@ecki / GPC
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Salt Lake City (aktiencheck.de AG) - Die amerikanische Myriad Genetics Inc. (ISIN US62855J1043 / WKN 897518) veröffentlichte am Montag enttäuschende Studienergebnisse für ein Mittel zur Behandlung von Prostatakrebs.
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Wie der Konzern erklärte, wurden die gesetzten Erwartungen im Rahmen einer Phase-II-Studie für den Wirkstoff MPC-7869 zur Behandlung von Prostatakrebs nicht erreicht. Im Rahmen der Versuchsreihe, an der insgesamt 246 Probanten mit fortgeschrittenem Prostatakrebs teilgenommen hatten, wurden die Wirksamkeit von MPC-7869 hinsichtlich der Verlangsamung des Krankheitsverlaufs sowie der Entwicklung der prostata-spezifischen Antigene untersucht. Dabei wurden in keinem der untersuchten Felder Ergebnisse mit statistischer Signifikanz erzielt, teilte der Konzern weiter mit.
Myriad Genetics wird daher die Weiterentwicklung dieses Wirkstoffs zur nicht weiterverfolgen und sich auf die Entwicklung von Wirkstoffen zur Behandlung von Alzheimer konzentrieren, hieß es weiter.
Die Aktie von Myriad Genetics notierte zuletzt bei 31,56 Dollar. (08.01.2007/ac/n/a)
Quelle: Finanzen.net / Aktiencheck.de AG
© Aktiencheck.de AG"
Dann wären die anvisierten 23/25 € wirklich nur eine Zwischenstation!
Credit Suisse - GPC Biotech neues Kursziel |
11:59 08.01.07 |
Zürich (aktiencheck.de AG) - Die Analysten der Credit Suisse stufen die Aktie von GPC Biotech (ISIN DE0005851505/ WKN 585150) unverändert mit "outperform" ein. Das Kursziel werde von 19,50 auf 25 EUR heraufgesetzt. GPC Biotech stehe kurz davor in den exklusiven Club der europäischen Biotech-Unternehmen aufzusteigen, die in den kommenden zwölf Monaten wahrscheinlich eine Produkteinführung durchführen würden. Die Analysten würden das Potenzial von Satraplatin vom Markt als unterschätzt ansehen. Den Spitzenumsatz sehe man nach 575 Mio. USD nun bei 680 Mio. USD. Vor diesem Hintergrund bleiben die Analysten der Credit Suisse bei ihrer Einschätzung "outperform" für die Aktie von GPC Biotech. (08.01.2007/ac/a/t) Quelle: aktiencheck.de |
Was sind die eigentlichen Hoffnungsträger? Oder geht das Weiterleben nur über Zukäufe ab? Wie sieht die Chance der derzeitigen Pipeline aus?
Ich finde, ich habe ein bischen viel gefragt, aber wer nicht fragt bleibt dumm! o.K?
Es lassen sich keine Durchschnittskurse oberhalb des aktuellen mehr finden. In keinem Zeitfenster.
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Für Ästheten.
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GPC ist und bleibt weit überkauft. Eine typische Situation bei Ausbrüchen. Solange es läuft, ok.
Und die Analos mit Kursziel 23 werden auch anheben, wenn es so weit ist.
Ob noch ein rebound Richtung 17 kommt? Charttechnisch gut möglich, aber keinesfalls zwingend. Immerhin sind jetzt aber viele investiert, die bereits ein ansehnliches plus haben. Sollte GPC irgendwann korrigieren, dann werden viele ihre Gewinne sichern wollen.
Das ist vergleichbar mit einem Breitbandantibiotikum, wo der erste Streifen des Bandes überprüft wurde. Und GPC hat diese Indikation gewählt, weil die Zulassungsschwelle am geringsten erschien.
GPC wird jetzt noch P3 Phasen in mehreren anderen Indikationen durchführen müssen. Die Umsätze und vor allem die Gewinne aus Zulassung werden 2008 zum Großteil in diese Studien fliessen. Immerhin geht es darum, ob man mit GPC 500 mio€ Umsatz machen kann, oder durch weitere Anwendungsgebiete eine Milliarde oder auch 2 bis 3.
Also hat das GPC-Forscherteam genügend in der Klinik zu tun.
