Tour de France 2008
16:58 Marcus Burghardt gewinnt die Etappe.
16:58 Barredo greift an, aber Burghardt kontert.
16:58 Beide gucken sich 300 Meter vorm Ziel an.
16:57 Burghardt täuscht einen Angriff an und bricht ab.
16:57 Fast schon Stehversuche bei den beiden Führenden.
16:56 Letzer Kilometer. Burghardt wieder vorne.
16:56 Burghardt bleibt locker dran.
16:55 Wieder greift Barredo von hinten an.
Hamburg - Mit einer 150 Kilometer langen Flucht auf der 18. Touretappe hat Marcus Burghardt den größten Erfolg seiner Karriere gefeiert. Der 25-Jährige vom T-Mobile-Nachfolgeteam Columbia setzte sich im Schlussspurt des Teilstücks von Bourg d'Oisans nach St. Etienne (196,5 Kilometer) gegen seinen spanischen Mitausreißer Carlos Barredo (Quick-Step) durch und sicherte seiner Mannschaft nach vier Sprintsiegen des Engländers Mark Cavendish bereits den fünften Tageserfolg bei dieser Frankreich-Rundfahrt.
Zudem war es nach Stefan Schumachers Zeitfahrsieg auf der vierten Etappe der zweite deutsche Erfolg bei der 95. Tour. Nachdem er im bisherigen Tourverlauf vor allem Helferdienste hatte leisten müssen, nutzte Burghardt damit gleich seine erste Chance zum Etappenerfolg. "Ein Tour-Etappensieg war mein Traum - jetzt habe ich ihn mir erfüllt", so Burghardt nach dem Rennen. Er hatte sich nur 1500 Meter nach dem Start mit einer siebenköpfigen Gruppe vom Hauptfeld abgesetzt, wurde eingeholt und attackierte erneut.
Ab dem ersten von drei Anstiegen des Tages hatte er dann mit Barredo das Spitzenduo gebildet. Im Finale, das die beiden mehrere Minuten vor den ersten Verfolgern ausfuhren, spielte er dann mit einem kraftvollen Antritt seine Qualitäten als Klassikerspezialist aus. "Ich denke, dass mir meine Ausbildung auf der Bahn von Kindesbeinen an in diesem Finale entgegen gekommen ist", so Burghardt.
An der Spitze der Gesamtwertung gab es unterdessen keine Veränderungen. Spitzenreiter Carlos Sastre, der das Gelbe Trikot am Tag zuvor in Alpe d'Huez erobert hatte, führt weiter mit 1:24 Minuten Vorsprung vor seinem CSC-Teamkollegen Fränk Schleck aus Luxemburg. Dritter bleibt der Österreicher Bernhard Kohl vom Team Gerolsteiner mit 1:33 Minuten Rückstand auf Sastre. Der 26-Jährige steht zudem bereits als Gewinner der Bergwertung dieser Tour fest, wenn er Paris erreicht.
Gute Chancen auf den Gesamtsieg hat weiterhin der Australier Cadel Evans als Vierter (1:34 Minuten zurück). Der Lotto-Kapitän gilt als Favorit für das 53 Kilometer lange Zeitfahren am Samstag, in dem zwischen Cerilly und St. Amand Montrond die endgültige Entscheidung im Kampf um Gelb fällt.
Etappensieger Burghardt durfte den Triumph indes mit seinen Eltern feiern, die den Tagesabschnitt an der Strecke verfolgten. Der letztjährige Sieger des Halbklassikers Gent-Wevelgem, der seine zweite Tour bestreitet, hatte zuvor schon angekündigt, seine Chance auf einer der letzten Etappen suchen zu wollen. "Mal sehen, ob ich eine Gruppe erwischen kann", hatte er vor dem Start erklärt, um dann gleich die erste Möglichkeit zur Flucht zu nutzen.
Pech hatte dagegen der frühere Girosieger Damiano Cunego aus Italien, der nach wenigen Kilometer schwer stürzte, jedoch weiterfuhr. Stark bandagiert und unterstützt von einigen Helfern fuhr der Lampre-Kapitän dem Peloton daraufhin mehr als 150 Kilometer lang hinterher. Am Ende hatte Cunego über 10 Minuten Rückstand auf das Feld mit allen Top-Fahrern und hat somit kaum noch Chancen auf eine Top-10-Platzierung.
