Die 3 Marktidioten


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Neuester Beitrag: 08.10.21 23:29
Eröffnet am:05.01.08 16:56von: hardymanAnzahl Beiträge:181
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6338 Postings, 8859 Tage hardymanPsychologie der Börse

 
  
    #51
4
26.01.08 15:28
Behavioral Finance
Psychologie der Börse


Geahnt haben es die Anleger ja schon lange: Bewegungen an der Börse lassen sich oftmals mit rationalen Erklärungen wie Fundamentaldaten oder charttechnischen Impulsen nicht erklären. Hier liefert nicht selten die Behavioral Finance – eine noch relativ junge Forschungsrichtung der Kapitalmarkttheorie - Antworten.
 
Warum steigen Spieler am Roulettetisch viel zu zeitig aus, wenn es doch gerade so gut läuft? Warum kann man nicht einfach gehen, wenn es nicht so glatt läuft am Tisch? Probleme aus dem Casino-Alltag? – Keineswegs. Laut Experten kostet genau dieses Verhalten die Anleger einige Prozent Rendite im Jahr. Die Ursache: Psychologie. Schon seit einigen Jahren forschen Wissenschaftler wie Martin Weber von der Universität Mannheim auf dem Gebiet der Behavioral Finance – der verhaltensorientierten Finanzwissenschaft. Die geht über die klassische Kapitalmarkttheorie hinaus. Martin Weber: "Behavioral Finance ist ein neuer Wissenschaftszweig, eine neue Teildisziplin der Finanzwirtschaft, mit der man versucht psychologische Erkenntnisse heranzuziehen um die alten Fragen der Finanzwirtschaft nach Preisen, Umsätzen zusätzlich zu beantworten."
 
Joachim Goldberg hat mit seiner Firma Cognitrend den wissenschaftlichen Ansatz in die Praxis überführt. Der regelmäßige n-tv Experte berät Banken und Investmenthäuser und ist davon überzeugt, dass man um die Behavioral Finance heute als Profi nicht mehr herumkommt. Es ginge ja an den Finanzmärkten nicht darum, wie ein Wirtschaftsdatum tatsächlich bewertet wird, sondern herauszufinden, was macht denn der Andere, was machen die Gruppen, was machen die Massen als nächstes und wenn ich weiß, wie die ticken, dann könne man daraus natürlich auch eine Vorteil ziehen, so Goldberg. Sein Tipp: "… dass was sie wahrscheinlich am wenigsten mögen, Disziplin, Disziplin, und noch mal Disziplin."
 
„Rien ne va plus“ - nichts geht mehr ….. muss nicht für Anleger gelten. Sie können sich der Ratschläge der Behavioral Finance Experten bedienen und so ihre Rendite beträchtlich steigern.

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6338 Postings, 8859 Tage hardymanMoney Management

 
  
    #52
3
27.01.08 11:01

Beim Traden kann jede Erfolgsserie einmal abreißen. Eine solche Situation darf aber dann niemals zu einer Gesamtniederlage (Totalverlust des Depotwertes) führen. Das Ziel eines Traders muss immer das Bestreben sein, langfristig zu überleben, auch wenn es einmal eine Phase gibt bei der es zu Fehleinschätzungen und Verlusten kommt. Auch der beste Trader hat nie zu 100% Erfolg. Traurig wäre es nur, wenn wenige Fehltrades den Erfolg von vielen positiven Trades zunichte machen würden. Das zu vermeiden ist das Ziel des Money Managements.

Experiment:

Der bekannte Autor Ralph Vince führte vor einigen Jahren das folgende Experiment mit 40 Doktorstudenten durch:

Jeder Teilnehmer erhielt ein simuliertes Handelsspiel für den Computer. Das fiktive Startkapital in Höhe von $ 10.000 konnten die Studenten in 100 Versuchen beliebig einsetzen, und sie wussten, dass das eingesetzte Kapital in 60 Fällen dazu gewonnen und 40 Fällen verloren wurde. Nun mussten sie entscheiden, wie viel Kapital sie pro Versuch riskieren würden. Übrigens sind die Gewinnchancen von 60% zu 40% wesentlich besser als in jedem Kasino.

Was schätzen Sie, wie viele Studenten konnten ihr Kapital am Ende des Spiels vergrößern?

Es schafften nur 2, die restlichen 38 verloren Geld. Warum haben 95% der Teilnehmer Geld in einem Spiel verloren, dessen Chancen besser als in jedem Kasino waren? Der Grund ist simpel: die Studenten benutzten schlechtes Money Management!

Money Management ist die Größe, die besagt, welcher Teil des gegebenen Kapitals in der nächsten Position riskiert werden soll.

Das Prinzip vom Money Management ist unabhängig von dem gewählten Instrument, mit dem die nächste Position eingegangen wird - es kann sich um Aktien, Futures, Optionen, Fonds usw. handeln. Und es ist egal, ob die Position kurzfristig oder langfristig gehalten wird, bzw. wie hoch das zugrunde liegende Kapital ist. Welcher Teil des gesamten Kapitals eingesetzt werden soll, mag in jedem Fall anders sein, das Prinzip der Anwendung bleibt jedoch unverändert.

Ich finde es ziemlich interessant, dass die meisten Anleger ihre Zeit dafür "verschwenden", um herauszufinden, wann der beste Zeitpunkt zum Kauf oder Verkauf einer Position ist. Schauen Sie sich mal um: Wie viele angeblich überlegene Indikatoren oder Handelssysteme werden für viel Geld angeboten? Wie oft haben Sie schon Kauf- und Verkaufempfehlungen gesehen, ohne zu hören, wie viel Sie eigentlich im Verhältnis zu Ihrem Kapital kaufen oder verkaufen sollen? Im obigen Beispiel endeten 60% der eingegangenen Positionen als Gewinner - trotz allem verloren 95% der Teilnehmer Geld.

Beispiel:

Ryan Jones, der die "fixed ratio Methode" entwickelte, verdeutlicht die Auswirkungen von Money Management mit einem einfachen Beispiel:

Eine Münze wird 100 mal fallengelassen. Landet sie auf der Vorderseite, werden € 2 an Sie ausgezahlt, landet sie auf der Rückseite, müssen Sie € 1 zahlen. Sie haben € 100 als Grundkapital zur Verfügung und können zwischen folgenden Einsatz-Möglichkeiten wählen:

Sie setzen in jedem Wurf 10% ihres gesamten Kapitals ein
Sie setzen in jedem Wurf 25% ihres gesamten Kapitals ein
Sie setzen in jedem Wurf 40% ihres gesamten Kapitals ein
Sie setzen in jedem Wurf 51% ihres gesamten Kapitals ein

Bei a. hätten Sie Ihr Kapital nach 100 Würfen auf $ 4.700 erhöht.
Bei b. wären $ 36.100 aus Ihrem Kapital geworden.
Hätten Sie sich mit etwas mehr Risikobereitschaft für c. entschieden, hätte Ihr Endkapital eine Höhe von $ 4.700 erreicht - bei einem wesentlich höheren Einsatz nicht mehr, als wenn Sie nur 10% riskiert hätten.
Für diejenigen von Ihnen, die d. gewählt haben, gibt es schlechte Neuigkeiten: Ihr Kapital wäre auf $ 31 geschrumpft.

Vielleicht erkennen Sie nun, wie wichtig Money Management ist.

Bei vielen Tradern sind zu Beginn Ihrer Tradingkarriere die Prioritäten falsch verteilt. Es wird zu viel Wert auf Strategie- und Systementwicklung gelegt, aber kaum auf Risiko- und Moneymanagement oder die Tradingpsychologie. Zu den wichtigsten Voraussetzungen für einen kontinuierlichen Erfolg an den Börsen gehört ein sinnvolles Moneymanagement. Aber was bedeutet das überhaupt? Was heißt Moneymanagement eigentlich? Jeder Trader lernt zu Beginn seiner Karriere, dass das beim Kurzfristhandel entstehende Risiko unter allen Umständen limitiert werden muss. Vielfach ist da von StopLoss die Rede und von schnellen Entscheidungen im Verlustfall die Positionen zu liquidieren. Aber nur selten finden sich wirklich brauchbare Anleitungen für ein sinnvolles Begrenzen des Risikos. Und noch viel öfter erleben Trader, dass die Begriffe durcheinander geworfen werden. Da wird gesagt, es sei ein vernünftiges Moneymanagement, wenn nach der Eröffnung einer Position diese mit einem 10 % Verluststop abgesichert wird. Das ist sicherlich gut gemeint, hat aber nichts mit Moneymanagement zu tun. Ein solcher Stop ist ein Risikostop, ein Verluststop, der das Risiko, dem die Position ausgesetzt ist, vermindert. Moneymanagement dagegen stellt etwas ganz anderes dar, die Antwort auf die Frage nämlich, wie viel des gesamt vorhandenen Kapitals auf die jeweilige Einzelposition angewendet werden soll. Und es beantwortet die Frage, in welchem Zeitraum die Gelder eingesetzt werden und wie hoch die Verlustbegrenzungen in den jeweiligen Zeiträumen sein dürfen. Wie viel jedoch in einer Einzelposition verloren werden darf, gehört in die Gruppe des Risikomanagements und hat somit nichts mit dem Moneymanagement zu tun. Es gibt verschiedene Grundmodelle des Moneymanagements. eines davon wird z.B. im Musterdepot 1 verfolgt, wo ein fester Betrag von € 5000,-- eines Gesamtdepots von € 105.000,-- als Risikokapital zum Traden eingesetzt wird. Und zwar als Monatstrading, bei dem am Ende des Monats der Tradingbetrag wieder neu auf ein Startkapital von € 5000,-- festgelegt wird. Sollte innerhalb des Monats die Situation entstehen, das das Kapital verbraucht wäre, dann darf erst wieder zum nächsten ersten des folgenden Monats das Trading wieder aufgenommen werden.

Es gibt eine Vielzahl von anderen Techniken und Werkzeugen, die für das Money Management benutzt werden können. Hier einige standardisierte und allg. akzeptierte Methoden.

Martingale
Eine Technik, in der sich der Risikoanteil bei abnehmenden Kapital erhöht.

Antimartingale
Eine Technik, bei der sich der Risikoanteil mit zunehmendem Kapital erhöht.

Fixed fractional
Gehört zur Antimartingale-Methode und besagt, dass ein bestimmter Prozentsatz des Kapitals riskiert wird. Wichtig ist hierbei, dass das zugrunde liegende Kapital täglich neu berechnet wird. Steigt das Kapital an, erhöht sich entsprechend die Anzahl der zu handelnden Positionen. Fällt das Kapital, werden die Positionen kleiner.

