Der Antizykliker-Thread
Nach einem Impuls folgt eine Korrektur. Die trade ich
@dreiklang: sieht gut aus. Wann genau generierst du nach bessart den Einstieg, wann den Ausstieg? > 80 = Einstieg oder > 20? Oder ist 50 die magische Grenze für Dich?
PS: MM: Ich sehe keinen Vorteil deines Indikators gegenüber dem Bressert alleine. Im Gegenteil: Dein Indikator schwankt deutlich stärker! Nach dem KISS-Prinzip stellt sich also die Frage: Warum nicht den Bressert alleine bzw. ergänzt mit einem Trendfolger (wegen 2007) nehmen?
@Nomos: Schau dir Dreiklangs Indikator an: Bedarf noch der Optimierung, aber siehst du da lange Drawdown-Phasen? Ich nicht! Und hättest du exakt die Spitzen mit dem Bauch traden können? Ich nicht! Wer ist also überlegen? Mensch oder Maschine?
Anders ausgedrückt: Wo "weekly" draufsteht, muss auch weekly drin sein.
D.h. in den Handel wird entweder am Ende der Woche eingestiegen. Oder man berechnet Einstiegskurse (enter stop oder limit) , die dann nicht nur intraday, sondern grundsätzlich "intraminute" ausgeführt werden.
Genau das hat dir bei meinem vorher vorgestellten Konzept nicht gefallen. Da wurde jeden Tag die Handelssituation neu berechnet und entsprechende Einstiegskurse an das Handelssystem übermittelt.
Wenn ich dich richtig verstanden habe, nutzt du grundsätzlich den Bressert mit täglicher Berechnung und lässt noch einen Bresssert im weekly mitlaufen.
Wenn du nun beide Perioden tradest, dann kannst du dich ja unterschiedlich - z.B im daily lang und im weekly kurz positionieren. Im weekly hast du aber wieder EOW-trading.
Es sei denn, du würdest den Bressert mit auf Wochenbasis zusammengefassten Kerzen auf Tagesbasis neu berechnen. Grundsätzlich machbar ist das, aber mit tradesignal lassen sich solche Feinheiten nicht einfach mal in den Eigenschaftsleisten einstellen.
Mein Wochenbressert hat praktisch 100% Trefferquote, dh man könnte zB im Uptrend die Shortsignale des Tagesbressert ausblenden, da die meist nur +-0 Gewinn bringen. Hab ich mal getestet. Das Problem: Wenn der Trend dreht, merkt es der Tagesbressert sehr früh, der Wochenbressert natürlich später. Damit verpasst du im Swing eine extrem lukrative, antizyklische Tradingmöglichkeit (es ist meist sogar die beste überhaupt).
Also: Wenn du beide Zeitebenen tradest (evtl. könntest du sogar noch die Monatsebene traden) führt kein Weg dran vorbei, dass du ab und zu unterschiedlich positioniert bist. Das Problem ließe sihc aber mit unterschiedlichen Posi-größen lösen, was ich auch tue.
Also nicht stänkern. Besser machen! Wir versuchen hier, eine antizyklische Strategie in einem schwierigen Markt umzusetzen und arbeiten daran, das hinzubekommen. Das finde ich allemal spannender und vor allem unterhaltsamer, als ständig über den angeblichen Zusammenbruch der Weltwirtschaft zu fabulieren.
Alle Reeder stehen still
Der internationale Seehandel war einer der großen Gewinner der Globalisierung. Mit Zuwachsraten von bis zu 20% im Jahr konnte dieser Sektor wie kaum ein anderer von den Entwicklungen profitieren, die den Welthandel nach vorne trieben – das Wachstum Chinas, das Handelsgefälle zwischen den USA und dem Rest der Welt, und die Verlagerung von Fertigungskapazitäten in Niedriglohnländer. 90% des Welthandels werden über die Schifffahrt abgewickelt. Es erscheint nur natürlich, dass der internationale Seehandel auch zu den Branchen zählt, der durch die stockende Weltkonjunktur nun gelähmt ist. Auch wenn die aktuellen Handelszahlen für dieses Jahr „nur“ einen Rückgang von rund zwei Prozent gegenüber dem Rekordjahr 2008 prognostizieren, so trifft diese Entwicklung den Seehandel an einem wunden Punkt.