Ausreißversuche wird es auch am Freitag auf dem 19. Teilstück geben, bei dem allerdings auch die Sprintspezialisten nochmals auf eine Siegchance hoffen. Die 165,5 Kilometer lange Etappe von Roanne nach Montluçon führt zunächst über zwei Bergwertungen der dritten und vierten Kategorie und verläuft auch in der Endphase durch welliges Gelände. Allerdings sind die letzten 10 Kilometer vollkommen flach, sodass es erstmals seit einer Woche wieder zu einem Massensprint kommen könnte.
13:59 Erste von zwei Bergwertungen:
1. Stefan Schumacher (GST), 4 Punkte
2. Pierrick Fédrigo (BTL), 3 Punkte
3. Alessandro Ballan (LAM), 2 Punkte
4. Egoi Martinez (EUS), 1 Punkt
1. Stefan Schumacher (GST), 3 Punkte
2. Pierrick Fédrigo (BTL), 2 Punkte
3. Alessandro Ballan (LAM), 1 Punkt
14:27 Die Spitze befindet sich im kurzen Anstieg zur zweiten Bergwertung. Der Vorsprung aufs Hauptfeld beträgt weiter etwa eine Minute.
14:26 Dadurch, dass Schumacher schon wieder in einer Ausreißergruppe dabei ist, erhöht es seine Chancen weiter, in Paris als kämpferischster Fahrer der Tour 2008 gewertet zu werden.
15:14 Im Feld wird nicht nachgesetzt. Der Vorsprung wächst schnell an.
15:13 Das Duo setzt sich etwas ab. Ihr Vorsprung: 19 Sekunden.
15:11 Jérémy Roy (FDJ) springt zum langsamer fahrenden Chavanel vor. Der hatte nur auf Unterstützung gewartet und verschärft das Tempo wieder.
1. Sylvain Chavanel (COF), 6 Punkte
2. Jérémy Roy (FDJ), 4 Puntke
15:41 Der Vorsprung erhöht sich im Moment nicht mehr. Da das Duo Roy/Chavanel erst seit 20 Kilometern alleine vorne ist, sind ihre Kraftreserven größer als bei Ausreißern, die 100 Kilometer mehr in den Beinen haben. Deshalb scheint das Feld heute ein wenig auf Nummer sicher zu gehen und den Vorsprung rechtzeitig zu verkleinern.
15:36 Zwei Kilometer vor der ersten Sprintwertung des Tages in Chantelle führen die Zwei vorne mit 4'54 Minuten.
15:31 Mit Christophe Brandt (SIL) hat soeben ein weiterer Fahrer die Tour aufgegeben.
Der Deutsche Meister Fabian Wegmann (GST) fährt am Ende des Pelotons und macht auch keinen guten Eindruck.
16:00 Fabian Wegmann ist heute angeschlagen ins Rennen gegangen und fährt etwa mit 13 Minuten Abstand dem Peloton hinterher. Das wird noch ein harter Tag für den Deutschen Meister.
16:23 Langsam wird es knapp für das Hauptfeld. 35 Kilometer vor dem Ziel beträgt der Vorsprung 5'02 Minuten.
16:14 Wenn man die Faustregel zugrunde legt, dass das Hauptfeld für das Aufholen von einer Minute auf Ausreißer 10 Kilometer benötigt, betreiben die Sprinter-Teams im Feld ein riskantes Spielchen: 43 Kilometer vor dem Ziel - 4'47 Minuten Rückstand.
16:11 An der Spitze des Feldes fährt nun die CSC-Mannschaft. Die haben natürlich nicht das zwingende Interesse, die Ausreißer einzuholen, dadurch ist das Tempo im Moment etwas gemächlicher. Den Sprinter-Teams war wohl das Tempo etwas zu hoch, da das Duo sonst zu früh vor dem Ziel wieder eingeholt worden wäre. Solche Rennverläufe vermeiden die Sprinter-Teams möglichst, da es sonst zu erneuten Attacken vor dem Ziel käme.
Normalerweise sagt man, das man pro 10 Kilometer 1:20 min aufholt. Bei breiten windanfälligen Straßen auch über 1:30 min.
