Angela Merkel bei Günther Jauch
Seite 3 von 4 Neuester Beitrag: 09.10.11 17:34 | ||||
Eröffnet am: | 25.09.11 21:42 | von: potzblitzzz | Anzahl Beiträge: | 84 |
Neuester Beitrag: | 09.10.11 17:34 | von: obgicou | Leser gesamt: | 2.090 |
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Das ist ein klassischer spieltheoretischer Übungs-Fall. Da muß man sich wie beim Gebrauchtwagenkauf an die Grund-Regeln der Verhaltensökonomie halten.
Sprich:
1. Den bzw. die "Gegner" nie die eigene Unter-Grenze wissen lassen
2. Am Anfang mehr verlangen, als man eigentlich haben will.
Es war von Anfang an klar, daß die Griechen ihre gesamte Verschuldung nicht zurückzahlen können, also, daß es einen Haircut geben wird. Dennoch war es wichtig am Anfang genau das (die vollständige Rückzahlung) zu verlangen. Daß es zu einem späteren Zeitpunkt zu einem teilweisen Schuldenerlass kommt, durfte man aus verhaltensökonomischer Sichtweise nicht mal in Aussicht stellen. Daher auch immer wieder das "Durchrechnenlassen" einer Pleite, oder "Betrachtung aller möglichen Szenarien" durch Schäuble et. al.
Die beiden Fragen, die sich stellen waren:
1. Wer trägt den Verlust?
2. Was macht man, damit das zukünftig nicht mehr vorkommt?
Zu Frage 1:
Da gibt es natürlich unterschiedliche Interessen.
Banken und andere Privatinvestoren hätten gerne alles dem Staat aufgelastet. Zum Teil kann man das verstehen, denn viele der Kredite waren Exportfinanzierungen, die staatlich gewollt waren. Zum Teil war es aber auch mangelndes Risikomanagement und damit unterrnehmerische Fehlleistung, die bestraft werden muss.
Wenn man sagt, der Staat soll zumindest einen Teil zahlen, stellt sich hier die nächste Frage: Welcher Staat? Alle Euroländer gleichermaßen oder Deutschland am meisten? Oder alle Staaten je nach "Beteiligung" ihrer Banken? Da wiederum ist die Lösung des ESM aus deutscher Sicht den Eurobonds vorzuziehen, denn wir zahlen zwar den größten Anteil in den Fonds ein, aber wir geben den safe haven Vorteil unserer Anleihen nicht auf. Wie wichtig dieser Vorteil ist, ja daß wir durch diese Besserstellung fast null auf null aus der Sache rauskommen, habe ich an anderer Stelle schon mehrfach vorgerechnet.
zu Frage 2:
Hätte man von Beginn an den Griechen mit einem Haircut Schulden erlassen, hätte man kein weiteres Druckmittel in der Hand gehabt, um die nötigen Strukturreformen dort in die Wege zu leiten. Das wäre auch das völlig falsche Signal an die anderen PIIGS gewesen (Mittlerweile sinken die Lohnstückkosten in allen PIIGS-Staaten). Der Moral Hazard gerade bei so Gestalten wie Berlusconi wäre vorprogrammiert gewesen.
Es stehen ganz glasklare berechenbare Folgen und Interessen im Mittelpunkt.
Vor allem franz. Staatsbanken werden sehr, sehr viel Geld bei einer Pleite verlieren
und gefährdet sein..
Sarkozy macht Druck auf Merkel, die folgt willig, denn es ist nicht ihr Geld.
Das Problem der Nichtbedienung der griechischen Staatsschulden wird in die
Zukunft (Rot-Grüne Regierung) verschoben, und der Steuerzahler wird blechen.
Allerdings bleibt es bei Griechenland oder wird Portugal, Italien, Spanien
folgen?
Eine riesige Lawine von Belastungen in der Zukunft für den Steuerzahler
wären möglich.
Politiker, die diese Risiken eingehen, sind nicht ganz klar im Kopf
bzw. kriminell.
Woran man das sieht:
Bundesanleihen gehen über den Tisch auf Rekordhoch und zu Zinsen weit unter Inflation.