….sind aber die Frachtraten für Container im freien Fall, weil durch den Konjunktureinbruch immer weniger Waren über die Weltmeere transportiert werden. Vor allem europäische Reeder haben – angefeuert durch kreative Steuerabschreibungsmodelle für Besserverdiener – voll und ganz auf Gigantismus und endloses Wachstum gesetzt. Wenn die Weltkonjunktur nicht schnell wieder an Fahrt gewinnt, droht Teilen der Branche der wirtschaftliche Ruin. Noch schlimmer trifft es allerdings die Werften und deren Zulieferer – auf absehbare Zeit hin wird niemand mehr ein Frachtschiff oder einen Tanker ordern, da der Markt bereits jetzt an Überkapazitäten zu ersticken droht. Für Norddeutschland könnte dies dramatische Folgen haben. Hier sind mehr Arbeitsplätze akut gefährdet als beim Automobilbauer Opel….
….Musste man im Juni 2008 noch 233.988 US$ bezahlen, wenn man ein Capesize-Schiff, dies sind Ozeanriesen, die zu groß sind, um durch den Suez-Kanal zu fahren, für einen Tag chartern wollte, so bezahlte man Anfang Dezember 2008 nur noch 2.316 US$. Dies entspricht dem Mietpreis für einen Ferrari 355, nur dass man für ein Auto nicht mindestens 20 Mann Besatzung mitbezahlt. Ein Schiff dieser Größenordnung verursacht dem Besitzer rund 19.000 US$ Kosten pro Tag – die Charterpreise im Dezember waren also ruinös…..
….Gilt der BDI als Frühindikator für konjunkturelle Entwicklungen, so ist der Harpex (Harper Petersen Charterraten Index), der die Frachtpreise für Container misst, ein Indikator für den gegenwärtigen Zustand des Warenhandels. Anders als der BDI brach der Harpex auf dem bisherigen Höhepunkt der Finanzkrise im letzten Sommer nicht ein, sondern gab bis heute kontinuierlich nach – eine Trendwende ist nicht in Sicht. Im Schnitt kann ein Reeder gerade einmal ein Drittel des Frachtpreises vom letzten Sommer verlangen. Am schlimmsten ist die Frachtroute von Asien nach Europa betroffen. Dort kostet der Transport eines Containers auf dem Spotmarkt teilweise nur noch 250 US$ - normal sind 2.500 US$. Das reicht noch nicht einmal, um die Kosten zu decken. Aber ehe ein Containerschiff ganz stillgelegt wird, akzeptieren einige Reeder lieber diese desaströsen Preise, da so zumindest die Fixkosten zum Teil refinanziert werden können….
….Da die Werften verständlicherweise kein Interesse an einer Stornierung der Aufträge haben, werden viele neue Schiffe aufgrund der nicht vorhandenen Endfinanzierung keinen Abnehmer mehr finden und so von den Banken, die als Finanzpartner bei diesen Geschäften mitgemacht haben, übernommen werden müssen. Ein Containerschiff, das heute vom Stapel läuft, kann allerdings auf dem freien Markt kaum verkauft werden. Ein Standardschiff mit einer Ladekapazität von 1.700 Standardcontainern, das im letzten Jahr noch 35 bis 40 Mio. Euro gekostet hat, ist heute gerade noch die Hälfte wert.
Was machen die Banken also mit diesen Schiffen? Als weltgrößter Schiffsfinanzier ist die landeseigene HSH Nordbank mit einem Schiffsfinanzierungsportfolio von rund 27 Mrd. Euro im Geschäft. Wenn man den Wert der Schiffe nur um 20% abwertet, was angesichts der Krise sogar sehr konservativ ist, stünde der Bank ein Verlust von fast 6 Mrd. Euro ins Haus. Erst gestern warnte die BaFin vor einem bevorstehenden Kollaps der HSH Nordbank, wenn der Staat nicht die Eigenkapitalquote erhöht. Mit den zu erwartenden künftigen Abschreibungen aus Schiffsfinanzierungen entsteht so dem Steuerzahler das nächste Milliardengrab….
Komplett einsehbar unter
http://www.spiegelfechter.com/wordpress/504/alle-reeder-stehen-still
wieder am Steigen war...Koenntest Du eventuell den Chart mal reinstellen...
vielleicht war der auch nur ne Baerenmarktrallye..???
