Der Antizykliker-Thread
Hier die Link und die aktuellen Daten findet man in der Seitenmitte der Seite (SENTIMENT SURVEY).
http://www.aaii.com/
Ich hab kein Abo für die Charts sondern "klaue" sie von hier
http://www.sentimentrader.com/subscriber/charts/...AAII_BULLRATIO.htm
http://www.ariva.de/Soundtracks_zur_Krise_t369907
Gehst du nun auch long oder gilt immer noch das Prinzip Pampers 3-6 kg?
"Investors have fled Wall Street as fear grows about the stability of the nation's largest banks and worries mount about General Motors Corp. "
Hey, ist das was Neues, wenn Pennystocks pleite gehen? Kicky hat ja gestern das hier gespostet. Nur, damit wir mal einordnen, worüber wir reden.
Es soll gerüchteweise ein neuerliches Short-Verbot für Bank-Aktien in USA kommen. Angeblich soll u. a. SKF (Doppel-Short ETF auf US-Finanzwerte) vom Handel ausgesetzt werden. Die US-Banken (Citi heute auf 1 Dollar!) sind zurzeit voll in der Hand der Shorter, weil niemand mehr den Wundertaten der Regierung vertraut. Es ist daher nicht unwahrscheinlich, dass sie wieder mal die Short-Verbots-Keule rauskramen. Long XLF ist dann nicht der verkehrteste Trade.
Doug Kass (meist Bär, aber immer "contrarian") sagt für die nächsten 5 Tage das Jahrestief für 2009 voraus. Sein Timing ist meist sehr schlecht. Mittelfristig liegt er allerdings oft richtig. Wer jetzt long geht, dürfte daher auf Sicht von ein paar Wochen zumindest mit heiler Haut wieder rauskommen.
"The market is broken and all rallies should be viewed as trading opportunities only"
Doug Kass: 20 Surprises for 2009
…..The U.S. stock market rises by close to 20% in the year's first half. Housing-related stocks (title insurance, home remodeling, mortgage servicers and REITs) exhibit outsized and market-leading gains during the January-to-June interval. Heavily shorted retail and financial stocks also advance smartly. The year's first-half market rise of about 20% is surprisingly orderly throughout the six-month period, as volatility moves back down to pre-2008 levels…..
http://www.thestreet.com/story/10455209/3/...-surprises-for-2009.html
Welche Begründung, außer für das kurzfristige Spekulieren, sollte es für einen Einstieg bei der Citigroup geben? Die ist so tot, dass es langsam auch der Langsamste begreift, dass dort auch in Jahrzehnten nichts mehr zu holen sein wird. Dass man sie heute nicht einfach voll verstaatlicht liegt daran, dass letztes Jahr die US-Administration beteiligt war bei der Lockung von zusätzlichem ausländischem Kapital. Deshalb muss noch eine Schamfrist eingehalten werden. Ein Pennystock Citigroup braucht keine Leerverkäufer sowie manch andere US-Großbank auch.
Wird GM gerettet werden oder gibt es Chapter 11. Der Zeitpunkt ist nicht unwichtig. Nächste Woche oder in 14 Tagen? Egal wie und wann, es wird die Kurse massiv beeinflussen.
Betrachtet man die Gesamtlage ist der Longeinstieg heute so richtig wie vor oder in 10 Tagen. Absolut unberechenbar. Die Spielbank ist angenehmer und stressfreier.
Kass gibt jedes Jahr seine 20 Suprises for 20xx. Das sind halbironische, augenzwinkernd-witzige Anmerkungen von ihm, ähnlich meiner Krisenanalyse hier.
Sein Timing ist meist sehr schlecht. Wenn er Ende letzten Jahres bei DOW 9000 Einstiegskurse "sah", kann man getrost bis DOW 6000 damit warten. Ein Drittel Abschlag ist bei ihm eine gute Pi-mal-Daumen-Regel.
