Israelis bombardieren erstmalig Hafenstadt Sidon
Für den Hizbullah ist die libanesische Regierung von Ministerpräsident Siniora zu westlich und vor allem amerikanisch ausgerichtet. Zudem verlangt er zusammen mit der verbündeten, ebenfalls schiitische Partei Amal ein Drittel der Kabinettsposten in der libanesischen Regierung. Damit hätte diese Lager ein Vetorecht. www.nzz.ch
Angesichts der Massenproteste der pro- syrischen Opposition im Libanon wollen westliche Politiker dem bedrängten Ministerpräsidenten Fuad Siniora den Rücken stärken. Die britische Außenministerin Margaret Beckett traf trotz der Spannungen zu einem Besuch im Libanon ein. Unklar blieb, ob Siniora heute in der Lage sein würde, wie geplant Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier zu treffen.
ob das der richtige Weg ist Herr Steinmeier?
Hundreds of thousands of Muslims and Christians waving Lebanese flags poured into central Beirut yesterday as opposition leaders gave impassioned speeches calling for the resignation of the cabinet and the formation of a new, more inclusive government.
A tent city was set up for the thousands who vowed to stay outside the government offices where the prime minister, Fouad Siniora, and most of his ministers were holed up behind barbed wire and barriers until the cabinet stepped down."I call on the prime minister and his ministers to quit," said opposition leader Michel Aoun, to roars of applause. Mr Aoun, who fought a 15-year campaign to rid Lebanon of Syrian influence and commands the largest Christian following, led the opposition speeches. The Hizbullah leader, Hassan Nasrallah, seen by many as a driving force of the opposition, did not make an appearance.
Aber es geht auch in diesem Konflikt nicht nur um politische Macht. Die alten Eliten haben ihre Posten im Regierungs- und Staatsapparat stets genutzt, ihre Herkunftsregionen und Stammesterritorien mit Wirtschaftsförderung, Investitionen und nach dem Bürgerkrieg mit Wiederaufbauhilfen zu bedenken. Die von den Schiiten bewohnten Gebiete im Süden und in Beirut waren und sind dabei leer ausgegangen. Bei diesem Konflikt handelt es sich also auch um eine Konfrontation zwischen dem schillernden, westlichen und reichen Libanon und dem verelendeten, vernachlässigten und moslemisch-traditionellen Teil des Landes.
Die Proteste der Hisbollah-Anhänger sind Auslöser der dramatischen Zuspitzung. Dazu beigetragen haben auch persönliche Ambitionen und Intrigen einstiger Bürgerkriegs-Häuptlinge, die nach dem Abzug der Syrer neue Hoffnung für die Realisierung alter Träume geschöpft haben. So macht Christenführer Michel Aoun gemeinsame Sache mit der Hisbollah, weil er gern Präsident des Landes werden möchte. Drusenführer Walid Dschumblad, der einst gegen die christlichen Milizen der Gemayels kämpfte, möchte wieder ins Rampenlicht. Er gebärdet sich heute als anti-syrisch und begibt sich an die Seite des als Kriegsverbrecher verurteilten und kürzlich amnestierten Milizenführers Samir Geagea. Nicht nur Schiiten, Sunniten und Drusen, sondern auch Christen läuft es kalt den Rücken herunter, wenn sie diesen Schlächter jetzt von Demokratie reden hören.
Aber vor allem hat der jüngste Krieg Israels gegen den Libanon dazu geführt, dass die latenten Spannungen dort jetzt ausbrechen. Die westliche Staatengemeinschaft hat diesen Krieg mit der scheinheiligen Forderung nach einem "nachhaltigen Waffenstillstand" unterstützt: Israel sollte Zeit bekommen, die Hisbollah zu vernichten. Aber die Islamistenbewegung ging aus dem Krieg gestärkt hervor - und will das jetzt in Einfluss umwandeln.