Könnte also sein, das sie sich ganz knapp retten. Hängt davon ab, ob die hinten wirklich richtig reintreten und wie die Zielgerade aussieht. Die soll ja ziemlich lang sein.
Der Italiener Ricardo Ricco ist bei der Tour de France mit Hilfe des Herstellers des verbotenen Medikamentes als Doper entlarvt worden, sagte John Fahey, der australische Chef der Anti-Doping-Agentur Wada, am Mittwoch. Der Hersteller des Mittels Cera, der Pharmakonzern Roche, habe auf Wunsch der Doping-Fahnder ein besonderes Molekül in dem Mittel verwendet, das den Nachweis möglich mache. Der Fahrer habe wahrscheinlich angenommen, dass Cera, das so genannte Epo der dritten Generation, nicht nachgewiesen werden könne.
"Ich kann nicht die Details preisgeben", sagte Fahey. "Es geht um Cera, eine legale Substanz gegen Anämie." Um Dopingsünder zu finden, werde die Zusammenarbeit mit den Pharmaherstellern immer wichtiger. "Je mehr die Pharmafirmen mit den Wissenschaftlern kooperieren, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass bei Tests auch etwas nachgewiesen wird."
Ricco war nach dem Zeitfahren am Anfang der Tour positiv auf Epo getestet worden. Der 24-jährige Bergspezialist aus der Mannschaft Saunier Duval war schon bei den Routinekontrollen zu Beginn des Wettbewerbs mit ungewöhnlichen Blutwerten aufgefallen. Daraufhin hatte die französische Antidopingagentur AFLD bei ihm gezielte Kontrollen durchgeführt.
Ricco hat Vergangenheit mit Doping
Schon als Juniorenfahrer bekam er zwei Schutzsperren aufgebrummt, weil seine Blutwerte auffielen. Bei der Italienrundfahrt 2007 stellten Ärzte bei ihm ein Hormonpegel festgestellt, der eigentlich nur mit der Einnahme dopingverschleiernder Mittel zu erklären war. 2006 wurde in Neapel gegen ihn ermittelt, weil Fahnder ihm Kontakte zu einem Dopingdealerring nachweisen konnten. Und sein persönlicher Masseur, Roberto Pregnolato, hatte wegen der Weitergabe von Dopingmitteln schon 2001 eine Bewährungsstrafe von acht Monaten verbüßt.
Vor dem Wettbewerb hatten Kritiker befürchtet, dass die AFLD nicht mit der gebotenen Konsequenz durchgreifen würde. Der Agentur wurde die Hoheit über die Dopingkontrollen bei der Tour übertragen, nachdem der Weltverband UCI sich wegen seines Zwistes mit der Tour-Organisation zurückgezogen hatte. Die AFLD werde sich nicht trauen, das nationale Denkmal Tour de France anzugreifen - so, wie dies vielleicht die UCI getan hätte. Offenkundig unternimmt die AFLD alles, um diesen Verdacht zu entkräften.
Der spanische Rennstall Saunier Duval hatte direkt die Konsequenzen aus der Verhaftung seines Kapitäns gezogen und die ganze Mannschaft aus der Rundfahrt genommen, obwohl das Reglement sie nicht dazu gezwungen hätte.
Einige haben halt schier unerschöpfliche Kraftreserven.
Ich würde sagen ein typischer Dauerdoper.
Schumacher fein raus, Lehner erwartet Fuentes-Aussage
Bewegung im Fall Jan Ullrich: Anwalt Michael Lehner rechnet noch in diesem Jahr mit einer Aussage des spanischen Doping-Arztes Eufemiano Fuentes, dessen Kunde der frühere deutsche Radprofi gewesen sein soll. Stefan Schumacher muss zumindest keinen Gang vor das Sportgericht fürchten.
Hamburg - Die sportliche Zukunft von Schumacher ist nach erneuten Doping-Verdächtigungen zwar ungewiss - noch hat der Radprofi jedoch Grund zur Hoffnung. Der jüngste Amphetamin-Fund, den der Radprofi selbst publik machte (mehr...), kann sportrechtlich nicht als Doping gewertet werden, da die Regeln des Weltverbandes UCI die Einnahme von Amphetaminen ausdrücklich nur in der Wettkampfphase verbieten.