Fixed fractional besitzt viele Variationen, z. B.
- Eine Einheit pro festgelegtem Geldbetrag (z. B. St.1000 OS je € 10.000).
- Ein Betrag wird in gleiche Teile aufgeteilt (z. B. werden vier verschiedene Aktien im Wert von jeweils ca. € 5.000 gekauft Siehe Musterdepot 1).
- Das Risikokapital wird als Prozentsatz vom Gesamtkapital bestimmt
- Die Volatilität des Produkts, in dem eine Position eingegangen werden soll, wird gemessen, z. B. die tägliche Handelsspanne der letzten 10 Tage, und als Prozentsatz vom Gesamtkapital kalkuliert. Das Einstiegsrisiko muss klar quantifizierbar sein. Nehmen wir an, dass nie mehr als 3% bei einem momentanen Kapital von € 50.000 riskiert werden sollen. Sie möchten XYZ Aktien limitiert bei einem Kurs von € 500 kaufen, der Stopp zur Glattstellung liegt bei € 480. In diesem Fall können 75 XYZ Aktien gekauft werden, denn das Risiko pro Aktie bei € 20 - und daher das gesamte Risiko - sind auf € 1.500 limitiert. Wird die Position bei € 480 ausgestoppt, entspricht dies einem prozentualen Verlust von 3% des Gesamtkapitals.
- Ralph Vince machte das optimale f populär. Beim obigen Beispiel mit der Münze repräsentierte der stets einsetzbare Anteil von 25% das optimale f für diese Situation. Kein anderer Prozentsatz wird in diesem Fall in einem höheren Kapital resultieren. Das optimale f benutzt den größten historischen Verlust als Grundlage jeder Berechnung. Secure f ist eine Variation des optimalen f's, in der anstatt des größten historischen Verlustes der größte zu erwartende drawdown in der Berechnung zugrunde gelegt wird. Die Kelly Formel benutzt historische Informationen von geschlossenen Positionen in der Berechnung. Der prozentuale Anteil der Positionen, die mit Gewinn geschlossen wurden (G), und die Kennzahl des durchschnittlichen Gewinns, dividiert durch den durchschnittlichen Verlust (K), werden hier benötigt.

Als Beispiel nehmen wir an, dass eine Serie von geschlossenen Positionen zu 60% gewinnbringend war und der durchschnittliche Gewinn 1.25 mal so hoch wie der durchschnittliche Verlust war. Die entsprechende Kelly Formel lautet:

Kelly % = G - [(1 - G)/K]
In unserem Beispiel ist G = 0.6 und K= 1.25. Dies resultiert in:

Kelly % = 0.6 - [(1 - 0.6)/1.25] = 0.28
Folgend würden 28% des Kapitals für die nächste Position eingesetzt.

Es gibt mehrere Variationen der Kelly Formel.

Fixed Ratio
Die "fixed ratio Methode" wurde von Ryan Jones entwickelt. Der Effekt liegt im Gegensatz zur "fixed fractional Methode" darin, dass zu Beginn eines wachsenden Kapitals größere Positionen schneller eingegangen werden. Die jeweilige Wachstumsrate bleibt jedoch immer konstant - mit der Folge, dass nach einer Weile das Gesamtrisiko des Kapitals langsam zurückgeht. In der "fixed fractional Methode" dagegen wird die Wachstumsrate bei konstantem Risiko immer größer.

Damit aus dem Handeln überhaupt ein regelmäßiges Einkommen entstehen kann, müssen zunächst wichtige Grundvoraussetzungen erfüllt sein:

Handeln ist ein Business. Daher muss es entsprechend aufgebaut und strukturiert werden. Um ein Unternehmen erfolgreich zu gestalten, werden Erfahrung, Planung, Talent und Investment benötigt. Ausdauer führt zum Ziel: Kaum ein Unternehmen ist bereits in der Anfangsphase profitabel, meist dauert es eine gewisse Zeit, bis zumindest die Kosten abgedeckt werden können. Das Ziel beim Handeln sollte wie bei jedem Unternehmen sein, mehr Geld zu generieren, als zu konsumieren. Der Cash-Flow muss effektiv gemanagt werden sonst besteht wenig Aussicht auf ein erfolgreiches Geschäft! Es gibt viele Beispiele von Firmen, die trotz eines hervorragenden Produkts bankrott gingen; denn ein gutes Produkt ist noch lange keine Garantie für ein erfolgreiches Unternehmen. Viele Händler konzentrieren sich nur auf ihr "Produkt" - egal ob Handelssystem, Indikator oder z. B. Handelstechnik - und verbringen viel Zeit damit, dieses immer wieder zu ändern. Sie investieren viel Geld in die Herstellung neuer Produkte, beispielsweise in zusätzliche Software, und arbeiten so auf Kosten des Cash-Flows.

Handeln ist ein schwieriges Geschäft: der Erfolg ist direkt abhängig von der Disziplin. Der Handel benötigt im Vergleich zu anderen Geschäften ein relativ niedriges Investitionskapital. Hiermit meine ich nicht das Kapital, das zum eigentlichen Handeln bereitgestellt wird, sondern die Ausgaben für Computer, Software, Daten usw. Da diese geringen Kosten immer die gleichen sind, egal ob ein € 10.000 oder ein € 100.000 Konto gehandelt wird, reißen sich eine enorme Anzahl von Händlern um die Profite.

In schwierigen Zeiten wird gespart, in guten Zeiten wird investiert. Die Erträge im Handel kommen von den Netto Gewinnen, d.h. Gewinne nach Abzug der Kommission. Wie in anderen Geschäften auch fluktuieren diese Erträge und sind abhängig von den zugrunde liegenden Marktgegebenheiten. Es gibt Perioden, in denen die Erträge merklich zurückgehen, und es wird immer wieder Perioden geben, die mit Verlust abschließen. Das ist die Natur der meisten Unternehmen und für den Handel gibt es keine Sonderregelung.

Positionen, die mit Verlust geschlossen wurden, sind die Kosten, die anfallen, um das Geschäft zu betreiben. Sie sind ein normaler Bestandteil des Geschäftes und sollten vom Händler als solche erkannt und akzeptiert werden. Verluste können nicht eliminiert, müssen aber minimiert werden - Unaufmerksamkeit oder Flüchtigkeitsfehler können und müssen erkannt und beseitigt werden! Das "Produkt" sollte erst dann geändert werden, wenn die Verluste trotzdem noch übermäßig groß bleiben.

Wenn der Punkt erreicht wird, an dem die Erträge größer als die Kosten sind, fängt das Cash-Flow-Mangement erst richtig an zu arbeiten. Das Unternehmen wächst und Entscheidungen müssen getroffen werden, z. B., wie nun die Erträge angelegt bzw. investiert werden sollen.

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6338 Postings, 8859 Tage hardymanBörsen-Psychologie

 
  
    #53
5
27.01.08 18:09

 

Börsen-Psychologie
von
Dr. Kriechbaum
 
 
"Die Bahn der Himmelskörper kann ich auf Zentimeter und Sekunden berechnen, aber nicht, wie eine verrückte Menschenmenge die Börsenkurse in die Höhe oder Tiefe treiben kann", sagte schon der große Physiker Isaac Newton.
"Mein Ansatz funktioniert, nicht weil er zutreffende Prognosen macht, sondern weil er mir erlaubt, falsche Prognosen wieder zu korrigieren", sagt der Meister der Spekulation, George Soros. Schieflagen sofort zu erkennen und so billig wie möglich zu halten, ist eines der Geheimnisse der Gewinner. Das erfordert eine Selbstdisziplin, die nur wenige Anleger aufbringen können.
Viele erfolgreiche Börsianer sind der Überzeugung, dass für ihren Börsenerfolg zu 80 % psychologische Faktoren und nur zu 20 % die Anlagestrategien verantwortlich seien.
Der Altmeister der Börse, André Kostolany, war der Überzeugung: "Kurz- mittelfristig macht die Psychologie
90 Prozent an der Börse aus! Langfristig spielen dann die fundamentalen Gründe eine größere Rolle."
Der Anleger ist zwar der wichtigste Faktor im Börsengeschehen, aber auch der schwächste und unberechenbarste.
 
 
Vom nervösen Naiven zum coolen Cleveren
 
 
Analyse
Fragebogen-Analyse des individuellen Anlageverhaltens und der für den Börsenhandel wesentlichen Persönlichkeitseigenschaften.
 
Das Rhythmus-Gespür
Unter Gespür soll hier die Summe aus Erfahrung, Verstand, Emotion, Selbstkontrolle und Intuition verstanden werden. Aus der Erfahrung, der inneren Ruhe, dem Beobachten des Börsengeschehen und der richtigen Bewertung kann sich schließlich das Gespür für chancenreiche Anlagen und für den richtigen Handelsrhythmus (Kauf, Verkauf, Abwarten) entwickeln. Unerfahrene, leichtgläubige, gestresste und unkonzentrierte Anleger werden das Gespür für diesen Rhythmus kaum erlangen bzw. halten können. Ist man einmal kräftig aus dem Rhythmus gekommen (z.B. bereits schwere Verluste bei weiter fallenden Kursen), ist es oft sehr schwierig, einen konsequenten Schlussstrich zu ziehen, um sich in der Folge wieder dem Börsenrhythmus anpassen zu können. Daher gilt es, das Rhythmus-Gespür zu entwickeln.
 
Behavioral Finance - Cognitive-emotive Finance
In den letzten Jahren hat sich die sogenannte Behavioral Finance - verhaltenswissenschaftliche Finanztheorie - als Antwort auf die Moderne Kapitalmarkttheorie entwickelt.
Die
Moderne Kapitalmarkttheorie weist die risikomindernden Eigenschaften der Portefeullebildung (Diversifikation) nach - was auch allgemein anerkannt wird - und trifft generelle Annahmen zur Informationsverarbeitung und zum Verhalten der Teilnehmer an spekulativen Märkten, was zunehmend angezweifelt wird. Vor allem die Markteffizienzhypothese, eine der Grundlagen der Modernen Kapitalmarkttheorie, die davon ausgeht, dass sich alle Marktteilnehmer streng rational verhalten, ist nicht zu halten.
Folgende Annahmen sind nicht realistisch:
Das Motiv der Marktteilnehmer ist die Maximierung des Gewinns. Vordergründig spielt dieses Motiv sicherlich die wichtigste Rolle, warum wir an der Börse spekulieren. In Wahrheit gibt es eine ganze Reihe von Motiven, die uns zur Marktteilnahme veranlassen.
Die Teilnehmer sind vollständig informiert. Zum einen ist es augrund der beschränkten Informationsaufnahme gar nicht möglich, alle relevanten Informationen zu berücksichtigen, zum anderen stehen nicht allen Teilnehmen die gleichen Informationen zur Verfügung.
Die Informationen werden rational bewertet. Durch eine Vielzahl von kognitiven Prozessen, werden Informationen selektiert, gefiltert und völlig irrational bewertet.
Es erfolgt eine Maximierung des Erwartungsnutzens, d.h. der Anleger wählt die Alternative, die für ihn den höchsten erwarteten Nutzen mit sich bringt. Dieses ohnehin schon etwas schwierige Berechnung wird noch dadurch verkompliziert, dass sich mit der Veränderung der Kapitalhöhe (durch ständige Gewinne und Verluste) auch die Bewertung des Nutzens von weiteren Kapitalveränderungen immer wieder ändert. Der persönliche Nutzen von einem Zugewinn von 1000 Euro ist natürlich ein ganz anderer, ob das Ausgangskapital 5.000 oder 200.000 Euro ist.
Die Märkte sind effizient. Aufgrund des irrationalen Handels vieler Marktteilnehmer sind die Märkte ineffizient, was bedeutet, dass die Marktpreise von den zugrundeliegenden Werten oft erheblich abweichen.
Die Behavioral Finance berücksichtigt die Tatsache, dass sich die Anleger eben nicht streng rational verhalten. Ihr Handeln wird von individuellen Motiven, Einstellungen und Bewertungen, vielfältigen psychischen und physischen Reaktionen und somit von unterschiedlicher Informationswahrnehmung, Informationsverarbeitung und Entscheidungsfindung bestimmt. Dazu kommt die Wechselwirkung mit den Marktgegebenheiten. Ein steiler Kursanstieg bzw. ein starker Kursabfall löst bestimmte Emotionen und Verhaltensweisen aus, die wiederum Einfluss auf die Kursentwicklung haben usw. Es kommt zu massenpsychologischen Effekten. Irrationale Übertreibungen nach oben und unten sind die Folgen. Das irrationale Verhalten der Anleger ist nicht zufällig, sondern systematisch.
Da der Prozess des Erkennens und der Erkenntnis (Kognition) die zentrale Rolle beim Zustandekommen von Handlungen spielt, und die Handlung selbst oft nur eine entsprechende Folge des kognitiven Prozesses und der emotionalen Reaktionen ist, verwende ich die Bezeichnung
Cognitive-emotive Finance. Sie setzt sich vor allem mit den Wahrnehmungs-, Beurteilungs-, Lösungs- und Entscheidungsprozessen, den emotionalen Folgereaktionen sowie den daraus resultierenden Verhaltensweisen auf den Finanzmärkten auseinander.
 