Der bedrängte Premier Libanons hat nur eine Erklärung für die Misere: Sein Land sei Schauplatz iranischer und syrischer Umtriebe. Die Iraner freut es ganz sicher, wenn ein weiteres US-gestütztes Demokratie-Projekt scheitert. Die Syrer frohlocken, dass ihre Vertreibung aus Libanon eben nicht die Lösung allen Übels war. Sinioras Schuldzuweisung kann man verstehen, sie hat Tradition: Immer sind fremde Mächte schuld. Mal waren es die Israelis und Amerikaner, jetzt sind es Iraner und Syrer. So vermeidet Siniora, über die eigenen Versäumnisse zu reden.
Wenn aber westliche Politiker Partei ergreifen oder sich gar als Mittler einmischen wollen - dann sollten sie wissen, mit wem sie es zu tun haben, wer welche Interessen verfolgt und warum. Wer Stellung beziehen will, muss im libanesischen Treibsand tragfähigen Boden suchen.Berliner Zeitung 5.12.2006
Revolution liegt in der Luft und die Kluft im Libanon weitet sich aus
http://news.independent.co.uk/world/fisk/article2064767.ece Die Regierung ließ Panzer auffahren. Ob das geplante Treffen mit Außenminister Steinmeier stattfinden wird, ist noch unklar.Steinmeier erklärte, die Regierung Siniora habe sich weltweit Respekt erworben.Hunderttausende pro-syrischer Demonstranten haben am Freitag vor dem Beiruter Regierungspalast den Rücktritt der vom Westen unterstützten Regierung des Sunniten Fuad Siniora verlangt. Sie blockierten die Straßen rund um das Gebäude, so dass Siniora und mehrere seiner Minister, die sich im Regierungspalast aufhielten, praktisch eingekesselt wurden. «Unsere Anhänger werden so lange hier bleiben, bis die Siniora-Regierung stürzt», sagte einer der Organisatoren der Protestaktion, zu der die Schiiten-Gruppen Hisbollah und Amal sowie der christliche Oppositionspolitiker Michel Aoun aufgerufen hatten.Seit dem Attentat auf den anti-syrischen Industrieminister Pierre Gemayel am 21. November übernachten einige Minister und Parlamentsabgeordnete aus Sicherheitsgründen im Regierungspalast. Die Sicherheitskräfte säumten zu Tausenden die Straßen, ausgerüstet mit Wasserwerfern, Panzern und Stacheldrahtwällen.
Viele Libanesen, die nicht an der Protestaktion teilnahmen, drückten ihre Furcht vor Unruhen oder gar einem Bürgerkrieg aus. Bankangestellte sagten, aus Angst vor einer Verschärfung der politischen Krise hätten viele Libanesen vor Beginn der Proteste libanesisches Geld abgehoben und in US-Dollar getauscht.Netzeitung heute
die mir langsam zum Halse heraus hängen (Nr.480):
"Wenn die Hisbollah jetzt mehr Ministerposten fordert ist das legitim: Weil sie sich dabei auf ein Proporzsystem beruft, dass die Verteilung der Posten und der Macht gemäß eben der Bevölkerungsanteile festlegt. Es waren die Politiker dieser Regierung und des herrschenden christlich-sunnitischen Lagers, die eine Änderung dieses Machtverteilungssystems bisher erfolgreich verhindert haben.
Aber es geht auch in diesem Konflikt nicht nur um politische Macht. Die alten Eliten haben ihre Posten im Regierungs- und Staatsapparat stets genutzt, ihre Herkunftsregionen und Stammesterritorien mit Wirtschaftsförderung, Investitionen und nach dem Bürgerkrieg mit Wiederaufbauhilfen zu bedenken. Die von den Schiiten bewohnten Gebiete im Süden und in Beirut waren und sind dabei leer ausgegangen."
