'off topic'
Seite 3 von 63 Neuester Beitrag: 19.08.24 13:29 | ||||
Eröffnet am: | 24.09.20 11:30 | von: Fillorkill | Anzahl Beiträge: | 2.56 |
Neuester Beitrag: | 19.08.24 13:29 | von: Philipp Robe. | Leser gesamt: | 217.761 |
Forum: | Talk | Leser heute: | 23 | |
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Letzteres, sprich der Pranger, enthält auch die unmissverständliche Botschaft an den so adressierten, dass die öffentlichen Geltendmachung extremistischer Positionen nicht eine x-beliebige und irgendwie grundsätzlich gleichberechtigte Meinung im Diskurs vertritt, sondern mit dem Verlust dieses Status bezahlt werden muss. Das ist auch draussen so. Wer beispielsweise im Job nicht-passdeutschen Kollegen mit rassistischer Propaganda kommt, der äussert keine gleichberechtigte Kritik, sondern schnitzt - zumindest ausserhalb Sachsens - an der Begründung für die eigene fristlose Kündigung.
Ersteres, das gemeinsame am Tisch sitzen mit Extremisten oder Menschenfeinden, enthält hingegen die Anerkennung ihrer Ambivalenz und damit die potentielle Reversibilität ihrer Standpunkte, auch sonstige Charaktermerkmale, Leistungen und Fähigkeiten jenseits des ideologischen können dabei Berücksichtigung finden. Problem dabei ist, dass Gegensätze und Unvereinbarkeiten verwischt werden können. Am Ende war man dann möglicherweise ein Bierchen trinken mit einem, der durch seine Propaganda terroristischer Gewalt Vorschub geleistet hat. Das schmeckt dann auch nicht jedem.
Die Verfassungsschutzbehörden unterscheiden zwischen „Extremismus“ und „Radikalismus“, obwohl beide Begriffe oft synonym gebraucht werden. Bei „Radikalismus“ handelt es sich zwar auch um eine überspitzte, zum Extremen neigende Denk- und Handlungsweise, die gesellschaftliche Probleme und Konflikte bereits „von der Wurzel (lat. radix) her“ anpacken will. Im Unterschied zum „Extremismus“ sollen jedoch weder der demokratische Verfassungsstaat noch die damit verbundenen Grundprinzipien unserer Verfassungsordnung beseitigt werden.
So sind z. B. Kapitalismuskritiker, die grundsätzliche Zweifel an der Struktur unserer Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung äußern und sie von Grund auf verändern wollen, noch keine Extremisten. Radikale politische Auffassungen haben in unserer pluralistischen Gesellschaftsordnung ihren legitimen Platz. Auch wer seine radikalen Zielvorstellungen realisieren will, muss nicht befürchten, dass er vom Verfassungsschutz beobachtet wird, jedenfalls nicht, so lange er die Grundprinzipien unserer Verfassungsordnung anerkennt. Als extremistisch werden dagegen die Aktivitäten bezeichnet, die darauf abzielen, die Grundwerte der freiheitlichen Demokratie zu beseitigen.
https://www.verfassungsschutz.de/de/service/...tremismus-radikalismus
Parzival ist das Opfer rigider Umerziehungsmaßnahmen seiner Mutter Herzeloyde, die den Tod des Gatten Gahmuret in der Geburtsnacht des Sohnes zum Anlass nimmt, den Jungen fern von der Welt in einem Friedenscamp großzuziehen.
Dieses Unterfangen scheitert wegen der Begegnung mit Karnahkarnanz, einem Ritter in Eile und mit dem zweitwichtigsten Hobby beschäftigt - Besitzregelungen bzgl. Damen.
Dass Parzival bis zu diesem Moment den Horizont eines Forrest Gump besitzt, ist hier lediglich milieubedingt - den Spitznamen "Tor" erwirbt er sich jedoch vornehmlich durch die "Rüstung", in welche ihn die besorgte Mutter steckt.
Ob in diesem Narrenkostüm eine handfeste Kritik am uniformorientierten Rittertum steckt, dürfte Bewanderten dieses Feldes klar sein.
Muss nun weiterschmirgeln ...
Man würde sein Visier runterklappen.
Soll aber nichts provozieren. In diesem friedlichen Faden.
Du hast doch Humor!
Der war doch witzig? Oder nicht? Weiter so.🌳
Offtopic-witzig. Klug-witzig.
Parsifal oder Parsival. Das habe ich gegoogelt, kenne mich da nicht so aus.
Der eine von Wagner, der andere von von Eschenbach.
Welcher meinst du? Beide?
Bei Oper hört bei mir der Humor auf. Leider oder nicht?
Habe wohl so eine Art Allergie. Habs nie verstanden, das Gekreische von überschmickten, schlechten Schauspielern in kitschiger Kulisse und man versteht kein Wort. Na ja, Geschmäcker sind halt auch verschieden. Wieviele Male muss man Parsival gesehen haben, um was zu verstehen?
Das sind Topics.
Doch der Einfluss darauf ist wohl sehr gering, durch das Schreiben in einem anonymen Forum.
