Der Antizykliker-Thread
;-))
Im Nebenwertebereich jedoch gibt es so viele Sondersituationen, weil Fonds unbedingt raus mussten und wir deshalb teilweise KGVs von 3 bei äußerst soliden Bilanzen und halbwegs gutem Ausblick sehen. Also da weiß ich dann echt nicht mehr, auf was man noch warten soll. Ich würde auch wetten, dass viele Nebenwerte ihre Tiefs schon gesehen haben, selbst wenn der DAX noch auf 3000 fällt.
Allerdings bin auch kein Leuschel, der auf der einen Seite eine starke Inflation und 2014 eine Währungsreform sieht, aber gleichzeitig von Aktien abrät und zu Gold rät. Für mich widerspricht sich das. In was soll man denn in inflationären Märkten sonst investieren, wenn nicht am besten in Unternehmen? Geld soll laut Leuschel bald nichts mehr wert sein, Anleihen sind die größte Bubble etc.! Nur Gold soll angeblich der Zukunfsmarkt sein. Na dann wird Gold halt die nächste Bubble. Für meinen Geschmack wird es genügend Unternehmen geben, die weiter wachsen können. Man muss halt aufs Geschäftsmodell und bei der Aktie auf die Bewertung schauen. Sollte es dann wirklich starke Inflationstendenzen geben, sollte neben Gold auch ausgewählte Aktien steigen.
Hast aber recht. Ich bin relativ jung, und hab auch nicht so einen Depotumfang, um mir Grundstücke, Immobilien etc. leisten zu können. Insofern bin ich vom Aktienmarkt ein wenig abhängig, aber es gibt ja auch Short-Zertis.
Grüße
Niedrige Zinsen und Inflationswerte (und damit die Bonds) sind m.E. im US-Konzept in jedem Fall gesetzt.
Je länger die Krise dauert umso schlechter werden die Bewertungen der Firmen und umso stärker knabbert die Krise an der Substanz der Firmen. Eine Firma, die heute "billig" und "stabil" erscheint ist dann plötzlich todkrank und siecht dahin. Es ist nicht grundlos, dass in größeren Krisen kleinere Firmen die größten Kursverluste erleiden. In diesem Bereich gibt es während der Krise auch das größte Leiden und Sterben. Ein heute vermeintliches Schnäppchen ist dann eventuell ein Totalverlust.
Es gibt deshalb keinen Grund auf längere Sicht momentane Schnäppchen schon jetzt zu kaufen. Sie werden im Regelfall nicht wesentlich teurer werden, eher billiger. Die Gefahr, in den Misthaufen zu greifen, ist heute allerdings recht groß. Ein derartiges Risiko muss man nicht eingehen. Man muss nur die Firmen fleißig beobachten um zum gegebenen Zeitpunkt zugreifen zu können.
"Zeit für Optimisten - und Börsen-Bullen. Allmählich wird er spürbar: Ein zaghafter, zunächst noch von vielen Zweifeln begleiteter Stimmungsumschwung. Aber genau darin liegt die Saat für künftige Kursavancen auf breiter Front."
"Dass die Abwärtsdynamik zuletzt spürbar abgenommen hat und sich bei vielen Werten sogar in eine Aufwärtsdynamik umwandelte, ist aus technischer Sicht ein klar bullishes Indiz"
Zitate aus Smart Investor 10.2.09
http://www.smartinvestor.de/news/smartinvestor/index.hbs?recnr=13551
Als oberes Ziel sehe ich erstmal das Gap bei ca .820/830 wo auch das mittlere BB verläuft.
5er GD ist schon deutlich im roten Bereich muß aber deshalb nicht zwangsläufig schon das echte Tief anzeigen.
http://stockcharts.com/c-sc/...amp;dy=0&i=p02970944880&r=3659
"Billig" ist wenn man so will ein Begriff aus dem Bullenmarkt, wo "billig" und "bald steigend" das gleiche sind. Wer im Bullenmarkt eine Aktie "billig" kauft und die Erfahrung macht dass diese steigt, meint dann, ein narrensicheres System gefunden zu haben um steigende Aktien im Voraus zu entdecken: Man vergleicht einfach den aktuellen Preis mit der jüngsten Vergangenheit und weiß, was steigen wird. In dieser Annahme wird man vom Bullenmarkt vier Jahre lange bestärkt. Im Grunde ist es aber nicht so, dass Aktien steigen weil sie "billig" sind, sondern nahezu alle Aktien steigen im Bullenmarkt, auch teure Aktien steigen immer weiter. Das sieht man am besten am Ende des Bullenmarkts, wo immer noch höhere Preise kommen, die keiner mehr erklären kann.
Im Bärenmarkt funktioniert der Ansatz nicht mehr, weil alle Aktien auf die Dauer sinken. Was "billig" ist, wird immer noch billiger. Mit dem Beginn des Bärenmarkts sollte man mMn aufhören nach "billigen" Aktien zu suchen und sein Gedächtnis für frühere Preise löschen. Steigende Aktien vorherzusagen ist im Bärenmarkt schwierig.
Werner hat Citigroup zu 9,96 Euro gekauft, weil er dachte die Aktie sei "billig" und würde "verschenkt", wie sein Kommentar zeigt.