Seit 1943 waren die Schiiten an den Regierungen beteiligt. 1989 wurde ihre Rolle nochmals gestärkt. Jetzt sind sie grade mal ein paar Monate aus der Regierung (aus der sie sich selbst geschasst haben), und schon wird das Lied der armen unterdrückten Minderheit gesungen und die anderen sind die "bösen" Herrschenden. Anstatt sich die letzten Jahrzehnte vornehmlich mit der Vernichtung Israels und dem religiösen Ränkeschmieden zu beschäftigen, hätten sie sich vielleicht wie die anderen mehr um ihre eigenen wirtschaftlichen Belange kümmern sollen, dann würden sie jetzt nicht die Mehrheit der Armen stellen. Immer schön den rückständigsten Ideen hinterherrennen und dann die anderen dafür anklagen, dass diese es weiter gebracht haben...
Gruß BarCode
das problem ist nur, daß bestimmte volksgruppen mehr unterstützt werden, als andere.
es heißt auch immer, daß israel so eine gute stabile wirtschaft hat.
warum brauchen die dann jedes jahr 4 mrd rüstungshilfe, könnte man doch spielens uas eigener tasche blechen, oder?
könnte mit gut vorstellen, daß bestimmte volksgruppen dort mit dem westen angebandelt haben, und bestochen wurden.
daß die bei den anderen nicht sonderlich beliebt sind, finde ich nicht weiter erstaunlich.
gegen die pro-srien-fraktion wurde vor gar nicht langer zeit heftig demonstriert.
nun sind halt die anderen dran...
vorfreude, schönste freude bei einigen strategen, würde ich mal sagen.
Auslöser der Kämpfe war die Durchsuchung eines Unterschlupfes der Gruppierung in Nahr al-Bared. Ein Haufen Bewaffneter widersetzte sich dem Eindringen der libanesischen Armee in das Lager. Dutzende Menschen wurden getötet. Sicherheitskreise begründeten die Razzia damit, dass die Fatah al-Islam unter Verdacht stehe, an einem Banküberfall in Amiun am Samstag beteiligt gewesen zu sein.Augenzeugen berichten, dass im Laufe des Sonntags immer mehr Truppen und schweres Geschütz in den Nordlibanon verlegt wurden. Die Armee errichtete zahlreiche zusätzlicher Checkpoints entlang der Hauptstraßen nach Nahr al-Bared. Die nahe gelegene Stadt Tripoli wurde aus Angst, die Gewalt könnte weitere Kreise ziehen, abgeriegelt. Nach Medienberichten setzen sich die Kämpfe am Montag fort. Die krisengeschüttelte und durch eine politische Pattsituation geschwächte Regierung versucht, Stärke zu demonstrieren. Eigentlich darf die libanesische Armee aufgrund eines Abkommens mit der palästinensischen Führung und anderen arabischen Staaten die Flüchtlingslager nicht betreten. Nun aber hat sie es getan und dabei die Zustimmung vieler Libanesen gefunden. Denn es gibt einen Präzedenzfall: 1975 haben Zusammenstöße zwischen Libanesen und Palästinensern den Anstoß für den 17 Jahre währenden Bürgerkrieg gegeben....Fatah al-Islam wird von der libanesischen Regierung auch für die Anschläge auf die Busse in Ain Alak am 13. Februar, einen Tag vor der Gedenkveranstaltung zum Jahrestag des Hariri-Mordes, verantwortlich gemacht.Einwohner von Nahr al-Bared berichteten, dass Wasser und Elektrizität abgeschaltet wurden. Das Internationale Rote Kreuz hat seine Besorgnis über die Lage der 40.000 Palästinenser in dem Lager ausgesprochen. Die Sprecherin des IRK, Virginia de la Guardia, forderte alle Konfliktparteien auf, zumindest Krankanwagen in das Lager zu lassen.