Persönlichkeitsstruktur des erfolgreichen Anlegers
Objektive Wahrnehmung, zutreffende Bewertung und folgerichtiges Handeln werden nur dann gelingen, wenn der Anleger bestimmte Persönlichkeitseigenschaften besitzt. Die Persönlichkeit des Anlegers spielt eine entscheidende Rolle dabei, wie Informationen wahrgenommen, interpretiert, verarbeitet sowie Handelsentscheidungen getroffen und umgesetzt werden. Persönlichkeitsschwächen bewirken häufig starke negative Emotionen, die den Verstand und die Selbstkontrollmechanismen beeinträchtigen. Die Möglichkeiten für erfolgreiches Handeln schwinden. Daher gilt es, die richtige Persönlichkeitsstruktur zu entwickeln.
 
Investmentpsychologische Indikatoren
G.C. Seldon sagt: "Der größte Fehler von 99 % der aktiven Anleger und Händler ist, dass sie bei hohen Kursen optimistisch und bei niedrigen Kursen pessimistisch sind." Fazit: Bei allgemeinem Optimismus verkaufen, bei Pessimismus kaufen. Daher gilt es, die Indikatoren für Optimismus und Pessimismus zu kennen und zu beachten.
 
Money Management
Diversifikation
, Investitionskontrolle und Risikokontrolle sollten klar definiert und in der Folge konsequent umgesetzt werden. Daher gilt es, diese Fähigkeit zu stärken.
Ziel-Motiv-Analyse: Klare Anlageziele setzen und die Motive für die Zielsetzungen eruieren.
Diversifikation: Legt die Aufteilung des Kapitals fest - Cash, Anleihen, Aktien, Optionsscheine, Optionen, Termingeschäfte usw.
Investitionskontrolle: Bezieht sich auf das Management des ungebundenen, liquiden Kapitals, das die Handelsreserve darstellt und dem künftigen Wertpapierkauf dient. Dazu eigenen sich Bargeld, Girokonto, Sparbuch, Tagesgeld, Festgeld, Geldmarktfonds.
Risikokontrolle: Ist die Garantie dafür, nicht pleite zu machen. Die Risikokontrolle sollte dementsprechend konsequent betrieben werden. Das Ziel: Verluste begrenzen !
 
Die typischen Fehler
Viele Anleger machen immer wieder die gleichen Fehler. Sie sind zu vertrauensselig, lassen sich von der Masse anstecken, haben ihre Emotionen (Gier, Selbstüberschätzung, Unsicherheit, Angst, Panik, Resignation...) nicht im Griff, haben unklare Strategien, begrenzen Gewinne und lassen Verluste laufen usw. Daher gilt es, die eigenen Fehler zu erkennen und auszumerzen.
 
Erfolgreiche Börsenstrategien
Es gibt zahlreiche gute Börsenstrategien. Diese in ein persönliches Konzept zu integrieren, fällt vielen nicht ganz leicht. Wirklich schwer aber ist, sich an das Konzept konsequent zu halten. Das schaffen nur die wenigsten Anleger. Daher gilt es, eine klare Strategie festzulegen und sich streng daran zu halten.
Selbstdisziplin: Versuche nicht den Markt zu kontrollieren, sondern dich selbst. Konsequenz statt Emotionen. Die festgelegten Maßnahmen sollten auch wirklich umgesetzt werden, anstatt sich von allen möglichen Strömungen, Tipps und Meinungen verunsichern zu lassen. Nicht auf gut Glück oder je nach Lust und Laune handeln, sondern konsequent der Strategie folgen.
Eine clevere Strategie entwickeln: Eine eindeutige und auf den Erkenntnissen des Börsengeschehens aufbauenden Strategie entwickeln und diese im Laufe der Zeit immer mehr verfeinern. Der wohl erfolgreichste Fondsmanager, Peter Lynch, ist der Meinung: "Jeder private Anleger kann mit Aktien reich werden, wenn er nur seine Hausaufgaben macht." Also auch hier gilt: Aus nichts wird nichts.
Fehler eingestehen und korrigieren: Peter Lynch sagt dazu: "Sie müssen wissen, wenn Sie schief liegen. Dann müssen Sie verkaufen." Einer der ganz Großen auf dem internationalen Spekulationsparkett, George Soros, ist der Überzeugung: "Mein Ansatz funktioniert, nicht weil er zutreffende Prognosen macht, sondern weil er mir erlaubt, falsche Prognosen wieder zu korrigieren." Fehler sollten also sofort registriert und so billig wie möglich gehalten werden.
Bei Optimismus raus, bei Pessimismus rein:.......
usw.....

 

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6338 Postings, 8859 Tage hardymanVerluste

 
  
    #54
3
27.01.08 18:12

Bei Börsengeschäften geht es prinzipiell um Entscheidungen. Selbst nach gründlicher Analyse und sorgfältiger Information bleibt stets eine Auswahl zwischen Alternativen.

Bewegt sich der Kurs nach oben, verkauft der Anleger oft zu früh. Bewegt er sich nach unten, dagegen oft zu spät. Ein Verkauf im Minus bedeutet Verlust. Nimmt man diesen Verlust hin, so ergeben sich oft negative Emotionen: Hat man etwas übersehen, falsch recherchiert oder ist man gar zu dumm? Das Selbstwertgefühl leidet in jedem Fall. Verluste laufen lassen, ist eine Möglichkeit diese negativen Emotionen zu verdrängen.

Im Extremfall entsteht folgende "psychologische Dynamik der Verlustentwicklung":

Dynamik VerlustentwicklungEinstiegskurs



1. Phase:
Suche nach Meinungen, die die Eigene bestätigen.

2. Phase:
Man kann sich nichts mehr vormachen.
Frust macht sich breit.

3. Phase:
Kampf mit sich selbst. Beim Einstiegskurs verkaufe ich.

4. Phase:
Verdrängung und Depression.

5. Phase:
Absolute Resignation. Der Ausstieg ist unvermeidbar geworden.

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3785 Postings, 7225 Tage astrid isenberghardy, das buch muss jeder

 
  
    #55
27.01.08 18:14
gelesen haben, ....ich habe nur schwerpunkt gelesen, aber endlich ein buch, das mal im ansatz analytisch formuliert ist....danke für das posting....  

6338 Postings, 8859 Tage hardymanVerluste 2

 
  
    #56
4
27.01.08 18:16

Verdrängung von Verlusten verhindert Gewinnchancen

Rüdiger Skrzypek, wallstreet:online 20.05.2005


Für Aktien und Börse interessieren sich heute die wenigsten Anleger. Vielen sitzt noch immer der Salamicrash der Jahre 2000 bis 2002 in den Knochen. Anleger, die in dieser Zeit Verluste gemacht haben, warten weiterhin ab und hoffen auf steigende Kurse.

 

Wer kauft will schließlich Gewinne machen. Schon mit dem Kauf freut man sich auf den Gewinn. Sicher kennen auch Sie Gedanken wie: “Und wenn der Kurs gestiegen ist, kaufe ich mir [...]“. Doch was passiert eigentlich, wenn Verluste entstehen?

 

Psychologen beschreiben ein typisches Verlustmuster. Der erste kleine Verlust wird bagatellisiert. Nachrichten werden verzerrt interpretiert: „So schlimm ist der Verlust nun auch wieder nicht“. Folgen weitere Verluste, folgt irgendwann die rationale Einsicht. Das Problem wird erkannt: „Unglaublich! Der Kurs hat sich halbiert.“.

 

Doch was häufig fehlt, ist die emotionale Akzeptanz des Verlustes. Daher beginnen viele Anleger den Verlust zu verdrängen. Verdrängte Verluste erhalten den Selbstwert und dienen der Kompetenzhygiene. Man erspart sich so die Auseinandersetzung mit der eigenen Fehlinvestition. Das ist viel angenehmer als sich einen kostspieligen Fehler einzugestehen. Denn eine emotionale Auseinandersetzung mit dem Verlust ist verbunden mit unangenehmen Emotionen wie Trauer, Angst und Wut. So wird der Verlust aus dem Bewusstsein verbannt, doch im Unterbewusstsein bleibt der Verlust präsent und treibt sein Unwesen.

 

Es gibt zwei Möglichkeiten den Mechanismus der Verdrängung aufzulösen.

 

a) Der Anleger wartet so lange, bis aus dem Verlust ein Gewinn geworden ist. Dieses Muster ist typisch für die Masse der Teilnehmer. So ist es auch zu erklären, dass das Interesse an der Börse zur Zeit nicht sonderlich hoch ist, denn Werte wie Telekom, Volkswagen oder Infineon sind noch weit von ihren Höchstständen entfernt.

 

oder

 

(b) Man beginnt, sich mit seinem Verlust emotional auseinanderzusetzen. Erst wenn die emotionale Auseinandersetzung mit der eigenen Fehlinvestition stattgefunden hat, ist es möglich sich seinen Fehler wirklich einzugestehen. Der Verlust wird akzeptiert. Nur so ist die Chance gegeben sich von seinem Engagement zu distanzieren. Erst danach erkennt der Anleger fehlerhafte Strategien und kann neue Anlagestrategien entwickeln.

 

Die richtige Frage lautet dann: Haben meine Aktien, die ich halte noch Potential oder gibt es bessere Anlagemöglichkeiten?

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6338 Postings, 8859 Tage hardymanVerlustbegrenzung

 
  
    #57
3
27.01.08 18:21

Verlustbegrenzungen erfordern Mut

Rüdiger Skrzypek, wallstreet:online 01.07.2005


Erlebt man zu Hause oder im Büro einen heftigen Rückschlag, so sind unangenehme Gefühle und Niedergeschlagenheit die Folge. Man konzentriert sich zunächst auf seine Lage und analysiert in Ruhe die Situation: "Bin ich ungerecht behandelt worden oder habe ich einen Fehler gemacht?"

 

Der Rückgang des eigenen Depot kann auch ein heftiger Rückschlag sein. Insbesondere dann, wenn der Rückgang nicht erwartet wurde. Die Folgen sind die gleichen: unangenehme Gefühle und Niedergeschlagenheit. Nahe liegend ist die Vermutung, dass der Anleger bei seiner Depotauswahl Fehler gemacht hat. Doch wer gesteht sich schon gerne einen Fehler ein? Denn das Eingeständnis einer falschen Investitionsentscheidung verstärkt die sowieso schon vorhandenen unangenehmen Gefühle. Also tut man lieber nichts und wartet ab.

 

Doch die Börse bestraft Anleger, die im Verlustbereich an ihrer Lage orientiert sind, immer wieder. Wird zu lange gewartet und fallen einzelne Depotwerte weiter, wird der Anleger schnell zum Aussitzer seiner Verluste. Ein Aussitzer lässt seine Verluste laufen und verlängert seinen zeitlichen Investmentumfang während er Werte im Depot hält. Dieses Phänomen wird auch dadurch unterstützt, dass die Niedergeschlagenheit bald durch Hoffnung ersetzt wird: "Bestimmt geht es wieder aufwärts"

 

Gerade der unerfahrene Anleger ist diesem natürlichem Mechanismus bei den ersten Verlusten hilflos ausgeliefert. Aber es gibt einen Trick diesen Mechanismus zu umgehen. Nur wer sich vor dem Kauf einen Plan zurechtgelegt hat, was im Verlust zu tun ist, hat die Chance dem aussitzen zu entgehen. Wie muss so ein Plan aussehen? Zum einen benötigt ein Anleger Verkaufsmotive, zum anderen bedarf es einer Strategie Verluste zu begrenzen.