Was daran aber etwas gefährlich ist: Es ist immer nur Satraplatin und irgendwann läuft das Patent aus. Also braucht GPC auch andere Präparate. Am weitesten ist 1 D09C3, der Morphosys-Antikörper. Der befindet sich in der Phase 1 und mit guter Aussicht ab 2. HJ 2007 eine P2 zu starten. Trotzdem ist das noch eine ziemlich unsichere Sache. Man kann wahrscheinlich noch nicht mit mehr als 20 oder 30% Zulassungswahrscheinlichkeit rechnen, und das noch 4-5 Jahre hin. Der Rest bei GPC ist Präklinik und braucht also noch länger, bis es zu Umsätzen kommen kann.
Damit ist für GPC die Einlizenzierung fortgeschrittener Medikamente eine Option. Allerdings: Die Preise für aussichtsreiche und umsatzträchtige P2-Medikamente sind extrem angezogen, die Pharmas haben reihenweise Lücken und Bedarf an Ersatzpräparaten und GPC müsste dann im Bieterwettstreit gegen die Pharmas antreten.
Auch zum Beispiel Bayer Schering Pharma hat angekündigt die eigene Forschung zu straffen und fortgeschrittene Präparate einkaufen zu wollen.
Die Story bleibt spannend, aber GPC hat hinter Satra schon ein gewisses Loch.
Aber wozu trübsal blasen? Bei Satra muss die nächsten 3 bis 5 Jahre massiv aufgebaut werden, das bringt noch viel Umsatz und ordentliche Kursschübe.
Das hat jetzt seinen Preis.
Medarex hat eine viel breitere Pipeline, also Risikostreuung, und keines der P3-Präparate hat bisher die Zulassungsstudien abgeschlossen. Das erste soll im 2.HJ 07 fertig werden, wenn ich das richtig weiß. Das bedeutet dann Antrag gegen Jahresende oder Anfang 2008 und erste Umsätze, wenn alles klappt ab 2. HJ 2008.
Und Medx wird damit wahrscheinlich noch nicht den BE schaffen, weil sie eben so viel in der Pipe haben.
Entsprechend dürfte Medx aktuell 4 oder 5 mal so viel kosten wie GPC.....
Sind beides keine schlechten, neben MOR. ;-)
Kennt noch jemand Kraftwerk, den Vorläufer der NDW?
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Neulich hatte ich ja das Nach-IPO-Tief bei 23 als erste Spaßbremse im Ausbruch anvisiert. Obs so kommt?
sowas gutes wird ja heutzutage gar nicht mehr hergestellt....
aber danke für die Erinnerung, muß ich unbedingt mal wieder rein hören.
Greets, Nussriegel
GPC Biotech will 2007 weitere Studien mit "Satraplatin" starten
DÜSSELDORF (Dow Jones)--Die GPC Biotech AG will 2007 weitere Studien mit dem
Krebsmedikament "Satraplatin" starten. Insgesamt wird das Mittel derzeit in rund
zehn klinischen Studien gegen eine Reihe von Tumoren geprüft. Der
Vorstandsvorsitzende des Martinsrieder Biotechnologie-Unternehmens, Bernd
Seizinger, sagte im Gespräch mit Dow Jones Newswires weiter, nach den guten
Phase-III-Daten gegen Prostatakrebs gebe es nun großes Interesse der Pharma- und
Biotech-Industrie, ihre eigenen Mittel in Kombination mit Satraplatin zu
erproben.
Mit diesen Studien könne das Potenzial des Mittels erweitert werden. Positiv
sei zudem, dass sich die Partnerunternehmen dann teilweise an den Kosten für die
zusätzlichen Untersuchungen beteiligten. "Das Potenzial des Mittels über den
fortgeschrittenen Prostatakrebs hinaus ist sehr groß", erklärte Seizinger.
Mittel der gleichen Wirkstoffklasse, die Platinderivate, kämen bereits gegen
rund 30 Krebsarten zum Einsatz.
Analysten schätzen das Umsatzpotenzial von Satraplatin allein gegen
Prostatakrebs auf 500 Mio bis 700 Mio EUR. Zu den weiteren Krebsarten, zu denen
bereits Studien mit Satraplatin durchgeführt wurden, gehören Lungenkrebs und
Eierstockkrebs.
