der Realwirtschaft die Wende schafft.
Allerdings sollten die Investoren noch Vorsicht walten lassen. Nach wie vor überwiegt das Risiko, dass der Aktienmarkt weitere heftige Rückschläge erleiden wird, bei weitem die Chance, dass tatsächlich schon die Wende zum Besseren eingeleitet ist. Auch wenn die Marktteilnehmer auf sehr schlechte Nachrichten seitens der Konjunkturdaten und der Ergebnisentwicklung der Unternehmen eingestellt und somit nicht sonderlich überrascht sein dürften, wenn die Quartalsberichtssaison grottenschlecht ausfällt, steht die Aufwärtsbewegung an den Aktienmärkten auf tönernen Füßen. Für eine Fortsetzung der Kurssteigerungen in dem Tempo der zurückliegenden Wochen ist das Umfeld einfach nicht geeignet. Die Weltwirtschaft erlebt derzeit den stärksten Einbruch seit dem Krieg. Von einzelnen positiven Überraschungen abgesehen, zeigen die aktuellen Daten nach wie vor einen heftigen Absturz der wirtschaftlichen Aktivität an. So hat beispielsweise Japan zuletzt eine Halbierung seiner Ausfuhren gemeldet. Der Tankan-Stimmungsindikator ist auf das tiefste Niveau seit 30 Jahren abgestürzt. Es ist zwar keineswegs eine abwegige Annahme, dass die Weltwirtschaft mit Hilfe der massiven Stützungsmaßnahmen im zweiten Halbjahr bzw. gegen Ende des laufenden Turnus wieder Tritt fassen wird. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass dies derzeit nicht mehr ist als ein Hoffnungswert.
Es besteht daher ein hohes Risiko, dass die wirtschaftlichen Daten die Aktienmärkte wieder belasten werden. Zudem sind trotz aller Erleichterung über die endlich erfolgte Bekanntgabe der Pläne Geithners für die Banken deren Probleme noch lange nicht gelöst. Vielmehr kommen auf die Finanzbranche noch weitere Belastungen zu. So werden die Folgen der tiefen Rezession in Form deutlich zunehmender Schuldnerausfälle erst mit Verzögerung in den Bilanzen sichtbar werden. Außerdem drohen noch weitere Schäden bei den Konsumentenkrediten, so zum Beispiel den Kreditkartenschulden. Investoren müssen einkalkulieren, dass der richtige Zeitpunkt für den Einstieg in den Aktienmarkt möglicherweise noch nicht gekommen ist. Es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sich die Frühlingsgefühle am Aktienmarkt als verfrüht erweisen werden.
http://www.boersen-zeitung.de/index.php?li=300&artsubm=ma
Charttechnisch gesehen erscheint der Intermediate-Term-Trend weiterhin bullish, ein evtl. Rücksetzer des SPX in den Bereich der 760er-Punkte-Range triggert möglicherweise ein erneutes Buy-Signal.
So wären nach einer Konsolidierung weitere Kurssteigerungen sehr wahrscheinlich, zumal mit jedem Prozentpunkt, den der DAX und die anderen Indizes dann an verlorenem Terrain zurückgewinnen, der Performance-Druck auf viele, derzeit noch unterinvestierte Institutionelle enorm anwachsen dürfte.
Ronald Gehrt kommentierte diesen Fakt in seinem letzten Artikel (Post #5657) recht gut, als er ausführte, dass, falls die Einschätzungen der Fondmanager zu nun umgehend wieder fallenden Kursen fehlgeht und sie dann in ihren Fonds einen zu hohen Barbestand haben, auch nach der bisherigen Rallye die weiter anziehende Kurse an ihnen vorbeilaufen. Und mit jedem Prozent, das die Indizes jetzt noch aufsatteln könnten, steigt die Zahl derer, die nicht wirklich handeln wollen, aber wegen Unterinvestition oder Verlusten in Shortpositionen handeln müssen.
Es bleibt dementsprechend interessant.
Be prepared!
Charttechnisch füge ich den Chart bei, die unterstreichen, weshalb ich vom Eintreffen deiner Kurseinschätzung überzeugt bin.
Carl Swenlin stützt in seiner aktuellen Analyse ein gutes Stück weit die in Post #5759 getätigten Annahmen. Gemäß seiner Indikatoren sehen wir nach einer nicht allzu langen Korrektur die zweite Hälfte der Bear-Market-Rally, Swenlin hält als Upside-Target die 1000 Punkte im SPX für durchaus möglich.
Bear Market Rally
At the end of last week the market had made impressive progress through a strong zone of resistance, but it had become extremely overbought on a short-term basis. My conclusion was that we should at least get a short-term correction, since we are in a bear market. Instead, short-term indicators backed off while the market continued higher. This is bullish behavior -- the kind of thing you will see time after time in a bull market. That does not mean we are now in a bull market, but it does imply that the current price advance (now about +25%) may not be over. During bear market rallies, the market can persist in positive behavior, so that many people think a new bull market has begun. But eventually, the bear reasserts and the down trend resumes.