 

Über Verkaufsmotive zu verfügen bedeutet, die Vorteile des Verkaufs von verlustbringenden Depotanteilen zu kennen. Das aktuelle Vermögen wird gesichert und man hat die Chance sein Geld in bessere Werte zu investieren. Darüber hinaus gewinnt ein Anleger mit jeder Trennung von verlustbringenden Wertpapieren ein Stück Unabhängigkeit von der Marktstimmung.

 

Die Strategie zur Verlustbegrenzung sind Stop-Loss-Orders. Es gibt nur eine allgemeingültige Regel wie Verlustbegrenzungen zu gestalten sind: Der angestrebte Gewinn sollte größer sein als die Verlustbegrenzung. Darüber hinaus hängen Stop-Loss-Orders vom Risikoprofil des Anlegers und der Volatilität des Wertpapiers ab. Ebenso sollte kein Anleger Stop-Loss-Orders auf runde Zahlen legen, um unerwartete Überraschungen durch hohe Umsätze zu vermeiden.

 

Das Wichtigste ist, die eigene Verlustbegrenzung vor der Kauforder zu formulieren und sich unter allen Umständen daran zu halten. Dazu bedarf es auch ein wenig Mut, die Hoffnung aufzugeben und sich einen Fehler einzugestehen. Doch das sollte um so leichter fallen, je eher man sich bewusst ist, dass nicht jedes Engagement ein Volltreffer sein kann.

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6338 Postings, 8859 Tage hardymanPlanung

 
  
    #58
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27.01.08 18:24

Nur planvolle Investments versprechen Gewinne

Rüdiger Skrzypek, wallstreet:online 24.06.2005


Stellen Sie sich vor, ein Mann möchte mit dem Zug von Berlin nach Frankfurt reisen. Wie wird er vorgehen? Zunächst überlegt er, wann genau er ankommen möchte und informiert sich mit welchem Zug er sein Ziel am besten erreicht. Aus mehreren Alternativen entscheidet er sich dann für eine Strecke. Zu gegebener Zeit fährt er los und kommt wie geplant in Frankfurt an.

 

An der Börse ist es nicht viel anders, doch offenbar verzichten Anleger gerne auf ein planvolles Vorgehen beim Investieren ihres Geldes. Welche Schritte sind notwendig, um sein Geld an der Börse planvoll anzulegen?

 

Zunächst einmal ist es vernünftig, sich Klarheit über das Ziel zu verschaffen. Ein Anleger möchte Gewinne machen - logisch, doch wie viel Gewinn soll es sein? Bis zu welchem Zeitpunkt soll der Gewinn realisiert werden? Ist der angestrebte Gewinn realistisch? Je konkreter ein Ziel definiert ist, desto genauer weiß ein Anleger, was er will. Das garantiert zwar nicht, dass der angestrebte Gewinn erzielt wird, doch ein konkretes Ziel ermöglicht es, erfolglose Anlagestrategien effektiv zu korrigieren.

 

Danach müssen die notwendigen Informationen der aktuellen Lage zusammengestellt werden. Das Für und Wider verschiedener Analysen und Indikatoren wird abgewogen. Auf diese Weise verschafft sich ein Anleger ein genaues Bild über die momentanen Situation. Möglicherweise werden unterbewertete Aktien identifiziert, einen beginnender Trend gefunden oder eine hohe Rendite am Anleihemarkt gesichtet.

 

Doch als Anleger sollte man auch wissen, wohin sich mögliche Investitionen bewegen. Es muss also immer eine Prognose gewagt werden. Wird sich die unterbewertete Aktie einer durchschnittlichen Bewertung annähern, ist ein Aufwärts- bzw. Abwärtstrend auszumachen oder werden die Zinsen steigen oder fallen? Die Prognose ist äußerst wichtig, wird aber häufig nur intuitiv aus der aktuellen Lage abgeleitet.

 

Erst jetzt beginnt die Planung was zu tun ist: Kaufen, streuen, abwarten, nichts tun. Nach der Planung folgt die Entscheidung. Oftmals gibt es mehrere gute Anlagealternativen. Es kommt nun darauf an, sich für die besten Anlagemöglichkeiten zu entscheiden.

 

Im nächsten Schritt ordert der Anleger ein oder mehrere Wertpapiere. Das ist ganz einfach. Schwieriger ist die permanente Überprüfung der Entscheidung. Tritt die Prognose tatsächlich ein? Waren die Voraussetzungen der Entscheidung richtig? Wurden die richtigen Informationen gesammelt? Mit jeder Situationsänderung sollten alle Schritte von Beginn an durchgegangen werden. Gegebenenfalls müssen andere Entscheidungen getroffen werden.

 

Ein planvolles Vorgehen spielt bei einer Investitionsentscheidung eine wichtige Rolle. Wenn ein Anleger ohne Plan vorgeht, ist die Chance groß, den Markt ohne realisierte Gewinne zu verlassen. Anleger sollten daher immer alle Schritte eines planvollen Investments befolgen.

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3427 Postings, 7665 Tage Antoine@astrid zu #55

 
  
    #59
27.01.08 19:01
Welches Buch meinst Du bitte?
Könntest Du vielleicht Titel, Autor und ISBN nennen? Danke!

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3427 Postings, 7665 Tage AntoineUp für Astrid

 
  
    #60
28.01.08 20:01
Meinst Du das Buch aus #53 von Dr. Kriechbaum?

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6338 Postings, 8859 Tage hardymanCool

 
  
    #61
3
02.02.08 11:23

endlich kommen jetzt auch die Schwarzen und natürlich von denen die es am nötigsten haben. *fg*

 

  146. Hatte leider weniger Glück2599 Postings, 742 Tage polo10 01.02.08 20:10 zum nächsten Beitrag springenzum vorherigen Beitrag springen

habe die Woche mit 350 Verlust abgeschlossen. Gestern um 15:00, wo es zählte dabei zu sein, war ich leider schaffen, da wären locker 1.000 drin gewesen.

Aber so ist das eben ... Schade um die Stunden vorm Rechner.

Schönes WE an alle ... nächste Woche gilt wieder: neues Spiel, neues Glück!
2008 wird ein hartes Börsenjahr !
 

 

deshalb auch hier noch einmal für die ganzjährigen Narrenkappenträger.

Tausend mal
Ariva Helaaf, Ariva Helaaf, Ariva Helaaf.

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6338 Postings, 8859 Tage hardymanGewinne laufen lassen

 
  
    #62
3
02.02.08 12:13

You can`t go broke taking profits - Unbekannt

Die Realisierung von Gewinnen führt nicht zum Bankrott. Dies ist eine sehr weit verbreitete Weisheit, sie steht jedoch im krassen Gegensatz zu der Börsenregel schlechthin: Let your profits run. Positionen, die gerade leicht ins Plus gelaufen sind, wieder glattzustellen, verursacht zwar keine unmittelbaren Kosten, die Opportunitätskosten sind jedoch nicht zu unterschätzen. Pokerspieler gewinnen oft ganze Turniere, weil sie zwischendurch einen großen Pott gewonnen haben, von dem sie lange Zeit zehren. Nur so können sie ihre Strategie verfolgen, Ruhe bewahren und riskante Aktionen vermeiden, die aus der (Geld-)Not heraus entstehen. Und genauso verhält es sich beim Trading. Wenn man ein solides System hat, das von seinen großen Gewinnern und von einer disziplinierten Begrenzung der Verluste lebt, dann ist es tödlich, die Gewinne zu begrenzen. Man erhöht dadurch vielleicht die Trefferquote, nicht jedoch die (hoffentlich) schwarze Zahl im Profit/Loss-Statement.

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6338 Postings, 8859 Tage hardymanErfolg

 
  
    #63
1
02.02.08 12:48

Money Management Strategie

Erfolg an der Börse

 

 

Money Management bzw. Risiko Management

Money Management und Risiko Management sind ganz entscheidende Faktoren für die Performance:

  • Beim Money Management geht es meinem Verständnis nach darum, die geeignete Positionsgröße eines Engagements zu bestimmen.
  • Beim Risiko Management gilt es hingegen das Risiko für das Gesamtdepot (z.B. durch Stops) zu minimieren.

 

 

Praxisorientierung des Systems

Da ich mich an der Praxis orientieren will, gehe ich im Folgenden von einem kleinen Musterdepot von EUR 25.000,- aus. Dieses Grundkapital verwende ich seit nunmehr 1998 als Ausgangsbasis für mein Musterdepot. Auf der einen Seite ist dieses Depot klein genug um von nahezu jedem Börsenneuling nachgetradet zu werden, andererseits fressen die Gebühren ab dieser Größenordnung nicht mehr die gesamte Performance auf (obwohl der Faktor »Gebühren« bei der erzielten Performance keinesfalls vernachläßigt werden darf!)

 

KISS - Keep It Simple, Stupid

Das am häufigsten eingesetzte Money Management? Kein Money Management! Warum das so ist? Weil die meisten Anleger grundsätzlich einmal das zur Verfügung stehende freie Kapital anlegen wollen und sich dabei meist keine Gedanken machen, ob die Position der Depotgröße angemessen ist oder nicht. Da ich der Meinung bin, dass der Money - Management - Ansatz für den Kleinanleger nach Möglichkeit nicht zu kompliziert sein darf (da er sonst in der Praxis nicht lange verwendet wird), wird das vorgestellte System grundsätzlich sehr einfach aufgebaut sein.

 

Mix aus Money Management und Risiko Management

Ich persönlich halte es so, dass ich höchsten zehn Prozent des Musterdepots in eine Aktie oder eine andere Position investieren will. Sollte in einer Position die absolute Katastrophe eintreten (Totalverlust z.B. Overnight ohne Chance des Verkaufs durch Stop-Loss), würde also maximal zehn Prozent des Depots vernichtet werden. Als Obergrenze pro Einzeltitel, ergibt sich also ein Maximalwert von EUR 2.500,- pro Position.
Als zweite Grundregel gilt für mich, dass ich pro Engagement maximal ein Prozent des Gesamtdepots (d.h. EUR 250,-) riskieren will. Durch diese Begrenzung gilt: sollte das Depot maximal bestückt sein (zehn Titel zu je EUR 2.500,-) kann ein Einbruch des Gesamtmarktes ebenfalls nur zehn Prozent, d.h. EUR 2.500,- vernichten. Voraussetzung ist, dass in diesem Falle die Stop-Loss-Orders einigermaßen marktgerecht ausgeführt werden.

In den Grenzen dieser beiden Kennzahlen lassen sich jetzt die Positionsgrößen festlegen. Overnight-Gaps sind logischerweise Performance-Killer.

 

Auswirkung des Stop-Loss

Das Stop-Loss sollte meiner Meinung nach möglichst durch technische Chartanalyse gewählt werden. Das Stop-Loss generell zehn Prozent unter dem Einstiegskurs zu platzieren ist nicht unbedingt zielführend. Eine Aktie mit einer tendenziell niedrigen Volatilität oder ein Titel der Dividendenstrategie wird sicherlich anders zu handhaben sein als ein Optionsschein oder ein Mini-Future auf einen Index. Prinzipiell gilt also: je weiter das durch Chartanalyse gefundene Stop-Loss-Signal vom Einstiegskurs entfernt liegt, desto kleiner wird die Gesamtposition ausfallen.