Ein wesentlicher Vorteil von Satraplatin über seine Wirksamkeit hinaus ist
nach Einschätzung von Seizinger die orale Verfügbarkeit. Wenn Krebs in Zukunft
ähnlich wie Aids zu einer chronischen Krankheit gemacht werden könne, sei es
sehr wichtig, dass die Medikamente nicht per Infusion verabreicht werden müssen,
sondern bequem zu Hause eingenommen werden können. Zudem es gebe Hinweise darauf,
dass Krebsarzneien besser wirken, wenn sie hintereinander verabreicht werden,
statt in einer gemeinsamen Fusion - auch das werde durch die orale Form
erleichtert.
Die Zulassungsunterlagen für "Satraplatin" für die Indikation Prostatakrebs
sollen in den USA in den kommenden Wochen vollständig eingereicht sein. Im
Herbst könnte das Mittel dann von der FDA zugelassen werden. Detaillierte Daten
der Phase-III-Studie in der Indikation Prostatakrebs will das Unternehmen auf
einem Krebskongress in den USA Ende Februar vorstellen.
In den USA will GPC die Arznei selbst vertreiben. Der Aufbau des Vertriebs
komme hier gut voran. Das Interesse von möglichen Vermarktungspartner für die
USA sei aber sehr groß, sagte Seizinger, und eine Zusammenarbeit bleibe eine
Option. GPC sei zudem zuversichtlich, dass noch im laufenden Jahr ein
Vertriebspartner für das Medikament in Japan gefunden werde. Der Aufbau eines
Vertriebs mache die Vermarktung der selbst entwickelten Arzneien nicht nur
profitabler, sondern mache GPC auch interessanter für Unternehmen, die ihre
Produkte auslizenzieren wollen.
Seizinger äußerte sich auch zu den vorklinischen Projekten des Unternehmens.
Zu ihnen zählen die so genannten Zellzyklushemmer, also chemische Wirkstoffe,
die die Zellteilung von Tumoren und damit deren Wachstum hemmen sollen. Er
rechne damit, dass im Zeitraum von zwei Jahren mehrere Wirkstoffe aus der
vorklinischen Entwicklung in die klinische Erprobung gelangen. Diese Wirkstoffe
wurden, anders als das einlizenzierte Satraplatin, von GPC selbst entdeckt und
entwickelt.
Webseite: http://www.gpc-biotech.de
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Der US-chart ist wirklich aussergewöhnlich.
Kein Wunder kriegen da die Goldmänner leuchtende Augen.
Das Doji nach großem Aufwärtsgap bedeutet jedenfalls ein Achtungssignal. Irgendwann wirkt sich die kurszfristige Überhitzung aus. Ausserdem ist der aktuelle Aufwärtstrend viel zu steil. Hielte der steilste grüne Aufwärtstrend, dann wäre GPC bis Jahresende schon über 150 USD.
Also: Es werden wieder gemütlichere Phasen und auch Rückschläge kommen. Jetzt wird aber erstmal auf die Einreichung des Zulassungsantrags gewartet....
[14:53, 17.01.07]
Von Stefan Riedel
Alles deutet darauf hin, dass GPC Biotech in diesem Jahr den Höhepunkt in der zehnjährigen Firmengeschichte erleben wird. Die Investoren teilen diese Vorfreude, denn eine wachsende Zahl von ihnen hat sich in den vergangenen Wochen mit den Papieren eingedeckt.
Mit 24,30 Euro startete die Aktie heute bei einem Sechsjahreshoch. Dass danach erste Gewinnmitnahmen einsetzten, erstaunt nicht. Schließlich hat der Titel allein seit Jahresbeginn um 22 Prozent zugelegt. Damit ist er der aktuelle Top-Performer im TecDAX.
GPC Biotech könnte noch 2007 Geschichte schreiben – zumindest für die noch junge deutsche Biotech-Industrie. Satraplatin heißt das Zauberwort: Schafft die Tablette gegen hormon-resistenten Prostatakrebs den Sprung auf den Markt, wäre es das erste Krebsmedikament aus den Labor einer deutschen Biotechfirma.
Noch im Januar will das Management den Zulassungsantrag bei der US-Behörde FDA einreichen. Diese hat dem Procedere den priority review eingeräumt, was eine zügige Bearbeitung des Datenpakets gewährleistet. Darüber hinaus soll Satraplatin im Jahresverlauf neue Wirksamkeitsdaten aus klinischen Studien liefern – etwa in Kombination mit Strahlentherapie oder zur Behandlung von Lungenkrebs.