Zu der Gewaltbereitschaft in den Flüchtlingslagern trägt auch die katastrophale soziale Lage der rund 400.000 Palästinenser bei, die nach offizieller Zählung im Libanon leben. Im Vergleich zu den Flüchtlingen in den anderen arabischen Ländern geht es ihnen am schlechtesten. Sie haben kaum Rechte und sehen sich einer strikten staatlichen Reglementierung gegenüber, die festlegt, ob und welche Art Arbeit sie überhaupt annehmen dürfen. Die meisten üben niedrige, äußerst schlecht bezahlte Arbeiten aus und müssen sich täglich gegen erhebliche Vorurteile wehren. Eine Folge ist, dass die Flüchtlingslager in den letzten Jahren ein fruchtbarer Boden für die wachsende Militanz geworden ist, die sich hauptsächlich gegen Israel richtet.
http://www.zeit.de/online/2007/21/libanon-nahr-el-bared
Fatah al-Islam's Anführer, Shaker al-Abssi,wurde 2003 in Jordanien in Abwesenheit zum Tode verurteilt für den Mord an einem US-Diplomaten.Zahllose Fraktionen der Palästinenser haben sich gegen Fatah al Islam ausgesprochen.Das US State Department sagte,die Angriffe der libanesischen Sicheheitstruppen auf die islmistischen Militanten im Lager seien berechtigt gewesen.Sie handeln in legaler Weise ,um den Libanesen eine sichere und stabile Umgebung zu geben während der Provokationen und gewalttätigen Angriffe der Extremisten,sagte der Sprecher Sean McCormack.http://www.guardian.co.uk/syria/story/...671,00.html#article_continue
ein geplanter 2 Stunden-Waffenstillstand endete am Montag nach wenigen Minuten,bevor Fahrzeuge der UN und des Roten Kreuzes das Camp erreichen konnten.Es konnten nur wenige der vielen verletzten Zivilisten geborgen werden,die Wasserzufuhr wurde zerstört bei den Kämpfen.Der Sonderbeauftragte der UN Terje Roed-Larson verurteilte die Gewalt als er sich mit dem ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak traf,nachdem er einen Bericht über Libanon an den Sicherheitsrat der UN geliefert hatte."Wir sind beide äusserst besorgt über die Situation im Libanon" sagte Mr Roed-Larson
http://news.bbc.co.uk/2/hi/middle_east/6676291.stm
irgendwie wird man den Verdacht nicht los,dass hier wieder mit Unterstützung der USA im Zuge der Terroristenbeseitigung ein Massaker erfolgt ,bei dem Kollateralschäden mit zahllosen Zivilisten,die im Lager eingezingelt sind ,billigend in Kauf genommen werden
MfG/Johannah
Also hier sind einige Fakten:
eine Gruppe von bewaffneten Männern versuchte am Sonnabend eine Bank in Tripoli zu berauben und wurde umzingelt in einem Apartmenthaus,andere verkrochen sich in Nuhr al Bared,einem Palästinenserlager nördlich von Tripoli.Als ich gestern ankam explodierte Pnzerfeuer im Lager und Polizisten mit schwarzen Hauben bereiteten sich auf die Eroberung vor im Irakstil in das Gebäude im Zetrum der Stadt.Die Bankräuber sollen 1500 Dollar gestohlen haben.War das das Massaker wert?Und ist Fatah al Islam,die seit Monaten in dem lager existierten,wirklich eine dreihundert Mann starke Truppe?
Die toten Räuber waren real,ich fand noch zwei aufeinander in Tripoli.bedeckt mit Munitiopn,das Apartment brennend,so heiss,dass ich nicht die Stufen hinauf konnte,aber noch immer Familien ,die sich nach unten durchkämpften.Eine Frau trug ein Baby"er ist nur 4 Tage alt,er ist nur vier" jammerte sie .Eine Familie fand ich zusammengedrängt im Badezimmer,12 erschreckte Libanesen,die die letzten 24 Stunden in dem winzigen Raum verbracht hatten währen Kugeln durch die Wände ihrer Wohnung pfiffen.Also was um Gottes willen ist im Libanon passiert?