Gold sieht zur Zeit per EOD etwas kritisch aus, da könnte bald das erlösende Shortsignal kommen; beim Bund haben wir es schon (Sicherheitshalber warte ich aber nochmal Montag mittag ab).
Also jetzt wo alles baden geht (außer Gold), müsste man nicht jetzt wieder investieren?
Oder ist das auch für Antizykliker noch zu früh?
Frage an die Experten.
Na ja, der Grund sind die Kursgewinne. :)
So einfach das sich auch anhört, aber es gibt etliche Aktien, die 50-100% über ihren 2008er Tiefs stehen. Es gibt auch etliche Aktien, die sich in einem Aufwärtstrend befinden. Warum soll man das nicht nutzen? Nur weil wir die unbestritten größte Krise seit dem WK2 sehen?
Und sage mir mal ernsthaft, wieso man Aktien nicht kaufen soll, wenn die entsprechenden Unternehmen ohne Ende Cash (im vergleich zur MK) haben, deutlich positiven Cashflow auch 2009 hinlegen werden, und zudem noch sehr günstige Aktienkennzahlen haben! Na klar heißt das nicht, diese Aktien werden durchgängig steigen. Wie du selbst sagst, kann man das derzeit einfach nicht wissen. Man kann aber auch nicht wissen, dass sie fallen. Insofern verwundert mich dein doch ziemlich pauschales Urteil zum Thema Aktien.
Soetwas wie die magische Glaskugel?
Ansonsten klingt Deine Erklärung echt vernünftig.
Denn Swenlin hält dem entgegen, dass gerade Oversold Conditions in einem Bärenmarkt recht gefährlich sind, denn sollte die Support-Zone aus dem November 2008 nicht gehalten werden können, so könnten die Aktienmärkte erneut crashartig in die Tiefe rauschen. Dieses Szenario ist für Swenlin das wahrscheinlichste. Auch Klaus Singer schreibt in seinem aktuellen Comment „Ab in den Keller“ bei www.timepatternanalysis.de ähnliches:
Vielmehr haben die Aktienmärkte noch die Chance auf eine Gegenbewegung, womöglich nach vorangegangener Panik-Attacke. Aber der Faden, an dem dieses Szenario hängt, ist denkbar dünn. Und das aktuelle Marktverhalten erhärtet den Verdacht, dass das aktuelle Niveau keinen dauerhaften Bestand hat, sprich der Boden der Märkte wird noch deutlich tiefer liegen. Ich hatte dies im S&P 500 bereits vor einiger Zeit bei 500 bis 600 Punkten benannt.
Also, Shorts noch on?
Da der HTML-Editor hier bei Ariva für einen Firefox-User z.Z. eine einzige Quälerei darstellt, von daher hier anbei die Verlinkung zu der Swenlinschen Analyse, welche mit einigen Charts unterlegt ist.
http://www.decisionpoint.com/ChartSpotliteFiles/090220_retest.html
Und im Extremfall kann man sich dann am Computer rächen: http://www.youtube.com/watch?v=PCKhDrRKFEw
T-Foxy: AZ bedeutet tief kaufen. Aber eben erst, wenn es wirklich tief ist und nicht wenn es ein fallendes Messer ist, das noch tiefer fällt. Eben darum geht es hier: Den optimalen Zeitpunkt bestimmen.
Interessant:
"The long-term condition of the market is deeply oversold, as demonstrated by the Percent of Stocks Above Their 200-EMA. This indicator has never been at these low levels for such an extended period of time. Normally, a rally is in the cards as soon as these levels are reached, but the market is flat on its back, and it is hard to say when it will recover. It is important not to get too anxious to get back in. We are in a bear market, and negative outcomes are much more likely than positive ones."
Swenlin nochmals:
The longer-term view shows that the 2002 bear market lows are also being tested again, so the market is at a very critical point. Many people who are still holding equities (at a 50% loss) are counting on being bailed out by a big rally. If prices fall significantly below long-term support, we are likely to see another selling stampede.
"Um es gleich vorwegzunehmen: Anleger, die über ein dünnes Nervenkostüm verfügen, sollten sich in den nächsten Tagen das ganze Treiben von der Seitenlinie aus ansehen, denn der Tanz auf der Rasierklinge dürfte weitergehen und Schweißperlen in den Gesichtern der Anleger sind nahezu garantiert. Die Stimmung an den Aktienmärkten ist im Keller. Das lässt sich hervorragend an der Entwicklung des Goldpreises ablesen. Das „Angstbarometer“ schlägt heftig aus. Im Tagesverlauf wurden die 1.000 USD überschritten.
Für Anleger, die neben Mut auch etwas Geduld mitbringen, ist die aktuelle Situation eigentlich ideal. Viele Aktien notieren auf überaus interessanten Kaufniveaus. Womöglich fragt man sich in einem oder in zwei Jahren, warum man die Chance nicht ergriffen hat. Unter technischen Aspekten erwarten wir eine temporäre Unterschreitung der Novembertiefs. Zum Teil ist dieses ja heute schon geschehen. Damit wäre das Szenario einer Bodenbildung noch keineswegs ad acta gelegt. Eine Neuausrichtung der Strategie sollte bei einem signifikanten Bruch der Marken 3.800 im Dax und 7.100 im Dow Jones erfolgen."