Wer irgend was bewegen will, muss es in seinem Namen tun, denk ich.
Ich bin froh um einen offtopic Faden, denn zu vielen Themen in D habe ich auch nix zu sagen.
Ich lernte zwar viel darüber auf ariva, doch sehe ich manches doch mit Distanz und verstehe es nicht wirklich. Werde ev. auch kaum verstanden, bei manchen Themen oder bin missverständlich.
Ich musste mir diese Oper im Zuge eines Hauptseminars reinziehen und habe die Grenze ernsthafter Musik seither sukzessive immer weiter zurückverlegt - bin jetzt bei ca. 1650 A. D. !
Ich kenne lediglich die "Höfischen Romane" des Mittelalters - die aber auswendig.
https://youtu.be/tbzWfrUP5JI
Zum Rest der Kandidaten fällt mir auch nicht viel Gutes ein.
Wenn ich demnächst mal wieder ein Speeding Ticket übersehe und dann eine Abmahnung bekomme werde ich daran denken und mich davor schützen müssen mich gedanklich zu radikalisieren gegen einen Staat wo offenbar immer nur die Kleinen zur Kasse gebeten werden aber die Großen nicht.
Wie gut daß es Politikerinnen wie Sahra Wagenknecht gibt, auch wenn sie in der falschen Partei ist (aber welche ist nicht die falsche, wird goldik gleich fragen), die immer wieder den Finger in die Wunden legt und Schlafmichel ein wenig aufzurütteln versucht.
Off Topic? Vielleicht in diesem Forum ;-))
Ich lebte damals in London und lernte Englisch und ging einem prekär bezahlten Job nach, um mir den Aufenthalt zu finanzieren. Da blieb am Ende der Woche kein Geld übrig aber in der Bibliothek konnte man sich kostenlos Schallplatten ausleihen und Parsifal war eine der ersten Opern, die ich mir auf diese Weise "erarbeitete".
Diese Musik muß man sich erarbeiten. Sie geht einem nicht so leicht ins Ohr wie das Belcanto der Italiener. Also lag ich da auf meinem Bett mit dem Libretto in der Hand und hörte eine Platte nach der anderen auf dem geliehenen Plattenspieler.
Hat man sie dann ein oder zweimal gehört und auch den Inhalt verinnerlicht ertappt man sich dabei, daß einem tagsüber die eine oder andere Melodie zufliegt und man verspürt das Bedürfnis sie wieder zu hören. Man hat "Blut geleckt". Erst dann, nach mehrmaligem Hören, ist man "reif" für das Erlebnis im Opernhaus und die Katharsis.
Man muß jedoch musikalisch sein. Das ist die Voraussetzung. Ansonsten ist es für viele die reinste Quälerei.
Es gibt übrigens eine Reihe von Büchern und Hörbüchern, die sich mit dem ritterlichen Zeitalter in vornehmlich England beschäftigen von Rebecca Gablé. Keine Literatur aber gut recherchierte Historienporträts des Mittelalters, wer sich dafür interessiert.
Besonders zu empfehlen "Der dunkle Thron" über das Zeitalters Heinrich des Achten, Thomas Morus, Kardinal Wolseys etc.
Das Mittelalter, höfisches Leben, auch Oper, klassische Musik, bedeuten in der Schweiz kulturell und politisch was anderes, als in D.
Es gibt zwar viele interessante alte Burgen und Schlösser, doch sind das meist Hinterlassenschaften des vertriebenen Adels. Auch das ist eine Mittelaltergeschichte Europas.
Auch die Habsburg steht in der Schweiz, die Habsburger kamen ursprünglich aus dem Kanton Aargau, beherrschten zwar später halb Europa, doch ihre Stammburg und Familiengruft haben sie verloren, auch deshalb blieben sie wohl lange erbitterte Erzfeinde der Eidgenossenschaft.
Die kulturelle Entwicklung war halt etwas bescheiden, gab keine Orchesterkultur, keine Paläste, keine Akademien, keine Komponisten. Das Mittelalter war geprägt vom Krieg gegen die Besitzansprüche des europäischen Hochadels.. Nicht von höfischem Leben. Auch danach gab es nix derartiges, wie an den Höfen Europas. Was sicher bis heute prägend ist.
In den reformierten Gegenden wurde auch keine Kirchenmusik mehr gemacht.
Musikalisch ist nur relativ wenig erhalten geblieben in einzelnen Regionen der ursprünglichen Musikstile. Die schrieben kaum Noten auf.
Vieles was man heute als Ländlermusik bezeichnet, kam durch östreichische Kappelen in die Schweiz, als die ersten Touristen aus England kamen, denen gefiel das besser, als was die damaligen Einheimischen spielten. So sattelten die auch um auf diesen Stil, und so haben sich die Habsburger doch noch gerächt....😗
Heute gibt es natürlich auch Opernaufführungen, Opernhäuser und Fans davon. Doch das "Bombastische" ist eher in den Bau der Eisenbahn und Strassen, Tunnels und Brücken geflossen.