Well,Herr Sinora nannte es einen Versuch,den Libanon zu destabilisieren, eine blosse Vermutung milde ausgedrückt.Und Saad Hariri,der Sohn des vor 2 Jahren ermordeten Premierministers nannte die bewaffneten Männer Übeltäter ,die den Islam überfallen haben.Dies ist derselbe Saad Hariri,den zumindest ein amerikanischer Reporter-ich meine Seymour Hersh-in einem kürzlichen Artikel im New Yorker beschuldigte ,indirekt Saudi-Geld für genau diese Kämpfer zur Verfügung zu stellen.In diesem Szenario sind die Hizbollah-Schiiten die bösen Buben und nicht eine Sunnitengruppe.
Aber Tripoli ist die maächtigate Sunnitenstadt im Libanon,so mächtig,dass nicht ein Tropfen Alkohol die Tische der Resraurants benetzt,und die Männer und Frauen,die gestern voller Angst über die Strassen von Tripolis rannten waren auch Sunniten.
Sind es wirklich die Syrer ,die ein Al Quaida im Libanon aushecken?Und wer sind seine Feinde?Vielleicht die Nato Armee der UN im südlichen Libanon?Aber gewiss ncht die libanesische Armee,die selbe Armee,die letzten Januar tapfer einen Bürgerkrieg verhinderte?.."Ein gefährlicher Versuch,die Sicherheit des Libanon zu untergraben" war die Antwort einer Regierung,deren schiitische Minister das Kabinett letztes Jahr verlassen haben in der Hoffnung,die Siniora Regierung zu stürzen.Aber wohin gehen wir von hier?
http://news.independent.co.uk/world/fisk/article2565126.ece
Syriens Botschafter bei den UN sagte,Syrien habe nichts zu tun mit den Unruhen,er sagte,einige der Beteiligten seien in Syrein im Gefängnis gewesen.
http://news.bbc.co.uk/2/hi/middle_east/6678941.stm
Die libanesische Regierung hat geschworen,die Kämpfer im Lager auszurotten,von denen sie behauptet,sie seien von Syrien gesteuert.
Inzwischen hat das US State Department gesagt,man prüfe die dringende Bitte der libanesischen Regierung nach mehr militärischer Hilfe....
http://news.bbc.co.uk/2/hi/middle_east/6682129.stm
http://www.tagesspiegel.de/politik/nachrichten/...tuetzung/103650.asp
Außenministerin Rice hat das Vorgehen der libanesischen Armee gegen Islamisten verteidigt. Ein geplantes Hilfspaket wartet derzeit auf die Zustimmung des Kongresses. (23.05.2007, 12:00 Uhr)Baddawi/ Beirut - Die Regierung Siniora kämpfe gegen einen "sehr gefährlichen extremistischen Feind", sagte Rice. Nach Angaben des Pentagon bewilligte die US-Regierung Munition, Lastwagen und Ersatzteile im Wert von 30,4 Millionen Dollar (22,6 Millionen Euro). Der Kongress habe zwei Wochen Zeit, über das Paket zu entscheiden, hieß es.
Washington ließ der libanesischen Regierung bereits im vergangenen Jahr 40 Millionen Dollar Militärhilfe zukommen. Ein geplantes Libanon-Hilfspaket im Umfang von 280 Millionen Dollar wartet derzeit noch auf die Verabschiedung durch den Kongress. Die USA sehen die libanesische Regierung als Verbündeten im Vorgehen gegen ihre Gegner im Nahen Osten wie etwa die radikale Schiitenmiliz Hisbollah oder die Regierungen in Syrien und im Iran.Nach drei Tagen schwerer Kämpfe ist rund um das palästinensische Flüchtlingslager Nahr al-Bared im Libanon Ruhe eingekehrt. Seit Dienstagabend fiel nach Angaben von Reportern vor Ort kein Schuss mehr. Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, die Armee habe die Menschen, die über einen Ausgang auf der Südseite aus dem Lager geflohen seien, genau kontrolliert und durchsucht. Die Waffenruhe haben bisher schon mehr als 10.000 Palästinenser genutzt, um das Lager zu verlassen. In Nahr al-Bared, das im Norden des Libanons nahe Tripoli liegt, leben insgesamt rund 40.000 Menschen.