 

Auswirkung des Stop-Loss auf die Gesamtposition

Einige Beispiele zur Einführung:

  • Einstiegskurs: EUR 100,- / Stop-Loss EUR 75,- = 10 Papiere
    (Position = EUR 1.000,- denn: EUR 250,- max. Verlust!)
    Durch das relativ weit entfernte Stop-Loss muß die Position relativ klein gehalten werden.
  • Einstiegskurs: EUR 100,- / Stop-Loss EUR 85,- = 16 Papiere
    (Position = EUR 1.700,- denn: EUR 250,- max. Verlust!)
    Das Stop-Loss liegt näher am Einstiegskurs, die Position nähert sich der durchschnittlichen Porisionsgröße = 10% vom Gesamtdepot an.
  • Einstiegskurs: EUR 100,- / Stop-Loss EUR 95,- = 25 Papiere
    (Risiko EUR 125,- denn: EUR 2.500,- max. pro Einzeltitel!
    Durch die weitere Annäherung des Stop-Loss an den Kaufkurs wird die maximale Positionsgröße erreicht. Ab sofort verringert sich der maximale absolute Verlust der Position. Gleichzeitig steigt aber das Risiko des zu frühen Ausstoppens. Der Kurs kann möglicherweise zu wenig »atmen«.

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6338 Postings, 8859 Tage hardymanRisiko

 
  
    #64
1
02.02.08 12:54

Risiko im Geld oder Risiko im Markt?

Positionsgrößenbestimmung

 

 

Risiko im Geld oder Risiko im Markt? Der Unterschied ist schnell erklärt: beim Risiko »im Geld« ist die Position relativ groß bzw. entsprechend gehebelt, beim »Risiko im Markt« bleibt die Position relativ klein, dafür muss aber der Markt entsprechend länger in die gewünschte Richtung laufen. Im ersten Falle kann eine schnelle Bewegung in die falsche Richtung das Depot ernsthaft gefährden, im zweiten Falle steigt das Risiko, dass die Richtung zunächst stimmt, der Zielkurs dann aber doch nicht erreicht wird. Es werden also gegebenenfalls viele Positionen mit Ergebnissen nahe dem Nullpunkt ausgestoppt.

 

Man muss sich bei einem Trade von Anfang an im Klaren darüber sein, ob man einen Ausbruch, eine Bewegung oder einen Trend handeln will. Einen Trend mit dem »Risiko im Geld« zu traden ist vermutlich ebenso wenig sinnvoll wie einen Ausbruch mit dem »Risiko im Markt« (was in diesem Falle eher als »zu kleine Position« bezeichnet werden sollte).

 

Beispiel -1-: Risiko im Markt -> Trend-Trading

Im folgenden Chat sehen wir den »Trade einer Trendbewegung«, der durch ein etwas zu enges Stop-Loss ohne Gewinn bleibt. Wir handeln eine Standardposition (10% vom Gesamtdepot) und nehmen als Stop den Tiefpunkt der letzten Korrektur an. Das Chance/Risiko-Verhältnis 1:1 definiert den erwarteten Zielkurs.

 

 

Kursdaten: Lenz + Partner AG

Chart: Standard and Poors 500

Chart: Standard and Poors 500

 

 

 

  • Im Punkt -1- wollen wir die Trend-Bewegung mitnehmen und eröffnen um die 1.390 Punkte eine Long-Position. Das initiale Stop-Loss liegt um die 1.360 Punkte. Als Ziel der Bewegung nehmen wir die 1.417,50 Punkte an: dort liegt die Projektion der Korrektur von Ende Oktober bis Anfang November.
  • Im Punkt -2- dreht der Markt, die Bewegung ist nicht so stark wie gedacht. Das Stop-Loss wird knapp unter den Einstiegskurs nachgezogen. Nach den Kriterien des Trend-Tradings liegt es nun zu eng am Markt.
  • Im Punkt -3- läuft die Position in´s Minus, der Ausbruch ist beendet.[/li)
  • Im Punkt -4- wird die Position ausgestoppt, obwohl der Trend eigentlich noch intakt ist: das Tief bei rund 1.360 Punkten wurde nicht unterschritten!
  • Im Punkt -5- erreicht der S&P 500 das Kursziel, während wir ohne Position dem Markt zusehen.

 

 

 

Fazit: Durch das »Risiko im Markt« und ein für das Trend-Trading zu enges Stop-Loss wurde die korrekt vorausgesehene Bewegung nicht genutzt.

 

Beispiel -2-: Risiko im Geld -> Trading der Bewegung

Im folgenden Chat sehen wir einen »Trade der Bewegung«. Der Trade endet sehr glücklich am Zielkurs. Wir handeln eine doppelte Standardposition (20% vom Gesamtdepot) und nehmen als Stop den Tiefpunkt direkt vor dem Ausbruch an (rund 1.375 Punkte). Das Chance/Risiko-Verhältnis 1:1 definiert den erwarteten Zielkurs bei rund 1.405 Punkten.

 

 

Kursdaten: Lenz + Partner AG

Chart: Standard and Poors 500

Chart: Standard and Poors 500

 

 

 

  • Im Punkt -1- wollen wir die Bewegung mitnehmen und eröffnen um die 1.390 Punkte eine Long-Position. Das initiale Stop-Loss liegt um die 1.375 Punkte. Als Ziel der Bewegung nehmen wir die 1.405 Punkte an: dort liegt die Projektion der Korrektur direkt vor dem Ausbruch.
  • Im Punkt -2- erreicht der Markt den Zielkurs und wir verkaufen limitiert die Long-Position.
  • Im Punkt -3- bemerken wir, dass wir sehr großes Glück hatten.
  • Im Punkt -4- dürfen wir der entgangenen Trend-Bewegung nicht nachtrauern.

 

 

 

Fazit: Durch das »Risiko im Geld« und die klare Zielsetzung: »Handel der Bewegung« wurde die Position trotz der geringen Kursspanne ein Erfolg für das Depot. Mit einer normalen Positionsgröße würden die Transaktionskosten einen großen Teil der Performance nehmen.

 

Beispiel -3-: Risiko im Geld -> Trading der Bewegung

Im folgenden Chat sehen wir einen völlig schiefgegangenen (zum Glück nur fiktiven) »Trade der Bewegung« mit dem »Risiko im Geld«. Wir handeln eine doppelte Standardposition (95 Aktien, 20% vom EUR 25.000,- Gesamtdepot) und nehmen als Stop den Tiefpunkt vom September an (rund US$ 47,-). Das Chance/Risiko-Verhältnis 1:1 definiert den erwarteten Zielkurs bei rund US$ 58,18.

 

 

Kursdaten: Lenz + Partner AG

Chart: Apollo Group US$

Chart: Apollo Group US$

 

 

 

  • Im Punkt -1- wollen wir die Bewegung mitnehmen und eröffnen per Stop-Buy (US$ 52,-) ein Long-Position über 95 »Apollo Group«. Der Kaufkurs liegt bei US$ 52,26. Das initiale Stop-Loss liegt um die US$ 47,- und damit eigentlich zu tief. Als Ziel der Bewegung nehmen wir die US$ 58,18 an.
  • Die Position entwickelt sich nicht wie gewünscht, der Ausbruch wird sogar zurückgeführt. Das Stop-Loss bei Punkt -2- liegt sehr tief für einen »Trade der Bewegung«.
  • Ein langes GAP-down hinterläßt im Punkt -3- ein Desaster im Depot: es gehen knapp über EUR 1.000,- verloren, was rund 4% des Gesamtdepots bedeutet.

 

 

 

Fazit: Durch das »Risiko im Geld«, das etwas zu weite Stop-Loss und eine katastrophale Bewegung wird das Depot enorm zurückgeworfen.

 

Aus diesen Betrachtungen dürfte klar sein: Ausbrüche werden tendenziell eher mit dem »Risiko im Geld« gehandelt, Trends mit dem »Risiko im Markt«.

Bewegungen sollten mit einer durchdachten Mischung aus »Risiko im Geld« und »Risiko im Markt« gehandelt werden. Das Traden der Bewegung mit einem erhöhten Risiko im Geld hat den Vorteil, dass man die Position am Zielkurs durch eine Teilrealisierung der Gewinne verkleinern kann und mit einer kleineren Positionsgröße zum »Trend-Trading« mutieren lässt. Eine solche Veränderung ist beim »Ausbruch-Trading« bzw. dem »Trend-Trading« nicht möglich. Im ersten Falle wird die Position entweder ausgestoppt oder aber am vorher definierten Zielkurs verkauft. Im Falle des »Trend-Trading« kann eine Veränderung des Tradingziels nur als »schlechtes Trading« bezeichnet werden.

Zum »Ausbruch-Trading« noch ein Wort: ich erhöhe lieber die Positionsgröße und nicht den Hebel. So hat man etwas weniger Probleme durch das Rauschen des Marktes und seltener überraschend schnelle Bewegungen mit viel Slippage am Stop-Loss-Limit.

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6338 Postings, 8859 Tage hardymanChartanalyse

 
  
    #65
2
02.02.08 13:02

Chartanalyse / DOW - Theorie

Chartanalyse / Technische Analyse: Definitionen und Grundlagen

 

 

Begriffsbestimmung

 

 

weiterführender Artikel Im Lexikon bei Börse Online findet man folgende Definition:

Zitat AnfangDie Technische Analyse versucht aus Aufzeichnungen und graphischen Darstellungen (Charts) der bisherigen Kurs- und Umsatzentwicklung Kursprognosen zu entwickeln, die das Börsenverhalten der Anleger in der Vergangenheit und Gegenwart widerspiegeln. Die technischen Analysten suchen Formationen und Begebenheiten, die in der Vergangenheit bestimmte Kursverläufe nach sich gezogen haben (zum Beispiel Trendwende- und Trendbestätigungs-Formationen), um dann solche wieder auftauchende Kursverläufe zu erkennen und entsprechend zu handeln. Zur Erkennung werden in der technischen Analyse auch noch Hilfsmittel (so genannte Indikatoren) wie zum Beispiel gleitende Durchschnitte benutzt.
Zitat Ende

Chartanalyse

weiterführender Artikel Im Lexikon bei Börse Online findet man folgende Definition:

Zitat AnfangDie Methodik der Auswertung anhand historischer Kursverläufe (Charts). Dabei wird nach wiederkehrenden Mustern oder Trends gesucht, um zu einer Aussage über die wahrscheinliche, zukünftige Kursentwicklung des analysierten Wertes zu gelangen.
Zitat Ende

Werkzeuge der technischen Analyse - Chartanalyse

Für die technische Analyse stehen vielfältige Werkzeuge zur Verfügung. Die klassische Chartanalyse betrachtet nur den Kursverlauf und gegebenenfalls das Volumen um Trends zu erkennen. Hinzu kommt die Formationsanalyse, die im Chart nach bestimmten Mustern sucht und davon profitiert, dass sich die Kurse in bestimmten, wiederkehrenden Formationen bewegen. Einen schier unerschöpflichen Fundus an Möglichkeiten findet man im Bereich der Indikator-Analyse. Durch mathematische Funktionen werden hier aus den gegebenen Daten (also Preis und Volumen) Indikatoren errechnet, die helfen sollen, den Kursverlauf besser zu prognostizieren. Der einfachste Indikator ist z.B. ein gleitender Durchschnitt, der direkt aus den Schlußkursen errechnet wird. Mittlerweile werden jedoch auch technische Indikatoren durch Duzende von Berechnungsschritten erstellt. Meist ist jedoch fraglich, ob diese Konstrukte wirklich Vorteile bringen.