Gerade rechtzeitig vor diesen Etappen haben einige Investmentbanken ihre Kaufempfehlungen mit strammen Kurszielen untermauert. Geradezu enthusiastisch liest sich die Studie der Deutschen Bank. Satraplatin habe "Blockbusterpotenzial", was nichts anderes als Milliardenumsätze bedeutet. Zudem könne die Tablette bei den Krebstherapien gegen hormon-resistenten Prostatakrebs eine Penetrationsrate von 50 Prozent erreichen. Im bestmöglichen Szenario könne sich der Aktienkurs verdoppeln.
In dieselbe Richtung geht der Update-Report von Lehman Brothers. Das Umsatzpotenzial als Zweittherapie bei Patienten mit Rückfall wird auf 500 Millionen Dollar beziffert. Dazu kommen weitere 400 Millionen Dollar, sollte sich Satraplatin als Standardtherapie durchsetzen.
Beide Studien gehen geradezu selbstverständlich davon aus, dass Satraplatin nach der Zulassung von den Ärzten „off-line“ verschrieben wird. Was bedeutet, dass Satraplatin auf Grund der guten Wirkung und Verträglichkeit von Fachärzten auch bei Indikationen verschrieben wird, für die noch keine offizielle Zulassung existiert.
In diesem Fall wäre es der Einsatz als Standardtherapie, und zwar mit oder ohne ergänzende Chemotherapie. Außerdem bezeichnen die Lehman-Analysten die GPC-Aktie als einen ihrer zwei Top-Favoriten für 2007. Zu guter Letzt hat Goldman Sachs das Kursziel des Dauerfavoriten GPC Biotech von 22,30 auf 27,60 Euro angehoben.
Den letzten Kick aus psychologischer Sicht gab wohl die Healthcare-Konferenz von JP Morgan von 8. bis 11. Januar. Der jährlich in San Francisco stattfindenden Mega-Event ist das Schaulaufen schlechthin für die Branche.
Zwar hat GPC Biotech nicht präsentiert. Dennoch haben anscheinend US-Investoren GPC Biotech als einen der europäischen Vertreter entdeckt, von dem in diesem Jahr krustreibende Nachrichten zu erwarten sind. US-Fonds investieren in Europa nur sehr selektiv und wenn, dann nur in Unternehmen mit der entsprechend kritischen Masse an Liquidität. Die hat GPC Biotech inzwischen erreicht, denn die Marktkapitalisierung hat auf Dollar-Basis die Milliardengrenze getoppt.
Um es klar zu machen: Auch BÖRSE ONLINE ist davon überzeugt, dass Satraplatin in diesem Jahr grünes Licht für den Markteintritt erhält. Gerne verweisen wir auf unsere erste Kaufempfehlung für diese Aktie im November 2002 – damals zu einem Kurs von drei Euro. Nach der jüngsten Kursrally sind die guten Nachrichten aber erst einmal eingepreist. Und es sollte erlaubt sein, in der aktuellen Euphorie die möglichen Risiken nicht außer Acht zu lassen.
Nur zur Erinnerung: Satraplatin hat in Kombination mit Chemotherapie den Zeitpunkt bis zum erneuten Ausbruch der Krankheit bei einer deutlich höheren Zahl von Patienten verlängert als das zum Vergleich verwendete Medikament Prednisone. Dagegen hat sich die Überlebensrate der betroffenen Patienten kaum verlängert.
Genau in diesem Punkt könnte die FDA noch einmal nachhaken – was die Zulassung doch verzögern könnte. Ersten Aufschluss könnten die detaillierten Daten geben, die das Management Ende Februar auf einem Fachkongress in Florida präsentieren will. In jedem Fall wird das Vorgehen der FDA darüber entscheiden, ob sich der Preis für eine Satraplatin-Therapie von schätzungsweise mehr als 20 000 Dollar pro Patient realisieren lässt.
Keine entscheidende Rolle spielt dagegen der Rechtsstreit mit Spectrum Pharma. Die US-Firma war 2002 finanziell angezählt und hatte aus diesem Grund die Entwicklungsrechte für Satraplatin an GPC auslizenziert. Im Dezember hatte das Management eine Klage eingereicht mit der Forderung, dass GPC Forschungskosten von zwölf Millionen Dollar erstatten solle. Eine Entscheidung, die auf einen Vergleich hinauslaufen könnte, ist nicht vor Jahresmitte zu erwarten.
