SW Umwelttechnik Details sprechen für Neubewertung
Als ich gestern meinen Beitrag geschriegen habe, hatte ich zunächst auch meinen prozentualen Anteil an der Firma geschrieben, aber das war mir nach etwas Überlegung angesichts der Marktenge dann doch zu viel an Disclosure. Angesichts Eurer Reaktionen habe ich wohl auch so schon zuviel geplappert ;-) Nur soviel: ich habe einen knapp 9% Depotanteil aufgebaut, d.h. für mich ist SWUT ein wesentliches Investment geworden und werde die Aktie daher intensiv verfolgen.
Ich gehe davon aus, dass die Unterbewertung nur langsam abgebaut werden wird, und zwar kontinuierlich mit jedem Halbjahresbericht, der die neue Ergebnisqualität und die Bilanzsanierung bestätigt. Einen größeren Schub wird es wohl nur bei Ausschüttung von Dividenden und/oder Aktionrückkäufen in substantiellen Höhen geben. Von einer kurz- oder mittelfristigen Änderung der Handelsgegebenheiten gehe ich nicht aus. Insgesamt habe ich mein Investment auf mehrere Jahre angelegt (ich investiere im Schnitt so ca. 5 Jahre). In der Hoffnung, dass das Management aus den vor 13/14 Jahren begangenen Fehlern gelernt hat und jetzt im spätzyklischen Hoch kein Harakiri-Investitionsprogramm auflegt. Ach ja, die aktuellen Ergebnisse sollte man zyklisch bereinigen und die Erwartungen nicht all zu hoch schrauben! SWUT ist dann aber immer noch eine Investion mit 50-80% Sicherheitsabschlag (d.h. m.M.n. ist der faire Wert 2 bis 5 Mal über der aktuellen Bewertung, je nach Entwicklung in den nächsten zwei Jahren).
Grüße
buhmi
Wir haben die Vorstände mehrmals schriftlich auf die Möglichkeit eines Market Makers und die damit verbundenen Vorteile (Möglichkeit des Eintrittes in den Fließhandel; Mehr Liquidität in der Aktie und damit höhere Aktienkurse, die man im Bedarfsfalle auch für eine Kapitalerhöhung nützen kann) aufmerksam gemacht.
Des weiteren haben wir selbiges bei den beiden letzten HVs thematisiert.
Im Aufsichtsrat sitzt mit Frau Kuras eine Expertin in Kapitalmarktfragen. Ich gehe davon aus, dass Frau Kuras keine Vorbehalte gegenüber einem Market Maker hat und die Vorstände auch entsprechend beraten wird können.
Laut Herrn Einfalt wird ja der Einsatz eines Market Maker ständig evaluiert und Kosten/Nutzen abgewogen.
Wir haben sogar ein schriftliches Angebot eines Market Maker vorliegen, der seine Dienste für 10.000,- bis 15.000,- Euro jährlich (je nachdem, ob man im Auktionshandel bleibt oder in den Fließhandel wechselt) anbietet. Dieses Angebot kennen die Vorstände!!!!
Jetzt Frage ich mich schon, ob der Nutzen (die höheren Aktienkurse) nicht weitaus größer sein müsste als diese lächerlichen Kosten.
Die SW hat im letzten Jahr 11.000,- Euro für Sport, 18.000,- Euro für Kultur und 47.000,- Euro für Philanthropie ausgegeben. Für alle die nicht wissen, was Philanthropie ist: Philanthropie ist die Lehre vom "Menschenfreundlichen Denken".
Man gibt also 47.000,- Euro für "Menschenfreundliches Denken" aus und scheut auf der anderen Seite echt sinnvolle Ausgaben, den Kapitalmarkt betreffend!
...was soll es also sonst sein, wenn nicht persönliche Beweggründe der Vorstände?