Doch schreib ich was kritisches zu ihm aus meiner Sicht. Nicht als Kenner seiner Musik.
Steht da als kulturelle und nationale Grösse. Auch Merkel pilgert nach Bayreuth.
Dabei war das ein krasser Antisemith und Inspirator Hitlers und der Nazis. Die pilgerten auch dorthin.
Seine Musik für mich auch Ausdruck von Grössenwahn und dubiosen Ansichten, wenn ich mal was hörte.
Deshalb staune ich, dass der und sein Werk nicht kritischer bewertet werden, in einer Zeit, wo Leute schon Nazis sind, wenn sie mit der gegenwärtigen Flüchtlingspolitik nicht einverstanden sind. Die Juden welche Wagner verunglimpfte waren deutsche Staatbürger, keine Flüchtlinge. Geht er deshalb bei manchen durch?
Ich schrieb ja gestern, ich verstehe einiges nicht in D.
Der Kodex besteht aus 426 beidseitig beschriebenen Pergamentblättern im Format 35,5 × 25 cm, die von späterer Hand paginiert wurden. Insgesamt befinden sich in ihr 140 leere und zahlreiche nur zum Teil beschriebene Seiten. Der Text wurde nicht nur mehrfach in verbesserten historisch-kritischen Ausgaben herausgegeben, sondern – im Unterschied zu anderen Handschriften – auch zeichengenau abgedruckt (s. Bibliographie).
Die Manessische Liederhandschrift enthält dichterische Werke in mittelhochdeutscher Sprache. Ihr Grundstock wurde um 1300 in Zürich hergestellt, wahrscheinlich im Zusammenhang mit der Sammeltätigkeit der Zürcher Patrizierfamilie Manesse, vielleicht im Kloster Oetenbach der Dominikanerinnen. Mehrere Nachträge kamen bis zirka 1340 hinzu. Der Kodex gilt als repräsentative Summe des mittelalterlichen Laienliedes und bildet zudem für den „nachklassischen“ Minnesang die Haupt- und weithin die einzige Quelle.
https://de.wikipedia.org/wiki/Codex_Manesse
Will aber erwähnen, dass Zürich erst 1351 der Eidgenossenschaft beitrat, also in der erwähnten Zeit, 1300-1340 noch nicht Teil davon war.
Vielleicht kennst Du das Buch, yurx. Falls nicht, solltest Du es lesen.
Wagner war ein Antisemit aber warum? Da müßte ich sehr weit ausholen. Mit Rassismus hatte dies weniger zu tun. Und natürlich wurde Hitler von ihm stark beeinflusst.
Wagner war aber auch ein Revolutionär. In seinem Ring ist viel von Ausbeutung die Rede und wie die Oligarchen (Götter) die Arbeiterklasse (Nibelungen) ausbeuten. Auch ein unerschöpfliches Thema.
Wagner war vieles. Ein Monstrum und musikalisches Genie. Georg Solti, der ungarische Dirigent mit jüdischen Wurzeln, liebte seine Musik, war vielleicht der beste Interpret seiner Werke, obwohl er sicher um die dunkle Seite Wagners wußte. Wagner selbst beschäftige jüdische Musiker und Dirigenten, weil sie zu den besten seiner Zeit gehörten.
Auschwitz hatte damals noch nicht stattgefunden. Der Antisemitismus hatte eine andere "Qualität".
Wo viel Licht, da viel Schatten. Traf auch auf Luther zu. Auch bei den Juden gab es viele, auf die diese Beschreibung paßte und auch heute noch paßt. Warum sollten sie anders gestrickt sein als der Rest der Menschheit? Nur bei Ihnen gucken viele genauer hin.
Die Wurzeln des Antisemitismus liegen für mich in der christlichen Religion bzw. wie die Kirche mit dieser verfuhr und ihren Zielen förderlich verbog. Und in der christlichen Erziehung bis noch vor ein paar Jahrzehnten bei uns. Darüber mehr ein andermal.
Sie war glühende Anhängerin Hitlers - er gehörte in der "Villa Wahnfried" (da wo Wagners Wähnen Frieden fand) mehr oder weniger zur Familie......
Meine Frage ist ja nicht, ob das ein Genie war musikalisch oder nicht, sondern weshalb Merkel und wohl alle Amtsinhaber nach Bayreuth pilgern müssen. Das ist ein "Familienbetrieb" mit sehr problematischer Vergangenheit. Die Symbolik verstehe ich nicht, dass das quasi ein Staatsakt zu sein scheint, mit Beteiligung der Kanzlerin. Gibt doch keine Notwendigkeit dafür? Damit gibt man ja der ganzen Geschichte dieses Clans, auch der Ansichten von Wangner, die er auch aufgeschrieben hat, eine staatlich "Legitimation" fast.
Merkel ist keine Privatperson und muss doch nicht dort hin. Kann ja sonst mal eine Wagneroper irgend wo in D besuchen, wenn es um die Musik ginge. Doch in Bayreuth geht es um Personenkult mAn. Und da wird es halt schwierig bei so einer Person mit diesem späteren Einfluss auf die Nazis.