Kurzfristig ist die Aktie eine Halteposition. Erst größere Kursrücksetzer eignen sich für Neuengagements. Wer die Aktie hat, sollte aber am Ball bleiben und Gewinne laufen lassen.
Empfehlung: HALTEN
Kurs am 17. Januar: 23,10 Euro
Stoppkurs: 16,40 Euro
Quelle: http://www.boerse-online.de/aktien/deutschland_europa/487453.html
Biotech-Aktien
Neue Medikamente gegen Krebs versprechen Milliardenumsätze
Trotz großer Fortschritte bei der Behandlung von Krebs und dem großen Marktpotential innovativer Medikamente, ist der Onkologie-Sektor deutlich hinter dem breiten Markt zurückgeblieben. Experten sehen für ausgewählte Titel noch Kurspotenzial von rund 30 Prozent.
Berlin - Als die amerikanischen Gesundheitsbehörden unlängst meldeten, dass die Zahl der Krebstoten in den USA das zweite Jahr in Folge gesunken ist, wurde dies kaum zur Kenntnis genommen. Dabei war die Nachricht eine kleine Sensation, hat es einen solchen Rückgang in der Geschichte zuvor noch nie gegeben. Auch die Finanzwelt machte sich nicht viel aus der Meldung, momentan scheint sich alles um die Modethemen BRIC, Rohstoffe und erneuerbare Energien zu drehen. Dabei hätten Anleger allen Grund, einen Blick auf den Biotechnologiesektor zu werfen - vor allem auf jene Firmen, die Krebsmedikamente entwickeln. Denn auch ohne große Sensationsschlagzeilen wie "Krebs ist heilbar!" haben die Branchenunternehmen in den vergangenen Jahren bemerkenswerte Fortschritte gemacht.
Neue Medikamente wie Avastin von Genentech wirken weitaus gezielter als die herkömmliche Chemotherapie und verlängern damit merklich die Lebenserwartung der Patienten. Zwar sind die Behandlungserfolge meist nur bei bestimmten Formen von Tumorerkrankungen zu beobachten, doch die Zahl der erfolgreichen Therapien mit Biotech-Medikamenten nimmt stetig zu. Onkologie (Krebsmedizin) wird zu einem Multimilliarden-Dollar-Markt.
"Der Onkologie-Sektor erlebt derzeit eine große Dynamik", sagt Markus Manns, Fondsmanager bei Union Investment. Für das Jahr 2010 wird das Marktpotenzial der Krebsarzneien auf 66 Mrd. Dollar geschätzt - mehr als doppelt so viel wie heute. "Schon in wenigen Jahren wird die Onkologie das wirtschaftlich bedeutendste Therapiegebiet überhaupt sein", ist Brigitte van Eyll, Analystin beim Branchendienst IMS Health, überzeugt. Das liegt auch daran, dass die Zahl der erwarteten Tumorerkrankungen mit steigender Lebenserwartung hochschnellt.
Die Flut an Neuzulassungen und klinischen Medikamentenentwicklungen zeugt von dem neuen, verborgenen Boom. Vergangenes Jahr befanden sich 1110 Biotech-Medikamente in der klinischen Entwicklung, inzwischen kommen mehr als die Hälfte aller neu in den USA zugelassenen Medikamente aus den Laboratorien von Biotech-Firmen. Ein großer Teil davon sind Krebsmedikamente. Denn hier ist auch viel Geld zu verdienen. "Onkologie ist für die innovativen Unternehmen ein lukratives Betätigungsfeld", erklärt May-Kin Ho von Goldman Sachs. Die Preissetzungsmacht sei hoch, die US-Gesundheitsbehörde FDA fördere Neuentwicklungen durch beschleunigte Zulassungsverfahren, und der Marketingaufwand für die innovativen Wirkstoffe halte sich in Grenzen.
Trotz dieser blendenden Aussichten sind die Kurse der Onkologie-Aktien keineswegs durch die Decke gegangen. So hat der Nasdaq Biotech Index, in dem Branchengrößen wie Genentech oder Gilead vertreten sind, seit Anfang 2006 nur rund vier Prozent zugelegt. Zum Vergleich: Der Dax verzeichnete im gleichen Zeitraum ein Plus von gut 23 Prozent.