Wunderte mich schon, dass das Gemeuchel im Libanon noch kein Thema war. Wäre es natürlich Israel gewesen, das einen Konflikt im Libanon zum Zaun gebrochen hätte, gäbe es einen Riesenaufschrei. War aber eine Terroristentruppe. Aber nun hat man wenigstens ein Haar in Suppe gefunden: Die Amis liefern Waffen. Das wird fett herausgestellt.
Nennt man sowas nicht selektive Wahrnehmnung - vorsichtig formuliert?
UN-Generalsektretär Ban Ki Moon hat die Angriffe der Islamisten auf libanesische Regierungssoldaten scharf verurteilt. Diese Handlungen stellten einen Angriff auf die Stabilität und Souveränität des Libanon dar und hätten Zivilisten ernsthaft in Gefahr gebracht, erklärte Ban in New York. Die Angriffe müssten sofort aufhören. Zugleich forderte er unverzüglichen Zugang zu den Zivilisten in dem palästinensischen Flüchtlingslager im Norden des Landes......
http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,2554389,00.html
na Karlchen,vielleicht sollteste dich wirklich auch besser informieren.Lies doch mal die vorherigen Übersetzungen,z.B Augenzeugenbericht
menschen die in einem diskussionsboard nicht diskutieren erscheinen mir eher sonderbar ...
Gruesschen
Der WOLF
"Ich befürchte leider", [extern] sagte Walid Jumblatt, der Führer der drusischen Minderheit im Libanon, "dass die Anschläge zunehmen werden." Der Parlamentarier und Vorsitzende der "Progressiven Sozialistischen Partei" beschuldigte wie üblich Syrien, hinter allen Ereignissen zu stehen. "Die libanesische Armee muss "Fatah al Islam" zerschlagen und den syrischen Präsidenten Bashar Assad daran hindern, Libanon in einen zweiten Irak zu verwandeln."
Auch nach drei Tagen Straßenkampf ist "Fatah al Islam" nicht zerschlagen. Wenn die libanesische Armee noch lange mit ihrem Granatenbeschuss auf das Lager "Nahr Al Bared" fortfährt und dabei weiterhin Zivilisten tötet, droht sich der Konflikt auf die anderen Palästinenserlager auszuweiten. In einigen der über den ganzen Libanon verteilten 12 Lager gab es bereits Proteste. In allen gibt es genug Waffen, um einen Bürgerkrieg zu führen. Insgesamt leben rund 350.000 Palästinenser im Libanon. Die Infrastruktur der Lager ist eine Katastrophe. Elektrizität fällt mehrmals am Tag aus, das Wasser aus dem Hahn hat keine Trinkqualität. Bei Regen quellen die Abflusskanäle über und verwandeln viele Camps in eine stinkende Brühe. Palästinensern ist es nur sehr eingeschränkt erlaubt, außerhalb ihrer Lager zu arbeiten.
Im libanesischen Buergerkrieg (1975-1990) waren die Camps das Angriffsziel von schiitischen und christlichen Milizen. Das schrecklichste Massaker an Palästinensern richteten die rechtsradikalen [extern] Lebanese Forces unter der israelischer Leitung (Ariel Scharon) in Sabra und Schatila an.