Da er ein relativ großes Portfolio managt, ist er eh gezwungen, in den Markt hineinzu-"scalen". Er kauft sich die Posis so sukzessive im Downtrend zusammen. Kriterien sind Fundamentals (da erwartet er Verbesserungen, von denen mMn bislang noch nichts zu sehen ist) und Marktpsychologie (da sieht er die extreme "Bärigkeit", wie auch obiger AAII-Chart zeigt). Letztlich bleibt es aber eine Bauchprognose - ähnlich den (unerfüllten) Rallye-Calls, die Metro seit Herbst zum besten gibt. Die Wahrscheinlichkeit, einen Treffer zu landen, ist bei DOW 6600 freilich größer als bei DOW-Ständen über 12.000 im letzten Septermber.
Ich selber sehe aktuell zwar Potenzial für eine kleine Erholungsrallye bis ca. 720 im SP-500 (Katalysator könnte heute sein, dass die AL-Zahlen besser sind als befürchtet), aber keinen nachhaltigen Buy-and-Hold-Boden wie Kass.
Um dennoch für den Fall der (wegschwimmenden) Fälle dabei zu sein, werde ich nach den erwarteten Anstiegen die SL nachziehen. Sollten sie ausgeführt werden, war es halt nur ein Trade.
Zu Kass' Timing: Den Bärenmarkt ab Jan 2008 "sah" er bereits im Herbst 2006, also rund 15 Monate zu früh. Dennoch behielt er letztlich Recht. Er nannte fundamentale Gründe und einen damals völlig ungerechtfertigten Optimismus (a la Libuda). Dem stehe jetzt, so Kass, ein irrationaler Pessimismus gegenüber.
Mein Zahnarzt sagte mir heute übrigens, dass Aktien noch weiter fallen werden ;-) Ein Schuhputzer ist, wer Böses dabei denkt.
1) Der Markt ist schon so tief, tiefer geht nicht. - Stimmt nicht. Würde nur stimmen, wenn der Markt bei 0 wäre.
2) Die Stimmung ist so schlecht, dass jetzt plötzlich grundlos Euphorie ausbrechen wird. - Das ist einfach nur Unfug und eine Verdrehung der Tatsachen. Genauso könnte man sagen, wenn ein Haus brennt rennen die Leute aus Freude hinein, anstatt aus Panik ins Freie zu rennen.
3) Ein Trupp von Aliens der im Geheimen operiert und mit der Regierung zusammenarbeitet wird gezwungen sein einzuschreiten und Aktien auf neue Hochs zu heben. - Spricht für sich selber und den, der solche Dinge glaubt. Solche Vorstellungen gehören eigentlich in den HRE-Thread.
4) Aktien seien "überverkauft". Tiefer geht es nicht, weil die fundamentale Lage gut sei. - Unsinn, die amerikanische Volkswirtschaft wird sich ihrer Probleme gerade erst bewusst. Die bisherigen Niveaus waren viel zu hoch.
Eine Wende ist erst gegeben, wenn NY mehrere Sitzungen in Folge deutlich steigt, mit massivem Dip-Buying bis in die letzten Minuten. Die Anleger müssen das Gefühl haben, dass sie etwas verpassen, wenn sie nicht kaufen. Das ist im Moment nicht der Fall, und zwar berechtigterweise.
und wenn sie die Fakten nicht sehen wollen kriegen sie auch noch den nackten
hintern verdroschen ,leider m0lly malon
Und Erholungen? Sicherlich werden diese kommen, nur sollte man sich darüber im klaren sein, das die Anstiege an den Börsen von 2003-2007 nach meinem Dafürhalten ja auch stark dem billigen Geld der Fed bzw. BoJ und den enormen Hebelkräften sprich Leverage vieler Marktteilnehmer geschuldet waren. Durchgängig alle Asset-Klassen wurden davon erfasst.
Während der Prozess des Deleveraging weiterhin seinen Verlauf nimmt, versickert das erneut billige Geld der Zentralbanken größtenteils in den schwarzen Löchern der Bankbilanzen.
Wie gesagt, Erholungen ja, aber woher sollten starke nachhaltige Kursanstiege kommen? Auch vor dem Hintergrund zu sehen, dass die Kleinanleger in Scharen der Börse davongelaufen sind und sobald wohl auch nicht mehr wiederkehren werden.
Es kann mMn nicht schaden wenn ALs Zahnarzt einige Leute hier im Thread einer Wurzelbehandlung unterzieht!
;-)
PS: Noch ist Polen nicht verloren.