Die Analysten sehen bei vielen Branchentiteln noch Kurschancen. Ganz oben auf den Kauflisten der Experten steht mit Genentech der größte Biotech-Konzern der Welt. Die wichtigste Entwicklung der Roche-Tochter, ein Medikament namens Avastin, wird bereits jetzt zur Behandlung von Darm- und Lungenkrebs eingesetzt. Aktuell testen die Mediziner die Wirksamkeit bei zwei Dutzend weiterer Tumorerkrankungen. Experten veranschlagen den möglichen Umsatz dieses Wirkstoffs auf acht bis zehn Mrd. Dollar. Der Broker Piper Jaffray & Co. nennt ein Kurspotenzial von rund 30 Prozent. Ein weiterer Favorit der Profis ist die Aktie von Celgene, die Nummer drei weltweit. Dessen Neuentwicklung Revlimid - eine gegen Blutkrebs und andere Krebsarten wirkende Arznei - hat gute Chancen, ein Blockbuster zu werden, also Erlöse von mehr als 500 Mio. Dollar einzuspielen.
Aber auch in Deutschland gibt es das eine oder andere interessante Unternehmen, das auf dem Radarschirm der Investoren auftaucht. So etwa GPC Biotech. Der Hoffnungsträger der in Martinsried bei München ansässigen Firma, Satraplatin, befindet sich derzeit noch in der Zulassungsphase, wird aber als sehr aussichtsreich eingeschätzt.
Bank Vontobel nennt ein Kursziel von 30,20 Euro.
Artikel erschienen am 23.01.2007
WELT.de 1995 - 2007
Und wie gesagt:hier wird ein Medikament gefeiert, das noch gar nicht am Markt ist und somit auch keine festen Vertriebskanäle besitzt.
Die KE hat den Kaufdruck bei 21,50 rausgenommen und die Konsibewegung massiv verschärft. Schade.
Wäre aber super um noch mal günstig einsteigen zu können,
bevor es richtung 30Euro geht.
mfg
Würde ich aber nicht mehr rechnen.
Im Moment knabbert der Kurs an der Nichteinreichung des Zulassungsantrages. Das kann aber täglich kommen, und das bringt dann kurzfristig ein paar %e.
Auf 20 zu lauern ist eine Möglichkeit, nur solltest du das Hinterspringen nicht vergesen, falle es nicht mehr klappen sollte.....
Auf gehts, adhoc!
Der Überflieger
Die GPC-Biotech-Aktie eilt von einem Hoch zum nächsten. DER AKTIONÄR sprach mit Vorstand Dr. Bernd R. Seizinger über die aktuelle Entwicklung und die Perspektiven für die Zukunft.
DER AKTIONÄR: Herr Dr. Seizinger, Satraplatin zur Behandlung von Prostatakrebs steht kurz vor der Marktzulassung. Wie sieht der Zeitplan für die Markteinführung aus?
DR. BERND SEIZINGER: Wenn alles gut läuft, werden wir in den nächsten Wochen den Zulassungsantrag bei der FDA in den USA einreichen. Da Satraplatin den Fast-Track-Status hat, hoffen wir, dass die FDA uns nach einem „Priority Review“ nach sechs Monaten die Marktzulassung erteilt. Die Markteinführung in den USA könnte also noch im zweiten Halbjahr 2007 beginnen. Für Europa plant unser Partner Pharmion, noch im ersten Halbjahr 2007 den Antrag auf Marktzulassung. Die Prüfung dauert erfahrungsgemäß rund ein Jahr, sodass eine Markteinführung 2008 möglich ist.
Welches Umsatzpotenzial sehen Sie?
Prostatakrebs ist in den USA und in Europa die häufigste Krebsart bei Männern – es handelt sich also um eine der großen Indikationen für ein Krebsmedikament. Wir haben das Umsatzpotenzial bisher noch nicht auf einzelne Bereiche aufgegliedert kommuniziert. Wir haben bisher gesagt, dass wir das Umsatzpotenzial in der Spitze bei über 500 Millionen Dollar pro Jahr sehen. Weitere Anwendungsmöglichkeiten, wie die Kombination mit der Bestrahlungstherapie, sind hier bisher lediglich eingeschränkt enthalten.
Satraplatin ist das einzige Late-Stage-Produkt im Portfolio von GPC. Planen Sie, die Pipeline durch Zukäufe zu stärken?