Du musst Dich einfach mal in die Lage eines typischen Lesers Deines Threads reinversetzen, der ursprünglich mit der Möhre "Antizyklik" geködert wurde. Der typische Leser hat kein eigenes HS. Er liest nun also bei Dir, dass Dein - offenbar noch nicht ausgereiftes - HS "long geht". Diese Empfehlungen sind für andere Leute nicht analytisch nachvollziehbar, da sie die Geheimnisse Deiner Parameter nicht kennen - und ohnehin bezweifelt werden kann, dass aus deren Kenntnis nennenswerter Erkenntnisgewinn zu ziehen ist (siehe: niedrige Erfolgsquote professioneller HS).
Stimmen die Prognosen nicht, dann teilst Du lapidar mit, dass Du die Parameter Deines HS (aka "Black Box") nun noch besser einstellen willst, um in Zukunft die Trefferquote zu erhöhen. Stimmen die Prognosen, meldest Du dies als Erfolg.
Für Außenstehende ist das wie ein Roulette-Spiel, bei dem man blind irgendwelche Chips auf den Spieltisch wirft. Antizyklisches Investment bedarf mMn zwingend des urteilenden menschlichen Verstands, weil nur dadurch rational überprüfbare (und im Nachhinein falsifizierbare) Erwartungen formuliert werden können. Wie soll z. B. ein HS entscheiden, ob TUI, die HRE oder Thyssen - oder auch große Indizes wie DAX und SPX - für die nächsten Monate/Jahre ein Flop oder ein vielversprechender Turnaround zu werden versprechen? Aus den Charts - auch vergangenen - lässt sich das nicht ablesen, auch nicht aus kunstvollen statistischen Parametern, die aller nur die Vergangenheit spiegeln.
Objektiv überprüfbare rationale Kriterien haben in einem öffentlichen Forum den Vorteil, nachvollziehbar, diskutierbar und widerlegbar zu sein, während die Schraubereien an einem HS für Außenstehende lediglich als Flickschustereien an einer mysteriösen "Black Box" wahrzunehmen sind.
Nur meine Meinung. Damit lass ich es als Denkanstoß für dieses WE gut sein. Will damit keinen "Streit", sondern nur mal die mMn nötige Kritik äußern.
sondern schaue mehr auf fundamentale Entwicklungen. Durch das Programm der FED massiv Geld in den Markt zu pumpen werden Aktien wieder interessanter. Es ist sehr viel Geld an der Sideline. Am Montag will das Treasury Departement einen neuen Dreiwegeplan zur BadBank vorstellen:
http://www.ariva.de/..._Dreiwege_Plan_t283343?pnr=5594205#jump5594205
Ich bin weder short noch long. Sehe aber eher Möglichkeiten auf der Longseite. Eine Bärenmarktralley kann durchaus mehrere Hundert oder auch Tausend Punkte im DAX bringen. Die Psychologie des Menschen sagt nach schlecht kommt gut. Es sei denn es handelt sich um Daueroptimisten oder Dauerpessimisten.
Im Bärenthread haben sich derweil einige Teilnehmer auf konspirative Obama Theorien verlagert. Hiervon halte ich persönlich nichts:
http://www.ariva.de/Obama_Bashing_t283343?pnr=5595145#jump5595145
Ich wünsche euch einen schönen Sonntag und finde eure Diskussion hier bereichernd.
Permanent
Quelle:
http://www.harperpetersen.com/harpex/harpexVP.do
Vielleicht trägt diese Rally ja noch bis zum Sommer, who knows, aber dann dürfte es wieder bergab gehen. Wir haben mMn den Boden am Aktienmarkt noch nicht gesehen und ein Fall unter das bisherige Dax-Tief von 3600 Punkten ist als durchaus möglich anzusehen..
Die realwirtschaftliche Situation bei uns hierzulande ist be….scheiden, denn auch aus Gesprächen mit vielen Mitmenschen weiß ich, dass die Auftragseingänge in vielen Firmen, in denen diese Menschen tätig sind, dramatisch eingebrochen sind.
Die stark rückläufigen Exporte und die schlechten Auftragseingänge der deutschen Industrie sind erst teilweise in den Kursen berücksichtigt. Die Bewertung gerade von Industrietiteln am Aktienmarkt spiegelt noch nicht die ernüchternde Entwicklung in der Realwirtschaft. Wir haben die möglicherweise schlimmste Rezession in der Geschichte der Bundesrepublik vor uns.
Falls die expansive Fiskal- und Geldpolitik wirken sollte, könnte es, und die Betonung liegt auf könnte, es 2010 besser werden. Für antizyklische Long-Invests ist es daher mMn noch zu früh, ich agiere und trade short/long in recht kurzfristigen Zeitfenstern, um hier Chancen wahrzuhehmen.