Dieses Vertrauen gabs noch nie in der Geschichte- es ist einmalig.
Da können auch die paar virtuellen Clowns hier bei Ariiva trotz Geschrei nix ausrichten...
Aber weshalb kaufet die ganze Welt aktuell deutsche Anleihen zu Rekordhoch. Das sind alles Deppen, die keine Ahnung haben, gell...
Eigentlich wollte Günther Jauch über den Papst plaudern. Mit Thomas Gottschalk zum Beispiel. Dann aber rief Angela Merkel an: Sie hätte auch Zeit am Sonntag. Also sitzt jetzt die Bundeskanzlerin da, als einziger Gast im senffarbenen Sessel neben Jauch. So plätschert das Ganze dahin, unaufgeregt, ohne Schärfe und Klamauk, ganz in Merkels Sinn. Mutti und der Schwiegersohn - das ist Krisen-TV zum Wohlfühlen. Alles im Griff, alles wird gut.
http://www.spiegel.de/kultur/tv/0,1518,788295,00.html
- Noch ist die Bonität Deutschlands sehr gut
- Im Zusammenhang mit Griechenland geht es aber um Entscheidungen, die sich
u.U. vielleicht erst in 5 oder 20 Jahren negativ auswirken werden.
- Es geht hier also um eine Risikobewertung von mittel- bis langfristigen
Entwicklungen.
- Liquidität ist reichlich vorhanden und flüchtet in vermeindlich sichere
Häfen: Gold, Schweizer Franken, Norwegische Kronen, Immos, deutsche
Staatspapiere usw.
- Entscheidungen von Investoren müssen nicht immer richtig sein, da das
Lemmingverhalten immer wieder auftaucht.
- Zum anderen weiss niemand, wie sich die nahe und spätere Zukunft
entwickelt.
- Nur im Interesse des Steuerzahlers müssten die Regierungen die
möglichen Risiken bewerten und meiden.
- Wir haben andere Probleme, die unsere Steuerkraft erfordern.
- Im Falle eines Worst-Case-Szenariums steht letztendlich der
Konkurs Deutschlands und die Enteignung der Normalbürger durch eine
Währungsreform.
Merkel wird dann schon ergraut und vergessen sein.
Aber sie ist die Täterin.
Das läuft auch unter Schimpansen Effekt ("wenn der da falsch parkt , kann ich das auch")
Aber eines ist gewiß Lehna : die Rückzahlung erfolgt in Scheinen.
Ob die dann noch was wert sind, steht auf einem anderen Blatt
So nebebei, was macht Merkeline deiner Meinung nach denn nun: Is sie für's steigen des Bu-Fu verantwortlich oder für's steigen des Dax?
Die Finanzmittel für Krisenländer könnten laut "FAZ" von 940 Milliarden
auf 1,3 Billionen Dollar aufgestockt werden.
Auch das Volumen des Euro-Rettungsschirms könnte der BBC zufolge vervierfacht werden. mehr...
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,788328,00.html
Das nennt sich Demokratie.
Ist aber nichts Neues seit den Tagen der Europäischen Kommission.
ich würde einkalkulieren, dass die vielen garantien und bürgschaften irgendwann mal schlagen werden. wenn man das in die überlegnung einbezieht ist eine abwertung der ratingagenturen (eine erhöhung des risikos) nicht mehr weit.
dann ist die risikokomponente im zins deutlich zu gering.
Läßt uns die Rettungsfonds-Spässe leichter verkraften.
So bezeichente sie die Münchner HRE als eine sehr gute Bank, die es zu retten galt. Dabei weiß jeder einigermaßen informierte Mensch, das die HRE eine Mogelpackungsbank war und ist. Man hat dort überwiegend Scheinvermögen verwaltet, z. B. Immobiliendarlehen, die das Papier nicht wert waren, auf dem sie standen. Und dem ist heutzutage immer noch so, außer das der absolute Schrott in eine wertlose Bad-Bank verlagert wurde. Die Löhne und Gehälter der dortigen Bad-Bank-Angestellten sind rausgeschmissenes Geld für eine wertlose Dienstleistung.