 

Prognosequalität

Die alles entscheidende Frage lautet natürlich: wie gut ist die Prognosequalität der technischen Analyse? Zunächst muß man natürlich der Überzeugung sein, dass sich zukünftige Vorgänge prinzipiell prognostizieren lassen. Ansonsten wäre es schließlich wenig sinnvoll, sich überhaupt mit der Analyse von Aktien zu beschäftigen. Die Prognosequalität ist natürlich auch dadurch schwer zu beurteilen, dass in den seltensten Fällen eine Analyse ausschließlich auf objektiven Fakten beruht, sondern stets durch die Meinung des Analysen subjektiv wird. Dies führt dazu, dass ein Chartverlauf, der von fünf Analysten untersucht wird, zu fünf verschiedenen Ergebnissen führt, von denen eventuell kein einziges schlußendlich stimmt.

 

Warum überhaupt technische Analyse bzw. Chartanalyse?

Geht man davon aus, dass sich Kursverläufe prinzipiell prognostizieren lassen, kann man die eigene Entscheidung fundamental oder technisch begründen.
Die Fundamentalanalyse erfordert eine Einarbeitungszeit, die Jahre dauert. Zudem werden tiefe Einblicke in eine Firma benötigt, über die wahrscheinlich kein Kleinanleger jemals verfügen wird. Die großen Vertreter der Fundamentalanalyse, z.B. Warren Buffet, sprechen mit Vorständen und Mitarbeitern, besuchen persönlich die Firmen und recherchieren lange und gründlich, bevor sie eine Entscheidung treffen. Sie sind im Prinzip eher Investoren statt Spekulanten. Wer nun glaubt, dass man mit der Betrachtung von ein paar frei zugänglichen Daten aus dem Internet (z.B. KGV, KCV und KUV) bereits Fundamentalanalyse betreibt, sollte diese Illusion schnell aufgeben. Noch stärker desillusioniert dürfte derjenige werden, der frei zugängliche Fundamentalanalysen von Banken folgt. Denn warum sollten die Researchabteilungen der Finanzdienstleister kostenlos hochqualifizierte Arbeit abliefern? Doch nur, weil sie mit diesen Analysen eigene Interessen vertreten, die gegebenenfalls den Interessen der Leser entgegenstehen dürften.
Die technische Analyse / Chartanalyse hingegen bringt bereits mit relativ wenig Einarbeitungszeit einen wichtigen Vorsprung vor all denjenigen Anlegern, die blind ihrem Bankberater folgen oder ihre Anlagetipps aus der BILD-Zeitung erhalten. Natürlich benötigt man auch bei der technischen Analyse ein- oder zwei Jahre Erfahrung, bevor man gute Erfolge erzielen kann, der Aufwand steht aber in einem guten Verhältnis zum Nutzen. Und da Börse nun mal kein Zeitvertreib sondern echte Arbeit ist, dürfte die Einarbeitung in die technische Analyse sehr sinnvoll, sein.

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6338 Postings, 8859 Tage hardymanExit Strategien

 
  
    #66
4
02.02.08 17:33

Über den Ausstieg wird das Geld verdient

Exit Strategien

 

 

In den folgenden drei Beispielen kann man sehen, dass der Einstieg in den seltensten Fällen entscheidend ist. Erst ein gut getroffener Ausstiegspunkt entscheidet letztendlich, ob im Depot ein Plus oder Minus zu verzeichnen ist.

 

 

Kursdaten: Lenz + Partner AG

Chart: Korrektes Signal, trotzdem ein Verlust

Chart: Korrektes Signal, trotzdem ein Verlust

 

 

Im ersten Beispiel ist aus einem Handelssystem ein Kaufsignal für eine Short-Position abgebildet. Nach dem Signal (1) fällt die Aktie zunächst auch leicht in die prognostizierte Richtung und es wird sogar ein neues tieferes Tief ausgebildet. Den Ausstieg im Punkt (2) zu erwischen ist unmöglich, schließlich wird hier das Short-Signal sogar bestätigt. Über dem Niveau von Punkte (3) läuft die Short-Position dann wieder in den Verlustbereich. Wer den Ausstieg aus der Short-Position nicht schafft, vernichtet viel Kapital auf dem Weg in Richtung (4). Obwohl das Kaufsignal für die Short-Position in Punkte (1) an sich in Ordnung war, dürfte im Depot ein Minus übrigbleiben: mit einem guten Stop-Loss ein kleiner Verlust, ohne Stop-Loss ein echtes Problem!

 

 

Kursdaten: Lenz + Partner AG

Chart: Fehlsignal mit geringem Verlust oder gutem Gewinn

Chart: Fehlsignal mit geringem Verlust oder gutem Gewinn

 

 

Im zweiten Beispiel haben wir ein Fehlsignal bei (1). Wir bekommen einen Einstieg auf der Long-Seite signalisiert aber die Position läuft sofort in´s Minus. Wenn man bei (2) ausgestoppt wird, realisiert man einen kleinen Verlust. Liegt das Stop-Loss tiefer, also z.B. in der Nähe der Tiefs von Mai oder Juli bleibt man im Engagement und nimmt die Bewegung bis (3) mit. So wird aus einem Fehlsignal beim Einstieg ein Gewinn-Trade.

 

 

Kursdaten: Lenz + Partner AG

Chart: Korrektes Signal mit geringem Gewinn oder großem Verlust

Chart: Korrektes Signal mit geringem Gewinn oder großem Verlust

 

 

Im dritten Beispiel ein absolut korrektes Kaufsignal für eine Short-Position zum Zeitpunkt (1). Von EUR 13,- verliert der Wert zunächst bis EUR 10,50 an Boden. Den Ausstieg beim Tiefpunkt in (2) kann man wohl nicht punktgenau realisieren und der rasante Anstieg von EUR 10,50 bis EUR 12,50 in einer Woche dürfte viel Performance kosten. Ein nach »üblichen Regeln gut platziertes« Stop-Loss dürfte so um die EUR 12,25 liegen. Wer aber den Ausstieg auf diesem Biveau verpasst und erst bei (3) oder (4) aussteigt, dürfte im Depot ein Problem haben.


Zusammenfassen kann man also festhalten: der EINSTIEG war in allen drei Fällen nicht das ausschlaggebende Kriterium! Einzig der Ausstieg entschied, ob ein Trade im Plus oder Minus endete.

Und trotzdem wird bemerkenswerterweise in den meisten Trading-Ansätzen, z.B. in Büchern oder Fachartikeln, immer und immer wieder das Hauptaugenmerk darauf verwendet, den Einstieg zu perfektionieren...

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6338 Postings, 8859 Tage hardymanArten der Bewegung

 
  
    #67
1
02.02.08 17:35

Traden Sie Ausbruch, Bewegung oder Trend?

Wissen, was man traden will!

 

 

 

Kursdaten: Lenz + Partner AG

Schematische Darstellung: Traden eines Ausbruchs

Schematische Darstellung: Traden eines Ausbruchs

 

 

Traden eines Ausbruchs

Beim »Traden eines Ausbruchs« sind Einstiegs- und Ausstiegspunkte von Anfang an klar definiert. Es gibt ein Einstiegssignal, z.B. den Bruch eines Widerstands, und einen Zielkurs, an dem der Trade seinen Zweck erfüllt hat.

Zeitlicher Ablauf beim traden:

  • Im Chartbild ergibt sich aus dem Hoch vor dem Einstiegssignal ein Widerstand.
  • Dieser Widerstand wird gebrochen, man steigt am Signalkurs in die Long-Position ein.
  • Unter dem Einstiegskurs wird ein Stop-Loss platziert (»Katastrophen Stop«).
  • Sofern möglich wird gleichzeitig ein limitierter Verkauf erfasst (»One- Cancel- Other- Auftrag«).
  • Die Position wird entweder per Stop-Loss oder durch einen Verkauf am Zielkurs geschlossen.

 

 

 

Kursdaten: Lenz + Partner AG

Schematische Darstellung: Traden einer Bewegung

Schematische Darstellung: Traden einer Bewegung

 

 

Traden einer Bewegung

Beim »Trade einer Bewegung« ist der Einstiegskurs bekannt, der Ausstieg erfolgt über ein nachgezogenes Stop-Loss. Es gibt ein Einstiegssignal, z.B. den Bruch eines Widerstands, und ein eindeutig definiertes System (z.B. ein Parabolic SAR oder ein GDL) wird verwendet um die Stops hinter den steigenden Kursen nachzuziehen.

Zeitlicher Ablauf beim traden:

  • Im Chartbild ergibt sich aus dem Hoch vor dem Einstiegssignal ein Widerstand.
  • Dieser Widerstand wird gebrochen, man steigt am Signalkurs in die Long-Position ein.
  • Unter dem Einstiegskurs wird ein Stop-Loss platziert (»Katastrophen Stop«).
  • Das Stop-Loss-Level wird mit den steigenden Kursen nachgezogen.
  • Die Position wird per Stop-Loss geschlossen.

 

 

 

Kursdaten: Lenz + Partner AG

Schematische Darstellung: Traden eines Trends

Schematische Darstellung: Traden eines Trends

 

 

Trade eines Trends

Beim »Trade eines Trends« ist der Einstiegskurs nicht entscheidend, der Ausstieg erfolgt, sobald ein vorheriges Trend-Tief unterschritten wird. Der Einstieg erfolgt über dem letzten Trendtief oder an einer vorher definierten Widerstandslinie.

Zeitlicher Ablauf beim traden:

  • Im Chartbild ergibt das Einstiegssignal z.B. durch ein Überschreiten des letzten Trendhochs.
  • Unter dem letzten Trendtief wird ein Stop-Loss platziert (»Katastrophen Stop«).
  • Nach einem neuen Trendtief wird das Stop-Loss auf das neue Trendtief nach oben gezogen.
  • Die Position wird geschlossen, sobald das vorherige Trendtief unterschritten wird

 

 

Traden Sie nicht irgendetwas...

...traden Sie genau das, was Sie traden wollen! Wenn Sie versuchen einen »Ausbruch« mit den Werkzeugen eines »Trend-Trades« zu traden werden Sie wohl auf die Dauer Probleme bekommen. Möglicherweise gehören Sie dann zu den Tradern, deren »kurzfristige Trades« zu »langfristigen Investments« mutierten weil die Position tief in die Verlustzone gerutscht ist.

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6338 Postings, 8859 Tage hardymanDiversifikation

 
  
    #68
5
02.02.08 17:39

Das Aktiendepot

Mindestgröße für den Einstieg

 

 

Wenn Sie an der Börse Geld durch den eigenverantwortlichen aktiven Kauf und Verkauf von Wertpapieren und / oder Derivaten verdienen wollen, sollten Sie sich zunächst ein wenig Gedanken machen, wieviel Kapital Sie für das Aktiendepot benötigen und als Spielgeld / Lehrgeld riskieren wollen. Da an der Börse nur das Geld gewonnen werden kann, das andere verloren haben (absichtlich sehr, sehr vereinfacht ausgedrückt!), sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass Sie am Anfang wohl nicht unbedingt zu den großen Gewinnern gehören (sehr positiv ausgedrückt!)
Wenn Sie der Spielbank einen Besuch abstatten, werden Sie sich am Anfang einige Jetons holen und wohl nicht gleich alle auf einmal auf »rot« setzen. Ähnliches gilt für Ihr Aktiendepot, d.h. Sie sollten nicht 100% Ihres verfügbaren Kapitals in eine Position stecken. Schon sind wir beim Thema Diversifikation (keine Angst, es geht aber noch immer um die Größe Ihres Depots!) ...