Auszug aus den IVA-Schwerpunktfragen:
7. Beiträge/Spenden/Sponsoring, Repräsentation
- gegliedert nach Kultur, Sport, Philantropie
Der Aufwand für Beiträge, Spenden, Sponsoring und Repräsentationen
belief sich insgesamt auf etwa 76 TEUR, davon ca. 18 TEUR für Kultur,
ca. 11 TEUR für Sport und ca. 47 TEUR für Philanthropie und
Repräsentationen.
Auszug aus Wikipedia:
Unter Philanthropie versteht man ein menschenfreundliches Denken und Verhalten. Als Motiv wird manchmal eine die gesamte Menschheit umfassende Liebe genannt, die „allgemeine Menschenliebe“. Wikipedia
Das führt das Argument der Evaluierung wirklich etwas ad absurdum...
Wenn ich mich richtig schlau gemacht habe könnte man mit Minderheitenrechten aber doch auch auf sich aufmerksam machen sofern man die 5% erreicht...
Nachdem ja anscheinend einige wenn ich das richtig interpretiere schon vor einigen Jahren eingestiegen sind, sind 5% ja nicht unrealistisch
Ich werde mich einmal umhören, inwieweit hier Interesse an außerordentlichen Maßnahmen besteht.
Es ist Schade, dass es das Unternehmen so weit kommen lässt, dass die Aktionäre derlei Maßnahmen überhaupt in Erwägung ziehen müssen.
Aber wie wichtig die Liquidität einer Aktie ist, zeigt auch wieder folgendes Beispiel:
Ich hatte jüngst Kontakt mit einem hohen Repräsentanten eines Anlegerschutzvereines, welcher auch eine Monatszeitschrift betreibt. Ich regte an, man möge in dieser Zeitschrift eventuell einen Artikel über die SW und die jüngsten Geschäftserfolge bringen.
Der Repräsentant meinte, dass er meine Anregung an die Redaktion weiter leiten werde, jedoch glaube er nicht, dass der Redakteur dies aufnimmt, weil die Liquidität in der Aktie zu gering sei.
Das ist nur eines von vielen Beispielen, wo man sieht, dass die Liquidität in der Aktie ein riesiger Hemmschuh für die Entfaltungsmöglichkeit auf mehreren Ebenen ist.
Die SW wird mit diesen Börsenumsätzen immer nur für Kleinanleger interessant bleiben. Ich frage mich, wann, wenn nicht jetzt, soll man seitens der SW dann aktiv auf sich aufmerksam machen.
Mit den jüngsten Geschäftserfolgen wäre es doch ein Leichtes eine Strategie für die Steigerung der Bekanntheit und damit Liquidität zu entwickeln.
Einsetzung eines Market Maker
Problemstellung: „Niedrige Liquidität“
Viele Aktionäre schrecken vor dem Kauf von Aktien der SW Umwelttechnik zurück, weil die Liquidität so gering ist und der Spread (Unterschied zwischen An- und Ver-kaufskurs) idR sehr hoch ist.
Wenn man sich nicht eingehend mit dem Unternehmen beschäftigt hat und nicht wirklich restlos überzeugt ist, wird man das Risiko nicht eingehen, Aktien zu kaufen zumal man weiß, dass es schwierig ist, diese wieder zu einem adäquaten Preis zu verkaufen. Das gilt umso mehr, wenn man mit einer größeren Stückzahl in das Unternehmen einsteigen will. Mittelgroße Privatinvestoren und sämtliche Institutionelle Investoren werden damit automatisch ausgeschlossen.
Eine Faustregel sagt, dass bei börsennotierten Unternehmen jährlich etwa der FreeFloat umgesetzt wird.
Die SW hatte in den letzten 3 Jahren (2013 – 2016) einen durchschnittlichen Börsenumsatz von etwas über 200 Tsd Euro.
Der FreeFloat der SW liegt aktuell bei 42% (Definition Wiener Börse – also Anteilsbesitz über 5%) bzw. bei 33% (Anteilsbesitz über 5% + Familie + Aufsichtsräte) Beim aktuellen Marktwert von 7,3 Mio Euro liegt der Free Float also bei 2,2 Mio Euro. Bei der SW wird also nicht einmal ein Zehntel des Free Floats im Jahr umgesetzt.
