Thatcher ist tot
Es ist aber auch fakt das das über dreißig jahre her ist und nachfolgende Politiker mindesten genauso schuld sind wie Thatcher da sie nie die Steuern erhöht haben
Und heute merken die Inselaffen,dass die Kohle eigentlich gar nicht da ist.
Nur heisse Luft und bedrucktes Papier.
Zugegeben, die Regierung Merkel macht es heute auch nicht viel besser, aber die ist ja von konservativer Wirtschaftspolitik inzwischen so weit entfernt, die die Erde vom Andromedanebel.
Mir gehts um die psychologisch absolut nachvollziehbaren Folgen eines ausufernden Finanzsektors. Für mich ist es völlig logisch, dass es dann Mitarbeiter gibt, die sich Produkte einfallen lassen müssen, für die es keinen tatsächlichen Markt gibt. Zypern ist doch bloß ein krasses Beispiel auf geringer Ebene. Im Grunde gehts doch den großen Industrienationen nicht viel besser, wobei Deutschland glücklicherweise die Realwirtschaft nicht vergessen hat. Hier hatten wir aber auch eine etwas gemäßigte Politik, während man in den USA beispielsweise die Infratsruktur (Energie, Verkehr, etc.) total seit den 70er Jahren vernachlässigt hat. Stattdessen führt man Kriege und gibt Unmengen von Geld für Militär aus, während die großen Konzerne steigende Gewinnmargen ausweisen und im Geld nur so baden und die Banken und PrivateEquity Firmen hohe EK-Renditen propagieren und sich irgendwelche schwachsinnigen Finanzprodukte audenken, die sie unters Volk bringen. Da stimmen doch die Relationen nicht. Über die konkreten Ursachen könnt man sehr lange diskutieren. Ich hab da die Wahrheit nicht gepachtet. Aber Fakt ist, dass die Politik Reagan/Thatchers der reinen Marktlehre und der fast vollständigen Abschfaffung von Beschränkungen in der Finanzwirtschaft mit all den Freiheiten eine Denkspirale in Gang setzte, die sich durch den Untergang des Ostblocks noch verschärfte. Erinnern wir uns doch mal zurück, wie das Anfang der 90er war. Kein Mensch traute sich doch damals noch, den Fokus auf soziale Marktwirtschaft zu legen. Als ich meine ersten Schritte Mitte der 90er an der Börse machte und meine ersten Jobs in dem Bereich suchte, war es allgemeine Lehre, dass die Banken und selbst die Sparkassen nur noch verkäufer suchten und das man mit Finanzprodukten ein vermögen machen konnte. Der Staat als Institution wurde als hemmend eingestuft. Der Markt würde alles regeln. Was haben denn die Privatisierungen groß gebracht? Und klar machen Politiker aller Parteien Fehler. Muss man sich doch nur die rot/grüne regierung in Deutschland anschauen. Aber kein Mensch kann mir erzählen, dass irgendwelche Fehlausgaben wie Subventionen für bestimmte Bereiche zu der hohen Staatsverschuldung führten, die wir heute haben. Da spielt ein größerer Gesamtkomplex eine Rolle, dem man mit der Politik der Bundesregierungen nicht gerecht wird.
http://www.handelsblatt.com/politik/international/...dy-/8033514.html
Düsseldorf: Heute ist Margaret Thatcher gestorben – ihr Wirtschaftsmodell aber ist schon seit fünf Jahren tot. Gemeinsam mit dem amerikanischen Präsidenten Ronald Reagan begründete Thatcher eine neue Ära. Ihre Schlagworte waren: Schlanker Staat, Deregulierung und Shareholder-Value. In der Geldpolitik räumte ihre Regierung der Inflationsbekämpfung Vorrang ein. Bis zur Pleite der Investmentbank Lehmann Brothers im September 2008 war der Thatcherismus das bestimmende Dogma in der globalen Wirtschaftspolitik.
Heute hat sich der britische Staat aus der Wirtschaft weitgehend zurückgezogen und der Finanzsektor massiv an Bedeutung gewonnen. Von der britischen Industrie ist wenig übrig geblieben. Der dramatische Wandel geht ganz wesentlich auf Margaret Thatcher zurück. Die Chemikerin hat aber nicht nur Großbritannien verändert, sondern die ganze Welt.
Sie war das große Vorbild für wirtschaftliche Reformer. Die Privatisierung von Telekom, Post und Lufthansa in Deutschland hätte es ohne Thatchers Vorbild vermutlich nicht gegeben. Ebensowenig die lasche Regulierung des Finanzsektors."
Offensichtlich nein. Offensichtlich weiß das auch der Schreiberling vom Handelsblatt nicht.