Radprofi Schumacher: "Nicht die geringste Ahnung"
Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) wertete das Testergebnis nicht als Doping-Fall, weil Amphetamine auf der Verbotsliste der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada außerhalb der Wettkampfzeit nicht aufgeführt seien. "Die WM in Stuttgart war Schumachers letzter offizieller Wettkampf in der zurückliegenden Saison. Da zwischen dem WM-Rennen und der Polizeikontrolle nach Schumachers Unfall mehr als eine Woche liegen, ist davon auszugehen, dass die Amphetamine weder im Rahmen eines Wettkampfes, noch in einer Wettkampfvorbereitungsphase in Stefan Schumachers Körper gekommen sind", hieß es in der heute Abend verbreiteten Begründung des Verbandes. Der BDR habe "keine sportjuristische Handhabe" und müsse sich auch nach Rücksprache mit der Nationalen Anti-Doping-Agentur Nada und dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) an die UCI-Richtlinien halten, sagte eine Verbandssprecherin auf Anfrage.
Auch von Schumachers Team Gerolsteiner, das am kommenden Dienstag offiziell die neue Mannschaft präsentieren will, drohen dem 26-Jährigen zunächst keine Konsequenzen. "Es gibt keine öffentliche Reaktion. Mein Anwalt hat mich angehalten zu sagen: Das ist eine Privatangelegenheit des Herrn Schumacher", sagte Teamchef Hans-Michael Holczer, dem arbeitsrechtlich die Hände gebunden sein dürften, seinen Top-Angestellten fristlos zu entlassen.
Bei seiner Alkoholfahrt nach den Titelkämpfen in Stuttgart, die am 7. Oktober an einem Gartenzaun in seiner Heimatstadt Nürtingen endete (mehr...), hatte der WM-Bronzemedaillengewinner auch Amphetamine im Blut. Das ergaben nach Auskunft eines von Schumacher beauftragten Medienbüros Untersuchungen der Polizei. Laut Schumacher-Manager Heinz Betz wurde die Alkoholfahrt im Auto mit einem zehnmonatigen Führerscheinentzug und einer Geldstrafe von 10.000 Euro geahndet. Schumacher beging Fahrerflucht.
Schumacher selbst will "nicht die geringste Ahnung" haben, wie die Spuren des Aufputschmittels Amphetamin in sein Blut gekommen sind. "Ich kann nichts anderes sagen, auch wenn ich weiß, dass dies keine sehr gute Begründung ist. Das Einzige, was ich ganz sicher weiß: Ich habe keine Drogen wissentlich zu mir genommen", erklärte Schumacher, der vor der WM mit verdächtigen Blutwerten aufgefallen war, die nach seiner Darstellung durch eine Durchfall-Erkrankung entstanden waren.
Die UCI hatte das Aufputschmittel Amphetamin, auf das auch Jan Ullrich im Mai 2002 in der Trainingsphase positiv getestet und anschließend sechs Monate gesperrt wurde, 1967 auf die Doping-Liste gesetzt. Die Ahndung bei Amphetamin-Gebrauch wurde aber 2004 an den Code der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada angepasst und modifiziert. So steht das Aufputschmittel Amphetamin zwar auf der Verbotsliste der Wada, jedoch lediglich in Wettkampfphasen.
Das würde bedeuten, es kann niemand gewinnen. Geil.
Im Übrigen seid ihr mir schon richtige Experten. Das Schumacher ein guter Rolleur ist, war ja vorher bekannt. Es war lediglich überraschend für mich, das er mit Cancelara mithalten kann. Aber wer weiß, ob nicht Cancelara einen schlechten Tag erwischt hat, und 30 Sekunden hätte besser fahren können?
Na ja, jetzt werden wieder die üblichen Witze kommen. Stört mich wenig. Ich finds absolut unlogisch, das jeder Gewinner des Dopings verdächtig wird. Was ist eigentlich mit Bernhard Kohl? Dem hat auch niemand zugetraut, das er einen Podiumsplatz verteidigen kann. Ist der auch gedopt?
Kohl ist sauber - Punkt
Bis es schleckt...Riis hat den Fuentes NIE NIE kontaktiert.