 

Diversifikation im Aktiendepot

Diversifikation hinsichtlich unterschiedlicher Regionen und Branchen macht Sinn! Wenn drei von zehn Positionen in Ihrem Aktiendepot deutsche Automobilhersteller sind, kann man nicht von Diversifikation sprechen.
Sie werden sicherlich auch schon in irgendeinem Börsenforum gelesen haben, dass durch Diversifikation die Performance gemindert wird. Das stimmt so natürlich! Aber die Performance wird in beide Richtungen verändert. Und darüber werden Sie sich am Anfang sicher freuen! Kommen wir zum maximalen Risiko pro Position (es geht noch immer um die Depotgröße!) ...

 

Maximales Risiko pro Position

Bereits vor dem Kauf einer Einzelposition muß man sich darüber im Klaren sein, wie hoch das Risiko für das Gesamtdepot sein wird, d.h. man muß sich darüber klar werden, wieviel Verlust dem Aktiendepot aus einer einzelnen Position droht. Ich gehe folgendermaßen vor: ich lege den Einstiegskurs und das Stop-Loss fest. Anschließend errechne ich die Positionsgröße in der Form, dass das Risiko z.B. 1% vom Gesamtdepot ausmacht. Eine Position, bei der das Stop-Loss recht weit vom aktuellen Kurs entfernt ist, wird entsprechend betragsmäßig kleiner ausfallen, eine Position mit einem engen Stop-Loss kann entsprechend größer dimensioniert sein. Die Positionsgröße wird also nach dem Risiko festgelegt. Denn: auch wenn man 10 Titel im Aktiendepot hat und eine riskante Position macht 25% vom Depot aus, ist die Diversifikation völlig sinnlos. Nun zum Risiko für das Gesamtdepot... (ich hoffe, Sie folgen mir noch!)

 

Maximales Risiko pro Position

Bereits vor dem Kauf einer Einzelposition muß man sich darüber im Klaren sein, wie hoch das Risiko für das Gesamtdepot sein wird, d.h. man muß sich darüber klar werden, wieviel Verlust dem Gesamtdepot aus einer einzelnen Position droht. Ich gehe folgendermaßen vor: ich lege den Einstiegskurs und das Stop-Loss fest. Anschließend errechne ich die Positionsgröße in der Form, dass das Risiko z.B. 1% vom Gesamtdepot ausmacht. Eine Position, bei der das Stop-Loss recht weit vom aktuellen Kurs entfernt ist, wird entsprechend betragsmäßig kleiner ausfallen, eine Position mit einem engen Stop-Loss kann entsprechend größer dimensioniert sein. Die Positionsgröße wird also nach dem Risiko festgelegt. Denn: auch wenn man 10 Titel im Depot hat und eine riskante Position macht 25% vom Depot aus, ist die Diversifikation völlig sinnlos. Nun zum Risiko für das Gesamtdepot... (ich hoffe, Sie folgen mir noch!)

 

Maximales Risiko des Gesamtdepots

Wenn es an der Börse richtig kracht, sollte das Aktiendepot durch die Stops in den Einzelpositionen in der Form geschützt sein, dass beim Bruch aller Stops gleichzeitig maximal 15% bis 20% des Depots vernichtet werden können. Denken Sie daran: bei einem realisierten Verlust von 20% im Aktiendepot benötigt man anschließend einen Gewinn von 25% um den Verlust auszugleichen. Ein Verlust von 20% auf das Gesamtdepot sollte für Sie also den GAU darstellen! Von 50% Verlust im Depot würden Sie sich wohl nicht mehr erholen! Es ist extrem selten, dass alle Stops gleichzeitig ausgelöst werden. So etwas ist z.B. 1987 eingetreten. Beten muß man nur, dass der GAU nicht overnight eintritt, so daß die Stops gar nicht ausgelöst werden können. (und weiter gehts...)

 

Mindestgröße der Einzelposition

Diversifikation macht natürlich nur dann Sinn, wenn die Einzelpositionen auch eine vernünftige Größe haben. Wenn die Aktie erstmal 20% steigen muß um die Kosten zu verdienen, sollte man über das Depot nochmal in Ruhe nachdenken! Wenn man ganz am Anfang steht, kann man sich folgendes überlegen: was passiert, wenn das gesamte Depot vernichtet wird? Betrachtet man das Depot als Spielgeld und es wäre nicht weiter schlimm, wenn das Depot gegen EUR 0,00 tendiert, kann man auf Dinge wie Diversifikation und Risikomanagement pfeifen und versuchen das Depot schnell zu verdoppeln. Man muß nur höllisch aufpassen, dass man diese Verhaltensweise ablegt, sobald das Aktiendepot eine gewisse Mindestgröße erreicht. (gleich sind wir am Ziel...)

 

Wichtig für das Aktiendepot: Verwaltbarkeit

Ich passe einmal die Woche alle Stop-Loss im Aktiendepot an. Wenn man für die Änderung von Stop-Loss-Aufträgen Gebühren zahlt, kann eine Depot mit vielen Positionen recht teuer werden. Auch wenn man nichts zahlt, ist es ein gewisser Aufwand, die ganzen Orders zu erfassen. Irgendwann ist das bei zu vielen offenen Positionen dann so nervig, dass man am Schluß überhaupt keine Stop-Loss mehr erfasst. Das Ende des Depots ist dann nahe! Ergo: lieber zehn Positionen liebevoll pflegen als »Aktien sammeln« (wie Herr Kostolany dies tat).

 

 

 

Endlich das Fazit

Sehr langer Rede sehr kurzer Schluß: Sie sollten darüber nachdenken, pro offener Position 1% des Gesamtdepots zu risikieren (d.h. wird das Stop-Loss ausgelöst, ist 1% vom Depot flöten), jede offene Position sollte (vom Einstandspreis aus betrachtet) zwischen 5% und 10% des Aktiendepot ausmachen. Die einzelne Position sollte so groß sein, dass die Gebühren für Kauf und Verkauf in einer vernünftigen Relation zum möglichen Gewinn stehen.
Im Endeffekt sollte die Mindestgröße des Aktiendepot also irgendwo zwischen EUR 12.500,- und EUR 25.000,- liegen. Das reicht um erste Erfahrungen zu sammeln. Millionär werden Sie damit aber wohl nicht!

Und nicht vergessen: »Wie wird man an der Börse am schnellsten Millionär? - In dem man als Milliardär anfängt.«

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6338 Postings, 8859 Tage hardymanDie 10 Dinge

 
  
    #69
5
08.02.08 20:42

 Die 10 Dinge, die Brett Steenbarger durch Zusammenarbeit mit Top-Tradern lernte

  

22 01 2008

Als ich mich an meinen Arbeitsplatz setzte, um diesen Artikel zu schreiben, da dachte ich mir es wird schwierig diesen Artikel zu verfassen. Aber andererseits wird es auch nützlich sein 20 Jahre Trading Erfahrung und 25 Jahe mit Kurztherapie in einen kleinen Artikel zu pressen: die 10 Dinge, die ich lernte durch die Zusammenarbeit mit Tradern - gepaart mit meiner eigenen Trading-Erfahrung. Ich arbeite bei einer PropTrading Firma in Chicago als Trading-Coach. Doch nun direkt zu den 10 Dingen:

 



1.) Trading und Psychologie sind in konstanter Osmose
Trading hat einen ebenso großen Einfluss auf die Psychologie, wie die Psychologie Einfluss auf das Trading hat. Viele Trader verspüren Stress und Frustration aufgrund ihrer bisherigen Trading-Resultate. Sie handeln schlecht, weil sie noch keine Strategie mit tatsächlichem positiven Erwartungswert gefunden haben.

 

2.) Selbst die erfolgreichsten Trader kommen nicht immer mit ihrer Psyche klar
Ein Trading-System mit einer Trefferquote von 60% wird eine Verlustserie von 4 Verlusttrades in Folge in 2-3% der Fällen generieren. Und man wird sich ebensolang in einer “Flat-Performance”, wie in einer Uptrendphase befinden. Serien (inklusive Verlustserien) treten öfter nur aufgrund des Zufalls auf, als Trader das meist selbst glauben.

3.) Gewinnen ist für die mentale Verfassung ebenso schlecht wie Verlieren

Gewinnen ist für die Psyche des Traders genauso schlecht wie verlieren. Wir sind oft verwirrt, wenn Dinge außerhalb unserer ursprünglichen Erwartung auftreten. Ein System mit einer Trefferquote von 60% wird 4 Gewinntrades in Folge in 13% der Fälle generieren. Man ist nach solchen Phasen meist übermütig und hat aber nach Verlusten zu große Angst.

4.) Size kills
Der schnellste Weg um sich emotionalen Schwerwiegenden Schaden zuzufügen ist ein zu großes Einzelpositionsrisiko zu handeln. Wir empfinden das Profit/Loss-Statement immer in Relation zum aktuellen Depotwert. Wenn man zu große Positionen fährt, kommen zu große Schwünge in die Equity-Curve - das führt auch automatisch zu großen emotionalen Schwüngen.

5.) Der Weg zu Spitzenleistung ist gutes Training
Nehmen Sie einen beliebigen Leistungsbereich aus dem tägliche Leben: Profisport, Musik, Schach, Schauspielerei - und man wird schnell erkennen, dass Training der Weg zu Spitzenleistung ist. Trading jedoch ist ein wenig kniffeliger, als anere Leistungsbereiche, da man keine Teamkameraden oder Bundesligen hat, um Leistungen offensichtlich zu vergleichen. Von Tag 1 tritt man gegen die Profis an. Ohne Training und Vorbereitung wird man schnell in der Hitze des Gefechts gegen die Veteranen untergehen.

6.) Erfolgreiche Trader haben viel Erfahrung und ein gutes Gedächtnis
Gutes Trading hat mit Mustererkennung zu tun, und Mindmaps die uns Erlauben das vermehrte Auftreten von Mustern zu erkennen und danach zu handeln. Ohne einen großen Erfahrungsschatz und solche Filer-Mindmaps verliert man sich schnell in der Komplexität der Märkte.

7.) Märkte ändern sich

Volatilitäten und Trendverhalten ändern sich ständig, und über mehrere Zeitebenen hinweg. Aufgrund dessen wird niemals eine einzelne Trading-Strategien funktionieren. Der erfolgreiche Trader meistert nicht nur die Märkte, er meistert die konstante Veränderung der Märkte.

8.) Selbst die besten Trader haben Drawdown-Phasen
Während sich Marktphasen verändern, unterlaufen Trader einer neuen Lernphase. Die erfolgreichen unter den Tradern sind die, die ihr Geld in guten Zeiten wohl aufheben, um genug zu haben wenn es mal nicht so gut läuft.

9. Der gehandelte Markt ist ebenso wichtig für die Performance wie die Strategie
Manche Märkte sind volatiler als andere; manche haben ein schöneres Trendverhalten als andere. Manche neigen eher zu guten Chartformationen, wieder andere zu vielen Fehlausbrüchen. Die richtige Balance zwischen Trader, Trading-Strategie und den gehandelten Markt zu finden - das ist der Schlüssel zum Erfolg.

10.) Eine saube Ausführung zählt
Ein überraschend großer Einflussfaktor für erfolgreiches Trading stellt das Trade Management dar. Wie gut sind die Ein- und Ausstiege? Der beste Indikator für einen zukünftigen Totalverlust ist durchschnittlich größere Verlierer, als durchschnittlich große Gewinner zu haben.

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6338 Postings, 8859 Tage hardymanDesaster1

 
  
    #70
1
08.02.08 21:06

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6338 Postings, 8859 Tage hardymanDesaster 2

 
  
    #71
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08.02.08 21:17

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1471 Postings, 6651 Tage omega512Danke, hardyman, für Dein überaus wertvollen, ...