Bei jenen Unternehmen die im Standard Market Auktion der Wiener Börse notieren liegt der jährliche Börsenumsatz der letzten 3 Jahre bei 3 Mio Euro.
Wie stark die SW einmal war sieht man nicht nur am Aktienkurs sondern auch an den Börsenumsätzen. Zwischen 2007 und 2011 lagen die Umsätze höher als der Durchschnitt der Unternehmen im Auktionsmarkt. Mittlerweile liegen die Umsätze nicht einmal mehr bei einem Zehntel.
Wie wichtig die Liquidität einer Aktie für den Fair Value ist, sieht man an folgender Aussage:
Man schätzt, dass Unternehmen deren Liquidität an der Börse gering ist, mit einem Abschlag von 30-40% zum Fair Value gehandelt werden.
Was könnte ein Market Maker also bewirken:
Definition Wikipedia:
Durch die erhöhte Handelbarkeit soll die Attraktivität bzw. Preisqualität der betreuten Werte steigen und den Investoren gewährleisten, innerhalb der Handelszeit zu angemessenen Preisen kaufen bzw. verkaufen zu können. Das auf diese Weise erworbene Vertrauen soll auf lange Sicht eine positive Kursentwicklung fördern. Dabei ist er durch einen maximalen Spread (Differenz zwischen Geld- und Briefkurs) gebunden.
Die Aufgabe des Market Makers wäre es also auf der Geld- und der Briefseite Aktien anzubieten und den Spread einzuengen.
Was wären die Auswirkungen davon:
•§Es würden Kurssprünge von 10% und mehr wegfallen bzw. nur mehr dann auftreten, wenn größere Stückzahlen gehandelt werden würden. Kurssprünge von 10% und mehr wirken auf neue Aktionäre abschreckend.
•§Neue Aktionäre würden bei der Beobachtung des Spreads und der unterlegten Stückzahlen sehen, dass sie ihre Aktien wieder jederzeit zu einem adäquaten Kurs veräußern können. Ihre Kaufentscheidung würde damit positiv beeinflusst.
Was wären weitere Vorteile:
•§Durch die einfachere Handelbarbeit der Aktien würde der Aktienkurs wohl steigen.
•§Ein höherer Aktienkurs hat für das Unternehmen den Vorteil, dass damit eine weitere Finanzierungsquelle eröffnet wird.
•§Der Dienstleister Hauk & Aufhäuser würde das Unternehmen auch noch zwei mal im Jahr promoten.
•§Das Unternehmen würde ein starkes Zeichen setzen, dass ein weiterer Verbleib an der Wiener Börse geplant ist.
Was würde der Market Maker kosten:
Laut Angaben der Wiener Börse bzw. der Bank „Hauk&Aufhäuser“ (Diese Bank hat für mehrere Unternehmen im Auktionsmarkt eine Market Maker Funktion) würden sich die jährlichen Kosten auf 20.000 bis 40.000,- Euro belaufen - je nachdem wie der Vertrag ausgestaltet ist.
Würde die SW darüber hinaus vom Auktionsmarkt in den Fortlaufenden Handel wechseln, würden weder für den Wechsel an sich noch für den laufenden Betrieb weitere Kosten anfallen.
Es würden auch keine zusätzlichen Transparenzvorschriften zum Tragen kommen.
Vorschlag:
Probeweise Bestellung eines Market Makers und anschließende Evaluierung
Hier sind die Wechsel der Börsensegmente angeführt:
21.05.2007: Wechsel vom Standard Market Auction in den Prime Market
23.03.2009: Wechsel vom Prime Market in den Standard Market Continius
02.01.2012: Wechsel vom Standard Market Continius in den Standard Market Auction
Man sieht daran sehr schön, welche Auswirkungen die Segmentswechsel auf die Umsätze hatten.