2. ich kenne auch keine von der Regierung betriebene Zinspolitik;
3. wer denkt, daß dt. Bundesanleihen zu teuer sind, kann jederzeit den BuFu shorten
1. Ungeordnete Insolvenz
2. Umsetzung der Beschlüsse vom 21. Juli
3. Geordnete Insolvenz mit einem Schuldenschnitt in Höhe von 50% (dafür gibt es bisher aber keinen Rechtsrahmen).
Ein Schuldenschnitt würde die Zustimmung und Zusammenarbeit von vielen erfordern. Vor dem mangelnden Rechtshintergrund ist diese Einlassung in der Tat richtig.
Der neue niederländische Notenbankchef Knot schließt eine Insolvenz Griechenlands nicht aus. Die Nachrichten aus Griechenland seien nicht ermutigend. Knot hat noch vor einigen Monaten eine solche Insolvenz für nicht notwendig erachtet.
...
...
Ob es klug ist, AAA Bonds auf diesem Niveau zu erwerben, sei dahin gestellt. Wenn die Weltwirtschaft fällt, wird übrigens Deutschland das größte Opfer sein (siehe 2009). Die 100% Staatsschuldenmarke würde schneller realistisch sein, als es sich mancher derzeit vorstellen kann. Ob dann der Bundfuture noch als so attraktiv bewertet wird, wird sich zeigen müssen.
http://www.godmode-trader.de/nachricht/...Cash-ist-King,a2649455.html
Aber sei`s drum, ihr Fachsprech kam mir arg angelernt vor. Bin mir nicht sicher, ob sie es wirklich umfassend begreift. Aber da steht sie mit anderen "Generalisten" nicht allein auf weiter Flur, Gabriel zB kommt mir auch nicht über die Maßen kompetent auf dem Gebiet daher.
Bleibt nur die Hoffnung, dass die 2. Riege und die Beamten wissen, was sie tun. :o)
"Die populistischen Töne, dass Griechenland ein Fass ohne Boden sei, verbieten sich förmlich. Bei einer 50% Entschuldung liegt der Boden bei genau 175 Mrd. Euro.
Das Fass ohne Boden ist ein erneutes Abgleiten in eine Weltrezession oder Depression. Die bisher aufgelaufenen Vermögensverluste stellen sich laut Allianz bereits auf mehr als 3 Billionen Euro. Dabei ist der konjunkturelle Schaden noch gar nicht berücksichtigt!"
Oder:
"Die nationalökonomischen Sichtweisen, die in egozentrischer Ausprägung derzeit ihr Unwesen treiben, die uns insbesondere große Teile der deutschen Medienwelt (unter anderem Talkshows mit Breitenwirkung) mit Protagonisten meiner Branche liefert, hat insbesondere in Deutschland das öffentliche Klima vergiftet."
Oder:
"Fakt ist, dass wir in einer globalisierten Welt leben. Gerade Deutschland profitiert davon. Sich dann auf Egozentrik zurückzuziehen und die Subventionen via Zinsgeschenk und globale Intervention 2008 auszublenden, ist im höchsten Maße unangemessen.
Die Tatsache, dass Deutschland bisher aus dieser Krise massive Vorteile im zweistelligen Milliardenbereich generiert hat, wird von diesen Kreisen ebenso wie die erzielten Reformerfolge ignoriert. Die Tatsache, dass die Eurozone in der Gesamtheit Paradepferd der Stabilität in der Neuverschuldung und der Reformpolitik ist (versus USA, UK und Japan), wird zu 100% ausgeblendet."
Wenn du alles reinstelln kannst, freu dich.
Mir war der link wichtig, den Rest kann jeder selber nachlesen. Bin da inzwischen pragmatisch, lieber nur einen Bruchteil posten, der stehen bleibt, als alles Wichtige, was über kurz, oder lang wegen angeblicher Urheberrechtsverletzung gelöscht wird. Musst nur mal in meine threads schaun, dort kannst du sehn, wie gerecht das System hier funktioniert.
Die von dir geposteten Ansichten Hellmeyers hab ich bereits andernorts aufgeführt.
Hier ging es mir vor allem um die Bonds, bezogen auf die letzten postings.