Und ja: Ihr könnt mein HS am Erfolg messen, denn das tue ich auch. Wer den Thread seit Oktober mitverfolgt hat, weiß, dass es ein schwieriger Weg für mich war und der Weg ist sicher nicht am Ende. Ich geh aber anders als du, AL, NICHT davon aus, dass irgendjemand hier meine Signale nachtradet. Meine Postings sollen vielmehr Anregung sein, auch mal antizyklisch zu denken und vielleicht wie Dreiklang sich mal auf den Hosenboden zu setzen und an sich zu arbeiten statt nur im Bärenthread und der Mainstream-Presse Vorgekautes nachzukauen. Wer seine Hausaufgaben nicht macht wird auch an der Börse keinen Erfolg haben.
Daher nochmal die mittelfristigen Prognosen aus dem Weekly, zur Überprüfung in ein paar Wochen:
1) Dax -> Frühjahrsrally bzw. mindestens seitwärts (vgl. Mai 2008) bis ca. Mai
2) Gold -> Fake-Rally, weiter down, bestenfalls seitwärts
3) EUR/USD -> weiter up
4) Bund -> weiter seitwärts/up
Seitwärts-Prognosen deshalb, weil mein HS nichts über die Stärke eines Trends aussagt, sondern nur dass ein Swing stattfand.
nopanic, bei Gold hat mich die Genialität des HS schier von den Socken gehauen: Im Daily war das HS seit 11.3. Long (907). Am 18.3. sackte Gold 2 Stunden vor Closing auf 882 ab und das HS war schon wieder auf Short, da kam die FED und Gold zog tierisch an. Am EOD wurde dann Long bekräftigt, jetzt steht es bei 950. Nennt es Glück oder was auch immer. Das zeigt mal wieder: EOD ist erst am Ende des Tages und nicht vorher.
Mein Fazit bis jetzt: Ich benutze kein Handelssystem, ich gründe meine Tradingentscheidungen auf eine große Anzahl von Indikatoren und treffe dann - auch intuitionsbasierte - Entscheidungen. Ich halte es für einen großen Fehler, sich der menschlichen Intuition zu berauben. Was macht denn einen großen Trader mit 10, 20, 30 Jahren aus? Doch nicht sein Handelssystem. Es ist - meine Meinung - seine Erfahrung, sein Wissen, seine Intuition, sein Bauchgefühl. Das Bauchgefühl eines duch alle möglichen Höhen und Tiefen gegangenen Traders ist nämlich etwas völlig anderes als das Bauchgefühl eines Anfängers. Ehrlich, traden ohne die professionelle Schulung meiner Intuition fände ich langweilig. Ich weiß, man kann damit sehr erfolgreich sein und viele propagieren das auch. Nur ist es nicht mein Weg.
Wirklich unumgänglich sind für mich nur Geld- und Risikomanagement, da bin ich hart.
Große Trader mit 10 oder 20 Jahren sind ja wohl doch SEHR selten.
"Keine Volumendaten, keine Neue Hochs/neue Tiefs - Daten, keine Sentiment-Daten (sowohl hart als auch weich), keine COT-Daten." -> Das ist falsch, denn der Chart enthält alle diese Daten in versteckter Form. Hohes Volumen macht sich i.A. durch lange Kerzen, das Sentiment durch die Geschwingkeit eines Trends usw. bemerkbar.
Momentan sitzen die Marktteilnehmer auf riesigen Cash - Positionen, wenn diese akqueriert werden kann es schnell, sehr schnell gehen. Daher könnte man in erwägung ziehen gestaffelt via Aktien in die Märkte einzusteigen. Allerdings sollte man darauf bedacht sein, dass aus diesen Käufen keine Langzeitinvestments werden. Bei dieser Methode jedoch sehr schwer durchzuführen, sofern die Ralley ausbleibt :0 !
1. In den letzten 20 Jahren war der Pessimismus der US-Privatanleger bezüglich Aktien nie größer. 70% sind bearish eingestellt. Quelle: Helaba.
2. Anfang März wurden die Indizes weltweit bei sehr hohen Umsätzen massiv gedrückt. In den ersten 12 Monaten einer Erholungsphase beträgt der Helaba zufolge der Kursgewinn im Durchschnitt 40 %.
3. Der hier vielzitierte BDI ist Anfang Januar erstmals gestiegen.
4. Der Lagerabbau in Europa befindet sich auf den Niveaus der Wendepunkte früherer Lagerzyklen. Quelle: Unicredit.