Beim Wechsel vom Standard Market Continius auf den Standard Market Auction (Zwischen 2011 und 2012) wurden die Umsätze nochmals etwa geviertelt.
Nebenbei wäre es für die Kleinaktionäre auch eine nette Erfahrung, so etwas ist sicher nicht alltäglich.
Wobei es hier aber durchaus angebracht scheint
Das ist ungefähr auch das, was die Faustregel sagt, nämlich, dass der Streubesitzanteil einmal pro Jahr umgesetzt wird.
Derzeit sind wir gerade einmal bei einem Zehntel davon.
Zum zweiten Teil Deines Beitrages - siehe mein Boardmail!
Nichts desto trotz ist die SW Umwelttechnik Aktie wirklich eine derzeit extrem günstige Aktie wie man sie (zumindest ich) selten gesehen habe.
Das könnte nun auch für Charttechniker interessant werden.
http://de.sw-umwelttechnik.com/sw-gruppe/...nance/directors-dealings/
Herr Vaczi kauft also munter weiter.
Etwa 50% der Käufe kommt nach wie vor von Insidern oder bereits bekannten Investoren.
Ich denke schon, dass in den letzten beiden Jahren viel über Plan gelaufen ist.
ZB hätten Herr Einfalt und Herr Vaczi diese 19.121 eigenen Aktien auch schon mehr als ein Jahr früher und damit auch zu wesentlich günstigeren Kursen kaufen können.
Das selbe gilt auch für die weiteren umfangreichen Käufe von Herrn Vaczi im letzten Jahr.
https://www.businessinsider.de/...noch-keine-konjunkturflaute-7976253
https://www.boerse-online.de/nachrichten/devisen/...wertet-1028486519
Die angestrebte Eigenkapitalquote von 25 - 30 % könnte nun schon viel früher erreicht werden, als vor zwei Jahren noch gedacht.
Wenn sich das Geschäft aus Wohnbau und Industrie nur einigermaßen halten lässt und das Geschäft im Bereich Wasserschutz wie erwartet anzieht (siehe die Erwartungen zur aktuellen "Förderperiode"), würden eventuell die kommenden beiden Geschäftsjahre ausreichen um das Ziel zu erreichen.
Dann wird man sehen, ob es eher in Richtung weiterer Expansion geht oder das erwirtschaftete Geld über Dividenden den Aktionären zufließt.
Man kann nur schauen ob die Substanz im Vergleich zum Aktienkurs günstig ist. Und dass ist die Aktie nach wie vor...( Die Substanzbewertung stellt für mich aber eine Untergrenze der Bewertung dar). Ertragswert ist immer volatil, derzeit liegt dieser noch deutlich über den Substanzwert..
D.h. in 2 Jahren wenn es gut läuft bei ca. 50 Prozent ...
Ja, das stimmt natürlich! Die Geschäftsentwicklung lässt sich mittelfristig kaum vorhersehen - auch nicht für die Vorstände. Und trotzdem starren viele Investoren auf DD-Meldungen und deuten diese. Irgendwie meint man halt doch, ein Vorstand wüsste mehr bzw. könnte er ein Unternehmen besser einschätzen.
Man kann nur schauen ob die Substanz im Vergleich zum Aktienkurs günstig ist. Und dass ist die Aktie nach wie vor...( Die Substanzbewertung stellt für mich aber eine Untergrenze der Bewertung dar). Ertragswert ist immer volatil, derzeit liegt dieser noch deutlich über den Substanzwert..
Ja, so ist es. Der Substanzwert und die vor ein paar Jahren auch schon hohen Cash-Flows und FreeCash-Flows waren es ja auch, die mich damals zu einem Einstieg bewogen haben. Der inzwischen auch hohe Ertragswert ist ja nur noch die Draufgabe jetzt.
Und trotzdem dürfte es vorwiegend der hohe Ertragswert sein, der die Vorstände jetzt kaufen lässt.
Natürlich kann es auch individuelle persönliche Gründe geben. Die Bonuszahlungen waren zuletzt ja auch nicht gerade knapp.