Tatsächlich wurde "Fatah al-Islam" anfangs von Syrien unterstützt, als die Gruppe noch den Namen "Fatah Intifada" trug und offiziell das Ziel hatte, Palästina zu befreien. Zu spät bemerkte der syrische Geheimdienst, dass sie mit ihren Geldern und ihrer Logistik etwas ganz anders unterstützt hatten. Der Führer Abu Khaled hatte 300 Mitglieder unter dem Banner von "Al-Qaida" rekrutiert, um den islamischen Brüdern im Irak aktiv beizustehen. Er wurde daraufhin am 21. Dezember 2006 verhaftet. Bereits am 10. Dezember war "Fatha Intifada" im Lager "Nahr al Bared" in "Fatah al Islam" umbenannt worden. Bei der Zeremonie soll erklärt worden sein, dass man der palästinensischen Sache am besten dient, "wenn man Juden und ihre alliierten Kreuzfahrer tötet". Auf verschiedenen Al-Qaida nahen Webseiten wurden offizielle Statements der Gruppe veröffentlicht.Im März gab es in Syrien [extern] Auseinandersetzungen zwischen Mitgliedern von "Fatah al-Islam", als sie versuchten, in den Irak zu gelangen. Dabei kamen mindestens fünf syrische Soldaten ums Leben. Syrien als den Marionettenspieler zu beschuldigen, der über "Fatah al-Ilsam" die Fäden zieht, um den Libanon in den Bürgerkrieg zu ziehen, wie Walid Jumblatt sagt, klingt eher nach Propaganda, denn nach Fakten.
Libanesische Behörden setzen auch "Fatah al-Islam" mit den Attentaten auf die beiden Busse in Ain Alaq in Beirut in Verbindung, bei denen drei Menschen starben und 24 verwundet wurden. Man konnte einen Telefonanruf des Hauptverdächtigen ins Büro von "Fatah al-Islam" in "Nahr al Bared" verfolgen. Nicht auszudenken die Folgen für die anti-syrische Regierung in Beirut, wenn es sich herausstellen sollte, dass diese radikale Gruppe auch an anderen Anschlägen, eventuell auch an der Ermordung von Ex-Premier Rafik Hariri beteiligt war. Seit dem Tod des Multi-Milliardärs wurde Syrien als alleiniger Drahtzieher hinter allen folgenden Bomben bezichtigt, andere Möglichkeiten schloss man aus.
Bereits im März dieses Jahres hatte Seymour Hersh in einem Artikel im "New Yorker"
http://www.newyorker.com/reporting/2007/03/05/070305fa_fact_hersh berichtet, die libanesische Regierung habe "Fatah al-Islam" Waffen und Geld angeboten. Offensichtlich wollte man die sunnitische Gruppe als Gegner zur ungeliebten, schiitischen Hisbollah instrumentalisieren. Die Hisbollah hat sich bislang auch hinter den Angriff des libanesischen Militärs auf die Gruppe [extern] gestellt.
Vor wenigen Tagen bestätigte Seymour Hersh diese Aussage in einem Interview mit CNN "Your World Today".http://transcripts.cnn.com/TRANSCRIPTS/0705/22/ywt.01.html Laut Hersh könne man die gegenwärtige Situation mit der von Afghanistan in den 80er Jahren vergleichen. Damals wurde Al-Qaida im Kampf gegen die Sowjetunion unterstützt. Heute wolle man ein Gegengewicht zu Hisbollah. Das Grundmuster sei gleich, die USA benützen "Dschihadisten", von denen Saudi-Arabien sagt, es könne sie kontrollieren."Der Keyplayer ist Saudi-Arabien", so Hersh im CNN-Interview. "In meinem damaligen Artikel sprach ich von einem Privatabkommen zwischen Dick Cheny, Elliot Abrams, einem der wichtigsten Helfer im White House, und dem saudischen Prinz Bandar bin Sultan. Die Idee war, Unterstützung von den Saudis für die Zusammenarbeit mit verschiedenen radikalen, sunnitischen Dschihadisten zu bekommen, um insbesondere im Libanon die Hisbollah zu bekämpfen." Und damit auch den schiitischen Iran, der die libanesische Miliz unterstützt. Die US-Regierung würde in ihrer Politik nicht mehr logisch reagieren: "Wir unterstützen Sunniten gegen Schiiten, wo immer es möglich ist. Wir kreieren sektiererische Gewalt."
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/25/25344/1.html