Einlizenzierungen sind für uns auch weiterhin ein Thema. Unsere derzeitige Priorität ist jedoch, die Zulassung und Markteinführung von Satraplatin erfolgreich abzuschließen sowie die Entwicklung in den verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten von Satraplatin voranzutreiben. Satraplatin ist im Grunde genommen ja selbst schon ein Portfolio von Anwendungsmöglichkeiten. Viele Medikamente können nur in einer Indikation eingesetzt werden; die Medikamentenklasse, zu der Satraplatin gehört, wird jedoch in über 30 unterschiedlichen Indikationen angewendet. Wir sehen auch für Satraplatin, neben dem fortgeschrittenen Prostatakrebs, ein breites Anwendungspotenzial, beispielsweise in früheren Stadien des Prostatakarzinoms, in Lungenkrebs, Brustkrebs sowie in Kombination mit der Bestrahlungstherapie.
Welche Erwartungen knüpfen Sie an den Antikörper 1D09C3?
Im Dezember konnten wir erste sehr ermutigende Daten aus dem klinischen Phase-I-Programm bekannt geben. Diese vorläufigen Daten von 25 Patientinnen und Patienten deuten darauf hin, dass 1D09C3 von dieser stark vorbehandelten Patientengruppe gut vertragen wird. Die maximal verträgliche Dosis wurde noch nicht erreicht. Die ersten Anzeichen einer Antitumor-Aktivität bei diesen niedrigen Dosierungen sind ebenfalls ermutigend. Wir erwarten die endgültigen Ergebnisse aus unserem klinischen Phase-I-Studienprogramm für Mitte 2007. Sollten die Ergebnisse weiterhin vielversprechend ausfallen, werden wir danach eine Phase-II-Studie beginnen.
Was sind Ihre Ziele für 2007?
Im Jahr 2007 steht natürlich die mögliche Markteinführung von Satraplatin in den USA ganz im Vordergrund. Wir wollen in den USA die Führungsrolle im Vertrieb übernehmen. Hierzu bauen wir die Marketing- und Vertriebsinfrastruktur weiter auf. Im Onkologiemarkt ist dies mit einer überschaubaren Außendienstmannschaft von in der Spitze 60 bis 80 Mitarbeitern möglich. Über 60 Prozent der Umsätze verbleiben nun einmal bei dem Unternehmen, welches ein Medikament verkauft und nicht bei dem, welches es entwickelt hat. Im Jahr 2007 sollte also eine ganz neue Etappe in der Firmenentwicklung beginnen.
Biotech-Aktien hatten in den letzten Jahren an der Börse einen schweren Stand. Warum raten Sie Anlegern, sich Biotech-Papiere – und speziell die von GPC Biotech – ins Depot zu legen?
Schon heute kommt über die Hälfte aller neu zugelassenen Medikamente aus Biotech-Labors. Die überalternde Bevölkerung wird auch vermehrt Medikamente nachfragen. Dies macht die Biotechnologie zu einer Schlüsselindustrie dieses Jahrhunderts. Mit einer möglichen Markteinführung eines sehr vielversprechenden Krebsmedikaments noch in diesem Jahr kann GPC Biotech dann zu einer sehr exklusiven Gruppe erfolgreicher Unternehmen gehören.
Rallye kann weitergehen
Das GPC-Papier ist momentan der Überflieger unter den deutschen Biotech-Aktien. Seit der Empfehlung im AKTIONÄR hat die Aktie schon mehr als 120 Prozent an Wert gewonnen. Auch wenn aus fundamentaler Sicht die Luft in diesen Gefilden langsam, aber sicher anfangen müsste, dünner zu werden, sind weitere Kurssteigerungen nicht auszuschließen – der Fantasie um den potenziellen Mega-Seller Satraplatin sei Dank. Vor Kurzem führte GPC Biotech eine Kapitalmaßnahme durch. Mehr als 1,5 Millionen Aktien wurden zu einem Stückpreis von 21,50 Euro bei institutionellen Investoren investiert. GPC Biotech flossen damit rund 33 Millionen Euro zu. Auch die Tatsache, dass die Transaktion an nur einem Tag vollzogen wurde, spricht für das gute Sentiment der Investoren. Mögliche kurzfristige Kursrücksetzer können risikobereite Anleger zum Einstieg nutzen.
Erschienen in DER AKTIONÄR Ausgabe 06/2007.