 
  
    #72
9
15.02.08 18:33
... informativen Thread zum Thema "Marktidioten".

Ich bin zwar (ähnlich metropolis) kein "reinrassiger" Intraday-Trader; ganz selten, dass ich mal einen Minizock intraday dabei habe. Das Gros meiner Käufe verkaufe ich (wenigstens bis Einführung der Abschlagssteuer) meist außerhalb der Spekulationsfrist (oder aber ich versuche Verluste (wenn es denn schon welche sein müssen ;-(() rechtzeitig innerhalb die Spekufrist zwecks Verrechnung von Speku-Gewinnen zu "verlegen").

Fast alles hab ich zwar irgendwo schon mindestens einmal - meist mehrmals - gelesen. Aber bisher hab ich dieses - wie ich finde lebensnotwendige - Rüstzeug nicht nur für Trader, sondern auch für Investors (z.B. die Thematik MM/RM etc.) NIRGENDWO SO KONSTRUKTIV UND KOMPAKT zusammengestellt gefunden wie hier in Deinem Thread.

Also noch mal besten Dank dafür.
(Als Bayer würd ich am liebsten sagen: "Dank Da sakrisch!")
Omega.  

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6338 Postings, 8859 Tage hardymanDanke Omega

 
  
    #73
6
16.02.08 15:55

Wann muss man die Strategie ändern? Und wann ist es nur ein Drawdown den man durchstehen muss?

  

15 02 2008

Niemand gewinnt immer, und es gibt auch Verlustphasen. Doch jeder der schon mal aktiv getradet hat, der weiß eigentlich auch, dass es gar nicht entstandene Verluste sind die Schmerzen. Egal wie groß dein Konto ist - der Verlust von 1% wird dir meistens egal sein.

Für jemanden der 10.000 Euro auf seinem Konto hat, ist ein geplanter Verlust bei -1R (100 Euro) genause egal bzw. schmerzvoll wie ein Verlust für 1.000 Euro für jemanden der ein Konto von 100.000 Euro hat. Es ist nicht nur aus Gründen des Money Managements wichtig seine Verluste und insbesondere sein Einzelpositionsrisiko zu begrenzen. Auch aus psychologischen Gründen. Entspräche 1R rund 10% meines Portfolios, so könnte ich nicht mehr ruhig schlafen. Wenn der Trade funktioniert, vielleicht 30% plus, jaja, aber wenn dann mal ein Trade bei -1,7R rausfliegt? Ui, plötzlich 17% hinten - und die will man dann schnell wieder wettmachen. (Das ist die gemeine Loss Trap, über die wir schon gesprochen haben.)

Doch niemand wird ein guter Trader nur weil er wenig riskiert. Das Money Management ist nur ein kleiner Teil der Gesamtstrategie. Wenn die Strategie keinen positiven Erwartungswert hat, dann hat es auch keinen Sinn darauf zu hoffen, dass eine in Zukunft geplante Bereitschaft zu mehr Disziplin den gewünschten Trading-Erfolg bringt.

Was man mit Disziplin aber erreichen kann ist, dass man sich zumindest über Wasser hält und der Drawdown keinen Totalverlust herbeiführt. Dann sollte man das Trading einstellen, und vielleicht seine Strategien nochmal überdenken.

Woher weiß ich, ob ich als Trader einen positiven Erwartungswert habe? Nun, da gibt es mehrere Möglichkeiten.

1.) Backtesting

2.) echtes Trading

Natürlich kann man sich seine Regeln zusammenprogrammieren und dann den Erwartungswert ermitteln. Doch das ist nicht immer so einfach. Ich kann meine Trading-Regeln beispielsweise nicht in Code verpacken. Ich achte auf das aktuelle Marktumfeld, beobachte genau die Kurse und wähle so Trades aus. Einmal biege ich die Regeln mehr in die eine, dann wieder mehr in die andere Richtung. Dann lasse ich manche Trades von einer Strategie ganz aus, während ich in guten Phasen mancher Strategien diese übergewichte.

Für meinen Handelsstil kommt Backtesting also kaum in Frage. Nicht nur, weil ich keine in Stein gemeisselten Regeln habe, sondern weil es eben gerade die selektive Auswahl der Trades ist, die das diskretionäre Trading auszeichnet. (Natürlich trifft das nur in meinem Fall, für mich als privater Trader, so zu. Backtests können für viele andere Marktteilnehmer von wichtigster Bedeutung sein.

Dann gibt es noch das echte Trading. Trading lernt man nur durch Trading. Und damit meine ich auch selbstständiges Trading - und nicht das kopieren eines Börsenbriefs. Hier sollte man penibelst Statistiken führen, und sich dann mal den Erwartungswert ausrechnen, den man jeden Monat erzielt.

Doch was ist der Erwartungswert eigentlich genau? TraderMike definiert ihn so:

 



 

Expectancy along with position sizing are probably the two most important factors in trading/investing success. Sadly most people have never even heard of the concept. Out of the 30 or so trading books I’ve read only a few even touch on any aspect of money management. Only one of those handful of books discussed expectancy. In simple terms, expectancy is the average amount you can expect to win (or lose) per dollar at risk. Here’s the formula for expectancy:

Expectancy = (Probability of Win * Average Win) - (Probability of Loss * Average Loss)

As an example let’s say that a trader has a system that produces winning trades 30% of the time. That trader’s average winning trade nets 10% while losing trades lose 3%. So if he were trading $10,000 positions his expectancy would be:

(0.3 * $1,000) - (0.7 * $300) = $90

So even though that system produces losing trades 70% of the time the expectancy is still positive and thus the trader can make money over time. You can also see how you could have a system that produces winning trades the majority of the time but would have a negative expectancy if the average loss was larger than the average win:

(0.6 * $400) - (0.4 * $650) = -$20

 


 

Dann sollte man sich ansehen, was man in den Monaten mit dem höchsten Erwartungswert richtig gemacht hat - und all das verwerfen, was in den schlechten Monaten nicht funktioniert hat. Vielleicht wird jetzt langsam klar, warum es meistens 3-5 Jahre dauert Trading zu lernen - und das das im Regelfall nicht von heute auf morgen geht…. (ich habe eigentlich noch nie eine Ausnahme zu dieser Regel kennen gelernt…)

Aber wann ist es nur ein Drawdown? Und wann muss ich eine Pause vom Trading machen - bzw. es umstrukturieren?

Nun, Brett Steenbarger definiert Verlustphasen in 2 Kategorien:

 




1) You’re Off Your Game - Not trading well, taking bad trades, failing to take good ones, not managing money and risk well.

 

2) You’re Wrong - You’re trading well (i.e., following rules and good trading practices), but you’ve just misread the market.

 


 

Wer oft aufgrund des 1. Grunds verliert, hat ein Problem und sollte sich fragen, ob Trading wirklich das ist, was er für den Rest seines Lebens tun will. Und wenn die Antwort ja ist, warum man immer wieder die gleichen Fehler macht….

Wer aufgrund des 2. Grunds verliert, der wird vom Markt geprüft, ob er denn auch wirklich auch schlechte Zeiten durchhält - denn die guten kommen wieder. Dort wo nur Sonne scheint ist meistens auch nur Wüste….Man kann nicht nur gewinnen.

Das SFO Magazin hat es sehr schön in 3 Hauptpunkte des Trading-Erfolgs zusammengefasst:


Success in trading comes down to mastery of three key elements:
1. You must have an edge.
2. You must protect your positions.
3. You must be disciplined.

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6338 Postings, 8859 Tage hardymanMillionen Verlierer?

 
  
    #74
7
18.02.08 20:09

Behavioural Finance: Millionen von Tradern die verlieren….

   

18 02 2008

dollar-falle.jpgAuf Sacbee.com ist ein Artikel über das amerikanische Brokerhaus TD Ameritrade erschienen. Der Artikel ist eigentlich relativ uninteressant, bis auf ein kleines Detail:


Through a series of mergers and acquisitions in recent years, the company has amassed 6.34 million clients, a host of new trading tools and 105 branch offices scattered across the country, including one in Roseville.

6.34 Millionen Kunden? Gut, von denen sind sicherlich nicht alle aktive Trader. Aber dennoch - das ist eine Kundenzahl von der deutsche Broker nur träumen können. Tja, die Börsen- und Investmentkultur ist einfach viel stärker in den USA verankert.

Aber was an der Sache interessant ist: man sagt doch immer, dass 80-90% aller Trader verlieren.

Ich habe keine Ahnung wie viele Kunden eTrade, Interactive Brokers, ThinkOrSwim und wie sie alle heissen, haben - aber die Zahl der Verlierer muss in der Millionenhöhe liegen.

Was jedoch alle gemeinsam haben ist den Glauben, dass gerade sie den Markt schlagen werden und unendliche Reichtümer erwerben werden. Der Goldtopf am Ende des Regenbogens soll bei den meisten erreicht werden, indem sie die beste Aktie oder den Heiligen Gral finden. (Wer denkt wen er mit Börse beginnt, schon an tägliche Trading-Arbeit?)

Ein Markt kann nur funktionieren, solange frisches Kapital aufgesogen wird. Irgendwoher muss das Geld für all die Bankergehälter, Management-Fees und Firmenkomplexe ja kommen. Also muss man immer wieder einen Hype generieren, um neue Kunden zu locken (Technologie-Aktien, Öl-Aktien, Emerging-Markets, Gold, etc. etc.)

Übrigens, wer nur +/- 0% beim Trading macht, der gehört schon zu den Top 10-15% auf dieser Welt. Ist das den meisten Beginnern bewusst?

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6338 Postings, 8859 Tage hardymanpositiver Erwartungswert

 
  
    #75
4
19.02.08 18:05

Der positive Erwartungswert - viele Wege führen nach Rom

 

 

 

 

  

19 02 2008

rufzeichen.jpgAm Freitag haben wir den Erwartungswert von Trading-Systemen besprochen. Heute möchte ich dieses Thema etwas vertiefen. Egal, welche Strategie man handelt man braucht einen Trend. Die Logik eines jeden Trades lässt sich auf eine simple Aussage reduzieren: “Ich denke, dass es wahrscheinlicher ist, dass dieser Kurs erreicht wird - wenn ich falsch liege steige ich bei jenemKurs wieder aus.”

So definiert es zumindest Brett Steenbarger in seinem Blog.

Er ermittelt auch, dass es 3 Wege gibt, um ein System mit positivem Erwartungswert zu haben.

 



1.) Wir haben öfter Recht, als Unrecht

 

Unsere Fähigkeit zukünftige Markterwartungen einzuschätzen ist besonders gut. Eine hohe Trefferquote garantiert, dass man profitabel ist, wenn man pro Trade 1R verliert und 1R gewinnt. Ein Chance/Risiko Verhältnis von 1 reicht also, wenn man eine hohe Trefferquote hat.

2.) Die Gewinner verdienen überproportional mehr, als die Verlierer verlieren

Wir haben vielleicht nicht die beste Fähigkeit Kursbewegungen vorherzusehen, aber wenn wir richtig liegen, so besitzen wir die Fähigkeit ein vielfaches zu verdienen, von dem was wir sonst im Verlustfall verlieren. Übersteigt der durchnschnittliche Gewinn den durchschnittlichen Verlust, so reicht eine Trefferquote von unter 50% um profitabel zu sein.

3.) Wir erhöhen die Positionsgröße, wenn wir Recht haben

Das ist wohl das Erfolgsgeheimnis der Turtles und vieler Trendfolger. Hier ist man weder gut beim Prognostizieren, noch bei dem Einschätzen des Chance/Risiko Verhältnisses, aber man hat sehr gute Fähigkeiten Gewinntrades auszubauen und lange laufen zu lassen.

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