On the chart we can see that there is a short-term line of resistance just above current price levels. Even if the rally is destined to continue, it is likely that we will experience a short-term pull-back as the market prepares to break through the resistance.
I don't mention nominal cycles much any more because they can muddy the water, but based upon my cycle count, a 20-Week Cycle low is due in a week or so. A possible scenario is that, after a short correction/retest, a new 20-Week Cycle could launch the second half of the current rally. My upside target would be about 1,000 on the S&P 500.
Our mechanical Thrust/Trend Model (T/TM) for the S&P 500 switched to a buy signal on 3/17/2009, and virtually all index and sectors we track have also switched to buy signals. All these new T/TM buy signals are in short-term mode at this time. They were triggered when the Price Momentum Oscillator (PMO) and Percent Buy Index (PBI) crossed up through their moving averages. We are now waiting for the 20-EMA to cross up through the 50-EMA, which will confirm the short-term signal and make whipsaw less likely.
Bottom Line: The market recovered from a severe breakdown in prices, something I did not think it could do. This is evidence that possibly a new bullish phase has begun, but, in my opinion, it is a bull phase of an ongoing secular bear market. The rally can be played on a short-term basis, with the idea that we are riding a bear, not a bull.
http://www.decisionpoint.com/ChartSpotliteFiles/090327_rally.html
28.03.2009, 10:00 Uhr von Ralf Drescher
Der Dax stürzt wieder auf Rekordniveau ab, befürchten Pessimisten. Doch einige Technische Analysten sehen das anders: Ihrer Meinung nach sprechen viele Faktoren dafür, dass es mit der Bodenbildung diesmal klappt. Ein Hoffnungsschimmer für die Anleger.
http://www.handelsblatt.com/finanzen/...ax-sucht-seinen-boden;2216844
Sicher, es ist eine intellektuell ansprechende Tätigkeit, Kursziele der Rally zu erraten. Aber mehr als Raten wird es eben nicht sein.
Immer dran denken: Ein Bärenmarkt dieses Ausmaßes wird zwar nicht selten mit V-Formationen beendet (siehe 70er und 30er; der berühmte Doppelboden kommt fast nie vor), aber das Kurspotenzial bleibt danach zunächst begrenzt. Das Jahr 2009 wird daher noch mindestens im Zeichen der Baisse stehen, erst danach lichtet sich der Nebel wohl etwas.
Die Situation mit 1987 zu vergleichen ist fahrlässig, denn damals war der Crash systemintern. Er hatte - Ausnahme Japan - kaum Auswirkungen auf die Realwirtschaft. Das ist heute komplett anders und viel schlimmer.
Halte mich eher an Faktoren wie den Ifo-Geschäftsklimaindex oder GfK-Kosumklima. Beide ermutigen.
momentan sind wir nach meiner zählung beim dax in der c-Welle der 4 Korrektur in der 5 Abwärtswelle, mit touchdown(up) am 61TR (4272) am 27.3.09.
nun schauen wir mal nächste woche ob' stimmt.
P.S. die Pitchfork wurde übrigens am 9.3. gesetzt.
Für so was gibt es einen anderen Thread (von einer berühmten hier gesperrten Person):
http://www.ariva.de/Weich_aber_bloed__t359424?pnr=5210347#jump5210347
Der Name der Datei verrät ihre zweifelhafte Herkunft:
Was das Ziel der Rally anbelangt: Eine grobe Durchsicht meiner amerikanischen Quellen lieferte durch die Bank Mißtrauen gegenüber dem Upmove, meist bereits seit Mitte März. Der Markt scherte sich nicht drum, sondern stieg. Das zeigt ME, dass wir es jetzt mit der ersten ernstzunehmenden Gegenwehr in dieser Baisse zu tun haben; dh das Frühjahr kann sehr grün werden. Offensichtlich stehen viele an der Seitenlinie oder sind gar netto short. Das Sentiment zeigt eine "Mauer der Skepsis" - was eine hervorragende Voraussetzung für weiter steigende Kurse ist.
Taktisch werde ich das tun, was mein HS anzeigt: Eine kleine Korrektur steht unmittelbar bevor. Diese werde ich shorten, auch wenn dieser Short vermutlich keinen Gewinn bringen wird. Dafür wird der anschließende Tageslong umso mehr abwerfen. Der Wochenlong bleibt drin, da mit einer Fortsetzung der Rally zu rechnen ist, zumindest besteht daran zur Zeit noch keinerlei Zweifel.
mfg
Kalle
Wenn Mike OS einen EW Chart reinstellt ist das genauso diskussionswürdig, wie die ganzen fundamentalen Ergüsse von splints berühmter hier (zum Glück) gesperrter Person.
Jeder hat verschiedene Ansätze und Zeithorizonte, wichtig ist was am Schluss dabei herauskommt.
Würde jedem raten auf den guten alten Udo zu hören....