Muß man Dir wahrscheinlich zugute halten.
Es ist ja Unsinn zu denken, die damalige Politik, besonders die Wirtschaftspolitik wäre ohne Frau Thatcher zu machen gewesen. Sie wurde sicherlich nicht damals für ihre Maßnahmen so hart angegangen worden.
Aber okay, ich warte mal deine Aussagen ab, wer konkret für die Derugulierung verantwortlich war und Frau Thatscher dabei komplett überging.
http://www.focus.de/politik/ausland/tid-14135/...pump_aid_395594.html
Die einzelnen Reformen erscheinen zum Teil technisch: Thatcher hob die Beschränkungen für Fremdwährungen auf, um den freien Fluss von Kapital ins und aus dem Land zu ermöglichen. Ihre Regierung senkte den Höchststeuersatz von 83 Prozent auf zunächst 60 und dann 40 Prozent. „Eine Obszönität“, schrie der Abgeordnete Alex Salmond in die Debatte und wurde daraufhin des Unterhauses verwiesen. Salmond ist heute Ministerpräsident von Schottland. Ermahnt wegen unziemlicher Bemerkungen wurde damals auch der Oppositionspolitiker Gordon Brown.
Am 27. Oktober 1986 lockerte Thatchers Regierung auf einen Schlag eine Reihe der strengen Regeln, die bis dahin den Handel an der Londoner Börse bestimmten. Vor allem wurden die Wettbewerbsbeschränkungen aufgehoben, die ausländische Banken de facto von der Londoner City ferngehalten hatten. Das Reformpaket bekam bald den Spitznamen „Big Bang“. Zu Recht, wie sich herausstellte: Innerhalb weniger Jahre kauften vor allem amerikanische Großbanken fast sämtliche britischen Geldhäuser auf. Die Londoner Finanzwelt wandelte sich von einem steifen Altherrenclub, in dem Familienbeziehungen und lange Lunchstunden den Ton angaben, zu einem hektischen, von amerikanischem Arbeitseifer bestimmten Platz, in dem die Citybanker auf einmal das Zehnfache ihres früheren Gehaltes verdienten. 20 Jahre nach „Big Bang“ war London vor New York zum größten Finanzzentrum der Welt aufgestiegen.
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Mit der gegenwärtigen Finanz- und Wirtschaftskrise hat die Attraktivität des Thatcherismus schlagartig abgenommen. Deregulierung ist zum Schimpfwort geworden. Nicht nur Großbritannien hat seine Banken verstaatlicht. Und zum ersten Mal seit 30 Jahren hat London den Steuersatz für Spitzenverdiener wieder erhöht: auf 50 Prozent.
Die Gefahren ungehemmt freier Finanzmärkte freilich erlebte Thatcher selbst noch im Amt. Im Sommer 1990 – vier Monate vor Thatchers Rücktritt – schnellte die Inflation auf nahezu 10 Prozent. Der „Economist“ analysierte damals, dass Thatchers Finanzderegulierung die unmittelbare Ursache sei. Thatchers Reformen erlaubten es den Briten, leichter und mehr Geld zu leihen als jemals zuvor. Hypotheken stiegen sprungartig und mit ihnen die Hauspreise. Viele Menschen nahmen Kredite auf, um sich einen neuen Wagen, einen Fernseher, eine Jacht oder eine Fernreisen zu leisten. Dem Wirtschaftswachstum kam das zugute, aber der Boom gründete auf gepumptem Geld. Ein Szenario, dass Gordon Brown als Oppositionspolitiker hautnah erlebte. Alles vergessen?"
Menschen mit so einem Charakter haben nach meiner Meinung, ohnehin keine Unterstützung verdient, so zeigt sich noch im Nachhinein, nach Jahrezehnten die Berechtigung des Thatcherismus!
Die Massnahmen die Theatcher durchsetzte, waren notwendig und richtig. Diese Probleme, die wir in der EU haben, die Probleme in der Renten- und Krankenversicherung in Deutschland, wie alle Probleme der Schulden, hätte es nicht gegeben, wenn diese Länder und Deutschland, schon frühzeitg ähnlicch Wege wie Grossbrittanien durch Frau Thatcher gegangen wäre.
Das hat Maggie geändert mit dem Big Bang geändert. Natürlich führte das zur Belebung des Finanzmarkts London.
Was heute (mit negativer Konnotatio) als "Deregulierung der Finanzmärkte"
bezeichnet wird, erfolgte unter Bill CLinton, Tony Blair und Gerhard Schröder.
Für Dich als Laien verkürz dargestellt:
Maggie Thatcher erlaubte allen, auf dem Apelmarkt zu handeln.
Tony Blir erlaubte, Birnen als Äpfel zu verkaufen.